IKB Kapitalmarkt-News – BIP-Wachstum im zweiten Quartal: Deutschland, aber auch die Euro-Zone überzeugt 14. August 2013 Dr. Klaus Bauknecht [email protected] Wie von der IKB erwartet, hat sich die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal 2013 positiv entwickelt. Das BIP ist nach ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes saison- und kalenderbereinigt um 0,7 % angestiegen (Konsenserwartung lag noch bis letzte Woche bei 0,5 %; IKB-Prognose bei 0,8 %). Wie in jedem Jahr zu dieser Zeit wurden auch die BIP-Berechnungen der letzten vier Jahre überarbeitet. So wurde das BIP-Wachstum für 2011 von 3,1 % auf 3,4 % nach oben revidiert. Zudem wurde das BIP-Wachstum für das Schlussquartal 2012 von -0,7 % auf -0,5 % angehoben, und für das erste Quartal 2013 von +0,1 % auf 0 % heruntergenommen. In der ersten Jahreshälfte 2013 konnte die Wirtschaft somit um fast 0,8 % zulegen, wobei dies fast ausschließlich auf das zweite Quartal zurückzuführen ist. Im Vergleich zu den Vorjahresquartalen hat die Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte 2013 wegen des schlechten Verlaufs des ersten Quartals nur ein marginales Wachstum gezeigt. Auch wenn die detaillierten Zahlen der BIP-Komponenten erst am 23. August bekanntgegeben werden, gibt die Kommentierung des Statistischen Bundesamtes einen ersten Eindruck über die einzelnen Wachstumstreiber im zweiten Quartal. So gingen positive Wachstumsimpulse vor allem von der inländischen Nachfrage aus. Wachstumsstütze war erneut der Konsum, wobei sowohl die privaten als auch öffentlichen Konsumausgaben im zweiten Quartal angestiegen sind. Aber auch die Investitionen haben spürbar zugelegt. Dabei dürften insbesondere die Bauinvestitionen durch witterungsbedingte Nachholeffekte deutlich angestiegen sein. Der Außenhandel konnte ebenfalls positive Wachstumsimpulse liefern, da die Exporte im zweiten Quartal etwas stärker zulegen konnten als die Importe. Die Absatzperspektiven der deutschen Unternehmen dürften auf Sicht von der weiteren konjunkturellen Aufhellung der Weltwirtschaft profitieren. Die IKB erwartet ein moderateres BIP-Wachstum für das dritte und vierte Quartal 2013. Zum einen sollten Aufholeffekte nur noch eine untergeordnete Rolle spielen, zum anderen deuten Frühindikatoren wie der ifo-Index zwar immer noch auf ein positives Wachstum hin, allerdings sind die Signale nicht mehr so deutlich, wie es für das zweite Quartal der Fall war. Auf Basis des ifo-Modells erwartet die IKB ein BIP-Wachstum von nur 0,3 % im dritten und rund 0,5 % im vierten Quartal. Zusammen mit den Datenrevisionen bestätigt dies jedoch immer noch unsere BIP-Wachstumsprognose von 0,6 % für das Gesamtjahr 2013. Die Risiken rund um diese Prognose erachten wir als ausgeglichen. Abb. 1: Reales BIP-Wachstum - IKB Basisszenario in % ggb. Vorquartal 2,5 2,0 Prognose 1,5 1,0 0,5 0,0 -0,5 -1,0 2010Q1 2010Q3 2011Q1 2011Q3 2012Q1 2012Q3 2013Q1 2013Q3 Quellen: Statistisches Bundesamt; IKB Dank des kräftigen BIP-Zuwachses in Deutschland hat sich auch die Euro-Zone von der Rezession verabschiedet. Denn auch die anderen großen Volkswirtschaften der Währungsunion verzeichneten im zweiten Quartal ein Nachlassen der Kontraktion (Spanien -0,1 %, Italien -0,2 %) oder wiesen wie Frankreich ein deutliches Plus auf (0,5 %). Die französische Wirtschaft konnte damit ebenfalls nach zwei BIP-Rückgängen in Folge wieder zulegen. Die weitere tendenzielle Aufhellung der Euroländer dürfte dafür sorgen, dass trotz des erwarteten Rückgangs des deutschen Wachstumstempos in den verbleibenden zwei Quartale von 2013 die Euro-Zone als Ganzes auch weiterhin ein positives, wenn auch eher niedriges Wachstum vermelden wird (siehe IKB Kapitalmarkt-News vom 7. August 2013). Kapitalmarkt News Einschätzung: Die IKB bestätigt ihre Wachstumsprognose für das deutsche BIP in 2013 von 0,6 %. Die Euro-Zone hat sich im zweiten Quartal von der Rezession verabschiedet – nach 6 Quartalen mit negativem Wachstum. Zusammen mit den anhaltend guten Frühindikatoren bestätigen die BIP-Zahlen von heute die Erwartung einer Stabilisierung bzw. Erholung des BIPWachstums für die gesamte Euro-Zone. Der Erholungspfad sollte allerdings im weiteren Verlauf eher flach verlaufen, was auch von der EZB erwartet wird. So sollten die Geldmarktsätze – mit den Worten der EZB – noch auf mittlere Sicht niedrig bleiben. Festigt sich die Erholung in der Euro-Zone und die Risiken einer negativen Kreditvergabe bzw. der fiskalischen Konsolidierung lassen im Verlauf von 2014 weiter nach, ist jedoch eine Wende in der Zinspolitik in 2015 weiterhin nicht ausgeschlossen, vor allem weil die EZB dann bereits die Prognosen für 2016 im Visier hat. 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