Übersicht Folgen, Konvergenz von Folgen Mathematische Anwendersysteme Einführung in MuPAD Realisierung in MuPAD Reihen, Konvergenzkriterien Tag 6 Folgen Konvergenzkriterien Reihen Potenzreihen 21.2.2005 Folgen Potenzreihen Exponentialfunktion, Logarithmus, Sinus, Cosinus, Tangens Gerd Rapin Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.1/?? Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.2/?? Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.3/?? Bemerkungen Konvergenz von Folgen Konvergiert eine Folge gegen , so nennt man sie eine Nullfolge. Folgen Gerd Rapin Eine reelle Zahlenfolge kurz Folge genannt, ist eine Abbildung von in . einer konvergenten Teilfolge heißt Häufungspunkt. Der Grenzwert mit Statt schreibt man in Anlehnung an die Vektornotation . Eine Zahlenfolge ist konvergent gegen den Grenzwert oder Limes , wenn es zu jedem ein gibt, so dass für alle die Abschätzung Eine Cauchy-Folge ist eine Folge bei der ein existiert, so dass für alle für alle gilt: . In ist eine Folge konvergent, genau dann wenn sie eine Cauchy-Folge ist (Vollständigkeit). Natürlich kann man auch Folgen auf beliebigen Mengen betrachten. Aber wir beschränken uns auf den Fall . Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.4/?? Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD # " Gerd Rapin ist definiert durch . * von ) ) ( – p.5/?? % $ ' Eine -Umgebung % $ & Eine Teilfolge ist eine Abb. , wobei eine Menge mit unendlich vielen Elementen ist. Eine nicht konvergente Folge nennt man divergent. heißen Glieder der Folge. Die Zahlen ! gilt. Man schreibt Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.6/?? Konvergenzkriterien Wichtige Sätze Gerd Rapin konvergente Folgen, so ist konvergent mit dem konvergente Folgen, so ist konvergent mit dem – p.7/?? Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD Gerd Rapin , Sind und auch die Folge Grenzwert . Weglassen oder Hinzufügen endlich vieler Glieder verändert das Konvergenzverhalten nicht. Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.8/?? Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.9/?? Rekursive Folgen Rekursive Folgen können durch rec erzeugt werden. Durch solve kann eine explizite Darstellung berechnet werden. (Bolzano-Weierstrass) Jede beschränkte Folge besitzt eine konvergente Teilfolge. Jede Teilfolge einer konvergenten Folge konvergiert gegen den Grenzwert der ursprünglichen Folge. ( Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.10/?? Gerd Rapin * ( Gerd Rapin mit konvergiert mit konvergente Folgen mit . Dann gilt für eine Folge , , dass sie . und Seien * >> gl:=rec(y(n+2)=2*y(n+1)-y(n)+2,y(n), y(0)=-1, y(1)=a ): >> solve(gl) 2 a n + n - 1 Jede konvergente Folge ist beschränkt, d.h. es gibt ein , so dass gilt für alle . Reihen Beispiel: konvergieren und und , >> limit(1/(n+1),n=infinity) 0 >> limit(((n+2)/(n+1))ˆ(n+1),n=infinity) exp(1) >> limit((-1)ˆn,n=infinity) n limit((-1) , n = infinity) >> limit(2ˆn,n=infinity) infinity >> limit(sin(n),n=infinity) [-1, 1] divergieren. Sind und auch die Folge Grenzwert Jede monotone, beschränkte Folge konvergiert. Grenzwerte von Folgen können mit Hilfe von limit(a(n),n=infinity) berechnet werden. ist dabei ein Ausdruck. MuPAD Beispiele Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.11/?? Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.12/?? Bemerkungen Beispiele # ) ) ) ) ) ) konvergiert gegen . . Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.13/?? Beispiele Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.14/?? Der Befehl sum(f,i=a..b) sucht eine geschlossene Darstellung der Summe . Dabei sind , ganze Zahlen, wobei auch unendlich (also infinity) erlaubt ist. f ist ein Ausdruck in . >> sum(1/iˆ2,i=1..infinity) 2 PI --6 >> sum((-1)ˆ(i+1)/i,i=1..infinity) ln(2) >> sum(1/i,i=1..infinity) infinity divergiert. Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.16/?? Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD Entsprechend gibt es keine geschlossene Form. Für gilt jedoch >> x:=1/2: sum(xˆi,i=0..infinity) 2 und ) konvergiert für . >> sum(xˆi,i=0..infinity) infinty x x - 1 -------------x - 1 . konvergiert für Die Reihe divergiert für Die Reihe – p.15/?? Oft ist die Konvergenz einer Reihe abhängig von bestimmten Parametern, wie z.B. bei der geometrischen Reihe. Und je nach Parameterwert zeigt die Reihe unterschiedliches Konvergenzverhalten Die alternierende harmonische Reihe konvergiert. Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD Reihen mit MuPAD Die harmonische Reihe Reihen mit MuPAD Gerd Rapin Die Reihe Reihen sind eine spezielle Art von Folgen. ) Also divergiert die Reihe für und konvergiert für mit dem Wert . Gerd Rapin falls falls Die geometrische Reihe ist gegeben durch . Die Partialsummen lauten Bei Abänderung, Weglassen oder Hinzufügen endlich vieler Glieder bleiben Konvergenz und Divergenz unberührt. I.A. wird sich aber der Grenzwert ändern. der Partialsummen . Der Grenzwert der Folge wird als Wert oder Summe der Reihe bezeichnet. Man schreibt ist definiert durch die Folge " Sei eine Folge reeller Zahlen. Eine (unendliche) Reihe mit den Gliedern , in Zeichen ) Beginnt die Indizierung statt bei mit einer anderen ganzen Zahl , so wird entsprechend eingeführt. Reihen – p.17/?? Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.18/?? assume Etwas mehr MuPAD II Mit der Funktion assume kann man Funktionen wie expand, simplify oder solve mitteilen, dass für gewisse Bezeichner Annahmen über ihre Bedeutung gemacht wurden. Beispiele: wird auf eingeschränkt! wird auf eingeschränkt! ) Einschränken des Bereichs für assume(x>a) assume(x,Type::Real) n x x - 1 -------x - 1 > limit(s,n=infinity) infinity x x - 1 --------------x - 1 >> delete x >> s:=sum(xˆi,i=0..n) Bestimmen des Grenzwertes der Folge der Partialsummen Definieren der Partialsumme Etwas mehr MuPAD Die ersten Glieder der Partialsumme >> assume(x<1), assume(x>-1,_and) < 1, ]-1, 1[ >> limit(s,n=infinity) 1 - ----x - 1 >> s $ n=1..5 2 3 4 5 6 x - 1 x - 1 x - 1 x - 1 x - 1 ------, ------, ------, ------, -----x - 1 x - 1 x - 1 x - 1 x - 1 Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD Möchte man für einen Bezeichner mehrere Annah- – p.19/?? Bemerkungen Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD men machen, so hilft die Option _and (siehe oben). Ruft man assume für einen Bezeichner auf, wird ansonsten die erste Annahme überschrieben. – p.20/?? Beispiele zu assume 2 1/2 (x ) >> c:=2: getprop(c) 2 >> assume(c>0) Error: wrong relation [property::setrel] >> delete c: assume(c,Type::Integer) Type::Integer >> getprop(c) Type::Integer >> assume(x>0) > 0 >> sqrt(xˆ2) x >> simplify(ln(exp(x))) ln(exp(x)) >> assume(x>0): >> simplify(ln(exp(x))) x >> assume(x,Type::Integer): >> solve((x-1)*(x+1.5),x) 1 Durch getprop(a) können die Annahmen des Typs ermittelt werden. Durch den speziellen Bezeichner Global können Annahmen für alle Bezeichner gesteuert werden. Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.22/?? – p.21/?? >> sqrt(xˆ2) c Mittels unassume(a) werden Annahmen bzgl. des Typs von a gelöscht. Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD Beispiele zu assume >> getprop(c) Umformungen oder Vereinfachungen für symbolische Bezeichner werden i.A. nur dann durchgeführt, wenn sie auf der gesamten komplexen Ebene gelten. Hier kann ein Einschränken des Definitionsbereichs helfen. Gerd Rapin Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.23/?? Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.24/?? Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.26/?? – p.27/?? Absolut konvergente Reihen können beliebig umgeordnet werden. >> >> >> >> (Leibnizsches Kriterium) Die Reihe konvergiert, wenn die Folge eine monoton fallende Nullfolge ist. Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD Eine Reihe heißt absolut konvergent genau dann wenn konvergiert. Eine konvergente, aber nicht absolut konvergente Reihe heißt bedingt konvergent. >> f:= n -> nˆ4*exp(-n*n): >> g:=f(n+1)/f(n): >> limit(g,n=infinity) 0 Betrachte Betrache Gerd Rapin Absolute und bedingte Konvergenz konvergiert, wenn... * ( Gerd Rapin Beispiele (Wurzelkriterium) die Glieder positiv sind und ein existiert, so dass für gilt . Gerd Rapin !" # – p.25/?? Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD (Quotientenkriterium) die Glieder positiv sind und ein existiert, so dass für gilt . Besitzt eine Reihe mit nichtnegativen Gliedern dagegen eine divergente Minorante, so divergiert sie. (Verdichtungskriterium) Eine Reihe mit einer Folge nichtnegativer, monoton fallender Glieder konvergiert genau dann, wenn die Reihe konvergiert. , Grundbereich , so nennt eine Besitzt eine Reihe mit nichtnegativen Gliedern eine konvergente Majorante, so konvergiert sie. Konvergiert eine Reihe, so bilden ihre Glieder eine Nullfolge. Primzahlen Konvergenzkriterien Die Reihe Gilt für alle eine Minorante und man Majorante von . (Cauchykriterium) Eine Reihe konvergiert genau dann, wenn es zu jedem ein gibt, so dass für alle gilt . Erklärung Gerd Rapin Majorantenkriterium Grundbereich Type::Real Type::Rational Type::Integer Type::Prime Type:: Intervall(a,b,T) Type::Positive Type::NonZero Type::NegRat Konvergenzkriterien Einige Grundbereiche – p.28/?? f:= n -> 1/(n*(ln(n)ˆ2)): g:=n-> 2ˆn*f(2ˆn): h:=n-> 2ˆn*g(2ˆn): limit(h(n+1)/h(n),n=infinity) 1/2 Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.29/?? Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.30/?? Bemerkungen Potenzreihen Für den Konvergenzradius gilt auch . Potenzreihen konvergieren innerhalb ihres Konvergenzradius absolut. Potenzreihen ) ) " Eine Potenzreihe ist eine Reihe der Form mit . Das Konvergenzverhalten für verschiedene wird durch den Konvergenzradius – p.32/?? ) ) ) ) . ) ) ) ) ) ) ) . ) ) . Es gilt ) . ) Die Umkehrfunktion auf der Exponentialfunktion ist die Logarithmusfunktion . Es gilt Die Funktion ist auf ganz definiert. Plot: >> plotfunc2d(exp(x),-5..5) – p.33/?? ) Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD ) ) ) ) ) ) Es gilt Es gilt Wir erklären die Exponentialfunktion durch Die Potenzreihe konvergiert für alle Gerd Rapin Eigenschaften der Exponentialfunktion Exponentialfunktion >> f:=n ->xˆn/(n!) >> rho:=limit(expand(f(n+1)/f(n)), n=infinity) 0 divergiert sie. Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD Beispiele Gerd Rapin – p.31/?? " ) Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD konvergiert die Potenzrei- ) he absolut und für Gerd Rapin Potenzreihen sind ein mächtiges Werkzeug innerhalb der Mathematik. ) bestimmt. Für ) ) ) ) Die Konvergenz an den Stellen und muss bei jeder Reihe individuell geprüft werden. >> f:= n -> nˆs: >> limit(expand(f(n)ˆ(1/n)),n=infinity) 1 ) Die allgemeine Potenz ist durch , definiert. Der Konvergenzradius ist . Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.34/?? Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.35/?? Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.36/?? Trigonometrische Funktionen Eigenschaften ) ) ) ) ) ) ) >> plotfunc2d(arcsin(x), arccos(x),x=-1..1) . >> plotfunc2d(tan(x),x=-4..4) Gerd Rapin Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.41/?? Gerd Rapin ) , ) Die Umkehrfunktionen von Sinus und Cosinus werden mit und bezeichnet. In MuPAD: arcsin und arccos. Plotten: – p.40/?? – p.38/?? Man kann die Sinusfunktion und die Cosinusfunktion auch geometrisch deuten. Der Tangens ist definiert durch Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD ) Gerd Rapin ) ) solve(cos(x)=0,x) 1/2*PI + X2*PI | X2 in Z_ } assume(0<x<2): solve(cos(x)=0,x) { PI } { -- } { 2 } Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD ) Es gilt: Weitere Eigenschaften Gerd Rapin ) – p.37/?? MuPAD >> { >> >> . Wir definieren , indem wir die kleinste positive Nullstelle von als definieren. ) Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD ) ) ) Es gilt Die Potenzreihen konvergieren für alle . Plotten: >> plotfunc2d(sin(x),cos(x),x=0..4*PI) Gerd Rapin Es gelten die Additionstheoreme: Die Sinusfunktion und die Cosinusfunktion sind definiert durch >> sum(xˆn/n!,n=0..infinity) exp(x) >> exp(ln(x)) x >> simplify(ln(exp(x))) ln(exp(x)) >> assume(x,Type::Real): >> simplify(ln(exp(x))) x ) MuPAD . Mathematische Anwendersysteme: Einführung in MuPAD – p.39/??