Steckbrief - Rückenmarkstimulation

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Rückenmarksstimulation
Steckbrief
ÜBERBLICK ÜBER RÜCKENMARKSSTIMULATION
Geräte zur Rückenmarksstimulation (Spinal Cord Stimulation, SCS) sind als ein
Verfahren zur Schmerzkontrolle zugelassen, um chronische Schmerzen an Armen,
Beinen und Rumpf oder Schmerzen, die aus erfolglosen Rückenoperationen (z.B. bei
einem Bandscheibenvorfall) resultieren, zu behandeln. Die SCS-Therapie ist zwar kein
Heilmittel, kann jedoch erfolgreich bei der Linderung von Schmerzen sein, die aus einer
Funktionsstörung oder einer Schädigung des Nervensystems infolge einer Verletzung,
einer Krankheit oder eines lokalen Traumas resultieren.
Chronische Schmerzen sind eine weitgehend unzureichend behandelte und
missverstandene Erkrankung, die Millionen Menschen weltweit betrifft. Sie sind definiert
als mittelschwere bis starke Schmerzen, die einen oder mehr Monate länger anhalten, als
im Allgemeinen zur Erholung von einer bestimmten Erkrankung, Verletzung oder
Operation zu erwarten ist. Laut der Deutschen Schmerzliga e.V. leiden 8 Millionen
Menschen in Deutschland unter chronischen Schmerzen1. Das Bundesministerium für
Bildung und Forschung schätzt, dass chronische Schmerzen die Ursache für
Arbeitsausfälle und Gesundheitsvorsorge in Deutschland in Höhe von knapp 18
2
Milliarden Euro pro Jahr sind .
Bei ihrer Suche nach Linderung ertragen die Patienten häufig ungeeignete Behandlungen
und haben mit verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln zu kämpfen. Im Drogen und
Suchtbericht 2009 des Bundesministeriums für Gesundheit wird berichtet, dass in
Deutschland 1,4-1,9 Millionen Menschen medikamentenabhängig sind. Es betrifft hier die
Abhängigkeit von rezeptpflichtigen Psychopharmaka, Schlafmittel, Beruhigungstabletten
aber auch zentral wirkende Schmerzmittel3.
Studien über Neurostimulation haben gezeigt, dass SCS-Systeme häufig Schmerzen um
50 Prozent oder mehr lindern können. Diese Patienten können häufig ihren Gebrauch an
Schmerzmitteln wie analgetischen Opioiden mit möglicherweise negativen
Nebenwirkungen, einschließlich Abhängigkeit, reduzieren oder einstellen. Durch eine
erhebliche Schmerzlinderung ermöglicht eine SCS-Therapie vielen Patienten, ihre
Aktivitätsniveaus zu steigern und ihre allgemeine Lebensqualität zu verbessern.
WAS SIND RÜCKENMARKSSTIMULATOREN?
Rückenmarksstimulatoren sind implantierte Neurostimulationsgeräte, die in Funktion und
Aussehen Herzschrittmachern ähneln, außer dass die elektrischen Impulse an das
Rückenmark und nicht an das Herz gesendet werden. Diese „Schmerzschrittmacher“
unterbrechen die Wege der Schmerzsignale zum Gehirn durch die Abgabe von
schwachen elektrischen Impulsen, um
ausgewählte Nervenfasern entlang des
Rückenmarks zu reizen. Nach den Theorien
von Forschern wird durch die Stimulation
dieser Nervenfasern die Intensität der zum
Gehirn gesendeten Schmerznachricht
abgeschwächt oder blockiert, so dass
Schmerzempfindungen durch ein
angenehmeres kribbelndes Gefühl ersetzt
werden, das als Parästhesie bezeichnet wird.
Ein Rückenmarksstimulationssystem umfasst
die folgenden Komponenten:
•
Neurostimulator oder Generator – ein chirurgisch implantiertes,
batteriebetriebenes medizinisches Gerät, das mit einem Schrittmacher für
Schmerzen vergleichbar ist
•
Elektroden– ein oder mehrere dünne Drähte mit mehreren Kontakten, die schwache
elektrische Impulse vom Neurostimulator zu bestimmten Segmenten des
Rückenmarks tragen
St. Jude GmbH
Helfmann-Park 1
65760 Eschborn
www.sjm.de
Ansprechpartner
Astrid Tinnemans
Tel.: 06196-7711203
[email protected]
•
Patienten-Controller– ein Fernsteuerungsgerät, mit dem das System ein- und
ausgeschaltet wird und der Patient die Stimulation innerhalb vom Arzt festgelegter
Parameter regulieren kann
•
Programmiergerät – ein Gerät, mit dem der Arzt oder Kliniker die
Stimulationsprogramme anpassen und feineinstellen kann
Um einen Rückenmarksstimulator implantiert zu bekommen, unterzieht sich ein Patient
einem kleinen chirurgischen Eingriff, bei dem ein oder mehrere Elektroden im
Epiduralraum neben der Wirbelsäule platziert werden. Die Kabel werden mit Hilfe einer
kleinen Nadel oder durch einen Schnitt positioniert und anschließend an den Generator
angeschlossen, der als Stromquelle dient. Nach der Aktivierung werden die Programme
des Systems angepasst und feineingestellt, um die Schmerzen des Patienten optimal zu
steuern. Über ein Bediengerät kann der Patient die Batterie des Systems prüfen, die
Stromstärke regulieren, aus voreingestellten Programmen auswählen und das System
ein- und ausschalten.
Mit fast 30 Jahren Erfahrung und zahlreichen technischen Neuerungen ist die
Neuromodulationssparte von St. Jude Medical führend im Bereich der Technik von
implantierbaren Neurostimulationstherapien. Mehr als 45.000 Menschen in
ca. 35 Ländern tragen Neuromodulationsgeräte von St. Jude Medical, mit denen sie ihre
chronischen Schmerzen bewältigen. Weitere Informationen finden Sie unter
www.PowerOverYourPain.de.
RESSOURCEN FÜR PATIENTEN
Patienten sollten stets ermutigt werden, mit ihrem Arzt zu sprechen oder einen Facharzt
für Schmerzbehandlung aufzusuchen, wenn sie glauben, unter chronischen Schmerzen
zu leiden. Informationen zur Suche nach einem Facharzt für Schmerzbehandlung sind
unter www.PowerOverYourPain.de zu finden.
QUELLEN FÜR STATISTIKEN UND INFORMATIONEN:
•
www.PowerOverYourPain.de
•
www.schmerzliga.de
•
www.forum-schmerz.de
•
http://www.bmg.bund.de/SharedDocs/Standardartikel/DE/AZ/D/Glossar
Drogenbeauftragte/Medikamentenabhaengigkeit.html
Quellen:
1.
Deutsche Schmerzliga e.V. Zu finden unter: www.schmerzliga.de/dsl/presse/default.htm.
Zugriff am 20.08.2010
2.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Zu finden unter:
http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/139php. Zugriff am 20.08.2010
3.
Bundesministerium für Gesundheit. Zu finden unter:
http://www.bmg.bund.de/SharedDocs/Standardartikel/DE/AZ/D/Glossar
Drogenbeauftragte/Medikamentenabhaengigkeit.html. Zugriff am 23.08.2010
St. Jude GmbH
Helfmann-Park 1
65760 Eschborn
www.sjm.de
Ansprechpartner
Astrid Tinnemans
Tel.: 06196-7711203
[email protected]
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