Der Merkur zieht vor der Sonne vorbei - Hans-Nüchter

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Seltenes Himmelsereignis am 9. Mai 2016
Der Merkur zieht vor der Sonne vorbei
Am Montag, dem 9. Mai, können wir uns auf ein seltenes Himmelsereignis freuen, das einigermaßen gutes Wetter vorausgesetzt - auch in Fulda sehr gut zu sehen ist: Der innerste
und kleinste Planet unseres Sonnensystems, Merkur, wandert als kleines schwarzes
„Scheibchen“ vor der Sonne vorbei.
Das Planetarium und die Sternwarte Fulda lädt am 9. Mai ab 12:45 Uhr zur Beobachtung
dieses seltenen Himmelsschauspiels, auch "Merkur-Transit" genannt, auf der Hans-NüchterSternwarte (Freiherr-vom-Stein-Schule, Domänenweg 2 in 36037 Fulda) dazu ein, das
Ereignis live zu verfolgen. Dabei wird Ihnen genau und verständlich erklärt, was geschieht,
und vor allem ist die gefahrlose gemeinsame Betrachtung des Transits möglich!
Der Merkur-Transit beginnt um 13:12 Uhr MESZ und endet um 20:42 Uhr MESZ, so dass
reichlich Zeit für eine Beobachtung ist. Der Merkur zieht in dieser Zeit langsam von Osten
nach Westen über die „Sonnenscheibe“. Die Mitte des Transits wird um 16:57 Uhr MESZ
erreicht. Dann steht der Merkur knapp südlich des Zentrums der „Sonnenscheibe“; etwa ein
Sechstel ihres Durchmessers von der Mitte entfernt.
Der Merkur kreist in nur 88 Tagen einmal um die Sonne. Da die Erde sich ebenfalls um die
Sonne bewegt, überholt der schnellere Merkur unseren Planeten alle 116 Tage auf der
Innenbahn. Dann steht der Merkur also zwischen Erde und Sonne. Trotzdem kommt es
meist nicht zu einem Transit. Der Merkur wandert fast immer nördlich oder südlich an der
Sonne vorbei, denn seine Bahn ist gegen die Erdbahn um 7° geneigt. Im 21. Jahrhundert
stimmt die Geometrie für einen Transit insgesamt nur 14 mal. Natürlich muss die Sonne bei
uns auch über dem Horizont stehen, es muss also bei uns Tag sein, damit man den Transit
sehen kann. Beim letzten Durchgang, im Jahr 2006, war das nicht der Fall. Und so ist der
bevorstehende Merkur-Transit der erste seit 13 Jahren, seit dem 7. Mai 2003, der aus
Mitteleuropa sichtbar ist - ein wirklich seltenes Ereignis! Die nächste Chance haben wir erst
wieder am 11. November 2019.
Für die Beobachtung ist allerdings ein Teleskop erforderlich. Das Scheibchen des Merkur
misst lediglich 12 Bogensekunden, und hat damit nur 1/158 des Durchmessers der Sonne.
Anders gesagt: Der Merkur deckt nur 0,004% der Sonnenscheibe ab. Das ist zu wenig, um
ohne Vergrößerung gesehen zu werden.
Diese "Mini-Finsternis" verändert die Helligkeit der Sonne also so gut wie gar nicht, ganz im
Gegensatz zu einer Sonnenfinsternis, bei der unser Mond die Sonne komplett abdecken
kann. Selbstverständlich darf man daher auch niemals durch ein Teleskop ohne geeigneten Filter in die Sonne sehen - das führt unweigerlich zu schweren Augenschäden! Es gibt aber Filter und auch Spezialteleskope, mit denen die Beobachtung der
Sonne gefahrlos möglich ist. Besonders empfiehlt sich auch die Projektion der Sonne auf
einen Schirm oder einfach ein Blatt Papier, bei der mehrere Beobachter gleichzeitig den
Transit sehen können.
Der Merkur-Transit bietet gerade für Schulklassen eine hervorragende Möglichkeit, die
Bewegungen der Planeten im Sonnensystem live und ganz direkt zu erleben. Planetarium
und Sternwarte freuen sich darauf, ihren Besuchern dieses ganz besondere Ereignis zu
erläutern und zu zeigen.
Im Planetarium Fulda erhalten Sie bereits im Rahmen des Programms „ Sternhimmel
heute Nacht bzw. Sternhimmel Aktuell“ eine leicht verständliche Einführung mit
dreidimensionaler Darstellung des Merkur-Transits aus dem Weltraum.
Die Termine dazu sind am:
FR 8. April 19:00 Uhr
FR 29. April 19:00 Uhr
FR 6. Mai 19:00 Uhr
SO 8. Mai 15:30 Uhr
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