Abgehakt - M(a)Gsolutions

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Méindeg,
4. Mäerz 2013
HAUT AM JOURNAL
PANORAMA
Coole
Ausstellung
In Monterrey stellen
nur die Schrägsten
aus Seite 05
POLITIK
Die Zukunft
vorbereiten
2030.lu soll ausloten,
wo der Schuh drückt?
Seite 08
KULTUR
Grönemeyer
international
Er begeistert auch in
New York seine Fans
Seite 12
AKTUELL
Quer gegen einen
Baum
Fahrer erleidet Kopfverletzungen
Seite 17
EDITORIAL
Können und wollen
Eher zaghaft ist vor kurzemder Sozialdialog zwischen Ar- schon die Tatsache zeigt, dass es ja trotz Krise in den letzbeitgebern und Gewerkschaften, der seit 2010 brach lag, ten Jahren nicht zu einem Rückgang der Gesamtbeschäfwieder in Gang gekommen. Der Anlass dazu dürfte in ers- tigung gekommen ist.
ter Linie eine zuletzt katastrophale Lage auf demArbeitsDas zeigt wiederum auch, dass es weniger einen quanmarkt gewesen sein, der im Vergleich zur internen Be- titativen, sondern vielmehr einen qualitativen Ansatz geschäftigung mittlerweile die magische Grenze von 10% ben muss, wenn die Dinge auf diesem Gebiet grundsätzdurchbrochen hat. Mehr als 22.000 Menschen waren En- lich und nachhaltig verbessert werden sollen. Gerade in
de Januar in Luxemburg ohne Arbeit, obwohl über das Krisenzeiten, wie es sie ja auch schon früher in LuxemJahr 2012 hinweg trotz krisenbedingter Unsicherheit die burg gegeben hat, konnte sich der offene und zielorienNeueinstellungen noch einmal um über 7.000
tierte Dialog zwischen Arbeitnehmern und
Einheiten zugenommen hatten.
Gewerkschaften bewähren. Dass diese AuseiDa wird die Luft dann doch dünn für alle, die
nandersetzung heute nicht unbedingt einfadem Wort „Verantwortung“ in Wirtschaft und
cher ist, ist die Konsequenz eines grundlegenGesellschaft doch noch einen minimalen Wert
den Wandels, der sich nicht nur auf der Ebene
beimessen, und sich nicht sagen lassen wollen,
der Arbeitnehmer - Luxemburg zählt anteilssie seien aufgrund ihrer Verweigerung des Diamäßig die bei weitem höchste Grenzgängerralogs mit schuld an einer zunehmenden Verelente in der EU - , sondern auch im Bereich der Ardung immer größerer Bevölkerungskreise. Die
beitgeber vollzogen hat. War in früheren JahrDramatik der Lage kann also durchaus zur
zehnten in erster Linie die Kapitalbasis von
NIC.
Selbstüberwindung Anlass gegeben haben, was
großen
Finanz- und Industriekonzernen ausDICKEN
die Nützlichkeit dieser neuen Einstellung keiländischer
Herkunft, so reicht das heute in alle
hält den Dianeswegs schmälert.
Wirtschaftsbereiche
und Betriebsgrößen hilog für unverDamit allein wird es jedoch nicht getan sein:
nein. Die „luxemburgischen“ Unternehmen
zichtbar. .
Gefordert sind vor allem konkrete Schritte und
sind weniger „luxemburgisch“ geworden, was
Maßnahmen, die kurz- und mittelfristig eine
nicht unbedingt ihrer Effizienz und ihrer
Umkehr hin zum Besseren bringen und für die
Marktfähigkeit abträglich ist, die erfolgreiche
betroffenen Menschen neue Perspektiven eröffnen kön- Suche nach Lösungsmodellen „à la luxembourgeoise“
nen. Angesichts der Entwicklung der letzten Jahre kann aber ganz sicher nicht erleichtern dürfte.
bereits die Eingrenzung eines weiteren Anstiegs von ArVor diesem Hintergrund ist denn auch eine gewisse
beitslosenzahlen als Erfolg angesehen werden. Viel mehr Skepsis angebracht, dass es jemals wieder, ob im Rahmen
scheint kurzfristig auch nicht möglich zu sein, weil das derTripatiteoderineinemanderen,zueinerDialogqualiProblem der steigenden Arbeitslosigkeit in Luxemburg tät wird kommen können, die seinerzeit die Grundlage
vor allem einen strukturellen Charakter hat, wie allein für das „ Modell Luxemburg“ geschaffen hatte.
WO BLEIBT DAS VÉLODROME?
SPORT
F91 macht
schlapp
Verfolger patzt während Fola pausiert
Seite 19 & 20
PEOPLE
Ab auf die
Tanzpiste
Im Melusina tobte
gestern der Bär
Seite 24
Service Seite 06 / ZOOM Seite 18 /
Horoskop Seite 16 / People Seite 24
Abgehakt
SIMONE MOLITOR
Stolze 100 Millionen Euros sollen
in den kommenden fünf Jahren in
die Renovierung oder den Neubau
von Sportstätten fließen. Die Nachricht, dass ein Großteil davon in ein
nationales Zentrum für Karate und
eines für Beachvolleyball sowie in
ein regionales Fechtzentrum fließen soll, dürfte so manchen von uns
überrascht haben. Zu Recht darf
man sich fragen, ob wir wirklich so
etwas brauchen? Nur um einmal
ein Beispiel zu nennen, im Jahr
2011 zählte die nationale Fechtföderation 331 lizenzierte Mitglieder... Und dann ein Beachvolleyballzentrum?
Was ist denn eigentlich aus dem
viel diskutierten Projekt „Vélodrome“ geworden? Im Abschlussbericht des achten Fünfjahresplans
steht deutlich zu lesen: „...le Conseil de Gouvernement en sa réunion du 30 avril 2010 a décidé de reporter à l’année 2013 la réalisation
d’un dernier projet inscrit à ce 8e
programme quinquennal, à savoir
celui de la construction d’un vélodrome“. Wie wir wissen, wurde in
den vergangenen Jahren verzweifelt nach einem Standort für eine
solche Radrennbahn gesucht. Mit
der Gemeinde Mondorf wurden sogar Gespräche aufgenommen, und
dann hat man irgendwie nie wieder
etwas davon gehört. Es sieht so aus,
als habe sich die Politik darauf geeinigt, dass den Radsportlern auf den
Straßen Luxemburgs genügend
Trainingsraum zur Verfügung
steht. Und da wir diesseits der
Grenzen keinen Strand haben, liegt
es doch näher, dass die Beachvolleyballer eine Halle brauchen.
KRITESCH GEKUCKT
Italien ist überall
Wahlen in Italien und Europa tribun und ein notorisch imzittert. Zu Recht: Das Resultat mer wieder zur Macht drändes Urnengangs macht das gender „Cavaliere“ überhaupt
Land quasi unregierbar. Eine die Wählerherzen erobern
funktionierende Koalition zu konnten.
bilden, ist quasi ein Ding der
Ist Italien nicht überall?
Unmöglichkeit. Die drittgröß- Dort etwa, wo Reformen nicht
te Volkswirtschaft der Eurozo- konsequent angegangen werne ist finanziell mehr
den. Dort, wo Affären
als angeschlagen.
(alte und neue) gerne
Und nun noch eine
unter den Teppich gepolitische Krise. Das
kehrt werden. Dort,
könnte die Europäiwo in guten Zeiten
sche Union vom Kurs
nicht konsequent auf
bringen.
Sparen gesetzt wird.
Doch wie konnte es
Dort, wo nur punktudazu kommen? Einell auf steigende Verfach so? Nein, in Itaschuldung und DefiziMARC
lien geschah genau
te reagiert bis es dann
GLESENER
das, was auch anderen
gehörig knallt.
Ländern droht, wenn
Italien ist ein gutes
bringt es auf
Politik und echte AnBeispiel dafür, was
den Punkt.
liegen von Land und
passieren kann, wenn
Leuten
nachhaltig
die politischen Geauseinanderdriften.
stalter den Einstieg in den AusDann etwa, wenn längst stieg einer gewissen Art des
überfällige Reformen auf die Regierens und Gestaltens zu
lange Bank geschoben werden spät schaffen.
und die Kosten dieses lethargiDann
übernehmen
die
schen Ansatzes zur (er)drü- „Clowns“. Leider. Weil die Chackenden Last werden.
rakterschauspieler in ihrer
Nun kann man es sich natür- Rolle versagt haben.
lich leicht machen und Beppe
Grillo und Silvio Berlusconi als
Clowns abstempeln. Dass man
Der Autor, Luxemburger
damit die Leute, die die ParteiMedienexperte und versierte
en beider Männer wählten,
Schreiber, steht dem „Journal“
gleich mit verunglimpft, das ist
beratend zur Seite. An dieser
das eigentlich skandalöse an
Stelle
kommentiert er immer
dem steinbrück’schen Kalauer.
montags offensiv die Themen,
Verantwortlich und intelligent
wäre es, zu ergründen, wie es
die Land und Leute bewegen.
möglich war, dass ein Komödiant mit dem Zeug zum Volks-
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