1 Tafel Eibe

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Pflanzen als Zeigerarten
Beere
Nadel
Eibenzweig
Alter Eibenstamm
Habitus der Eibe
Pflanzen als Standortzeiger
Pflanzen können generell als Zeiger für Standortverhältnisse verwendet werden. Die vorherrschende
Vegetation gibt uns Auskunft über das Klima, die Geländeform, die Gesteinsunterlage, den
Wasserhaushalt und den Boden. Jede Pflanze stellt somit bestimmte Ansprüche in Bezug auf Lichteinfall,
Wärme und Bodeneigenschaften. Sind diese Bedingungen optimal erfüllt, wächst die Art an diesem Ort
am besten, es sei denn, es gäbe eine oder mehrere andere Arten, die an diesem besagten Ort
konkurrenzkräftiger wachsen. Somit herrscht auf jedem Standort ein Zusammenspiel von
Stand-ortansprüchen und Konkurrenz.
Pflanzen auf Kalk
Im Gebiet der steilen Nord- und Westhänge des Hasebergs treten Kalkschichten hervor. Deshalb
gedeihen hier typische kalkanzeigende Pflanzen, die uns aus dem Jura bekannt sind: Mehlbeerbaum,
Elsbeerbaum, Immenblatt, Schwalbenwurz, Bergthymian und Stinkende Nieswurz. Als Seltenheit kann
sogar der unter Naturschutz stehende Hirschzungenfarn entdeckt werden. Die typische Leitbaumart des
Juras, die Buche, kommt ebenfalls vor, zudem die Eibe und der braunstielige Streifenfarn.
Die Eibe: Der älteste Baum Mitteleuropas
Im Gebiet kommt ein wertvoller Bestand an Eiben vor. Insgesamt sind es ca. 280 Exemplare mit einem
Brusthöhendurchmesser zwischen 16 und 50 cm. Die Eibe ist der älteste Baum Mitteleuropas. Die
Gattung Taxus kam schon im Mittleren Jura vor, also vor 150 Millionen Jahren. Nicht selten wird allerdings
ihr sagenhaftes Alter auch überschätzt, weil diese Baumart die Eigenschaft besitzt, dass mehrere
Stämme zusammenwachsen können («Scheinstammbildung»). Trotzdem: Auch im Aargau ist der älteste
Baum nicht etwa die Linner Linde auf dem Bötzberg, deren Alter je nach Angabe zwischen 700 und 900
Jahren liegt, sondern eine Eibe in einem Felsbestand im Jura. Dieser «Methusalem» wird auf 1100 − 1200
Jahre geschätzt!
Die Eibe ist stark giftig: Sie enthält als einzige heimische Baumart besonders hohe Giftkonzentrationen
(Taxine) in den Nadeln. Nur im roten Fruchtfleisch des Samens und in den Pollen fehlt es. Taxine sind für
alle Wirbeltiere giftig. Die tödliche Dosis liegt bei Pferden bei 0,2− 2 g Nadeln je kg Lebendgewicht und
bei uns Menschen um 1 g.
Der Nadelbaum unmittelbar rechts der Tafel ist eine Eibe.
Holzverwertung der Eibe
Leider wächst das Eibenholz relativ langsam, es hat nämlich ausgesprochen interessante Eigenschaften:
Elastizität, Härte, Dauerhaftigkeit. Berühmt ist die Verwendung für Pfeilbogen und Armbrüste, daneben
aber auch für Spazierstöcke, Pfähle, Peitschen, Zahnstocher und Musikinstrumente (Laute, Fagott,
Oboe). Der «Gletschermensch» Ötzi trug vor 5200 Jahren schon einen Eibenbogenstab und einen
Eibenbeilstiel auf sich.
EBERHARD & Partner AG
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