Flyer Naturlehrpfad - LEADER

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Die Quelle
Quellen sind natürliche Wasseraustritte,die überall dort entstehen, wo die
Geländeoberfläche auf die Grundwasseroberfläche trifft. Bei der
Radegastquelle handelt es sich um eine Kalktuff-Quelle. Unter Kalktuff
versteht man die Ablagerung von Kalk, genauer Calciumcarbonat
(CaCO3), mit Lufteinschlüssen. Neben der Hauptquelle gibt es viele
Nebenquellen. Hierbei handelt es sich um Quellmoore, welche durch den
Aufwuchs von Seggen und Schilf charakterisiert werden. Die ganze Senke
südlich der Straße nach Wakenstädt ist vermoort. Die Torfe reichen
stellenweise bis in eine Tiefe von 2,00m
Das kalkreiche und klare Wasser der Radegastquelle ist sauerstoffreich und
sehr sauber. Hier wachsen vor allem Moose, wie das seltene
Starknervmoos.
Die hier lebenden Tiere sind Quellenspezialisten. Hierzu zählen
insbesondere Vertreter der Schnecken, Muscheln und Insekten.
Naturlehrpfad
Radegastquelle
Rote Zuckmückenlarve
Steinfliegenlarve
Tellerschnecke
Kriebelmückenlarve
Kuckucks-Lichtnelke
Braunkehlchen
Törber
Törber Hals
Kurzflügelige
Schwertschrecke
Eintagsfliegenlarve
Stadt Gadebusch
Am Markt 1
19205 Gadebusch
Tel.: 03886/2121-0
Dreieckskopf-Strudelwurm
Bachflohkrebs
Erbsenmuschel
Parber
Vitense
Teichschlange
Große
Goldschrecke
Bekassine
alter Bachlauf
Rohrweihe
WiesenFlockenblume
Quelle
Teufelsabbiß
Bauchige
Windelschnecke
WiesenNatternzunge Schlüsselblume
Der Oberlauf der Radegast wird durch kleine Bachröhrichte geprägt. Diese
bestehen überwiegend aus der Kleinblättrigen Brunnenkresse. Häufig sind
auch die Bachbunge und der Blaue Wasserehrenpreis.
Blauer Wasserehrenpreis
Kleinblättrige Brunnenkresse
Bachbunge
Im Radegastquellgebiet sind derzeit überwiegend Röhrichte, Seggenrieder
und feuchte Hochstaudenfluren ausgebildet. Insgesamt kommen hier über
140 Pflanzenarten vor. Zu den gefährdeten Pflanzenarten im
Radegastquellgebiet gehören: Sumpf-Scharfgabe, Flaumhafer, WiesenSchaumkraut, Zweizeilige Segge, Blaugrüne Segge, Wiesen-Segge, HirseSegge, Wiesen-Flockenblume, Sumpf-Pippau, Gemeine Natternzunge,
Große Pimpinelle, Blutwurz, Wiesen-Schlüsselblume und Teufelsabbiß.
Gletzow
Langfühlerige Schnauzenschnecke
Köcherfliegenlarve
Eiförmige Schlammschnecke
Kulturlandschaft Radegast
Die Radegast ist von der Quelle bis zur Mündung in die Stepenitz in eine
durch den Menschen geprägte Kulturlandschaft eingebettet. Der Mensch
hat durch seinen Einfluß ein vielfältiges Mosaik von Kulturbiotopen
geschaffen und somit auch das Aussehen der Landschaft stark verändert.
Im Radegasttal südlich von Gadebusch wird der Großteil der Flächen als
Weide oder Wiesenfläche genutzt. Die Wiesenflächen werden in der Regel
zweimal jährlich gemäht. Die Weideflächen werden mit Rindern, Schafen
oder Pferden beweidet.
Durch diese regelmäßige Nutzung werden Wiesen und Weiden in ihrem
ökologischen Gleichgewicht erhalten.
Ein zu hoher Viehbesatz, hohe Düngemittelgaben und
Entwässerungsmaßnahmen (Melioration) bewirken eine
Verarmung der ursprünglich artenreichen Biotope. Diese
Intensivgrünlandflächen bieten nur noch wenigen Pflanzen
und Tiere einen optimalen Lebensraum. Auch solche
Flächen findet man im Radegasttal.
Die Wiesen- und Weideflächen im Radegasttal werden
durch Feldgehölze, wie Hecken, Kopfbäume, Gebüsche und Baumgruppen
strukturiert. Diese Elemente bereichern die Landschaft und sind gleichfalls
Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere.
Brützkow
Rehna
Köchelstorf
Nesow Hof
Benzin
Holdorf
Klein Hundorf
Güstow
Verhalte Dich wie ein Gast in der Natur
Reiße nicht ohne Grund eine Pflanze aus
Töte keine Tiere und stelle ihnen nicht nach
Laß keinen Abfall liegen
Bleibe auf den Wegen
Gefördert aus Mitteln des Europäischen
Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung
des ländlichen Raums
Möllin
Gadebusch
Naturlehrpfad
Wakenstädt
Die Radegast
Die Radegast entspringt aus einer Quelle südlich von Gadebusch und
mündet bei Börzow in die Stepenitz. Sie hat eine Lauflänge von ca. 34 km.
Größter Nebenlauf ist die Tiene.
Das Radegasttal durchzieht in nord-südlicher Richtung eine flachwellige
bis kuppige Möränenlandschaft. Die Oberflächengestalt wurde vor allem
während der Weichseleiszeit geformt. Das Radegasttal ist vermutlich als
Schmelzwasserrinne unter dem Inlandeis entstanden.
Im 18. Jahrhundert wurde der stark mäandrierende Lauf bis zur Brücke in
der Ortslage Gadebusch von einzelnen Erlengehölzen begleitet, während
der Quellbereich gehölzfrei war.
Zu dieser Zeit stellte der gesamte Niederungsbereich bis zum Eintritt in
den Neddersee ein Moor/Sumpfgebiet dar.
In den 30er Jahren wurden die Wiesen der Radegast südlich Gadebusch
über ein Meliorationsprojekt großflächig entwässert. Dabei wurde der
Lauf von der Quelle an stark begradigt sowie mehrere Sohlabstürze
eingebaut. Ende der 70er Jahre wurden die Wiesen nördlich der Straße
nach Wakenstädt rechtsseitig der Radegast auf einer Fläche von 19ha
weiter dräniert. Dazu wurden auch verschiedene Geländekuppen
abgetragen bzw. neue Flächen aufgefüllt sowie die Radegast in diesem
Abschnitt vertieft.
Südlich der Straße nach Wakenstädt war bis 2006 ein längerer Abschnitt
der Radegast verrohrt und die noch unverrohrten Abschnitte stark
begradigt. Nach einem Renaturierungsprojekt wurde hier wieder ein
natürlich mäandrierendes Bachbett geschaffen, so dass der gesamt
Quellbereich wieder naturnah ausgebildet ist.
Der Oberlauf der Radegast zwischen Neddersee und Quelle ist somit mit
Ausnahme der Quellbereiche selbst stark begradigt und weist keinen
natürlichen Bachlauf auf. Naturnahe Landschaftselemente wie Röhrichte
und Feuchtwälder sind vereinzelt in der Niederung zu finden. Der von
Südwesten kommende Vorfluter der Radegast wird in seinem Quellgebiet
von standorttypischen Quellwäldern und Gehölzsäumen begleitet.
Pflanzen und Tiere
im Radegasttal
nicht
naturnah
3 Landkärtchen (Frühjahr)
4 Weißstorch
5 Fischotter
1
2
6 Gebänderte Prachtlibelle
7 Laubfrosch
8 Reh
9 Teichfrosch
3
4
Feuchtgrünland und wechselfeuchtes Grünland
10 Wachtelkönig
11 Sumpf-Grashüpfer
13 Landkärtchen (Sommer)
14 Wildschwein
5
Kohldistel-Wiese
15 Rotfuchs
16 Rohrweihe
Frischwiesen / Frischweiden
Zweischürige mesophile Wiesen Weide- und Intensivgrünland
17 Bekassine
18 Bauchige Windelschnecke
2
Waldsimsen-Quellwiese
2
Wilde
Möhre
6
Kammgras-Weide
7
Intensivgrasland
8
GänseFingerkraut
3
Feuchte Hochstaudenfluren
10
1 Echtes Mädesüß
2 Sumpfdotterblume
3 Echter Baldrian
4 Blutweiderich
5 Flügel-Braunwurz
6 Kohldistel
7 Wald-Simse
8 Gemeiner Gilbweiderich
12
11
16
13
14
naturnah
Kriechender
Hahnenfuß
WiesenSauerampfer
9
- gerader, oft tief eingeschnittener Gewässerverlauf, Trapezprofil
- künstliche Uferbefestigungen, Verbauungen und Verrohrungen
- einheitliche Fließgeschwindigkeit
- wenig Substratdiversität
- keine oder kaum Ufergehölze, keine gewässertypische Begleitflora
- schlechte Wasserqualität
- künstliche Fließhindernisse
Flutrasen
Sumpfdotterblumen-Wiese
12 Braunkehlchen
1
Eigenschaften naturnaher und beeinträchtigter Fließgewässer
- natürlich geschwungener oder mäandrierender
Bachlauf mit Prall- und Gleitufer
- keine festgelegte Uferlinie, unterschiedliche Breiten
- wechselnde Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten
- unterschiedliche Substrate
- bachbegleitend Gehölze und gewässertypische Begleitvegetation
- sehr gute bis gute Wasserqualität
- keine künstlichen Fließhindernisse
Die Radegast und die mit ihr in Wechselbeziehung stehenden
benachbarten Biotope sind Lebensraum zahlreicher Pflanzen und Tiere. Im
gesamten Radegasttal kommen ca. 550 Höhere Pflanzen vor.
Das obere Radegasttal, zwischen der Quelle bis zum Neddersee, wird
neben den Gewässerbiotopen insbesondere durch feuchte und frische
Grünlandflächen, Großseggenrieder, feuchte Hochstaudenfluren und
Röhrichte geprägt.
Jedes dieser Biotope ist Lebensraum von speziell angepaßten Pflanzen
und Tieren.
1 Dreistachliger Stichling
2 Ringelnatter
4
7
Röhrichte und Großseggenrieder
17
6
Großseggenrieder
Quellstandorte
15
18
Schautafeln
Fließgewässer
Feldgehölze, Alleen und Baumreihen
1 Bachlauf
2 Pflanzen
3 Tiere
4 Kulturlandschaft
5 Quelle
1
3
5
Rispen-Segge
Sumpf-Segge
Gemeiner Blutweiderich
Wasser-Minze
Sumpf-Schachtelhalm
Rauhaariges Weidenröschen
Kohl-Kratzdistel
Sumpf-Labkraut
Teich-Schachtelhalm
Gemeiner Wasserdost
Echtes Mädesüß
Gemeiner Gilbweiderich
Flügel-Braunwurz
Wald-Engelwurz
Sumpf-Kratzdistel
Schilfröhrichte
4
8
Schilf
Hopfen
Grpße Brennnessel
Zaunwinde
Sumpf-Segge
Zaungiersch
SumpfSegge
5
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