Leseprobe INSULINER 108

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Editorial
Auf der Hut sein
Sportler wissen es sehr gut: Die meiste
Körperwärme geht über den Kopf verloren, sie entweicht - egal wie sich der
Kopf färbt. Deshalb sollten wir je nach
Temperatur gut dafür sorgen, unser Haupt
im Hut zu halten, gut zu behüten. Damit
schützen wir auch die Temperaturregulierung unseres Körpers, denn wir wissen,
dass Insulin bei Fieber schlechter wirkt
und wir bei Unterkühlung Frostbeulen
bekommen. Was der Hut ausdrückt, ist
demnach einmal der Schutz vor äußeren
Ein!üssen und dann das aufmerksame,
wachsame Beschützen; er sorgt auch dafür, dass wir gut denken können.
Wachsam und aufmerksam sollten wir
auch gegenüber all dem sein, was uns
für unser Diabetikerleben wärmstens
empfohlen wird. Wenn wir einen Hut
aufsetzen, verändert er unser Gesicht,
wir schauen damit anders in die Welt und
werden entsprechend wahrgenommen.
So wie wir bei jeder Kleidung auf Farbe, Passform und Stil achten, können wir
es auch mit der Diabetestherapie handhaben. Ob diese das ganz individuelle
Schleifchen oder die breitere Krempe bekommt, hängt von der Person ab, die es
zu versorgen gilt. Vorsichtig werden wir
bei neuen Details sein und diese für uns
genau testen, mit Vertrautem dagegen
sorgsam umgehen.
Das mittelhochdeutsche Wort Huot steht
für Schutz und Obhut; die weibliche Form
Huote für Fürsorge und Bewachung.
Diese guten Eigenschaften werden dem
Hut als Wort und in der sprichwörtlichen
Bedeutung auch heute zugeschrieben.
Wer einen Hut, eine Mütze oder auch
nur ein Stirnband aufsetzt, geht und sitzt
gerade, schaut nach vorne, fühlt sich
beschützt und strahlt schon deshalb Sicherheit und Selbstbewußtsein aus. Ich
stelle mir vor, dass ich mir schon morgens beim Zähneputzen gedanklich den
Diabetes-Hut aufsetze, um mich vor vielem zu schützen, das der Insulinwirkung
schadet, und mich aufmerksam meine
Ziele verfolgen lässt. Er macht mich als
Diabetikerin mental stark, lässt mich gut
auf das Zusammenspiel von Insulin und
Kohlenhydrate achten und den Blutzucker dann testen, wenn es erforderlich ist
- auch wenn es gerade unangenehm oder
unpassend ist. Ich bin also auf der Hut,
um gut mit dem Diabetes zu leben.
Es kann passieren, dass uns der Hut hoch
geht, wenn wir falsch informiert oder
unangemessen behandelt werden. Dann
sind wird schutzlos und fühlen uns wenig beachtet oder gar missachtet. Auch
wenn es schwer fällt, gilt es besonders
dann auf der Hut zu sein, den Kopf zu
schützen und wachsam für die eigenen
Bedürfnisse zu sorgen.
Wir wollen auch mit dieser Ausgabe bei
der Überlegung helfen, vor wem oder
was Sie den Hut ziehen"
Kuhn-Prinz
3
Inhalt
Unterschriftenaktion Stahlkatheter .... 26
Information
HbA1c - zu gut für einen Hausarzt? . 28
Insulin-Antikörper:
Nebenwirkung der
kurzwirkenden
Insulin-Analoga? ....... 6
Zukunftsvision:
Netzwerk ................30
Zuckergeschichte ... 41
Mehrfach- Diabetes 32
Neueste Pumpentrends
am Flughafen . ................................... 43
Angststörungen .......44
Im Wechsel der Jahre . ....................... 46
Insulin, Metformin + grüner Kaffee
54
Als neue Diabetikerin in der Reha . ... 55
Medizinische
Reha-Maßnahme
bei Typ 1-Diabetes . .... 70
Mein Zucker, mein Insulin,
mein Essen ......................................... 56
Sicherheits-Check ..... 57
Leben im Camp D ..... 59
Portrait
Tipps für den Sport ... 62
S‘ trifft
Jenny Evans . .......... 8
Im Angebot: Psychodiabetologie ................. 64
Wir sind stark!.............. 68
S‘ trifft
Ralph Brodel ......82
Neues von Joyce .......... 76
Warum möchte ich eine
Patch-Pump? . .................................... 77
Leben
Blutzucker-, Diabetes oder
Lebens-Protokoll? .. ........................... 78
FreeStyle InsuLinx ............................ 12
Unabhängig . ............... 14
Weizenkeimöl . ............ 16
Pumpen-Katheter Roto
"ne classic . ............... 80
Yoga und Diabetes ...... 17
Bruni erzählt . ............ 87
Operation mit Insulinpumpe .............. 18
Interna
Hund hilft Mensch . .......................... 19
Stabilere
Stoffwechsellage .......... 21
Erste Hilfe .......................................... 48
Autoimmunerkrankung
Vitiligo ......................... 23
ABO- und Bestellabschnitt . ....... 93 / 94
Selbsthilfegruppen laden ein ............. 50
4
Inhalt
Impressum . ........................................ 95
Animas Vibe und Dexcom G4
für Kinder zugelassen . ...................... 89
Neues Design beim AC Aviva ........... 90
Bücher
BZ Messen ohne Stechen,
aber mit Pieksen? . ............................. 90
Festschrift: 50 Jahre DDG! . ............. 66
Neues Typ 1-Schulungs- und
Behandlungsprogramm PRIMAS
zerti"ziert . ......................................... 90
Insuliner-Treffen
Gute Gründe für das
INSULINER-Treffen . ....................... 79
Die UPD
berichtet
Probleme im
Gesundheits
wesen .......... 90
DDG und DiabetesDE auf dem
UN-Gipfel und im Camp D................ 91
gesucht&gefunden
Furunkel . ........................................... 86
Diabetes-Weltmeister Deutschland DiabetesDe Aktion auf der
Fanmeile ............................................ 91
Pumpenzubehör zu verschenken . ...... 86
Diabetes-TV? . ................................... 91
Gewichtsproblem trotz Sport . ........... 86
E-Gitarren-SpielerIn gesucht . ........... 86
Termine
Online-Fragebogen . .......................... 86
Termine ........................ 92
Tatort Gesundheit
Timesulin Gedächtnis für Fertigpens . ............... 88
IQWiG: kein
Zusatznutzen
für ultralangwirkendes
Analogon
Degludec ... 88
Redaktionsschluss
INSULINER 109:
25. Oktober 2014
Neue Ansätze zur Heilung? Antologe
und allogene Transplantationen . ....... 88
DDG-Kongress mit Neuigkeiten
von Roche und zur
Therapie von Kindern. ....................... 89
5
Information
Insulin-Antikörper: Nebenwirkung der
kurzwirkenden Insulinanaloga?
Im INSULINER 107, auf den Seiten 6 bis 18, haben wir drei Interviews
veröffentlicht, die den Verdacht nahe legen, dass kurzwirkende Insulin-Analoga bei einigen Typ 1-DiabetikerInnen Insulin-Antikörper verursachen. Haben Insulin-Antikörper eine bestimmte Zahl überschritten,
sind sie für Menschen lebensbedrohlich. Grundlage dafür ist die wissenschaftliche Arbeit von Dr. med. Bernhard Teupe, Bad Mergentheim.
Mit Schreiben vom 12. Juni 2014 haben
wir - Dr. Teupe und der INSULINER-Verlag - die Insulinhersteller Lilly Deutschland, Novo Nordisk und Sanofi-Aventis
gebeten, klärende Untersuchungen zur
Entstehung und Behandlung von Insulin-Antikörpern einzuleiten. Gleichzeitig
wurden internationale und nationale Behörden über die beobachteten Nebenwirkungen kurzwirkender Insulinanaloga
informiert. Den deutschen Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und
den Patientenbeauftragten Karl-Josef
Laumann baten wir, unser Anliegen, das
wir dem Bundesinstitut für Arzneimittel
und Medizinprodukte - BfArM - und der
Arzneimittelkommission der deutschen
Ärzteschaft - AkdÄ - dargelegt hatten,
Kraft ihres Amtes zu unterstützen. In allen Schreiben hatten wir den Redaktionsschluss am 02. August 2014 angegeben.
An Reaktionen haben wir enttäuschend
wenig erhalten. Spontane Verharmlosung einiger Experten spricht für deren oberflächliche Wahrnehmung und/
oder Abhängigkeiten; gründliche, lange dauernde Bearbeitung möglicherweise für verantwortliches Handeln.
Rapid und anderen Insulinanaloga werden Insulin-Antikörper als mögliche Reaktionen angegeben, die eine Anpassung
der Insulindosis erforderlich machen, um
Hyper- und Hypoglykämien zu korrigieren. Die danach folgenden Textbausteine
des Briefes weisen auf die Aufgabe der
EMA hin und auf die Meldung bei der
nationalen Behörde.
Das BfArM fasst im Schreiben vom
15. Juli unser Anliegen korrekt zusammen und teilt mit, dass klinische Studien
und Daten zur Immogenität der Insulinanaloga nicht auf extreme Insulin-Antikörperbildung hinwiesen und unter
den insgesamt 1370 Berichten zu Insulinanaloga nur eine Inlandsfallmeldung
zur Bildung von Insulin-Antikörpern sei.
Daher könne das BfArM die geforderten
Untersuchungen weder veranlassen noch
anordnen. Durch ‚die Zusammenarbeit
mit anderen europäischen Zulassungsbehörden seien ebenfalls keine Signale bekannt, die auf extreme Insulin-Antikörperbildungen unter der Behandlung von
Insulin-Analoga hinweisen.‘
Am 1. August haben wir von der Geschäftsstelle des Staatssekretärs Karl-Josef Laumann, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der
Zuerst kam am 26. Juni die Antwort der
EMA - European Medicines Agency:
In den Produktinformationen für Novo6
Information
Jasmin und Manuel
Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigter für Pflege, einen Brief erhalten, dessen Inhalt sich nur durch ein
Nicht-Lesen unserer Bitte um Unterstützung erklären lässt. Im dritten und letzten
Textbaustein steht, dass unser Schreiben
an die AkdÄ und das BfArM weitergeleitet worden sei. Wir hatten mitgeteilt, dass
diese Behörden von uns zeitgleich mit
dem Brief an Herrn Laumann informiert
werden. Die Antwort des BfArM lag uns
bereits seit zwei Wochen vor.
Natürlich ist für uns auch interessant,
wie es Jasmin und Manuel geht und ob
es weitere insulinpflichtige DiabetikerInnen gibt, deren Insulinbedarf extrem
hoch bei unerklärlich hohen Blutzuckerwerten tagsüber und starken nächtlichen
Hypoglykämien ist.
Während Jasmin weiter regelmäßig mit
einer Immunadsorption behandelt wird
und erfolgreich Prüfungen für ihr Lehramtsstudium absolviert hat, sind bei
Manuel die Insulinantikörper auch unter ausschließlicher Verwendung von
Humaninsulin auf 10.000 gestiegen. Er
schreibt dazu: „Damit verschlechtert sich
auch die Insulinwirkung immer mehr.
Selbst mit i.v.-Mengen von über 50 IE
pro Injektion kann ich den Blutzucker oft
nicht mehr runterholen. Mal wirken die
hohen Dosen schlechter, mal besser - wie
eine Welle. In den letzten Wochen war
ich sehr oft heftig unterzuckert - hilflos
und triebgesteuert - oder gar bewusstlos.
In einer Email an die Geschäftsstelle von
Herrn Laumann haben wir daher nochmals um Unterstützung unserer Forderung nach unabhängiger Untersuchung
des Auftretens von Insulin-Antikörpern
bei insulinpflichtigen DiabetikerInnen
gebeten. Die Bitte um eine Antwort auf
die Frage, wie er das tun wird, wurde
wiederholt.
Am 30. Juli hat die Food and Drug Administration - FDA - den Eingang und
die Weiterleitung an die entsprechende
Abteilung, das Center for Drug Evaluation and Research (Abteilung für Arzneimittelschäden und -forschung), bestätigt.
Da ich so nicht weitermachen kann, verzichte ich derzeit auf große Insulinboli.
Das bedeutet, dass ich eine Basalrate von
120 IE/Tag laufen lasse und nach Gefühl
ein bisschen Insulin dazu spritze. Damit
nehme ich dauerhaft Blutzuckerwerte von über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) in
Kauf. Es geht nicht mehr anders.
Die deutsche Niederlassung der Firma
Novo Nordisk als Hersteller des Insulinanalogons Novo Rapid hat in Telefonaten und Emails mit Dr. Teupe sowohl den
Eingang unseres Schreibens als auch die
Weiterleitung zum Mutterkonzern in Kopenhagen mitgeteilt.
Mit einer einmaligen, gerade durchgeführten Immunadsorption soll geprüft
werden, ob meine Blutzuckersteuerung
ohne Insulin-Antikörper besser möglich
ist.“
Sissi Kuhn-Prinz, www.insuliner.de
www.DiabetesDorfAlthausen.de
Wir sind also weiter gespannt auf die
noch ausstehenden Antworten und
auch auf Reaktionen derjenigen DiabetikerInnen, bei denen Insulin-Antikörper nachgewiesen wurden.
7
Leben
Unabhängig
Die Unabhängigkeit des INSULINERs steht für unsere Leser und für
die Redaktion ganz oben auf der Prioritätenliste. Das hören und lesen
wir immer wieder. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie sich unsere
Unabhängigkeit ausdrückt, wie wir sie erlebbar und greifbar machen.
Auf der Suche nach Antworten habe
ich verschiedene Menschen gefragt, mit
welchem Symbol Unabhängigkeit ausgedrückt werden kann. Manchmal habe ich
allein mit dieser Frage Verwirrung und
hilflose Blicke ausgelöst.
Die Gedanken sind frei, die eigene Wohnung, das Fahrrad, ein Pflänzchen, das
eine Betondecke durchbricht, ein Ei und
eine Wolke als zwei voneinander unabhängige Begriffe, die alte Katze, das Basis-Bolus-Konzept der Insulintherapie.
Während ich auf die Freiheitsstatue fixiert war, haben mich völlig andere Aspekte überrascht, die durch die genannten unterschiedlichsten Symbole deutlich
wurden. Zuerst kam der Kondor, später
der Überbegriff Vogel, dann der alte VWBus, der als Wohnwagen umgebaut und
jetzt mit Lego-Steinen nachgebaut wurde, Geld und der Goldesel der Brüder
Grimm, das Meer - mit und ohne Segelboot -, aufgebrochene Ketten, das Lied:
Bei all diesen Assoziationen wird deutlich, dass mit dem individuellen Erleben und dem damit verbundenen Gefühl
Unabhängigkeit spürbar wird. Wie aber
kommt diese Vielfalt von Unabhängigkeitsvorstellungen in den INSULINER?
Wir sind abhängig von Wasser, Luft,
Nahrung, Zuwendung, Mitmenschen ...
und auch vom Insulin. Eine Unabhängigkeit können wir in speziellen Situationen
14
Leben
zwar fühlen - vielleicht, wenn wir mutig
genug sind, um mit einem Fallschirm auf
die Erde zu gleiten -, aber als Menschen
sind wir lebensnotwendig abhängig.
Trotzdem steht auf unserer Titelseite das
Wort ‚unabhängig‘. Intensive Diskussionen während der Redaktionskonferenzen
sind damit verbunden.
Karoline
- 02244 825 40
Gerade weil
wir Schreiber
unsere Insulinabhängigkeit in jeder Lebenslage und -sekunde erfahren, ist es uns wichtig selbst zu
entscheiden,
was wir tun
lassen,
was
Erlebniswoche
fürund
7- bis
13-jährige
wir als notwendig
und
sinnvoll
ansehen
Pfauenhof in Kolberg/Brandenburg
ohne Einschränkung durch die Meinung
anderer. So wie ich mir aus der Vielfalt
der Erkenntnisse und Erfahrungen mein
Lebenskonzept erarbeite, so werde ich
meine Unabhängigkeit auf dem Fahrrad,
am Meer, mit meinem Haustürschlüssel
oder mit der passenden Insulintherapie
finden. Das setzt voraus, dass ich all die
vielen anderen Möglichkeiten kenne,
um meine eigene Wahl unabhängig von
äußeren Zwängen zu treffen. Das kann
Schwerstarbeit bedeuten.
Um die Unabhängigkeit des INSULINERs zu erhalten, braucht es nicht nur
ein Redaktionsteam,
das über diese Viel=HLWJHLVW"
falt wacht, sondern
auch
viele Menschen,
'DVLVWDOOGDV
die uns uneingeschränkt
ZDVPLUPLWGHU Informationen
mitteilen und
Erfahrungen und Erkennt=HLWDXIGHQ
nisse als Arbeitsgrundlage für andere
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veröffentlichen. Außerdem braucht der
INSULINER ein finanzielles Fundament, um ohne wirtschaftlichen Einfluss
erscheinen zu können.
Betachek
visuelle
Blutzucker-Teststreifen
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z Wir danken allen, die durch ihre Vorund Mitarbeit und ein Abonnement den
INSULINER unabhängig und lebendig
machen.
Sissi Kuhn-Prinz
Redaktionsteam
%HVWHOOIRUPXODU DP+HIWHQGH
15
INSULINER-Treffen
Gute Gründe für das INSULINER-Treffen
Im vergangenen Jahr hat das erste INSULINER-Treffen in neuer
Umgebung unsere Gedanken beflügelt und zu ungeahnter Kreativität bei vielen Teilnehmern geführt. Wir laden Euch ein, unseren
Gedanken- und Erfahrungsaustausch in diesem Jahr fortzusetzen.
Wir wollen wieder drei Tage
• individuelle Erfahrungen austauschen,
• hochkarätigen Referenten zuhören, Fragen stellen und diskutieren,
• Neues entdecken,
• liebe Bekannte treffen,
• uns gegenseitig zu einer guten Therapie motivieren ...
Die Workshops, deren Themen am besten gut vorbereitet mitgebracht werden,
legen wir gemeinsam am ersten Abend in einem Stundenplan fest.
Die Referenten, ihre Themen sowie die Vortragszeiten und bereits bekannte Programmpunkte findet Ihr unter www.insuliner.de .
Obwohl die Anmeldefrist bereits vorbei ist, werden erfahrungsgemäß durch Absagen immer wieder einzelne Plätze frei. Wer also teilnehmen möchte und noch
nicht angemeldet ist, schickt eine E-Mail an [email protected] oder fragt
direkt bei Peter Heimen, Tel: 06461/924255 nach.
79
Leben
Operation mit Insulinpumpe
Die von Ulla Grisse im INSULINER 107, Seite 74, beschriebenen
Erfahrungen zeigen, wie wichtig es ist, sich im Vorfeld einer planbaren
Operation mit den behandelnden Ärzt(inn)en zu besprechen, um zu
gewährleisten, dass die Pumpe während der Narkose und postoperativ
weiterläuft. Auch Ilse Daedelow, Seite 41, benötigte Zeit und Kraft,
damit ihr Diabetes im Krankenhaus ebenfalls der ihrige bleibt.
Anlässlich meiner Hüft-Operation (siehe INSULINER 98, Seite 38) habe ich
vorab mit den Ärzten geklärt, dass meine Pumpe bei mir verbleibt, besonders
während ich weggedämmert bin. Dies
war für mich ein Entscheidungsgrund für
oder gegen eine der als potenziell geeignet erscheinenden Kliniken.
Die OP wurde von einem anderen Arzt
ebenfalls ambulant durchgeführt - ohne
einen selbstherrlichen Eingriff in meine
Diabetesbehandlung.
Ich hatte bereits in 2005 einen kleineren Eingriff mit Vollnarkose bei einem
Facharzt, bei dem mich schon das vorher
ausgehändigte Merkblatt stark irritierte. Hieß es dort, dass Diabetiker am Tag
des Eingriffes ihr Basalinsulin um 50%
reduzieren sollten. Bis dato waren mir
insulinwirkungssteigernde Operationspraktiken gänzlich unbekannt! Ich fragte
den Arzt telefonisch, wie er zur Insulinpumpe stehe. Diese, so die Antwort, sei
selbstverständlich während der Narkose
abzulegen. Damit wusste ich, dass die anstehende OP von ihm nicht durchgeführt
werden wird. Ich glaubte auch nicht, dass
ich ihn umstimmen könnte. Dennoch
stellte ich ihm die Frage: „Klemmen Sie
Ihren stoffwechselgesunden Patienten
während der OP auch die Bauchspeicheldrüse ab?“ Natürlich konnte er mir darauf keine Antwort geben. Ich war allerdings mit seiner Sprachlosigkeit höchst
zufrieden.
18
Leben
Neueste Pumpentrends am Flughafen
Beim Sicherheitscheck am Köln/Bonner
Flughafen, wo die Bonn-Berlin-Shuttle-Flüge starten, werde ich regelmäßig
vom Metalldetektor wegen der Insulinpumpe angepiept und muss in die Kontrolle. Dort wird man dann abgetastet
und genauso regelmäßig wird meine
Pumpe entdeckt, obwohl ich immer versuche, sie mit dem BH-Täschchen unter
dem T-Shirt zu verstecken. Als nächstes
geht’s in die Kabine, wo ich wie immer
die Pumpe raus fummele, erkläre und
vorzeige.
Beim letzten Mal meinte die Kontrolleurin aber zu mir: „Ja, die Pumpen kenne
ich. Aber in letzter Zeit haben immer
mehr Leute so kleine, weiße Pumpen am
Arm. Die sehen viel handlicher aus und
sollen auch praktischer sein.“
So erhält man auch mal unterwegs Hinweise zu den neuesten Trends auf dem
Pumpenmarkt…
Beate
[email protected]
43
Leben
Blutzucker-, Diabetes- oder
Lebens-Protokoll
Diabetiker schreiben ihre Blutzuckerwerte in ein Tagebuch oder ein
elektronisches System oder sie halten dies für überflüssig. Die Frage
nach dem Sinn und der Form ist wahrscheinlich so alt wie die Möglichkeit einer Therapie für Diabetiker.
Die Antworten auf nachfolgende Fragen sollen uns zusammen mit
einem Beitrag von Dr. Rudolf Herrmann im nächsten INSULINER Klarheit bringen, warum wir ein Blutzucker-Protokoll führen oder nicht und
welche Schwierigkeiten und Hilfestellung wir dabei erleben.
Wir bitten daher um viele Antworten an den INSULINER-Verlag,
56472 Dreisbach, per Fax 02661 917 66 54 oder per Email an
[email protected].
Vielen Dank!
Bei der Dokumentation habe ich folgende persönliche Schwierigkeiten:
Ich führe ein Blutzucker- / DiabetesProtokoll, weil ..........
Dazu benutze ich ...................
Bei der Dokumentation habe ich folgende technischen Schwierigkeiten:
Ich notiere
q Blutzuckerwerte
q Insulingaben
q Nahrungszufuhr in BE / KE,
q Fett und Eiweiß
q Bewegung
q Besonderheiten
q
Mein Protokoll-Tipp:
78
Erste Hilfe
Die aufgeführten Personen sind bereit, zu den angegebenen Themen
Informationen und Erfahrungen weiterzugeben. Sie können und wollen
die Aufgaben ausgebildeter Spezialisten ergänzen, nicht ersetzen.
Angehörige:
Ingrun Grimm
07304 / 62 95
Angina pectoris:
Grit Ott
030 - 81 61 73 63
Diana Droßel
02403 / 78 52 02
Augenprobleme:
[email protected]
Auslandsaufenthalt:
Andrea Gugger
089 / 32 16 67 80
Dialyse + Transplantation:
[email protected]
Bernadette Kober
0251 93 01 97 74 [email protected]
Füße+Necrobiosis lipoidica:
Barbara Zimmermann-Mazuel
02203 / 98 84 15
Insulinpumpe:
Ralph Droßel
02403 / 78 52 02
[email protected]
Schwangerschaft:
Corinna Stengel-Badtke
04746 / 93 80 56
Sport:
Dr. Christine Gomer
Insulinunverträglichkeit /
Sissi Kuhn-Prinz
Tierisches Insulin:
02661 / 917 66 44
0621 / 328 57 72
Weitere Autoimmunerkrankungen:
• Sjögren Syndrom
• Morbus Basedow
• Systemischer Lupus erythematodes
• Zöliakie
• Morbus Addison
Gaby Uhr
[email protected]
02683 / 317 42
Karin Spahlholz
036625 / 219 84
[email protected]
• Vitiligo - Weißfleckenkrankheit
Georg Pliszewski
09195 99 39 27
[email protected]
48
Termine
28. September
9 bis 16 Uhr
Vorankündigung
06. bis 08. März 2015
DiabetesTour und
DDB-Landesdiabetikertag
Diabetes Messe
Halle Münsterland, Münster
6. und 7. März: Fachkongress
8. März:
Patiententag
Liederhalle Stuttgart
25. Oktober
Redaktionsschluss
INSULINER 109
06. bis 09. November
INSULINER-Treffen 2014
Evangelische Jugendbildungsstätte
Nordwalde bei Münster
siehe Seite 79
www.insuliner.de
Anschriften- und
Bankänderung
11. November - 19 bis 21 Uhr
Experten antworten
Da die Post auch bei bestehendem Nachsendeantrag Zeitschriften nicht an die
neue Adresse weiterleitet und ein missglückter Bankeinzug € 6,70 an Gebühren
kostet, bitten wir, uns
Bundesweite Telefonaktion des
Kompetenznetzes Diabetes mellitus
Zehn Experten antworten auf Fragen zu
Typ 1-, Typ 2- und Gestationsdiabetes
sowie zu psychologischen Themen über
die kostenlose bundesweite Hotline
Tel.: 0800 - 060 40 00
•
Umzug und
•
Änderung der
Bankverbindung.
01. Dezember
direkt mitzuteilen.
Das ist auch möglich unter
INSULINER 109
www.insuliner.de .
92
Impressum
Der INSULINER ist eine Zeitschrift von Diabetikern für Diabetiker.
Wir wollen damit die Möglichkeit bieten, Erfahrungen und Informationen weiterzugeben, die
Menschen mit Diabetes als wichtig ansehen.
Der INSULINER lebt von der Mitarbeit seiner Leserinnen und Leser, deren Meinungen, Fragen und Beiträgen, die in jeder Form willkommen sind: mündlich, als Brief oder Fax, per
Email oder CD.
Wer sich an der redaktionellen Arbeit beteiligen möchte, meldet sich zur jährlich stattfindenden Redaktionskonferenz an. Dort werden konzeptionelle und organisatorische Fragen diskutiert und Entscheidungen zum INSULINER getroffen. Teil dieser Konferenz ist auch die
jährliche Wahl des Redaktionsteams. Jeweils mindestens zwei Mitglieder dieses Teams bilden
zusammen mit der Herausgeberin die Redaktion für eine INSULINER-Ausgabe. Ebenso wird
das Internet-Team bestimmt, das für die Präsentation des INSULINERs im Internet verantwortlich ist.
Herausgegeben und produziert wird der INSULINER vom INSULINER-Verlag. Sowohl der
INSULINER-Verlag, als auch die ehrenamtlich tätige Redaktion und Redaktionskonferenz
sowie das Internet-Team fühlen sich dem Erhalt, der Förderung und dem Ausbau der Selbsthilfebewegung INSULINER verpflichtet.
Wir freuen uns auf alle, die mitmachen!
Impressum
KONTAKT:
REDAKTIONSTEAM
INTERNET-TEAM:
Herausgeberin:
Bankverbindung:
Erscheinungsweise:
Preise:
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Druck:
INSULINER, Vor dem Dickenhahn 25, 56472 Dreisbach
[email protected], Tel.: 02661 / 917 66 44, Fax: 02661 / 917 66 54
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Harald Eichler, Werl; Christiane Hoogeveen, Telgte; Barbara Hüser, Münster;
Ursula König, Münster, Anneliese Kuhn-Prinz, Dreisbach; Karin Newrzella,
Groß-Gerau; Michael Schmeink, Bocholt; Dr. Susanne Wackermann, Lübeck
[email protected]
Anneliese Kuhn-Prinz, Vor dem Dickenhahn 25, 56472 Dreisbach
Tel. 02661 / 917 66 44, Fax 02661/ 917 66 54
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vierteljährlich zum Quartalsende
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€ 14,- pro Jahr mit Bankeinzug; € 16,- mit Rechnung; € 20,- für Zeitschrift+CD/ Email
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zum 01. Dezember eines Jahres gekündigt wird. Anzeigen-Preisliste P/08
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Verantwortlich für diese Ausgabe: Harald Eichler, Anneliese Kuhn-Prinz, Michael Schmeink
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 25. Oktober 2014
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