Klinische und virusgenetische Parameter des Therapieansprechens bei chronischer Hepatitis B Dirk Blondin Schriftenreihe Infektiologie Band 5 Dirk Blondin Klinische und virusgenetische Parameter des Therapieansprechens bei chronischer Hepatitis B Shaker Verlag Aachen 2005 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Umschlaggestaltung: www.spierling-art.de Copyright Shaker Verlag 2005 Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen Wiedergabe, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und der Übersetzung, vorbehalten. Printed in Germany. ISBN 3-8322-4507-3 ISSN 1614-4899 Shaker Verlag GmbH • Postfach 101818 • 52018 Aachen Telefon: 02407 / 95 96 - 0 • Telefax: 02407 / 95 96 - 9 Internet: www.shaker.de • eMail: [email protected] für Carola Vorwort Weltweit sind ungefähr 350 Millionen Menschen Träger des Hepatitis B-Virus. Die chronisch aktive Hepatitis B-Infektion führt im Verlauf des Lebens bei etwa 30% der Infizierten zur Leberzirrhose. Jährlich sterben weltweit eine halbe bis eine Million Menschen am hepatozellulären Karzinom, dessen weitaus häufigste Ursache die chronische Hepatitis B ist. Durch eine effektive antivirale Therapie mit Interferon und Nukleosidanaloga konnte die Prognose der chronischen Hepatitis B verbessert werden. Dennoch bedarf die Therapie der chronischen Hepatitis B weiter einer ständigen Evolution. Der Buchbeitrag von Herrn Dr. Blondin in der „Schriftenreihe Infektiologie“ beleuchtet in besonderer Weise die Bedeutung virusgenetischer Faktoren für das Ansprechen von Patienten mit chronisch-replikativer Hepatitis B auf eine Interferontherapie. Die Arbeit zeigt auf, dass Virusfaktoren von Bedeutung für das Therapieansprechen sind und der Erfolg einer Interferontherapie nicht nur von immunologischen Wirtsfaktoren abhängig gemacht werden kann. Das Buch berücksichtigt hierbei im besonderen Maße die Bedeutung von Mutationen im X-Gen, das wiederum mit dem basalen CorePromotor überlappt. Weiterhin unterstreicht Herr Dr. Blondin die Bedeutung der HBV-Genotypen für das Ansprechen auf eine Interferontherapie. Die klinische Relevanz der Genotypen ist bei der Hepatitis C-Virusinfektion schon lange bekannt, während bei der Hepatitis B deren Bedeutung erst in neuerer Zeit im zunehmenden Maße erkannt wird. In Analogie zur Hepatitis C könnte eine Konsequenz aus den Untersuchungsergebnissen sein, dass die Therapie der Hepatitis B-Virusinfektion in Zukunft Genotyp-adaptiert durchgeführt werden sollte. Ebenso könnten in Zukunft bestimmte Virusmutationen in die Planung einer antiviralen Therapie miteinbezogen werden. Die unterschiedliche geographische Verteilung der HBVGenotypen und die unterschiedliche geographische Verteilung von bestimmten „Mutationspattern“ unter den Hepatitis BVirusgenotypen könnte eine Erklärung für die diskrepanten Therapieansprechraten in der Weltliteratur sein. Dieses Buch liefert somit eine Reihe von neuen Denkansätzen, die einen unmittelbaren Einfluss auf die Behandlungstrategie bei der chronischen Hepatitis B haben dürfte. Aufgrund der aktuellen Ergebnisse und der praktischen Folgerungen ist dieser Schrift eine weite Verbreitung zu wünschen. Düsseldorf im Juli 2005 Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Erhardt Anschriften Dr. med. Dirk Blondin Institut für Diagnostische Radiologie Universitätsklinikum Düsseldorf Moorenstr. 5 40225 Düsseldorf PD Dr. med. Andreas Erhardt OA der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie Universitätsklinikum Düsseldorf Moorenstr. 5 40225 Düsseldorf Prof. Dr. med. Dieter Häussinger Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie Universitätsklinikum Düsseldorf Moorenstr. 5 40225 Düsseldorf Dr. med. Mark Oette OA der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie Universitätsklinikum Düsseldorf Moorenstr. 5 40225 Düsseldorf Danksagung Mein herzlicher Dank gilt allen, die mich bei meiner Arbeit unterstützt und dieses Buch ermöglicht haben. Besonders danken möchte ich daher Mark Oette und Andreas Erhardt aus der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie des Universitätsklinikums Düsseldorf. Düsseldorf im Juli 2005 Dr. med. D. Blondin I Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 1.1 Das Hepatitis B Virus 1 1.2 Infektion und Infektionsverlauf 2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 1.9 1.9.1 1.9.2 1.9.3 1.10 1.10.1 1.10.2 1.10.3 1.10.4 1.11 Serologische Marker der HBV Infektion Beschreibung und Wirkung von Interferon Interferontherapie der chron. Hepatitis B Genom und Struktur des HBV Replikation des HBV Promoter und Enhancer PräCore/Core ORF HBc Protein HBe Protein (HBeAg) PräCore und Core Mutationen Produkte des ORF X Das X-Gen HBx Protein – Aufbau und Funktion Funktionelle Strukturen des X-Gens X-Gen Mutationen Ziel der Untersuchung 3 5 6 7 9 10 11 11 12 14 16 16 17 18 19 21 2. 2.1 Material Puffer und Lösungen 23 23 2.2 2.3 2.4 Primer DNA-Längenstandards Auswahl der Patienten 23 25 25 3. 3.1 Methoden Serumextraktion viraler DNA 27 27 3.2 Berechnung der Annealing-Temperatur von Oligonukleotiden Polymerase-Kettenreaktion Standard-Polymerase-Kettenreaktion Semi-nested-PCR Agarosegel-Elektrophorese Ethidiumbromid-Färbung von AgaroseGelen Aufreinigung des PCR-Produktes Sequenzierungs-PCR 27 3.3 3.3.1 3.3.2 3.4 3.4.1 3.5 3.6 28 29 32 34 35 35 36 II 3.7 3.8 3.9 3.10 3.11 3.12 3.13 Fällung der DNA Säulen-Aufreiningung der DNA Vorbehandlung der Glasplatten Sequenzierungs-Gel für ABI373 (Perkin Elmer) Quantitativer Assay von HBsAg und HBeAg Sequenzanalyse Statistische Analyse 37 38 39 39 41 41 42 4. 4.1 Ergebnisse Sequenzanalyse des X-Gens 43 45 4.1.1 4.1.2 4.2 4.3 4.4 4.5 Sequenzanalyse des NRE und des CURS Sequenzanalyse des BCP Sequenzanalyse der PräCore-Region Sequenzanalyse des Core-Gens Quantifizierung von HBsAg und HBeAg Ansprechen auf Interferon 48 48 51 51 55 56 5. Diskussion 63 6. Zusammenfassung 75 7. Literaturverzeichnis 77 8. Abkürzungen 101