Lebensraum: Der Aal (Anguilla anguilla) ist fast

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Lebensraum: Der Aal (Anguilla anguilla) ist fast weltweit, mit Ausnahme der Polarmeere,
verbreitet. Alle Flüsse, Bäche und Seen mit weichem oder schlammigem Untergrund sind sein
bevorzugter Lebensraum. Aber auch in Steinpackungen von Kanälen findet er einen guten
Unterschlupf. Nicht zuletzt verdankt der Aal seine gleichmäßige häufige Verbreitung den
umfangreichen Besatzmaßnahmen durch die Angelvereine. In kleinen Bächen (Forellenregion) wird
der Aal jedoch nicht gern gesehen, da er sich hier als Laichräuber betätigen kann.
Kennzeichen: Aale zeichnen sich durch einen lang gestreckten, schlangenartigen Körperbau aus.
Sie haben nur im ausgewachsenen Zustand winzige Schuppen und sind mit einer relativ dicken,
schützenden Schleimschicht überzogen. Aale haben keine Bauchflossen; die Rücken- und
Afterflossen sind zu einem durchgehenden Saum verschmolzen, der vom vorderen Körperteil bis
zum Schwanzende reicht. Vor allem diese Flossen ermöglichen den äußerst geschmeidigen
Schwimmern ihr schnelles Vorwärtskommen. Sie haben ein dichtes Kapillarsystem unter der Haut,
durch das sie Sauerstoff direkt aus der Luft oder dem Wasser aufnehmen können. Mit dem
Wachstum bilden die Aale Fettreserven und nehmen eine schwarzsilbrige Färbung an, sie werden
dann auch als Blankaale bezeichnet.
Größe: Männliche Tiere des Europäischen Aales werden kaum größer als 50 cm und maximal 200
Gramm schwer, die Weibchen erreichen bis zu 150 cm Länge und sechs Kilogramm Gewicht.
Nahrung: Man unterscheidet zwischen dem Breitkopfaal und dem Spitzkopfaal. Diese zwei Arten,
die nicht genetisch vorbestimmt sind, entwickeln sich auf Grund des Nahrungsangebotes und ihres
Fressverhaltens. Der Breitkopfaal ist der Jäger unter den Aalen und bevorzugt kleine Fisch, Krebse
und auch Frösche. Der Spitzkopfaal frisst vorwiegend Weichtiere wie Würmer, Schnecken, kleine
Krebs und Fischlaich. Nach 5 bis 15 jähriger stationärer Fress- und Wachstumsperiode, erreichen
die Fische die Geschlechtsreife und komplettieren mit der Laichwanderung ihren Lebenszyklus.
Laichzeit: Aale sind katadrome Fische, die im Meer laichen und im Süßwasser aufwachsen. Wenn
die Aale geschlechtsreif sind, stellen sie die Nahrungsaufnahme ein und wandern die Flussläufe
hinunter, um den Ozean zu erreichen. Im Meer angelangt, schwimmen sie oder lassen sich von der
Strömung treiben, bis sie nach maximal einem Jahr die ruhige, dicht mit Tang bewachsene
Sargassosee erreichen. Hier laichen sie in tieferen Wasserschichten (bis heute konnte niemand den
Laichvorgang beobachten) ab. Ein Weibchen legt bis zu 20 Millionen Eier, dann stirbt es.
Aus den frei im Wasser treibenden Eiern schlüpfen durchsichtige, dünne, so genannte
Weidenblattlarven, die kaum Ähnlichkeit mit den ausgewachsenen Tieren haben und daher 1856 als
eigene Fischart beschrieben wurden. Die Larven ernähren sich an der Meeresoberfläche driftend
von Plankton. Die Europäischen Aale gelangen mit dem Golfstrom innerhalb des folgenden Jahres
nach Europa. An den Küsten verwandeln sie sich in Glasaale. Große Mengen dieser Tiere sammeln
sich an den Flussmündungen, wo sie ihren Salzstoffwechsel auf Süßwasser umstellen.
Anschließend wandern sie als so genannte Steigaale weiter flussaufwärts und färben sich gelb bis
olivgrün; Stauwehre passieren sie mit Hilfe von Fischaufstiegsanlagen, sofern vorhanden.
Bemerkung: Die Fänge des Europäischen Aales gehen seit einiger Zeit deutlich zurück.
Es könnte sich um den Einfluss des parasitischen Fadenwurmes (Anguillicola crassus) handeln, der
die Schwimmblase befällt, so dass die Fische auf dem Weg zum Laichplatz zugrunde gehen.
Auch der Einfluss der Kormorane, die sich in ihrem Bestand, bedingt durch totalen Schutz, sehr
positiv entwickeln, wird diskutiert.
Ein weiterer Faktor sind die Turbinen von Wasserkraftwerken, in denen viele Aale zerstückelt
werden.
Hinzu kommt die Überfischung, so werden in Küstennähe zahllose Glasaale für den Export nach
Ostasien gefangen, wo eingelegte Glasaale als Delikatesse gelten.
Angelvereine müssen für Besatzmaßnahmen der Glasaale im Jahre 2005, voraussichtlich, stolze
1.150,00 €/ Kilo, zzgl. Mwst. bezahlen.
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