Plakat_Orchideen Datei

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Umweltbedingungen für Orchideen
Klimatische Faktoren:
Ort, Höhenlage, Temperatur, Niederschläge
• Siedlungs- und Landschaftsplanung / Konzepte / Realisierung
• Soziale Integrationsprogramme für Umwelttechnik und Biodiversität
• Lehre und Systemengineering für Unternehmen / Hochschulen / Forschung
Konkurrenz:
Andere Pflanzen, Mahd,
Verbiss, Düngung, usw.
Wurzelpilzsymbiose:
Pflanze erhält Nährsalze und
Wasser der Pilze, diese wiederum erhalten Assimilate
Lichtverhältnisse:
Beschattung, Vollsonne,
UV-Strahlung
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Bestäubungssymbiose:
Pflanze wird von Insekten
befruchtet und liefert Nektar
Wasserhaushalt:
Relief, Humusstruktur,
Rückhaltevermögen,
Grundwasserbedingungen
Quelle: Th.Winter 1993, Text Rückseite: Tagesanzeiger vom 23.03.01 von Gina Kirchweger
Nährstoffhaushalt:
Geologisches Ausgangsmaterial,
Bodenchemismus, Nährstoff- und
Säuregehalt
Quelle: Th. Winter 1993, Text Rückseite: Tages-Anzeiger vom 23.03.01 von Gina Kirchweger
www.stiftungswo.ch
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Originelle Bestäubungssymbiose
bestimmter Orchideen-Arten
Viele Orchideen offerieren ihren Bestäubern keinen
Nektar – eine riskante wie erfolgreiche Fortpflanzungsstrategie. Sie verlassen sich stattdessen auf sexuelle
Täuschungsmanöver, um Bestäuber anzulocken – und
auch wieder loszuwerden.
So imitieren die Blüten vieler Ragwurz-Orchideen das
Aussehen und den Geruch weiblicher Bienen. Angelockt von den sexuellen Versprechungen, versuchen
die Männchen, sich mit den Blüten zu paaren. Dabei
übertragen sie Pollen von Pflanze zu Pflanze. Bereits
bestäubte Blüten werden allerdings links liegen gelassen. Wie die Bienen zwischen bereits bestäubten und
unbestäubten Blüten unterscheiden können, war ungeklärt. Doch nun gingen Evolutionsbiologen vom Institut
für Zoologie der Universität Wien dem Rätsel auf den
Grund.
Stopp den lüsternen Männchen
Die Täuschung macht nicht bei den Lockstoffen Halt,
sondern signalisiert, auch wenn die Blüten die lüsternen
Männchen nicht mehr begehren («Oecologia», Bd. 126,
S. 531). Florian Schiestl und Manfred Ayasse untersuchten die Spinnenragwurz (Ophrys sphegodes), um
herauszufinden, warum männliche Bienen jungfräuliche
Orchideenblüten bevorzugen.
Die Blüten dieser Orchidee ähneln in Gestalt, Farbe,
Behaarung und Geruch den Weibchen ihres einzigen
Bestäubers, der solitär lebenden Sandbienenart Andrena nigroaenea. Es ist vor allem der Geruch der Blüten,
der die Männchen anlockt. Das flüchtige Bouquet aus
mehr als 100 verschiedenen chemischen Verbindungen
imitiert die Sexuallockstoffe der weiblichen Bienen erstaunlich genau.
Nun verglichen die Forscher die Stoffe von Blüten ein bis
vier Tage nach der Bestäubung mit jenen jungfräulicher
Blüten. Das Ergebnis: In bestäubten Blüten fanden sie
Quelle: Th.Winter 1993, Text Rückseite: Tagesanzeiger vom 23.03.01 von Gina Kirchweger
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mehr als doppelt so viel eines bestimmten Insektenpheromons – Farnesylhexonoate. Diese Substanz wird normalerweise von weiblichen Bienen produziert, um den
Männchen zu signalisieren, dass sie bereits befruchtet
sind. «Diese Wildbienen paaren sich nur einmal. Wenn
die befruchteten Weibchen eigentlich nur Pollen sammeln wollen, macht es keinen Sinn, wenn sie dauernd
von Männchen belästigt werden», erklärt Ayasse.
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Grosse Verlierer
Selbst Orchideenexperten sind erstaunt. «Das Ergebnis
war wirklich eine Überraschung. Es zeigt, dass die Täuschung noch viel weiter geht als bisher angenommen»,
sagt der Biologe Andreas Erhardt von der Universität
Basel, dessen Spezialgebiet die Bestäubung von Orchideen ist. Für die Orchidee macht es genauso wenig
Sinn wie für die weiblichen Bienen, die Männchen öfters als einmal anzulocken. Mehrfache Bestäubungen
einer Blüte erhöhen die Zahl der winzigen Samen nur
unmerklich. Die Spinnenragwurz wird ausschliesslich
von A.-nigroaenea-Männchen besucht. Auf Grund dieses Exklusivvertrages mit diesen Bienen verlieren die
Orchideen keine Pollen an andere Blütenpflanzenarten.
Der Nachteil ist allerdings, dass wegen dieser Spezialisierung nur etwa fünf Prozent der Blüten befruchtet
werden. Ayasse sieht das nicht als Problem: «Jede Samenkapsel enthält 10000 Samen. Auch wenn die Pflanzen nur alle drei Jahre besucht werden und Samen produzieren, sind sie immer noch erfolgreich.»
Die grossen Verlierer scheinen somit die ausgetricksten
Bienen zu sein: «Während sich das Männchen vergeblich vergnügen will, könnte ein anderes paarungsbereites Weibchen in der Nähe sein, das es dann versäumt»,
sagt Ayasse.
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