News Januar 2011 Bewusste Ernährung und Bewegung helfen Rheumakranken OrganoSan-News Januar 2011 | www.organosan.de Eine chronische Krankheit wie Rheuma kann durch eine gesunde Ernährung und Nahrungsergänzungen sowie regelmäßiges Körpertraining günstig beeinflusst werden. Rheuma-Patienten spüren bei Belastungen durch persönliche Probleme oft eine Verstärkung von Schmerzen und anderen Symptomen. Langfristig können eine gesunde Ernährung und regelmäßige Körperaktivität sowohl die Stimmung als auch den Krankheitsverlauf verbessern. Bekannt ist, dass Entzündungen im Körper sowohl Appetitlosigkeit als auch Bewegungsarmut hervorrufen. Dadurch schreitet der Abbau der Skelett-Muskulatur schneller voran. Bei vielen Rheuma-Patienten ist entsprechend der Anteil an Muskelmasse zu gering. Das führt zu Funktionsverlusten und verschlechtert die Krankheits-Prognose. Hinzu kommt, dass die bei Rheuma verordneten Medikamente (nicht-steroidale Antirheumatika und Glukokortikoide) den Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen erhöhen. Sie werden über die Ernährung oft nicht mehr ausreichend zugeführt. Tatsächlich sind Patienten, die an chronischen Entzündungen leiden, häufig mangelernährt. Bei über 50 Prozent der Patienten stellt man Zeichen eines Energiemangels fest, bei 20 Prozent gar eine erhebliche Unterversorgung. Mediziner halten den Ernährungszustand für den besten Prognosefaktor bei Rheuma. Er sollte daher so früh wie möglich überprüft werden. Der Body-Mass-Index reicht dafür allein nicht aus, andere Untersuchungen (bioelektrische Impedanzanalyse) ergeben ein genaueres Bild. Je nach dem Grad einer Mangelernährung kann dann in einer Ernährungsberatung eine geeignete Ernährung zusammengestellt werden. Außerdem können fehlende Mikro-Nährstoffe ergänzt werden. Wird die gesunde Ernährung durch ein geeignetes Kraft-, Ausdauer- und Koordinationstraining ergänzt, können die Muskeln gestärkt werden. Dann verringern sich auch Schmerzen, depressive Stimmungen und Erschöpfung. Gesund ernährte und sportlich aktive Rheuma-Patienten haben für den Krankheits-Verlauf eine deutlich bessere Prognose. Quelle: Uwe Groenewold, Rheuma: Verlust an Muskelmasse verschlechtert die Prognose. In: Ärzte-Zeitung online vom 15.11.2010, www.aerzte-zeitung.de 1 © OrganoSan 2010, Ute Schneider Gute Versorgung mit Vitamin D hilft Rheumakranken Vitamin D spielt auch bei Rheuma eine wichtige Rolle. Bisher bleiben die Vitamin-D-Spiegel jedoch zu oft unbeachtet. Vitamin D spielt eine wichtige Rolle im Knochenstoffwechsel, bei neuromuskulären Funktionen sowie im Immunsystem und bei entzündlichen Prozessen. Eine schlechte Versorgung mit Vitamin D kann damit auch Einfluss auf den Krankheitsverlauf bei Rheuma nehmen. Das gilt beispielsweise für Schmerzzustände und Schwellungen. Mehrere neue Studien zeigen, dass viele Rheumapatienten zu geringe Vitamin-DSpiegel haben. Das bleibt in ihrer Therapie jedoch häufig unbeachtet. In einer italienischen Studie zeigte sich, dass rund die Hälfte der Patienten mit rheumatoider Arthritis zu gering mit Vitamin D versorgt sind, gleiches galt für Patienten mit Osteoporose und Myalgie (Muskelschmerzen). In einer Schweizer Studie waren sogar rund 84 Prozent der Patienten einer Rheuma-Ambulanz mit Vitamin D unterversorgt. Bei Rheumapatienten sollten daher die Vitamin-D-Spiegel kontrolliert werden. Ist ein Defizit vorhanden, reichen die üblichen Ergänzungs-Dosen mit 20 bis 25 Mikrogramm Vitamin D bei Rheuma meist nicht aus, um die Werte wieder in den normalen Bereich zu bringen. Erhöhte Dosen können unter therapeutischer Kontrolle angezeigt sein. OrganoSan-News Januar 2011 | www.organosan.de Quelle: Wiebke Kathmann, Vitamin-D-Mangel - ein unterschätztes Problem von Rheumapatienten. In: Ärzte-Zeitung online vom 10.9.2010, www.aerzte-zeitung.de Originalartikel: C. Kelly et al., Vitamin D Levels in a Spectrum of Rheumatic Disease. In: Annals of the Rheumatic Diseases, 69 (Suppl 3), S. 481, 2010. D. Stoll et al., Vitamin D Deficiency Prevalence in the Rheumatology Population: Results of a Systematic Screening. In: Annals of the Rheumatic Diseases, 69 (Supll 3), S. 705, 2010. L. Idolazzi et al., Vitamin D Deficiency in Rheumatoid Arthritis: Prevalence, Determinants and Associations with Disease Activity. A Cross Sectional Study. In: Annals of the Rheumatic Diseases, 69 (Suppl 3), S. 516, 2010. 2 © OrganoSan 2010, Ute Schneider Mikro-Nährstoffe ergänzen Krebstherapien OrganoSan-News Januar 2011 | www.organosan.de Zu viele Krebspatienten sind mangelernährt. Ergänzungen mit Mikro-Nährstoffen können die Therapie sinnvoll ergänzen. Bei vielen Krebspatienten finden sich Unterversorgungen mit wichtigen Nährstoffen. In einer Studie waren 57 Prozent der Patienten, die an einer Radiotherapie teilnahmen, mangelernährt. Bei Patienten, die eine Chemotherapie machten, war der Anteil der Mangelernährung mit 65 Prozent sogar noch höher. Schon vor oder zum Zeitpunkt der Diagnose hatten eine ganze Reihe von Krebspatienten an Gewicht verloren. Relativ stark davon betroffen waren Patienten, die an Pankreas-, Magen- oder SpeiseröhrenKrebs litten. Aber auch bei Darm-, Prostata- und Lungenkrebs kam eine Mangelernährung recht häufig vor (50 bis 66 Prozent der Patienten). Die Ursachen sind vielfältig, sie reichen von vorzeitiger Sättigung, verändertem Geschmackssinn bis zur Appetitlosigkeit. Bei einer üblichen Ernährung, die eher wenig Ost und Gemüse enthält, fehlen dann oft viele wichtige Mikro-Nährstoffe. Hinzu kommt, dass sowohl die Radio- als auch die Chemotherapie den Bedarf an Mikro-Nährstoffen erhöhen. Zum Teil gehen sie auch durch Nebenwirkungen der Therapie, z.B. durch Erbrechen und Diarrhoe, verstärkt verloren. Besonders häufig fehlen Krebspatienten die Vitamine C und E sowie die Vitamine des B-Komplexes. Vielen Patienten fehlen außerdem die Spurenelemente Selen und Zink. Solche Defizite haben u.a. Folgen für das Immunsystem. Vitamin C, Zink und Selen sind beispielsweise an der zellulären Immunabwehr beteiligt. Die Phagozytose (Aufnahme schädlicher Mikroorganismen) sowie die Aktivität von NK-Zellen und T-Lymphozyten (Abwehrzellen) können sinken. Nach der Operation ist eine gute Wundheilung wichtig, auch sie kann durch fehlende Mikro-Nährstoffe beeinträchtigt werden. Defizite können begleitend zur Therapie durch die Ergänzung geeigneter Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente gezielt beseitigt werden. Empfehlenswert ist vor allem die Versorgung mit den Vitaminen C, E und dem B-Komplex, den Spurenelementen Selen und Zink sowie mit antioxidativen Omega-3-Fettsäuren (z.B. aus Fischölen). Krebspatienten sollten Mikro-Nährstoffe jedoch nicht auf eigene Faust einnehmen, sondern grundsätzlich mit ihren behandelnden Therapeuten abstimmen, welche Nährstoffe in welcher Dosierung für sie am besten geeignet sind. Quelle: Rainer Ihle, Krebskranken fehlt es an Mikronährstoffen. In: Ärzte-Zeitung vom 22.11.2010. 3 © OrganoSan 2010, Ute Schneider Besser abnehmen mit Glyx Der Jojo-Effekt nach Gewichtsabnahmen lässt sich mit eiweißreicher Kost und niedrigem glykämischen Index vermeiden. OrganoSan-News Januar 2011 | www.organosan.de Wer einige Kilo vom Übergewicht durch eine Diät verloren hat, will das Gewicht möglichst langfristig halten. Dazu gehört, sich vor dem gefürchteten Jojo-Effekt mit erneuter und relativ schneller Gewichtszunahme zu schützen. Eine europaweit durchgeführte Studie zeigt, dass dies bei einer Ernährung mit niedrigem glykämischen Index (GI) sowie geringer glykämischer Last (GL) möglich ist. Lebensmittel mit geringer glykämischer Last benötigen für die Resorption aus dem Darm längere Zeit. Das führt zu gleichmäßigeren, geringeren Blutzuckerwerten, zu einer besseren Fettverbrennung und erhöhtem Sättigungsgefühl. So hat beispielsweise ein Baguette eine hohe glykämische Last, während eine Portion Möhren glykämisch nur gering belastet. In acht europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, nahmen 772 Familien an der Studie teil, in der verschiedene Ernährungsweisen nach einer Gewichtsabnahme getestet wurden. Je ein oder mehrere Familienmitglieder (938 Erwachsene) waren stark übergewichtig (adipös). Zunächst wurden die Teilnehmer mit Adipositas acht Wochen lang auf eine strenge Diät mit 800 Kalorien täglich gesetzt. Rund 11 Kilogramm nahmen die Übergewichtigen durch diese Ernährung ab. An der darauf folgenden Studienphase waren nicht nur die Übergewichtigen, sondern auch alle anderen Familienmitglieder beteiligt. Die Familien wurden auf verschiedene Gruppen verteilt. Im Lauf von sechs Monaten aß eine Gruppe eine Kost, die wenig Proteine (Anteil 13 Prozent) enthielt, dabei aber eine hohe glykämische Last hatte. Eine zweite Gruppe aß ebenfalls wenig Proteine, jedoch eine Nahrung mit geringer glykämischer Last. Die dritte Gruppe kombinierte relativ viel Proteine (Anteil 25 Prozent) mit hoher glykämischer Last. Die vierte Gruppe aß ebenfalls relativ viel Proteine sowie Lebensmittel mit niedriger glykämischer Last. Der fünften Gruppe empfahl man nur, sich gesund und kalorienarm zu ernähren. Das meiste Gewicht, im Durchschnitt 1,7 Kilogramm, nahmen die Teilnehmer in der Gruppe zu, die Lebernsmittel mit wenig Proteinen und einer hohen glykämischen Last aßen. Auch in fast allen anderen Gruppen nahmen die Adipösen wieder zu, wenn auch in geringerem Ausmaß. Die einzige Ernährung, mit der das geringere Gewicht gehalten werden konnte, hatte einen hohen Anteil von Proteinen (25 Prozent) und einen niedrigen glykämischen Index. Hier hatten die Teilnehmer auch nach sechs Monaten nicht zugenommen. 4 © OrganoSan 2010, Ute Schneider Zu meiden sind bei dieser Ernährung vor allem raffinierte stärkehaltige Lebensmittel, z.B. Weißbrot und weißer Reis. Empfehlenswert sind mageres Fleisch, fettarme Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen, Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte. Bei dieser Auswahl an Lebensmitteln erhöht sich natürlicherweise der Anteil an wichtigen Ballaststoffen, hochwertigen Fettsäuren, Eiweißen, wichtigen MikroNährstoffen und glyx-freundlichen Kohlenhydraten. OrganoSan-News Januar 2011 | www.organosan.de Quelle: Arne Astrup et al., Eiweißreiche Kost mit einem niedrigen Glykämischen Index wirkt dem Jojo-Effekt entgegen, Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), Pressemitteilung vom 26.11.2010. Originalquelle: Thomas Meinert Larsen et al., Diets with High or Low Protein Content and Glycemic Index for Weight-Loss Maintenance. In: The New England Journal of Medicine, Online-Veröffentlichung vom 25.11.2010. 5 © OrganoSan 2010, Ute Schneider