Darwinismus - Wissenschaft oder Glaube? Teil 4

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Darwinismus - Wissenschaft oder Glaube?
Teil 4
Charles Darwin schrieb in seinem bekannten Werk: "Die Entstehung der
Arten" folgendes:
BASTARDBILDUNG
Nach der herrschenden Ansicht der Naturforscher sind die Arten im Fall ihrer
Kreuzung unfruchtbar, um eine allgemeine Verwirrung der organischen Formen
zu verhindern. Das erscheint auf den ersten Blick auch sehr glaubhaft, denn
zusammenlebende Arten könnten kaum gesondert bestehen, wenn sie der freien
Kreuzung fähig wären.
URSPRUNG UND URSACHEN DER UNFRUCHTBARKEIT DER ERSTEN
KREUZUNGEN UND DER BASTARDE
Nimmt man aber an, die natürliche Zuchtwahl sei mit im Spiel gewesen, die
Arten gegenseitig unfruchtbar zu machen, so wird man die größte Schwierigkeit
in der Erklärung des Vorkommens zahlreicher Abstufungen zwischen wenig
verminderter Fruchtbarkeit und äußerster Unfruchtbarkeit finden.
LÄNGE UND ZEITRÄUME
Abgesehen davon, daß wir fossile Überreste keineswegs in so endloser Zahl
finden, könnte man mir entgegenhalten, daß die Zeit nicht lang genug gewesen
sei, um so viele organische Veränderungen herbeizuführen, da doch alle
Abänderungen nur allmählich bewirkt worden seien.
...In zahlreichen anderen Fällen finden wir Bauveränderungen, die die Botaniker
gewöhnlich für sehr wichtig halten und die entweder nur einige Blüten derselben
Pflanze betreffen oder bei verschiedenen, unter denselben Bedingungen dicht
beisammen wachsenden Pflanzen vorkommen. Da diese Variationen für die
Pflanzen keinen besonderen Nutzen zu haben scheinen, dürften sie nicht durch
natürliche Zuchtwahl bewirkt worden sein. Ihre Entstehung ist unbekannt; wir
können sie nicht einmal wie bei den vorerwähnten Fällen einer nachlegenden
Ursache, z. B. der relativen Stellung, zuschreiben.
ÜBER DIE DÜRFTIGKEIT PALÄONTOLOGISCHER SAMMLUNGEN
Selbst wenn wir unsere reichsten geologischen Museen durchwandern, welche
Ärmlichkeit zeigt sich da! Daß unsere Sammlungen äußerst unvollständig sind,
wird jeder zugeben. Die Bemerkung des berühmten Paläontologen Edward
Forbes, daß viele fossile Arten nur durch ein einziges, oft gar beschädigtes Stück
oder nur durch wenige am gleichen Orte gesammelte Stücke bekannt und
demgemäß auch benannt sind, sollte nie vergessen werden.
...Hinsichtlich der Landbewohner, die während der sekundären und der
paläozoischen Perioden lebten, sind unsere Sammlungen erst recht lückenhaft.
Bis vor kurzem kannte man z.B. keine Landschnecke dieser langen Perioden,
außer einer von Lyell und Dawson in der Steinkohle Nordamerikas entdeckten...
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ÜBER DAS FEHLEN VON ZWISCHENFORMEN IN ALLEN
FORMATIONEN
Aus diesen verschiedenen Betrachtungen geht hervor, daß die geologischen
Urkunden im ganzen äußerst unvollkommen sind. Beschränken wir aber unsere
Aufmerksamkeit auf eine einzelne Formation, so Verstehen wir noch schwerer,
warum sich keine genau abgestuften Varietäten zwischen den verwandten Arten
finden, die von Beginn der Formation bis zum Ende lebten. Wir wissen, daß
manchmal dieselbe Art in den oberen und unteren Teilen derselben Formation
Varietäten aufweist.
...Doch lassen uns, wie mir scheint, unüberwindliche Schwierigkeiten in dieser
Beziehung zu keinem zutreffenden Schlusse gelangen. Wenn wir eine Art in der
Mitte einer Formation zum ersten Mal finden, so wäre es voreilig anzunehmen,
sie hätte nich früher schon irgendwo anders existiert. Und ebenso wäre, wenn
wir eine Art in der letzten Schicht einer Formation verschwinden sehen, die
Annahme übereilt, sie sei nun vollkommen ausgestorben.
ÜBER DAS PLÖTZLICHE AUFTRETEN GANZER GRUPPEN
VERWANDTER ARTEN
Die plötzliche Art und Weise, in der ganze Artengruppen in gewissen
Formationen erscheinen, ist von mehreren Paläontologen, z.B. Agassiz, Pictet
und Sedgwick, als ein gefährlicher Einwand gegen die Veränderlichkeit der
Arten erhoben worden. Wenn wirklich zahlreiche zur selben Gattung oder
Familie gehörige Arten mit einemmal ins Leben getreten wären, so müßte das
meiner Theorie der Entwicklung durch natürliche Zuchtwahl gefährlich sein.
Denn die Entwicklung einer Gruppe von Formen, die alle vom gleichen
Vorfahren abstammen, muß ein sehr langsamer Vorgang gewesen sein und die
Vorfahren müssen lange vor ihren abgeänderten Nachkommen gelebt haben.
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ÜBER DAS PLÖTZLICHE ERSCHEINEN VON GRUPPEN VERWANDTER
ARTEN IN DEN ÄLTESTEN FOSSILFÜHRENDEN SCHICHTEN
Es gibt noch eine ähnliche Schwierigkeit, die viel ernster ist. Ich meine die Art
und Weise, in der zu verschiedenen Hauptabteilungen des Tierreichs gehörende
Arten plötzlich in den ältesten und bekannten fossilführenden Schichten
auftreten. Die meisten der Gründe, die mich überzeugten, dass alle lebenden
Arten derselben Gruppe von einem einzigen Vorfahren abstammen, die gelten
genau so gut für die ältesten bekannten Arten.
...Wenn daher meine Theorie richtig ist, so müssten unbestreitbar vor der
Ablagerung der untersten kambrischen Schichten lange Perioden verflossen
sein, ebenso lange oder noch längere als der ganze Zeitraum von damals bis
heute, und es muß ferner in dieser großen Periode auf der Erdoberfläche von
Geschöpfen gewimmelt haben. Hier liegt nun ein gewaltiges Hindernis, denn es
ist zweifelhaft, ob sich die Erde lange genug in einem für lebende Wesen
bewohnbaren Zustand befand.
...Auf die Frage, warum wir in der vorkambrischen Zeit keine reichen
fossilführenden Ablagerungen finden, vermag ich keine befriedigende Antwort
zu geben.
Ulamaa al-Yemen/Erstellt am 26.06.2016
Quelle: Entstehung der Arten von Charles Darwin S.383 / 402 /403 /
432 / 438 / 439 / 446 / 447 / 456 / 457 / 462 / 463 (Deutsche
Ausgabe von Reclam)
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