Trainermanual AUSZEIT-PROJEKT Kursleiter: Übungsleiter: Kursteilnehmer: Kursort: Dauer: Stephan Biesenbach (verantwortlich für Inhalte) W. Eichler, Nina Tencate, Ines Heimann, Kinder Klasse 5a-c ; 10-11. Lj. Sporthalle EMA Gymnasium Schuljahr 2009 - min. 12 Module a 45 min „AUSZEIT“- PROJEKT Std: 2 Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Inhaltsschwerpunkte /Organisation / Ziele: Zeit (Min) 1 Kennenlernen / Einführung Lauf-ABC , Einführung Funktionsgymnastik, Bewegungsspiel. 45 2 Lauf-ABC, Kleines Sprung-ABC. (mit Musik), Funktionsgymnastik, Haltungsschulung, Einführung Jonglage, Bewegungsspiele in der Gruppe, Entspannung 45 3 Lauf - ABC, Sprung-ABC (Musik), Funktionsgymnastik/ Haltungsschulung, Jonglage-Übungen, Bewegungsspiele, (Entspannung) 45 4 Lauf - ABC, Lauf / Sprung-ABC ( Musik), Jonglage-Übungen, Funktionsgymnastik, (Schwerpunkt Rumpfkraft ), Bewegungsspiele, 45 5 Aufwärmen , Jonglage-Ü. , Funktionsgymnastik: Mobilisation / Stabilisation mit P-Ball; Ausdauerspiele, Entspannung 45 6 Aufwärmen, Funktionsgymnastik ,Mobilisation / Stabilisation mit P-Ball, Staffel o. Spiel, 45 7 Aufwärmen, Funktionsgymnastik: Kraft- /Kraftausdauer Rumpf, Gleichgewicht-Koordinationsspiele, Staffeln (Reaktion /Schnelligkeit) 45 8 Aufwärmen, Funktionsgymnastik, Jonglage, Kraft-/ Kraftausdauer Rumpf; Staffelspiele- Koordination, 45 9 Aufwärmen, Funktionsgymnastik, „Ballführerschein“, Kraft-/ Kraftausdauer Rumpf; Staffel oder Bewegungsspiele - Koordination, 45 10 Aufwärmen, Funktionsgymnastik, „Ballführerschein“, Kraft-/ Kraftausdauer Rumpf; Bewegungsspiele Koordination, 45 11 Aufwärmen, Funktionsgymnastik, „Ballführerschein“, Kraft-/ Kraftausdauer Rumpf; Bewegungsspiele Koordination 45 12 Aufwärmen, Funktionsgymnastik, „Ballführerschein“, Kraft-/ Kraftausdauer Rumpf; Bewegungsspiele Koordination 45 „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 STUNDENORGANISATION: • Die nachfolgende Stundenplanung gibt ein Raster vor, das Übungsfolgen, Organisation und Ziel beschreibt. Die Leiter/-innen können aus einem Pool von Übungen auswählen. Beschreibungen zu Wirkung / Ziel / Durchführung einzelner Maßnahmen sind im Anhang angelegt. STUNDENAUFBAU • • • • • A: Schwerpunkt: Aufwärmen z.B. Lauf-ABC / Sprung-ABC (mit/ohne Musik) Ausdauer und Koordination werden integriert. B: Funktionsgymnastik (Kräftigung/Dehnung) (z.B. TOP 10) C: Schwerpunkt: Koordination: z.B. Jonglage / Flingo / Ballspiele/ Hindernis-Parcour u.a. D: Schwerpunkt Ausdauer / Aktivität: Spielerische Elemente in der Gruppe (Zombie Ball o.a. Bewegungsspiele /Staffeln etc.) E: Schwerpunkt Entspannung. ANHANG: • Beispiele / Durchführungshinweise, Abbildungen, Hintergrundinformationen Literatur: 3 - Einsehbar bei S. Biesenbach / W. Eichler • Spring H. et al (1986) Dehn- und Kräftigungsgymnastik, Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York • Sunbeck D. (2001) Was die 8 möglich macht. 2 Aufl. VAK-Verlags GmbH Freiburg • Brehm et al (2002) Psychosoziale Ressourcen, Arbeitshilfen für Übungsleiter, Herausgeber: DTB-Frankfurt • Medler / Schuster Ballspielen 1. - 6. Schuljahr, Philippka Sportverlag • Leichtathletiktraining: Heftauswahl themenbezogen - Sporthalle - LZ. • Finnigan D., (2008) Alles über die Kunst des Jonglierens, 15. Auflage, Dumont Buchverlag. • Will H. (2004)(Hrsg.) Handbuch Rehabilitationssport, Neuer Start Verlag, Hannover. „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 SCHWERPUNKT: Gliederung / Übungsfolge: A: „Gehvariationen“ Die Kinder Laufen und Gehen im vorgegebenen Raum durcheinander, ohne sich zu berühren. Variationen: -Laut und leise gehen / fröhlich , bedrückt gehen -Buchstaben des eigenen Namens gehen / 8 Gehen plus: Buchstabieren / Buchstaben- Zahlen-Kombinationen/ Grundrechnen / Begriffe Englisch) „Lauf-ABC“ / Sprung „ABC“ -An den langen Bahnen des Volleyballfeldes: Wechselhüpfen, Seitsteps, Kreuzgehen-laufen, Hopserlauf (vor u. zurück), Pendelschritte, Zehenbalance - Hackenbalance, Twist-Sprung Organisation Spielfeld Volleyball Lautes und deutliches Sprechen. Platz ausnutzen! Vorgehen, -Laufen, saubere Ausführung, dosierte Steigerung, Pausen lassen. C: Funktionsgymnastik Dehnübungen (Top 10) ; Stabilisationsübungen. Siehe Anhang 4 E: Bewegungs-/Ausdauerspiele: Zombiball / Brennball / E: Entspannung Muskelentspannung aus der Rückenlage. Körperreise: Mit der Atmung beginnend, dann an den Beinen - Armen fortsetzen. Ziel: Aufwärmen Raumorientierung Integration re./li. Aufwärmen Koordination Gleichgewicht Beeinflussung der ungünstigen Körperhaltung Verbesserung der Körperwahrnehmung Ausgleich muskulärer Dysbalancen Kräftigung der Haltungsmuskulatur „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 SCHWERPUNKT: Gliederung / Übungsfolge: 5 Organisation A: Aufwärmen / Kontaktaufnahme: Erläuterung der Stunde Sitzen im Kreis - „gemeinsamer Slogan“ -„Lauf-ABC“ -An den langen Bahnen des Volleyballfeldes: Wechselhüpfen, Seitsteps, Kreuzgehen-laufen, Hopserlauf (vor u. zurück), Pendelschritte, Zehenbalance - Hackenbalance, Twist-Sprung. -„Sprung-ABC“: -Wippen in den Zehenstand, federnd beidbeinig aus den Sprunggelenken hüpfen, Abspreizen-Schliessen beidbeinig, Schrittfolgen klein re/li. beidbeinig, Rumpfeindrehen(Twist) mit seitwärts gespreizten Armen, Armwechselbewegungen einbauen und steigern, Wechselbelastungen rechts / links mit Vorstrecken des Spielbeines, - seitwärts Abspreizen des Spielbeines… B. Funktionsgymnastik / Stabilisation - Kräftigung Top Ten Dehnübungen, Übungsfolgen siehe Beispiele Anhang Lauf-ABC Kreislauf um das Volleyballfeld. Der Leiter führt die Gruppe an und demonstriert die Übungsteile, wechselt in den Innenkreis, - Gruppenkontrolle und Korrektur. C. Einführung in die Ball-Jonglage mit 1-2 Bällen Erarbeiten des einhändigen Werfen und Fangen recht/ links rhythmisch, erarbeiten verschiedener Rhythmik / Amplitude, Schwierigkeitsstufen mit Einzelbällen variieren. Am Ort ausreichend Platz TN, großer Halbkreis- Leiter für alle sichtbar, Laute Ansage, Einzelsequenzen, Korrekturen/ Hilfen. D. Bewegungsspiele in der Gruppe Z.B. Zombieball, Brennball, Fänger /Erlöser Siehe Anhang Bewegungsspiele E. Körperreise, Aufmerksamkeitszentrierung und Atmung, Tiefmuskelentspannung. Rückenlage Weichmatte, Ansage Leiter Grundposition, Start: Bauchatmung, dann Arme / Beine oder „Bilderreise“ Große Kreisformation, Musik, Sprungübungen und Rhythmusvorgabe durch den Leiter am Ort. Am Ort ggfs. Matten. Betonung der Beinmuskulatur. Durchführung siehe Anhang Grosser Halbkreis. Ziel: Physische und psychische Einstimmung, Aktivierung HerzKreislauf-System, dynamische Ganzkörperbewegungen mit langsam steigender Intensität. Koordinative Grundschule. Beeinflussung der Grundfunktionen der Gelenke, Sehnen, Bänder und Muskeln im Sinne der Lockerung oder Kräftigung oder Dehnung - je nach Übungsauswahl Je nach Spiel: Betonung Ausdauer / Auge-HandKoordination / Taktik/ Geschicklichkeit Beeinflussung des Sympathikus im Sinne der psychischen Entspannung, Senkung M-Tonus, Atemfrequenz. „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 SCHWERPUNKT: Gliederung / Übungsfolge: A: Aufwärmen / Kontaktaufnahme: Erläuterung der Stunde Sitzen im Kreis - „gemeinsamer Slogan“ „Lauf-ABC“ -An den langen Bahnen des Volleyballfeldes: Wechselhüpfen, Seitsteps, Kreuzgehen-laufen, Hopserlauf (vor u. zurück), Pendelschritte, Zehenbalance - Hackenbalance, Twist-Sprung. -„Sprung-ABC“: -Wippen in den Zehenstand, federnd beidbeinig aus den Sprunggelenken hüpfen, Abspreizen-Schliessen beidbeinig, Schrittfolgen klein re/li. Beidbeinig, Rumpfeindrehen(Twist) mit seitwärts gespreizten Armen, Armwechselbewegungen einbauen und steigern, Wechselbelastungen rechts / links mit Vorstrecken des Spielbeines, - seitwärts Abspreizen des Spielbeines. B. Funktionsgymnastik / Stabilisation - Kräftigung Top Ten Dehnübungen siehe Plan Übungsfolgen Beispiele aus dem Anhang C. Einführung in die Ball-Jonglage mit 1-2 Bällen Erarbeiten des einhändigen Werfen und Fangen recht/ links rhythmisch mit nicht zu grosser Amplitude, Augenhöhe. D. Bewegungsspiele in der Gruppe Körperreise, Aufmerksamkeitszentrierung und Atmung, Tiefmuskelentspannung 6 Organisation Lauf-ABC Kreislauf um das Volleyballfeld. Der Leiter führt die Gruppe an und demonstriert die Übungsteile, wechselt in den Innenkreis, - Gruppenkontrolle und Korrektur. Große Kreisformation, Musik, Sprungübungen und Rhythmusvorgabe durch den Leiter. Ziel: Physische und psychische Einstimmung, Aktivierung HerzKreislauf-System, dynamische Ganzkörperbewegungen mit langsam steigender Intensität. Koordinative Grundschule. „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 SCHWERPUNKT: Gliederung / Übungsfolge: A: (1)„Lauf-ABC“ ( Sprung ABC ) A: (2) Aufwärmübungen auf dem Pezzi-Ball Übungen im Sitzen (Ballgewöhnung) Die Teilnehmer sitzen im Halbkreis auf Bällen und - setzen abwechselnd das rechte und das linke Bein vor - heben ein Bein und klatschen unter dem Bein die Hände zusammen - beschreiben abwechselnd mit den Füßen in der Luft Figuren, - ziehen die Fußspitzen im Wechsel ran und strecken sie - strecken jeweils einen Arm in verschiedene Richtungen und ziehen ihn wieder heran - Armkreisen nach hinten -ahmen Schwimmbewegungen mit den Armen nach "Brennball" Es werden zwei Mannschaften gebildet, eine Mannschaft steht im Spielfeld, die andere in einer Reihe hintereinander am Start. Am Spielfeldrand befinden sich mehrere Freimale (z.B. an den Ecken). Der erste Spieler hat einen Ball und wirft hn in das Spielfeld hinein und läuft dann zu einem Freimal. Er muß dort eher ankommen, als die andere Mannschaft es schafft, den Ball zu fangen, ihn ggf. sich gegenseitig zuzuspielen und in einen kleinen Kasten, der sich in der Nähe des Startfeldes befindet, hineinzulegen. Ist der Ball eher im Kasten als der Läufer auf einem Freimal, so ist dieser ausgeschieden ("verbrannt"). Sind alle Spieler einer Mannschaft ausgeschieden, so wechseln die Mannschaften. E: Entspannung / Abwärmen Körperreise, Aufmerksamkeitszentrierung und Atmung, Tiefmuskelentspannung 7 Organisation Kreisformation sitzend auf dem Pezzi-Ball. Teilnehmer sollen sicher sitzen lernen, können sich ggf. abstützen (Ball gegen Ball/ Rücken an Rücken) , Beine oft Abwechseln. Die Größe des Spielfeldes und die Anzahl der Freimale sollten so ausgewählt werden, dass die Belastungen der Gruppe angepasst sind. Ziel: lokale Erwärmung der Oberschenkelmuskulatur, Beanspruchung der koordinativen Fähigkeiten lokale Erwärmung der Wadenmuskulatur lokale Erwärmung der Arm- und Schultermuskulatur mit anteiliger Verbesserung der Beweglichkeit. Auge-Hand-Koordination, Taktik „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 SCHWERPUNKT: Gliederung / Übungsfolge: B: Zombieball Jeder spielt gegen jeden. Alle Spieler laufen in der Halle umher. Der Spielleiter wirft blind die Bälle ins Volleyballfeld. Wer einen Ball fängt ist Jäger und darf jeden , den er erwischt, abwerfen. Mit dem Ball in der Hand darf man nur 2 Schritte machen. Wenn man dribbelt darf man soviele Schritte machen , wie man möchte. Verliert jemnad den Ball, oder unternimmt ein Spieler einen abwurfversuch ist der Ball frei für jeden der ihn zuerst erreicht. Wird ein Spieler abgeworfen, muss er/sie sich auf eine Langbank stellen und so laut wie möglich den Namen des Abwerfers brüllen. Wird nun der benannte Übeltäter abgeworfen, darf der Lauschreier wieer ins Feld. Fängt aber Jemand den Ball eines Jägers, ist er sie nicht ab, sondern der Jäger muss auf die Bank, bis der Fänger selbst abgetroffen ist. (er darf auch kräftig brüllen). 8 Organisation 2-3 dribbelbare Softbälle, Langbänke an den Hallenwänden Ziel: „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 SCHWERPUNKT: Gliederung / Übungsfolge: 9 A: (1)„Lauf-ABC“ ( Sprung ABC ) B: (2) Stabilisationsübungen auf dem Pezzi-Ball Übungen im Sitzen (Ballgewöhnung) Die Teilnehmer sitzen im Halbkreis auf Bällen und - setzen abwechselnd das rechte und das linke Bein vor - heben ein Bein und klatschen unter dem Bein die Hände zusammen - beschreiben abwechselnd mit den Füßen in der Luft Figuren, - ziehen die Fußspitzen im Wechsel ran und strecken sie - strecken jeweils einen Arm in verschiedene Richtungen und ziehen ihn wieder heran - Armkreisen nach hinten -ahmen Schwimmbewegungen mit den Armen nach •C. Jonglage • D. Spiel "Brennball" Es werden zwei Mannschaften gebildet, eine Mannschaft steht im Spielfeld, die andere in einer Reihe hintereinander am Start. Am Spielfeldrand befinden sich mehrere Freimale (z.B. an den Ecken). Der erste Spieler hat einen Ball und wirft hn in das Spielfeld hinein und läuft dann zu einem Freimal. Er muß dort eher ankommen, als die andere Mannschaft es schafft, den Ball zu fangen, ihn ggf. sich gegenseitig zuzuspielen und in einen kleinen Kasten, der sich in der Nähe des Startfeldes befindet, hineinzulegen. Ist der Ball eher im Kasten als der Läufer auf einem Freimal, so ist dieser ausgeschieden ("verbrannt"). Sind alle Spieler einer Mannschaft ausgeschieden, so wechseln die Mannschaften. • E: Entspannung / Abwärmen Körperreise, Aufmerksamkeitszentrierung und Atmung, Tiefmuskelentspannung Organisation Kreisformation sitzend auf dem pezzi-Ball. Teilnehmer sollen sicher sitzen lernen, können sich ggf. abstützen (Ball gegen Ball/ Rücken an Rücken) , Beine oft Abwechseln. Die Größe des Spielfeldes und die Anzahl der Freimale sollten so ausgewählt werden, dass die Belastungen der Gruppe angepasst sind. Ziel: lokale Erwärmung der Oberschenkelmuskulatur, Beanspruchung der koordinativen Fähigkeiten lokale Erwärmung der Wadenmuskulatur lokale Erwärmung der Arm- und Schultermuskulatur mit anteiliger Verbesserung der Beweglichkeit. Auge-Hand-Koordination, Taktik „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Übungen mit dem Pezzi-Ball 10 Ziele der Übungen mit dem Pezzi-Ball -Schulung der Körperhaltung -Verbesserung der Beweglichkeit -Verbesserung der Haltungskontrolle / Körperwahrnehmung -Verbesserung der Kraftausdauer der Rumpfmuskulatur -Verbesserung der Mobilität des Schultergürtels und des Beckengürtels Ausgangsstellung (ASTE) -Im Sitz, stabile Abstützung der Füße Endstellung (ESTE): -Aufrichtung Becken, Rumpf, Schultergürtel, HWS („Rumpf im Lot“) Durchführung -1. Beckenkontrolle einüben, Aufrichten der Wirbelsäule erspüren, Bewegungen des Beckens spüren, Bewegungen des Schultergürtels spüren. Intensität 5 Wiederholungen, langsame Ausführung „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Übungen mit dem Pezzi-Ball 11 Ziel -Rumpfstabilisation / Aufrichtung der gesamten Wirbelsäule/ Einstellung Schultergürtel Ausgangsstellungen: -Sitz über der Ballmitte, stabile Abstützung der Füße Durchführung U-Haltung der Arme, Schultergürtel eher in Retraktion ( Schulterblätter nach hinten ziehen). Erfahrung der Beckenbewegungen und Rumpfmitbewegungen durch vor und Zurückbewegung Becken. Intensität 5- 8 langsame Wiederholungen „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Übungen mit dem Pezzi-Ball 12 Ziel -Rumpfstabilisation / Aufrichtung der gesamten Wirbelsäule/ Einstellung Schultergürtel Ausgangsstellungen: -Sitz über der Ballmitte, stabile Abstützung der Füße Durchführung Streckung Rumpf - der Arme, Erfahrung der Beckenbewegungen und Rumpfmitbewegung durch Seitverlagerung des Beckens. Darauf achten das das Becken aufgerichtet bleibt Intensität 5- 8 langsame Wiederholungen „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Übungen mit dem Pezzi-Ball 13 Ziel -Rumpfmobilisation ; kombinierte Bewegung der gesamten Wirbelsäule Ausgangsstellungen: -Sitz über der Ballmitte, stabile Abstützung der Füße Durchführung Parallele Streckung der Arme, Schultergürtel führt die Bewegung aus der Streckung und Drehung nach rechts in die Beugung des Rumpfes und Drehung nach links. Seitenwechsel. Intensität 4-6 langsame Wiederholungen „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Übungen mit dem Pezzi-Ball 14 Ziel -Rumpfmobilisation - Schultergürtel Ausgangsstellungen: -Sitz über der Ballmitte, stabile Abstützung der Füße, Arme in paralleler Vorhalte - Höhe Sternum. Durchführung -1. Beckenkontrolle einüben, Arme aus der Vorhaltung in die Rotation nach links führen -2. Schultergürtel -Rumpf mit den Armen zu einer Einheit werden lassen. - Becken aufgerichtet lassen! Intensität 4-6 langsame Wiederholungen „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Übungen mit dem Pezzi-Ball 15 Ziel -Rumpfstabilisation bei gleichzeitiger Mobilisation OE - Schultergürtel Ausgangsstellungen: -Bauchlage Becken-Bauch über der Ballmitte, stabile Abstützung der Füße Durchführung Die über den Stab verbundenen Arme werden aus der Nackenhaltung über den Kopf nach vorn oben geführt. Der Kopf bleibt in Verlängerung der Wirbelsäule. Der Rumpf bleibt stabil aufgerichtet. Intensität 5- 8 langsame Wiederholungen „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Übungen mit dem Pezzi-Ball 16 Ziel -Rumpfstabilisation / Aufrichtung der gesamten Wirbelsäule/ Einstellung Schultergürtel - Bewegung OE Ausgangsstellung: -Sitz über der Ballmitte, stabile Abstützung der Füße Durchführung U-Haltung der Arme, Schultergürtel eher in Retraktion (Schulterblätter nach hinten ziehen). Bewegung der Arme in die Streckung ohne Änderung der Rumpf und Beckenstellung Intensität 5- 8 langsame Wiederholungen „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Übungen mit dem Pezzi-Ball 17 Ziel -Rumpfstabilisation ; (KA) Mobi Schultergürtel Ausgangsstellung: -Sitz über der Ballmitte, stabile Abstützung der Füße, Stab in Vorhalte - Höhe Sternum, Kammgriff Durchführung -1. Beckenkontrolle einüben, Schwerpunkt nach vorn verlagern, Arme aus der U-Haltung nach vorn oben führen. -2. Schultergürtel -Rumpf mit den Armen zu einer Einheit werden lassen. - Halten des Armgewichtes vor dem Körperschwerpunkt. Intensität 4-6 langsame Wiederholungen „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Übungen mit dem Pezzi-Ball 18 Ziel -Rumpfstabilisation ; Mobi Schultergürtel Ausgangsstellung: -Sitz über der Ballmitte, stabile Abstützung der Füße, Stabhaltung hinter dem Kopf, WS aufgerichtet Durchführung -1. Beckenkontrolle einüben, Schwerpunkt über der Ballmitte, Arme aus der U-Haltung nach oben führen. -2. Schultergürtel -Rumpf mit den Armen zu einer Einheit werden lassen. - Einatmen in den Bauch bei der Bewegung nach oben Intensität 4-6 langsame Wiederholungen „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Übungen mit dem Pezzi-Ball 19 Ziel -Rumpfstabilisation ; Mobi Schultergürtel Ausgangsstellungen: - Bauchlage - Becken über der Ballmitte, Abstützung der Arme am Boden. Beine gestreckt , parallel zum Boden ausgerichtet Durchführung Heranziehen der Beine aus der Streckung, „in den Ball pressen“- Einatmen in den Bauch bei der Bewegung. Dann die Beine wieder ausstrecken zur ASTE. Intensität 4-6 langsame Wiederholungen „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Übungen mit dem Pezzi-Ball 20 Ziel -Rumpfstabilisation ; Mobi Schultergürtel Ausgangsstellung: - Bauchlage - Becken über der Ballmitte, Abstützung re. oder li. Bein kontralateraler arm am Boden. Jeweils Beine gestreckt. Durchführung gestreckten rechter/linken Arm und gleichzeitig das gegenüberliegende Bein horizontal ausrichten. Dann absenken und die gegenseitigen Arm/BeinBewegungen zur Horizontalen durchführen Intensität 4-6 langsame Wiederholungen „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Übungen mit dem Pezzi-Ball 21 Ziel -Rumpfstabilisation ; Mobi Schultergürtel Ausgangsstellung: - Bauchlage - Becken über der Ballmitte, Abstützung re. und li. Bein. Arme nach hinten unten gestreckt. Rumpf und Halswirbelsäule stabil - horizontal ausgerichtet. Durchführung Die gestreckten Arme werden nach hinten oben angehoben. Die Schulterblätter werden zur Wirbelsäulenmitte und nach unten gezogen. Variation: die Arme werden nach hinten-oben-aussen geführt Intensität 4-6 langsame Wiederholungen „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Übungen mit dem Pezzi-Ball 22 Ziel -Rumpfstabilisation ; Mobilisation /Kräftigung Schultergürtel Ausgangsstellung: - Bauchlage - Becken über der Ballmitte, Abstützung re. und li. Bein. Arme in Schulterhöhe angewinkelt („breite Bullenhörner“). Rumpf und Halswirbelsäule stabil - horizontal ausgerichtet. Durchführung Die Arme werden nach vorn gestreckt und wieder in die ASTE zurückgezogen. Die Schulterblätter werden zur Wirbelsäulenmitte gezogen. Der Rumpf bleibt stabil. Intensität 4-6 langsame Wiederholungen „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Übungen mit dem Pezzi-Ball 23 Ziel -Rumpfstabilisation ; Mobilisation /Kräftigung Schultergürtel Ausgangsstellung: - Bauchlage - Becken über der Ballmitte, Abstützung re. und li. Bein. Arme in den Ellenbogengelenken 90° gebeugt und nach unten an den Ball angelegt. Rumpf und Halswirbelsäule stabil - horizontal ausgerichtet. Durchführung Die Arme werden halbkreisförmig zur Seite angehoben („Flügelschwingen“) und wieder in die ASTE zurückgeführt. Die Schulterblätter werden zur Wirbelsäulenmitte gezogen. Der Rumpf bleibt stabil. Intensität 4-6 langsame Wiederholungen „AUSZEIT“- PROJEKT 24 Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Ziel -Rumpfstabilisation / Kräftigung Ausgangsstellungen: - Rückenlage - Becken auf dem Boden, Beine (Unterschenkel auf dem Ball abgelegt. Arme seitlich neben dem Körper gestreckt und auf den Boden gedrückt. Durchführung Die Arme erhöhen den Druck auf den Boden und gleichzeitig wird das Becken angehoben. Der Körper bildet eine Linie von den Füßen bis zum Schultergürtel. Der Rumpf wird 2 Sekunden in der ESTE stabil gehalten und langsam in die ASTE zurückgeführt. Intensität 4-6 langsame Wiederholungen „AUSZEIT“- PROJEKT 25 Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Ziel -Rumpfstabilisation / Kräftigung -- Betonung der Bauchmuskulatur Ausgangsstellungen: - Rückenlage - Becken auf dem Boden, Beine umfassen mit den Unterschenkeln den Ball. Der untere Rücken wird aktiv auf den Boden gedrückt. Durchführung Die Arme erhöhen den Druck auf den Boden und gleichzeitig wird der Ball mit den beinen in Richtung Bauch angehoben. Dann werden die gestreckten arme gegen den Ball gepresst. Diese Endstellung soll (unter gleichbleibendem Druck gegen den Ball) 3-5 Sek. Gehalten werden. Dann werden erst die Arme aus der ESTE und anschließend die Beine zur ASTE zurückgeführt. Intensität 3-5 langsame Wiederholungen „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Ziel -Kräftigung der Bauchmuskulatur Ausgangsstellung: - Rückenlage - Becken auf dem Boden, Beine auf dem Ball abgelegt, Arme gestreckt Durchführung Die Schultern werden langsam vom Boden hochgerollt. Dabei wandern die Hände an den Oberschenkeln aufwärts. Die HWS sollte gestreckt bleiben („Kinnspitze nach vorn schieben“)Diese Endstellung soll 3 Sek. gehalten werden. Dann wird der Oberkörper langsam zur ASTE zurückgeführt. Variante: mit beiden Armen rechts /links abwechselnd einseitig aufwärts und dabei die gegenseitige Schulter betonen. Intensität 3-5 langsame Wiederholungen Variante 26 „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Funktionsgymnastik „Top-Ten“ Dehnübungen Dehnung Hüft-Becken-Bein-Muskulatur 1. Gesäßmuskulatur / M. piriformis / Glutaeus maximus. Die Übung sollte als Variante im Liegen durchgeführt werden 2. Ischio-crurale Gruppe Die Übung kann ebenfalls am Boden in RL oder Ausfallschrittstellung siehe Hüftbeuger Ausgangstellung durchgeführt werden. Variante Beckenstellung verändern um die unterschiedlichen Anteile der Muskelgruppe zu betonen 27 „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Funktionsgymnastik „Top-Ten“ Dehnübungen Dehnung Hüft-Becken-Bein-Muskulatur 3. Hüftbeuger / M. iliopsoas. Durch Seitneigung entgegen der Dehnungsseite ist der Muskelursprung im Bereich der LWS zu betonen. Adduktoren 4. Adduktoren Gruppe Die Übung kann ebenfalls am Boden in RL oder „Froschposition“ durchgeführt werden. Variante Beckenstellung verändern um die unterschiedlichen Anteile der Muskelgruppe zu betonen 28 „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Funktionsgymnastik „Top-Ten“ Dehnübungen Dehnung Hüft-Becken-Bein-Muskulatur 5. Kniestreckergruppe M. Quadrizeps femoris / (Rectus fem.) Vor Einstellung des Beines in Extension im Hüftgelenk Wirbelsäule durch Spannung der Gesäß- und Bauchmuskulatur sichern. Alternative Durchführung aus der Seitenlage mit Hüftflexion der Gegenseite. 6. Wadenmuskulatur / Achillessehne Die Übung kann mit leicht gebeugtem oder gestrecktem Kniegelenk und Betonung der Ferse am Boden die unterschiedlichen Bereiche der SehnenMuskel oder Knochenübergänge betonen. 29 „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Funktionsgymnastik „Top-Ten“ Dehnübungen Dehnung Schultergürtel-Rumpf-Muskulatur 7. Schultergürtel-Muskulatur M. trapezius p. desc. Mit gegensinniger Seitneigung der HWS beginnen, dann den Kopf in Vorneige und Drehung zur gedehnten Seite bringen. Dann wird der Arm Richtung Boden ausgestreckt. 8. Brustmuskulatur M.pectoralis major 30 „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Informationen für die Übungsleiter SCHWERPUNKT FUNKTIONSGYMNASTIK - KRÄFTIGUNG: • • • Vorteil: einfache Durchführung, hohe Zuwachsrate an Kraft und Muskelquerschnitt. • • • • Nachteil: Keine Elastizität und keine Längenzunahme der Muskulatur, keine gleichzeitige Koordinationsschulung, Durchblutungshemmung bei der Kontraktion, Gefahr der Pressatmung. • 31 Übungen zur Kräftigung (statisch): Bei den statischen Kräftigungsübungen erfolgt ein Verharren in einer angespannten Stellung, d.h. es kommt zu einer Spannungsänderung im Muskel ohne Änderung der Muskellänge und ohne Gelenkbewegung. Übungen zur Kräftigung (dynamisch): Bei den dynamischen Bewegungsformen kommt es zu einer Spannungs- und Längenänderung der Muskulatur und somit zu einer Bewegung im Gelenk. • • • • • Vorteil: Verbesserung der Koordinationsfähigkeit, Verbesserung der Flexibilität, Verbesserung der lokalen Durchblutung der Muskulatur, hohe Zuwachsrate an Kraft und Muskelquerschnitt, Verbesserung der lokalen Muskelausdauer. • • Nachteil: Hoher koordinativer Anspruch, hohes Ausmaß an Ausweichbewegungen und fehlerhafter Durchführung „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Informationen für die Übungsleiter SCHWERPUNKT FUNKTIONSGYMNASTIK - KRÄFTIGUNG: Hinweise zur Durchführung: • • • • • • • • • • • • • 32 Mut zur Pause, Abbrechen bei subjektivem Belastungsempfinden „schwer“ bis „sehr schwer“, langsam und genau üben, kein Schwungholen, leicht beginnen, langsam steigern, Spannungsposition mindestens 6 sec. halten (bei statischen Übungen), 6 -10 Wiederholungen der Übung (bei dynamischen Übungen), 5 Wiederholungen (bei statischen Übungen), Pressatmung durch Weiteratmen verhindern, (Anweisung mitzählen!) niedrige Widerstände wählen (bei dynamischen Übungen), und eher die Wiederholungszahl erhöhen, Hebelverkürzungen zur Erleichterung nutzen, Überstreckung der Gelenke vermeiden, sinnvoller Wechsel der beanspruchten Muskulatur. „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Informationen für die Übungsleiter SCHWERPUNKT FUNKTIONSGYMNASTIK - DEHNUNG: Vorbemerkung: Durch Dehnübungen sollen in erster Linie Muskeln in ihren anatomisch vorgesehenen Bewegungsmöglichkeiten angesprochen werden. Zunächst sei festgehalten, dass in den vergangenen Jahren kein Bereich der funktionellen Gymnastik wissenschaftlich so intensiv diskutiert und untersucht wurde, wie dies für das Dehnen von Muskeln zutrifft. Die Veröffentlichungen zum Dehnen sind in ihren Aussagen z.T. unterschiedlich bzw. widersprechen sich. So werden Dehnungen keine nachweisbaren Effekte nachgesagt, es werden sogar negative Auswirkungen beschrieben. Es wird an anderer Stelle konträr beschrieben, dass durch Dehnübungen eine positive Auswirkung auf die Beweglichkeit erzielt werden (vgl. BÖS & BREHM 1998) kann. • • • • • • • • 33 Dehntechniken: Innerhalb der Dehnungsmöglichkeiten kann man verschiedene Dehntechniken voneinander unterscheiden: Gehaltenes oder passives Dehnen (statisch), Dehnung Agonist bei gleichzeitiger Anspannung des Antagonisten Anspannen - Entspannen - Dehnen (Contract-Release-Dehnung). Kombinationen dieser drei Dehntechniken sind möglich. 1. Gehaltenes oder passives Dehnen Bei der ersten Form wird die zu dehnende Muskulatur vom Partner (passiv, fremdgesteuertes Dehnen) oder durch den Übenden selbst (aktiv, selbstgesteuertes Dehnen) behutsam in die Dehnungslage bis zu dem Punkt herangeführt, an dem in der Muskulatur eine deutliche Spannung spürbar wird. In dieser Position wird dann über einen bestimmten Zeitraum (ca. 10 bis 30 sec.) verweilt und sich mittels Dehnung an die Spannung der Muskulatur angepasst. Die Dehnung sollte 2-3 mal wiederholt werden. 2. Dehnung Agonist bei gleicher Anspannung des Antagonisten Durch Anspannen des Antagonisten kommt es zur reflektorischen Hemmung des Agonisten, der durch diese Tonussenkung effektiver dehnbar wird. Aus der Ausgangsstellung heraus spannt man den Antagonisten ca. 5-7 sec. lang an, um anschließend sofort in die Dehnung des Agonisten überzugehen. Dies dauert dann ca. 10-20 sec. 3. Anspannen - Entspannen - Dehnen Aus der Ausgangsstellung heraus beginnt man mit der isometrischen Anspannung des zu dehnenden Muskels (ca. 5-7 sec.). Anschließend löst man die Spannung für 1-2 sec. und geht in die Dehnung über, die dann ca. 7-10 sec. dauert. Durch die isometrische Anspannung tritt kurzzeitig eine Entspannung (Relaxationsphase) ein, in der die Muskulatur besonders dehnfähig ist, d.h. der muskulär-reflektorische Widerstand der Muskeln gegen Dehnung ist dadurch vermindert. „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Informationen für die Übungsleiter SCHWERPUNKT FUNKTIONSGYMNASTIK - DEHNUNG: Grundsätze zur Durchführung von Funktionsgymnastik / Dehnübungen bei Kindern: • • • • • • • • • • Ohne Aufwärmen kein dehnen, immer die richtige Ausgangsposition einnehmen, niemals nachfedern oder wippen, ruhig und gehalten üben, in die mögliche Endposition hineingehen und dort halten, Dehnung darf keine Schmerzen verursachen, 10 sec. bis zu 20 sec. in der Dehnposition halten, möglichst viele Wiederholungen durchführen, Pressatmung vermeiden, langsam, kontrolliert üben, ruckartige, explosionsartige Bewegungen vermeiden. Grundsätze zur Durchführung von mobilisierenden Übungen bei Kindern: • • • • • • Erarbeiten der Übungen durch Erläuterung / Vormachen / Üben / Kontrollieren (Spiegel) langsam und vorsichtig beginnen, nicht gewaltsam reißen, erst nach einer gewissen Beanspruchung in mögliche Endpositionen kontrolliert hineingehen, das Gelenk immer nur in seinen funktionellen Möglichkeiten ansprechen (Anatomie des Gelenks beachten), hohe Wiederholungszahl wählen (bis zu 20 x ) (passive Formen sind in der Regel effektiver!) Grundsätze zur Durchführung von Ausdauer-Übungen bei Kindern: 34 • • • • • • in erwärmtem Zustand beginnen, individuelle Fähigkeiten nutzen, Belastung je nach individuellem Trainingszustand wählen, möglichst freie Form der Organisation wählen, Rückmeldung über die Belastung durch Pulswerte geben, nie zum Schluss steigern (Endspurt), da dies die Laktatwerte unnötig anhebt. „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Informationen für die Übungsleiter BEWEGUNGSSPIELE: Grundsätze zu Bewegungsspielen bei Kindern: • • • • • • • • • • • • • • Durchführung von Bewegungsspielen Sie haben ein einfaches und überschaubares Regelwerk Mit Hilfe dieses einfachen Regelwerks kann die zugrundeliegende Spielidee so variiert werden, dass ein neues Spiel entsteht. Sie besitzen einen hohen Motivationsgrad und einen großen kreativen Anteil Sie haben das „Werfen“, „Laufen“, „Springen“ oder andere motorische Fähigkeiten zum Inhalt. Sie sind von der Teilnehmerzahl her variabel Sie sind von ihrer technischen Ausführung her auf einfachstem Niveau nachvollziehbar. Sie tragen Wettkampfcharakter, unterliegen aber keinen amtlichen Wettkampfbestimmungen. Die Spielzeit, die Größe des Spielfeldes und die Art des Spielgeräts können jeweils neu festgelegt werden. Die Mannschaften können zahlenmäßig gleich oder ungleich stark sein. Es besteht die Möglichkeit, dass nur ein Teilnehmer gegen alle anderen kämpft oder spielt. Sie bedürfen aufgrund ihrer einfachen Struktur keiner längeren Anlauf- oder Übungszeit, sondern sind schon nach wenigen Erläuterungen spielbar und können beliebig oft wiederholt werden. Geringe organisatorischer Voraussetzungen. Sie erfordern keine aufwendigen Spielgeräte, Tore, Netze oder Markierungen. Zielsetzungen / gesundheitsfördernde Wirkungen der Bewegungsspiele mit Kindern: • • • • • • • • • • • • 35 motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten (z.B. Ausdauer, Koordination, Geschicklichkeit, Laufen, Werfen, Fangen, Schießen etc.), sensorische Fähigkeiten (optisch, akustisch, taktil, kinästhetisch, etc.), Umgang mit Gegenständen und Spielgeräten, taktische Fähigkeiten, bewusstes Wahrnehmen und Erleben des eigenen Körpers, der Befindlichkeit, eigener Verhaltensweise etc., Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft, realistische Selbsteinschätzung, Regulierung psychophysischer Aktivierung und Aktivität, gestalterische Fähigkeiten, kreatives Handeln, verbale und nonverbale Kommunikation und Interaktion, Planung, Gestaltung und Abstimmung zielgerichteter individueller und mannschaftlicher Handlungsabläufe, Übernehmen und Ausgestalten von Spielrollen, Erkennen, Reflektieren, Verändern und/oder Akzeptieren von Regeln, Spielideen, Rahmenbedingungen etc.; Erwerb eines „Regelgewissens“. „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 Informationen für die Übungsleiter Jonglage / Ballführerschein Zielsetzungen / gesundheitsfördernde Wirkungen 1. Förderung von Koordination und Wahrnehmung Beim Werfen und Fangen werden die sensorischen Fähigkeiten gefördert. Das schnelle Fokussieren der Wurfgegenstände schult vor allem unsere Augen. Zudem wird das taktile Empfinden trainiert. Außerdem: Dadurch, dass man beim Jonglieren schnell reagieren muss, werden unser Zeit- und Rhythmusgefühl gestärkt sowie unsere Reflex- und Balancefähigkeit optimiert. 2. Förderung von Beweglichkeit und Ausdauer Bei den einfachen Jonglierübungen wird die gleichmäßige Benutzung beider Hände, Handgelenke und Arme gefördert. Unser Gehirn wird zudem vor die Aufgabe gestellt, die beiden Gehirnhälften mit ihren unterschiedlichen Aufgabenstellungen gleichzeitig zu nutzen. Jonglieren dient somit der Einübung psychophysischer Beidseitigkeit. Außerdem wird der Kreislauf auf natürliche Weise angeregt, die Beweglichkeit kann gesteigert werden und langfristig profitiert auch die Ausdauer vom Spiel mit den Bällen. 3. Förderung der Konzentration und Entspannung Zum einen ist beim Jonglieren Konzentration erforderlich: Geduldig und ausdauernd müssen Bewegungsabläufe verfolgt werden. Auf der anderen Seite wirkt Jonglieren durch die dauerhaften, regelmäßigen Bewegungen auch entspannend. Einige Fans des Jonglierens sprechen sogar davon, dass sie nach einiger Zeit einen meditativen Zustand erreichen können. Bei richtiger Haltung von Kopf und Wirbelsäule ist schon beim gleichmäßigen Jonglieren mit drei Bällen ein ausgeglichener Ruhezustand erreichbar. 4. Förderung von Selbstvertrauen Betrachtet man jemanden, der jongliert, so nimmt man zuerst an, dass es sich um einen komplizierten Vorgang handelt. Fängt man selbst an, sich das Jonglieren anzueignen, so wird man schnell feststellen, dass es einfacher ist, als es erscheint. Erfolgserlebnisse stellen sich schnell ein, was dazu führt, dass unser Selbstvertrauen wächst. Diese Erfahrung, dass man Schwieriges und Kompliziertes auch vereinfachen kann, ist dann auch auf andere Lebensbereiche übertragbar. 5. Training für die Gehirnzellen Wer etwas Neues lernt, trainiert seine grauen Zellen. Bisher nahm man an, dass sich Gehirnzellen bei Erwachsenen nicht mehr vermehren lassen, sondern im Alter oder krankheitsbedingt eher weniger werden. Eine aktuelle Studie zeigte nun aber das Gegenteil: Bei den Versuchsteilnehmern, die über einen Zeitraum von drei Monaten jonglieren lernten, wurde mittels Magnetresonanztomografie (MRT) eine Vergrößerung bestimmter Hirnregionen festgestellt. Die Gebiete im Gehirn, die für die Wahrnehmung und für das Erfassen von bewegten Objekten im dreidimensionalen Raum zuständig sind, waren gewachsen. Die Forscher weisen jedoch darauf hin, dass die Sportart regelmäßig ausgeübt werden muss, um solche Erfolge zu erzielen. Denn die positiven Veränderungen im Gehirn können sich wieder zurückbilden, wenn 36 das Training eingestellt wird. „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 1.Die Grundstellung Stellen Sie sich aufrecht hin, die Füße stehen etwa hüftbreit auseinander und die Knie werden leicht angewinkelt. Die Unterarme zeigen im rechten Winkel nach vorn und die offenen Handflächen nach oben. Achten Sie darauf, dass Ihre Schultern locker sind. 2. Die Wurftechnik üben Nehmen Sie in Ihre linke Hand einen Ball und werfen Sie ihn diagonal in Richtung des rechten Auges etwas über Kopfhöhe von der linken in die rechte Hand (und danach in umgekehrter Richtung). Der Schwung kommt aus der linken Handinnenfläche. Die rechte Hand wartet, dass der Ball von allein hineinfällt. Versuchen Sie nicht, nach dem Ball zu greifen, sondern bringen Sie höchstens die Handfläche waagerecht unter den Ball. Wichtig ist, dass das Handgelenk beim Werfen gerade gehalten wird. 3. Rhythmusgefühl entwickeln Haben Sie die Wurftechnik ausreichend geübt, können Sie nun Ihr Rhythmusgefühl trainieren. Sie haben in jeder Hand einen Ball liegen. Werfen Sie den linken Ball neben dem Körper gerade hoch bis zum Kopf. Erreicht er seinen höchsten Punkt, werfen Sie auch den rechten Ball in die Luft. So haben Sie stets jeweils einen Ball in der Hand und einer befindet sich im Flug. Der Rhythmus kann durch die Wurfhöhe verlangsamt werden: Je höher der Ball geworfen wird, desto langsamer wird der Rhythmus. Probieren Sie selbst aus, welches Tempo Ihnen liegt. 37 „AUSZEIT“- PROJEKT Stundenplanung „Gesundheitsfördernde Bewegungsstunde“ Stephan Biesenbach, 1-2009 4. Mit zwei Bällen jonglieren Fühlen Sie sich in Sachen Wurftechnik und Rhythmusgefühl sicher, können Sie nun anfangen, das Jonglieren mit zwei Bällen zu üben. Um das Rhythmusgefühl zu trainieren, haben Sie den Ball ja jeweils mit der Hand aufgefangen, mit der Sie ihn geworfen haben. Nun soll der Ball wieder mit der anderen Hand gefangen werden. Der linke Ball wird diagonal in Richtung des rechten Auges bis etwa in Kopfhöhe hochgeworfen. Sobald er seinen höchsten Punkt erreicht, werfen Sie den rechten Ball diagonal in Richtung des linken Auges in die Luft hoch. Der erste Ball wird mit der rechten Hand aufgefangen, der zweite mit der linken Hand. Tipp: Verwenden Sie für den Anfang verschiedenfarbige Bälle, so können Sie sie besser verfolgen. Idealerweise stellen Sie sich einen Schritt vor eine Wand, wenn Sie diese Übung durchführen. So wird verhindert, dass Sie die Bälle zu weit nach vorn werfen. Wiederholen Sie diese Übung so lange, bis Sie sie sicher beherrschen. 5. Die Kaskade einstudieren Jetzt kommt der dritte Ball ins Spiel. Um die Technik besser verfolgen zu können, ist es sinnvoll, die Bälle zu nummerieren. Bitte gehen Sie nun folgendermaßen vor: - Nehmen Sie in eine Hand Ball Nummer zwei. - In der anderen Hand befinden sich Ball Nummer eins und Ball Nummer drei. Halten Sie Ball Nummer eins vorn zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Ball Nummer drei liegt dahinter zwischen Ihrem Handballen und den anderen Fingern. - Werfen Sie Ball Nummer eins diagonal hoch. - Erreicht der Ball seinen höchsten Punkt, werfen Sie Ball Nummer zwei aus der anderen Hand hoch. - Fangen Sie Ball Nummer eins mit der anderen Hand auf und werfen Sie Ball Nummer drei in die Luft. - Fangen Sie Ball Nummer zwei und werfen Sie wieder Ball Nummer eins hoch. Verzweifeln Sie nicht, wenn es nicht gleich klappt. Das ist ganz normal. Die Technik will geübt sein und dafür braucht man zu Anfang etwas Geduld. Sie werden aber sehen, dass Sie sich schon bald über Ihre Fortschritte freuen können! 38