MLR Fleisch Faltbl 4 24_03_03 14.05.2003 11:55 Uhr Seite 1 Fleisch heute – wenig Fett, hochwertiges Eiweiß, viele Vitamine und Mineralstoffe Fett – heute weniger, dafür besser Die beliebtesten Teilstücke enthalten heute nur noch sehr wenig Fett. Früher musste man bei einem Schweineschnitzel mit rund 10% Fettanteil rechnen, heute sind es noch 2%. Rindfleisch enthält im Schnitt 8,5% Fett, beliebt sind aber die mageren Stücke zum Braten oder Kurzbraten mit weniger als 4% Fettgehalt. Ein Erwachsener sollte höchstens ca. 80 g Fett pro Tag zu sich nehmen. Ein Schweineschnitzel liefert rund 3 g Fett. Selbst fetthaltigere Stücke wie z.B. ein durchwachsener Rinderbraten oder der zum Grillen beliebte Schweinehals liefern nur 12-15 g Fett – also weniger als ein Fünftel der empfohlenen Menge. Verglichen mit einer Pizza oder einem Beutel Kartoffelchips, die beide mehr als 50 g Fett enthalten, ist Fleisch ein fettarmes Lebensmittel. Wenig bekannt ist, dass das Fleischfett zu mehr als der Hälfte aus den für den Körper wichtigen ungesättigten Fettsäuren besteht. Althergebrachte Vorurteile gegenüber Fleisch sind überholt: Fleisch ist heute sehr fettarm und von guter Fettqualität. In Muskelfleisch ist heute der Fettgehalt sehr niedrig. Das ist das Ergebnis von Züchtung und Fütterung der Tiere. Geblieben ist die hervorragende Eiweißqualität. Aus Fleisch kann der menschliche Körper sehr gut eigenes Eiweiß aufbauen. Eiweiß aus Pflanzen kann der Körper schlechter ausnutzen – auch die Kombination mit tierischem Eiweiß steigert die Verwertbarkeit des Pflanzeneiweißes. Wer regelmäßig Fleisch isst, braucht sich deshalb um seine Eiweißversorgung keine Sorgen zu machen. Fleisch ist von Natur aus reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Die verschiedenen Fleischarten liefern einen großen Teil der B-Vitamine, die der Körper benötigt. So genügt z.B. ein Schweineschnitzel, um den kompletten Tagesbedarf an Vitamin B1 zu decken. Vitamin B2 kommt vorwiegend in Rind- und Kalbfleisch vor, Vitamin B6 in Schwein und Geflügel. Vitamin B12 kommt in Pflanzen gar nicht vor, wird aber unbedingt zum Aufbau roter Blutkörperchen benötigt. Eine Portion Rindfleisch liefert bereits den doppelten Tagesbedarf – der Überschuss kann gespeichert werden. Eisen wird aus Fleisch viel leichter aufgenommen als aus Pflanzen. Eine Portion Rind- oder Schaffleisch kann den Tagesbedarf an Zink decken. Schweinefleisch Rindfleisch 7% 4% 47% 49% in B 1 Vitam Zin k 45% 48% Eiweiß B 12 min a t i V Vitamin B6 n Eise gesättigte Fettsäuren einfach ungesättigte Fettsäuren B2 Vitamin mehrfach ungesättigte Fettsäuren Fettgehalt weniger als 4% z.B. Filet, Rouladen, Braten/Steaks aus der Keule Fettgehalt ca. 8% z.B. Braten aus Schulter oder Hochrippe Cholesterin und Purine gehören zum Fleisch Jeder tierische Organismus, also auch der Mensch, benötigt Cholesterin. Er stellt es selbst her und baut daraus Zellwände, Vitamin D, Gallensäuren und Hormone auf. Folglich ist auch in allen tierischen Lebensmitteln Cholesterin enthalten. Eine Portion Fleisch liefert ca. 100 mg Cholesterin. Für Menschen mit erhöhtem Cholesterinspiegel wird empfohlen, höchstens 300 mg Cholesterin pro Tag aufzunehmen – ein Wert, der auch durch große Fleischportionen nicht erreicht wird. Innereien enthalten jedoch mehr Cholesterin. Bei gesunden Menschen passt der Körper seine eigene Cholesterinproduktion der Aufnahme aus den Lebensmitteln an. Purine sind in den Zellkernen enthalten und werden zu Harnsäure abgebaut. Bei einer bestimmten Erkrankung, der Harnsäure-Stoffwechselstörung, kann Harnsäure in den Gelenken abgelagert werden – man spricht von der sehr schmerzhaften Gicht. Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wird empfohlen, auf Innereien und die Haut von Geflügel zu verzichten. Fettgehalt ca. 12% z.B. Tafelspitz aus der Keule, Sied-/Suppenfleisch aus der Brust MLR Fleisch Faltbl 4 24_03_03 14.05.2003 11:55 Uhr Seite 4 BADENWÜRTTEMBERG BLICKPUNKT Fleisch – wichtiger Bestandteil der täglichen Ernährung Geringe Menge, viel Inhalt: Der Ernährungskreis zeigt, dass Fleisch als fester Bestandteil der Ernährung einen wichtigen Beitrag zur Nährstoffversorgung liefert. Hierfür reichen kleine Mengen aus. Jede einseitige Ernährung birgt Gefahren – Vielfalt bringt Sicherheit. Durch eine abwechslungsreiche, vielseitige Ernährung wird sichergestellt, dass alle lebensnotwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Legen Sie Wert auf Getreideprodukte, Gemüse und Obst, aber auch auf Milch- und Milchprodukte und Fleisch. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, 400 g bis 600 g Fleisch und Fleischwaren pro Woche als Bestandteil der Mahlzeiten zu verzehren. Zum Thema Fleisch sind erschienen: 1. Vom Stall bis auf den Teller – Tierhaltung und Überwachung in Baden-Württemberg 2. An der Fleischtheke – Fleischqualität erkennen und geeignete Fleischstücke wählen 3. So gelingt Fleisch – Der richtige Umgang mit Fleisch zu Hause 4. Fleisch hat’s in sich – Die Bedeutung von Fleisch und seinen Inhaltsstoffen 5. Magst du Hamburger? Fragen, Spiele und Antworten rund ums Fleisch Ernährung Blickpunkt Ernährung Brennpunkt Lebensmittel eine Initiative des Landes Baden-Württemberg zum Verbraucherschutz BLICKPUNKT Ernährung BRENN- PUNKT Lebensmittel „Blickpunkt Ernährung“ – denn Sie wollen wissen, was Sie essen und trinken! Wie lebt die Kuh im Stall? Wie werden Lebensmittel kontrolliert? Wie erkennen Sie Qualität beim Einkauf? Essen ist Geschmack und Genuss! „Brennpunkt Lebensmittel“ – informiert Sie zu aktuellen Schlagzeilen aus der Lebensmittelkontrolle, aber auch zum Thema Hygiene. Gesundheitlicher Verbraucherschutz geht uns alle an! Weitere aktuelle Informationen unter: www.mlr.baden-wuerttemberg.de www.untersuchungsaemter-bw.de www.ernaehrung.bwl.de Impressum: Herausgeber: Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg, Postfach 103444, 70029 Stuttgart Gestaltung: good grafisch@atelier bütefisch, 72667 Schlaitdorf Text: Büro für Ernährungskommunikation, 73614 Schorndorf Druck: Oertel & Spörer, 72764 Reutlingen MLR 8/2003-3 Fleisch hat’s in sich 4. Die Bedeutung von Fleisch und seinen Inhaltsstoffen MINISTERIUM FÜR ERNÄHRUNG UND LÄNDLICHEN RAUM