Lineare Algebra I - 20.Vorlesung Prof. Dr. Daniel Roggenkamp & Falko Gauß Klausur: voraussichtlich Mittwoch, 14.12. 14:30 Uhr, A3 001 Determinantenform • multilinear • alternierend • ≠0 V: n-dimensionaler K-Vektorraum Bis auf skalare Multiplikation gibt es genau eine Determinantenform auf V! dim (Altn (V, K)) = 1 Leibniz’sche Entwicklungsformel: 6.1. Alternierende Multilinearformen alternierend, und daher (v1 , . . .f, vab 0 für die alle Determinante 1 i < n. n , vund i ) = wird ddenn hängtistnur von dem Endomorphismus von f genannt. Für die Richtung “)” nehme an, dass die Menge {v1 , . . . , vn } linear unabhängig ist. Sie ist Man schreibt also eine Basis von V . Wäre (v1 , . . . , vn ) d == 0, det(f so wäre ) . nach dem Beweis von Satz 6.8 = 0, Determinanten vonmuss Endomorphismen und damit keine Determinantenform, . Also (v1 , . . . , vn ) 6= 0 sein. ⇤ Beweis. Man sieht sehr leicht, dass f wieder eine alternierende Multilinearform ist, und :detf} ⇤ dass die Abbildung ! 7 f linear ist.der Falls = 0 ist,n,sound ist fdie erfAbbilüllt. Falls Satz 6.10. Sei V ein K-Vektorraum Dimension : VGleichung ! V einetrivial lineare ⇤ = 6 0 ist, so muss nach Satz 6.8 f von sein. Der Umstand, dass d nur von f dung. Dann gibt es ein d 2 K, sodassein fürVielfaches alle Determinantenformen auf V gilt nicht aber von abhängt folgt einfach daraus, dass alle alternierenden n-Multilinearformen 0 f ⇤ (veiner vn ) := (f (v1 ), . . . , f (vn ))solchen = d (vForm für alle . . .n,(V, vn K) 2 V irgendeine . 1 , . . . ,nicht-verschwindenden 1, . . . , v n ) , sei Vielfache sind: 2v1Alt andere alternierende Multilinearform, dann gibt es ein l 2 K mit 0 = l . Daher d hängt nur von dem Endomorphismus f ab und wird die Determinante von f genannt. Man schreibt f ⇤ 0 = f ⇤ (l ) = l f ⇤ ( ) = l (d ) = d (l ) = d 0 . d = det(f ) . pdetf} Beweis. Man sieht sehr leicht, dass f ⇤ wieder eine alternierende Multilinearform ist. Falls = 0 ist, so ist die Aussage wahr. Falls 6= 0 ist, so muss nach Satz 6.8 f ⇤ ein Vielfaches von sein. Der Umstand, dass d nur von f nicht aber von abhängt folgt einfach daraus, Proposition 6.11. Sein-Multilinearformen V ein K-Vektorraum der Dimension n 2 N. Dann gilt solchen dass alle alternierenden Vielfache einer nicht-verschwindenden n ) det(g), für alle f, g 2 Hom(V, V ) (1) det(f det(f Form sind: seig)0 = 2 Alt (V, K) irgendeine andere alternierende Multilinearform, dann gibt es (2)l 2det(l f ) =0 = ln ldet(f ), für f 2 Hom(V, V ), l 2 K ein K mit . Daher (3) det(0) = 0 und det(id V )⇤ = 1 ⇤ 0 ⇤ 0 f = f (l ) = l f ( ) = l (d ) = d (l ) = d . wenn det(f ) 6= (6.3) (4) ein Endomorphismus f : V ! V ist Isomorphismus genau dann 0, und 1 dann ist det(f 1 ) = det(f ) Beweis. Sei eine Determinantenform auf einem n-dimensionalen K-Vektorraum V . Proposition (1): Es gilt 6.11. Sei V ein K-Vektorraum der Dimension n 2 N. Dann gilt (1) det(f g) = det(f ) det(g), für alle f, g 2 Hom(V, V ) ⇤ (2) det(l f )(f = lng) det(f Hom(V, V ),)l 2 K det(f ) g ⇤ = det(f ) det(g) . =),gf⇤ür(ff⇤ 2) = g ⇤ (det(f )= (3) det(0) = 0 und det(idV ) = 1 Alternierende Multilinearformen 1 (4) für Isomorphismen f : V ! V ist det(f ) 6= 0 und6.1. det(f )= 1 (4): Sei f : V ! V ein Isomorphismus. Setze in (1) g = f (3) 1 . Zusammen mit (3) erhält man (1) 1 = det(idV )= det(f f ) = det(f ) det(f Determinanten und Matrixdarstellungen 1 Also det(f ) 6= 0 und det(f 1 ) = det(f . ) 1 ). Proposition 6.12. Sei V ein K-Vektorraum der Dimension n 2 N mit geordneter Basis B = (b1 , . . . , bn ). Sei ferner f : V ! V ein Endomorphismus mit Matrixdarstellung A = (aij )ni=1nj=1 = MatA A (f ) 2 Mat(n, n; K) , also f (bj ) = Dann gilt det(f ) = X sign( ) a (1)1 ... a (n)n n X aij bi . i=1 . 2Sn Beweis. Das folgt sofort aus der Leibnizschen Entwicklungsformel (6.2), denn sei Determinantenform, so gilt det(f ) (b1 , . . . , bn ) = (6.2) = eine (f ⇤ )(b1 , . . . , bn ) = (f (b1 ), . . . , f (bn )) X Hängt nicht von der sign( ) a (1)1 . . . a (n)n (b1 , . . . , bn ) . Wahl der Basis ab! 2Sn 6.2 7 Determinanten von Matrizen Eigenvektoren und Eigenwerte6.1. Alternierende Multilinearformen 6.2. Determinanten von Matrizen A 2 Mat(n, n; K) 70 Dann ist A· : Mat(n, 1; K) b Man kann also definieren: ! 7 ! Mat(n, 1; K) A·b ein Endomorphismus. 6.2 Determinanten von Matriz det(A) := det(A·) Definition 6.13. Sei K Körper, n 2 N. Definiere die Determinante einer quadratisch Matrix A 2 Mat(n, n; K) als die Determinante des Endomorphismus A· : Mat(n, 1; K) Mat(n, 1; K) (vgl. Satz 6.10): (A·) gerade A selber ist Da die Matrixdarstellung bzgl. der Standardbasis det(A) :=von det(A·) . erhält man aus Prop. 6.12: Manchmal schreibt man auch |A| für det(A). Da A die Matrixdarstellung der Abbildung ist (siehe Beispiel 5.22) folgt aus Proposition 6.12 sofort die Formel X det(A) = sign( ) a (1)1 . . . a (n)n . (6 2Sn Beispiel 6.14. (1) Für n = 1 gilt det(a11 ) = a✓11 . ◆ a11 a12 6.2. Determinanten von Matrizen (2) Für n = 2 erhält man det = a11 a22 a12 a21 . 70 6.2 Determinanten von Matrizen Definition 6.13. Sei K Körper, n 2 N. Definiere die Determinante einer quadratischen Matrix A 2 Mat(n, n; K) als die Determinante des Endomorphismus A· : Mat(n, 1; K) ! Mat(n, 1; K) (vgl. Satz 6.10): det(A) := det(A·) . {defi: Manchmal schreibt man auch |A| für det(A). Da A die Matrixdarstellung der Abbildung A· ist (siehe Beispiel 5.22) folgt aus Proposition 6.12 sofort die Formel X det(A) = sign( ) a (1)1 . . . a (n)n . (6.3) {eq:de 2Sn Beispiel 6.14. Für n = 1 gilt det(a11 ) = a✓11 . 6(1)Determinanten 71 ◆ a11 a12 (2) Für n = 2 erhält man det = a11 a22 a12 a21 . a21 a22 etobd} Bemerkung 6.15. (3) Eine obere Dreiecksmatrix ist eine Matrix A = (aij )ni=1nj=1 2 Mat(n, n; K), für die > j. D.h. A hat die die Gestalt (1) gilt Die aDefinition der iDeterminante durch Formel (6.3) macht in der Tat auch Sinn, ij = 0 für alle 0 in einem Körper1sondern in einem kommutativen wenn die Einträge der Matrix nicht ⇤ ··· ··· ⇤ Ring liegen. .. C .. B . 0 . C zur Berechnung von Matrizen. B effiziente Methode (2) Formel (6.3) ist im allgemeinen keine A=B . . C, . . . . .. Adiskutieren. @ ..zur .Berechnung . Später werden wir andere Methoden 0 ··· 0 ⇤ wobei die mit ‘⇤’ gekennzeichneten Einträgevon beliebig sind. Die aus Determinante einer Die folgenden Eigenschaften der Determinante Matrizen folgen den entsprechensolchen Matrix sich leicht berechnen. Da aij = 0(vgl. für alle i > j tauchen den Eigenschaften derläßt Determinante von Endomorphismen Proposition 6.11): in der Summe in Gleichung (6.3) nur Summanden auf, mit 6.2. Determinanten von Matrizen Später werden wir andere Methoden zur Berechnung diskutieren. Die folgenden Eigenschaften der Determinante von Matrizen folgen aus den entsprechendenden Eigenschaften von Endomorphismen Aus Eigenschaftender vonDeterminante Matrizen von Endomorphismen folgt …(vgl. Proposition 6.11): Proposition 6.16. Sei n 2 N. Dann gilt (1) det(A · B) = det(A) det(B), für alle A, B 2 Mat(n, n; K) n (2) det(l A) = l det(A), 0 1 für A 2 Mat(n, n; K) und l 2 K 0 ··· 0 B C (3) det @ ... . . . ... A = 0, det(In ) = 1 0 ··· 0 (4) A 2 Mat(n, n; K) ist invertierbar genau dann, wenn det(A) 6= 0, und dann gilt 1 det(A 1 ) = det(A) {b Bemerkung 6.17. Daraus folgt insbesondere, dass Bemerkung 6.17. Daraus folgt insbesondere det : GLn (K) ! K \ {0} ist Gruppenhomomorphismus! det : GLn (K) ! K \ {0} ) ker(det) = {A 2 GLn (K) | det(A) = 1} ⇢ GLn (K) ist Untergruppe! ein Gruppenhomomorphismus (in die multiplikative Gruppe von K) ist. Der Kern dieses | {z } Homomorphismus nach Proposition 2.12 eine Untergruppe, sie wird spezielle lineare =: SLn (K) ist Spezielle Lineare Gruppe Gruppe genannt und mit SLn (K) bezeichnet: SLn (K) = ker(det) = {A 2 Mat(n, n; K) | det(A) = 1} ⇢ GLn (K) . 6.2. Determinanten von Matrizen{p ein Gruppenhomomorphismus (in die multiplikative Gruppe von K) ist. Der Kern dieses Homomorphismus ist nach Proposition 2.12 eine Untergruppe, sie wird spezielle lineare Gruppe genannt und mit SLn (K) bezeichnet: Verhalten unter Transposition SLn (K) = ker(det) = {A 2 Mat(n, n; K) | det(A) = 1} ⇢ GLn (K) . Proposition 6.18. Sei A 2 Mat(n, n; K), dann gilt det(A) = det(At ) . Beweis. Startpunkt für den Beweis ist Formel (6.3). Da die Multiplikation in K kommutativ ist, kann man die Faktoren in den in der Formel auftauchenden Produkten a (1)1 . . . a (n)n mit einer Permutation ⇡ 2 Sn vertauschen, ohne das Produkt zu ändern: a (1)1 ... a (n)n =a (⇡(1))⇡(1) ... a (⇡(n))⇡(n) . 6.2. Determinanten von Matrizen