Editorial Auf der Hut sein Sportler wissen es sehr gut: Die meiste Körperwärme geht über den Kopf verloren, sie entweicht - egal wie sich der Kopf färbt. Deshalb sollten wir je nach Temperatur gut dafür sorgen, unser Haupt im Hut zu halten, gut zu behüten. Damit schützen wir auch die Temperaturregulierung unseres Körpers, denn wir wissen, dass Insulin bei Fieber schlechter wirkt und wir bei Unterkühlung Frostbeulen bekommen. Was der Hut ausdrückt, ist demnach einmal der Schutz vor äußeren Ein!üssen und dann das aufmerksame, wachsame Beschützen; er sorgt auch dafür, dass wir gut denken können. Wachsam und aufmerksam sollten wir auch gegenüber all dem sein, was uns für unser Diabetikerleben wärmstens empfohlen wird. Wenn wir einen Hut aufsetzen, verändert er unser Gesicht, wir schauen damit anders in die Welt und werden entsprechend wahrgenommen. So wie wir bei jeder Kleidung auf Farbe, Passform und Stil achten, können wir es auch mit der Diabetestherapie handhaben. Ob diese das ganz individuelle Schleifchen oder die breitere Krempe bekommt, hängt von der Person ab, die es zu versorgen gilt. Vorsichtig werden wir bei neuen Details sein und diese für uns genau testen, mit Vertrautem dagegen sorgsam umgehen. Das mittelhochdeutsche Wort Huot steht für Schutz und Obhut; die weibliche Form Huote für Fürsorge und Bewachung. Diese guten Eigenschaften werden dem Hut als Wort und in der sprichwörtlichen Bedeutung auch heute zugeschrieben. Wer einen Hut, eine Mütze oder auch nur ein Stirnband aufsetzt, geht und sitzt gerade, schaut nach vorne, fühlt sich beschützt und strahlt schon deshalb Sicherheit und Selbstbewußtsein aus. Ich stelle mir vor, dass ich mir schon morgens beim Zähneputzen gedanklich den Diabetes-Hut aufsetze, um mich vor vielem zu schützen, das der Insulinwirkung schadet, und mich aufmerksam meine Ziele verfolgen lässt. Er macht mich als Diabetikerin mental stark, lässt mich gut auf das Zusammenspiel von Insulin und Kohlenhydrate achten und den Blutzucker dann testen, wenn es erforderlich ist - auch wenn es gerade unangenehm oder unpassend ist. Ich bin also auf der Hut, um gut mit dem Diabetes zu leben. Es kann passieren, dass uns der Hut hoch geht, wenn wir falsch informiert oder unangemessen behandelt werden. Dann sind wird schutzlos und fühlen uns wenig beachtet oder gar missachtet. Auch wenn es schwer fällt, gilt es besonders dann auf der Hut zu sein, den Kopf zu schützen und wachsam für die eigenen Bedürfnisse zu sorgen. Wir wollen auch mit dieser Ausgabe bei der Überlegung helfen, vor wem oder was Sie den Hut ziehen" Kuhn-Prinz 3 Inhalt Unterschriftenaktion Stahlkatheter .... 26 Information HbA1c - zu gut für einen Hausarzt? . 28 Insulin-Antikörper: Nebenwirkung der kurzwirkenden Insulin-Analoga? ....... 6 Zukunftsvision: Netzwerk ................30 Zuckergeschichte ... 41 Mehrfach- Diabetes 32 Neueste Pumpentrends am Flughafen . ................................... 43 Angststörungen .......44 Im Wechsel der Jahre . ....................... 46 Insulin, Metformin + grüner Kaffee 54 Als neue Diabetikerin in der Reha . ... 55 Medizinische Reha-Maßnahme bei Typ 1-Diabetes . .... 70 Mein Zucker, mein Insulin, mein Essen ......................................... 56 Sicherheits-Check ..... 57 Leben im Camp D ..... 59 Portrait Tipps für den Sport ... 62 S‘ trifft Jenny Evans . .......... 8 Im Angebot: Psychodiabetologie ................. 64 Wir sind stark!.............. 68 S‘ trifft Ralph Brodel ......82 Neues von Joyce .......... 76 Warum möchte ich eine Patch-Pump? . .................................... 77 Leben Blutzucker-, Diabetes oder Lebens-Protokoll? .. ........................... 78 FreeStyle InsuLinx ............................ 12 Unabhängig . ............... 14 Weizenkeimöl . ............ 16 Pumpen-Katheter Roto "ne classic . ............... 80 Yoga und Diabetes ...... 17 Bruni erzählt . ............ 87 Operation mit Insulinpumpe .............. 18 Interna Hund hilft Mensch . .......................... 19 Stabilere Stoffwechsellage .......... 21 Erste Hilfe .......................................... 48 Autoimmunerkrankung Vitiligo ......................... 23 ABO- und Bestellabschnitt . ....... 93 / 94 Selbsthilfegruppen laden ein ............. 50 4 Inhalt Impressum . ........................................ 95 Animas Vibe und Dexcom G4 für Kinder zugelassen . ...................... 89 Neues Design beim AC Aviva ........... 90 Bücher BZ Messen ohne Stechen, aber mit Pieksen? . ............................. 90 Festschrift: 50 Jahre DDG! . ............. 66 Neues Typ 1-Schulungs- und Behandlungsprogramm PRIMAS zerti"ziert . ......................................... 90 Insuliner-Treffen Gute Gründe für das INSULINER-Treffen . ....................... 79 Die UPD berichtet Probleme im Gesundheits wesen .......... 90 DDG und DiabetesDE auf dem UN-Gipfel und im Camp D................ 91 gesucht&gefunden Furunkel . ........................................... 86 Diabetes-Weltmeister Deutschland DiabetesDe Aktion auf der Fanmeile ............................................ 91 Pumpenzubehör zu verschenken . ...... 86 Diabetes-TV? . ................................... 91 Gewichtsproblem trotz Sport . ........... 86 E-Gitarren-SpielerIn gesucht . ........... 86 Termine Online-Fragebogen . .......................... 86 Termine ........................ 92 Tatort Gesundheit Timesulin Gedächtnis für Fertigpens . ............... 88 IQWiG: kein Zusatznutzen für ultralangwirkendes Analogon Degludec ... 88 Redaktionsschluss INSULINER 109: 25. Oktober 2014 Neue Ansätze zur Heilung? Antologe und allogene Transplantationen . ....... 88 DDG-Kongress mit Neuigkeiten von Roche und zur Therapie von Kindern. ....................... 89 5 Information Insulin-Antikörper: Nebenwirkung der kurzwirkenden Insulinanaloga? Im INSULINER 107, auf den Seiten 6 bis 18, haben wir drei Interviews veröffentlicht, die den Verdacht nahe legen, dass kurzwirkende Insulin-Analoga bei einigen Typ 1-DiabetikerInnen Insulin-Antikörper verursachen. Haben Insulin-Antikörper eine bestimmte Zahl überschritten, sind sie für Menschen lebensbedrohlich. Grundlage dafür ist die wissenschaftliche Arbeit von Dr. med. Bernhard Teupe, Bad Mergentheim. Mit Schreiben vom 12. Juni 2014 haben wir - Dr. Teupe und der INSULINER-Verlag - die Insulinhersteller Lilly Deutschland, Novo Nordisk und Sanofi-Aventis gebeten, klärende Untersuchungen zur Entstehung und Behandlung von Insulin-Antikörpern einzuleiten. Gleichzeitig wurden internationale und nationale Behörden über die beobachteten Nebenwirkungen kurzwirkender Insulinanaloga informiert. Den deutschen Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und den Patientenbeauftragten Karl-Josef Laumann baten wir, unser Anliegen, das wir dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte - BfArM - und der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft - AkdÄ - dargelegt hatten, Kraft ihres Amtes zu unterstützen. In allen Schreiben hatten wir den Redaktionsschluss am 02. August 2014 angegeben. An Reaktionen haben wir enttäuschend wenig erhalten. Spontane Verharmlosung einiger Experten spricht für deren oberflächliche Wahrnehmung und/ oder Abhängigkeiten; gründliche, lange dauernde Bearbeitung möglicherweise für verantwortliches Handeln. Rapid und anderen Insulinanaloga werden Insulin-Antikörper als mögliche Reaktionen angegeben, die eine Anpassung der Insulindosis erforderlich machen, um Hyper- und Hypoglykämien zu korrigieren. Die danach folgenden Textbausteine des Briefes weisen auf die Aufgabe der EMA hin und auf die Meldung bei der nationalen Behörde. Das BfArM fasst im Schreiben vom 15. Juli unser Anliegen korrekt zusammen und teilt mit, dass klinische Studien und Daten zur Immogenität der Insulinanaloga nicht auf extreme Insulin-Antikörperbildung hinwiesen und unter den insgesamt 1370 Berichten zu Insulinanaloga nur eine Inlandsfallmeldung zur Bildung von Insulin-Antikörpern sei. Daher könne das BfArM die geforderten Untersuchungen weder veranlassen noch anordnen. Durch ‚die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Zulassungsbehörden seien ebenfalls keine Signale bekannt, die auf extreme Insulin-Antikörperbildungen unter der Behandlung von Insulin-Analoga hinweisen.‘ Am 1. August haben wir von der Geschäftsstelle des Staatssekretärs Karl-Josef Laumann, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Zuerst kam am 26. Juni die Antwort der EMA - European Medicines Agency: In den Produktinformationen für Novo6 Information Jasmin und Manuel Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigter für Pflege, einen Brief erhalten, dessen Inhalt sich nur durch ein Nicht-Lesen unserer Bitte um Unterstützung erklären lässt. Im dritten und letzten Textbaustein steht, dass unser Schreiben an die AkdÄ und das BfArM weitergeleitet worden sei. Wir hatten mitgeteilt, dass diese Behörden von uns zeitgleich mit dem Brief an Herrn Laumann informiert werden. Die Antwort des BfArM lag uns bereits seit zwei Wochen vor. Natürlich ist für uns auch interessant, wie es Jasmin und Manuel geht und ob es weitere insulinpflichtige DiabetikerInnen gibt, deren Insulinbedarf extrem hoch bei unerklärlich hohen Blutzuckerwerten tagsüber und starken nächtlichen Hypoglykämien ist. Während Jasmin weiter regelmäßig mit einer Immunadsorption behandelt wird und erfolgreich Prüfungen für ihr Lehramtsstudium absolviert hat, sind bei Manuel die Insulinantikörper auch unter ausschließlicher Verwendung von Humaninsulin auf 10.000 gestiegen. Er schreibt dazu: „Damit verschlechtert sich auch die Insulinwirkung immer mehr. Selbst mit i.v.-Mengen von über 50 IE pro Injektion kann ich den Blutzucker oft nicht mehr runterholen. Mal wirken die hohen Dosen schlechter, mal besser - wie eine Welle. In den letzten Wochen war ich sehr oft heftig unterzuckert - hilflos und triebgesteuert - oder gar bewusstlos. In einer Email an die Geschäftsstelle von Herrn Laumann haben wir daher nochmals um Unterstützung unserer Forderung nach unabhängiger Untersuchung des Auftretens von Insulin-Antikörpern bei insulinpflichtigen DiabetikerInnen gebeten. Die Bitte um eine Antwort auf die Frage, wie er das tun wird, wurde wiederholt. Am 30. Juli hat die Food and Drug Administration - FDA - den Eingang und die Weiterleitung an die entsprechende Abteilung, das Center for Drug Evaluation and Research (Abteilung für Arzneimittelschäden und -forschung), bestätigt. Da ich so nicht weitermachen kann, verzichte ich derzeit auf große Insulinboli. Das bedeutet, dass ich eine Basalrate von 120 IE/Tag laufen lasse und nach Gefühl ein bisschen Insulin dazu spritze. Damit nehme ich dauerhaft Blutzuckerwerte von über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) in Kauf. Es geht nicht mehr anders. Die deutsche Niederlassung der Firma Novo Nordisk als Hersteller des Insulinanalogons Novo Rapid hat in Telefonaten und Emails mit Dr. Teupe sowohl den Eingang unseres Schreibens als auch die Weiterleitung zum Mutterkonzern in Kopenhagen mitgeteilt. Mit einer einmaligen, gerade durchgeführten Immunadsorption soll geprüft werden, ob meine Blutzuckersteuerung ohne Insulin-Antikörper besser möglich ist.“ Sissi Kuhn-Prinz, www.insuliner.de www.DiabetesDorfAlthausen.de Wir sind also weiter gespannt auf die noch ausstehenden Antworten und auch auf Reaktionen derjenigen DiabetikerInnen, bei denen Insulin-Antikörper nachgewiesen wurden. 7 Leben Unabhängig Die Unabhängigkeit des INSULINERs steht für unsere Leser und für die Redaktion ganz oben auf der Prioritätenliste. Das hören und lesen wir immer wieder. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie sich unsere Unabhängigkeit ausdrückt, wie wir sie erlebbar und greifbar machen. Auf der Suche nach Antworten habe ich verschiedene Menschen gefragt, mit welchem Symbol Unabhängigkeit ausgedrückt werden kann. Manchmal habe ich allein mit dieser Frage Verwirrung und hilflose Blicke ausgelöst. Die Gedanken sind frei, die eigene Wohnung, das Fahrrad, ein Pflänzchen, das eine Betondecke durchbricht, ein Ei und eine Wolke als zwei voneinander unabhängige Begriffe, die alte Katze, das Basis-Bolus-Konzept der Insulintherapie. Während ich auf die Freiheitsstatue fixiert war, haben mich völlig andere Aspekte überrascht, die durch die genannten unterschiedlichsten Symbole deutlich wurden. Zuerst kam der Kondor, später der Überbegriff Vogel, dann der alte VWBus, der als Wohnwagen umgebaut und jetzt mit Lego-Steinen nachgebaut wurde, Geld und der Goldesel der Brüder Grimm, das Meer - mit und ohne Segelboot -, aufgebrochene Ketten, das Lied: Bei all diesen Assoziationen wird deutlich, dass mit dem individuellen Erleben und dem damit verbundenen Gefühl Unabhängigkeit spürbar wird. Wie aber kommt diese Vielfalt von Unabhängigkeitsvorstellungen in den INSULINER? Wir sind abhängig von Wasser, Luft, Nahrung, Zuwendung, Mitmenschen ... und auch vom Insulin. Eine Unabhängigkeit können wir in speziellen Situationen 14 Leben zwar fühlen - vielleicht, wenn wir mutig genug sind, um mit einem Fallschirm auf die Erde zu gleiten -, aber als Menschen sind wir lebensnotwendig abhängig. Trotzdem steht auf unserer Titelseite das Wort ‚unabhängig‘. Intensive Diskussionen während der Redaktionskonferenzen sind damit verbunden. Karoline - 02244 825 40 Gerade weil wir Schreiber unsere Insulinabhängigkeit in jeder Lebenslage und -sekunde erfahren, ist es uns wichtig selbst zu entscheiden, was wir tun lassen, was Erlebniswoche fürund 7- bis 13-jährige wir als notwendig und sinnvoll ansehen Pfauenhof in Kolberg/Brandenburg ohne Einschränkung durch die Meinung anderer. So wie ich mir aus der Vielfalt der Erkenntnisse und Erfahrungen mein Lebenskonzept erarbeite, so werde ich meine Unabhängigkeit auf dem Fahrrad, am Meer, mit meinem Haustürschlüssel oder mit der passenden Insulintherapie finden. Das setzt voraus, dass ich all die vielen anderen Möglichkeiten kenne, um meine eigene Wahl unabhängig von äußeren Zwängen zu treffen. Das kann Schwerstarbeit bedeuten. Um die Unabhängigkeit des INSULINERs zu erhalten, braucht es nicht nur ein Redaktionsteam, das über diese Viel=HLWJHLVW" falt wacht, sondern auch viele Menschen, 'DVLVWDOOGDV die uns uneingeschränkt ZDVPLUPLWGHU Informationen mitteilen und Erfahrungen und Erkennt=HLWDXIGHQ nisse als Arbeitsgrundlage für andere *HLVWJHKW veröffentlichen. Außerdem braucht der INSULINER ein finanzielles Fundament, um ohne wirtschaftlichen Einfluss erscheinen zu können. Betachek visuelle Blutzucker-Teststreifen %OXWDXIGDV7HVWIHOGWURSIHQ QDFK6HNXQGHQ%OXW DEZLVFKHQ QDFKZHLWHUHQ6HNXQGHQ GDV(UJHEQLVDEOHVHQ 7HVWVWUHLIHQ z Wir danken allen, die durch ihre Vorund Mitarbeit und ein Abonnement den INSULINER unabhängig und lebendig machen. Sissi Kuhn-Prinz Redaktionsteam %HVWHOOIRUPXODU DP+HIWHQGH 15 INSULINER-Treffen Gute Gründe für das INSULINER-Treffen Im vergangenen Jahr hat das erste INSULINER-Treffen in neuer Umgebung unsere Gedanken beflügelt und zu ungeahnter Kreativität bei vielen Teilnehmern geführt. Wir laden Euch ein, unseren Gedanken- und Erfahrungsaustausch in diesem Jahr fortzusetzen. Wir wollen wieder drei Tage • individuelle Erfahrungen austauschen, • hochkarätigen Referenten zuhören, Fragen stellen und diskutieren, • Neues entdecken, • liebe Bekannte treffen, • uns gegenseitig zu einer guten Therapie motivieren ... Die Workshops, deren Themen am besten gut vorbereitet mitgebracht werden, legen wir gemeinsam am ersten Abend in einem Stundenplan fest. Die Referenten, ihre Themen sowie die Vortragszeiten und bereits bekannte Programmpunkte findet Ihr unter www.insuliner.de . Obwohl die Anmeldefrist bereits vorbei ist, werden erfahrungsgemäß durch Absagen immer wieder einzelne Plätze frei. Wer also teilnehmen möchte und noch nicht angemeldet ist, schickt eine E-Mail an [email protected] oder fragt direkt bei Peter Heimen, Tel: 06461/924255 nach. 79 Leben Operation mit Insulinpumpe Die von Ulla Grisse im INSULINER 107, Seite 74, beschriebenen Erfahrungen zeigen, wie wichtig es ist, sich im Vorfeld einer planbaren Operation mit den behandelnden Ärzt(inn)en zu besprechen, um zu gewährleisten, dass die Pumpe während der Narkose und postoperativ weiterläuft. Auch Ilse Daedelow, Seite 41, benötigte Zeit und Kraft, damit ihr Diabetes im Krankenhaus ebenfalls der ihrige bleibt. Anlässlich meiner Hüft-Operation (siehe INSULINER 98, Seite 38) habe ich vorab mit den Ärzten geklärt, dass meine Pumpe bei mir verbleibt, besonders während ich weggedämmert bin. Dies war für mich ein Entscheidungsgrund für oder gegen eine der als potenziell geeignet erscheinenden Kliniken. Die OP wurde von einem anderen Arzt ebenfalls ambulant durchgeführt - ohne einen selbstherrlichen Eingriff in meine Diabetesbehandlung. Ich hatte bereits in 2005 einen kleineren Eingriff mit Vollnarkose bei einem Facharzt, bei dem mich schon das vorher ausgehändigte Merkblatt stark irritierte. Hieß es dort, dass Diabetiker am Tag des Eingriffes ihr Basalinsulin um 50% reduzieren sollten. Bis dato waren mir insulinwirkungssteigernde Operationspraktiken gänzlich unbekannt! Ich fragte den Arzt telefonisch, wie er zur Insulinpumpe stehe. Diese, so die Antwort, sei selbstverständlich während der Narkose abzulegen. Damit wusste ich, dass die anstehende OP von ihm nicht durchgeführt werden wird. Ich glaubte auch nicht, dass ich ihn umstimmen könnte. Dennoch stellte ich ihm die Frage: „Klemmen Sie Ihren stoffwechselgesunden Patienten während der OP auch die Bauchspeicheldrüse ab?“ Natürlich konnte er mir darauf keine Antwort geben. Ich war allerdings mit seiner Sprachlosigkeit höchst zufrieden. 18 Leben Neueste Pumpentrends am Flughafen Beim Sicherheitscheck am Köln/Bonner Flughafen, wo die Bonn-Berlin-Shuttle-Flüge starten, werde ich regelmäßig vom Metalldetektor wegen der Insulinpumpe angepiept und muss in die Kontrolle. Dort wird man dann abgetastet und genauso regelmäßig wird meine Pumpe entdeckt, obwohl ich immer versuche, sie mit dem BH-Täschchen unter dem T-Shirt zu verstecken. Als nächstes geht’s in die Kabine, wo ich wie immer die Pumpe raus fummele, erkläre und vorzeige. Beim letzten Mal meinte die Kontrolleurin aber zu mir: „Ja, die Pumpen kenne ich. Aber in letzter Zeit haben immer mehr Leute so kleine, weiße Pumpen am Arm. Die sehen viel handlicher aus und sollen auch praktischer sein.“ So erhält man auch mal unterwegs Hinweise zu den neuesten Trends auf dem Pumpenmarkt… Beate [email protected] 43 Leben Blutzucker-, Diabetes- oder Lebens-Protokoll Diabetiker schreiben ihre Blutzuckerwerte in ein Tagebuch oder ein elektronisches System oder sie halten dies für überflüssig. Die Frage nach dem Sinn und der Form ist wahrscheinlich so alt wie die Möglichkeit einer Therapie für Diabetiker. Die Antworten auf nachfolgende Fragen sollen uns zusammen mit einem Beitrag von Dr. Rudolf Herrmann im nächsten INSULINER Klarheit bringen, warum wir ein Blutzucker-Protokoll führen oder nicht und welche Schwierigkeiten und Hilfestellung wir dabei erleben. Wir bitten daher um viele Antworten an den INSULINER-Verlag, 56472 Dreisbach, per Fax 02661 917 66 54 oder per Email an [email protected]. Vielen Dank! Bei der Dokumentation habe ich folgende persönliche Schwierigkeiten: Ich führe ein Blutzucker- / DiabetesProtokoll, weil .......... Dazu benutze ich ................... Bei der Dokumentation habe ich folgende technischen Schwierigkeiten: Ich notiere q Blutzuckerwerte q Insulingaben q Nahrungszufuhr in BE / KE, q Fett und Eiweiß q Bewegung q Besonderheiten q Mein Protokoll-Tipp: 78 Erste Hilfe Die aufgeführten Personen sind bereit, zu den angegebenen Themen Informationen und Erfahrungen weiterzugeben. Sie können und wollen die Aufgaben ausgebildeter Spezialisten ergänzen, nicht ersetzen. Angehörige: Ingrun Grimm 07304 / 62 95 Angina pectoris: Grit Ott 030 - 81 61 73 63 Diana Droßel 02403 / 78 52 02 Augenprobleme: [email protected] Auslandsaufenthalt: Andrea Gugger 089 / 32 16 67 80 Dialyse + Transplantation: [email protected] Bernadette Kober 0251 93 01 97 74 [email protected] Füße+Necrobiosis lipoidica: Barbara Zimmermann-Mazuel 02203 / 98 84 15 Insulinpumpe: Ralph Droßel 02403 / 78 52 02 [email protected] Schwangerschaft: Corinna Stengel-Badtke 04746 / 93 80 56 Sport: Dr. Christine Gomer Insulinunverträglichkeit / Sissi Kuhn-Prinz Tierisches Insulin: 02661 / 917 66 44 0621 / 328 57 72 Weitere Autoimmunerkrankungen: • Sjögren Syndrom • Morbus Basedow • Systemischer Lupus erythematodes • Zöliakie • Morbus Addison Gaby Uhr [email protected] 02683 / 317 42 Karin Spahlholz 036625 / 219 84 [email protected] • Vitiligo - Weißfleckenkrankheit Georg Pliszewski 09195 99 39 27 [email protected] 48 Termine 28. September 9 bis 16 Uhr Vorankündigung 06. bis 08. März 2015 DiabetesTour und DDB-Landesdiabetikertag Diabetes Messe Halle Münsterland, Münster 6. und 7. März: Fachkongress 8. März: Patiententag Liederhalle Stuttgart 25. Oktober Redaktionsschluss INSULINER 109 06. bis 09. November INSULINER-Treffen 2014 Evangelische Jugendbildungsstätte Nordwalde bei Münster siehe Seite 79 www.insuliner.de Anschriften- und Bankänderung 11. November - 19 bis 21 Uhr Experten antworten Da die Post auch bei bestehendem Nachsendeantrag Zeitschriften nicht an die neue Adresse weiterleitet und ein missglückter Bankeinzug € 6,70 an Gebühren kostet, bitten wir, uns Bundesweite Telefonaktion des Kompetenznetzes Diabetes mellitus Zehn Experten antworten auf Fragen zu Typ 1-, Typ 2- und Gestationsdiabetes sowie zu psychologischen Themen über die kostenlose bundesweite Hotline Tel.: 0800 - 060 40 00 • Umzug und • Änderung der Bankverbindung. 01. Dezember direkt mitzuteilen. Das ist auch möglich unter INSULINER 109 www.insuliner.de . 92 Impressum Der INSULINER ist eine Zeitschrift von Diabetikern für Diabetiker. Wir wollen damit die Möglichkeit bieten, Erfahrungen und Informationen weiterzugeben, die Menschen mit Diabetes als wichtig ansehen. Der INSULINER lebt von der Mitarbeit seiner Leserinnen und Leser, deren Meinungen, Fragen und Beiträgen, die in jeder Form willkommen sind: mündlich, als Brief oder Fax, per Email oder CD. Wer sich an der redaktionellen Arbeit beteiligen möchte, meldet sich zur jährlich stattfindenden Redaktionskonferenz an. Dort werden konzeptionelle und organisatorische Fragen diskutiert und Entscheidungen zum INSULINER getroffen. Teil dieser Konferenz ist auch die jährliche Wahl des Redaktionsteams. Jeweils mindestens zwei Mitglieder dieses Teams bilden zusammen mit der Herausgeberin die Redaktion für eine INSULINER-Ausgabe. Ebenso wird das Internet-Team bestimmt, das für die Präsentation des INSULINERs im Internet verantwortlich ist. Herausgegeben und produziert wird der INSULINER vom INSULINER-Verlag. Sowohl der INSULINER-Verlag, als auch die ehrenamtlich tätige Redaktion und Redaktionskonferenz sowie das Internet-Team fühlen sich dem Erhalt, der Förderung und dem Ausbau der Selbsthilfebewegung INSULINER verpflichtet. Wir freuen uns auf alle, die mitmachen! Impressum KONTAKT: REDAKTIONSTEAM INTERNET-TEAM: Herausgeberin: Bankverbindung: Erscheinungsweise: Preise: Auflage: Druck: INSULINER, Vor dem Dickenhahn 25, 56472 Dreisbach [email protected], Tel.: 02661 / 917 66 44, Fax: 02661 / 917 66 54 [email protected] Harald Eichler, Werl; Christiane Hoogeveen, Telgte; Barbara Hüser, Münster; Ursula König, Münster, Anneliese Kuhn-Prinz, Dreisbach; Karin Newrzella, Groß-Gerau; Michael Schmeink, Bocholt; Dr. Susanne Wackermann, Lübeck [email protected] Anneliese Kuhn-Prinz, Vor dem Dickenhahn 25, 56472 Dreisbach Tel. 02661 / 917 66 44, Fax 02661/ 917 66 54 [email protected], Internet: http://www.insuliner.de Volksbank Westerwald eG, BIC: GENODE51WW1, IBAN DE71 5739 1800 0046 1346 05 vierteljährlich zum Quartalsende Zeitschrift, Disketten- oder Emailausgabe: € 14,- pro Jahr mit Bankeinzug; € 16,- mit Rechnung; € 20,- für Zeitschrift+CD/ Email Ein Abonnement gilt für mindestens ein Jahr und verlängert sich, wenn nicht bis zum 01. Dezember eines Jahres gekündigt wird. Anzeigen-Preisliste P/08 19.500 Zeitschriften / CD-Version nur für Blinde K+S Druck Schneider GmbH, Niederhövels; Layout: H: Kranenberg, Drolshagen Alle Rechte bleiben dem Verlag vorbehalten. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge übernehmen Verlag und Redaktion keine Haftung. Gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Kein Teil der Zeitung darf ohne die schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form reproduziert werden. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht gehaftet. Über eine Veröffentlichung auf den INSULINER-Seiten im Internet entscheidet das Redaktionsteam bei vorheriger Information der Autoren. Anzeigen und Beilagen stehen außerhalb der Verantwortung der Redaktion. Verantwortlich für diese Ausgabe: Harald Eichler, Anneliese Kuhn-Prinz, Michael Schmeink Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 25. Oktober 2014 95