STANDORT-, MARKT- UND WIRKUNGSANALYSE

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bulwiengesa
STANDORT-, MARKT- UND WIRKUNGSANALYSE
Netto, Uphuser Heerstraße 50, 28832 Achim
Vorstand:
Ralf-Peter Koschny
Andreas Schulten
Thomas Voßkamp
Aufsichtsratsvorsitzender:
Hartmut Bulwien
[email protected]
www.bulwiengesa.de
Hauptsitz: Berlin
Rechtsform: AG
USt-ID: DE 64508347
Charlottenburg HRB 95407 B
HypoVereinsbank München
BLZ: 70020270, Kto.: 4410433058
BIC: HYVEDEMMXXX
IBAN: DE13700202704410433058
Förderndes Mitglied der gif e.V.
Member of plan 4 21
Member of GCSC e.V.
bulwiengesa AG
Moorfuhrtweg 13
22301 Hamburg
Tel. +49 40 42 32 22-0
Fax +49 40 42 32 22-12
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
erstellt für:
Architekturbüro Wieczorek
Bundesstraße 15d
25856 Hattstedt
Projekt-Nr.:
P1404-1053
bulwiengesa
Hamburg, 22. August 2014
bulwiengesa AG
Moorfuhrtweg 13
22301 Hamburg
Tel. +49 40 42 32 22-0
Fax +49 40 42 32 22-12
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Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
INHALTSVERZEICHNIS
Seite
1
VORBEMERKUNG
2
2.1
MAKROSTANDORT ACHIM (-UPHUSEN)
Konzeptionelle Grundlagen
4
10
3
3.1
3.2
PROJEKTANALYSE
Mikrostandort
Planvorhaben
13
13
17
4
4.1
4.2
EINZUGSGEBIET UND NACHFRAGE
Abgrenzung des Einzugsgebietes
Ladenhandelsrelevantes Nachfragevolumen
im Kernsortiment Periodischer Bedarf
21
21
5
5.1
5.2
5.3
PROJEKTRELEVANTER WETTBEWERB
Relevanter Wettbewerb innerhalb des Einzugsgebietes
Relevanter Wettbewerb außerhalb des Einzugsgebietes
Relevante Wettbewerbsplanungen
24
24
26
27
6
6.1
6.2
6.3
WIRKUNGSANALYSE
Umsatzschätzung
Umsatzrekrutierung
Umverteilungseffekte
29
29
31
31
7
ERGEBNISZUSAMMENFASSUNG
UND ZIELPRÜFUNG
34
ANHANG: Kaufkraftstrom-Modellrechnungen
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
1
22
38
bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
VERZEICHNIS DER ABKÜRZUNGEN
AV
ALQ
ASB
BA
BAB
BfLR
BBR
BGF
BIP
BHM
DIY
EFH
EG
EH
EKZ
EW
EZG
FGZ
FM
GE
GfK
GG
GPK
GVZ
GZ
HAKA
HWS
KES
KIKA
Kfz
KKZ
Konz.
LEP
Ausgabenvolumen
Arbeitslosenquote
Allgemeiner Siedlungsbereich
Bauabschnitt
Bundesautobahn
Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung (jetzt: BBR)
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Bruttogeschossfläche
Bruttoinlandsprodukt
Bau- und Heimwerkermarkt
Do-it-yourself (Bau- und Heimwerkersortiment)
Einfamilienhaus
Erdgeschoss; auch Einheitsgemeinde bzgl. Gebietsgliederung
Einzelhandel
Einkaufszentrum
Einwohner
Einzugsgebiet
Fußgängerzone
Fachmarkt
Gewerbe
Gesellschaft für Konsumforschung, Nürnberg
Gebrauchsgüter
Glas, Porzellan, Keramik
Güterverkehrszentrum
Grundzentrum
Herrenoberbekleidung
Hauptwohnsitz
Komplexer Einzelhandelsstandort
Kinderbekleidung
Kraftfahrzeug
Kaufkraftkennziffer
Konzessionär
Landesentwicklungsplan,
Landesentwicklungsprogramm (Bayern, Baden-Württemberg)
LK/Lkr. Landkreis
LM/VG Lebensmittel/Verbrauchsgüter
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
LROP
MA
MF
MI
MIV
MZ
NLS
OG
ÖPNV
OTZ
PH
Pkw
PP
qm
ROG
SBWH
SG
SM
SO
SVP
UE
UKZ
VA
VG
VKF
VM
VZ
WA
WPR
WZ
ZVB
ZUP
Landes-Raumordnungsprogramm
Marktanteil
Mietfläche
Mischgebiet
Motorisierter Individualverkehr
Mittelzentrum
Niedersächsisches Landesamt für Statistik
Obergeschoss
Öffentlicher Personennahverkehr
Ortsteilzentrum
Parkhaus
Personenkraftwagen
Parkplätze/Stellplätze
Quadratmeter
Raumordnungsgesetz
Selbstbedienungswarenhaus
Samtgemeinde
Supermarkt
Sondergebiet
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte
Unterhaltungselektronik
Umsatzkennziffer
Verbrauchsausgaben
Verkehrsgemeinschaft (süddeutsch: Verwaltungsgemeinschaft)
Verkaufsfläche
Verbrauchermarkt
Versorgungszentrum
Allgemeines Wohngebiet
Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel
Wohnnahes Zentrum
Zentraler Versorgungsbereich
Zentraler Umsteigepunkt
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
URHEBERRECHTLICHER HINWEIS
Die in diesem Gutachten vorgelegten Ermittlungen und Berechnungen
sowie die durchgeführten Recherchen wurden nach bestem Wissen
und mit der nötigen Sorgfalt auf der Grundlage vorhandener oder in
der Bearbeitungszeit zugänglicher Quellen erarbeitet. Eine Gewähr für
die sachliche Richtigkeit wird nur für selbst ermittelte und erstellte Informationen und Daten im Rahmen der üblichen Sorgfaltspflicht übernommen. Eine Gewähr für die sachliche Richtigkeit für Daten und
Sachverhalte aus dritter Hand wird nicht übernommen.
Die Ausfertigungen dieses Gutachtens bleiben bis zur vollständigen
Bezahlung des vereinbarten Honorars unser Eigentum. Das Gutachten ist urheberrechtlich geschützt und bei der bulwiengesa AG registriert. Alleine der Auftraggeber ist berechtigt, das Gutachten oder Auszüge davon (diese jedoch nur mit Quellenangabe) für die gemäß Angebot/Auftrag vereinbarte Zweckbestimmung weiterzugeben. Vervielfältigungen, Veröffentlichungen und Weitergabe von Inhalten an Dritte
in jeglicher Form sind grundsätzlich nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung der bulwiengesa AG und nur mit Angabe der Originalquelle gestattet. Ausgenommen ist die Verwendung des Gutachtens oder
Teile davon für Vermarktungsprospekte, hier ist ausnahmslos die vorherige schriftliche Einwilligung der bulwiengesa AG einzuholen.
Hamburg, der 22. August 2014
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
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Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
1
VORBEMERKUNG
Auftraggeber und Problemstellung
Der in Achim am Standort Uphuser Heerstraße 50 ansässige Lebensmitteldiscountmarkt der Fa. Netto Markendiscount entspricht in seinen
gegenwärtigen Abmessungen/Erscheinungsbild nicht mehr den Standards des vom Betreiber verfolgten Vertriebskonzeptes. Das Objekt
fällt mit seinem veralteten Marktauftritt auch im Vergleich zum umgebenden Wettbewerb immer weiter zurück. Seit 2012 steht der in den
Baukörper integrierte ehemalige Schlecker-Drogeriemarkt leer. Durch
seine Hinzunahme und die Reduktion der Nutzfläche der ebenfalls im
Objekt untergebrachten Sparkasse soll der Markt auf zukünftig rd. 985
qm Verkaufsfläche inkl. Backshop erweitert werden. Dazu soll der östliche Gebäudeteil abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Bisher liegt der Markt in einem MI-Gebiet innerhalb des Plangebietes
des Bebauungsplanes B363 - "Hilgenberg" vom 05.07.1996 im Ortsteil
Uphusen. Für das Vorhaben ist die Einrichtung eines Sondergebietes
großflächiger Einzelhandel/Lebensmittelmarkt nach § 11, Abs. 3
BauNVO erforderlich. Hierzu soll der Flächennutzungsplan und der
Bebauungsplan geändert werden.
Als Entscheidungsgrundlage für Gremien und Planungsbehörden sowie als Abwägungsgrundlage im Falle einer Weiterverfolgung des Projektes ist eine projektbezogene Wirkungsanalyse zu erstellen. Diese
soll die Tragfähigkeit des Vorhabens im gegebenen Versorgungsraum
Achim nebst seinem Einzugsgebiet verifizieren, die Auswirkungen der
Erweiterung auf das umgebende Nahversorgungsnetz und auf die
Funktionsfähigkeit zentraler Versorgungsbereiche sowie die Konformität mit lokalen und regionalen Zielen zur Einzelhandelsentwicklung
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
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prüfen. Dazu zählt v. a. die Prüfung auf Konformität mit den einschlägigen Zielsetzungen des LROP Niedersachsen 2008 insbesondere im
Hinblick auf Konzentrationsgebot, Integrationsgebot sowie auf das Beeinträchtigungsverbot. Das Kongruenzgebot ist seit Frühjahr 2012
nicht mehr als raumordnerisches Ziel zu beachten, sondern als
Grundsatz zu berücksichtigen.
Ferner soll das Vorhaben auf die Übereinstimmung mit Regelungen
und Vorgaben aus dem RROP des Landkreises Verden überprüft werden, welches sich derzeit in Überarbeitung befindet. Die Fortschreibung trägt den Titel "Regionales Raumordnungsprogramm Landkreis
Verden 2013 – Entwurf".
Die Stadt Achim ist zudem Mitglied des Kommunalverbundes Niedersachsen/Bremen, der 2012 die Fortschreibung des Regionalen Zentren- und Einzelhandelskonzeptes für die Region Bremen vorgelegt
hat. Demzufolge soll die Entwicklung von Einzelhandelsgroßprojekten
regional abgestimmt und gemäß dem so genannten "IMAGE"-Prüfverfahren beurteilt werden. Kriterien für die Überprüfung sind u. a. der
Standort, das Kernsortiment und die Dimensionierung des Vorhabens.
Im Rahmen dieses Gutachtens wird das Einzelhandelsvorhaben in
der Stadt Achim entsprechend den Prüfkriterien des IMAGE-Verfahrens auf seine regionale Unbedenklichkeit beurteilt.
Hinzu tritt eine Spiegelung an den Zielvorgaben des Kommunalen
Handlungskonzeptes Einzelhandel für die Stadt Achim aus dem Jahr
2008.
Das Architekturbüro Wieczorek, Hattstedt, beauftragte mit Datum
09.05.2014 die bulwiengesa AG mit der Erstellung einer derartigen
Standort-, Markt- und Wirkungsanalyse.
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bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
Untersuchungsinhalt
–
Darstellung und Bewertung des Wettbewerbs im Kernsortiment
Periodischer Bedarf sowie Kurzanalyse und Bewertung der Nahversorgungsausstattung und -abdeckung im Einzugsbereich des
Vorhabens. Dabei berücksichtigen wir im Sinne einer größtmöglichen Aktualität auch wettbewerbsrelevante Einzelhandelsplanungen, soweit diese baurechtlich abgesichert sind und Betreiber/Betriebstyp bekannt sind; die Planung mithin operationalisierbar ist.
–
Ermittlung der Kaufkraftbindung im Kernsortiment Periodischer
Bedarf im projektrelevanten Einzugsgebiet im Rahmen einer
plausiblen Kaufkraftstrom-Modellrechnung.
Die aus einem klassischen Gravitationsmodell von Prof. Bruno
Tietz abgeleitete und von der bulwiengesa AG weiterentwickelte
Kaufkraftstrom-Modellrechnung führt Nachfrage- und Umsatzberechnung sowie - sofern verfügbar - auch empirische Befunde
zum Einkaufsverhalten und zur Besucherherkunft an einschlägigen Standorten zu einer schlüssigen Modellrechnung zusammen,
in der die Umsatzherkunft des Einzelhandels im Untersuchungsraum sowie die Verteilung der Nachfrage der Einwohner im Einzugsgebiet auf die verfügbaren Einkaufsalternativen erklärt werden.
Steuerungsparameter ist der Nachfrageanteil (= Kaufkraftbindung), den ein Standort auf sich vereinigen kann. Die im Einzugsgebiet ansässigen Haushalte haben stets die Wahl zwischen
mehreren, in großstädtischem Zusammenhang auch zwischen einer Vielzahl von Einkaufsalternativen. Determinanten der Einkaufsstättenwahl sind dabei regelmäßig Distanz, Erreichbarkeit/
Verkehrserschließung/Anfahraufwand, Angebotsattraktivität, Angebotsgenre, Marktauftritt, Funktionalität, relative Attraktivität zum
Wettbewerb.
Die Analyse umfasst folgende wesentliche Untersuchungsinhalte:
–
Kurzdarstellung wesentlicher Merkmale des Makrostandortes
Achim (Einwohnerzahl und -entwicklung, soziodemografische
Eckdaten, Stellung in der Raumordnung, Verkehrsinfrastruktur).
–
Kurzcharakteristik des Mikrostandortes unter marktanalytischen,
verkehrlichen und stadträumlichen Gesichtspunkten sowie Prüfung auf siedlungsstrukturelle Integration.
–
Projektbeschreibung in Form einer Darstellung wesentlicher
Grundzüge der Planung, Verkaufsflächen, Kunden- und Verkehrserschließung (Stellplatzausstattung) sowie eine grundsätzliche Aussage zur Marktgängigkeit von Standort und Planung.
–
Definition und Abgrenzung des vorhabenrelevanten Einzugsgebietes.
–
Ermittlung der Nachfragevolumina für das untersuchungsrelevante Kernsortiment Periodischer Bedarf (hierzu zählen die Sortimente Nahrungs- und Genussmittel, Drogerieartikel/Kosmetik,
Zeitungen/Zeitschriften, freiverkäufliche Pharmaziewaren/Arzneimittel und Heimtiernahrung). Dieses Sortiment trägt etwa 90-95
% zum Vorhabenumsatz bei. Der Rest wird durch wechselnde
Aktionssortimente erwirtschaftet und kann für die Wirkungsanalyse vernachlässigt werden.
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
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bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
Die Modellrechnung erklärt - zunächst für die Ausgangslage - für
jede Marktzone des Einzugsgebietes schlüssig die Verteilung der
ansässigen Nachfrage auf die verfügbaren Einkaufsalternativen
und vice versa deren Umsatzhöhe und seine räumliche Zusammensetzung.
Anschließend wird der Markteintritt des Untersuchungsvorhabens
in das Ausgangsszenario simuliert und ausgewertet. Mit der Erweiterung des Netto-Marktes eröffnen sich für die Haushalte im
Einzugsgebiet zwar keine zusätzlichen Einkaufsalternativen, der
Netto-Markt wird im Vergleich zu seinen Wettbewerbern jedoch
attraktiver und die Haushalte bewerten ihre Einkaufsoptionen
nunmehr neu. Insbesondere Haushalte im Nahbereich des NettoMarktes, welche bisher entferntere Alternativen bevorzugten,
werden sich möglicherweise verstärkt dorthin wenden.
–
Abschließend erfolgt eine Projektbewertung unter marktanalytischen und versorgungsstrukturellen Gesichtspunkten sowie eine
Bewertung der städtebaulichen und raumordnerischen Wirkungen auf benachbarte zentrale Standorte der Nahversorgung sowie das dezentrale Nahversorgungsnetz der Umgebung. Wir unterziehen das Vorhaben einer Prüfung auf Konformität mit den
Zielsetzungen des LROP Niedersachsen 2008, des regionalen
RROP, des Regionalen Zentren- und Einzelhandelskonzeptes für
die Region Bremen 2012 sowie des lokalen Handlungskonzeptes
Einzelhandel für die Stadt Achim der bulwiengesa AG aus dem
Jahr 2008.
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
Die gutachterlichen Aussagen beruhen auf:
–
Vor-Ort-Recherchen mit Begehung des Standortes.
–
Erhebung und Umsatzbewertung des Einzelhandels im Einzugsgebiet des Vorhabenstandortes im Kernsortiment Periodischer
Bedarf.
–
Auswertung relevanter Statistiken, zugänglicher Unterlagen und
Materialien sowie handelsspezifischer Kenndaten.
–
Angaben und Projektunterlagen des Auftraggebers sowie Betreibers.
–
Regionales Zentren- und Einzelhandelskonzept Region Bremen
(Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen e.V., 10/2012)
–
Handlungskonzept Einzelhandel für die Stadt Achim (Stadt
Achim, 04/2008)
–
Kommunales Zentren- und Nahversorgungskonzept Bremen
(Freie Hansestadt Bremen, 10/2009)
Die Untersuchung wurde im dritten Quartal 2014 durchgeführt.
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bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
2
MAKROSTANDORT ACHIM (-UPHUSEN)
Raum- und siedlungsstrukturelle Aspekte
Die an der Weser gelegene und östlich an Bremen angrenzende Stadt
Achim ist dem Landkreis Verden angehörig und zählt lt. Statistischem
Landesamt zum Stichtag 31.12.2012 (Basis: Fortschreibung Zensus
2011) 29.680 Einwohner.
Die Stadt Achim besteht neben dem Kernort Achim aus 6 weiteren
Ortsteilen und zwei Ortschaften1, die sich vorwiegend siedlungsstrukturell eigenständig um den Kernort gruppieren. Die Hauptsiedlungsachse folgt dabei in Ost-West-Richtung dem Verlauf der L 158
Verden – Achim – Bremen(HB)-Mahndorf und der parallel dazu verlaufenden Bahnlinie. Uphusen stellt mit etwa 3.500 Einwohnern rund
12 % der Achimer Bevölkerung und liegt im äußersten Westen des
Achimer Siedlungsbandes. Mit dem benachbarten Bremer Stadtteil
Mahndorf besteht ein siedlungsstruktureller Zusammenhang.
Der Untersuchungsraum wird aus raumstruktureller Sicht stark durch
das benachbarte Oberzentrum Bremen geprägt. Die Stadt Achim ist lt.
Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen 2008 als Mittelzentrum ausgewiesen. Die umgebenden Gemeinden Thedinghausen
(Distanz zwischen den Ortskernen ca. 6 km), Langwedel (Distanz ca.
11 km) und die Stadt Oyten (Distanz ca. 5,5 km) haben lt. Regionalem
Raumordnungsprogramm grundzentralen Status. Unbeschadet der
zugewiesenen mittelzentralen Versorgungsfunktion stellte das Einzelhandelskonzept 2008 fest, dass Achim damals einzelhandelsseitig
keine nennenswerte ortsübergreifende Ausstrahlung entfalten konnte2.
1
Baden, Badenermoor, Bierden, Borstel, Uesen, Uphusen, Bollen, Embsen
2
Vgl. Handlungskonzept Einzelhandel für die Stadt Achim 2008, bulwiengesa AG, u. a. Seite
88f und 100
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
Wesentliche Gründe hierfür waren und sind weiterhin die relative
Nähe zu ausstrahlungsstarken Einkaufszentren wie Weserpark (Bremen) und Dodenhof (Posthausen) in Verbindung mit einer unterentwickelten eigenen Handelsausstattung. Das Nahversorgungsnetz war
allerdings bereits recht gut entwickelt und ist seither weiter ausgebaut
und modernisiert worden.
Verkehrsanbindung
Die Stadt Achim ist durch ein Netz aus Landes- und Kreisstraßen mit
dem weiteren Kreisgebiet verbunden. Lokaler Hauptverkehrsträger ist
die lang gestreckte Ortsdurchfahrt der L 158 Verden – Langwedel –
Achim – Bremen-Mahndorf, um den sich die meisten Achimer Ortsteile
bandförmig gruppieren und der auch Uphusen durchzieht. Aus der
Achimer Kernstadt stellt davon abzweigend die L 167 Embser Landstraße die Verbindung zu den Autobahnen A 27 und A 1 sowie zur
Nachbargemeinde Oyten her.
Das südlich gelegene Thedinghausen ist über die L156 erreichbar.
Über die Anschlussstellen Achim-Nord und Achim-Ost (A 27) besteht
eine direkte Anbindung an das überregionale Fernstraßennetz.
Die Stadt Achim verfügt innenstadtnah über einen Regionalbahnhof
an der Eisenbahnlinie Bremen – Hannover und besitzt so über regelmäßige Verbindungen in Richtung Bremen und Hannover Anschluss
an nationale Fernverbindungen. Seit 2011 ist Achim in das Netz der
S-Bahn Bremen eingebunden. Die übrige ÖPNV-Anbindung erfolgt
über Buslinien, die Achims Ortsteile sowie die umgebenden Ortschaften untereinander sowie mit der Metropole Bremen verbinden.
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bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
a
St
nd
or
t
Lage im Raum
und zentralörtliche Hierarchie
N
OZ
Oberzentrum
MZ
Mittelzentrum
GZ
Grundzentrum
Gemeindegrenze
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
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bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
Bevölkerungsentwicklung
Zum 31.12.2012 lebten 29.680 Einwohner (Basis: Mikrozensus 2011)
in der Stadt Achim. Die Kern-Ortschaft Achim stellt dabei rd. 37,5 %
der Einwohner der Stadt Achim gefolgt von den Ortsteilen Baden
(21 %) sowie der Ortschaft Uesen (13 %). Der Ortsteil Uphusen weist
ca. 3.505 Einwohner auf und stellt 12 % der Einwohner.
Einwohnerentwicklung der Ortsteile von Achim
Einwohner
Kern-Ortschaft Achim
OT Embsen
OT Bierden
Ortschaft Uesen
OT Borstel
OT Baden
OT Badenermoor
OT Uphusen
OT Bollen
Stadt Achim gesamt
31.12.2012
11.137
861
2.743
3.984
352
6.321
581
3.505
197
0
29.680
Quelle: Statistisches Landesamt,
umbasiert nach der Einwohnerverteilung lt. Meldeamt (13.03.2014)
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
in %
37,5 %
2,9 %
9,2 %
13,4 %
1,2 %
21,3 %
2,0 %
11,8 %
0,7 %
0,0 %
100,0 %
Die Stadt Achim verzeichnet im Zeitraum von 2002 bis 2012 auf Basis
der Volkszählung 1987 eine leichte Einwohnersteigerung in Höhe von
+1,7 % und entwickelt sich damit etwas besser als die ländlichen
Nachbargemeinden und der Landkreis Verden insgesamt (+0,7 %).
Mit dem Zensus 2011 erfolgte eine Neubasierung der Einwohnerdaten, verbunden mit einer Korrektur um etwa -2 % nach unten. Dies bedeutet, dass die gesamte – bis Mitte der 1990er Jahre deutlich positive – Einwohnerentwicklung seit 1987 um etwa diese Größenordnung
überzeichnet war. Daraus lässt sich allerdings nicht zwangsläufig
auch schließen, dass der kurz- bis mittelfristige Einwohnertrend in den
letzten Jahren falsch dargestellt war. Insoweit kann im Augenblick von
einem zumindest stabilen Verlauf ausgegangen werden.
Bevölkerungsprognose
Die langfristige Bevölkerungsvorausschau zeigt eine weiterhin stabile
bis leicht rückläufige Entwicklung der Stadt Achim. Laut der Bevölkerungsprognose des Kommunalverbundes Niedersachsen Bremen
e. V. (harmonisiert mit dem Einwohnerstand aus der Zensus-Fortschreibung sinkt die Bevölkerung von 2012 bis 2020 um ca. -1 %.
Im gesamten Landkreis Verden ist eine ähnliche Prognose zu erkennen. Für die Einwohnerzahl des gesamten Landkreises Verden wird
demnach von einem Rückgang der Bevölkerung um -1,7 % ausgegangen.
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bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
In diesem Rahmen können Einwohnerverluste unter der Voraussetzung eines nicht signifikant rückläufigen Kaufkraftniveaus ausgeglichen werden.
Einwohnerentwicklung in Achim im regionalen Vergleich
Darstellung in Indexform 2002 = 100;
ab 2013 Prognosewerte harmonisiert auf Mikrozensus 2011
Die Prognose für die Stadt Achim liegt unter diesem jährlichen Einwohnerverlust (-0,1 % p. a.). Insoweit kann für den Untersuchungsraum von einer stabilen, mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterhin leicht
steigenden Nachfrageplattform für das Sortiment Periodischer Bedarf
ausgegangen werden.
106
104
102
100
98
96
94
2002
2004
2006
2008
2010
2012
2014
2016
2018
2020
Achim VZ 1987
Langwedel VZ 1987
Achim Zensus 2011
Langwedel Zensus 2011
Achim Prognose
Langwedel Prognose
Oyten VZ 1987
Lkr. Verden VZ 1987
Oyten Zensus 2011
Lkr. Verden Zensus 2011
Oyten Prognose
Lkr. Verden Prognose
Quelle: Statistisches Landesamt
Prognose eigene Berechnungen auf Basis Demografiebericht Kommunalverbund,
hamonisiert mit Einwohnerstand aus Zensus-Fortschreibung
Auf das Nachfragevolumen für das hier untersuchungsrelevante Kernsortiment Periodischer Bedarf würde sich eine rückläufige Einwohnerprognose nur dann auswirken, wenn der jährliche Einwohnerverlust im
jährlichen Mittel 0,5 % oder mehr beträgt. In dieser Größenordnung
steigen im langfristigen Trend die bundesdurchschnittlichen Pro-KopfAusgaben für das Segment Periodischen Bedarf.
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
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bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
Kaufkraftniveau
Pendlerverflechtungen
Das Kaufkraftniveau der Stadt Achim fällt mit einer Kennziffer von
109,6 Punkten im Vergleich zum Bundesdurchschnitt überdurchschnittlich aus. Es liegt ebenfalls oberhalb der Werte der Grundzentren Oyten und Langwedel, dem Landkreis Verden sowie dem Landesdurchschnitt.
Von den 10.765 am Wohnort gemeldeten SVP-Beschäftigten in Achim
pendeln 8.003 aus. Die Auspendlerquote beträgt demnach rund 74 %
bei einem negativen Pendlersaldo von -818.
Eckdaten zu Beschäftigung und Pendlerverflechtungen in Achim
2007
Kaufkraftkennziffer
Kaufkraftkennziffer 2014 in Achim im Vergleich
2008
2009
2010
2011
9.688
9.803
9.692
9.836
9.947
115
SVP-Beschäftigte
am Arbeitsort
SVP-Beschäftigte
am Wohnort
10.328
10.560
10.426
10.538
10.765
110
Einwohner
30.181
30.162
30.040
30.143
30.258
105
Arbeitsplatzquote
32,1 %
32,5 %
32,3 %
32,6 %
32,9 %
(Beschäftigte am
Arbeitsort/Einwohner)
100
95
Arbeitsplatzzentralität
109,6
107,3
90
99,1
(Beschäftigte am Arbeitsort/
Beschäft. am Wohnort x 100)
103,0
97,4
85
94
93
93
93
92
Einpendler
6.909
7.032
6.989
7.129
7.185
Auspendler
Auspendlerquote
7.549
7.789
7.723
7.831
8.003
73,1 %
73,8 %
74,1 %
74,3 %
74,3 %
-640
-757
-734
-702
-818
(Auspendler/Beschäftigte
am Wohnort)
80
Achim
Oyten
Langwedel Landkreis
Verden
Quelle: lt. MB-Research, Nürnberg, Durchschnitt BRD = 100
Niedersachsen
Pendlersaldo
Quellen: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen,
Agentur für Arbeit; Stand zum 30.06. des Jahres
Demgegenüber pendeln 7.185 SVP-Beschäftigte nach Achim ein. Die
Arbeitsplatzquote von rund 33 % deutet trotz umfangreicher Gewerbegebiete auf eine primäre Wohnfunktion hin.
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
Seite 8
bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
Pendlerverflechtungen (SVP-Beschäftigte)
Wohnort/Arbeitsort
Einpendler
aus
Auspendler
nach
Saldo
Thedinghausen
Stadt Verden (Aller)
Flecken Langwedel
Oyten
Blender
Dörverden
Ottersberg
Emtighausen
Kirchlinteln
Sonstige LK Verden
Weyhe
Stadt Syke
Stuhr
Sonstige LK Diepholz
Osterholz-Scharmbeck
Sonstige LK Osterholz
Sonstige Niedersachsen
Stadt Bremen
Sonstige
Ein-/Auspendler gesamt
Wohn- und Arbeitsort
272
382
624
411
57
151
197
30
111
31
148
105
131
239
55
176
1.318
1.939
737
7.114
2.753
104
641
199
453
11
30
309
10
27
5
79
41
140
46
21
79
618
4.698
649
8.160
2.753
168
-259
425
-42
46
121
-112
20
84
26
69
64
-9
193
34
97
700
-2.759
0
88
-1.046
Beschäftigte am Arbeits-/Wohnort
9.867
10.913
-1.046
Im Gegenzug verzeichnet Achim jedoch weniger Einpendler aus Bremen, so dass von Bremen eine starke Sogwirkung auf die Beschäftigten der Stadt Achim ausgeht. Dies prägt u. a. auch die Einkaufsorientierungen.
Für den Pendlerverkehr hat neben dem schienengebundenen ÖV und
der BAB 27 auch die L 158 eine hohe Bedeutung. Sie bündelt die Verflechtungen mit Bremen, die nicht über die Autobahn abgewickelt werden.
Fazit Makrostandort
Zusammenfassend lassen sich folgende untersuchungsrelevanten
Merkmale für den Makrostandort Stadt Achim festhalten:
–
Im langfristigen Verlauf kann für die Stadt Achim von einer stabilen Nachfrage im Kernsortiment Periodischer Bedarf ausgegangen werden.
–
Im Zeitraum von 2002 bis 2012 verzeichnete Achim einen leichten Bevölkerungszuwachs von +1,7 %. Bis 2020 ist mit einem
leichten Rückgang von -1,0 % zu rechnen (ca. -0,1 % pro Jahr).
–
Die Stadt Achim ist sowohl lokal durch ein Netz an Landes- und
Kreisstraßen als auch überregional durch die BAB 27 hervorragend verkehrlich angebunden. Durch die Integration in das
S-Bahn-Netz der Stadt Bremen ist die Stadt Achim auch per
Schienenverkehr (lokal und überregional) sehr gut erreichbar.
–
Sowohl der negative Pendlersaldo als auch die geringe Arbeitsplatzquote qualifizieren Achim als primären Wohnstandort mit einem überdurchschnittlichen Kaufkraftniveau.
Quelle: Agentur für Arbeit; (Stand: 30.06.2012)
Die Gegenüberstellung der Ein- und Auspendler verdeutlicht Herkunft
bzw. die Ziele der Pendler. Einen Pendlerüberschuss generiert Achim
insbesondere mit den Gemeinden Thedinghausen, Langwedel und
Dörverden. Beschäftigte mit Wohnort in Achim sind stark nach Bremen ausgerichtet.
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bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
2.1
Konzeptionelle Grundlagen
Die Leitlinien zur Einzelhandelsentwicklung enthielten folgende wesentliche Empfehlungen:
Handlungskonzept Einzelhandel für die Stadt Achim
Die Stadt Achim ließ im Jahre 2007/2008 ein Handlungskonzept Einzelhandel durch die bulwiengesa AG erstellen. Thema der Beauftragung war die Analyse des Einzelhandels in der Stadt Achim sowie die
Ableitung eines Maßnahmen- und Handlungskonzeptes zur Einzelhandels- und Innenstadtentwicklung. Dieses sollte zudem als Grundlage für die Einwerbung von EFRE-Fördermitteln im Zuge der damals
anstehenden Innenstadtsanierung dienen.
–
Großflächige Neuentwicklungen für Anbieter mit innenstadtrelevanten Sortimenten sollen grundsätzlich innerstädtischen Standorten vorbehalten bleiben.
–
Lebensmittelmärkte (Discounter, vollsortierte Supermärkte) sind
als Bestandteil der Stadtteil-Nahversorgung prinzipiell hiervon
ausgenommen.
Als nahversorgungsrelevante Sortimente wurden im Handlungskonzept nachfolgende Sortimente aufgeführt. Diese sind
Bestandteil der dezentralen Stadtteil-Nahversorgung und sollen
siedlungsstrukturell integrierten Standorten vorbehalten bleiben:
•
Lebensmittel (Nahrungs- und Genussmittel, Reformwaren)
•
Pharmaziewaren
•
(Schnitt-) Blumen
•
Drogeriewaren (inkl. Kosmetik, Parfümerieartikel)
•
Papier, Schreibwaren, Schulbedarf
•
Zeitungen, Zeitschriften
•
Heimtierfutter
Diese Sortimente bilden zusammengenommen die Warengruppe
Periodischer Bedarf, welche weitgehend identisch mit dem Kernsortiment eines typischen Lebensmittelmarktes ist.
–
Eine Neuansiedlung von Lebensmittelmärkten kann auf Grund
der bereits erreichten hohen Wettbewerbsintensität bis auf Weiteres jedoch nur dann empfohlen werden, wenn der Standort eine
funktionale Einbindung in den innerstädtischen Haupteinkaufsbereich gewährleistet. Grund: Potenziell gefährdet bei zunehmender
Wettbewerbsverdichtung ist v. a. der Vollsortimenter in der innerstädtischen Marktpassage, welcher als einer der wenigen und zu-
Die Analyse der Einzelhandelsstruktur zeigte, dass neben der Innenstadt keine weiteren signifikanten Handelsagglomerationen in
Achim bestanden. Der Einzelhandel konzentrierte sich vorwiegend im
Kernort Achim und gruppierte sich traditionell um die durchlaufende
Hauptverkehrsachse der L 158 mit einer markanten Verdichtung im
gewachsenen Innenstadtbereich mit der Hauptgeschäftslage in der
Fußgängerzone Obernstraße.
Neben der Innenstadt von Achim wurden in dem Handlungskonzept
keine Stadtteilzentren oder Nahversorgungszentren ausgewiesen und
abgegrenzt. Der außerhalb der Innenstadt liegende Handelsbesatz
befand sich in kleineren Gruppierungen oder solitär in Streulage. Nennenswerte gewachsene Subzentren bestanden im weiteren Stadtgebiet nicht. Die Nahversorgung in den Stadtteillagen stützte sich auf ein
dezentrales Netz aus siedlungsstrukturell integrierten Lebensmittelmärkten und ergänzendem kleinteiligem Fachhandel.
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Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
dem bedeutsamster Ankerbetrieb einen großen Beitrag zur Frequentierung einer geschwächten Innenstadt leistet.
bulwiengesa
–
Eine Ergänzung und Netzverdichtung war 2008 insbesondere
noch in Bierden an der Verdener Straße möglich und sinnvoll und
wurde zwischenzeitlich umgesetzt (Neueröffnung Edeka).
Ziel ist eine dezentral konzentrierte Einzelhandelsstruktur sowie die
Stützung der Wohn-, Arbeits-, Einkaufs- Versorgungs- und kulturellen
Funktionen der Innenstädte und Ortskerne (zentrale Versorgungsbereiche). Planungen und Maßnahmen zur Entwicklung der regionalen
Einzelhandelsstruktur sollen zu nachhaltigen Versorgungsstrukturen
und zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen.
–
Bereits vorhandene Lebensmittelmärkte sollen sich grundsätzlich
marktgerecht weiterentwickeln können; Erweiterungsmaßnahmen
sollen jedoch durch entsprechende Wirkungsanalysen abgesichert werden.
Die Entwicklung von Einzelhandelsgroßprojekten soll nur an städtebaulich und funktional geeigneten Standorten erfolgen und so ausgerichtet sein, dass zentrale Versorgungsbereiche und die verbrauchernahe Versorgung langfristig erhalten bleiben und gestärkt werden.
=> Hierunter fällt auch die dieser Untersuchung zugrunde liegende Erweiterung und Modernisierung des Netto-Discountmarktes in Uphusen.
Die Entwürfe des Regionalen Zentren- und Einzelhandelskonzeptes
(RZEK) wurden im Herbst 2012 in die politische Beratung gegeben
und am 04.12.2013 ein entsprechender raumplanerischer Vertrag geschlossen.
Regionales Zentren- und Einzelhandelskonzept Region Bremen
Kommunales Zentren- und Nahversorgungskonzept Bremen
In der Region Bremen betreiben die Mitglieder des Kommunalverbundes Niedersachsen/Bremen e.V. eine koordinierte Steuerung der regionalen Einzelhandelsentwicklung, so dass die Innenstädte und Ortszentren gestärkt und die Versorgungsfunktion auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wohnortnah gesichert und weiterentwickelt werden soll. Die Stadt Achim ist Mitglied des Kommunalverbundes.
Das Kommunale Zentren- und Nahversorgungskonzept Bremen weist
für den südöstlichen Bremer Stadtteil Hemelingen zwei wesentliche
Lagebereiche auf. Dies sind die Lagebereiche Stadtteilzentrum (STZ)
Osterholz und das Sondergebiet Weserpark. Diese Lagebereiche finden sich ebenfalls im Regionalen Zentren- und Einzelhandelskonzept
der Region Bremen.
Das Konzept beschreibt ferner das "perspektivische Nahversorgungszentrum Mahndorf" im Straßenabschnitt der Mahndorfer Heerstraße
im Ortsteil Bremen-Mahndorf nahe der Stadtgrenze zu der Stadt
Achim.
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Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
bulwiengesa
Im Kommunalen Zentren- und Nahversorgungskonzept Bremen 2009
werden folgende Aussagen zu dem Lagebereich "Perspektivisches
Nahversorgungszentrum Mahndorf" getroffen:
–
Supermarkt und kleinteilige Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe in aufgelockertem Besatz an der Mahndorfer Heerstraße
im Stadtteil Hemelingen.
–
Trotz geringer Einzelhandelsdichte wichtige Nahversorgungsfunktion für die Bevölkerung des Ortsteiles Mahndorf.
–
Ausbau zu einem Nahversorgungszentrum durch Angebotserweiterungen im nahversorgungsrelevanten Sortimentsbereich z. B.
durch kleinteilige Nachverdichtung oder Verkaufsflächenerweiterungen anzustreben.
Die Kernortslage Mahndorf mit ihren vorhandenen Nahversorgungseinrichtungen befindet sich in rd. 1,7 bis 2,5 km Entfernung zum Projektvorhaben. Insoweit sind in HB-Mahndorf keine bestehenden zentralen Versorgungsbereiche zu berücksichtigen. Es besteht allerdings
die mittelfristige Zielsetzung, die dort befindliche, bisher gestreute
Nahversorgung auszubauen und zu einem Nahversorgungszentrum
zu verdichten. Die geplante Netto-Erweiterung ist insoweit nicht nur
hinsichtlich ihrer Wirkungen auf bestehende Versorgungsbereiche und
das wohnortnahe Versorgungsnetz zu untersuchen, sondern auch auf
mögliche Risiken bezüglich der Realisierung der in Mahndorf verfolgten Entwicklungsziele der Stadt Bremen.
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Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
3
PROJEKTANALYSE
3.1
Mikrostandort
Lage und siedlungsstrukturelle Einbindung
Der Vorhabenstandort mit dem Netto-Lebensmittelmarkt liegt an der
stark befahrenen Uphuser Heerstraße/L 158 im zentralen Siedlungsgebiet der Ortschaft Achim-Uphusen. Die L 158 verbindet Verden,
Langwedel und Achim und führt auf Bremer Stadtgebiet unter diversen Bezeichnungen (Mahndorfer-/Arberberger-/Hemelinger Heerstraße) bis nach Bremen-Hemelingen. Parallel zur Uphuser Heerstraße
verläuft rd. 300 m nordöstlich die Bahntrasse Bremen – Achim – Verden.
Das Projektareal liegt auf der südlichen Straßenseite der Uphuser
Heerstraße an der Einmündung der Straße Am Weserberg. Die direkte Umgebungsbebauung ist vorwiegend durch Wohn-/Gewerbliche
Nutzungen straßenbegleitend geprägt. Auf dem westlichen Nachbargrundstück des Vorhabens ist ein Versicherungsmakler ansässig, auf
der nördlichen Straßenseite der Uphuser Heerstraße ist ein Ärztehaus
gelegen. Darüber hinaus dominieren in Richtung Westen gemischte
Nutzungen entlang der Uphuser Heerstraße. Hier finden sich u. a.
eine Apotheke, Tankstelle, Telekommunikationsgeschäft sowie diverse
Dienstleistungsnutzungen (Fahrschule), die Grundschule Uphusen
und drei Hotellerie-Betriebe. In zweiter Reihe der Uphuser Heerstraße
schließen sich sowohl nördlich als auch südlich der L 158 die weitläufigen Wohnbauflächen Uphusens an. Östlich des Vorhabenstandortes
liegt in rd. 600 m das Gewerbegebiet Uphusen-Mehren.
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Das Projektareal ist als Mischgebiet ausgewiesen und befindet sich im
nördlichen Teil des Plangebietes des vorwiegend als Wohngebiet ausgewiesenen Bebauungsplanes 363 "Hilgenbarg".
Dieses Gebiet wird im Westen durch die Uphuser Dorfstraße und im
Westen durch die Straße Am Weserberg begrenzt.
Das Vorhabengrundstück weist eine langjährige Vornutzung durch
den Betreiber Netto auf und befindet sich in integrierter Lage im beplanten Innenbereich im zentralen Siedlungsgebiet des Ortsteiles
Uphusen. Die umgebende Wohnbebauung sowohl im Norden und
Süden der Uphuser Heerstraße ist vorwiegend durch Einfamilien-/
Reihenhausbebauung geprägt.
Ca. 4,0 km in östlicher Richtung befindet sich in Verlängerung der
Uphuser Heerstraße/L 158 der innerstädtische zentrale Versorgungsbereich der Stadt Achim.
Nach dem REHK Region Bremen liegt der Projektstandort nicht in einem "zentralen Versorgungsbereich der Region" sondern ist als so genannter "Standort zur Nahversorgung" zu betrachten. Der Markt führt
ein nahversorgungsrelevantes Kernsortiment mit mehr als 90 % der
Verkaufsfläche und weist eine integrierte Lage mit direktem funktionalem Bezug zu den umliegenden Wohngebieten auf.
Verkehrsanbindung
Die Verkehrsanbindung des Standortes erfolgt über die Uphuser
Heerstraße, welche in westlicher Richtung (1,1 km Entfernung) über
die Anschlussstelle Bremen-Mahndorf/Uphusen Anbindung an die
BAB 1 (Bremen – Hamburg) bietet. Rd. 1 km nördlich dieser BAB-Auf-
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bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
Ba
Grundschule Uphusen
hnl
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Ac
him
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erd
en
Gewerbegebiet Uphusen-Mehren
Sta
N
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ort
Achim – Uphusen
Mikrostandort
Netto, Uphuser Heerstraße 50
Projektgrundstück Netto
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Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
Netto, Uphuser Heerstraße/Am Weserberg Blickrichtung Westen: ÖPNV-Bushaltestelle, Verkehrsinsel als
Querungshilfe
Netto, Uphuser Heerstraße Blickrichtung Osten: beidseitige Wohnbebauung mit komb. Fuß-/Radweg sowie
im Hintergrund Gewerbegebiet Uphusen-Mehren
Netto, Uphuser Heerstraße Blickrichtung Westen:
beidseitiger kombinierter Fuß-/Radweg sowie Stellplatzeinfahrt Nr. 1 Uphuser Heerstraße
Netto, Uphuser Heerstraße Blickrichtung Süden:
Linker Anbau: Sparkassen-/Schlecker-Leerstandsfläche
(Abriss- bzw. Erweiterungsfläche)
Netto-Uphuser Heerstraße mit Stellplatzfläche
Straßenverlauf Am Weserberg Blickrichtung Norden auf
die Uphuser Heerstraße, Links: Netto-Stellplatzfläche
und Einfahrt Nr. 2
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Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
fahrt befindet sich das Bremer Kreuz der beiden Autobahnen BAB 1 /
BAB 27 (Bremen – Walsrode/BAB 7).
In östlicher Richtung führt die L 158 über das Achimer Stadtzentrum
über Langwedel nach Verden. Auf Höhe des Achimer Zentrums führt
die L 167 in nördlicher Richtung über die BAB-Anschlussstelle Achim
Nord/Oyten bis nach Oyten.
ÖPNV-Anbindung
Die ÖPNV-Anbindung erfolgt über die Haltestelle "Weserberg" im direkten Standortumfeld (100 m Entfernung). Es bestehen Verbindungen mittels Buslinie 740 Verden ZOB – Achim Uphusen – Weserpark – Bremen Hbf bzw. Bremen-Mahndorf sowie nach Achim über
die Bürgerbuslinie 791 (Uphusen, Moordamm – Bierden – Achim Bhf
Süd).
Fußgänger-/Radverkehrsanbindung
Die Fußgängeranbindung erfolgt über den Parkplatz und beidseitig
der Uphuser Heerstraße über einen kombinierten Fuß-/Radweg. Im
Kreuzungsbereich der Uphuser Heerstraße/L 158 und der Straße "Am
Weserberg" besteht im unmittelbaren Standortumfeld die Möglichkeit
der Straßenquerung der L 158 über eine Verkehrsinsel. Diese dient
insbesondere der Erreichbarkeit der ÖPNV-Bushaltestelle. Damit ist
die sichere Überquerung der stark befahrenen Uphuser Heerstraße
aus den nördlichen Wohngebieten gewährleistet.
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Die Wegebeziehung aus den umliegenden Wohngebieten zum NettoMarkt erfolgt aus dem Norden über die Gartenstraße/Bruchweg/Sonnenstraße und anschließend über die Uphuser Heerstraße.
Die südlich der L 158/Uphuser Heerstraße gelegenen Wohnquartiere
können den Standort über die Straße Am Weserberg direkt erreichen.
Für die Wohnquartiere im Bereich der westlich gelegenen Uphuser
Dorfstraße besteht neben der Nutzung der Uphuser Heerstraße auch
eine Abkürzung über einen Fuß-/Radweg westlich des Projektgrundstückes zu den Anliegerstraßen Eichenallee/Im Schlengen.
Der Projektstandort kann von allen Einwohner des Ortsteiles Uphusen
bequem per Rad bzw. auch fußläufig erreicht werden.
Werbesichtanbindung
Das Bestandsobjekt weist aufgrund der Lage an der durch älteren
Baumbestand gesäumten Uphuser Heerstraße/L 158 eine gute Werbesichtanbindung auf. Die Einsicht auf den Parkplatz ist von der L 158
problemlos möglich. Ein Werbeschild besteht im Kreuzungsbereich
der Uphuser Heerstraße/Am Weserberg.
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Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
Fazit Mikrostandort
3.2
Planvorhaben
Der Vorhabenstandort liegt in integrierter Lage in direktem Zusammenhang mit umliegenden Wohngebieten in einem Mischgebiet im
zentralen Siedlungsgebiet der Ortsteiles Uphusen der Stadt Achim an
einem "Standort zur Nahversorgung" (REHK Region Bremen 2012).
Das Bestandsobjekt umfasst den ca. 632 qm Verkaufsfläche messenden Netto-Markt plus Backshop sowie ebenfalls im Objekt die durch
eine Trennwand begrenzte Leerstandsfläche eines Ex-Schlecker-Drogeriemarktes sowie eine Sparkassenfiliale.
Der Standort weist eine langjährige Vornutzung durch Netto sowie den
ehemaligen Drogeriemarkt Schlecker als Nahversorgungsstandort
auf. Die Schlecker-Altfläche befindet sich seit mehreren Jahren im
Leerstand. Der Standort ist insgesamt gut in das örtliche und regionale Verkehrsgerüst eingebunden. Die Erreichbarkeit ist für Fußgänger
und Radfahrer als sehr gut einzustufen. Der Vorhabenstandort liegt
funktional und städtebaulich der umgebenden Wohnbebauung des
Ortsteiles Uphusen direkt zugeordnet.
Das Vorhaben sieht in einem ersten Schritt den Abriss der östlichen
Gebäudestruktur vor (Bereich Sparkasse, Leerstandsfläche). Danach
soll diese erneuert und dabei geringfügig verlängert werden. Der
Markteingang wird wenige Meter nach Osten verlagert. Die Sparkasse
wird in eine SB-Filiale umgewandelt.
Das Vorhaben wird zukünftig ca. 985 qm Verkaufsfläche (kundenzugänglicher und einsehbarer Bereich, inkl. Backshop) umfassen und
gliedert sich wie folgt:
Zusammenfassend ist die Standorteignung für den vorgesehenen
Netto-Lebensmittelmarkt als gut zu bewerten, zumal es sich um ein
Erweiterungsvorhaben eines langjährig etablierten Standortes handelt.
Verkaufsflächenübersicht Projektvorhaben
IST
Flächen
Verkaufsraum (Netto-Markt)
Leergutannahme (Netto-Markt)
Windfang (Netto-Markt)
Verkaufsraum (Backshop)
Leerstand (Schlecker)
∑ Netto inkl. Backshop
VKF in qm
ca. 632
--ca. 30
ca. 100
762,0
ZUKÜNFTIG
VKF in qm
918,4
7,3
18,1
40,7
-984,5
VKF in %
93,3 %
0,7 %
1,8 %
4,1 %
-100,0 %
Quelle: Auftraggeber
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Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
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Bezüglich der bestehenden Ausrichtung des Gebäudekörpers sowie
der funktionalen Abläufe des Objektes werden durch das Vorhaben
keine Änderungen hervorgerufen. Die südliche Rückseite des Objektes schirmt das südlich angrenzende Wohnquartier auch weiterhin effektiv vor Lärm ab (Verkehrsbelastung L 158, Kundenverkehr Stellplatz, Anlieferverkehr).
Der Zutritt zum Markt ist zukünftig vom Parkplatz aus an der nordöstlichen Gebäudeecke vorgesehen. Die Stellplatzfläche ist dem Objekt
nördlich und östlich vorgelagert, umfasst zukünftig ca. 74 Einheiten
und ist ausreichend dimensioniert. Die Stellplatzanordnung soll im
Zuge des Projektes unbedeutend verändert werden, um den derzeit
beengten Kundenverkehr auf dem Grundstück zu optimieren. Die
Stellplatzanzahl wird sich zur Bestandssituation geringfügig erhöhen.
Es bestehen zukünftig unverändert zwei Ein-/Ausfahrten. Eine Zuund Abfahrt erfolgt direkt von der Uphuser Heerstraße; eine weitere
Zu-/Abfahrt über die Straße Am Weserberg. Die Warenanlieferung
verbleibt konfliktfrei an der Westseite des Marktes.
Mit der Verkaufsflächenvergrößerung wird nicht die Ausweitung des
Sortimentes forciert, sie dient vielmehr der Verbesserung der Warenpräsentation und Optimierung der funktionalen Abläufe innerhalb des
Marktes. Die Modernisierung sieht die Einbettung der Leergutautomaten in einen separaten Pfandrückgaberaum aus hygienischen Gründen vor.
Die Erweiterungsplanung dient der Anpassung des Marktes an aktuelle Betreiberstandards und damit primär der längerfristigen Sicherung
der Wettbewerbsfähigkeit und somit dem Standorterhalt.
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Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
4
EINZUGSGEBIET UND NACHFRAGE
4.1
Abgrenzung des Einzugsgebietes
Die Abgrenzung des projektrelevanten Einzugsgebietes orientiert sich
aus marktanalytischer Sicht an folgenden Faktoren:
–
Raumstrukturelle Positionierung der Stadt Achim als Mittelzentrum
–
Mikrostandort, Lage Uphusens im siedlungsstrukturellen Gefüge
–
Attraktivität und einzelhändlerische Zugkraft des Planvorhabens
–
Topografie, Verkehrsanbindung und Erreichbarkeit
–
Lokale und regionale Wettbewerbssituation
Der Standort des Planvorhabens nimmt eine mittige Lage innerhalb
des Ortsteiles Uphusen der Stadt Achim ein. Für die Bevölkerung des
Ortsteiles Uphusen ist der Lebensmittelmarkt der einzige Nahversorger. Aufgrund der Lage an der L 158 ist der Standort prinzipiell gut
auch aus anderen Siedlungsschwerpunkten der Stadt Achim anfahrbar und wird zudem von Berufspendlern frequentiert.
Auf Grund des gleichartigen Wettbewerbs in den östlichen Stadtteilen
von Bremen sowie an der Hauptverkehrsachse der L 158 in west-östlicher Richtung in Achim (zunächst Edeka, Lidl) ist die Ausstrahlung
des Projektvorhabens jedoch teilräumlich begrenzt.
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Unter Einbeziehung der vorgenannten Kriterien ermittelt sich ein Einzugsgebiet von insgesamt ca. 12.021 Einwohnern (31.12.2012). Es ist
in drei unterschiedliche Zonen mit in sich etwa homogener Einkaufsorientierung auf den Standort Uphuser Heerstraße unterteilt:
–
Die Kernzone 1 besteht aus dem Ortsteil Uphusen und umfasst
ca. 3.500 Einwohner. Die Abgrenzung orientiert sich an den Ortsteilgrenzen der Gemeinde. Uphusen bildet (ausgenommen einige
Siedlungsbereiche westlich der Überführung der A 1) den fußläufig und per Fahrrad problemlos erreichbaren Nahbereich des Vorhabens. Das Vorhaben ist dort die nächst gelegene und einzige
prägnante Versorgungsmöglichkeit mit einer damit einhergehenden starken Einkaufsorientierung.
–
Die Zone 2 besteht aus den östlich anschließenden Achimer
Ortsteilen Bierden und Bollen mit ca. 2.939 Einwohnern.
–
Die Zone 3 umfasst den Ortsteil Bremen-Mahndorf mit ca. 5.577
Einwohnern westlich von Uphusen. Dieser schließt sich direkt an
Achim-Uphusen und weist eigenständige Versorgungsstrukturen
auf. Er ist nur eingeschränkt und vermutlich nur in seinem östlichen Bereich auf den Netto-Standort orientierbar.
Das Einzugsgebiet beschränkt sich somit auf die westlichen Ortsteile
der Stadt Achim sowie den siedlungsstrukturell mit Uphusen verbundenen Ortsteil Bremen-Mahndorf.
Durch den fließenden Übergang des Achim-Uphuser und HB-Mahndorfer Siedlungsgebietes und de facto vorliegende Austausch-/Einkaufsbeziehungen in beide Richtungen (u. a. EKZ Weserpark) ist der
Stadtteil HB-Mahndorf in das Einzugsgebiet des auf Achimer Gemeindegebiet liegenden Netto-Marktes aufzunehmen.
Seite 21
bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
4.2
Ladenhandelsrelevantes Nachfragevolumen
im Kernsortiment Periodischer Bedarf
Unter Berücksichtigung des gebietsspezifischen örtlichen Kaufkraftniveaus ermittelt sich anhand der bulwiengesa-Verbrauchsausgaben ein
jährliches ladenhandelsrelevantes Nachfragevolumen von rd.
31,9 Mio. Euro p. a. für den Periodischen Bedarf innerhalb des Einzugsgebietes.
Die Warengruppe Periodischer Bedarf umfasst Nahrungs- und Genussmittel, Körper- und Gesundheitspflege (inkl. freiverkäuflicher Arzneimittel), Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, Zeitungen/Zeitschriften sowie Heimtiernahrung und deckt das Sortiment eines Netto-Lebensmittelmarktes zu rund 90 bis 95 % ab.
Das Einzugsgebiet zeigt sich somit als grundsätzlich tragfähig für den
projektierten Discounter. Neben stehende Übersicht erläutert die Verteilung des Nachfragevolumens in den einzelnen Zonen des Einzugsgebietes.
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Daten zum Einzugsgebiet
Sortiment: Periodischer Bedarf
Einwohner 2012, Verbrauchsausgaben und Ausgabenvolumen p. a. 2013
Zone
Einwohner
Verbr.31.12.2012 Ausgaben
Gebiet
Ausg.Volumen
€/Ew. p. a. Tsd. € p. a.
Ortsteil Uphusen
Verteilung
%
3.505
2.672
9.364
29,3
Ortsteil Bierden, Bollen
Zone 2
max. 3,3 km
2.939
2.672
7.852
24,6
Zone 1/2 ∑ Ortsteile Uphusen,
max. 3,3 km Bierden, Bollen
6.444
2.672
17.216
53,9
5.577
2.635
14.696
46,1
12.021
2.655
31.912
100,0
Zone 1
max. 1,7 km
Zone 3
3,5 km
Zone
km 6
5
EZG
Ortsteil Bremen-Mahndorf
Alle Marktzonen
Verbrauchsausgaben p. a. (Ø BRD 2013):
Kaufkraftkennziffer
(Ø BRD =100)
Zone 1:
Zone 2a:
∑ Zone 1+2a
Zone 2b:
110
110
110
106
2.586 €/Ew. p. a.
2.672
2.672
2.672
2.635
Elastizität: 0,33
€/Ew. p. a.
€/Ew. p. a.
€/Ew. p. a.
€/Ew. p. a.
€/Ew. p. a.
Quelle: Berechnungen bulwiengesa, Kaufkraftkennziffer MB-Research, Nürnberg
10,02764258
10,02764258
10,02764258
5,759634933
100
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bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
Einzugsgebiet und Wettbewerb
Lebensmittelmärkte
ZVB Einzelhandels-Stadtteilzentrum Bremen-Osterholz
OT Bassen
Achim
ZVB Einzelhandels-Ortskern Oyten
HB-Osterholz
HB-Arbergen
NVZ HB-Mahndorf perspektivisch
HB-Mahndorf
r = 2km
r = 1km
Zone 3
OT Emsben
OT Uphusen
Zone 1
A
S
n
ta
r
do
OT Borstel
OT Badenermoor
t
OT Achim
Zone 2
OT Bollen
OT Bierden
ZVB Einzelhandels-Innenstadt Achim
Netto (Projekt, Planung
944 qm + 41 qm Bäcker)
630 qm
1
2
3
4
5
E-Center Bischof
Lidl
Aldi (Planung 1.220 qm)
Rewe
Penny
2.100 qm
1.000 qm
760 qm
1.600 qm
800 qm
6
Rewe Hauptig (Planung
Erweiterung: 1.700 qm)
1.300 qm
7 Lidl
8 NP
9 Edeka Behrens
10 Aldi
Bremen-Mahndorf
11 Edeka Ipekten
12 Aldi
Weitere Ortsteile Bremen
13 Rewe
14 Lidl
15 Real (EKZ Weserpark)
16 Lidl
17 Aldi
18 Arzum Supermarkt
19 Rewe
20 Netto
21 Aldi
Oyten
22 Aldi
23 Penny
24 Rewe Seidel
25 Combi
26 Lidl
27 Penny
OT Baden
OT Uesen
N
VKF
A
950 qm
700 qm
1.600 qm
800 qm
790 qm
800 qm
1.650 qm
730 qm
10.600 qm
1.250 qm
900 qm
500 qm
1.500 qm
1.050 qm
800 qm
800 qm
590 qm
1.550 qm
1.680 qm
800 qm
800 qm
Einzugsgebiet
Zone 1
3.505 EW
Zone 2
2.939 EW
Zone 3
gesamt
5.577 EW
12.021 EW
ZVB Einzelhandels-Innenstadt /
-Ortskern (schematisch)
Quelle: © dds © NAVTEQ
bearbeitet durch bulwiengesa AG
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Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
5
PROJEKTRELEVANTER WETTBEWERB
5.1
Auf Basis eigener Recherchen und Erhebungen wurde in der Warengruppe Periodischer Bedarf in der Stadt Achim ein Verkaufsflächenbesatz von ca. 15.800 qm ermittelt. Das Umsatzvolumen (Periodischer
Bedarf) wird auf ca. 78,4 Mio. Euro eingeschätzt.3 Daraus ergibt sich
eine recht hohe Flächenleistung von etwa 4.964 Euro/qm Verkaufsfläche bzw. eine etwa im durchschnittlichen Rahmen liegende Flächendichte von ca. 0,53 qm/EW4.
–
Die Masse der Nahversorger liegt in Achim in Streulagen außerhalb
der Innenstadt. Dies ist im Sinne einer wohnortnahen Versorgung zunächst kein Nachteil, allerdings hat die Innenstadt nur eine schwache
Versorgungsfunktion für Gebrauchsgüter und ist in einem (zu) hohen
Maße auf Nahversorgung angewiesen - strukturell eine ihrer größten
Schwächen. Die relevante Verkaufsfläche des ZVB Innenstadt beträgt rund 2.500 qm im Segment Periodischer Bedarf bei einem Umsatz von rd. 11,6 Mio. Euro p. a. Die Flächenleistung liegt in der Innenstadt bei rd. 4.700 Euro/qm und somit niedriger als in der Gesamtstadt.
–
Die Achimer Innenstadt kann insgesamt als nur eingeschränkt belastbar gelten.
Relevanter Wettbewerb innerhalb des Einzugsgebietes
Zone 1 (Achim-Uphusen):
In der Zone 1 befindet sich das Netto-Projektvorhaben inkl. eines bereits existierenden angegliederten Backshops. Weitere Versorgungsmöglichkeiten bestehen aus einer Apotheke, Bäckerei sowie Kleinhandel. Damit sind dort nur Grundversorgungsstrukturen vorhanden.
Netto stellt das Rückgrat der dortigen Nahversorgung.
Zone 2 (Achim-Bierden/-Bollen):
Die Zone 2a (OT Bierden, Bollen) liegt östlich von Uphusen dem
Stadtzentrum von Achim vorgelagert. In Bierden befindet sich an der
Bremer Straße mit sehr guter Sichtanbindung das moderne E-Center
Bischof. Der Markt besitzt eine Verkaufsfläche von rd. 2.100 qm und
weist als ein schlagkräftiger Lebensmittelmarkt eine bis in die Kernstadt und nach HB-Mahndorf hineinreichende Ausstrahlung auf.
Weiterer Besatz in Bierden besteht im Periodischen Bedarf mit einem
modernen Getränkemarkt, mehreren Bäckereien, einer Landschlachterei und einem Tankstellenshop. Der Besatz in Bierden ist fast ausnahmslos an der stark befahrenen L 158 (Bremer Straße) ansässig.
Der kleine, südlich abgesetzt in einer Weserschleife liegende Ortsteil
Bollen weist keine Versorgungseinrichtungen auf.
3
Bei Supermärkten, Discountern und Drogeriemärkten wurden Verkaufsflächen und Umsätze
bereinigt um Aperiodische Sortimente; Apotheken wurden nur mit einem Umsatzanteil für
freiverkäufliche Arzneimittel berücksichtigt,
4
bulwiengesa-Benchmarks für Mittelzentren bewegen sich im Bereich 0,6 - 0,7 qm/Einwohner; allerdings hat Achim keine nennenswerte überörtliche Versorgungsbedeutung.
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Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
–
Zone 3 (Bremen-Mahndorf)
Der Ortsteil Bremen-Mahndorf befindet sich westlich von Uphusen in
Verlängerung der Uphuser bzw. Mahndorfer Heerstraße.
Perspektivischer Nahversorgungsbereich Mahndorfer Heerstraße:
In rd. 1,7 km Entfernung zum Netto-Vorhabenstandort erstreckt sich
auf einer Länge von ca. 0,8 km entlang der Mahndorfer Heerstraße
aufgelockerte Nahversorgung, jedoch ohne Zentrumsbildung.
Einziger wesentlicher Anbieter ist der Supermarkt Ipekten (790 qm
VKF). Weitere Anbieter im Periodischen Bedarfsbereich sind ein Kiosk
sowie zwei Bäcker. Abgerundet wird das Angebot von Dienstleistungsnutzungen (Friseur, Sparkasse, Versicherungen, Fahrschule Mahndorf), Gastronomie (Imbiss, Pizzalieferservice, Eiscafe), weiteren Handelsnutzungen des Aperiodischen Bedarfsbereiches (Fotostudio, Parkettstudio Mahndorf) und einem Sanitärgewerbebetrieb. Die Stadt
Bremen verfolgt hier perspektivisch die Schaffung eines Nahversorgungszentrums; allerdings stehen hierfür bislang keine geeigneten
Fläche zu Verfügung.
Im Zuge der weiteren Begutachtung/Wirkungsanalyse wird dieser Lagebereich als eigenständiger Wettbewerbsstandort dargestellt.
Fazit
Die Nahversorgungsstruktur im Einzugsgebiet verteilt sich vornehmlich auf Lebensmittelmärkte in Stadtteillagen. Dieses dezentrale Nahversorgungsnetz ist durchgängig in integrierten Lagen zur Sicherstellung einer wohnortnahen Grundversorgung verortet.
In der Kernzone 1 des Einzugsgebietes agiert der Netto-Lebensmittelmarkt (Untersuchungsobjekt) als einziger prägnanter Anbieter für die
Bewohner des Ortsteiles Uphusen als Nahversorger. Der Markt befindet sich in integrierter Lage und ist den umliegenden Wohngebieten
direkt zugeordnet. Der Markt besitzt damit eine hohe Bedeutung für
die wohnortnahe Versorgung der Uphuser Bevölkerung.
Dies trifft ebenfalls auf die beiden Lebensmittelmärkte (Edeka, Aldi) in
HB-Mahndorf zu. Sie stellen für die Einwohner Mahndorfs die nächst
gelegenen prägnanten Nahversorgungsmöglichkeiten dar. Beide
Märkte befinden sich in kurzer Entfernung zum EKZ Weserpark mit
dem weiträumig ausstrahlenden Real-SB-Warenhaus.
Streulage HB-Mahndorf:
Weiterer untersuchungsrelevanter Handel im Periodischen Bedarfsbereich in Zone 3 besteht mit einem Aldi-Discounter westlich rd. 500 m
abgesetzt zum perspektivischen NVZ Mahndorf. Die Aldi-Filiale agiert
mit einem Hofmann-Getränkemarkt im Standortverbund. Eine Apotheke findet sich in Wohngebietslage nördlich der Mahndorfer Heerstraße.
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Seite 25
bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
5.2
–
Relevanter Wettbewerb außerhalb des Einzugsgebietes
Stadt Achim – übrige Ortsteile
Außerhalb des Einzugsgebietes bestehen im verbleibenden Stadtgebiet von Achim weitere relevante Wettbewerbsstrukturen. Diese verteilen sich auf die restlichen Ortsteile der Stadt - insbesondere die Kernortschaft Achim sowie die Ortsteile Uesen und Baden ganz im Osten.
In der Kernortschaft Achim befindet sich die Einzelhandels-Innenstadt
Achim. Im zentralen Versorgungsbereich der Einzelhandels-Innenstadt ist ein Rewe-Lebensmittelmarkt in der Marktpassage angesiedelt
(Rewe, 1.600 qm). Dieser weist funktionale Schwächen u. a. aufgrund
eines Niveauunterschiedes zur Straße Am Schmiedeberg auf sowie
eine potenziell gebührenpflichtige Tiefgarage.
Ebenfalls bestehen in der Innenstadt ein Rossmann-Drogeriemarkt
sowie weitere ergänzende Lebensmittelgeschäfte wie Apotheken, Parfümerien, Bäcker, Kioske und Süßwarengeschäfte. Insgesamt beträgt
die Verkaufsfläche in der Innenstadt ca. 2.500 qm im Periodischen
Bedarfsbereich. Die Ausstrahlung der Innenstadt ist auf Achim beschränkt und erreichte bereits 2008 die äußeren Ortsteile - auch
Uphusen - nur noch schwach. Seither wurde in Bierden das E-Center
errichtet, wonach die Orientierung Uphusens auf die Achimer Innenstadt nochmals zurückgegangen sein dürfte. Ein nennenswertes
Wettbewerbsverhältnis zwischen Netto und dem Achimer Innenstadthandel dürfte nicht (mehr) bestehen.
Außerhalb der Innenstadt bestehen mehrere großflächige Lebensmittelmärkte in integrierter Streulage. Neben einem modernen und leistungsstarken Lidl-Discounter westlich der Innenstadt mit ca. 150 Parkplätzen sind dies die Lebensmitteldiscounter Aldi und Penny nördlich
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der Innenstadt an der Embser Landstraße. Penny agiert im Standortverbund mit weiteren Fachmärkten (u. a. Takko, Deichmann, T€Di),
weist aufgrund eines Höhenunterschiedes zur Embser Landstraße jedoch nur eine geringe Werbewirksamkeit auf. Aldi agiert in einem älteren Solitärobjekt an der Embser Landstraße, beabsichtigt dort aber
unter Erweiterung eine Neuaufstellung.
Weiterer Besatz im Periodischen Bedarf besteht u. a. entlang der
L 158 östlich der Innenstadt (Obernstraße) mit einer Apotheke, Fleischerei und Bäckerei sowie einem Getränkemarkt. Die Verkaufsfläche
in Streulage in der Kernortschaft Achim beträgt ca. 3.700 qm. Die
Wettbewerbsrelevanz ist - ausgenommen Lidl an der L 158 westlich
der Innenstadt - jedoch nur gering.
Das übrige Nahversorgungsnetz in Achim hat für das Erweiterungsvorhaben Netto keine Bedeutung mehr. Verflechtungen dorthin bestehen vornehmlich über vorüberfahrende Streukunden auf der L 158.
–
Bremen – Ortsteil Arbergen
Im Ortsteil Arbergen befindet sich der Standortverbund aus einem
Rewe-Supermarkt mit einem Lidl-Discounter und angegliederten
Backshop. Der Lidl-Discounter agiert in beengten Räumlichkeiten und
weist nur eine vergleichsweise geringe Stellplatzanzahl auf. Mit ca.
730 qm VKF ist Lidl dem benachbarten Rewe-Supermarkt untergeordnet. Der Rewe-Markt kann auf eine höhere Stellplatzanzahl zurückgreifen und kommt auf eine Verkaufsfläche von ca. 1.650 qm. Weiterer Besatz ist im Ortsteil durch eine Apotheke und einen Bäcker gegeben.
Zu Netto in Uphusen besteht nur eine schwache Wettbewerbsrelevanz.
Seite 26
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Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
–
Bremen – EKZ Weserpark
Der im östlichen Stadtgebiet von Bremen gelegene Weserpark hat für
das Untersuchungsgebiet durch seine Nähe und gute Erreichbarkeit
eine hohe Wettbewerbswirkung auch im Periodischen Bedarf. Als wesentlicher Anbieter agiert hier ein Real-Markt mit ca. 10.600 VKF. Abgerundet wird das Angebot durch Filialen von Rossmann, Douglas,
ein Reformhaus.
Durch das benachbarte Einrichtungshaus Klingenberg und weitere
Anbieter im Aperiodischen Bedarfsbereich weist der Standort eine
überregionale Ausstrahlungswirkung auf. Hierdurch kann der Handelsbesatz im Periodischen Segment aufgrund von Kopplungskäufen profitieren.
–
Oyten
Oyten verfügt über eine gut ausgebaute Nahversorgung, steht jedoch
nicht in Wettbewerbsbeziehung zum Planvorhaben und ist daher nur
nachrichtlich genannt.
–
In der vorgelagerten Ladenzeile befinden sich weitere Anbieter mit
u. a. Bäckereien, einem Bauernmarkt und einer Apotheke. Angesichts
der guten Frequentierung sowohl des Genießer-Marktes als auch der
ModeWelt, Technik-Welt oder Wohn-Welt im Einkaufszentrum ist der
Parkraum mit insgesamt rd. 5.000 Stellplätzen angemessen dimensioniert.
Weitere Anbieter des Periodischen Bedarfs sind ein Aldi-Discounter,
ein Hol ab-Getränkemarkt sowie eine Filiale des Futterhauses.
Das Einkaufszentrum strahlt auf das gesamte Achimer Stadtgebiet
aus.
5.3
Relevante Wettbewerbsplanungen
Nach Angaben der Stadt Achim bestehen für folgende Objekte baurechtlich relevante und abgesicherte Planungen, die in die Ausgangssituation der Kaufkraftstrom-Modellrechnung eingestellt werden:
–
Für den Rewe-Supermarkt im Ortsteil Uesen besteht eine Erweiterungsplanung. Die zukünftige Verkaufsfläche beträgt demnach
rd. 1.700 qm.
–
Für den Aldi-Markt in der Kernortschaft Achim besteht eine Erweiterungsplanung auf zukünftig rd. 1.220 qm Verkaufsfläche.
Posthausen - EKZ Dodenhof
Nordöstlich von Achim befindet sich das regional bedeutsame Einkaufszentrum Dodenhof. Hier werden Sortimente des Periodischen
Bedarfs auf insgesamt 9.000 qm Verkaufsfläche angeboten.
Maßgeblicher Anbieter ist der Genießer-Markt mit knapp 8.800 qm
Verkaufsfläche. Der Markt hinterlässt einen sehr gut frequentierten
und geführten Eindruck. Es besteht ein breites Angebot an Frischeartikeln, wie Obst, Gemüse sowie Fisch, Fleisch und Käse.
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Beide Erweiterungsplanungen stehen kurz vor dem Satzungsbeschluss bzw. sind bereits beschlossen und werden in der folgenden
Kaufkraftstrom-Modellrechnung der Ausgangslage bereits berücksichtigt.
Seite 27
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
bulwiengesa
Ferner befindet sich das EKZ Weserpark derzeit in der Erweiterung.
Eine zukünftig größere Verkaufsfläche im Periodischen Bedarfsbereich des Weserparks könnte vermutet werden. Eine Einstellung in die
Kaufkraftstrom-Modellrechnung kann aufgrund fehlender Informationen zur zukünftigen Flächenbelegung nicht erfolgen.
Fazit
Das Nahversorgungsnetz in Achim und Umgebung weist wettbewerbsfähige Besatzstrukturen an Vollsortimentern und Discountern im
Periodischen Bedarfsbereich auf. Besonders in Achim sind die relevanten Wettbewerber hinsichtlich ihres Marktauftritts up to date (Edeka, Lidl, Penny, Aldi geplant, Rewe im Stadtzentrum mit funktionalen
Einschränkungen), so dass Netto demgegenüber mittlerweile deutlich
zurückfällt.
Als einzigem Nahversorger in Uphusen kommt Netto dort eine entscheidende Bedeutung für die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung zu. Infolgedessen besteht an einem Standorterhalt bzw. an der
Sicherung seiner Wettbewerbsfähigkeit auch ein elementares städtebauliches Interesse.
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Seite 28
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Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
6
WIRKUNGSANALYSE
6.1
Umsatzschätzung
Umsatzschätzung Netto inkl. Backshop, Uphuser Heerstraße
Zone
Die Umsatzschätzung leitet sich ab aus dem Nachfragevolumen im
Kernsortiment Periodischer Bedarf, der Wettbewerbssituation in der
Ausgangslage (inkl. sich in Planung oder in Bau befindlichen Wettbewerbsobjekten) sowie der Berücksichtigung von Neben- und Aktionssortimenten in betriebsspezifischer Größenordnung.
Die Gesamtverkaufsfläche des Netto-Lebensmittelmarktes inkl. Backshops beläuft sich künftig auf 985 qm (944 qm VKF Netto-Markt, 7 qm
VKF Leergutannahme, 18 qm VKF Windfang plus 41 qm VKF Backshop). Es wird angenommen, dass davon im branchenüblichen Mittel
ca. 85 qm durch Nonfood-Rand- und Aktionssortimente genutzt werden. Die Verkaufsfläche für das Kernsortiment Periodischer Bedarf
beläuft sich somit für das Gesamtvorhaben auf ca. 900 qm.
Für das Projektvorhaben ermittelt sich eine Umsatzchance von insgesamt rd. 4,7 Mio. Euro p. a. Gemäß Kaufkraftstrom-Modellrechnung
kann von einem Mehrumsatz von rd. 0,65 Mio. Euro p. a. im Kernsortiment Periodischer Bedarf ausgegangen werden. Daraus resultiert
eine gut tragfähige Auslastung von knapp 4.800 Euro je qm Verkaufsfläche p. a. für das Gesamtprojekt, wobei sich Netto und der Backshop, auf den etwa 0,2 Mio. Euro p. a. entfallen dürften, nicht wesentlich unterscheiden.
Das Vorhaben bewegt sich damit im Rahmen typischer Auslastungen
für Netto Markendiscount in Norddeutschland.
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Einwohner
1
3.505
Ausgabenvolumen
Kaufkraftbindung
Umsatzchance
Tsd. € p. a.
%
Tsd. € p. a.
27,8
9.364
2.605
Umsatzzusammensetzung
nach ... in %
Kern-/
Herkunft
Randsortiment
60,6
2
2.939
7.852
8,2
644
15,0
1-2
6.444
17.216
18,9
3.249
75,6
3
5.577
14.696
2,4
353
8,2
EZG
12.021
49.127
7,3
3.602
83,8
498
11,6
Externer Zufluss aus dem übrigen Stadtgebiet Achim
Externer Zufluss durch überörtlich Kunden
200
4,7
Umsatz Periodischer Bedarf p. a.
4.300
100,0
91,5
zzgl. Gebrauchsgüter
400
8,5
Gesamtumsatz p. a.
4.700
100,0
Dimensionierung und Auslastung
Sortiment
Periodischer Bedarf
Gebrauchsgüter
Konzessionäre
Gesamtprojekt
Umsatz
Tsd. € p. a.
Verkaufsfläche
qm
Raumleistung
€/qm VKF p. a.
4.300
900
4.777
400
85
4.700
985
4.706
NUM!
4.772
Quelle: bulwiengesa
Die Umsatzschätzung setzt sich wie folgt zusammen:
–
Aus der fußläufig und per Fahrrad erreichbaren Einzugsgebietszone 1 (Achim-Uphusen) werden umfangreiche 2,6 Mio. Euro
p. a. gebunden. Die Kunden aus Uphusen tragen zu gut 60 %
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Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
des Umsatzes des Marktes bei. Dies entspricht einer Kaufkraftbindung/-abschöpfung von rd. 27,8 % des gesamten Nachfragevolumens der Zone 1 in Höhe von ca. 9,4 Mio. Euro p. a. - für einen einzelnen Lebensmittelmarkt - noch dazu mit eingeschränktem Discountsortiment - ein hoher Wert und durch die lokale Alleinstellung erklärbar. Das restliche Nachfragevolumen verteilt
sich auf die weiteren Lebensmittel-Anbieter innerhalb des Achimer Stadtgebietes sowie die Wettbewerber in Bremen-Mahndorf/Arbergen/-Osterholz.
–
–
Aus der Zone 2 (Bierden, Bollen) stammen rund 0,6 Mio. Euro
p. a. des Umsatzes. Dies entspricht einer bereits deutlich reduzierten Kaufkraftbindung von ca. 8,2 %. Diese geringere Bindungsquote resultiert aus einer größeren Anfahrdistanz, der von
Edeka geleisteten Eigenversorgung und den starken Discounterangeboten in der Kernstadt Achim.
Aus der Zone 3 (HB-Mahndorf) werden etwa ca. 0,35 Mio. Euro
gebunden. Der Netto-Markt kann im Ortsteil HB-Mahndorf nur
noch ca. 2,4 % der Kaufkraft binden. Die Bewohner dieses Ortsteiles sind auf die Lebensmittelmärkte in HB-Mahndorf/Arbergen
sowie das EKZ Weserpark in HB-Osterholz ausgerichtet, zudem
besteht grundsätzlich nur eine schwache, vorwiegend auf Pendler gestützte Orientierung in Richtung Achim.
Im gesamten Einzugsgebiet kann das Projektvorhaben eine Kaufkraftbindung von rd. 7,3 % bzw. rd. 3,6 Mio. Euro erreichen. Der Markt
inkl. Backshop hat somit für die im Einzugsgebiet wohnende Bevölkerung eine große Bedeutung.
Weitere rd. 0,7 Mio. Euro p. a. können auf Grund der verkehrsgünstigen Lage mit externen Durchfahrkunden erwirtschaftet werden. Sie
dürften überwiegend aus dem übrigen Achimer Stadtgebiet stammen.
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Etwa 0,4 Mio. Euro p. a. entfallen zudem auf Gebrauchsgüter aus
dem Aktionssortiment. Sie zählen nicht zum Kernsortiment Periodischer Bedarf und sind in der Kaufkraftstrom-Modellrechnung, welche
ausschließlich die Umsatzrekrutierung im Kernsortiment darstellt, nicht
enthalten.
Fazit
Der erweiterte Netto-Markt inkl. Backshop kann mit einer gut auskömmlichen Umsatzchance von rd. 4,3 Mio. Euro p. a. im Kernsortiment Periodischer Bedarf sowie 4,7 Mio. Euro p. a. inkl. Aktionssortimente rechnen. Das Vorhaben erwirtschaftet seinen Umsatz überwiegend (rd. 60 %) aus dem fußläufig und per Fahrrad erreichbaren Einzugsgebiet (Kernzone 1 = Achim-Uphusen).
Umsätze mit überörtlichen Kunden stammen vorzugsweise aus Zone
3 (HB-Mahndorf) und machen knapp 0,4 Mio. Euro p. a. bzw. 8,2 %
des Vorhabenumsatzes aus.
Ferner sind in den externen Zuflüssen, also Umsätzen mit Kunden,
die außerhalb des projektbezogenen Einzugsgebietes wohnen, überörtliche Umsatzanteile enthalten. Diese externen Zuflüsse machen
etwa 0,7 Mio. Euro aus und stammen mehrheitlich - den auf Bremen
ausgerichteten Hauptpendlerströmen folgend - überwiegend aus dem
übrigen Achimer Stadtgebiet. Etwa 0,2 Mio. Euro dürften davon weitere Bremer und sonstige überörtliche Zufallskunden beitragen.
Insgesamt dürfte der Anteil überörtlicher Umsätze im erweiterten
Netto-Markt künftig also ca. 0,6 Mio. Euro im Kernsortiment betragen;
gemessen an der Gesamtumsatzerwartung im Kernsortiment in Höhe
von 4,3 Mio. Euro also ein Umsatzbeitrag von etwa 13 %. Diese Größe ist für die Einschätzung der regionalen Bedeutsamkeit wie auch
die Prüfung des Kongruenzgebotes von Belang.
Seite 30
bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
6.2
Umsatzrekrutierung
Gegenüber der Ausgangslage würden nach Erweiterung des Lebensmittelmarktes voraussichtlich rund 0,7 Mio. Euro p. a. im Kernsortiment Periodischen Bedarf zusätzlich erwirtschaftet werden.
Umsatzrekrutierung Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
Kernsortiment Periodischer Bedarf
Ferner wird gut die Hälfte des Zusatzumsatzes bei Wettbewerbern außerhalb des Einzugsgebietes umverteilungswirksam. Dies begründet
sich in der Wettbewerbsbeziehung des Netto-Marktes auch zu den
typgleichen Discountern in der Kernstadt Achim, wenngleich diese
Umsatzverlagerung letztlich auf einem sehr niedrigen Niveau erfolgt.
Umsatz p. a.
Projektumsatz durch:
ca. Mio. Euro
Ausgangsumsatz Netto-Markt inkl. Backshop
3,60
Zusatzumsatz: Umverteilung im Einzugsgebiet
0,27
%
83,8
0,0
6,2
davon:
Zone 1:
Sonstige Anbieter OT Uphusen (Kleinhandel)
Zone 2:
Nahversorgung OT Bierden (v. a. Edeka)
Zone 2b:
Perspektivisches NVZ HB-Mahndorf (v. a. Edeka)
Sonstige Anbieter HB-Mahndorf (v. a. Aldi)
Zusatzumsatz Kaufkraftneubindungseffekte
Erhöhung externe Kaufkraftzuflüsse
(Zufallskunden von außerhalb des EZG)
Verminderung diffuser Kaufkraftabflüsse aus dem EZG
v. a. wirksam bei Discountern in Achim
Gesamtumsatz im Kernsortiment zukünftig
0,4
0,0
0,15
3,6
6.3
0,03
0,06
0,43
0,8
1,5
0,0
9,9
0,04
0,9
0,39
4,30
9,1
100,0
Insgesamt bewirkt das Vorhaben innerhalb des Einzugsgebietes ein
Umverteilungspotenzial von rd. 0,3 Mio. Euro p. a. auf den dort ansässigen Wettbewerb. Knapp 0,4 Mio. Euro p. a. werden im weiteren
Untersuchungsraum insbesondere dem Wettbewerb in der Kernortschaft Achim entzogen. Die Erweiterung eines Discountmarktes führt
in aller Regel nicht zu einer Angebotsausweitung sondern durch eine
großzügigere Flächenaufteilung zu einem attraktiveren Marktauftritt.
Netto erhält dadurch jedoch keinen nennenswerten Wettbewerbsvorsprung, sondern reagiert (mit bereits merklicher Verspätung) damit auf
den aktuellen Markttrend. Der überwiegende Teil der Wettbewerber ist
bereits modernisiert oder beabsichtigt dies aktuell; das E-Center in
Bierden ist zudem eine Neuerrichtung.
0,40
Gesamtumsatz Zukünftig
4,70
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Ein kleiner, zu vernachlässigender Teil des Zusatzumsatzes (rechnerisch 0,04 Mio. Euro) beruht letztlich auf zusätzlichen Streuumsätzen
mit auswärtigen Durchfahrtskunden.
0,02
zzgl. Gebrauchsgüter Rand-/Aktionssortiment
Quelle: Berechnungen bulwiengesa AG, Rundungsdifferenzen möglich
Der Bestandsumsatz macht mit ca. 84 % den Hauptteil des ermittelten
Zielumsatzes aus. Vom zu erwartenden Mehrumsatz von rund
0,7 Mio. Euro p. a. im Kernsortiment Periodischer Bedarf dürften ca.
0,3 Mio. Euro bei den Wettbewerbern innerhalb des Einzugsgebietes
umverteilungswirksam werden, der größte Einzelposten (0,15 Mio.
Euro) bei Edeka im nahen Stadtteil Bierden.
Umverteilungseffekte
Seite 31
bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
Insofern ist nicht nur der aus der Erweiterung resultierende Umsatzeffekt begrenzt (betriebswirtschaftlich entstehen Netto darüber hinaus
Kostenvorteile in der Bewirtschaftung) sondern auch die gegenüber
dem Wettbewerb durchsetzbare Umsatzumlenkung. Das Verdrängungsvolumen ist gemessen am Gesamtmarktvolumen von rund 24
Mio. Euro im Einzugsgebiet ausgesprochen niedrig.
Es pendelt um Größenordnungen von ca. -1 % und erreicht im umgebenden Versorgungsnetz keine abwägungsrelevanten Größenordnungen. Zentrale Versorgungsbereiche liegen nicht im Einzugsgebiet. Die
Absicht Bremens, in HB-Mahndorf perspektivisch einen solchen zu
schaffen, wird von der Netto-Erweiterung nicht berührt.
Für die umgebenden, potenziell wettbewerbsrelevanten Lagebereiche
außerhalb des Einzugsgebietes sind Umverteilungsquoten von maximal ca. -1,3 % in der Kernstadt Achim zu erwarten. Dort agieren mit
Lidl, Aldi und Penny typgleiche, im Unterschied zu Netto jedoch moderne Wettbewerber (zur Erinnerung: der beabsichtigte Aldi-Neubau
ist im Szenario bereits unterstellt). Alle weiteren Standorte - namentlich auch die geschwächte Achimer Innenstadt - werden von der Netto-Erweiterung nicht nennenswert berührt. Die nur marginalen Umsatzverlagerungen gehen dort weitgehend auf zusätzliche Durchgangskunden auf der L 158 zurück, die von einem modernisierten
Netto-Markt zu einem Einkaufsstopp animiert werden und diesen Einkauf infolgedessen nicht mehr in ihrer eigenen Wohnumgebung tätigen. In geringem Maße (Netto ist kein Vollsortimenter und insoweit
auch kein Systemwettbewerber von Verbrauchermärkten und SB-Warenhäusern) reduzieren Uphuser Haushalte auch Lebensmitteleinkäufe in den Einkaufszentren Weserpark und Dodenhof.
In der Gesamtschau bewegt sich das Verdrängungsvolumen in einem
derart niedrigen Rahmen, dass es von den meisten Wettbewerbern
nicht wahrgenommen werden wird. Bei stabiler oder knapp stabiler
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Bevölkerung ist es zudem in 1-2 Jahren durch natürliches Marktwachstum (die Pro-Kopf-Ausgaben für Periodischen Bedarf steigen im
langfristigen Trend um ca. 0,5 % p. a.) ausgeglichen worden.
Umverteilungseffekte des Projektvorhabens Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
Kernsortiment Periodischer Bedarf
Projektumsatz durch:
Umverteilung im Einzugsgebiet
davon:
Zone 1:
Sonstige Anbieter OT Uphusen
Zone 2a:
Nahversorgung OT Bierden
Zone 2b:
Perspektivisches NVZ HB-Mahndorf
Sonstige Anbieter HB-Mahndorf
Umverteilung rel. Wettbewerb
außerhalb des Einzugsgebiet
davon:
ZVB EH-Innenstadt Achim
Sonstige Anbieter OT Achim, Embsen
Nahversorgung OT Uesen, Borstel
Nahversorgung
OT Baden, Badenermoor
EKZ Weserpark
EKZ Dodenhof
ZVB Einzelhandels-Ortskern Oyten
Sonstiger Anbieter Ortsteil Oyten
Nahversorgung HB-Arbergen
Umsatz
IST
Umsatz
KÜNFTIG
Projektumsatz
durch
Umverteilung
Umverteilungsquote
Tsd. !
Tsd. !
Tsd. !
%
24.019
23.750
0
269
0
1.268
1.250
18
0
-1,4
NUM!
13.353
13.200
153
-1,1
4.033
5.365
4.000
5.300
33
65
-0,8
-1,2
-1,1
NUM!
433
11.515
19.416
6.667
11.480
19.165
6.650
35
251
17
-0,3
-1,3
-0,3
22.716
22.700
16
-0,1
48.042
37.977
18.968
15.320
12.022
47.960
37.967
18.968
15.320
12.000
82
10
0
0
22
0
-0,2
-0,0
0,0
0,0
-0,2
NUM!
Quelle: Berechnungen bulwiengesa AG, Rundungsdifferenzen möglich
Seite 32
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
bulwiengesa
Eine Beeinträchtigung zentraler Versorgungsbereiche kann vollständig
ausgeschlossen werden. Dies gilt ausdrücklich auch für die strukturell
geschwächte Achimer Innenstadt (vgl. hierzu ausführlich das Handlungskonzept Einzelhandel für die Stadt Achim 2008), die in einem
vergleichsweise zu hohen Maße von Nahversorgung abhängig ist, deren Ankerbetrieb Rewe in der Marktpassage jedoch durch objektbedingte funktionale Einschränkungen gehandicapt ist.
Für die Innenstadt hat sich die Wettbewerbslage in den zurückliegenden Jahren v. a. durch das E-Center in Bierden erheblich verschärft.
Geringere Belastungen sind noch durch die Modernisierung/Erweiterung von Aldi in der Embser Landstraße und Rewe in Achim-Uesen zu
erwarten.
Von der Netto-Erweiterung in Uphusen gehen dagegen keine zusätzlichen nennenswerten Wettbewerbswirkungen auf die Achimer Innenstadt aus.
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Seite 33
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Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
7
Die aktive Verkaufsfläche des Handelsstandortes hat sich in den
letzten Jahren somit verringert. Die angestrebte Gesamtverkaufsfläche wird ca. 220 qm über der ursprünglichen Verkaufsfläche
aus dem Jahre 2012 liegen. Mit der Planung wird der Standort
restrukturiert und langfristig gesichert.
ERGEBNISZUSAMMENFASSUNG
UND ZIELPRÜFUNG
Gegenstand der Untersuchung ist die Erweiterung des Netto-Lebensmittelmarktes in der Uphuser Heerstraße 50 von ca. 632 qm auf ca.
944 qm Verkaufsfläche. Inklusive des bereits im Objekt vorhandenen
Backshops weist das Gesamtvorhaben eine Verkaufsfläche von ca.
985 qm auf.
Das Vorhaben dient der überfälligen Anpassung des veralteten Marktes an aktuelle Betreiber- und Branchenstandards und somit der langfristigen Standortsicherung des einzigen Lebensmittelmarktes im
Stadtteil Uphusen.
Die durchgeführte Markt- und Wirkungsanalyse kommt zu folgenden
Ergebnissen:
–
Achim ist eine einwohnerstarke Gemeinde im Landkreis Verden
und weist stabile makrostandortseitige Rahmenbedingungen auf.
–
Die Stadt ist als Mittelzentrum eingestuft und grenzt an das Oberzentrum Bremen an. Achim liegt am Rand des Kreises Verden
und des Bundeslandes Niedersachsen.
–
Das Nahversorgungsangebot in Achim-Uphusen wird fast ausschließlich durch den bestehenden Netto-Markt getragen. Netto
ist der einzige Lebensmittelmarkt in Uphusen.
–
Das Projektareal weist eine langjährige Handelsvorprägung auf.
Das Objekt besteht derzeit aus dem Netto-Markt (632 qm VKF)
plus Backshop (30 qm VKF), einer Sparkassenfiliale sowie einer
seit 2 Jahren leerstehenden und nicht mehr marktgängigen Drogeriemarktfläche (ca. 100 qm VKF, Ex-Schlecker-Filiale).
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
–
Das Vorhaben erweist sich hinsichtlich seiner Markteinflussnahme auf umgebende zentrale Versorgungsbereiche ebenso wie
auf das wohnortnahe Nahversorgungsnetz als voll verträglich. Zu
vernachlässigenden Belastungen auf das umgebende Standortnetz steht eine überfällige Modernisierung und damit verbunden
eine langfristige Standortsicherung für den einzigen Nahversorger im Stadtteil Uphusen gegenüber.
Konzeptionelle Einordnung und Zielprüfung
–
Einordnung des Standortes in die Systematik des Regionalen
Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes für die Region Bremen
Gemäß Regionalem Zentren- und Einzelhandelskonzept Region
Bremen ist für regional bedeutsame Einzelhandelsvorhaben ein
Verträglichkeitsgutachten als Bewertungsgrundlage erforderlich,
wenn davon auszugehen ist, das schädliche Auswirkungen von
dem Vorhaben ausgehen. Einzelhandelsvorhaben sind dann regional bedenklich und damit auf ihre Verträglichkeit zu überprüfen,
wenn sie den festgelegten Rahmenbedingungen im Regionalen
Zentren- und Einzelhandelskonzept nicht entsprechen.
Das Vorhaben befindet sich außerhalb eines regional abgestimmten zentralen Versorgungsbereiches.
Seite 34
bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
Laut Regionalem Zentren- und Einzelhandelskonzept Region
Bremen sollen Nahversorgungsprojekte über 800 qm Verkaufsfläche in den "zentralen Versorgungsbereichen der Region" angesiedelt werden. Außerhalb dieser Versorgungsbereiche kann ein
solches Vorhaben unter bestimmten Bedingungen an "Standorten
zur Nahversorgung" angesiedelt werden5. Allerdings handelt es
sich hier nicht um eine Neuansiedlung sondern um den begrenzten Ausbau eines vorhandenen Nahversorgungs zum Zwecke der
langfristigen Standortsicherung.
Das Vorhaben erfüllt die Voraussetzungen als Standorttyp 2
"Standort zur Nahversorgung":
5
•
Das Kernsortiment besteht zu mindestens 90 % aus nahversorgungsrelevanten Sortimenten.
•
Der Standort ist nicht Bestandteil eines zentralen Versorgungsbereiches, weist aber eine siedlungsintegrierte Lage
innerhalb des Stadtteils Uphusen auf, versehen mit einem
relativ einwohnerstarken Nahbereich sowie einer angemessenen Anbindung an den ÖPNV.
•
Der Netto-Markt ist der wichtigste Nahversorger und der einzige Lebensmittelmarkt in Uphusen.
•
Das Vorhaben erfüllt hinsichtlich der Kaufkraftabschöpfung
die Vorgaben des Regionalen Zentren- und Einzelhandelskonzeptes Region Bremen, wonach wohnortbezogene Nahversorgungsstandorte maximal 50 % der sortimentsspezifischen Kaufkraft im fußläufigen Einzugsgebiet abschöpfen
sollen.
Regionales Zentren- und Einzelhandelskonzept Bremen 2012; (Ansiedlungsregel 2), S. 15
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
Das Vorhaben bindet 2,6 Mio. Euro p. a. der sortimentsspezifischen Kaufkraft aus der fußläufig und per Fahrrad erreichbaren Kernzone 1 (Achim-Uphusen) in Höhe von rd. 9,4 Mio.
Euro p. a. Die Kaufkraftabschöpfung liegt bei 27,8 % und
somit deutlich unter dem vorgegebenen Schwellenwert des
RZEHK Region Bremen (50 %).
•
In der Dimensionierung >800 bis 1.500 qm VKF erfolgt beim
Standorttyp 2 "Standort zur Nahversorgung" zunächst eine
Befassung durch die zuständige Raumordnung (LK Verden).
•
Die Umsatzerzielung des Projektvorhabens erfolgt überwiegend aus dem fußläufig und per Fahrrad erreichbaren Einzugsgebiet (≙Kernzone 1 Uphusen). Ca. 61 % (2,6 Mio. Euro
p. a.) des Gesamtumsatzes im Kernsortiment (4,3 Mio. Euro
p. a.) stammen aus diesem Nahbereich6.
•
Das Einzugsgebiet ist teilräumlich stadtteilbezogen und inkludiert neben Uphusen mit schwächerer Bindungsintensität
auch benachbarte Stadtteile. Die räumliche Nähe und der
siedlungsstrukturelle Zusammenhang bewirken auch eine
schwache Ausstrahlung auf HB-Mahndorf.
Infolgedessen und durch die verkehrsgünstige Lage an der
L 158 überschreitet der Umsatzanteil überörtlicher Kunden
(d. h. Kunden, die ihren Wohnsitz nicht in der Stadt Achim
haben) mit etwa 13 % leicht die im RZEHK vereinbarte Größenordnung von 10 %.
Dies ist nicht unzulässig, unterwirft das Vorhaben jedoch einem "erhöhten Abstimmungs- und Rechtfertigungsbedarf"7.
6
Methodischer Hinweis: Dieser Anteil ist zwar nur für das Kernsortiment berechnet, lässt sich
näherungsweise auch auf den Umsatz mit Aktionsartikeln übertragen. Er gilt insoweit für das
gesamte Vorhaben.
7
Vgl. RZEHK Kap. 3.2.1.2
Seite 35
bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
Wir weisen allerdings darauf hin, dass dieser Zustand nicht
erst mit der Erweiterung eintritt, sondern bereits in der Ausgangslage besteht8. Die mit der Erweiterung verbundene
Markteinflussnahme ist so gering, dass sich der Umsatzanteil auswärtiger Kunden kaum verändern dürfte.
•
Laut LROP Niedersachsen 2008/12 sind in Mittelzentren
zentralörtliche Einrichtungen und Angebote für den gehobenen Bedarf und Grundbedarf zu sichern und zu entwickeln.
Das Planvorhaben trägt aus Gutachtersicht zu einem moderaten und den Wettbewerbsverhältnissen angemessenen
Ausbau der Nahversorgung im definierten Einzugsgebiet bei.
Das Sortiment besteht aus Waren des Periodischen Bedarfs
und dient der Grundversorgung der Bevölkerung. Das abgegrenzte Einzugsgebiet des Vorhabens überschreitet die Gemeindegrenze von Achim und erzielt etwa 13 % des Umsatzes mit Kunden von außerhalb des Achimer Stadtgebietes
und bewegt sich somit ohne weitergehendes Abwägungserfordernis im Rahmen der Vorgaben des LROP.
Im gleichen Zusammenhang kann das Kongruenzgebot gemäß LROP 2008/12 (zzt. nicht als verbindliches Ziel sondern
als raumordnerischer Grundsatz zu behandeln) geprüft werden. Streng genommen hat das Mittelzentrum Achim keinen
Versorgungsauftrag für das benachbarte Oberzentrum Bremen. Allerdings sind gewisse Verflechtungen zwischen benachbarten Räumen unvermeidbar, noch dazu, wenn wie im
vorliegenden Falle ein siedlungsstruktureller Zusammenhang
besteht. Das Kongruenzgebot trägt dem Rechnung, indem
für Einzelhandelsgroßvorhaben bis zu 30 % Umsatzanteil,
die von außerhalb des zugewiesenen raumordnerischen Verflechtungsbereiches stammen, toleriert werden9 .
•
–
8
Alle relevanten Kennzahlen lassen sich aus den Kaufkraftstrom-Modellrechnungen sowohl
für die Ausgangslage, als auch für die Prognosesituation entnehmen. Sie sind im Anhang
beigefügt. Auszug:
Überörtliche Umsätze – Ausgangslage:
294 Tsd. Euro aus Zone 3 (HB-Mahndorf)
176 Tsd. Euro aus überörtlichen Streuzuflüssen
= 470 Tsd. Euro total. Projektumsatz im Kernsortiment, Ausgangslage: 3,6 Mio. Euro
Umsatzanteil überörtlicher Kunden, Ausgangslage: 13 %
Überörtliche Umsätze – Prognose:
353 Tsd. Euro aus Zone 3 (HB-Mahndorf)
200 Tsd. Euro aus überörtlichen Streuzuflüssen
= 553 Tsd. Euro total. Projektumsatz im Kernsortiment, Prognose: 4,3 Mio. Euro
Umsatzanteil überörtlicher Kunden, Prognose: 13 % und somit unverändert.
Der Vorhabenstandort liegt im zentralen Siedlungsgebiet des
Ortsteiles Uphusen und entspricht somit dem Konzentrations- sowie Integrationsgebot.
RROP LK Verden 2013 (Entwurfsfassung, zusätzliche Zielsetzungen zu den Vorgaben des LROP)
•
Lt. dem Entwurf des RROP Landkreis Verden 2013 müssen
zusätzlich zu den o. g. Zielen Flächen eines Einzelhandelsgroßprojektes weiterhin in das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs eingebunden sein. Diese Prämisse wird
über die im direkten Umfeld des Standortes gelegenen Bushaltestellen an der Uphuser Heerstraße/Am Weserberg gewährleistet.
Vgl. für die Prognosesituation auch die Tabelle auf Seite 29.
9
Vgl. LROP 2008 Textfassung, Erläuterungen zu Abschnitt 2.3, Seite 89
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
Seite 36
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
–
Handlungskonzept Einzelhandel für die Stadt Achim 2008
hier: Konzeptteil, Kap. 5.1
Das Handlungskonzept Einzelhandel konstatiert für Achim mit Erkenntnisstand 2008 grundsätzlich eine bereits gut entwickelte
Nahversorgungsausstattung und rät im Hinblick auf die besondere Situation der Innenstadt grundsätzlich von der Neuansiedlung
von Lebensmittelmärkten außerhalb der Innenstadt ab. Einzige
Ausnahme war die Ansiedlung eines Lebensmittelvollsortimenters im Stadtteil Bierden, der seinerzeit nach dem Abschmelzen
von kleineren Lebensmittel-SB-Geschäften über keine nennenswerte eigene Nahversorgung verfügte. Diese Ansiedlung ist mit
dem dortigen E-Center mittlerweile erfolgt und zwar in einer Weise, die über die eigentliche Stadtteilnahversorgung weit hinausgreift. Allerdings unterscheidet das Konzept strikt zwischen der
Neuansiedlung von Lebensmittelmärkten und der marktgerechten
Weiterentwicklung der bereits vorhandenen Nahversorgungsstandorte, die allesamt ausreichend siedlungsintegriert liegen und
insoweit keine Fehlentwicklungen darstellen. Dieses Netz kann
und soll gesichert werden und hierzu zählt obligatorischerweise
bei Bedarf auch die Marktanpassung als Bestandteil der langfristigen Standortsicherung. Dem Vollsortiment wird grundsätzlich
Vorrang eingeräumt, doch können auch bestehende Discounter
eine Marktanpassung erfahren.
bulwiengesa
Modernisierungen/ Verlagerungen/ Erweiterungen von bestehenden Discountern sind prinzipiell nicht ausgeschlossen, sollten
aber im Einzelfall ebenfalls gutachterlich überprüft werden."
Diese Überprüfung wird hiermit vorgelegt. Die Erweiterung des
Netto-Discounters in Uphusen steht den Intentionen des Handlungskonzeptes Einzelhandel in Achim nicht entgegen.
Das Konzept führt hierzu aus (vgl. ebendort Seite 94):
"Generell nicht wünschenswert ist derzeit eine weitere Verdichtung des Discounternetzes um den Preis des möglichen Verlustes von Vollsortimentern, weil dies per Saldo mit einem Qualitätsverlust der Nahversorgung verbunden wäre.
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
Seite 37
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
bulwiengesa
ANHANG
bulwiengesa AG
Moorfuhrtweg 13
22301 Hamburg
Tel. +49 40 42 32 22-0
Fax +49 40 42 32 22-12
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
Kaufkraftstrom-Modellrechnung im Periodischen Bedarf für das Einzugsgebiet Netto+Backshop, Uphuser Heerstraße – AUSGANGSLAGE
Verteilung der Nachfragevolumina je Marktzone in den Spalten - Erklärung der Umsatzherkunft an den einzelnen Standortbereichen in den Zeilen
Standortbereich
Netto inkl. Backshop – Bestand
Zone 1
OT Uphusen
Zone 2
OT Bierden, Bollen
! EZG-Ortsteile
Achim
Zone 3
OT BremenMahndorf
Einzugsgebiet
total
Umsatz/KKB*
Umsatz/KKB*
Umsatz/KKB*
Umsatz/KKB*
Umsatz/KKB*
Umsatz/KKB*
Tsd. € p. a. %
Tsd. € p. a. %
Tsd. " p. a. %
Tsd. € p. a.Tsd.
% € p. a. Tsd.
% € p. a. %
2.079
22,2
581
7,4
2.660
15,4
294
2,0
2.954
Externer
Zufluss
(restl. Ortsteile Achim)
Sonstige
Tsd. € p. a.
9,3
470
Tsd. € p. a.
Umsatz
Umsatz/Marktanteil
Tsd. € p. a.
176
3.600
%
13,0
599
6,4
118
1,5
717
4,2
279
1,9
996
3,1
230
42
1.268
4,6
Zone 1 (OT Uphusen)
2.678
28,6
699
8,9
3.377
19,6
573
3,9
3.950
12,4
700
218
4.872
17,6
Nahversorgung OT Bierden
2.088
22,3
2.772
35,3
4.860
28,2
1.132
7,7
5.991
18,8
5.690
1.672
13.353
48,3
Zone 2a (OT Bierden, Bollen)
2.088
22,3
2.772
35,3
4.860
28,2
1.132
7,7
5.991
18,8
5.690
1.672
13.353
48,3
NVZ Mahndorf (perspektivisch)
346
3,7
24
0,3
370
2,1
3.101
21,1
3.471
10,9
562
4.033
14,6
Sonstige Anbieter Bremen-Mahndorf
281
3,0
31
0,4
312
1,8
3.986
27,1
4.298
13,5
1.067
5.365
19,4
Zone 2b (OT Bremen-Mahndorf )
627
6,7
55
0,7
682
4,0
7.087
48,2
7.769
24,3
1.629
9.398
34,0
5.394
57,6
3.525
44,9
8.919
51,8
8.791
59,8
17.710
55,5
1.890
27.623
100,0
393
4,2
950
12,1
1.343
7,8
88
0,6
1.432
4,5
10.083
11.515
1.105
11,8
2.128
27,1
3.233
18,8
323
2,2
3.556
11,1
15.860
19.416
37
0,4
267
3,4
304
1,8
304
1,0
6.363
6.667
84
0,9
31
0,4
116
0,7
116
0,4
22.600
22.716
6.386
1.461
68,2
15,6
6.847
550
87,2
7,0
13.233
2.010
76,9
11,7
2.116
3.542
14,4
24,1
15.349
5.552
48,1
17,4
61.426
1.150
3.393
41.340
80.168
48.042
172
1,8
118
1,5
290
1,7
153
1,0
443
1,4
1.450
36.084
37.977
96
18.872
18.968
128
15.192
15.320
100
11.120
12.022
Sonstige Anbieter OT Uphusen
Umsatz/KKB im EZG
ZVB EH-Innenstadt Achim
Sonstige Anbieter OT Achim, Embsen
Nahversorgung OT Uesen, Borstel
Nahversorgung
OT Baden, Badenermoor
Umsatz/KKB in Achim
EKZ Weserpark
EKZ Dodenhof
ZVB Einzelhandels-Ortskern Oyten
Sonstiger Anbieter Ortsteil Oyten
Nahversorgung HB-Arbergen
Erklärte Abflüsse gesamt
Diffuser Abfluss
Distanz-/Onlinehandel
Ausgabenvolumen
62
0,4
741
5,0
802
2,5
8,5
2.362
13,7
4.435
30,2
6.798
21,3
581
7,4
1.358
7,9
1.058
7,2
2.416
7,6
7.852
100,0
17.216
100,0
14.696
100,0
31.912
100,0
62
0,7
1.695
18,1
667
777
8,3
9.364
100,0
* ZVB = Zentraler Versorgungsbereich, EKZ = Einkaufszentrum, NVZ = Nahversorgungszentrum
Quelle: bulwiengesa
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
6.390
KKB = Kaufkraftbindung
Seite 39
KKB = Kaufkraftbi
bulwiengesa
Achim – Erweiterung Netto, Uphuser Heerstraße
Kaufkraftstrom-Modellrechnung im Periodischen Bedarf für das Einzugsgebiet Netto+Backshop, Uphuser Heerstraße – PROGNOSE
Verteilung der Nachfragevolumina je Marktzone in den Spalten - Erklärung der Umsatzherkunft an den einzelnen Standortbereichen in den Zeilen
Standortbereich
Zone 1
OT Uphusen
Zone 2
OT Bierden,
Bollen
! EZG-Ortsteile
Achim
Umsatz/KKB*
Umsatz/KKB*
Umsatz/KKB*
Umsatz/KKB*
Umsatz/KKB*
Umsatz/KKB*
Tsd. € p. a. %
Tsd. € p. a. %
Tsd. " p. a. %
Tsd. € p. a.
Tsd.%€ p. a.Tsd.
% € p. a. %
Zone 3
OT BremenMahndorf
Einzugsgebiet
total
Externer
Zufluss
(restl. Ortsteile Achim)
Sonstige
Tsd. € p. a.
Tsd. € p. a.
Umsatz
Veränderung
Umsatz/Marktanteil
Tsd. € p. a.
%
Tsd. € p. a.
%
Netto inkl. Backshop – Bestand
2.605
27,8
644
8,2
3.249
18,9
353
2,4
3.602
11,3
498
200
4.300
15,6
696
19,3
Sonstige Anbieter OT Uphusen
586
6,3
110
1,4
696
4,0
294
2,0
990
3,1
220
40
1.250
4,5
-18
-1,4
Zone 1 (OT Uphusen)
3.191
34,1
754
9,6
3.945
22,9
647
4,4
4.592
14,4
718
240
5.550
20,1
678
13,9
Nahversorgung OT Bierden
1.948
20,8
2.772
35,3
4.719
27,4
1.117
7,6
5.836
18,3
5.692
1.672
13.200
47,8
-153
-1,1
Zone 2a (OT Bierden, Bollen)
1.948
20,8
2.772
35,3
4.719
27,4
1.117
7,6
5.836
18,3
5.692
1.672
13.200
47,8
-153
-1,1
NVZ Mahndorf (perspektivisch)
328
3,5
24
0,3
351
2,0
3.086
21,0
3.438
10,8
562
4.000
14,5
-33
-0,8
Sonstige Anbieter Bremen-Mahndorf
234
2,5
31
0,4
266
1,5
3.968
27,0
4.233
13,3
1.067
5.300
19,2
-64
-1,2
Zone 2b (OT Bremen-Mahndorf )
562
6,0
55
0,7
617
3,6
7.054
48,0
7.671
24,0
5.701
60,9
3.580
45,6
9.281
53,9
8.818
60,0
18.099
56,7
ZVB EH-Innenstadt Achim
375
4,0
934
11,9
1.309
7,6
88
0,6
1.397
4,4
10.083
Sonst. Anbieter OT Achim, Embsen
890
9,5
2.096
26,7
2.986
17,3
323
2,2
3.309
10,4
Nahversorgung OT Uesen, Borstel
28
0,3
259
3,3
287
1,7
287
Umsatz/KKB im EZG
Nahversorgung
OT Baden, Badenermoor
Umsatz/KKB in Achim
EKZ Weserpark
EKZ Dodenhof
1.629
9.300
33,7
-98
-1,0
3.541
28.050
101,5
427
1,5
11.480
-34
-0,3
15.856
19.165
-251
-1,3
0,9
6.363
6.650
-17
-0,3
22.594
75
0,8
31
0,4
106
0,6
106
0,3
6.506
1.405
69,5
15,0
6.847
542
87,2
6,9
13.353
1.946
77,6
11,3
2.175
3.527
14,8
24,0
15.528
5.473
48,7
17,2
169
1,8
118
1,5
286
1,7
147
1,0
433
1,4
ZVB Einzelhandels-Ortskern Oyten
Sonstiger Anbieter Ortsteil Oyten
Nahversorgung HB-Arbergen
Erklärte Abflüsse gesamt
Diffuser Abfluss
Distanz-/Onlinehandel
Ausgabenvolumen
49
0,5
1.622
17,3
660
777
8,3
581
9.364 100,0
49
0,3
735
5,0
784
2,5
8,4
2.281
13,3
4.409
30,0
6.690
21,0
7,4
1.358
7,9
1.058
7,2
2.416
7,6
14.696 100,0
31.912
100,0
7.852 100,0
17.216 100,0
* ZVB = Zentraler Versorgungsbereich, EKZ = Einkaufszentrum, NVZ = Nahversorgungszentrum, OT = Ortsteil
Quelle: bulwiengesa
© bulwiengesa AG 2014 – P1404-1053
6.410
22.700
-15
-0,1
1.150
63.218
41.337
78.746
47.960
-1.422
-82
NUM!
-1,8
-0,2
1.450
36.084
37.967
-10
-0,0
96
18.872
18.968
128
15.192
15.320
100
11.116
12.000
-23
-0,2
KKB = Kaufkraftbindung
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