OECD – Paris, 12. Mai 2003 Economic Studies Nr. 35 Die OECD wird demnächst Economic Studies Nr. 35 veröffentlichen. Das Heft enthält fünf Artikel, die empirische Analysen zu folgenden Themen bereitstellen: Der Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Sozialpolitik; die Bedeutung von Informations- und Kommunikationstechnologien für das Produktivitätswachstum; mehr Wettbewerb und grössere Effizienz bei der Bereitstellung von öffentlich finanzierten Dienstleistungen; Messung der effektiven Steuerbelastung des Verbrauchs und der Arbeits- und Kapitaleinkommen und Auswirkungen der Immobilien- und Aktienpreise auf den privaten Verbrauch. Journalisten können ein Exemplar des Berichts von der OECD Pressestelle (mailto: [email protected]) anfordern. Abonnenten und Leser von Institutionen, die den Onlinedienst SourceOECD abonniert haben, können auf die Studie online zugreifen. NichtAbonnenten können die Studie vom OECD Online Bookshop (www.oecd.org/bookshop) kaufen. Im folgenden wird der Inhalt der fünf Artikel, die in dieser Ausgabe der OECD Economic Studies veröffentlicht werden, kurz beschrieben: Sozialer Schutz und Wachstum Im Durchschnitt entfallen 25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in den OECD Ländern auf öffentliche Sozialausgaben. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ein so hohes Niveau von Sozialausgaben einige Auswirkungen auf das Wachstum hat, aber ob diese positiv oder negativ sind, ist unter den verschiedenen Denkschulen umstritten. Dieses Papier eröffnet durch die Anwendung neuer ökonometrischer Techniken und die Nutzung neuer Datenquellen neue Einblicke in diese Fragestellung. Es wird der Nachweis für die Ansicht erbracht, dass mehr Sozialausgaben das Wachstum reduzieren. ″Aktive″ Sozialausgaben einschließlich aktive arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, Politiken, die die Arbeit wieder bezahlbar machen und Ausgaben für Familiendienste können jedoch wachstumsfördernd sein. Kontaktadresse: Roman Arjona (Tel: 003491349 5187 oder e-mail: [email protected] ), Maxime Ladaique (Tel: 0033 1 4524 8744 oder e-mail: [email protected] ) oder Mark Pearson (Tel: 0033 1 4524 9269 oder e-mail: [email protected] ). Produktion und Nutzung von IKT: Eine sektorale Betrachtung zum Produktivitätswachstum im OECD Raum Dieses Papier untersucht die Rolle des Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)Sektors und der IKT-nutzenden Schlüsselindustrien für das Produktivitätswachstum in den OECD-Ländern. Besonders der IKT-produzierende Sektor verzeichnete hohe Produktivitätszuwachsraten in vielen Ländern und trägt erheblich zum Wachstum der Arbeitsproduktivität in Finnland, Irland und Korea bei. In einigen wenigen Ländern, insbesonders in den USA und Australien, verzeichneten einige bestimmte IKT-anwendende Dienstleistungen auch einen überdurchschnittlichen Anstieg beim Produktivitätswachstum in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre. Weitere Strukturreformen dürften notwenig sein, bevor die Nutzung der IKT sich auch in einem Anstieg bei den Produktivitätsstatistiken der anderen OECD-Länder niederschlagen wird. Nationale Unterschiede bei der Messung der Produktivität in IKT produzierenden und nutzenden Industrien verkomplizieren grenzüberschreitende Länderanalysen. Kontaktadresse: Dirk Pilat (Tel: 0033 1 4524 8749 oder e-mail: [email protected]), Frank Lee (Tel: 0033 1 4524 9698 oder e-mail: [email protected]) oder Bart van Ark (Tel: 0031 050 3633674 oder e-mail: [email protected]) Wettbewerb und Effizienz bei öffentlich-finanzierten Dienstleistungen Die OECD-Länder öffnen allmählich die Märkte für öffentlich-finanzierte Dienstleistungen dem freien Wettbewerb. Der Artikel untersucht das Ausmass und die Art, in der die OECDLänder den Wettbewerb eingeführt haben und liefert einen analytischen Vergleich an Hand der Dienstleistungscharakteristika. Auf Feldern wie der Bildung, der Kinderbetreuung, der Pflege älterer Menschen und der Beschäftigungsdienste kann es Vorteile geben, wenn der Einzelne zwischen verschiedenen Anbietern wählen kann. Dabei ist es allerdings wichtig, angemessene Regulierungen zu entwickeln, die die Anreize für Anwender und Anbieter bestimmen. Alternativ dazu können wettbewerbsfördernde Ausschreibungen und Aufträge bei technischen und EDV-Diensten einschließlich der Felder, wo ein öffentliches Monopol die abschließenden Diensteleistungen bereitstellt, verwendet werden. Bis jetzt hat die Privatfinanzierung von Infrastrukturinvestitionen eine geringe Rolle gespielt. Kontaktadresse: Jens Lundsgaard (Tel: 0033 1 4524 8737 oder e-mail: [email protected]). Steuerquoten für den Verbrauch und Arbeits- und Kapitaleinkommen Dieses Papier präsentiert revidierte Steuerquoten, die auf realistischere Annahmen basieren als jene, die in einer früheren Studie dazu herangezogen wurden, welche dasselbe Konzept zur Messung der effektiven Steuerbelastung verwendete, basierend auf Statistiken zum Steueraufkommen und Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Obwohl die Höhe der revidierten Steuerquoten sich manchmal ziemlich von den früher errechneten unterscheidet, sind die beiden Datenreihen im allgemeinen hochkorreliert. Das Papier präsentiert auch eine Sensivitätsanalyse zur Lockerung einiger verbliebener unrealistischer Annahmen für Länder und Zeiträume, wo immer es möglich ist. Dabei zeigt sich, dass dies oft einen grösseren Effekt auf Steuerquoten bewirkt, inbesonders bei Kapitaleinkommen, und die zwei Datenreihen weisen manchmal keine hohe Korrelation mehr auf. Dies deutet auf die Notwendigkeit hin, diese Quoten gemeinsam mit anderen Indikatoren zu verwenden wie z.B. durchschnittliche effektive Steuersätze, um die Aussagen, die sie ermöglichen, zu bestätigen. Kontaktadresse: David Carey (Tel: 0033 1 4524 8729 oder e-mail: [email protected]) oder Josette Rabesona (Tel: 0033 1 4524 8815 oder e-mail: [email protected]). Der Aktienmarkt, der Immobilienmarkt und das Verbraucherverhalten Nach dem Boom auf den Aktienmärkten in den späten neunziger Jahren sind die Aktienpreise seit 2001 generell gefallen. Im Gegensatz dazu stiegen die Immobilienpreise kontinuierlich, und zwar schneller als das allgemeine Preisniveau in vielen Ländern. Diese Entwicklungen haben zu einem neuerlichen Interesse an den Auswirkungen von sich ändernden Vermögenswerten auf den Verbrauch und die Gesamtnachfrage geführt. Dieses Papier analysiert die Bedeutung des Finanz- und Immobilienvermögens der privaten Haushalte in den G7-Ländern (ausgenommen Deutschland) für den privaten Konsum. Sie liefert einige Schätzungen zur Sensivität des Verbrauchs gegenüber den verschiedenen Vermögensarten und testet, ob diese Sensivitäten sich über einen längeren Zeitraum verändert haben. Die Auswirkung der jüngsten Entwicklungen auf den Finanz- und Immobilienmärkten auf den Verbrauch werden auch quantifiziert. Die wichtigsten Ergebnisse sind: erstens, dass für alle Länder Vermögenskanäle identifizert werden; zweitens, dass diese Effekte von Land zu Land erheblich voneinander abweichen und drittens, dass ihre Bedeutung in einigen Ländern dahin tendierte, in der jüngsten Vergangenheit erheblich zu steigen. Kontaktadresse: Laurence Boone (Tel: 0033 1 4524 1473 oder e-mail: [email protected]) oder Nathalie Girouard (Tel: 0033 1 4524 8482 oder e-mail: [email protected]).