Methode Einleitung Ergebnisse 1A oder 5

Werbung
1A oder 5-6 – Wie wirkt positiver Affekt auf exekutive Funktionen?
Lydia Bräunicke, Christin Hennig, Annett Schwede, Barbara Zanger
Leitung: Jutta Eber
Friedrich-Schiller-Universität, Jena
Ergebnisse
Einleitung
In der hier vorgestellten Studie ging es darum, wie kurze affektive
Bewertungen auf exekutive Funktionen wirken.
Reaktionszeiten:
Aufgabentyp
neutral
Was sind exekutive Funktionen?
 Kognitive Mechanismen für die Koordination, Konfiguration,
Überwachung und Bewertung von Handlungen im Hinblick auf
übergeordnete Ziele
drücken sich z.B. in Form von Wechselkosten aus
515
RT in ms
Faktor Aufgabentyp signifikant
F(1.77,107.83)=90.16, p <.01
Was sind Wechselkosten?
Erhöhte Reaktionszeiten und Fehlerzahlen bei Aufgabenwechseln im
Vergleich zu Aufgabenwiederholungen
lassen sich untergliedern in generelle und spezifische Wechselkosten
(s. Methode)
RT in ms
515
Nachbewertung
Wechsel
Interaktion von generellen
Wechselkosten und Valenz, war
nur auf dem 10%-Niveau
signifikant, F(1,61)=2.96, p =.09
500
485
470
12 zufällig gezogene Wörter aus einer Liste mit allen
in der Gruppe verwendeten + 8 neuen Wörtern
Single Wechsel
Single Wechsel
neutral
positiv
Valenz
520
Non-Switch
Switch
Interaktion von spezifischen
Wechselkosten und Valenz trat
nicht auf, F(1,61)=1.21, p =.28
RT in ms
510
500
490
480
NonSwitch
neutral
positiv
Valenz
Aufgabe 2:
Zahl
Aufgabe 1:
Buchstabe
Vokal oder Konsonant
gerade oder ungerade
 Sensitivität d‘ für die Wiedererkennung der Adjektive: d‘ = 2,41
(möglicher Wertebereich: -6 bis +6, wobei 0 = zufälliges Wiedererkennen der Wörter und +6 = alle
verwendeten Wörter und alle neuen Wörter werden jeweils als solche erkannt)
 Nachbewertung der Adjektive (Wertebereich von -3 bis +3):
Reaktion
Linke
Taste
Target:
Buchstaben:
Zahlen:
Switch
Wiedererkennung und Nachbewertung:
Aufgabe und Messungen:
Entscheidung
NonSwitch
Switch
alle in der Gruppe verwendeten Valenzwörter
+ 10 negative Wörter
+ 10 Wörter der jeweils anderen Valenzgruppe
Target
Switch
Spezifische Wechselkosten
16 Blöcke à 33 Durchgänge, davon
4 Singleblöcke mit Zahlenaufgabe
4 Singleblöcke mit Buchstabenaufgabe
8 Wechselblöcke mit beiden Aufgabentypen
in randomisierter Darbietung
Wiedererkennungstest
Single
Non-Switch
Aufgabentyp
Generelle Wechselkosten
24 Übungsdurchgänge
Buchstaben-, Zahlen- und Wechselblöcke
Testphase:
485
Single
d
Experimentelles Design:
Übungsphase:
500
470
Die interessierende Frage war also: Gelingen uns unter vorangegangenen
positiven affektiven Bewertungen Aufgabenwechsel leichter, weil wir
unter positivem Affekt größere kognitive Flexibilität aufweisen (Dreisbach
& Goschke, 2004)? Oder zeigen wir unter positiver Stimmung erhöhte
Wechselkosten, weil wir uns leichter ablenken lassen und den Aufgaben
weniger Aufmerksamkeit widmen (Phillips, Bull, Adams & Fraser, 2002)?
Für dieses Entscheidungsexperiment wurde Affekt (positiv vs. neutral) als
between-subject-Variable bei einem Wechselaufgaben-Paradigma
eingeführt und anschließend dessen Einfluss auf spezifische und
generelle Wechselkosten untersucht..
Methode
positiv
Positive Gruppe
Neutrale Gruppe
Rechte
Taste
Neutrale Adjektive
Bei Schwibbe et al.:
Bei uns:
- 0,03
0,31
- 0,01
0,38
Positive Adjektive
Bei Schwibbe et al.:
Bei uns:
2,3
2,03
2,31
2,22
Diskussion
A, E, O, U, C, H, K, V
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8
Messungen:
Singleblöcke:
AAAAAA... oder BBBBB...
Wechselblöcke:
BBAAABABBAB
Switch-Trials:
ABAA
Non-Switch-Trials:
ABAA
Generelle Wechselkosten
= Wechselblöcke – Singleblöcke
Spezifische Wechselkosten = Switch-Trials – Non-Switch-Trials
Trial Prozedur:
1200 ms
Pause
250 ms
max. RT
A
Pause
250 ms
1200 ms
lustig
Beispiel für
Buchstabenaufgabe,
positiv valente
Gruppe
klug
Verwendete Adjektive:
Positive Gruppe: geistvoll, heiter, offen, fleißig, zärtlich, begabt, vergnügt, friedlich,
menschlich, froh, treu, fröhlich, gerecht, ehrlich, fair, herzlich, klug, findig, gütig,
korrekt, munter, lustig, glücklich, kritisch, freundlich, sicher, taktvoll, standhaft,
pünktlich, geistreich, reinlich, sympathisch, tüchtig
Neutrale Gruppe: typisch, weich, seriös, ledig, artig, seltsam, doppelt, einfach,
lang, still, normal, merklich, täglich, markant, willig, trocken, sorglos, ähnlich,
abstrakt, bauchig, albern, ewig, global, schmächtig, klein, strikt, modisch, harmlos,
heftig, leger, nobel, skeptisch, selten (Schwibbe, Räder, Schwibbe, Borchert & Geiken-Pophanken,1981)
Literatur
Dreisbach, G. & Goschke, T. (2004). How positive affect modulates cognitive control: reduced perseveration at the cost of increased distractibility. Journal of Experimental
Psychology: Learning, Memory, and Cognition,30, 343-353.
Phillips, L.H., Bull, R., Adams, E. & Fraser, L. (2002). Positive mood and executive functions: evidence from Stroop and fluency tasks. Emotion, 2, 12-22.
Schwibbe, M., Räder, K., Schwibbe, G., Borchert M.& Geiken-Pophanken, G. (1981). Zum emotionalen Gehalt von Substantiven, Adjektiven und Verben. Zeitschrift für
experimentelle und angewandte Psychologie, 28, 486-501.
Zugehörige Unterlagen
Herunterladen