E I N E P U B L I K AT I O N D E R S T I F T U N G G RO N E-S C H U L E AUSGABE Dezember 2013 Im Gespräch Im Fokus Vor Ort Prof. Dr. Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft zum Thema Bildungsarmut. Im Kompetenzfeld Reha verfügt Grone über ein breites Angebot, das stetig weiter ausgebaut wird. Wohngruppen, Vermittlung in Ausbildung, Berufsvorbereitung für die Zielgruppe Jugendliche. Seite 3 Seite 4 Seite 6 Qualifizierte Kräfte für die Altenpflege: Angebote gegen den Fachkräftemangel Neue Koalition Berlin – Weil „kein junger Mensch zurückbleiben oder wertvolle Lebenszeit in Warteschleifen verlieren darf“, soll bei Bildung einer Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD eine „Allianz für Aus- und Weiterbildung“ gemeinsam mit den Sozialpartnern und den Ländern entwickelt werden. Ziele sind die Umsetzung der Ausbildungsgarantie in Deutschland, die Unterstützung von Jugendlichen mit schlechteren Startchancen insbesondere durch ausbildungsbegleitende Hilfen und die assistierte Ausbildung. In den Fokus genommen werden soll die Ausbildungsqualität, Ausbildungsabbrüchen soll vorgebeugt werden. Als besonderes Anliegen wird die Eingliederung (Inklusion) junger Menschen mit Behinderungen in eine Berufsausbildung bezeichnet. Gemeinsam mit den Ländern sollen die Maßnahmen des Übergangssystems und zur Förderung beruflicher Ausbildung überprüft und auf eine voll qualifizierende betriebliche Berufsausbildung hin ausgerichtet werden. Gute Jobchancen: Grone bietet bundesweit große Vielfalt an Ausbildungen und Qualifizierungen Das Problem ist schnell formuliert: Die Gesellschaft altert, der Bedarf an Pflegekräften steigt. Dabei fehlen die Fachkräfte schon heute. Die Zahlen sind dramatisch, die Situation spitzt sich zu. Gleichzeitig wachsen für ausgebildete Pflegekräfte die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Der Anteil älterer, hochaltriger und dementer Pflegebedürftiger wird sich nach wissenschaftlichen Schätzungen bis zum Jahr 2050 von 2,2 Millionen auf etwa 4,4 Millionen Fälle verdoppeln. Zeitgleich haben die Einrichtungen Schwierigkeiten, junge, fachlich gut qualifizierte Pflegekräfte zu gewinnen. Denn die Pflege steht in den Attraktivitätsrankings von Ausbildungsberufen weit hinten. Nur 11,4 Prozent der Hauptschüler, 5,3 Prozent der besonders umworbenen Realschüler und 3,4 Prozent der Gymnasiasten können sich eine Tätigkeit in der Pflege vorstellen. Nach Analysen der Bundesagentur für Arbeit ist im Bereich der Altenpflegefachkräfte bereits heute ein deutlicher Fachkräftemangel erkennbar – mit steigender Tendenz. FOTO: Markus Mielek Neue Standorte Gruppenbild mit „Lernpuppe“: Schüler und Dozenten des Staatlich anerkannten Fachseminars für Altenpflege von Grone in Dortmund Wie die BA in ihrem Bericht zum Arbeitsmarkt Altenpflege aus dem Oktober 2013 schreibt, ist in den kommenden Jahren von einem erheblichen Mangel an Altenpflegekräften auszugehen. Laut Studie einer großen Unternehmensberatungsgesellschaft werden bis 2030 in Deutschland etwa 1 Million Fachkräfte fehlen. Es mangelt an Medizinern und an gut ausgebildeten Pflegekräften. Unbedingt sollte deshalb auch Menschen mit Migrationshintergrund der Zugang zu Pflegeberufen erleichtert werden. 1 „Grone hat das Problem mit dem Fachkräftemangel und die damit verbundenen Chancen für gut ausgebildete Pflegekräfte seit Längerem erkannt“, sagt Achim Albrecht, Vorstand der Stiftung Grone-Schule. „Die Altenpflege ist ein wachsender Dienstleistungssektor mit hervorragenden beruflichen Perspektiven. Gute Pflege ist ohne gut ausgebildetes und motiviertes Personal nicht möglich. Und das stellen wir bereit. Gute Pflege hat zudem ihren Preis. Dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel kann nur begegnet werden, wenn auch G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT die Lohn- und Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte stimmen. Deshalb unterstützen wir auch die Aktivitäten des Bündnisses für Pflege.“ Der Unternehmensverbund bietet aktuell die Ausbildungen zu Kranken- und Altenpflegehelfern in 18 Monaten, die auf 24 Monate verkürzte Altenpflegeausbildung und die dreijährige Umschulung zum examinierten Altenpfleger an. Auch berufsbegleitende Angebote für Mitarbeiter und Unternehmen in der Branche wie Kinästhetik in der Pflege, der Umgang mit Demenz oder Wellness für Menschen im höheren Lebensalter gehören zur Angebotspalette. Hinzu kommen Ausbildungen zur „Pflegeund Betreuungsassistenz“, zu Betreuungskräften nach § 87b SGB XI oder zu Gerontopsychiatrischen Fachkräften. „Wir sind dezentral aufgestellt und können schnell auf regionale Bedarfe eingehen“, so Albrecht. „Im Dialog mit lokalen Partnern haben wir in diesem Jahr in Aurich und Rüsselsheim zwei neue staatlich anerkannte Altenpflegeschulen eröffnet. In weiteren Städten laufen die Anerkennungsverfahren.“ Hessen/NRW – Die Grone-Bildungszentren Hessen GmbH – gemeinnützig – hat einen neuen Standort eröffnet. In Eschwege erhalten Arbeitsuchende zum Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt in der „Jobakademie“ zielorientierte, individuelle Vermittlungsunterstützung im Auftrag des Jobcenters. Die Grone-Bildungszentren NRW GmbH – gemeinnützig – haben in Lünen und Unna zwei neue Bildungszentren eröffnet. Im Auftrag der Arbeitsagentur Hamm sowie des Jobcenters führt Grone an beiden Standorten „Unterstützte Beschäftigungsmaßnahmen“ für Menschen mit Behinderungen durch. im gespräch seite 2 25 Jahre erfolgreiche Weiterbildung parallel zur Berufspraxis Hamburg – 25 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Verein der Hamburger Spediteure: Die Akademie Hamburger Verkehrswirtschaft (AHV), von den Spediteuren und der Stiftung Grone Schule gemeinsam gegründet, feierte Jubiläum. Grone-Vorstand Achim Albrecht hob dabei die Bedeutung der Akademie für die Hamburger Wirtschaft hervor. Wissen für die Welt von Verkehr und Logistik, Zoll und Außenwirtschaft liefert die Akademie Hamburger Verkehrswirtschaft (AHV), die Ende Oktober ihr 25-jähriges Bestehen feierte. Die Akademie war 1988 auf Initiative des FOTO: VHSp beit der AHV: „Die AHV-Absolventen sind in vielen Führungsfunktionen der Hamburger Wirtschaft vertreten und ‘bewegen’ die Welt von Verkehr und Logistik, Zoll und Außenwirtschaft. Als Verkehrsfachwirte, Fachkaufleute Achim Albrecht, Dietrich Wersich und Kurt-Jürgen Schimmelpfeng (v.l.n.r.) Vereins Hamburger Spediteure (VHSp) und der Stiftung Grone-Schule gegründet worden. Beide sind heute gleichberechtigte Partner der Akademie. Die Branche verdankt der AHV erstklassige Aus- und Weiterbildungen für inzwischen jährlich über 1.500 Verkehrsfachwirte, Fachleute für Außenwirtschaft und Betriebswirte, die die Entwicklung in Bereichen der Logistik und Spedition vorantreiben. Grone-Vorstand Achim Albrecht würdigte in seiner Festansprache die Ar- für Außenwirtschaft und Betriebswirte tragen sie dazu bei, dass die Dienstleis­ tungsmetropole Hamburg im Vergleich zu europäischen Mitbewerbern heute die Pole Position einnimmt.“ Peter Dezelske, Ehrenmitglied des VHSp und „Mitgründer“ der AHV, erinnerte an die Gründung der Akademie: „Der Grundgedanke vor 25 Jahren war, gutes Personal zu kompetenten Entscheidungsträgern mit direkter Anbindung an den Arbeitsplatz aus- und weiterzubilden.“ Das Konzept der AHV geht bis heute davon aus, dass die Weiterbildung parallel zur Berufsausübung stattfindet. Auf dem Programm stehen Fortbildungen mit Abschlüssen, Zertifikatslehrgänge, Seminare zur Vertiefung von Fachwissen, Führungsnachwuchsprogramme und Firmenschulungen. Seit 2008 wird auch der triqualifizierende Abschluss als Hamburger Logistik-Bachelor mit Betriebsausbildung, Berufsschule und Studium ermöglicht. Kurt-Jürgen Schimmelpfeng, Geschäftsführer von VHSp und AHV: „Als gemeinnützige Institution messen wir unseren Erfolg nicht in einem möglichst hohen positiven Jahresergebnis, sondern vielmehr an der Anzahl der durchgeführten Lehrgänge, Seminare und der Anzahl der erfolgreichen Teilnehmer. Anfangs hatten wir wenige hundert Teilnehmer pro Jahr, mittlerweile liegen wir bei mehr als 1.500 Teilnehmern. Umsatzmäßig steigerten wir uns von 20.000 Euro im ersten Jahr auf knapp 1 Million Euro in diesem Jahr.“ Dietrich Wersich, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Hamburger Bürgerschaft, gratulierte der Akademie zur erfolgreichen Arbeit. Kompetente Fachleute der Logistik- und Speditionsbranche, so Wersich, trügen zur Stärkung der Verkehrspolitik bei, was wiederum die Infrastruktur erhalte und stärke. Wersich wagte als Arzt den Vergleich „Organe funktionieren nur, wenn die Hauptschlagader intakt ist“. Editorial Liebe Leserinnen und Leser, im kommenden Jahr will die Bundesagentur für Arbeit weiter insbesondere in berufliche Aus- und Weiterbildung investieren. 3,1 Milliarden Euro umfasst der Eingliederungstitel zur Integration in den Arbeitsmarkt, 9,7 Milliarden Euro sind für die aktive Arbeitsför­der­ung vorgesehen. Hier sollen besonders die Geringqualifizierten in den Unternehmen beruflich weitergebildet werden. Das dürfte gut angelegtes Geld sein, denn der Sockel an Langzeitarbeitslosen ist trotz des sektoral vorhandenen Fachkräftemangels fast unverändert geblieben. Hier mehr zu tun, ist auch ein politischer Auftrag an die neue Bundesregierung. Dazu passt, dass der Vorsitzende der Kultusminis­terkonferenz, Sachsen-Anhalts Kul­tusminister Stephan Dorgerloh, einen bemerkenswerten Vorstoß unternommen hat: Bund und Länder sollten die verfassungsmäßigen Grundlagen für eine Aufhebung des Kooperationsverbotes schaffen. Dem Bund müsse ermöglicht werden, sich im gesamten Bildungsbereich, insbesondere auch in der Weiterbildung finanziell engagieren zu können. Das ist besonders vor dem Hintergrund der PIAAC-Vergleichsstudie (Erwachsenen-PISA) eine exzellente Idee und sollte darin münden, dass sich Bund, Länder und Kommunen finanziell an der angekündigten und auch dringend notwendigen Weiterbildungsoffensive beteiligen. Tatsächlich hat die Studie einen deutlichen Handlungsbedarf für mehr Investitionen in Weiterbildung aufgezeigt; die neue Bundesregierung wäre gut beraten, hier tätig zu werden, auch wenn das Thema selbst in der Koalitionsvereinbarung ausgeklammert ist. Den Problemgruppen wie z. B. den Langzeitarbeitslosen muss das Recht auf eine zweite oder auch dritte Chance eingeräumt werden. Hier ist ein ESFBundesprogramm für Langzeitarbeitslose angekündigt, dessen Chancen ganz gut zu sein scheinen, weil der Arbeitsmarkt derzeit sehr aufnahmefähig ist – auch für junge Spätstarter und einen glatten Übergang von der Schule in den Beruf mit dem Hamburger Exportschlager Jugendberufsagenturen. Genau das ist die Chance, die es zu nutzen gilt. Gerade jetzt hat die neue Regierung die Möglichkeit, die lang vermisste aktive Arbeitsmarktpolitik umzusetzen. Ich wünsche Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre dieses Grone-Magazins, ein frohes Weihnachtsfest und im neuen Jahr Glück und Gesundheit! Ihr Wolfgang Prill FOTO: Sven Malke Jour Fixe der Leitungsebene Bilanzbuchhaltertag an der Grone WAK Zu Gast: Margit Haupt-Koopmann 2 G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT Hamburg – Buchhalter und Controller aus ganz Norddeutschland haben sich Mitte Oktober in der Grone Wirt­schafts­ Controller e.V. (BVBC), der die Interessen der rund 80.000 angestellten und 20.000 selbstständigen Buchhalter und FOTO: Sven Malke Hamburg – Im Oktober fand unter der Leitung von Vorstand Achim Al­ brecht der 28. Grone Jour Fixe mit fast 100 Leitungskräften in Hamburg statt. Albrecht informierte eingangs über die aktuelle Lage in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Im Anschluss stellten Geschäftsführer und verantwortliche Mitarbeiter die aktuellen vertrieblichen Schwerpunkte vor. Margit Haupt-Koopmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nord der BA, referierte am 2. Tagungstag als Gastrednerin über „Aktuelle Tendenzen der Arbeitsmarktpolitik“ und stellte sich den Rückfragen der Jour Fixe-Teilnehmer. Besonderes Interesse zeigte Haupt-Koopmann an den innovativen Grone-Produkten und der Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen BA und Bildungsdienstleis­ tern. Sie lud dazu die Jour Fixe-Teilnehmer zum offenen Dialog ein. BVBC-Vizepräsident Uhrmacher (l.) und Martin Vorhauer (WAK) akademie Hamburg (WAK) zum 1. Bilanz­buch­haltertag getroffen, um aktuelle Fragen ihres Berufsstandes zu diskutieren. Mit­aus­richter war der Bundes­ verband der Bilanz­b uchhalter und Controller in Deutschland vertritt. Martin Vorhauer, Niederlassungsleiter der Grone Wirtschaftsakademie, die seit 25 Jahren Buchhalter ausbildet: „Die Veranstaltung war der erste sichtbare Aus­d ruck der Zusammenarbeit von Grone mit dem Verband, die wir in diesem Jahr begonnen haben. Dadurch erhalten wir die Gelegenheit, die tägliche Berufspraxis mit unseren theoretischen Schulungsangeboten abzugleichen und die Anregungen in unser Lehrangebot einfließen zu lassen.“ BVBC-Vizepräsident Prof. Axel Uhrmach­ er hob für den Verband ebenfalls die Bedeutung der Zusammenarbeit mit der Grone Wirtschaftsakademie hervor, die seinem Verband in Norddeutschland eine breitere Plattform biete. So diente auch der Bilanzbuchhaltertag bei Grone der Information und dem Aus­ tausch. Fachleute aus der Praxis und aus den Lehrgängen trugen die neuesten Entwicklungen aus den Bereichen Steuerrecht und Bilanzierung sowie zum Berufsfeld vor. Auch bot das Treffen Zeit für anregende Gespräche und Vernetz­ ungen zwischen Lehre, Praxis und Unter­ nehmen. Potenziale besser nutzen: Stärkere Förderung für junge Erwachsene, Ältere und Zuwanderer IW-Professor Dr. Axel Plünnecke sieht Handlungsbedarf zur Vermeidung von Bildungsarmut Prof. Dr. Axel Plünnecke ist Leiter des Kompetenzfelds Humankapital und Innovationen sowie Stellvertretender Leiter des Wissenschaftsbereichs Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik am Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Der 42-jährige Wirtschaftswissenschaftler verantwortet dort 1 Herr Prof. Dr. Plünnecke, in dem von Ihnen entwickelten „Bildungsmonitor 2013“ vergleichen Sie die Bildungs­ systeme der einzelnen Bundesländer. Gibt es bei allen Unterschieden einen gemeinsamen Ansatz, was die Bildungs­ politik in den kommenden Jahren besser machen sollte? In den vergangenen Jahren hat es eine Reihe an Reformen gegeben – Sprach­ stands­erhebungen und Sprachförderung in KITAs, Bildungsstandards und Ver­ gleichs­arbeiten in Schulen. Gerade in den Schulen sollten diese Reformen jetzt ihre volle Wirkung entfalten, indem Schulen identifiziert werden, die relativ zur Sozialstruktur der Schüler exzellente Ergebnisse erreichen. Von diesen Schu­ len sollten dann andere Einrichtungen mit einer ähnlich zusammengesetzten Schülerschaft lernen und Erfolgsmodelle übernehmen. 2 Sie selbst haben mit Bezug auf Ihre Studie erklärt, es bleibe viel zu tun, um Bil­ dungsarmut weiter zu senken. Was sollte am dringlichsten getan werden? Um Bildungsarmut zu reduzieren, sollten die Kinder in qualitativ hochwertigen KITAs früh gefördert werden. Dazu ist die Ganztagsinfrastruktur für Kinder weiter auszubauen. Das Potenzial junger Erwachsener ohne abgeschlossene Berufsausbildung sollte besser genutzt und qualifiziert werden. Die Fortschritte der letzten Jahre sind auszubauen. Um die Unternehmen zu unterstützen, die hierbei eine hohe Bereitschaft zeigen, sind Informationsangebote weiterzuentwickeln, Teilqualifizierungen und zusätzliche modulare Bausteine anzubieten und Kompetenzfeststellungsverfahren zu erweitern. Insgesamt dürfte durch die­se Maßnahmen ein Teil der noch 1,3 Millionen jungen Erwachsenen ohne abgeschlossene Berufsausbildung qualifiziert werden können. 3 Laut PIAAC-Studie erzielen erwachsene Deutsche beim Lesen, Rechnen oder bei der Nutzung der Informations­tech­ nologie nur durchschnittliche Ergebnisse. Kann sich unsere Wirtschaft das auf Dauer leisten oder muss hier mehr in Weiterbildung investiert werden? Empirische Untersuchungen zeigen, dass die Kompetenzen der erwachsenen Bevölkerung für die Wachstumsdynamik einer Volkswirtschaft von hoher Bedeu­ t­ung sind. Dabei kann die PIAAC-Studie natürlich nicht genau die Kompetenzen untersuchen, die im jeweiligen Beruf spezifisch benötigt werden. Diese 3 auch den jährlichen „Bildungsmonitor“, den das Institut im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erstellt. Das Grone-Magazin sprach mit Prof. Dr. Plünnecke über den Zusammenhang von Bildung und Arbeitsmarkt. Kompetenzen werden durch die duale Berufsausbildung und durch Weiter­ bildung in Unternehmen entwickelt und sind aus Sicht der deutschen Unter­ nehmen ein Erfolgsfaktor der hohen Innovationskraft in Deutschland. Ein Teil der erwachsenen Bevölkerung hat hingegen hohe Defizite in grundlegenden Sprachkompetenzen. Hier ist die öffentliche Hand gefordert, im Bereich der Alphabetisierung Akzente zu setzen. Erfreulicherweise zeigen PIAAC und die letzten PISA-Untersuchungen, dass die nachrückenden Kohorten bessere Ergebnisse in den Kompetenztests erreichen und dass sich die Bildungsreformen der vergangenen Jahrzehnte auszuzahlen beginnen. 4 Der „Fachkräftemangel“ ist inzwischen in vielen Branchen Realität. Wie ist er nach Ihrer Ansicht am wirkungsvollsten zu bekämpfen? Über eine Stärkung von Bildung in der zweiten Lebenshälfte können ältere Fachkräfte länger im Arbeitsmarkt gehalten werden. Durch die Aktivierung älterer Erwerbskohorten kann die jährliche Wachstumsrate des BIP langfristig um 0,2 Prozentpunkte erhöht werden. Des Weiteren sind die Fortschritte bei der Zeiteffizienz im Bildungssystem zu sichern. Durch einen um ein Jahr früheren Übergang vom Bildungssystem in den Arbeitsmarkt kann langfristig das Fach­kräfteangebot deutlich erhöht werden. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Fach­kräftesicherung. Das Abitur nach zwölf Schuljahren bzw. acht Jahren am Gym­nasium – G8 – sollte daher in jedem Fall erhalten bleiben. Die Zuwan­ derung von Fachkräften ist eine zweite erfolgversprechende Strategie zur Fach­ kräfte­sicherung. Untersuchungen zeigen, dass fast jeder zweite Bildungs­ ausländer, der in Deutschland die Hoch­ schule absolviert, später in Deutschland bleibt. Unter diesen Zuwanderern sind die Erfolgskenn­z ahlen am Arbeitsmarkt sehr gut – die Erwerbstätigenquote ist hoch, es werden vor allem gesuchte Quali-fikationen angeboten und viele Absol­venten arbeiten als Forscher oder in anderen Engpassberufen. Die Kapa­ zitäten der Hochschulen sind folglich zu sichern und künftig verstärkt zur Ge­win­ nung von Bildungsausländern einzusetzen. Die attraktiven Zuwander­ungs­re­ geln sind stärker als bisher zu kommunizieren und die hohen Abbrecherquoten unter Bildungs­aus­ländern gezielt zu reduzieren. Herr Professor, wir danken für dieses Gespräch. Prof. Dr. Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln FOTO: IW AHV-Jubiläum: Absolventen bewegen die Wirtschaftswelt Verbände fordern Weiterbildungsoffensive „Dringenden Handlungsbedarf für verstärkte Investitionen in die Weiterbil­­d­ung“ sehen die sieben großen Verbände der Weiterbildung in Deutschland. In einem gemeinsamen „Eckpunktepapier“ fordern sie als Konsequenz aus der PIAAC-Vergleichsstudie für die Jahre 2013 bis 2017 eine „breit angelegte Weiterbildungsoffensive“. In dem Papier heißt es: „Die Kompetenzen Erwachsener müssen gestärkt und weiterentwickelt werden, damit sich Deutschland zu einer Bildungs- und Wissensgesellschaft auf internationalem Spitzenniveau entwickeln kann.“ Im Einzelnen fordern die Verbände, darunter der Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (BBB), dem auch die Stif­tung Grone-Schule angehört, die kom­mende Bundesregierung auf, den Trend zu steigenden Teilnehmerbeiträ­ gen zu stoppen, da dies zunehmend bildungsbenachteiligte Gruppen von einer Beteiligung an Weiterbildung abhalte. Notwendig seien der Aufbau einer gezielten Weiterbildungsförderung für Erwachsene, eine flächendeckende trägerneutrale Bildungs- und Berufsbe­ ratung und eine verlässliche und flächendeckende Grundversorgung mit Weiter­ bild­ungsangeboten. Eine ausreichende Finanzierung der von Bund, Ländern und Kommunen aufgelegten Weiterbildungsund Qualifizierungsprogramme müsse dafür sorgen, dass den Beschäftigten in der Weiterbildung angemessene Min­ destlöhne gezahlt werden könnten. Menschen ohne Schulabschluss, ohne Berufsausbildung, mit gebrochenen Bildungsbiografien oder unzureichender Grundbildung brauchten ein Recht auf zweite und dritte Chancen durch nachholende Bildung, heißt es weiter in dem Papier. „Um den Anteil Geringqualifi­ zierter abzubauen, müssen öffentliche und von der Wirtschaft mitgeförderte Programme aufgelegt werden, die auf die Erhöhung der Bildungs­beteiligung und die Bedarfe geringqualifizierter Personen zugeschnitten sind“, fordern die Verbände. Die Bundesre­gierung sollte ein „umfassendes Nach­qualifizier­ ungsprogramm auflegen, das gering qualifizierten Beschäftigten und Arbeits­ suchenden in Verbindung mit der fachlichen Qualifizierung auch die notwendige Grund- und Allgemeinbildung vermittelt.“ Weitere Eckpunkte der Verbände sind die Forderung einer besseren Anerken­ nung der in Weiterbildung erworbenen Qualifikationen, eine gezieltere Förde­r­ung der Bildungspotenziale von Zuge­ wan­derten sowie ein Rahmenprogramm zur Förderung der empirischen Weiter­ bildungsforschung. Durch eine Aufhe­ bung des Kooperationsverbots müsse zudem der Bund in die Lage versetzt werden, „sich im gesamten Bildungs­ bereich, insbesondere auch in der Weiterbildung, finanziell engagieren zu können.“ im fokus Hamburg – Die Grone Wirtschaftsakademie Hamburg hat zwei Seminare für die Immobilienwirtschaft entwickelt. Heiko Meyer, Produktmanager Kaufmännische Weiterbildungen an der Akademie: „Eigentümer, die eine Immobilie vermieten wollen, können von dem hier vermittelten Fachwissen profitieren. Beschäftigte aus der Immobilienwirtschaft, die ihr Wissen in der Immobilienverwaltung vertiefen wollen, erhalten ein auf sie zugeschnittenes Angebot.“ In den Seminaten werden Themen wie Wohnraumvermietung, Wohnraumbewirtschaftung, Bewirtschaftung von Gewerbeimmobilien, Immobilienerwerb und Immobilieneigentum sowie mögliche Probleme in der Immobilienverwaltung behandelt. Integrationsbeauftragter Fischer: Erfolg im Markt durch Ausrichtung an Inklusionsforderung Nachfrage beweist: Physiotherapeuten mit Examen haben hervorragende Berufschancen Grone engagiert sich seit mehr als 40 Jahren in der beruflichen Rehabilitation von Rehabilitanden und Menschen mit Behinderung. Die Angebote umfassen die Unterstützung des beruflichen Erst- und Wiedereinstiegs, Maßnahmen zum Hamburg – Am 20. September nahmen siebzehn Teilnehmer des jüngsten Kurses an der Grone Berufsfachschule für Physiotherapie in Hamburg nach vier harten Wochen mit täglichen Prüfungen ihre Staatsexamenszeugnisse entgegen. Wie gelingt – unabhängig von Art und Schwere der Behinderung – eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration? Fischer: Dazu bieten wir ein differenziertes und individuelles Fördernetz an: Teilnehmerorientierte Methoden, Mitarbeiter mit Zielgruppenerfahrungen, ein umfassendes Unterstützernetzwerk und auf Integration ausgerichtete Produkte. Besonders geeignet sind dabei aus meiner Sicht alle Maßnahmen, die Können Sie hier aktuelle Beispiele nennen? Fischer: Dazu zählem unsere Maßnahmen SIBU, TRIB und KORRA. SIBU ist eine arbeitsmarktorientierte Qualifizierung zur Servicekraft in Betrieben und Unternehmen für Menschen mit psychischen und/oder physischen Einschränkungen sowie für Personen, die als mehrfach benachteiligt und inaktiv am Arbeitsmarkt gelten. TRIB steht für „Persönliches Budget“ Hamburg – Die Stiftung Grone-Schule unterstützt an vielen Standorten junge Menschen mit Behinderung beim Übergang von der Schule in Ausbildung und Arbeit. Dabei nutzen die Kunden häufig auch das ihnen zustehende „Persönliche Budget“, mit dem sie selbst für die notwendige Unterstützung aufkommen können. Das Angebot von Grone für einen selbstbestimmten, nahtlosen und erfolgreichen Start ins Berufsleben umfasst Maßnahmen wie Berufsfindung, die Feststellung der beruflichen Eignung, Kompetenzbilanzierung, Ar­ beitserprobung, berufliche und betriebliche Bildung sowie Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen. Dabei kümmern sich persönliche Coaches um die jungen Teilnehmer, um mit ihnen zusammen individuelle Lösungen für den Übergang in eine Ausbildung oder in den Beruf zu erarbeiten. Schülern in Vorabgangs- und Abgangsklassen bietet Grone zusätzlich unentgeltliche Informationsveranstaltungen zu Fragen rundum das „Per­sönliche Budget“ an. Die Grone-Coaches sind ihren Klienten auch dabei behilflich, das „Per­ sönliche Budget“ bei dem zuständigen Kos­­ ten­­träger zu beantragen. Auch wird das Netzwerk von Betrieben, mit denen Grone meist langjährig zusammenarbeitet, für die Teilnehmer genutzt. Teilnehmerbezogene Reintegration ins Berufsleben – ganz nach dem Motto: Neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Menschen mit psychischer Behinderung. KORRA ist ein Kompetenzcenter zur ressourcenorientierten Reintegra­ tion in den Arbeitsmarkt für Menschen mit Hirnverletzungen. Was wird im Bereich der beruflichen Teilhabe für Menschen mit Behinderung geboten? Fischer: Auch hier werden in zunehmendem Maße personenzentrierte, integrative Unterstützungsangebote Ingo Hanneken begrüßte die Gäste Erfolg mit Arbeitsassistenz Eike Hindersmann (l.) und Jürgen Helm mit Frau Böhne Bad Essen – Frau Böhne lacht. Gerade ist die alte Dame von einem Spaziergang mit ihrem Betreuer Eike Hindersmann in die Tagespflege des Pflegedienstes Helm zurückgekehrt. Hindersmann wird seit zwei Jahren von der Grone Arbeitsassistenz unterstützt. Der Pflegedienst Helm in Bad Essen unterhält ein Pflegeheim, einen ambulanten Pflegedienst sowie die Tagespflege. „Ich sehe mich als Arbeitgeber bei der Größe in der Verpflichtung, auch Menschen mit einem Handicap einen Platz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu geben“, so Geschäftsführer Jürgen Helm. Bei Eike Hindersmann war die enge Begleitung durch die Arbeitsassis­ tenz entscheidend für die Einstellung Anfang Oktober. Hindersmann: „Ich freue mich sehr, hier einen Arbeitsplatz gefunden zu haben, denn mir macht es eine Menge Spaß, mit den Bewohnern zu arbeiten.“ Die Grone Arbeitsassistenz unterstützt seit einigen Jahren Menschen mit einer Beeinträchtigung dabei, ihren Weg auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden. Dazu gehören in verschiedenen Stufen der Begleitung die Suche nach einem passenden Arbeitsplatz und die Begleitung während der Arbeit. Auch nach einer Einstellung besteht die Möglichkeit der weiteren Förderung. Im Einsatz: Bastian Bolz auf dem Platz und die Absolventen des jüngsten Kurses beim Feiern nach dem bestandenen Examen an der Berufsfachschule für Physiotherapie Physiotherapeut arbeiten kann.“ In der Imtech Arena kümmert sich derweil Kris­tof Meyer um die Profis des HSV. Der heute 34 Jahre alte Physiotherapeut hat ebenfalls bei Grone gelernt und 2007 sein Examen abgelegt. Auch die Abgänger aus dem Herbst 2013 wird die Schulleiterin im Auge behalten. Obwohl ihre Aufmerksamkeit zunächst den 26 neuen Teilnehmern gilt, die die Ausbildung im Oktober begonnen haben. Aurich: Tag der offenen Tür Eröffnung in Rüsselsheim FOTO: Grone Als Integrationsbeauftragter ist Ulrich Fischer auch weiter in der Praxis tätig Welche Angebote haben Sie für junge Menschen mit Behinderung? Fischer: Wir sind aktiv in den Bereichen Berufsorientierung, Ausbildung und Unterstützte Beschäftigung. In Berlin führen wir zum Beispiel seit einem Jahr die bbA – begleitete betriebliche Ausbildung für Menschen mit besonderem Förderbedarf – durch. In Osnabrück sind wir sehr erfolgreich mit der GroneArbeitsassistenz. Mit diesem Angebot der Unterstützten Beschäftigung wurde eine Alternative entwickelt, die verstärkt Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt eröffnet. Dem Projekt liegt der Kerngedanke der Inklusion zugrunde: Nicht die Menschen mit Behinderung müssen sich anpassen, sondern Strukturen, Systeme und Einstellungen müssen so verändert werden, dass sie zu den Menschen passen. Vielen Dank. ren ehemaligen Schülern geworden ist. So sieht sie als Fan bei jedem Heimspiel des FC St. Pauli ihren ehemaligen Schüler Bastian Bolz, der 2003 sein Examen gemacht hat. Als Physiotherapeut betreut der 38-Jährige heute die Kiez-Profis. Bastian Bolz erinnert sich: „Mit der dreijährigen Ausbildung in der GroneSchule Hamburg habe ich den Grundstein für meine berufliche Laufbahn gelegt. Schon während der Ausbildung interessierte ich mich am meisten für die Arbeit im Bereich Sport. Deshalb ist es nun für mich umso schöner, dass ich genau dort gelandet bin und bei einem so tollen Verein wie dem FC St. Pauli als Aurich – Anfang November präsentierte sich die Grone-Altenpflegeschule in Aurich Besuchern aus der Stadt und Region. Auch „hoher Besuch“ machte die Bedeutung der neuen Einrichtung für ganz Ostfriesland deutlich: So waren die Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff (SPD) aus Krummhörn und Heiko Schmelzle (CDU) aus Norden unter den Besuchern in den neu hergerichteten Räumen in der ehemaligen Wix-Klinik. 40 Schüler zählt die Anfang Septem- ber eingeweihte Schule in ihren ersten beiden Klassen. An zwei Tagen in der Woche erhalten sie bei Grone Theorie­ unterricht. Den Rest der Woche sind sie in Heimen, Krankenhäusern und bei ambulanten Pflegediensten in der Ausbildung. Mit diesem Modell sei man auf die Bedürfnisse der Pflegeeinrichtungen vor Ort eingegangen, erklärt Grone-Niederlassungsleiter Ingo Hanneken. „Wir haben über 20 Kooperationspartner in ganz Ostfriesland“, sagt Karin Popken von der Schulleitung. Diese seien froh über die neue Schule in Aurich, denn gerade im Bereich der Altenpflege besteht ein erheblicher Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften. „Noch vor fünf Jahren kamen in Ostfriesland auf eine freie Stelle dreieinhalb Bewerber. Dieses Verhältnis hat sich heute umgekehrt“, erklärte Marlies Malec von der Agentur für Arbeit Emden-Leer, die ebenfalls zum Tag der offenen Tür gekommen war. Anse Celik (l.) und Doris Krause Rüsselsheim – Seit Mitte November stellt Grone Know-how zur Qualifizierung von Pflegekräften mit einer neuen Fachschule für Altenpflege auch in der Region Rüsselsheim zu Verfügung. Michael Walden, Grone-Geschäftsführer in Hessen: „Unsere Mitarbeiter sind vom Fach, sie begleiten ihre Teilnehmenden individuell und zielgerichtet bis zum erfolgreichen Abschluss.“ Die neue Fachschule bietet die gesamte Bandbreite der Altenpflegeausbildung. Seit November läuft die reguläre dreijährige duale Altenpflegeausbildung mit den ersten 25 Teilnehmern. Im April 2014 soll dann die einjährige Ausbildung zum Altenpflegehelfer dazukommen. Ebenfalls für das Frühjahr 2014 ist die verkürzte zweijährige Ausbildung zur Altenpflegefachkraft geplant, die sich an ausgebildete Alten- und Krankenpflegehelfer wendet und das Angebot in Rüsselsheim komplettiert. Doris Krause, die sich mit Anse Celik die Leitung der Schule teilen wird: „Fachkräfte für die Altenpflege werden händeringend gesucht. Hier bieten sich nach der Ausbildung, aber auch für Umschüler und Berufsrückkehrer hervorragende Chancen auf einen festen Arbeitsplatz.“ Lübeck: Prüfungsvorbereitung Heilpraktiker In Arbeit Lübeck – Eine prüfungsvorbereitende Ausbildung im Bereich Psychia­trie und Psychotherapie hat Grone in SchleswigHolstein für angehende Heilpraktiker für Psychotherapie konzipiert. Aktuell, so Schulleiterin Viola Swidersky, wird der Kurs in Lübeck angeboten. Im Unterricht werden alle notwendigen Kenntnisse für die Teilnahme an der amtlichen Prüfung zum „Heilpraktiker für Psychotherapie“ vermittelt, deren Bestehen Voraussetzung für die Erlaubnis ist, den anspruchsvollen Beruf auszuüben. Projektleiterin Petra Darkow: „Diese jetzt neu konzipierte Ausbildung kon5 Viola Swidersky (l.) und Petra Darkow Antrag gestellt FOTO: FC St. Pauli / Grone nicht abstrakt, sondern konkret Integration in Ausbildung und Arbeit erfahrbar machen. Schulleiterin Birgit Berke: „Mit dem Examen in der Hand haben unsere Physiotherapeuten hervorragende Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Wie schon in den vergangenen Jahren werden sie uns von ihren zukünftigen Arbeitgebern förmlich aus den Händen gerissen. Alle, die sich schon vor dem Examen beworben hatten, haben eine Anstellung gefunden.“ Und um die anderen muss sich Birgit Berke auch keine Sorgen machen: „Die Stellenangebote an unserem Schwarzen Brett überstiegen die Zahl der Prüflinge bei Weitem“, berichtet sie. Birgit Berke ist seit über 15 Jahren bei Grone. Sie verfolgt bis heute, was aus ih- nachgefragt. Das „Persönliche Budget“ für berufliche Teilhabe bietet neue Möglichkeiten, solche individuellen und integrativen Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen und weiterzuentwickeln. Dabei ist es sehr wichtig, die notwendige Beratung frühzeitig, möglichst schon in den Schulen zu beginnen. Daran arbeiten wir. FOTO: Möllenberg Wie hat sich das Kompetenzfeld „Reha“ bei Grone entwickelt? Fischer: Grone konnte sich in den vergangenen beiden Jahren bundesweit bei den unterschiedlichsten Kostenträgern mit mannigfachen Reha-Produkten erfolgreich platzieren. Aktuell durchlaufen mehrere Standorte von Grone das Anerkennungsverfahren nach § 35 SGB IX. Bereits anerkannte Standorte sind Schwerin und Osnabrück. Diese positive Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass der Grundauftrag von Grone, die berufliche Qualifizierung von behinderten Jugendlichen und anderen benachteiligten Personen sowie deren Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt, von Anfang an komplett auf der Linie der UN-Konvention angelegt wurde. Erhalt des Arbeitsplatzes und die berufliche Orientierung. Wir sprachen mit Ulrich Fischer, der als Integrationsbeauftragter im Grone-Verbund für diesen Bereich und die zentrale Vertriebsunterstützung zuständig ist. FOTO: Albrecht Fachwissen Mit den Profis arbeiten: Grone-Absolvent als Physiotherapeut beim FC St. Pauli FOTO: Grone Hamburg/Buchholz – „Das ist ganz praktische Sozialarbeit!“ – Sonja Haase und Udo Auge-Wolf sind sich über den Hintergrund ihrer Arbeit einig. Als Schuldnerberater bei Grone helfen sie Menschen, „den Kopf für einen Neustart ins Arbeitsleben frei zu bekommen“. In Hamburg und Buchholz unterstützt Grone Arbeitssuchende mit finanziellen Problemen dabei, Wege in eine schuldenfreie Zukunft zu finden. Haase und Auge-Wolf sehen darin eine wesentliche Voraussetzung für die Vermittlung und dauerhafte Integration ihrer Klienten in den ersten Arbeitsmarkt. Das Beratungsangebot umfasst Themen wie Stabilisierung des individuellen Budgets, Schuldenprävention, Entschuldungsmöglichkeiten, Auskommen mit dem Einkommen, Finanzkompetenz entwickeln, Krisen bewältigen sowie Integrationsstrategien in Arbeit. Vor allem aber öffnet es Wege aus der Schuldenfalle. Die Gründe, derentwegen Menschen in die Schuldenfalle geraten, sind nach ihren Erfahrungen bei aller Individualität der Lebensumstände immer wieder gleich: Arbeitslosigkeit, Scheidung oder Tod des Partners, Krankheit und eine gescheiterte Selbstständigkeit. Eine große Gruppe bilden auch Alleinerziehende, hier besonders Frauen. Wenn mehrere dieser Faktoren zusammenkommen, führt die Spirale häufig nach unten. Auge-Wolf: „Die Zahlen berechnet der Computer – das Wichtigste an unserer Arbeit sind das Gespräch und die Unterstützung im Umgang mit den Gläubigern, um nach Möglichkeit Stundungen, Ratenzahlungen oder Vergleiche erzielen zu können. Wenn das scheitert, begleiten wir unsere Klienten in das gerichtliche Insolvenzverfahren.“ Qualifizierung für Benachteiligte: Neue Angebote im Kompetenzfeld Reha FOTO: Veronika Faustmann Schuldnerberatung im fokus zentriert sich auf prüfungsrelevantes und evidenzbasiertes Wissen und grenzt sich dadurch von Angeboten anderer Heilpraktikerschulen ab. Die Teilnehmer bekommen ein wissenschaftlich anerkanntes Konzept an die Hand, mit dem sie in der gesamten Bandbreite seelischen Leids und psychischer Störungen therapeutisch arbeiten können.“ Neben der Vermittlung von Erklärungsmodellen für seelisches Leiden werden auf der Basis der „Personzentrierten Gesprächspsychotherapie“ auch therapeutisch wirkungsvolle Gespräche geübt. Hessisch Lichtenau – Drei Jahre lang haben sie gemeinsam gearbeitet und gelernt. Jetzt haben alle 22 Auszubildenden der Grone-Altenpflegeschule in Hessisch Lichtenau ihre Abschlussprüfung bestanden. Und da sie alle bereits feste Arbeitsverträge haben, beginnt für die 22 jetzt der „Ernst des Lebens“ als Fachkräfte. Zum Abschluss betonten die Teilnehmer, dass der Unterricht in Lernfeldern anstelle von Unterrichtsfächern für sie besonders motivierend sei. Darüber hinaus lässt sich in Gruppenund Projektarbeit – statt Frontalunterricht – besser und abwechslungsreicher lernen. Berlin – Die AFW – Akademie für Weiterbildung GmbH – hat in Berlin-Marzahn den Antrag für eine neue Berufsfachschule für Altenpflege gestellt. Von April 2014 an sollen die ersten Teilnehmer in die dreijährige Ausbildung starten. Dr. Hartmut Bodamer, Geschäftsführer der Grone-Tochtergesellschaft: „Unser Schritt basiert auf langjährigen Erfahrungen bei der Ausbildung von Pflege- und Betreuungsassistenten, dem Bedarf der kooperierenden Pflegeeinrichtungen sowie dem positiven Feedback des örtlichen Jobcenters und der Arbeitsagentur.“ Als Schwerpunkte der Neugründung nannte Dr. Bodamer die verstärkte Einbindung der größer werdenden Gruppe der Migranten in diesem Berliner Stadtbezirk, die verkürzte berufsbegleitende Ausbildung für tätige Pflegehelfer sowie ein Angebot für eine Anpassungsqualifikation von ausländischen Pflegekräften. Darüber hinaus wird das Angebot von Tages- und Firmenschulungen im Pflege- und Gesundheitsbereich ausgebaut. Kombilehrgang Detmold/Dortmund – Den Hauptschulabschluss nachholen und gleichzeitig eine Basisqualifikation in der Pflege durchlaufen – mit dieser doppelten Chance ermöglicht Grone in Detmold und in Dortmund den Kursteilnehmern den Start in eine sichere berufliche Zukunft. Neben der Vorbereitung auf die externe Prüfung für den Hauptschulabschluss der Klassen 9 und 10 erhalten die Teilnehmer die Qualifikationen zur Servicekraft und zur Betreuungskraft in Pflegeheimen. Der Kurs sieht achtstündigen Unterricht an den fünf Wochentagen mit integrierter betrieblicher Erprobung vor. Er beginnt jetzt im Dezember und läuft bis Juni 2014. Hand und Fuß Lübeck – Eine Fortbildung „mit Hand und Fuß“ bietet das GroneBildungszentrum für Gesundheitsund Sozialberufe mit der Fußreflexzonentherapie/ -massage. In zwei unterschiedlichen Kursen können sich Kosmetiker, Fußpfleger, Interessenten ohne medizinische Vorkenntnisse oder Teilnehmer mit medizinischen Vorkenntnissen wie Physiotherapeuten, Altenpfleger oder Podologen mit dieser Massagetechnik vertraut machen. Dabei werden allgemeine Behandlungstechniken ebenso vermittelt wie die Behandlung exemplarischer Krankheitsbilder und die Frage von Kontraindikationen. Die Kurse laufen über zwei Wochen und umfassen jeweils 20 Stunden. Vor Ort vor ort 3. Interkulturelle Wohngruppe für Kinder und Jugendliche Grone Bremen: Vielfalt der Standorte und Angebote in Stadt und Landkreis Aus Spanien nach Hamburg Hamburg – Grone Netzwerk Hamburg hat im Oktober im Inselpark Wilhelmsburg die dritte vollbetreute interkulturelle Wohngruppe für Kinder und Jugendliche eröffnet. Elf junge Menschen von 8 bis 18 Jahren haben hier ihr neues Zuhause gefunden. Das Projekt war in jahrelanger Zusammenarbeit vieler Beteiligter vorbereitet worden. Bremen – Vielfalt ist der passende Begriff für die Grone-Niederlassung Bremen. Das betrifft mit drei Standorten in der Hansestadt selbst und vier Standorten im Landkreis Rotenburg (Wümme) die reine Zahl der Schulungsstätten. Insgesamt stehen damit in den drei Netzwerk-Wohngruppen 29 stationäre Plätze für 14 junge Flüchtlinge aus dem Nahen und Mittleren Osten und Nordafrika sowie für 15 heimische Kinder und Jugendliche zur Verfügung. „Die Kinder- und Jugendwohnung Inselpark ist unsere älteste Projektidee im Bereich der Hilfen zur Erziehung“, so Andrea Franke, Prokuristin im Grone Netzwerk und verantwortlich für die Wohnprojekte. Entstanden ist die Idee im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) gemeinsam mit „Sport ohne Grenzen e.V“. Schon 2008 hatten sich im Rahmen des ersten IBA-Labors Vertreter aus den Bereichen Bildung, Jugendhilfe, Sport und Kultur in Wilhelmsburg getroffen, um im Rahmen der IBA für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche gemeinsam Projekte zu entwickeln. Künstler, Schulen, Handwerker, Sport ohne Grenzen e.V., junge Basketball-Ex-Nationalspieler, gebürtige Wilhelmsburger und Grone kamen dazu zusammen. Niederlassungsleiterin Thea Ohle ist seit 2001 bei Grone. Sie verweist auf die insgesamt positive Entwicklung, die der Standort in Bremen selbst und im Land­ kreis genommen hat. So ist der Standort Bremen Ost, der seit 2006 besteht, in den vergangenen drei Jahren stetig gewachsen. Heute sind hier 1.300 Quadrat­ meter Fläche angemietet, auf denen zehn feste und zahlreiche freie Mitar­ beiter wirken. Bremen Nord und Bremen Mitte, der erst im Juni 2013 eröffnete jüngste Standort in der Hansestadt, sowie Bildungsstätten in Bremervörde, Zeven und zwei in Rotenburg komplettieren das Angebot der Niederlassung. Mehrere Standorte bestehen erst seit Mitte 2012 – da hatte die Niederlassung den Zuschlag für ihr zurzeit wichtigstes Projekt bekommen: das vom Euro­pä­ ischen Sozialfonds (ESF) und dem Land­ kreis Rotenburg (Wümme) geförderte Pro Aktiv Center „PACE“, das in Bremer­ vörde, Rotenburg und Zeven angeboten wird. Hamburg – Seit dem 1. August ist Javier Carboneras Auszubildender zum Hotelund Restaurantfachmann im Jungen Hotel in Hamburg-St. Georg. „Das hat sehr gut geklappt mit Herrn Carboneras“, sagt Oliver Kohrs, Geschäftsführer des Grone Bildungszentrums für Qualifizier­ung und Integration und im Grone Unternehmensverbund verantwortlich für die Grone-Employment Services for Immigrants to Germany (GES). Seit Sommer hatte Grone zusammen mit anderen Projektpartnern in Spanien und Portugal arbeitssuchende Kandidaten ausgesucht und zu Praktika nach Deutschland geholt. Für 15 Spanier und zwei Portugiesen begann wie für den aus Albacete in Kastilien-La Mancha stammenden Carboneras am 1. August die Ausbildung in Deutschland. Gut vier Monate später gibt es einen er- mutigenden Zwischenstand: „Wir haben offenbar eine durchweg gute Wahl getroffen“, sagt Kohrs, „die Quote der Rückkehrer ist sehr gering.“ 2014 werde Grone das Projekt in den Bereichen Gastronomie sowie Alten- und Gesund­ heitspflege fortsetzen und auch weitere Branchen integrieren. Götz Diederichs, Geschäftsführender Direktor des Jungen Hotels Hamburg: „Wir beteiligen uns sehr gern an dem Projekt. Als Arbeitgeber geben wir Menschen Chancen – und zwar unabhängig davon, ob es sich um Ausländer, Menschen mit Behinderung oder andere Minderheiten oder Benachteiligte handelt. Dabei erleben wir jeden Tag aufs Neue, wie sehr Vielfalt das Leben bereichert. Das gilt auch für Javier Carbone­ ras, der sich in kurzer Zeit hervorragend in unser Team eingefügt hat.“ Lübeck – Vom Drehbuch bis zum Schnitt: Filme entstehen als komplexe Teamleistung. Die 17 Auszubildenden des Lübecker Unternehmens Bockholdt Gebäudedienste haben im Juni gemeinsam unter fachlicher Anleitung einen Kriminalfilm gedreht. Eine ungewöhnliche Maßnahme für junge Auszubildende einer Reinigungsfirma. Aber nicht ungewöhnlich für die von Grone in Lübeck angebotenen Sommercamps, in die Bockholdt seit jetzt vier Jahren seine Auszubildenden zum Kompetenztraining schickt. „Die Erhöhung der Teamfähigkeit, die Vertiefung der so wichtigen sozialen Kompetenzen stehen dabei im Vordergrund“, erklärt Barbara Lentwojt, Personalreferentin bei Bockholdt. „Wir fordern unsere Auszubildenden heraus, sich neuen Herausforderungen zu 6 stellen und dabei ihre Kompetenzen zu entdecken und einzusetzen.“ GroneProjektleiterin Wiltrud SommerfeldKnutz: „Dem Unternehmen geht es auch darum, mit Hilfe der Camps den eigenen Nachwuchs für die Fach- und Führungskräfteebene zu entwickeln.“ Bei den Teilnehmern sind die CampTage ausgesprochen beliebt. Fabian von Appen, Auszubildender im kaufmännischen Bereich, erinnert sich: „Zuerst waren wir skeptisch, doch bald haben alle Gefallen an ihren Aufgaben und Rollen gefunden und haben eigene Ideen entwickelt.“ Genau das soll mit dem Kompetenztraining erreicht werden. „Plötzlich erleben unsere Auszubildenden ganz andere Seiten an sich selbst, derer sie sich zuvor noch gar nicht bewusst waren“, so Barbara Lentwojt. G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT FOTO: Wolfgang Meyer-Piehl Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im Gespräch mit Dortmunder Hauptschülern e­ instiegsbe­glei­tung bei Grone in Dort­ mund: „Die Quote der Hauptschüler, die ohne Um­wege eine ungeförderte Aus­bildung aufnehmen, ist mit dem Projekt von 13 Prozent auf heute 24 Pro­ zent gestiegen. Bei den von uns be- Thüringen – Seit über zehn Jahren trainiert Grone im Auftrag von Justizministe­ rien und der Bundesagentur für Arbeit Straf­gefangene und Haftentlassene. Da­ für hat der Unternehmensverbund unter anderem standardisierte und anerkannte Kompetenzfeststellungsverfahren und Qualifizierungsangebote entwickelt. „Am Start für einen Neuanfang“ steht als Motto über diesen Angeboten, die Strafgefangenen eine berufliche Zukunft ermöglichen sollen. Berufsvorbereitung, Qualifizierung und Übergangs­ma­nage­ ment führt Grone in den hessischen Jus­ tiz­­vollzugsanstalten Schwalmstadt, Geln­ ­­hausen, Frankfurt und Weiterstadt durch. In Niedersachsen gibt es Projekte in Sali­ nen­moor und Lingen, in Nord­rhein-West­ falen in Schwerte, in Thürin­gen in Gera und Untermaßfeld sowie in der Jugend­ straf­anstalt Ichtershausen. Hier hat Grone im Oktober ein auf den ersten Blick ungewöhnliches Projekt angeboten: Unterricht im Fach „Existenz­ gründung“. Hintergrund: Der Traum von der eigenen Firma macht auch vor Gefängnismauern nicht halt. Sie­ben interessierte Strafge­ fangene setzten sich unter Anleitung mit dem Thema auseinander und konnten dabei prüfen, ob ihre Vorstellungen eine Reali­sie­rungs­chance haben. Letztlich half ihnen das Coaching, die Frage zu be­antworten, ob die Selbstständigkeit für sie nach der Entlassung eine Perspek­ tive bietet. „Zurzeit werden zwei weitere neue Grone-Angebote für Strafgefangene erprobt sowie weitere entwickelt“, sagt Frank Mansius, der als Geschäftsführer Grone Thüringen für die Angebote in den Justizvollzugsanstalten insgesamt verantwortlich ist. „Das Job-Speed-Dating“, so Mansius, „bringt Straf­gefangene, die treuten Schülern liegt sie sogar bei 60 Prozent.“ Minister­prä­sidentin Kraft: „Das Beispiel in Dort­mund zeigt, dass solche Erfolge auch flächendeckend in ganz NordrheinWestfalen möglich sind.“ Jenny fand über „PACE“ in den Traumberuf Bremervörde – Jenny hat im August in Hannover eine Ausbildung in ihrem Wunschberuf als Malerin und Lackiererin begonnen. Das verdankt die heute 17-Jährige auch der Beratung und Begleitung durch das „Pro Aktiv Center“ PACE, das Grone Niedersachsen in Bremervörde, Rotenburg und Zeven anbietet. Das vom Landkreis Rotenburg (Wümme) und dem ESF geförderte Projekt wendet sich an junge Menschen, die Hilfe brauchen. Zunächst war Jenny skeptisch. Doch dann merkte sie, dass sie bei „PACE“ ernst genommen wurde. Sie erstellte mit ihrer Fallbetreuerin eine Liste von potenziellen Ausbildungsbetrieben und erarbeitete ihre Bewerbungsunterlagen. Auf das Vorstellungsgespräch wurde die junge Frau bei PACE so gut vorbereitet, dass sie gleich einen Praktikumsplatz erhielt. Danach gab es keinen Zweifel: Die 17-Jährige bekam ihren Ausbildungsplatz. FOTO: Grone Camp-Teilnehmer mit Projektleiterin Wiltrud Sommerfeld-Knutz (rechts hinten) Dortmund – NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat sich in der Dort­ munder Hauptschule Wickede über den Stand der zentralen Landes­vorhaben „Kein Abschluss ohne An­schluss“ und „Kein Kind zurücklassen“ informiert. Dabei sprach sie auch mit Schülern, die seit Anfang 2009 von Grone bei der Berufseinstiegsbegleitung betreut werden. Dortmund ist Referenzkommune im neuen Übergangssystem NRW. Mit Erfolg: Die Quote der Schulab­gäng­ er­innen und Schulabgänger ohne Haupt­ schulabschluss wurde deutlich auf 6,7 Prozent gesenkt. Hinzu kommen die deutlich gestiegenen Ver­mittlungen in ungeförderte Ausbildung. Carsten Mees, Fachbereichsleiter Berufs­ Niederlassungsleiterin Thea Ohle Jenny mit einem PACE-“Casemanager“ Thea Ohle: „Frauen und Wirtschaft sind eine starke, zukunftsweisende Verbin­ dung. Dahingehend beraten wir Unter­ nehmen und sensibilisieren sie für die Etablierung innovativer, frauen- und familienbewusster Strukturen.“ Die Nie­ der­­lassungsleiterin macht einen weiteren Aspekt der Koordinierungsstelle deutlich: „Wir wollen damit auch einen nachhaltigen Beitrag zur Gleichstellung zwi­s chen Frauen und Männern, zur Nicht­dis­kriminierung und damit auch zur Stär­kung des wirtschaftlichen und demo­grafi­schen Potenzials der Region leis­ten“, so Thea Ohle. Bei aller Vielfalt der Aufgaben sieht Thea Ohle doch einen gemeinsamen Nenner. Die Diplom-Pädagogin der Fachrichtung Erwachsenenbildung benennt das Besondere ihrer jetzt zwölfjährigen Ar­beit für die Stiftung GroneSchule: „Ein berufliches Zuhause zu haben, in dem der qualitative Anspruch an die Projekte und die Wertschätzung der Teilnehmer­innen und Teilnehmer selbstverständlich sind.“ Der Neuanfang beginnt schon in der Vollzugsanstalt FOTO: Grone FOTO: Bockholdt Bockholdt: Krimi im Camp Ministerpräsidentin besucht Hauptschüler In diesem besonderen Projekt wird jungen Menschen im Alter von 14 bis 26 Jahren, die keine Ausbildung und keine Arbeit, dafür aber Beratungsbedarf haben, individuell, kostenfrei und vertraulich geholfen. Ebenfalls seit Mitte 2012 bietet Grone Bremen mit dem „Förderzentrum für Alleinerziehende“ Müttern und Vätern, die langzeitarbeitslos und alleinerziehend sind, praktische Hilfen beim Wie­ der­einstieg in den Arbeitsmarkt. Besonderes Augenmerk legt Thea Ohle auch auf die seit Januar 2013 bestehende „Koordinierungsstelle Frauen & Wirt­ schaft“ im Landkreis Rotenburg (Wüm­ me), die sie leitet. Die aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Ent­ wicklung und dieses niedersächsischen Landkreises geförderte Koor­dinier­ungs­ stelle unterstützt Frauen jeden Alters und jeder Natio­nali­tät, insbesondere Berufs­rück­kehrende sowie Be­schäftigte in der Elternzeit bei ihrer beruflichen Ent­ wicklung und beim Wieder­einstieg in den Arbeitsmarkt. FOTO: Grone Javier Carboneras bei der Arbeit im „Jungen Hotel“ St. Georg Es gilt aber auch für die Maßnahmen, die dort von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern überwiegend im Auftrag der jeweiligen Job-Centren Bremen und Landkreis Rotenburg angeboten werden. Gera – Neun 1,50 mal 1,50 Meter große Holzpuzzles mit Motiven aus dem Stadtbild von Gera haben Strafgefangene der JVA Gera in einem von Grone geleiteten Projekt gefertigt. Die Puzzles wurden beim Tierpark- und Dahlienfest im September an die Stadtverwaltung übergeben. Sie sollen künftig auf Stadtfesten oder zeitlich begrenzt in Kinder- und Jugendeinrichtungen genutzt werden. Im Bild: Tierparkleiter Ulrich Fischer, Jürgen Frank, ehem. Leiter JVA Gera, Dr. Roswitha Malarski von Grone Thüringen, Andreas Budan, Leiter JVA Gera, Sozialdezernentin Sandra Schöneich, Lutz Böhmer von Grone und Anke Freitag, Vorsitzende des Vereins Zusammenhalt Gera (v.l.n.r.). 7 IMPRESSUM Das Haus der Inselakademie Andrea Franke: „Die Chemie stimmte sofort und seitdem arbeiten wir daran, Bildung, Sport und Jugendwohnen miteinander zu verbinden.“ Das Projekt wurde in den folgenden Jahren u.a. mit intensiver Unterstützung durch die Heimaufsicht und Trägerberatung weiterentwickelt. Auf Ini­ tiative der „Benno und Inge Behrens Stiftung“ konnte der Bau der „Inselakademie“ als Bildungs-, Wohn- und Sportstätte für Kinder und Jugendliche ermöglicht werden. „Genau dort, auf dem zentralen IBAund igs-Gelände, befindet sich die WG Inselpark“, sagt Franke. „Ein Team von sechs Pädagogen und einer Hauswirtschafterin kümmert sich um das seelische und körperliche Wohl der Kinder. Unser interkultureller Bildungsansatz und die Möglichkeit, gemeinsam mit ‘Sport ohne Grenzen e.V.’ vernetzt und kreativ zusammenzuarbeiten, trägt Früchte. Die WG-Plätze sind heiß begehrt und zwei Monate nach Eröffnung bereits belegt.“ FOTO: BKM Standort wächst seit Jahren – Erfolg mit PACE und Frauen-Koodinierungsstelle FOTO: Grone Hilfen zur Erziehung für sozial benachteiligte junge Menschen vor der Entlassung stehen, und Arbeit­ geber zusammen. In­haftierte erhalten die Möglichkeit, sich gut vorbereitet potenziellen Arbeitge­bern zu präsentieren. Arbeitgeber, die be­reit sind, auch ehemalige Strafge­fang­ene einzustellen, erhalten im Gegen­zug die Möglichkeit, praktisch ohne Streu­ver­lust vakantes Per­sonal anzuwerben.“ Das Angebot „Perspektive 45 plus“ richtet sich an Strafgefangene vor der Ent­ lassung, die über 45 Jahre alt sind. Sie sollen auf die Herausforderungen „draußen“ vorbereitet werden. Dazu gehören eine persönliche Standort­ bestimmung einschließlich eines Kom­ petenz- und Fähigkeitenprofils, Akti­ vierung und Motivation, Hilfen bei der Inte­grationsplanung sowie Bewer­bungs­ training und vor allem ein intensives Coaching für die Phase des Über­gangs aus dem Strafvollzug in ein Arbeitsver­ hält­nis. Grone Magazin Eine Publikation des Unternehmensverbunds Stiftung Grone-Schule HERAUSGEBER: Grone Service- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg VERANTWORTLICH /REDAKTION: Meta Märtens, Tel. 040 23707-338, [email protected] TEXTE/GESTALTUNG: BKM GbR – Beratung, Kommunikation, Medien, www.hamburg-bkm.de DRUCK: Hartung Druck+Medien GmbH, Hamburg, www.hartung-online.de Im Grone Magazin verzichten wir aus Gründen der Lesbarkeit auf die weibliche Form. Personalien Volker Böhm ist seit 1. September 2013 Leiter des Standortes Schwerin der Grone-Bildungs­ zentren MecklenburgVorpommern GmbH – gemeinnützig – Michael Klören arbeitet seit dem 1. September 2013 als Leiter Produkt­ entwicklung Gesund­ heits- und Sozial­berufe für den Grone-Unterneh­ mensverbund mit Büro in Lübeck Andreas Klug, Justitiar in der Grone Service- und Verwaltungsgesellschaft mbH, wurde mit Wirkung zum 1. November 2013 zum Prokuristen ernannt Jubiläen 25 Jahre Björn Ohde, Sachbearbeiter Rechnungswesen, Grone Service- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg 10 Jahre Katharina Feuerlein, Dozentin, Grone-Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe GmbH – gemeinnützig –, Hamburg Mark Halledt, Geschäftsführer, Grone Serviceund Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg Nicole Weinreich, Verwaltungsangestellte, Grone-Bildungszentren Mecklenburg-Vorpommern GmbH – gemeinnützig –, Rostock Herzlichen Dank Nach 24 Jahren in den verschiedensten Leitungsfunktionen für die Stiftung GroneSchule beendet Rechtsanwalt Heinz-Wilhelm Andresen sein aktives Arbeitsleben bei Grone zum Jahresende. In seiner Funktion als Justiziar und Geschäftsführer der zentralen Dienstleistungsgesellschaft der GroneUnternehmensgruppe hat er die Geschicke von Grone maßgeblich und erfolgreich gestaltet und geprägt. Die Leistungen von HeinzWilhelm Andresen wurden im Rahmen eines festlichen Empfangs, zu dem viele – auch ehemalige – Weggefährten eingeladen waren, vom Vorsitzenden des Stiftungskuratoriums Wolfgang Prill, vom Stiftungsvorstand Achim Albrecht sowie vom Geschäftsführer der Grone Service- und Verwaltungsgesellschaft Marc Halledt gewürdigt. VOR ORT Miteinander – Füreinander. Gemeinsam etwas bewegen! Grone hält bundesweit viele Angebote zum Abbau des Fachkräftemangels im Gesundheits- und Pflegebereich bereit Mit einer Fülle von bundesweiten Angeboten reagiert Grone auf den Fachkräftemangel in der Gesund­heits­branche. Mittlerweile werden an elf staatlich anerkannten Berufsfachschulen für Alten­ pflege Fach­­kräfte aus- und fortgebildet. Weitere Fachschulen sind in Gründung. Ebenso werden Krankenpfleger, Ergo- und Physiotherapeuten, Masseure und med. Bademeister in Kooperation mit ambulanten und stationären Gesundheits­ein­ richtungen qualifiziert unter dem Motto „Miteinander – Füreinander. Gemeinsam etwas bewegen.“ In fast allen Bereichen sorgt die große Nach­frage nach gut ausgebildeten Fachkräften für hervorragende Chancen im Arbeitsmarkt. Erfahrene und sehr gut geschulte festangestellte Mitarbeiter bilden dabei den stabilen Kern in unser­en Bildungszentren. Sie kommen aus der Praxis und reflektieren ihr Wissen ständig neu. Unter­stützung erhalten sie von interdisziplinär arbeitenden Fachkräften mit unterschiedlicher Branchen­kompe­tenz und einem Netzwerk aus Therapeuten und Ärzten auf Honorarbasis. Bergen auf Rügen Stralsund Rostock Lübeck Aurich Schwerin Hamburg Bremen Lüneburg Munster Berlin Unsere Qualifizierungsangebote Gesundheit und Pflege Bielefeld Detmold Ausbildung/Umschulung Dortmund Staatlich anerkannte/-r Physiotherapeut/-in Staatlich anerkannte/-r Ergotherapeut/-in Staatlich anerkannte/-r Masseur/-in und med. Bademeister/-in Hessisch-Lichtenau Staatlich anerkannte/-r Kranken- und Altenpflegehelfer/-in Staatlich anerkannte/-r Altenpflegehelfer/-in Erfurt Gotha Staatlich anerkannte/-r Altenpfleger/-in Weimar Weiterbildungen Gerontopsychiatrische Fachkraft Hygienebeauftragte/-r in Pflegeeinrichtungen Leitende Pflegefachkraft in stationären und ambulanten Einrichtungen Pflegeberater/-in nach § 7a SGB XI Rüsselsheim Pflegefachkraft für außerklinische Beatmung nach S2 Pflegemanager/-in Palliative Care Präventionsmanager/-in für Stress und Stressbewältigung Praxisanleiter/-in in der Altenpflege Prüfungsvorbereitende Ausbildung – Psychiatrie und Psychotherapie Serviceassistent/-in im Gesundheitswesen Schwerpunkt Psychiatrie Qualitätsmanagement Hauswirtschaft und Pflege Fortbildungen Bewegung Der Gang des älteren Menschen Gelenkmessung nach der Neutral-Null-Methode Kinästhetik in der Pflege Kontrakturen und deren Prophylaxe Bobath-Konzept – Lagerung und Transfer von Patienten nach Schlaganfall Rückenschule für Pflegende Fortbildungen Kommunikation 8 G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT Pflegedokumentation Fachkraft für Kommunikation im Sozialund Gesundheitswesen Kommunikation in der Pflege Validation – Kommunikation mit Demenzkranken Fortbildungen Pflege (Ausschnitt) Alltagsgestaltung und Beschäftigung bei Demenz Assistent/-in für Pflege und Hauswirtschaft Basale Stimulation Betreuungskraft nach § 87b SGB XI Biografiearbeit Dekubitusprophylaxe Demenzerkrankungen Diabetes mellitus Ernährung bei Kau- und Schluckstörungen Fachassistent/-in für Wellness und Wellnessprodukte Fachkraft für Qualitätsmanagement im Sozialund Gesundheitswesen Gesundheitsberater/-in Inkontinenzversorgung nach Expertenstandard Mobile Hauskrankenpflege MRSA und ESBL Patienten mit PEG-Sonden Pflege von Schlaganfallpatienten Pflegerische Unterstützung für Schmerzpatienten Präventionsmanager/-in für Diabetes mellitus Typ 2 Stomaversorgung Sturzprävention in Pflegeeinrichtungen Wellness für Menschen im höheren Lebensalter Wellness-Trainer/-in