Tierisch gute Logopädie

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Tierisch gute Logopädie –
Einsatz eines Therapiebegleithundes in der Logopädie
Einsatzgebiete in der Logopädie
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Erwachsene und Kinder
Erwachsene:
Aphasien, Dysarthrie, neurologische Erkrankungen, Dysphagien,
Demenzielle Veränderungen, Stimmtherapie
Kinder:
SEV, Mutismus/Autismus, myofunktionelle Störungen,
Phonologische Störungen, Störungen in der Satzbildung und Grammatik,
Kinder mit Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen, LRS, SEB
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Einzeltherapie und Gruppentherapie (ich vorwiegend Einzeltherapie)
Praxis oder im Hausbesuch
Einsatz in Heimen, Behinderteneinrichtungen, Krankenhäusern
Die Rolle des Hundes in der Therapie
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Motivator (Die Patienten wachsen über sich heraus)
Spielpartner (der auch verlieren kann und nicht alles besser weiß
Schüler (Handlungs- bzw. hundeorientiertes Arbeiten wie Bürsten, Hundekekse backen)
Gesprächspartner und Gesprächsanreger
Stressvertreiber
Sinngeber
geduldiger Zuhörer
und Therapieassistent (sozusagen als Co-Therapeut)
Unterschied Therapiehund Besuchshund
Therapiehund: ist ein Hund, der gezielt in einer tiergestützten therapeutischen Behandlung (wie
bei uns in der Logopädie) zum Einsatz kommt. Die Rasse und Größe des Hundes ist nebensächlich.
Der Therapiehund arbeitet immer zusammen mit einer festen Bezugsperson. Diese absolviert mit
ihm die Ausbildung und legt zusammen mit ihm die Prüfung ab.
Der Einsatz des Therapiebegleithundeteams richtet sich nach dem Störungsbild des Patienten. Das
bedeutet auch: vor jeder Behandlung erfolgt eine genaue Zielsetzung, im nachhinein muss ich alles
wie z.B. die Fortschritte dokumentieren.
Besuchshund: ist ein Hund, der von Fachpersonal oder Ehrenamtlichen geführt wird. Diese
arbeiten ohne therapeutischen Hintergrund, sondern auf sozialer Ebene.
Wirkungsweisen von Tieren, hier speziell des Hundes auf Menschen
Aufhebung von Einsamkeit und Isolation (direkt durch Körperkontakt, indirekt durch Förderung
zwischenmenschlicher Interaktion in Gegenwart von Tieren – Erleichterung der Kontaktaufnahme
durch sogenannte „Eisbrecher“-Funktion)
Praxis für Logopädie und Legasthenie Cornelia Adam I Tierisch gute Logopädie - Einsatz eines Therapiebegleithundes in der Logopädie
Körperliche Zuwendung und Wohlgefühl des Tieres wird erlebt,„Leben“ wird gespürt und gefühlt
Tiere selbst bieten eine Fülle an Gesprächsstoff.
Hunde bewirken die Senkung des Blutdrucks und der Herzfrequenz, der Kreislauf ist stabiler.
Hunde tragen zur motorischen Aktivierung bei. Die Muskulatur des Menschen wird trainiert, man
bewegt sich an frischer Luft, eine regelmäßige Tagesstruktur wird gefördert.
Es werden Endorphine ausgeschüttet, die Schmerzwahrnehmung ändert sich. Es wird von eigenen
Defiziten abgelenkt. Lernprozesse werden freigesetzt.
Hunde tragen zur Stabilisierung der Befindlichkeit bei durch ihre bedingungslose Akzeptanz und
Zuneigung. Der Mensch findet Bestätigung, Trost, Ermutigung, Zärtlichkeit und körperliche Nähe.
Er ist begeistert.
Der Hund trägt zur Förderung des Selbstwertgefühls und des Selbstbewusstseins bei. Das erfolgt
durch die konstante Wertschätzung, durch das Gefühl gebraucht zu werden, Verantwortung
übernehmen zu können und zu dürfen.
Der Hund trägt zur Stressreduktion, zur Beruhigung und Entspannung bei. Dies geschieht durch die
Änderung der Wahrnehmung und Interpretation von Belastungen. Der Mensch wird gelassener,
erfährt Trost, Beruhigung, Ablenkung von angstmachenden Faktoren. Er ist durch die Anwesenheit
des Hundes fähig, belastende Ereignisse umzubewerten und kleine Freuden aufzuwerten.
Zusammenfassend kann man sagen:
„Tiere beeinflussen...das Therapiegeschehen derart, dass Vertrauen, Sicherheit, Mitteilungs- und Geselligkeitsbedürfnis sowie Motivation und Kooperation positiv beeinflusst werden – sie erzeugen… eine von
Wärme, Empathie und Akzeptanz geprägte Therapieatmosphäre“
(Prothmann, Bienert, Ettrich 2006)
Voraussetzungen des Hundes für die Ausbildung zum Therapiebegleithund
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hohe Reiz- und Toleranzschwelle
freundliches Wesen gegenüber Menschen und Tieren
sehr guter Grundgehorsam (bestandene Begleithundeprüfung, Hundeführerschein)
der Hund muss gesund sein und geduldig (Gesundheitsattest)
nimmt selbständig Kontakt zum Menschen auf
mag und toleriert Körperkontakt (liebt Berührungen und Streicheln, darf nicht schnappen)
darf auf keinen Fall scheu, ängstlich oder unsicher sein
er sollte einen ausgeprägten Spieltrieb aufweisen
darf nicht kläffen; das ist störend für die Therapie
zeigt in keiner Situation aggressives Verhalten gegenüber Menschen
nimmt Leckerchen vorsichtig aus der Hand
Hund muss gepflegt und sauber sein
von Vorteil sind eine helle Fellfarbe sowie flauschiges Fell
die Größe des Hundes kann sehr verschieden sein
Der Hund muss beim Einsatz als Therapiebegleithund versichert sein
Praxis für Logopädie und Legasthenie Cornelia Adam I Tierisch gute Logopädie - Einsatz eines Therapiebegleithundes in der Logopädie
Ein Therapiebegleithund muss stets kontrollierbar und von seinem Hundeführer einschätzbar sein.
Der Hundeführer trägt die Verantwortung für das Wohlergehen des Hundes und des Patienten!
Was ist vom Pflegepersonal bzw. Patienten zu beachten
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Einverständniserklärung Patient bzw. Angehörige muss vorliegen
Hat der Patient früher Hunde überhaupt gemocht? Kein Aufzwingen einer Meinung
Zeitmanagment beachten (eine Therapieeinheit max. 45 Minuten), Pausen schaffen
kein unnötiges Bedrängen des Hundes
kein Ablecken des Gesichts beim Patienten
Händedesinfektion vor und nach der Therapie
Grenzen der tiergestützten Therapie
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immunschwache Patienten
Patienten mit infektiösen Erkrankungen
Patienten mit Tierhaarallergie, Patienten mit Hundephobie
frisch operierte Patienten, Patienten mit offenen Wunden
Patienten mit MRSA-Erregern, da die Gefahr einer aerogenen Übertragung besteht
keine Zeit für den Hund
keine Rückzugsmöglichkeiten für den Hund
Gesundheitszustand vom Hund
Abneigung gegen Hunde
religiöse Gründe
Grenzüberschreitung seitens des Patienten
fehlende Wirkungsweise (keine Fortschritte in der Therapie mehr sichtbar)
Es folgt der Praxisteil
Abschließen möchte ich mit einem Zitat von Louis Amstrong, einem US-amerikanischen
Jazzmusiker. Dieser sagte folgendes zur Tiergestützten Logopädie:
„Mit einem kurzen Schwanzwedeln kann ein Hund mehr Gefühl ausdrücken als mancher Mensch mit stundenlangem Gerede.“
Praxis für Logopädie und Legasthenie Cornelia Adam I Tierisch gute Logopädie - Einsatz eines Therapiebegleithundes in der Logopädie
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