Oktober 2015 Kleine Gedanken Da hilft kein Pflaster Wir können sie natürlich weiter aufschieben, aber irgendwann holt sie uns ein. Die Lawine. Die nachfolgenden Zahlen sind lediglich aus den USA, noch die wichtigste Volkswirtschaft der Welt. Das Volumen des gesamten Aktienmarktes, mit Optionen etc. beträgt ca. $ 40 Billionen. Auf dem Höhepunkt der Technologieblase 2000 war der Gesamtwert der Nasdaq 5 Billionen. Bei der Hypothekenblase 2007 betrug die Gesamtheit des Hypo-und Finanzmarktes ca. 8 Billionen. Das Total des Kreditmarktes beläuft sich heute auf ca. 62 Billionen. Mir ist keine These bekannt, die plausibel erklärt, wieso diese Riesenblase nicht auch platzt. Für Hinweise bin ich dankbar. Die Risse in der Anleihenhülle sind sichtbar, wenn man sie denn sehen will. nur um einiges niedriger, sondern das europäische Quantitative Easing dauert auch noch mindestens ein Jahr und kann bei Bedarf sogar ausgeweitet werden, während sich in den USA die Konjunktur schon deutlich abschwächen müsste, um die FED zu einem weiteren Anleihekaufprogramm zu bewegen. Was geschieht da? Fragt sich heute eigentlich noch jemand ob Wirtschaft überhaupt benötigt wird? Geld kann für den Konsum gedruckt werden und falls die Wirtschaft nicht läuft, drucken die Zentralbanken einfach noch etwas mehr. Die nächste Blase hinterlässt eine offene Wunde die nicht so schnell heilen wird und auch kaum mehr durch ein noch grösseres Geldpflaster vor äusseren Einflüssen geschützt werden kann. Denn so, wie die Situation sich heute darstellt, funktioniert die Welt leider nicht. LYXOR ETF EURO CORPORATE BOND War das so gedacht? Was zieht die Märkte eigentlich noch nach oben? Nicht Rohstoffe, nicht Auto, nicht Biotech, kaum die BRICS, noch Europa und schon gar nicht die Gewinne. Eine Antwort darauf finden immer wieder die Ökonomen. Die letzten Zweifel, ob Ökonomie eine Wissenschaft ist, werden durch nachfolgende und ähnliche Bekenntnisse von Ökonomen durchaus bestätigt: Die „Financial Conditions“ sind aber weltweit durchaus unterschiedlich: In Japan und besonders in der Eurozone sind sie günstiger als in den USA oder gar in den Schwellenländern. Die Anleiherenditen sind nicht Die Bürger in den EU-Randstaaten, die mit der Grenzsicherung betraut sind, erfahren derzeit, dass die territoriale Integrität ihres Landes von politischen Entscheidungen abhängt, die in anderen EU-Ländern getroffen werden. Hinzu kommt, dass am 22. September per Zwang eine Umverteilung der Flüchtlinge auf einzelne EU-Länder vorgenommen wurde. Zudem wurde von den „Köpfen“ der EU ein Strategiepapier vorgelegt (http://ec.europa.eu/priorities/economicmonetary-union/docs/5-presidentsreport_de.pdf), woraus hervorgeht, wie die Idee EU weiter gestaltet werden soll. Der Zentralstaat wäre dann Tatsache. Wann immer Kritik am Gedanken und den Ideen zum „neuen“ Europa in dieser Richtung aufkamen wurden sie stets den Verschwörungstheorien zugeordnet. Ohne Plan in die Zukunft Es ist Tatsache, dass der Finanzmarkt in der heutigen Form als eine Institution zur Beschaffung und Parkierung von Liquidität dient. Der Widersinn dieses Sachverhaltes manifestiert sich darin, dass zwar ein Risiko, welches mit zukünftigen Erwartungen immer einhergeht, nicht eingegangen werden darf, dabei aber eine Rendite erwirtschaftet werden soll, die die Realität und die zukünftigen Erwartungen gar nicht hergeben kann. Die Hoffnung auf eine Benchmarkrendite oder Alpha erweist sich als pure Spekulation, die ja durch die Liquiditätsanforderungen an die Anlagen genau vermieden werden sollte. Noch paradoxere Züge erreicht das Verhalten der Teilnehmer dadurch, dass sich Anlageentscheide am Durchschnitt der gängigen Meinungen orientieren. Gerade als Subjekt all dessen, was gewusst werden kann, macht der Markt die Unterscheidung von Wissen und Meinen obsolet. Am Mittwoch kam über den Newsticker, dass japanische Pensionsfonds nun in Hochzinsanleihen investieren. Dabei ist Tokyo 1,000,000,000,000,000 Yen verschuldet und der Trend klar: Aus den folgenden Zeilen offenbart sich das Denken der Welt: « The refugee crisis in Europe has morphed from a humanitarian crisis into a political one over the burden of receiving asylum seekers. The macro impact is positive as in the short term it prompts fiscal spending.“ Eine Aussage, die auch in den nächsten Monaten nichts Gutes erwarten lässt. Als Ergebnis all dessen ist die Welt heute stärker verschuldet als vor Ausbruch der globalen Finanzkrise. Die Preise an den Finanzmärkten sind Wertgespenster. Steigende Werte spiegeln allgemeine Wertschätzungen und lösen steigende Bewertungen aus. Das vermeintlich ausgleichende Spiel zwischen Angebot und Nachfrage entwickelt sich gerade verkehrt. Höhere Preise erhöhen die Nachfrage und vermindern sie eben nicht. Mit Wirtschaftsrealität hat das dadurch nichts zu tun. Unter der Annahme robuster Gewinne aus der Vergangenheit und den entsprechenden künftigen Kapitalerträgen können Einnahmen teilweise wohl zu Reinvestitionen statt zur Kredittilgung verwendet werden. Diese Voraussetzung ist in Erwartung einer sich neu konstituierenden Weltordnung in keinster Weise gegeben. Zeit für Plan B bleibt jedoch kaum. Small- und Mid Caps Letzte Warnung: Jürg Kohler Es ist nicht alles VW was sich bewegt. Der Schwarze Schwan wurde voll gerammt und der Schaden ist riesig. Noch mehr Arbeitsplätze von Weltmarken werden verschwinden und die S&M Caps werden für die Volkswirtschaften noch wichtiger. (Die Wette gilt). „Alles, was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen haben wollen.“ K. Adenauer Beste Grüsse