1 Technische Universität München 2014 Mathematische Kontinuumsmechanik. Relativität Prof. Dr. H.W. Alt Version: 20140714 © Copyright 2012-2014 Letzte Änderung: 20.04.2014 Prof. Dr. H.W. Alt Dieses Skript wird parallel zu der Vorlesung erstellt. Diese aktuelle Version ist für Studenten der Vorlesung gedacht. author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 2 To my parents author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 Inhalt I Beobachtertransformationen 1 Gruppeneigenschaft . . . . . . 2 Galilei Transformationen . . . . 3 Lorentz Transformationen . . . 4 Theorem on second derivatives 5 Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 7 10 16 24 26 II Massenerhaltung 27 1 Skalare Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 2 Massenpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 III Elektrodynamik 35 1 Elektrodynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 3 INHALT 4 Einführung Die Naturwissenschaft braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln. Max Planck (1858-1947) Die mathematische Modellierung physikalischer Phänomene führt zu Erhaltungsgleichungen, die von allen Beobachtern gleich formuliert werden müssen. Dieser Satz erhält schon die Relativität aller physikalischen Theorien. Aus diesem Grunde haben wir in [1] folgende Prinzipien für die Kontinuumsmechanik aufgestellt: Formulierung mit Erhaltungssätzen Objektivität bzw. Beobachterunabhängigkeit Gültigkeit des Entropieprinzips Dabei ist die Formulierung von Erhaltungssätzen der Kontinuumsmechanik geschuldet. Diese enthalten physikalische Größen, deren Definition durch die Objektivität gegeben ist. Das heißt, physikalische Größen sind relativ definiert in einer wohlbedachten Weise, und zwar hängen sie von dem Satz von Beobachtertransformationen ab, die der Theorie zugrunde liegt. Wir hatten schon in [1] verschiedene Klassen von Transformationen kennengelernt, die Newton-Transformationen und die Lorentz-Transformationen. Wir werden diese Transformationen auf eine gemeinsame Grundlage stellen, um so klarzumachen, wie die “relativistische Physik” mit der “klassischen Physik” zusammenhängt. Unabhängig davon gilt das letzte Prinzip, das “Entropieprinzip”. Es drückt aus, dass die Zeit nur in einer Richtung laufen kann. Es drückt weiter aus, dass es verschiedene Phänomene gibt, die (fast) keine Entropieproduktion erzeugen. Und wenn sie eine (auch nur sehr kleine) Entropieproduktion besitzen, muss diese eine Vorzeichen haben. Die Grundlage für die Relativitätstheorie ist die endliche Ausbreitung des Lichts. Die Geschwindigkeit des Lichtes wurde mit c = 2.99792458 · 108 author: H.W. Alt title: Relativity m s (0.1) time: 2014 Jul 14/18:46 INHALT 5 gemessen (c lat.: celeritas), d.h. dies ist der Wert im “Vakuum”, d.h. ohne die Störung von irgendeiner Materie. Sie liegt also bei ca. 300000 Kilometer pro Sekunde. Die Lichtgeschwindigkeit in einem Medium ist kleiner. Das mag man sich mit der Partikelvorstellung am besten klarmachen. Photonen stoßen in einem Medium mit den vorhandenen Partikeln zusammen und werden so gebremst. Die Messergebnisse sagen, dass in bodennaher Luft die km Lichtgeschwindigkeit ca. 299710 km s beträgt, in Wasser ca. 225000 s und in Gläsern mit hoher optischer Dichte ca. 160000 km s . [Wikipedia: Lichtgeschwindigkeit]: Seit 1983 wird das Meter über diejenige Entfernung definiert, die Licht im 299792458-ten Bruchteil einer Sekunde zurücklegt. Präzise Entfernungsmessungen werden heute direkt auf die Lichtgeschwindigkeit bezogen, z.B. bei Laserentfernungsmessern oder beim GPS (Global Positioning System). Das Licht braucht also ca. 8 Minuten von der Sonne zur Erde, denn die Entfernung der Erde zur Sonne ist ca. 149,6 Millionen Kilometer, genauer zwischen 147,1 Mkm und 152,1 Mkm [Wikipedia: Sonne]. Desweiteren wurde festgestellt, “dass die Geschwindigkeit von Licht im Vakuum unabhängig ist von der Geschwindigkeit des zum Nachweis verwendeten Empfängers und von der Geschwindigkeit der Lichtquelle.” [Wikipedia: Michelson-MorleyExperiment] Bei einer Entfernung der Erde von durchschnittlich 149,6 Mkm von der Sonne ist die Geschwindigkeit der Erde (bei in Ruhe befindlicher Sonne) etwa 2π · 149, 6 M km 2π · 149, 6 · 106 km km km = = 29, 79 ≈ 30 . 365, 25 dies 365, 25 · 86400 s s s Das ergibt einmal eine Bewegung von einer Lichtquelle weg und nach einem halben Jahr auf die Lichtquelle zu, also insgesamt 0,02% der Lichtgeschwindigkeit. Es wurde aber immer dieselbe Lichtgeschwindigkeit gemessen. Tests der speziellen Relativitätstheorie werden bis heute durchgeführt. Sie waren für die Entwicklung und Akzeptanz der Theorie von entscheidender Bedeutung, wobei moderne Experimente in Übereinstimmung mit der Theorie sind. author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I Beobachtertransformationen In der Relativitätstheorie ist es besonders wichtig, das Prinzip der Objektivität zu betrachten, d.h. den Transfer von Daten zwischen verschiedenen Beobachtern. Abbildung 1: Physikalische Raumzeit 6 I.1 Gruppeneigenschaft 1 7 Gruppeneigenschaft Wir betrachten allgemein einen Beobachter mit Koordinaten (es ist n = 3) y = (y0 , y1 , . . . , yn ) ∈ Rn+1 und einer ausgezeichneten Matrix G : Rn+1 → R(n+1)×(n+1) . Ein anderer Beobachter habe die Koordinaten y ∗ und eine Matrix G∗ . Eine Beobachtertransformation für diese beiden Beobachter ist gegeben durch eine Funktion oder Abbildung Y , also y = Y (y ∗ ) , wenn die folgende Transformationsformel 1 G◦Y = DY G∗ (DY )T (I1.1) gilt, was in Koordinaten für alle Indices k, l = 0, 1, . . . , n heißt Gkl ◦Y = n P Yk 0 k̄ Yl 0 l̄ G∗k̄l̄ . (I1.2) k̄,l̄=0 Wir gehen davon aus, dass DY in jedem Punkte invertierbar ist. Im Falle, dass G invertierbar ist (und nur dann (!)) gilt 1.1 Lemma. Ist die Matrix G (oder G∗ ) invertierbar, so gilt G∗−1 = (DY )T (G−1 ◦Y )DY . Beweis. Taking the inverse in (I1.1) one gets G−1 ◦Y = DY G∗ (DY )T −1 = (DY )−T G∗−1 (DY )−1 . Multiplying this equation from the left by (DY )T and from the right by DY the assertion follows. Die fundamentale Bedeutung der Gleichung (I1.1) wird durch das Folgende verdeutlicht. 1.2 Zugehörige Geometrie. Sei Y eine Beobachtertransformation wie oben beschrieben. Ist die Matrix G (oder G∗ ) invertierbar, so gilt n P (G(y)−1 )ij yi 0 s yj 0 s = i,j=0 1 n P (G∗ (y ∗ )−1 )ij yi∗0 s yj∗ 0 s i,j=0 Mit DY ist immer die gesamte Ableitung Dy∗ Y gemeint. author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.1 Gruppeneigenschaft 8 für jede lokale Kurve s 7→ y ∗ (s) ∈ Rn , y(s) = Y (y ∗ (s)). Dies kann auch geschrieben werden als y 0 s • G(y)−1 y 0 s = y ∗0 s • G∗ (y ∗ )−1 y ∗0 s . Bedeutung: Dies definiert ein lokales Skalarprodukt, das unabhängig vom Beobachter ist, d.h. wenn die Punkte gemäß y(s) = Y (y ∗ (s)) gewählt werden. Hinweis: In der Literatur wird dies geschrieben als n P (G(y)−1 )AB dyA dyB = A,B=0 n P ∗ ∗ (G∗ (y ∗ )−1 )CD dyC dyD C,D=0 wenn (G(y)−1 )AB = ∗ ∂y ∗ n P ∂yC D (G∗ (y ∗ )−1 )CD . C,D=0 ∂yA ∂yB Beweis Hinweis. In unserer Notation ist die letzte Gleichung die Identität in 1.1. Beweis. From y(s) = Y (y ∗ (s)) we compute y 0 s (s) = DY (y ∗ (s))y ∗0 s (s), and therefore, with the result in 1.1, y ∗0 s • G∗ (y ∗ )−1 y ∗0 s = y ∗0 s • DY (y ∗ )T G(y)−1 DY (y ∗ ) y ∗0 s = DY (y ∗ )y ∗0 s • G(y)−1 DY (y ∗ )y ∗0 s = y 0 s • G(y)−1 y 0 s . Bei G handelt es sich um eine Matrix, die in der Formulierung von physikalischen Gesetzen eines Beobachters auftreten kann, sie ist ja eine Größe für den Beobachter. Also ist G eine physikalische Größe, ihr Transformationsverhalten ist in (I1.1) gegeben. Diese Transformationsformel, also (I1.1), gibt gleichzeitig Bedingungen an die Gestalt der Transformation Y , in der klassischen Physik ist das die Tatsache der Drehung im Raume (siehe Abschnitt 2). Es werden natürlich Bedingungen an die Klasse der Matrizen G gestellt. Wenn darauf verzichtet wird, kann man G durch die Gleichung (I1.1) als Definition auffassen, wenn G∗ und Y gegeben sind. Das wird in Abschnitt ?? von Bedeutung sein. Unabhängig davon gilt die Gruppeneigenschaft. 1.3 Gruppeneigenschaft. Die Menge der Beobachtertransformationen bildet mit der Hintereinanderschaltung eine “Gruppe” mit Y = Id als Einheit. Das heißt, wenn y 2 = Y21 (y 1 ) eine Transformation von den Koordinaten y 1 mit Matrix y 1 7→ G1 (y 1 ) in die Koordinaten y 2 mit Matrix y 2 7→ G2 (y 2 ) ist und y 3 = Y32 (y 2 ) eine Transformation von den Koordinaten y 2 mit der author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.1 Gruppeneigenschaft 9 Matrix y 2 7→ G2 (y 2 ) in die Koordinaten y 3 mit Matrix y 3 7→ G3 (y 3 ), so ist y 3 = Y32 ◦ Y21 (y 1 ) eine Transformation von den Koordinaten y 1 in die Koordinaten y 3 . Beweis. Sind Beobachter mit Koordinaten y α und Matrizen Gα für α = 1, 2, 3 gegeben, und sind y 2 = Y21 (y 1 ) und y 3 = Y32 (y 2 ) zwei Transformationen mit G2 ◦Y21 = DY21 G1 DY21T und G3 ◦Y32 = DY32 G2 DY32T , so folgt G3 ◦(Y32 ◦Y21 ) = (G3 ◦Y32 )◦Y21 = (DY32 G2 DY32T )◦Y21 = ((DY32 )◦Y21 )DY21 G1 DY21T ((DY32 )◦Y21 )T = D(Y32 ◦Y21 )G1 D(Y32 ◦Y21 )T , d.h. Y32 ◦Y21 ist eine Beobachtertransformation von Beobachter 1 nach Be−1 )= obachter 3. Außerdem folgt aus G2 ◦Y21 = DY21 G1 DY21T wegen D(Y21 −1 (DY21 )◦Y21 die Gleichung −1 T −1 ) ◦Y21 , )G2 (DY21 G1 = (DY21 )−1 (G2 ◦Y21 ) (DY21 )−T = D(Y21 −1 ist eine Beobachtertransformation von Beobachter 2 nach Beobd.h. Y21 achter 1. Die Aussage für die Einheit folgt analog. Eine spezielle Matrix ist gegeben durch 0 0 ··· 0 0 1 0 0 G∞ := = .. 0 . 0 0 0 1 sie ist relevant für die Transformationen sind durch ist die Matrix 1 − 0 c2 1 Gc := 0 0 0 0 0 Id , klassische Physik, die linearen Galileisie definiert (siehe 2.2). Ein weiteres Beispiel ··· .. . 0 " 1 − 2 0 = c 0 # 0 , Id c > 0. 1 Die Matrizen G∞ und Gc sind konstant. Wir werden sehen, dass die linearen Transformationen, welche (I1.1) mit der konstanten Matrix Gc erfüllen, gerade die Lorentz-Transformationen sind (siehe 3.2). Lineare Transformationen haben die Gestalt ∗ ∗ t t t0 t − t∗0 = Y := +M (I1.3) x x∗ x0 x∗ − x∗0 author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.2 Galilei Transformationen 10 mit einer Matrix M und mit zwei gegebenen Punkten (t0 , x0 ) und (t∗0 , x∗0 ). Es gilt 1.4 Lemma. Die linearen Transformationen bilden eine Untergruppe der Gruppe aller Transformationen. Weiter gilt 1.5 Lemma. Konvergiert eine Folge von linearen Transformationen von (I1.1) mit G = Gc = G∗ für c → ∞, so konvergiert sie gegen eine Lösung Y von (I1.4) G∞ = DY G∞ (DY )T mit Y0 0 0 = 1 . Damit haben die klassischen Galilei-Lösungen, wenn sie als Limes von Lorentz-Lösungen definiert sind, die Eigenschaften (I1.4). Außerdem gilt 1.6 Bemerkung. Wenn relativistisch Situationen betrachtet werden, bei denen Terme mit 1c vernachlässigt werden können, sind wir zurück in der klassischen Physik. 2 Galilei Transformationen Die in diesem Abschnitt relevante Matrix ist 0 0 ··· 0 0 1 0 0 G∞ := = .. 0 . 0 0 0 1 0 . Id Sie steht im Zusammenhang mit den Galilei Transformationen ∗ ∗ t t t0 t − t∗0 =Y := + G(V, Q) , x x∗ x0 x∗ − x∗0 (I2.1) mit einer Galilei’schen Matrix 1 G(V, Q) := V 0 . Q (I2.2) Hier ist V ∈ Rn die Relativgeschwindigkeit zwischen den beiden Beobachtern, und Q ist eine orthonormale Transformation des Rn mit Determinante 1, d.h. eine Transformation mit QT Q = Id und det Q = 1. The following is well known concerning the matrix Q. 2.1 Lemma. 2 Let N ∈ N and a transformation Q : RN → RN be given. The map Q is called orthonormal transformation, if (Qz1 )•(Qz2 ) = z1 •z2 for all z1 , z2 ∈ RN . 2 Dies wurde schon in [1, Lemma I.1.1] gezeigt. author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.2 Galilei Transformationen 11 (1) Q is an orthonormal transformation if and only if QT Q = Id. Then Q−1 = QT , and in addition Q QT = Id. (2) If Q QT = Id, then QT Q = Id. Hence the transformation Q is orthonormal and Q−1 = QT . Beweis (1). If QT Q = Id, then (Qz1 )•(Qz2 ) = (Qz1 )T Qz2 = z1T QT Qz2 = z1T z2 = z1 •z2 , (I2.3) that is Q is orthonormal. It follows also from QT Q = Id, that Q is injective. Hence Q is surjective, and since (Q QT )Q = Q(QT Q) = QId = Q, the surjectivity of Q implies Q QT = Id. Then QT = Q−1 . Beweis (2). If Q QT = Id, then QT is injective, hence also Q. Further Q(QT Q) = (Q QT )Q = IdQ = Q, and the injectivity of Q implies QT Q = Id. Therefore Q is an orthonormal matrix, see proof of (1), and finally QT = Q−1 . We now show, that Galilei transformations are the transformations which satisfy equation (I1.4). 2.2 Theorem. The following sets of matrices are the same. (1) The set of all matrices M = G(V, Q) with a vector V ∈ Rn and an orthonormal transformation Q : Rn → Rn satisfying det Q > 0. (2) The set of all matrices M satisfying G∞ = M G∞ M T mit M00 = 1 (I2.4) and det M > 0. Remark: For the determinant one gets det M = det G(V, Q) = det Q = 1. Beweis of Remark. We use (1) and obtain det G(V, Q) = det Q = 1, since it is assumed that det Q > 0, and QT Q = Id implies (det Q)2 = 1. Beweis (1)⇒(2). As an orthonormal matrix Q satisfies QT Q = Id, hence by the lemma 2.1 also Q QT = Id, which is equivalent to 1 0 0 0 1 VT 0 0 = . V Q 0 Id 0 QT 0 Id author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.2 Galilei Transformationen 12 Beweis (2)⇒(1). Let us assume that a matrix λ `T M= m R satisfies equation λ `T m R 0 0 0 Id λ `T m R in the assertion. This is equivalent to T 0 ` ` (R`)T = T 0 R` R R 0 = 0 0 Id 0 , Id that is ` = 0, R RT = Id. Hence it follows from 2.1(2), that R is an orthonormal transformation. Since λ = M00 = 1 by the assertion, it follows that M = G(m, R). And since 0 ≤ det M = det R and R is an orthonormal transformation it follows that det R = 1. Because of equation (I2.4) it is easy to see that Galilei transformations have the following property. 2.3 Lemma. The Galilei transformations Y (that is transformations Y satisfying (I2.1)) are a subgroup of the group of all transformations satisfying (I1.1). The inverse of G(V, Q) is G(V, Q)−1 = G(− QT V, QT ) . Beweis. Use 2.2(2) and apply 1.3. Show G(V, Q)G(− QT V, QT ) = Id and G(− QT V, QT )G(V, Q) = Id. Beweis direkt. Sind G(V12 , Q12 ) und G(V23 , Q23 ) zwei Matrizen, so ist die Matrixmultiplikation gegeben durch 1 0 G(V12 , Q12 )G(V23 , Q23 ) = = G(V13 , Q13 ) , V12 + Q12 V23 Q12 Q23 wenn V13 := V12 + Q12 V23 und Q13 := Q12 Q23 . Es ist Q13 eine Matrix, welche ebenfalls eine orthogonale Transformation mit Determinante 1 ist. Setzen wir speziell G(V13 , Q13 ) = G(0, Id) = Id, also V12 + Q12 V23 = V13 = 0 und Q12 Q23 = Q13 = Id, so gilt V23 = − Q12T V12 und Q23 = Q12T , also ist G(− Q12T V12 , Q12T ) die Rechtsinverse von G(V12 , Q12 ). Ebenso folgt dass G(− Q23T V23 , Q23T ) die Linksinverse von G(V23 , Q23 ) ist. Das führt nun zur Gruppeneigenschaft für die Galilei Transformationen. author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.2 Galilei Transformationen 13 Wir betrachten nun nichtlineare Transformationen, die auch beschleunigte Bewegungen und Drehungen zulassen: Es sind die Newton Transformationen. These are observer transformations Y of the form ∗ t∗ + a T (t∗ ) t t , (I2.5) = = =Y Q(t∗ )x∗ + b(t∗ ) X(t∗ , x∗ ) x∗ x where a ∈ R and b : R → Rn and Q : R → Rn×n , where Q(t∗ ) is an orthonormal matrix, that is Q(t∗ )T Q(t∗ ) = Id, and det Q(t∗ ) = 1. Die Ableitung einer Newton-Transformation Y ist 1 0 D(t∗ ,x∗ ) Y = (Yk 0 l )k,l=0,...,n = , Ẋ Q wobei Ẋ die Zeitableitung Ẋ(t∗ , x∗ ) := ∂ X(t∗ , x∗ ) = Q̇(t∗ )x∗ + ḃ(t∗ ) ∂t∗ ist, und Q̇ und ḃ bezeichnen ebenfalls die Zeitableitung. Also this class of transformations satisfies the axioms of a group, as we will show now. 2.4 Lemma. The Newton transformations Y (that is transformations Y satisfying (I2.5)) fulfill the axioms of a group. The inverse of ∗ t + a∗ t t∗ + a t = = is x Q(t∗ )x∗ + b(t∗ ) x∗ Q∗ (t)x + b∗ (t) where a∗ = −a , Q∗ (t) = Q(t − a)T , b∗ (t) = − Q(t − a)T b(t − a). The Galilei transformations are a subgroup. The linear approximation of a Newton transformation is a Galilei’an transformation. Beweis. If t2 t3 + a23 t1 t2 + a12 = and = , x2 Q23 (t3 )x3 + b23 (t3 ) x1 Q12 (t2 )x2 + b12 (t2 ) then t1 x1 t3 + a23 + a12 = Q12 (t2 )(Q23 (t3 )x3 + b23 (t3 )) + b12 (t3 + a23 ) t3 + a13 = Q13 (t3 )x3 + b13 (t3 ) if we define a13 := a23 + a12 Q13 (t3 ) := Q12 (t3 + a23 )Q23 (t3 ) b13 (t3 ) := Q12 (t3 + a23 )b23 (t3 ) + b12 (t3 + a23 ). author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.2 Galilei Transformationen 14 This shows that the convolution is again a Newton transformation. Now t2 + a12 t1 = Q12 (t2 )x2 + b12 (t2 ) x1 is equivalent to t2 x2 t1 − a12 = −1 Q12 (t1 − a12 ) (x1 − b12 (t1 − a12 )) which also is again a Newton transformation. This proves the assertion. This statement can be derived also from the general group property, if we show that Newton’s transformation can be understood as those nonlinear transformations, whose Fréchet derivative at every point is a Galilei matrix. We now prove this theorem. 2.5 Theorem. Consider the class of observer transformations Y , whose derivative DY (t0 , x0 ) at every spacetime point (t0 , x0 ) is a Galilei’an matrix. Then this class is the group of Newton’ian transformations. Hinweis: This class is a subgroup of the group of all transformations satisfying (I1.1). We mention that this class of nonlinear Newton transformations satisfy the property (I1.1) with one matrix G∞ . Beweis. We consider transformations Y : R × Rn → R × Rn , whose derivative is given by DY (t∗ , x∗ ) = G(V (t∗ , x∗ ), Q(t∗ , x∗ )). (I2.6) If we write T (t∗ , x∗ ) Y (t , x ) = , X(t∗ , x∗ ) ∗ we see that (I2.6) means T 00 X 00 ∗ DT DX 1 = V 0 , Q that is T 0 0 = 1, X 0 0 = V, DT = 0, (I2.7) DX = Q. Here Q is an orthonormal transformation with QT Q = Id, that is P Qik Qil = δkl for k, l = 1, . . . , n. i≥1 It follows, that Amkl := P Xi 0 km Xi 0 l for k, l, m = 1, . . . , n i≥1 author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.2 Galilei Transformationen 15 satisfies P Amkl + Amlk = Xi 0 km Xi 0 l + i≥1 P ! = P ! Xi 0 k Xi 0 l i≥1 Xi 0 k Xi 0 lm i≥1 P = Qik Qil i≥1 0m = (δkl ) 0 m = 0 , 0m that is, Amkl is antisymmetric in k and l. Since Amkl is symmetric in m and k, it follows from a known lemma (see Lemma 2.6 below), that the matrix C = (Akji )i,j,k=1,...,n is zero. Hence, since also Q QT = Id by 2.1, that is P Qil Qjl = δij for i, j = 1, . . . , n, l≥1 we derive 0= P Amkl Qjl = l PP l Xi 0 km Qil Qjl = Xj 0 km , i that is D2 X = 0. Therefore (t∗ , x∗ ) 7→ X(t∗ , x∗ ) is (affin) linear in x∗ , that is X(t∗ , x∗ ) = b̄(t∗ ) + Q̄(t∗ )x∗ with a vector b̄(t∗ ) and a matrix Q̄(t∗ ). Then (I2.7) says Q(t∗ , x∗ ) = DX(t∗ , x∗ ) = Q̄(t∗ ) is an orthonormal matrix, and (I2.7) also says that T (t∗ , x∗ ) = t∗ + ā with a constant ā. This results in t∗ + ā ∗ ∗ Y (t , x ) = , b̄(t∗ ) + Q̄(t∗ )x∗ from which the result follows. 2.6 Fundamental lemma. Suppose C = (Cijk )i,j,k=1,...,N is a 3-matrix in RN with N ≥ 1, which is antisymmetric in the first two indices, and symmetric in the last two indices. Then C = 0. Beweis. It is Clkj = −Cklj = −Ckjl = Cjkl , Clkj = Cljk = −Cjlk = −Cjkl . Hence Cjkl = 0. author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.3 Lorentz Transformationen 3 16 Lorentz Transformationen In this section we deal with observer transformations for which the matrix 1 − 2 0 ··· 0 " # 1 c 0 − 2 0 1 0 Gc := = c .. 0 0 Id . 0 0 1 for c > 0 is essential. These observer transformations are the Lorentz transformations, which are induced by the following matrices: If V ∈ Rn is a vector with |V | < c the Lorentz matrix is defined by γ T γ V Q c2 , Lc (V, Q) := γ2 T γV Id + 2 Q VV c (γ + 1) (I3.1) 1 γ := q > 1. 2 1 − |Vc2| Here Q ∈ Rn×n is an orthonormal transformation with positive determinant, that is QT Q = Id and det Q = 1. The matrix has the decomposition 1 0 Lc (V, Q) = Lc (V, Id)Lc (0, Q) = Lc (V, Id) 0 Q into a velocity part and a rotation. Written with the components of the velocity the Lorentz matrix is γ γ γ γ V V V 1 2 3 c2 c2 c2 2 2 2 γ γ γ 2 γV1 1 + V1 V1 V2 V1 V3 2 2 2 c (γ + 1) c (γ + 1) c (γ + 1) 2 2 2 Lc (V, Id) = γ γ γ 2 γV2 V V 1 + V V V 1 2 2 3 2 c2 (γ + 1) c2 (γ + 1) c2 (γ + 1) 2 2 2 γ γ γ 2 γV3 V V V V 1 + V 1 3 2 3 3 c2 (γ + 1) c2 (γ + 1) c2 (γ + 1) and we can also write γ T V Q γ c2 Lc (V, Q) = V VT γV Id + (γ − 1) Q 2 |V | for 0 < |V | < c. (I3.2) This is because γ−1 γ2 − 1 γ2 = = . |V |2 (γ + 1)|V |2 c2 (γ + 1) There are also different forms of a Lorentz matrix, which are valid for every vector Ve ∈ Rn , similarly for V̄ ∈ Rn . author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.3 Lorentz Transformationen 17 3.1 Remark. For V ∈ Rn with |V | < c we used 1 γ := q 1− |V |2 c2 > 1. (I3.3) Then Ve ∈ Rn runs over all of Rn defined by 1 Ve := q 2 V = γV. 1 − Vc Also V̄ ∈ Rn runs over all of Rn defined by 1 γ V̄ := Ve = V. c c (1) With the definition of Ve ∈ Rn it is 1e e 2 V = γ V , e 1 + Vc V =r 1 v 2 u Ve u t γ = 1+ c and it follows, that for all orthonormal Q ∈ Rn×n 1 eT γ V Q e c2 e c (Ve , Q) := Lc r V L , Q = . T 2 1 e Ve e Ve V Q V Id + 1+c c2 (γ + 1) (2) With the definition of V̄ ∈ Rn it is c c V =p V̄ = V̄ , γ 1 + |V̄ |2 γ := q 1 + |V̄ |2 and it follows, that for all orthonormal Q ∈ Rn×n 1 T γ V̄ Q cV̄ c Lc p ,Q = 1 T 2 1 + |V̄ | cV̄ Id + V̄ V̄ Q γ+1 1 0 = I 1 L(V̄ )Ic , c 0 Q " # T γ̄ V̄ 1 L(V̄ ) := T , V̄ Id + V̄ V̄ γ̄ + 1 q a 0 Ia := , γ̄ = 1 + |V̄ |2 = γ. 0 Id author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.3 Lorentz Transformationen 18 Beweis (1). With Ve = γV we compute γ T γ V Q c2 Lc (V, Q) = V VT Q γV Id + (γ − 1) |V |2 1 eT V Q γ c2 T! = e Ve Ve V Id + (γ − 1) Q |Ve |2 and 1 |Ve |2 γ−1 = 2 since γ 2 = 1 + 2 . c (γ + 1) c |Ve |2 Beweis (2). With V̄ = γc V we compute γ T γ V Q 2 c Lc (V, Q) = V VT Q γV Id + (γ − 1) |V |2 1 T V̄ Q γ c ! T = V̄ V̄ Id + (γ − 1) cV̄ Q 2 |V̄ | and 1 γ−1 = since γ 2 = 1 + |V̄ |2 . 2 γ+1 |V̄ | The class of Lorentz matrices give rise to linear observer transformations Y . Such a mapping is called Lorentz transformation ∗ ∗ t t t0 t − t∗0 =Y := + Lc (V, Q) ∗ , (I3.4) x x∗ x0 x − x∗0 where V ∈ Rn with |V | < c and Q is an orthonormal transformation of Rn with determinant 1, i.e. QT Q = Id with det Q = 1, and (t0 , x0 ) and (t∗0 , x∗0 ) are two arbitrary spacetime points. The analog to 2.2 is 3.2 Theorem. Let c ∈ R, c > 0. Then the following sets of matrices are the same. (1) The set of all matrices M satisfying Gc = M Gc M T with the normalization, that M00 ≥ 0 and det M > 0. author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.3 Lorentz Transformationen 19 (2) The set of all matrices M = Lc (V, Q) with V ∈ Rn , |V | < c, and Q an orthonormal matrix with determinant 1. Remark: For the determinant one gets det M = det Lc (V, Q) = 1. Beweis Remark. Because Lc (V, Q) = Lc (V, Id)Lc (0, Q) one has to show det Lc (V, Id) = 1. Since 1 γ 1 = e0 , , = Lc (V, Id) 0 γV 0 " 1# 0 0 0 γ− Lc (V, Id) = = |V | b , γ , V V V γV 0 0 Lc (V, Id) = , for e•V = 0, e e with respect to the first two directions Lc (V, Id) has the representation γ γ|V | 1 . 1 γ− γ |V | γ Die Determinante dieser 2 × 2-Matrix ist gleich 1. Beweis (2)⇒(1). We take a Lorentz matrix Lc (V, Q) with 0 < |V | < c and its transposed γ γVT V VT , Lc (V, Q)T = γ T T Q V Q Id + (γ − 1) c2 |V | |V | s 2 1 |V | = 1− , γ c author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.3 Lorentz Transformationen 20 T and compute with B = Id + (γ − 1) |VV | V|V | , which is a symmetric matrix, Lc (V, Q)Gc Lc (V, Q)T #" # " γ T #" 1 γ γVT γ V Q − 0 γ T = c2 c2 Q V QT B γV BQ 0 Id 2 c # γ γ T " V Q − 2 γ γVT 2 c γ T = γc Q V QT B BQ − 2V 2 c c2 γ γ2 T γ2 T γ T T T − 2 + 4 V Q Q V − c2 V + c2 V Q Q B = c2 c γ γ2 γ − 2 V V T + BQ QT B − 2 V + 2 BQ QT V c c 2c 1 γ T γ T 2 −1 + |V | V (−γId + B) 2 c2 c2 =c = Gc , γ γ2 T 2 (−γId + B)V − 2V V +B c2 c since Q QT = Id and γ2 c2 |V |2 −1 + 2 c =− 1 , c2 (−γId + B)V = −γV + (V + (γ − 1)V ) = 0 , B 2 = Id + 2(γ − 1) + (γ − 1)2 since V V T γ2 = Id + V VT , |V |2 c2 2(γ − 1) + (γ − 1)2 = γ 2 |V |2 . c2 The statements about the determinants are a consequence of the following proof. Beweis (1)⇒(2). We write L00 L01 · · · L0n L10 L11 · · · L1n λ L = .. .. .. = m . . . Ln0 Ln1 · · · Lnn L01 L10 L11 .. .. .. `= , m= , M= . . . L0n Ln0 Ln1 `T , M ··· L1n .. . . ··· Lnn The equation LGc LT = Gc is equivalent to n P 1 Lki Lli = Gc , − 2 Lk0 Ll0 + c i=1 kl author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.3 Lorentz Transformationen 21 and is equivalent to the following (noting that (1) comes from k, l = 0, and from k = 0, l ≥ 1 we get (2), and (3) comes from k, l ≥ 1) (1) − c12 λ2 + `T ` = − c12 , (2) − c12 λm + M ` = 0 , (3) − c12 m mT + M M T = Id . Equation (1) is identical to λ2 = 1 + c2 |`|2 ≥ 1 , (I3.5) Since λ 6= 0 we get from (2) m= c2 M` . λ (I3.6) Inserting this in equation (3) we obtain c2 T M Id − 2 ` ` M T = Id , λ which we also can write as 2 c M B − 2 , ` M T = Id , λ B(d, `) := Id + d ` `T . if Define a matrix (this is an arbitrary matrix Q) Q := M B−1 , B := B (a, `) , b := c2 , λ2 a|`|2 > −1 (I3.7) to ensure that B−1 exists. Then using that B is symmetric and M = QB, Id = M B (−b, `) M T = QB (a, `) B (−b, `) B (a, `) QT = QB (d, `) QT = Q QT , provided 2a − b + (a2 − 2ab)|`|2 − a2 b|`|4 = d = 0. (I3.8) Thus we have shown that Q QT = Id, and it follows from lemma 2.1(2), that Q is an orthonormal matrix (this is assuming that a in the definition of Q is chosen with (I3.8)). Now the equation (I3.8) is equivalent to (2a + a2 |`|2 )(1 − b|`|2 ) − b = 0 , author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.3 Lorentz Transformationen 22 Since we know from (I3.5) that b|`|2 = λ2 − 1 c2 |`|2 = < 1, λ2 λ2 this is a2 |`|2 + 2a = b , 1 − b|`|2 or, if we multiply by |`|2 , (a|`|2 + 1)2 = 1 b|`|2 +1= . 2 1 − b|`| 1 − b|`|2 Since a|`|2 > −1 by (I3.7), we get 1 1 a|`|2 + 1 = p =r 2 . 2 1 − b|`| 1 − c|`| λ Altogether we have shown that " λ λ ` = c2 L= m M QB` λ ` # " λ ` B` B c2 = Lc (0, Q) QB (I3.9) λ # where we have used (I3.6) and (I3.7) and where have to use (I3.9) in order to compute B = B (a, `). We define V := c2 ` λ V c` = . c λ hence From (I3.5) we have 2 2 λ − (c|`|) = 1 therefore 1 = λ s 1− c|`| λ 1− hence s 2 = 1− c|`| λ |V | c 2 = 2 = 1 , λ2 1 , γ that is, λ = γ. Moreover, c2 c2 c2 B` = B(a, `)` = (1 + a|`|2 )` λ λ λ 2 c 2 = r 2 ` = c ` = γV , λ 1 − c|`| λ author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.3 Lorentz Transformationen hence " λ 23 ` # " γ = Lc (0, Q) γV c2 B` B λ = Lc (0, Q)Lc (V, Id) = Lc (QV, Q) , L = Lc (0, Q) γ # V c2 B since, if ` 6= 0, B = Id + a` `T = Id + a|`|2 = Id + (γ − 1) ` `T |`| |`| V VT , |V | |V | since a|`|2 + 1 = γ. The linear coordinate transformations given by Lorentz transformations converge towards Galilei transformations, if c tends to infinity. 3.3 Lemma. For every V , Ve , and Q it holds Lc (V, Q) → G(V, Q) e c (Ve , Q) → G(Ve , Q) L as c → ∞, as c → ∞. Beweis. This follows immediately. Therefore, every Galilei’an matrix is the limit of Lorentz matrices as c → ∞. Thus in certain equations the smallness of 1c can be replaced by 0, and we obtain the usual classical version. There are also cases, where a Lorentz matrix coincides with a Galilei matrix, this is the case when only a fixed rotation is applied: 1 0 Lc (0, Q) = = G(0, Q) . 0 Q Den Definitionen könnte man entnehmen, dass die Lorentz-Transformationen das Analogon der Galilei-Transformationen darstellen, also wenn wir von der Matrix G∞ zu Gc übergehen, sozusagen das lineare Analogon sind. Dem ist aber nicht so, denn die Lorentz-Transformationen generieren keine nichtlineare Transformation, wie wir in 4.1 zeigen werden. Das heißt, ist Y eine beliebige Transformation, deren Ableitung Dy∗ Y (y ∗ ) für alle y ∗ ∈ Rn+1 eine Lorentz Transformation ist, so ist Y eine lineare Transformation, und deshalb selbst eine Lorentz Transformation. Da es aber offensichtlich nichtlineare Transformationen geben muss (man denke nur an zeitabhängige Drehungen), muss es noch andere lineare Transformationen geben, welche die relativistische Physik begründen. author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.4 Theorem on second derivatives 4 24 Theorem on second derivatives The difference between G∞ and Gc is that the latter is invertible, whereas the classical matrix G∞ is not. This difference determines all properties, which makes a difference between classical physics and relativistic physics. In this section we deal with general matrices G, and we consider observer transformations Y which satisfy the identity G◦Y = DY G∗ (DY )T , (I4.1) which is the same as (I1.1), and in this section we suppose that G is invertible. (If the matrix G is invertible for one observer, is it invertible for all observers.) Therefore, if G and/or G∗ is invertible, we have the equivalent property (see the statement in Theorem 1.1) that G∗−1 = DY T (G−1 ◦Y )DY , or written in components of the matrix P G∗−1 kl = Yp 0 k Yq 0 l G−1 pq ◦Y (I4.2) for k, l ≥ 0 . p,q≥0 (I4.3) We ask for a non-classical version of 2.5, which characterized the nonlinear transformations in the classical sense. Unfortunetly there are no nonlinear transformations generated by Lorentz transformations. This is the consequence of the following theorem. 4.1 Lemma. Let G be invertible for all observers. If G = const is constant for one observer and also G∗ = const for the other observer, then a parameter transformation with respect to these two observers has the property D2y∗ Y = 0 , that is, is linear in spacetime. Conclusion: Therefore, if the observer transformation Y is not linear in y, then G or G∗ has to be non-constant. Obviously, turning your head (rotating it) is a nonlinear transformation. If you don’t like this example, think about a (almost) rigid small body blowing in the atmosphere, which you probably would like to describe in a frame which sits on the body. Beweis. Define, where G is a constant matrix, P Aklm := p≥0,q≥0 Yp 0 kG−1 pq Yq 0 lm . author: H.W. Alt title: Relativity (I4.4) time: 2014 Jul 14/18:46 I.4 Theorem on second derivatives 25 Since G is symmetric we compute P Aklm + Alkm = Yp 0 kG−1 pq Yq 0 lm + Yp 0 lG−1 pq Yq 0 km p≥0,q≥0 P = Yp 0 kG−1 pq Yq 0 lm + Yp 0 kmG−1 qp Yq 0 l Yp 0 kG−1 pq Yq 0 lm + Yp 0 kmG−1 pq Yq 0 l Yp 0 kG−1 pq Yq 0 l p≥0,q≥0 P = p≥0,q≥0 P = p≥0,q≥0 0m = G∗−1 kl 0m =0, since Y satifies (I4.2), and since G∗ is also constant for the other observer. That is, (Aklm )k,l,m=0,...,n is antisymmetric in the first two parameters. Since, by definition, it is symmetric in the last two parameters, it follows from 2.6 that Aklm = 0 for all k, l, m = 0, . . . , n. Hence also for all s, l, m = 0, . . . , n P 0= Ys 0 r G∗rk Aklm r≥0,k≥0 P = Ys 0 r G∗rk = p≥0,q≥0 P = Yp 0 kG−1 pq Yq 0 lm p≥0,q≥0 r≥0,k≥0 P P Ys 0 r G∗rk Yp 0 k G−1 pq Yq 0 lm P r≥0,k≥0 GspG−1 pq Yq 0 lm = P δs,q Yq 0 lm = Ys 0 lm , q≥0 p≥0,q≥0 that is we obtain Ys 0 lm = 0. Here we have used (I4.1) again. This proof is, as one easily verifies, a generalization of the proof of 2.5. Also the proof of the next theorem is a generalization of this proof, and it says, that knowing G and G∗ one is able to compute the nonlinear part of Y . This includes the time behaviour of the transformation. 4.2 Theorem. Let G be invertible for all observers. For a general observer change Y the second order derivatives of Y with respect to y ∗ are given by P Y 0 lm = arlm Y 0 r , r≥0 arlm = P G∗rk Aklm , k≥0 2Aklm = Cklm − Clmk + Cmkl , P Cklm = G∗−1 kl 0 m − Yp 0 k (G−1 pq ◦Y ) 0 m Yq 0 l . p≥0,q≥0 That is, the vector Y 0 lm of second order derivatives can be written as the span of {Y 0 r ; r ≥ 0} and the form of the coefficients arlm is so, that they depend, besides on G−1 and G∗−1 , on first order derivatives of Y . author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 I.5 Übungen 26 Beweis. As in the previous proof let P Aklm := p≥0,q≥0 Yp 0 k (G−1 pq ◦Y )Yq 0 lm . (I4.5) Then, analog to the previous proof, P Aklm + Alkm = Yp 0 kG−1 pq ◦Y Yq 0 lm + Yp 0 lG−1 pq ◦Y Yq 0 km p≥0,q≥0 P = Yp 0 kG−1 pq ◦Y Yq 0 lm + Yp 0 kmG−1 pq ◦Y Yq 0 l Yp 0 kG−1 pq ◦Y Yq 0 l p≥0,q≥0 P = p≥0,q≥0 = G ∗−1 kl 0m P − 0m − p≥0,q≥0 −1 Yp 0 k (G Yp 0 k (G−1 pq ◦Y ) 0 m Yq 0 l P pq ◦Y ) 0 m Yq 0 l , p≥0,q≥0 hence Aklm + Alkm = Cklm , if Cklm := G∗−1 kl 0 m − P Yp 0 k (G−1 pq ◦Y ) 0 m Yq 0 l . p≥0,q≥0 For the Aklm we compute, keeping 2.6 in mind, Aklm = −Alkm + Cklm = −Almk + Cklm = Amlk + Cklm − Clmk = Amkl + Cklm − Clmk = −Akml + Cklm − Clmk + Cmkl = −Aklm + Cklm − Clmk + Cmkl , hence 2Aklm = Cklm − Clmk + Cmkl . As in the previous proof we obtain P P Ys 0 r G∗rk Aklm = Ys 0 r G∗rk r≥0,k≥0 = p≥0,q≥0 = P Yp 0 kG−1 pq ◦Y Yq 0 lm p≥0,q≥0 r≥0,k≥0 P P P Ys 0 r G∗rk Yp 0 k G−1 pq ◦Y Yq 0 lm r≥0,k≥0 Gsp ◦Y G−1 pq ◦Y Yq 0 lm = p≥0,q≥0 P δs,q Yq 0 lm = Ys 0 lm , q≥0 where (I4.1) has been used. Putting things together, one derives the assertion. 5 Übungen 5.1 Boost. The Lorentz matrix Lc (V, Id) has a so-called “boost” in the direction of the “velocity” V , that is # " " γ 1# |V |2 γ− 0 2 Lc (V, Id) = = (I5.1) c γ . V (1 + (γ − 1))V γV author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 II Massenerhaltung Das einfachste Differentialgleichungsbeispiel für das Prinzip der Objektivität sind skalare Gleichungen (siehe Abschnitt 1), bei denen sich die Testfunktionen wie objektive Skalare verhalten. 1 Skalare Gleichungen We give the simplest example of conservations laws, which is a single equation n P ∂ k qk = r (II1.1) k=0 Rn+1 , in a domain U ⊂ where we use coordinates y = (y0 , . . . , yn ) ∈ Rn+1 . Let us write down the distributional version Z n P ∂k η · qk + ηr dLn+1 = 0 (II1.2) U k=0 for test functions η ∈ D(U). 1.1 Scalar equation (Definition). The equation (II1.1) is called an objective scalar equation, if its distributional form (II1.2) obeys for observer transformations y = Y (y ∗ ) the transformation rule η◦Y = η ∗ . By a general theorem (see [1, Equ. (5.8)]) this is true, if the quantities q and r satisfy the transformation rule q◦Y = DY q ∗ , r◦Y = r∗ , which written in components read qk ◦Y = n P l=0 ∗ r◦Y = r , Yk 0 l ql∗ , q is an objective 4-vector field, r is an objective scalar. 27 (II1.3) II.1 Skalare Gleichungen 28 Special scalar equations are the conservation of mass (see Section 2) and the gravity equation, which we treat here. Before we do so we introduce the following notation. 1.2 Spacetime operators. We denote the 4-divergence operator of a 4vector q by n P ∂k qk , div q := k=0 and the 4-gradient of a scalar function u by ∇u := (∂k u)k=0,...,n We compute 1.3 Example. Let u be an objective scalar. Then (1) q := ∇u is a covariant vector, that is, q ∗ = (DY )T q◦Y i.e. qk̄∗ = P Yk 0 k̄ qk ◦Y . k (2) q := G∇u is a contravariant vector, that is, P q◦Y = DY q ∗ i.e. qk ◦Y = Yk 0 k̄ qk̄∗ . k̄ Beweis (1). It is u◦Y = u∗ , therefore by the chain rule ∂k̄ u∗ = n P (∂k u)◦Y · Yk 0 k̄ , k=0 that is ∇u∗ = DY T (∇u◦Y ), a covariant vector. Beweis (2). We have G◦Y = DY G∗ DY T for every observer transformation. Hence using (1) we see that (G∇u)◦Y = (G◦Y )(∇u◦Y ) = DY G∗ DY T (∇u◦Y ) = DY (G∗ ∇u∗ ) , that is G∇u is an objective 4-vector, which is contravariant. Thus if q satisfies a scalar equation it must be a contravariant vector, which is a 4-objective vector. And with the notation in 1.2 equation (II1.1) becomes div q = r . (II1.4) Of this form is the author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 II.1 Skalare Gleichungen 29 1.4 Gravity equation. Let φ be the gravity potential, which is an objective scalar. The gravitational equation is the scalar equation as in 1.1 φ) = % , div (−G∇φ where % is the total mass density (per unit volume per unit time), which also is an objective scalar. Reminder: This equation ist invariant under all observer transformations. Wie zeigen, dass die Lösungen im relativistischen Fall Wellenlösungen sind. 1.5 The Lorentz case. If y = (t, x) and G = Gc the gravity equation becomes 1 2 (II1.5) φ = %, ∂ φ − ∆φ c2 t and φ (t, x) → 0 if |x| → ∞, if % has compact support. If n = 3 the solution is Z dy 1 |y| φ (t, x) = % t− ,x − y . (II1.6) 4π R3 c |y| Hinweis: Für %, was nicht von t abhängt, ist φ zeitunabhängig und Lösung φ = %. von −∆φ Beweis. It is div = (∂t , div ) and " # # " 1 1 φ ∂ − ∂ φ − 0 t t φ= Gc ∇φ = . c2 c2 φ ∇φ φ 0 Id ∇φ Thus the gravity equation for φ is the wave equation, that is 1 2 φ = div (−Gc ∇φ φ) = % . ∂ φ − ∆φ c2 t The fundamental solution for (II1.5) is, for n = 3, the distribution c F = (L1 ⊗H2 ) ∂Kc , Kc := {(t, x) ; |x| < ct} , 4π|x| 1 x that is Z h ζ , F iD = Z ∞ = Z0 ∞ = Z0 = R3 1 c2 t Z 0 ∞Z ∂Bct(0) c ζ(t, x) dH2 (x) dL1 (t) 4π|x| ζ(t, ctξ) dH2 (ξ) dt x = ctξ 4π S2 Z r r ζ , rξ dH2 (ξ) dr ct = r 4π S2 c 1 |y| 3 ζ , y dL (y) y = rξ . 4π|y| c For n = 1 the function F (t, x) = c 2 for (t, x) ∈ Kc , and F (t, x) = c 2π √ 1 (ct)2 −|x|2 for (t, x) ∈ Kc for n = 2, and elsewhere F (t, x) = 0. author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 II.1 Skalare Gleichungen 30 Hence φ (t, x) = (F ∗ %)(t, x) = % (t, x) − • , F D Z |y| 1 % t− , x − y dL3 (y) . = c R3 4π|y| Referenz: Siehe [Welt der Pysik→Gebiet→Astro→Kosmologie→Gravitation] und das aktuelle Projekt LISA SuW 2014 [3]. Die energiereichsten Vorgänge im Kosmos Gravitationswellen werden zwar von allen beschleunigt bewegten Körpern ausgesandt, aber die Chance, sie nachzuweisen, besteht nur bei den energiereichsten Vorgängen im Kosmos. Voraussichtlich lassen sich folgende Objekte beobachten. Supernovae Typ II: Wenn ein massereicher Stern seinen Brennstoff verbraucht hat, bricht sein Kernbereich zu einem Neutronenstern zusammen, während er seine äußere Hülle mit großer Geschwindigkeit ins All abstößt. Hierbei werden auch Gravitationswellen abgestrahlt. Die Forscher hoffen, Ereignisse empfangen zu können, die bis zu etwa siebzig Millionen Lichtjahre entfernt sind. Dann wäre auch der Virgo-Galaxienhaufen noch im “Blickfeld”, in dem sich mehrere Supernovae pro Jahr ereignen sollten. Enge Doppelsysteme, bestehend aus Neutronensternen und/oder Schwarzen Löchern: Die von diesen Systemen abgestrahlten Gravitationswellen sollten Frequenzen zwischen etwa zehn und hundert Hertz besitzen und ebenfalls nachweisbar sein. Besonders spektakulär müsste das Signal von zwei verschmelzenden kompakten Objekten sein. Deren Häufigkeit ist aber noch unsicher. Schnell rotierende Neutronensterne: Auch diese Körper senden Gravitationswellen aus, sofern sie nicht vollkommen symmetrische Kugelform besitzen. Die typischen Frequenzen liegen hier zwischen zehn und tausend Hertz. Der Urknall: Die Entstehung des Universums im Urknall war der heftigste Vorgang in der Geschichte des Kosmos. Nach heutigen Theorien sollten damals auch Gravitationswellen entstanden sein, die heute das Universum als allgegenwärtiges Rauschen durchziehen. Die heutige Generation erdgebundener Empfänger kann dieses Signal nicht nachweisen. Vielleicht wird dies mit dem geplanten Weltraum-Interferometer LISA oder einer späteren Generation von Gravitationswellen-Observatorien möglich sein. Mit der Messung von Gravitationswellen, energiereichen Gammastrahlen und Neutrinos öffnen Astrophysiker neue “Fenster zum All”, die ihnen Einblicke in bislang unerforschte Gebiete gewähren. Am Ende stehen vielleicht Antworten auf die modernen Fragen nach der Natur der Dunklen Materie und Dunklen Energie, letztlich also nach der Entstehung und Entwicklung des Universums. (von: Welt der Physik) author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 II.1 Skalare Gleichungen 31 The following examples are important for the gravitational field of objects in astrophysics. It shows that the effect of gravitational waves is of short time, if the change happenes at a certain moment (this is an idealization). 1.6 Examples. Let the assumptions of 1.5 be true. We suppose that % has compact support in x, and that the potentials converge to zero as |x| → ∞. (1) If %(t, x) = %0 (x) then φ (t, x) = φ 0 (x), where φ 0 is the classical solution φ0 = %0 , and this is of −∆φ Z 1 %0 (x − y) dy φ (t, x) = φ 0 (x) = . 4π R3 |y| (2) Let ( %(t, x) := %0 (x) if t < 0 %1 (x) if t > 0 then φ (t, x) = φ 0 (x) if t < 0 and Z 1 (%0 (x − y) − %1 (x − y)) dy φ (t, x) = φ 1 (x) + 4π {y ; |y|>ct} |y| for t > 0, φ0 = %0 and −∆φ φ 1 = %1 . and φ (t, x) → φ 1 (x) as t → ∞. Here −∆φ (3) If in (2) the masses are concentrated in BR (0), then φ (t, x) = φ 1 (x) for t ≥ |x| + R . c Beweis (1). Follows with the formula (II1.6). Beweis (2). For t > 0 Z dy |y| 1 φ (t, x) − φ 1 (x) = % t− , x − y − %1 (x − y) 4π R3 c |y| Z dy 1 = (%0 (x − y) − %1 (x − y)) . 4π {y ; t− |y| <0} |y| c Beweis (3). If φ (t, x) 6= φ 1 (x) then by (2) there exists a vector y, such that |y| > ct and %0 (x − y) − %1 (x − y) 6= 0, hence |x − y| ≤ R. So R ≥ |x − y| ≥ |y| − |x| > ct − |x| and therefore ct < R + |x|. author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 II.1 Skalare Gleichungen 32 Als weiteres Beispiel betrachten wir einen Doppelstern, der permanent eine Gravitationswelle erzeugt. Klassisch seien zwei Himmelskörper mit Positionen t 7→ (t, ξ (1) (t)) und t 7→ (t, ξ (2) (t)) und mit gleicher Masse M > 0 gegeben (das ist eine Annahme), die eine Kreisbahn um den gemeinsamen Schwerpunkt, der auf 0 normiert sei, durchlaufen. Wir betrachten diese Körper nun im relativistischen Fall. 1.7 Doppelstern. Betrachte die Massendichte von zwei Himmelskörpern. Relativistisch seien die Voraussetzungem in 1.5 erfüllt. Die Dichte %(t, x) der beiden Körper sei periodisch in der Zeit t und mit Massendichte |%(t, x)| ≤ C · M R−3 für |x| ≤ R und ansonsten %(t, x) = 0. Hierbei ist BR (0) der Bereich in dem die beiden Körper umeinander rotieren. Zeige: (1) Das von ihnen erzeugte Gravitationspotential ist Z 1 |x − y| dy φ (t, x) = % t− ,y . 4π R3 c |x − y| (2) Für Punkte x außerhalb B2R (0) ist φ(t, x)| ≤ |φ CM . |x| (3) Sei % = %(1) + %(2) , wobei %(k) (t, •) → Mk δξ(k) (t) im Distributionssinne mit den Massen M1 und M2 der Himmelskörper. Ist dann φ 0 das Gravitationspotential eines Körpers der Masse M1 + M2 im Ursprung, so gilt φ(t, x) − φ 0 (x)| ≤ |φ CM R |x|2 für x ∈ / B2R (0). Remark: Es ist das Gravitationswellenpotential φ (t, x) eine Störung des Gravitationspotentials φ 0 (x). Beweis (1). Nach 1.5 ist das Gravitationspotential Z dy 1 |y| φ (t, x) = % t− ,x − y 4π R3 c |y| Z 1 |x − y| dy = % t− ,y 4π BR(0) c |x − y| für x ∈ / B2R (0). author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 II.1 Skalare Gleichungen 33 Beweis (3). Es ist (der Träger von φ 0 ist auch in BR (0)) für x ∈ / B2R (0) Z |x − y| dy 1 % t− φ (t, x) = ,y 4π BR(0) c |x − y| → M2 M1 + (1) 4π|x − ξ (t1 )| 4π|x − ξ (2) (t2 )| mit t = tk + 1c |x − ξ (k) (tk )| für k = 1, 2. Da φ 0 (x) = ist also φ(t, x) − φ 0 (x)| → |φ ≤ M1 + M2 4π|x| P Mk k 4π 1 1 − |x − ξ (k) (t )| |x| k P Mk |ξ (k) (tk )| CM R ≤ , 2 4π|x| |x|2 k was zu beweisen war. Einige Fragen: Für die Masse eines solchen Doppelsterns und die große Entfernung von der Sonne ist das Signal recht schwach. Wie schwach? Wie ist die Gravitation bei einem gleichförmig bewegten Körper? Wie verhält sich die Situation bei einem beschleunigten Himmelskörper? author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 II.2 Massenpunkt 2 34 Massenpunkt The mass equations in a domain U ⊂ Rn+1 are examples of equations of scalar form Pn div q = r or (II2.1) k=0 ∂k qk = r defined in 1.1, where y = (y0 , y1 , . . . , yn ) and q = (q0 , q1 , . . . , qn ). A scalar equation means, that the distributional version Z n P ∂k η · qk + ηr dLn+1 = 0 U k=0 for test functions η ∈ D(U) transforms via a transformation rule η◦Y = η ∗ , see definition 1.1. Here y = Y (y ∗ ) is the observer transformation. ................................... author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 III Elektrodynamik 1 Elektrodynamik Wir verwenden wieder eine beliebige Gruppe von Beobachtertransformationen T , welche die Lorentz-Transformationen enthalten, und benutzen im Allgemeinen die Koordinaten y ∈ R4 . Also haben wir es mit der 4dimensionalen Divergenz div y zu tun. Wenn wir Gleichungen im Lorentzsystem hinschreiben, benutzen wir Koordinaten y = (t, x) und wir schreiben dann div y = (∂t , div x ). Referenzen: [Wikipedia: Maxwell-Gleichungen] und die englische Seite [Wikipedia: Maxwell’s equations], sowie [Wikipedia: Electromagnetism]. Die Maxwell-Gleichungen sind im Allgemeinen gegeben durch eine einzige Erhaltungsgleichung, das “Durchflutungsgesetz” (engl. “Ampére’s circuital law”). Es wird durch eine konstitutive Annahme vervollständigt, für die das “Induktionsgesetz” (engl. “Faraday’s law of induction”) gilt. Die Erhaltungsgleichung ist Durchflutungsgesetz (Ampére’s circuital law): div y H = j , 4 H : R → R4 schiefsymmetrisch, ———————————————————————— mit ζ ∗ = DY T ζ ◦Y für Testfunktionen ζ, d.h. für Testfunktionen y → 7 ζ(y) ∈ R4 ist Z P P ∂l ζk Hkl + ζk jk dL4 = 0 . R4 kl (III1.1) (III1.2) k Die Schiefsymmetrie von H hat folgende Konsequenz: 1.1 Lemma. Es folgt div y j = 0 und diese Gleichung ist eine skalare Gleichung wie in Abschnitt ??, d.h. es gilt Z P ∂yk η · jk dL4 = 0 R4 k 35 III.1 Elektrodynamik 36 für Testfunktionen η, welche sich gemäß η ∗ = η◦Y transformieren. Beweis. Wir setzen ζk = ∂k η mit einer skalaren Funktion η (aus η ∗ = η ◦Y folgt dann die an ζ geforderte Transformation). Dann ist Z P P ∂lk η Hkl + ∂k η jk dL4 = 0 . R4 k kl Da Hkl in (k, l) schiefsymmetrisch und ∂lk η symmetrisch ist, verschwindet der erste Summand. Wir haben also Z P ∂k η jk dL4 = 0 , R4 k die Behauptung. Es gilt in (III1.1) für Testfunktionen ζ die Transformationsformel ζ ∗ = ZT ζ◦ Y mit Z = DY , also ist (III1.1) objektiv falls nach (??) die folgenden Formeln gelten: 1P Hkl ◦Y = Y 0 Y 0 H∗ , (III1.3) J k̄l̄ k k̄ l l̄ k̄l̄ P 1P jk ◦Y = Yk 0 pq H∗pq + Yk 0 l j∗l , J pq l und da Yk 0 pq symmetrisch in p und q ist, verschwindet dieser Term, also ist jk ◦Y = 1P Y 0 j∗ . J l k k̄ k̄ (III1.4) Die Bedeutung von H und j wird klar, wenn man die Gleichungen im Lorentzfall hinschreibt. 1.2 Speziell. Ist y = (t, x) ∈ R4 und 0 D1 D2 −D1 0 H 3 H= −D2 −H3 0 −D3 H2 −H1 D3 −H2 , H1 0 n j1 j= j2 , j3 so ist die Differentialgleichung in (III1.1) äquivalent zu div x D = n , −∂t D + rot H = j ———————————————————————— H magnetische Feldstärke, D elektrische Flussdichte, j elektrische Stromdichte n Ladungsdichte author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 III.1 Elektrodynamik 37 (Diese Gleichungen werden in der Literatur, z.B. [?, §30], auch als die zweite Gruppe der Maxwell-Gleichungen bezeichnet.) Aus diesen Gleichungen folgt (siehe 1.1) ∂t n + div x j = 0 . Beweis. Es ist 0 D1 D2 D3 −D1 0 H3 −H2 div y H = div y −D2 −H3 0 H1 −D3 H2 −H1 0 ∂x1 D1 + ∂x2 D2 + ∂x3 D3 −∂t D1 + ∂x2 H3 − ∂x3 H2 div D x = −∂t D2 − ∂x1 H3 + ∂x3 H1 = −∂t D + rot x H −∂t D3 + ∂x1 H2 − ∂x2 H1 und div y j = ∂t n + div x j. Man kann die letzte Gleichung natürlich auch aus den Differentialgleichungen in (t, x) herleiten. Es ist ∂t n = ∂t div x D = div x (∂t D) = div x (rot x H − j) = −div x j , da div x rot x H = 0. Die Differentialgleichung (III1.1) gilt im Allgemeinen natürlich im Distributionssinn, d.h. für H und j in D 0 (R4 ) gilt div y H = j in D 0 (R4 ) . (III1.5) Wir geben einige wichtige Beispiele an, und zwar betrachten wir die Situation in 1.2. Wir behandeln das elektrische Feld D bei einer Punktladung und das magnetische Feld H um einen elektrischen Leiter. 1.3 Beispiel. Wir betrachten jetzt distributionelle Lösungen von 1.2, und zwar zunächst den stationären Fall. Es sei also D in L1loc (R3 ), H = 0 und n in D 0 (R3 ) Lösung von div x [D] = n in D 0 (R3 ). (III1.6) Es sei eine Punktladung mit Ladung Q ∈ R gegeben. Dann ist n := Qδδ 0 , author: H.W. Alt D(x) := title: Relativity Q x 4π |x|3 time: 2014 Jul 14/18:46 III.1 Elektrodynamik 38 eine Distributionslösung von (III1.6). Zusatz: Auch das Faraday’sche Induktionsgesetz ist erfüllt (ohne Magnetisierung und Polarization). Bemerkung: Da wir es hier mit einer Punktladung an einem festen Ort zu tun haben, ist dieses Beispiel nur für einen Beobachter gedacht. Beweis. Es sei ϕ(x) := − Q , 4π|x| so dass also [D] = ∇x [ϕ] und damit div x [D] = div x ∇x [ϕ] = ∆[ϕ] = Qδδ 0 . Beweis des Zusatzes. Es ist [D] = ∇x ([ϕ]) und damit ist E, mit D = ε0 E, ein Gradient (siehe 1.10). Alle anderen Größen sind 0. Es gilt hier das Gesetz der Superposition (engl. superposition principle). Sind Ladungen Q(xα ) an den Punkten xα gegeben, so ist die stationäre Lösung gegeben durch X Q(xα ) x − xα X D(x) = , n = Q(xα )δδ xα . 4π |x − xα |3 α α Beachte, dass D nur in L1loc (R3 ) liegt. Bei einer kontinuierlichen Ladungsverteilung über Λ ⊂ R3 erhält man Z Q(x0 ) x − x0 D(x) = dλ(x0 ) , 0 3 Λ 4π |x − x | n = Qλ . Es ist Z [D] = ∇x [ϕ], ϕ(x) := − Λ Q(x0 ) dλ(x0 ) . 4π|x − x0 | 1.4 Beispiel. Wir betrachten wieder distributionelle Lösungen von 1.2, und zwar zunächst nur den stationären Fall. Es sei also H in L1loc (R3 ), D = 0 und j in D 0 (R3 ) Lösung von rot x [H] = j in D 0 (R3 ). Ein Beispiel für eine solche Distribution tritt dann auf, wenn wir einen elektrischen Leiter als eindimensionales Objekt Γ im R3 auffassen. Ist dieser Leiter eine Gerade so ist Γ := {se ; s ∈ R} , e ∈ R3 , |e| = 1 , x µ Γ = H1 Γ . author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 III.1 Elektrodynamik 39 Ist dann I ∈ R ein konstanter “Strom” in Richtung e, also µΓ , j = Ieµ H(x) = I x2 e 1 − x1 e 2 , 2π x21 + x22 (e, e1 , e2 ) ein orient. Orthonormalsystem, x1 = x•e1 , x2 = x•e2 , so ist dies eine Lösung von rot x [H] = j. Es gilt auch div x j = 0. Zusatz: Auch das Faraday’sche Induktionsgesetz ist erfüllt (ohne Magnetisierung und Polarization). Abbildung 1: Aus Wikipedia Beweis. Es sei I = 1. Wir nehmen an, dass wir das Standardsystem benutzen können, d.h. es ist e1 = e1 , e2 = e2 , e = e3 . Dann ist also j = e3µ Γ , H(x) = (x2 , −x1 , 0) , 2π(x21 + x22 ) somit ist H(x) = (−∂2 ϕ(x1 , x2 ), +∂1 ϕ(x1 , x2 ), 0) , wobei ϕ(x1 , x2 ) := 1 1 log p 2 . 2π x1 + x22 Nun ist ϕ die zweidimensionale Fundamentallösung des negativen Laplaceoperators, d.h. es gilt −∆[ϕ] = δ 0 in D0 (R2 ) . Also ist in D0 (R3 ) [H] = −∂2 [ϕ] e1 + ∂1 [ϕ] e2 , rot x [H] = (∂1 [H2 ] − ∂2 [H1 ])e3 = ∆[ϕ]e3 = e3µ Γ = j . Beweis des Zusatzes. Es ist [H] = −∂2 [ϕ] e1 + ∂1 [ϕ] e2 = rot x (−[ϕ]e3 ) , und damit, mit B = µ0 H, ist B eine Rotation (siehe 1.10). Alle anderen Größen sind 0. Für H gelten die folgenden konstitutiven Gleichungen, welche die Einführung der elektrischen Größen E und der magnetischen Größen M erfordert, Hkl = 1 P G G E − Mk̄l̄ , µ0 k̄l̄ kk̄ ll̄ k̄l̄ author: H.W. Alt E, M schiefsymmetrisch, title: Relativity (III1.7) time: 2014 Jul 14/18:46 III.1 Elektrodynamik 40 in Matrixschreibweise H= 1 G E GT − M . µ0 Die Transformationsformeln (III1.3) schreiben sich wie folgt um. 1.5 Lemma. Ist (III1.7) erfüllt mit E∗ = DY T E◦Y DY (III1.8) und 1 (III1.9) DY M∗ DY T J sowie für die Permeabilität µ0 ◦Y = Jµ∗0 , so gilt für H die Transformationsformel (III1.3). Bemerkung: Betrachtet man Transformationen mit Determinante 1, also J = 1, so ist E∗ = DY T E◦Y DY , M◦Y = M◦Y = DY M∗ DY T , (III1.10) µ0 ◦Y = µ∗0 . Beweis. Es ist E eingeführt durch H + M = (H + M)◦Y = T 1 µ0 GE G , also 1 G◦Y E◦Y G◦Y T µ0 ◦Y 1 T ∗T T DY G∗ DY E◦Y | {z DY} G DY µ0 ◦Y = E∗ 1 1 1 = DY G∗ E∗ G∗T DY T = DY (H∗ + M∗ ) DY T , ∗ J µ0 J = wegen (III1.9) heißt das (III1.3). Die Bedeutung von E und M wird wiederum klar, wenn man die Gleichungen im Lorentzfall hinschreibt. 1.6 Speziell. Sei G = Gc und y = (t, x) ∈ R4 . Falls dann 0 −E1 −E2 −E3 0 −P1 −P2 E1 P1 0 B −B 0 M3 3 2 , M = E= E2 −B3 P2 −M3 0 B1 0 E3 B2 −B1 0 P3 M2 −M1 author: H.W. Alt title: Relativity −P3 −M2 M1 0 time: 2014 Jul 14/18:46 III.1 Elektrodynamik 41 und H wie in 1.2, so ist die Darstellung (III1.7) äquivalent zu D = ε0 E + P , 1 B−M H= µ0 ———————————————————————— E elektrische Feldstärke B magnetische Flussdichte µ0 = const Permeabilität (in Vakuum) 1 Permitivität (in Vakuum) ε0 := µ0 c2 P elektrische Polarisation M Magnetisierung Beweis. Mit 0 R(q) := −q3 q2 q3 0 −q1 −q2 q1 0 ist 1 DT 0 − PT + =H+M= Gc E GcT R(H) P R(M ) µ0 # # " " 1 1 T 0 1 − 1 0 −E − 2 0 0 = = c2 c E R(B) µ0 µ0 − 1 E 0 Id 0 Id c2 also folgt die Behauptung. 0 −D 1 T E c2 , R(B) Die Maxwell-Gleichungen werden komplettiert durch das “Induktionsgesetz” (engl. “Faraday’s law of induction”). (Die Gleichungen dieses Gesetzes werden in der Literatur, z.B. [?, §26 (26,5)], als die erste Gruppe der MaxwellGleichungen bezeichnet.) Es ist Induktionsgesetz (Faraday’s law of induction): Eik 0 l + Ekl 0 i + Eli 0 k = 0 für i, k, l = 0, . . . , 3 ———————————————————————— (da E schiefsymmetrisch, nur für (III1.11) verschiedene Indizes nichttrivial) 1.7 Theorem. Ein Feld F : R4 → R4×4 erfülle Fik 0 l + Fkl 0 i + Fli 0 k = 0 für i, k, l = 0, . . . , 3, Fkl + Flk = 0 für k, l = 0, . . . , 3. author: H.W. Alt title: Relativity (III1.12) time: 2014 Jul 14/18:46 III.1 Elektrodynamik 42 Wenn es das Transformationsverhalten P Yk 0 i Yl 0 j Fkl ◦Y Fij∗ = kl hat, dann ist (III1.12) is objektiv. Beweis. ∗ ∗ ∗ Fik 0 l + Fkl 0 i + Fli 0 k P P Yk̄ 0 k Yl̄ 0 l Fk̄l̄ ◦Y 0 = Yī 0 i Yk̄ 0 k Fīk̄ ◦Y 0 + l īk̄ k̄l̄ P + Yl̄ 0 l Yī 0 i Fl̄ī ◦Y 0 l̄ī i k P P = (Yī 0 i Yk̄ 0 k ) 0 l Fīk̄ ◦Y + (Yk̄ 0 k Yl̄ 0 l ) 0 i Fk̄l̄ ◦Y k̄l̄ īk̄ + P (Yl̄ 0 l Yī 0 i ) 0 k Fl̄ī ◦Y l̄ī + P Yī 0 i Yk̄ 0 k Yl̄ 0 l Fīk̄ 0 l̄ ◦Y + īk̄l̄ P Yk̄ 0 l Yl̄ 0 l Yī 0 i Fk̄l̄ 0 ī ◦Y k̄l̄ī + P Yl̄ 0 i Yī 0 i Yk̄ 0 k Fl̄ī 0 k̄ ◦Y l̄īk̄ = P + P (Yī 0 i Yk̄ 0 k ) 0 l + (Yī 0 k Yk̄ 0 l ) 0 i + (Yī 0 l Yk̄ 0 i ) 0 k Fīk̄ ◦Y īk̄ Yī 0 i Yk̄ 0 k Yl̄ 0 l Fīk̄ 0 l̄ + Fk̄l̄ 0 ī + Fl̄ī 0 k̄ ◦Y = 0 , {z } | īk̄l̄ =0 da F antisymmetrisch ist und (Yī 0 i Yk̄ 0 k ) 0 l + (Yī 0 k Yk̄ 0 l ) 0 i + (Yī 0 l Yk̄ 0 i ) 0 k = Yī 0 il Yk̄ 0 k + Yī 0 i Yk̄ 0 kl + Yī 0 ki Yk̄ 0 l + Yī 0 k Yk̄ 0 li + Yī 0 lk Yk̄ 0 i + Yī 0 l Yk̄ 0 ik symmetrisch in ī und k̄. 1.8 Speziell. In der speziellen Situation 1.6 ist das Induktionsgesetz (III1.11) äquivalent zu div x B = 0 , ∂t B + rot x E = 0 ———————————————————————— E elektrische Feldstärke, B magnetische Flussdichte. author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 III.1 Elektrodynamik 43 Beweis. Es sind nur vier Gleichungen des Induktionsgesetzes nichttrivial und unabhängig voneinander, und zwar für (i, k, l) gleich (0, 1, 2), (0, 1, 3), (0, 2, 3), (1, 2, 3). Wir erhalten (0, 1, 2) : −E1 0 2 + B3 0 0 + E2 0 1 = 0 , (0, 1, 3) : −E1 0 3 − B2 0 0 + E3 0 1 = 0 , (0, 2, 3) : −E2 0 3 + B1 0 0 + E3 0 2 = 0 , (1, 2, 3) : B3 0 3 + B1 0 1 + B2 0 2 = 0 . Es gibt eine Methode, das Faraday’sche Induktionsgesetz zu erfüllen, und dies ist die Voraussetzung, E durch Ableitungen auszudrücken. Dieses Vorgehen wird auch schon durch die Transformationsformel (III1.8) begründet. 1.9 Theorem. Eine wichtige Annahme zur Verifizierung von 1.8 ist Eik = Ak 0 i − Ai 0 k für i, k = 0, . . . , 3 mit A : R4 → R4 , wobei A die Transformationsformel A∗ = DY T A◦Y erfüllt. Beweis. Es ist E antisymmetrisch und es gilt Eik 0 l + Ekl 0 i + Eli 0 k = Ak 0 il − Ai 0 kl + Al 0 ki − Ak 0 li + Ai 0 lk − Al 0 ik = 0 . Weiter folgt aus der Transformationsformel P Yk̄ 0 k Ak̄ ◦Y A∗k = k̄ für A, indem wir Ableitungen bilden, P P P Yk̄ 0 k Yī 0 i Ak̄ 0 ī ◦Y + Yk̄ 0 ki Ak̄ ◦Y . A∗k 0 i = k̄ ī k̄ Da Yk̄ 0 ki symmetrisch in k und i ist, folgt P A∗k 0 i − A∗i 0 k = Yk̄ 0 k Yī 0 i (Ak̄ 0 ī − Aī 0 k̄ )◦Y , k̄,ī was die Transformationsformel für E ist. 1.10 Speziell. In der Situation 1.6 gilt Ei = ∂xi A0 − ∂t Ai für i = 1, 2, 3, B = rot x A wobei A = (A1 , A2 , A3 ) . author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 III.1 Elektrodynamik 44 1.11 Eichinvarianz. Ist f eine skalare Funktion und wird in 1.10 der Vektor (A0 , A) durch A00 := A0 + ∂t f und A0 := A + ∇f ersetzt, so ändern sich dadurch E und B nicht. Insgesamt sind die Maxwell-Gleichungen im Lorentzfall gleich Maxwell-Gleichungen (im Lorentzfall): div x D = n , −∂t D + rot H = j , ∂t n + div x j = 0 , D = ε0 E + P , 1 H= B−M µ0 div x B = 0 , (III1.13) ∂t B + rot x E = 0 ———————————————————————— . author: H.W. Alt title: Relativity time: 2014 Jul 14/18:46 Literaturverzeichnis [1] Hans Wilhelm Alt: Mathematische Kontinuumsmechanik. Technical University Munich TUM 2013 4, 10, 27 [2] G. Duvaut, J.L. Lions: Inequalities in Mechanics and Physics. Grundlehren der mathematischen Wissenschaften. Springer 1976 [3] Hans-Georg Grothues, Jens Reiche: LISA Pathfinder. Schritt für Schritt zum Nachweis von Gravitationswellen im Weltraum. Sterne und Weltraum. July 2014 30 [4] Ingo Müller: Thermodynamics. Interaction of mechanics and mathematics series. Pitman 1985 [5] J. 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