l Astrolog 192 | 2013 Funde von goldenen Gegenständen vor allem an der Küste des Schwarzen Meeres gemacht, die die hochstehende Metallkunst der Kolcher belegen. Am Fundort Wani, 60 km vom Schwarzen Meer, kam schon seit 1876 und in großem Umfang bei den Grabungen in den 1960er Jahren, eine hochstehende Kultur mit zahlreichen Zeugnissen der Goldschmiedekunst zu Tage – darunter auch feinste Gewebe aus Goldfäden. l Der Tierkreis und seine Symbolik D a s Der Herakles-Mythos S t e r n b i l d W i d d e r BASISWISSEN Das Sternbild Widder (lat. Aries) liegt nördlich des Himmelsäquators und heit eine Deklination von +31°15` bis +10°20`. Es ist sichtbar auf den Breitengraden 90° Nord bis 58° Süd. In Deutschland ist das Sternbild Widder lediglich im Herbst zu beobachten. Mitte Oktober gegen 22 Uhr prangen die Sternbilder des Frühlings in größerer Höhe über dem Südhorizont Bruno Landolt F rüheste Erwähnung findet das Sternbild Widder im 3. Jahrtausend v. Chr. in Mesopotamien. Dort wurde es Ackerbauer / Ackerbesteller genannt. Im Altertum, vor mehr als 2.000 Jahren, lag der Frühlingspunkt, Schnittpunkt des Himmelsäquators mit der Ekliptik, im Widder. Aufgrund der Präzessionsbewegung der Erdachse verschiebt sich der Frühlingspunkt langsam rückwärts durch die Tierkreiskonstellationen. Um Christi Geburt lag er auf der Grenze zwischen Widder und Fische, ist bis heute fast vollständig durch das Sternbild Fische gewandert und steht kurz vor Eintritt in den Wassermann. Die «Entstehung» des Sternbilds Widder 4 In der griechischen Mythologie geht das Sternbild Widder auf eine bestimmte griechische Sage zurück. Der mythische König Athamas bestimmte seinen ältesten Sohn, Phrixos, zu seinem Nachfolger. Dessen Stiefmutter Ino wollte allerdings ihren eigenen Sohn auf dem Thron sehen. Um Phrixos aus dem Weg zu räumen, griff sie zu einer List. So ließ sie die Saat, die für das nächste Jahr bestimmt war, verderben. Als im nächsten Jahr eine Missernte einsetzte, ließ sie Athamas einen angeblichen Orakelspruch überbringen. Demnach könne eine Hungersnot lediglich dadurch abgewendet werden, indem man Phrixos den Göttern opfere. Als der unglückliche Athamas das Opfer darbringen wollte, erschien ein Widder mit einem goldenen Fell. Phrixos sprang mit seiner Schwester Helle auf den Rücken des Tieres, das mit den Beiden davon flog. Allerdings verlor Helle den Halt und stürzte ins Meer. Phrixos erreichte Kolchis am Schwarzen Meer und opferte den Widder auf dessen Bitte hin. Zum Dank versetzten ihn die Götter als Zeichen unter den Sternen an den Himmel. Das Fell des Tieres, das so genannte goldene Vlies, fand einen geheimen Aufbewahrungsort in einem heiligen Hain. Das Goldene Fell (Vlies) Hintergrund des Mythos ist das goldreiche Kolchis, das im Westen des heutigen Georgien gelegene Gebiet des Kaukasus. Hier wurden Schaffelle verwendet, um Goldstaub aus den Flüssen zu waschen. Ausgrabungen in Georgien brachten besonders kunstvoll getriebene Goldartifakte aus den Gräbern der archaischen und der klassischen Zeitepoche hervor. Insbesondere zur hellenistischen Zeit, unter König Saulakis, wurden große Mengen Gold in Swanetien abgebaut. 50 km südwestlich von Tiflis fanden Geologen der Ruhr-Universität Bochum im Jahre 2004 das bisher älteste Goldbergwerk der Welt, beim Örtchen Sakridissi, wo bereits 3000 v. Chr. Gold unter Tage gefördert wurde. Seit dem 19. Jahrhundert wurden zahlreiche Der Mythos von Herakles und seinen zwölf Aufgaben zählt zu den bedeutendsten der griechischen Mythologie. Herakles, der mit Riesenkräften ausgestattete Held aus der Griechischen Mythologie, war ein unehelicher Sohn des Zeus, dem zwölf eigentlich unüberwindbare Aufgaben übertragen wurden. Durch Kraft und Intelligenz konnte er die Aufgaben erfüllen, wobei er etliche Untiere zur Strecke brachte, die ebenfalls am Himmel verewigt sind, wie den Löwen, den Krebs, die Wasserschlange und den Drachen. Die Aufgabe im Zeichen Widder Herakles Aufgabe im Zeichen Widder war das Einfangen der menschenfressenden Stuten des Diomedes. Seit Alters her gilt das Pferd als Symbol für die uns innewohnenden Triebkräfte – jene Kräfte, die es ermöglichen, unseren Willen durchzusetzen und uns dabei auf unserem Weg immer weiter nach vorne treiben. Sie sind sozusagen «vor den Wagen gespannt» der uns durch das Leben zieht. Diese Kräfte sind roh und bedürfen der Lenkung, da gesteckte Ziele sonst niemals erreicht werden. Im Mythos bewältigt Herakles die Aufgabe indem er die Pferde einfängt, fesselt und bändigt. Dies symbolisiert die Beherrschung und Konzentration der eigenen «wilden» Ich-Kräfte. Nur wenn der Mensch all seine «Pferdekräfte» zusammenbindet und sie dazu bringt, eine einzige Richtung einzuschlagen, können seine Vorhaben gelingen. Ansonsten zerstreuen sich die Kräfte und heben sich im Endeffekt gar gegenseitig auf. Das Ergebnis wird ein Scheitern auf allen Ebenen sein. In der medizinischen Astrologie wird der Widder dem Kopf es Menschen zugeordnet, wo scheinbar unaufhörlich unsere Gedanken kreisen. Der Herakles-Mythos zeigt uns in der ersten Aufgabe des Helden, dass es nötig ist zu lernen, die eigenen Gedanken ständig einzufangen, zu bändigen, zu konzentrieren. Nur so wird es eines Tages möglich sein, all unsere Kräfte auf Sonnenfinsternis 2013 l einen Punkt zu bringen und in die vorgegebene Richtung zu lenken. Viele Menschen «scheuen», wenn es um das Erreichen persönlicher Ziele geht. Zuviele Gedanken lassen sie schlussendlich den Kopf verlieren. Das Thema der ersten Aufgabe im Herakles-Mythos ist der pionierhafte Aufbruch, Kampf und die Durchsetzungsfähigkeit ohne «Wenn und Aber». Hier weist der Mythos zur unbedingten Notwendigkeit hin, die Gedanken zu bändigen, damit sie nicht ständig abschweifen und ausbrechen wie ungezügelte, wilde Pferde. Wie W. J. Denzinger in «Die zwölf Aufgaben des Herakles im Tierkreis» schreibt, mag für alle, die die Heraklesaufgabe im Widder noch vor sich haben, die Aufforderung gelten: Handle immer unmittelbar und spontan, damit Bedenken gar nicht aufkommen können! Erkenne, dass langes Überlegen schwächt und zu Verwirrung führt. Das Wesentliche kann sonst nicht gelebt werden. Die Folge ist , dass am Ende immer ein Rest von Unzufriedenheit und Unerfülltsein zurückbleibt. Die Widderkräfte im Horoskop Impulsiv und spontan zeigt sich der Widder als erstes Zeichen des Tierkreises. Er ist nicht belastet durch Erinnerungen an die Vergangenheit und deshalb hat er keine Angst vor Neuem. Er will und muss erobern. Im Widder geht es um Neuanfänge, ums Kräfte mobilisieren für ein Ziel, das nur erreicht werden kann, wenn man alles andere hinten anstellt. Dies bringt eine gewisse Ruhelosigkeit mit sich, die auch in Ungeduld und Wut umschlagen kann, wenn nicht alles nach Plan läuft. Der Aszendent im Widder Wichtige Themen für den Widderaszendenten sind Tatkraft, Führungswille und Selbstbehauptung. Menschen mit Widderaszendent sollten ihre Ideen spontan und direkt in die Tat umsetzen. Auf welche Art und Weise dies geschehen soll, zeigt die Stellung des Mars im Horoskop. Seine Stellung bekommt beim WidderAszendenten eine überragende Bedeutung. Steht Mars zum Beispiel im Schwachbereich oder am Talpunkt in Krebs oder in Fische, dürfte die Durchsetzung und Selbstbehauptung eher subtilere Formen annehmen oder sogar angstbesetzt sein. Steht Mars dagegen in einem Feuerzeichen wie Löwe oder Schütze, wird das SichBehaupten zum Selbstverständnis. Hier nimmt man schnell eine Vorreiterstellung für andere ein oder die Rolle des Pioniers und Eroberers. l l Naturschauspiel im Mai 2013 Sonnenfinsternis über dem Südpazifik Die erste Sonnenfinsternis des Jahres 2013 ereignet sich im aufsteigenden Knoten und beginnt, wie schon die totale Sonnenfinsternis am 14. November 2012, über ASTRONOMIE Astrolog 192 | 2013 Australien. Da der Mond nur drei Tage nach der Finsternis in Erdferne steht, reicht es diesmal «nur» zu einer ringförmigen Sonnenfinsternis. I m Gegensatz zu dieser vorausgehenden Sonnenfinsternis reicht in diesem Fall der scheinbare Durchmesser des Mondes nicht aus, um die Sonne vollständig zu bedecken. da zwischen Neumond und Erdferne des Mondes nur drei Tage liegen. Der größte Bedeckungsgrad beträgt 91,5 Prozent. Um 00:32.7 Uhr MESZ tritt bei Sonnenaufgang des 10. Mai 2013 im Collier Range National Park erstmals die Ringförmigkeit auf. Sie dauert zu Beginn 4 Minuten und 11 Sekunden. Der zentrale Pfad wandert über das dünn besiedelte Innere von Australien. Die Morgensonne steht dort nur 2 Grad über dem Horizont. Der Finsternispfad verläuft nordostwärts über sehr dünn besiedeltes Wüstengebiet und erreicht den Golf von Carpentaria. Die Zentrallinie zieht weiter über die Mornington Insel (Ringförmigkeitsdauer: 4 Minuten 35 Sekunden) hinweg, um wenig später um 00:42.36 Uhr MESZ den Mitchell-Alice Rivers National Park in Queensland zur erreichen, der bereits vor 117 Tagen die totale Sonnenfinsternis am 14. November 2012 erlebt hatte (Ringförmigkeitsdauer: 4 Minuten 37 Sekunden). Mit 5000 Kilometern pro Stunde bewegt sich der Mondschatten weiter nordöstlich, überstreicht das Great Barrier Reef und weiter den Pazifik. Nach 800 Kilometern über das Meer berührt die Zone der ringförmigen Sichtbarkeit Neuguinea, die Woodlark-Insel und die Salomon-Inseln. Im weiteren Verlauf wird die Koralleninsel Nauru überstrichen, anschließend die Gilbertinseln. Ungefähr 5000 Kilometer westlich der peruanischen Küste endet die ringförmige Phase der Finsternis. Partiell kann die Finsternis auch von Indonesien und Neuseeland gesehen werden. l (Quelle) Wikipedia.org/eclipse.astronomie.info 5