Indikationen zur Stomaanlage Herzlich Willkommen Colostomie • Rectum und unterer Sigmaanteil wird entfernt einschl. Schließmuskel • Endständige prominente Stomaanlage 0,5- 1cm über Hautniveau • Linker Unterbauch • Ausscheidung fest Indikationen zur Stomaanlage Ileostomie • • • • • • • Polyposis Morbus Crohn Colitis ulcerosa Ileus Anastomosenschutz Strahlenschäden Verletzungen Kolostomie • • • • • • Karzinome Ileus Divertikulose Anastomosenschutz Strahlenschäden Verletzungen OP nach Hartmann • Ein Sigma od. Rectumabschnitt wird entfernt unter Erhaltung des Schließmuskels • Aboraler Darmstumpf wird blind verschlossen • Oraler Darmabschnitt wird als Sigmoidostomie ausgeleitet • Rückverlegung nach ca. 12 Wochen möglich Doppelläufige Ileostomie • Zuführender - oraler Schenkel prominent ca. 2-3 cm über Hautniveau, meistens oberer Wundpol • Ausscheidung ist flüssig bis breiig • sehr aggressiv durch Verdauungssäfte von Galle und Bauchspeicheldrüse 1 Doppelläufige Ileostomie • Abführender- aboraler Schenkel plan zur Ruhigstellung des Colons • Liegt im rechten Unterbauch, häufig mit Reiter- Entfernung zw. 3-12 postop. Tag • Rückverlegung nach 12 Wochen möglich Proctocolektomie • Entfernung des gesamten Dickdarms einschl. Schließmuskel • Prominentes nippelförm. endständiges Ileostoma • Flüssige Ausscheidung • Liegt im rechen Unterbauch Indikationen zur Stomaanlage Urostomie • • • • • • Blasenkarzinom Schrumpfblase Strahlenschäden Neurogene Blase (z.B. Ouerschnitt) Genitalkarzinome Verletzungen Ileumconduit • Liegt im rechten Unterbauch • Beide Ureter werden in das Darmsegment eingenäht und geschient (10 Tage) • Colonconduit- Linker Unterbauch Ileumconduit • Ileum- Dünndarm ConduitSegment • 15- 20 cm langes Darmsegment wird aus Darm getrennt • Ein Ende wird zugenäht, die andere Seite als prominentes Stoma ausgeleitet 1- 2 cm über Hautniveau Stoma-Markierung • Das Stoma sollte: • Im Rectusmuskel liegen • Nicht im Bereich von Falten, Narben, Nabel und Knochen • Soll vom Patienten zu sehen sein • Nicht im Bereich von Rock oder Hosenbund angelegt werden • Kontrolle der Position im Stehen, Liegen, Sitzen • Markierung mit wasserfesten Stift • Als Hilfsmittel Basisplatte verwenden 2 Rectusmuskel Beobachtung in den ersten postoperativen Tagen • Am Stoma selbst: Durchblutung rückläufiges Stomaödem Stomaretraktion • Parastomale Haut: Wundheilung parastomaler Abszess Mykose • Ausscheidung: Menge, Farbe, Geruch, Beimengungen Ileostoma: 1.-3. postoperativer Tag Colostomie: 3.-7. postoperativer Tag Urostoma: sofort • Dichtigkeit der Versorgung Stomapflege • • • • Hautreinigung Entfernen der Haare Passender Hautschutz Entsprechende Beutelform Entfernen der Haare • Parastomal mit Einmalrasierer Elektrischer Rasierapparat Enthaarungscreme (häufig allergische Reaktion) nicht Hautreinigung • Wasser evt. ph-neutrale Seife • Unsterile weiche Kompressen (Vlies) • Unsterile Handschuhe Äther, Benzin, Öle, Pflegeschaum nicht Zellstoff und Schwämme • Die Reinigung des Stomas: von außen nach innen • Urostoma von innen nach außen Passender Hautschutz • Richtet sich nach der Form des Stomas • Rundes Stoma- vorgestanzte Basisplatte • Ovales Stoma - ausschneidbare Basisplatte • Stoma unter Hautniveau- konvexe Basisplatte 3 Hautschutz • Konvexe Basisplatte: • Vorgefertigte konvexe Basisplatten sorgen für den idealen Kontakt mit der stomaumgebenden Haut Ausschneiden der Basisplatte • Schablone auf Basisplatte legen • Stomagröße markieren • Ausschneiden Bestimmung der Größe des Stomas • Schablone, Stift, Schere • Schutzfolie von Basisplatte entfernen • Hautschutzpaste auftragen • Basisplatte kann 3-5 Tage auf der Haut bleiben Art der Stomaanlage • • • • Ileostomie Ausstreifbeutel mit Kohleaktivfilter Ausscheidung flüssig Wechsel des Beutels 1x tgl. Colostomie • Geschlossener Beutel mit Kohleaktivfilter zwei oder einteilig • Ausscheidung fest • Ca. 1- 3 Beutel pro Tag 4 Urostomie • • • • Urostomiebeutel mit Rücklaufsperre Ausscheidung ist flüssig Wechsel des Beutels 1x tgl. An Urostomiebeutel kann zusätzlich ein Beinbeutel oder Nachtbeutel angeschlossen werden Dokumentation • • • • • • • Aussehen des Stomas Durchblutung Hautbeschaffenheit Ausscheidungsmenge Psychische Situation des Patienten Selbständigkeit des Patienten Verwendete Produkte und Hilfsmittel Entlassung • Entlassungsgespräch: • Ausreichend Zeit für die Fragen des Betroffenen und der Angehörigen • Stomapass: • Hinweis auf: Stomaart, Größe, Bezugsquellen für Versorgung- ambulante Ansprechpartner (Pflegeüberleitung) • Rezept- Hausarzt • Ernährungsbogen, Stomaratgeber • Anschlussheilbehandlung,Selbsthilfegruppen, Nachuntersuchung, Komplikationen • Früh- und Spätkomplikationen – Aussehen – Ursachen – Lösungen Stomaödem Aussehen: – Stomaschleimhaut • ödematös • glasig • feucht Stomaödem • Ursache: – Durch intraoperative Manipulation des Darmes – Bildet sich bis ca. 10 postoperativen Tag alleine zurück 5 Stomaödem • Lösung: Stomanekrose • Aussehen: – Nasentropfen auf Stomaschleimhaut, dadurch schnellere Abschwellung – Bei vorhandener Minderdurchblutung des Stomas Traubenzucker verwenden – Dunkelrote, violette bis grauschwarze Schleimhaut Stomanekrose • Ursache: Stomanekrose • Lösung: – Mangelhafte Durchblutung OP-bedingt – Einschnürung enger und starrer Stomaversorgungen – Durchtrittsstelle an Bauchdecke zu eng Stomaretraktion – Beobachtung mehrmals täglich – Anpassen der Stomaversorgung entsprechend der Stomagröße (evt. etwas größer) – Weichen Hautschutz und Klarsichtbeutel verwenden – Evt. Neuanlage des Stomas Stomaretraktion • Ursachen: • Aussehen: – Zurückziehen des Darmes unter Hautniveau – Folge einer Stomanekrose – Mangelnder Fixation bzw. Mobilisation des Darmes – OP-technisch nicht anders möglich – Gewichtszunahme 6 Stomaretraktion • Lösung: Nahtdehiszenz • Aussehen: – Konvexe Versorgung um Niveauunterschied auszugleichen – Gürtel – OP- Neuanlage – Teilweise Ablösung des Stomas von der Haut Nahtdehiszenz Nahtdehiszenz • Lösung: • Ursache: – Entzündliche Prozesse – Zu eng eingenähtes Stoma (Fixationsnähte teilweise ausgerissen) – Enge Stomaversorgung – Auffüllen des Wundgrundes mit Pulver (Comfeel) – Abdeckung mit einem flexiblen Wundverband – Abdichtung mit Paste – Versorgung z.B. OP-Set mit Fenster Hernie • Aussehen: – Vorwölbung des parastomalen Bereiches mit tastbarer Bruchforte Hernie • Ursachen: – Überbeanspruchung der Bauchdecke – Stoma wurde nicht im Rectusmuskel angelegt – Bindegewebsschwäche 7 Hernie • Lösung: Prolaps • Aussehen: – Erstversorgung- konservativ durch Anpassung einer Stomabandage – Operative Neuanlage – Verschluss der Hernie (Netzeinlage) – Vorfall des Darmes, wenn mehr als 6 cm über Hautniveau Prolaps Prolaps • Lösung: • Ursachen: – Überbeanspruchung der Bauchdecke – Unzureichende Fixation des Darmes – Erhöhter intraabdominaler Druck (z.B.Tumorrezidiv) – Zu großer Ausschnitt der BP od. Miederöffnung – Anlegen der Versorgung nur im Liegen möglich – Mit Kältekompressen Darm reponieren – Prolapskappe – Operative Stomafixation Stenose • Aussehen: – Verengung der Stomaanlage – Stuhlgang bleistiftförmig – Nicht mit kleinem Finger durchgängig Stenose • Ursache: – Nach Hautmazerationen, besonders wenn Stomaanlage in Hautniveau erfolgte – Nach erheblicher Gewichtsabnahme 8 Stenose • Lösung: Hautkomplikationen • Aussehen: – Prophylaxe der Hautkomplikationen – Operative Beseitigung der Stenose, Stoma über Hautniveau – Aufbougieren zwecklos, da erneute Narbenbildung entstehen kann Hautkomplikationen • Ursachen: – HautirritationRötung der Haut – HautmazerationNässende Hautablösung Hautkomplikationen • Lösung: – Häufigen Wechsel der Versorgung – Zu großer Ausschnitt der Basisplatte – Benutzung von Öl und Benzin – Verwendung eines Hautschutzes – Vorsichtiges Abnehmen jeder Versorgung – Zweiteiliges System benutzen (3-5 Tage) – Anpassung der Basisplatte auf Stomagröße Allergie • Aussehen: – Rötung – Bläschen – Nässende Haut – Patient klagt über: Juckreiz Schmerzen, Brennen Allergie • Ursachen: – Überempfindlichkeit gegen Pflege- und Versorgungsartikel 9 Mycose • Aussehen: Mycose • Ursache: – – – – Punktförmige rote Papeln Flächenhafte Erosionen Schuppiger Randsaum Auf Schleimhaut weiß- gelbliche Schwämmchen auf roter Basis – Patient klagt über: Juckreiz, Schmerzen, Brennen – Mangelnde Stomahygiene – Feuchtwarme Stomaumgebung besonders bei der Urostomie Mycose • Lösung: Follikulitis • Aussehen: – Haut trocken halten – Anpassen der Stomaversorgung – Antimycotika benutzen (z.B. Canaesten) – Entzündung der Haarbälge – Punktförmige Pusteln Follikulitis • Ursachen: – Keine Rasur der parastomalen Haut Follikulitis • Lösung: – Regelmäßiges Entfernen der Haare – Vorrübergehende Anwendung einer Hautschutzplatte 10 Stomafehlanlagen Stomafehlanlagen • Aussehen: – Stoma in Narben und Falten – in Nähe von knöchernen Vorsprüngen nicht einsehbar Stomafehlanlagen • Ursachen: – Keine präoperative Stomamarkierung – Große Gewichtsschwankungen – Operativ nicht anders möglich Stomafehlanlage Pat. Mit doppell. Ileost.- Not-OP- ohne Markierung, Ausscheidung 2 L, Stoma in Hautfalte Stomafehlanlagen • Lösung: – Präoperative Stomamarkierung – Konvexe Versorgung – Gürtel – Paste od. Hautschutzstreifen – OP- Neuanlage Fistelversorgung Patient mit doppelläufiger Ileostomie, Dünndarmfistel in Laparotomienarbe Fistel fördert 1,5- 2 L aggressiven Stuhl 11 Fistelversorgung • Patientin mit Dünndarmfistel • Versorgung- Schaumverband, große Hautschutzplatte, convexe BP Ileostomieb. Fistelversorgung • Doppell. Ileostomie mit Dickdarmfistel • Vers.: Abdichtung mit Hautschutzpaste Stomavers. überlappt Fistelversorgung • Patientin mit Kolostomie, Ileumconduit, in Laparotomienarbe Dünndarmfistel • Vers.: Urostomie- conv. BP., Kolostomie- plane BP. Fistel- große HautschutzplatteKompressen-Zetuvit- Netzhose Ileostomie mit Verschluß einer Fistel medial • Versorgung: Modellierstreifen um Stoma und Wunde, Schaumverband, große Hautschutzplatte, conv. BP Ausstreifbeutel,Gürtel Stomaversorgung im Platzbauch • Patientin mit Stoma (Hartmann OP) im Platzbauch, teilweise flüssiger bis breiiger Stuhlgang, Wunde stark exudierend • Vers.: Modellierstreifen, Alginattamponade, Schaumverband, große Hautschutzplatte, conv. BP Ausstreifb. Gürtel 12 13