FOTO Mammut/Robert Bösch FOTO Mammut/Robert Bösch FOTO Mammut/Robert Bösch Test Trailrunning-Schuhe KNOW-HOW 11 Trailrunning-Schuhe im Outdoor-Test TRAKTIONSKONTROLLE FÜR GELÄNDEGÄNGER Trailrunning ist sportlicher Ausgleich und mentale Auszeit zugleich. Weil es dafür kaum mehr als ein paar Laufschuhe braucht, entfachen sich umso hitzigere Diskussionen darüber, was ein guter Trailrunning-Schuh leisten sollte. OUTDOOR GUIDE hat elf aktuelle Modelle für verschiedene Zielgruppen getestet und bietet Orientierungshilfe. 144 Schuhe schnüren, fertig, los! Keine andere Sportart ist so leicht zugänglich wie Trailrunning. Wer ein Paar Lauf­ schuhe besitzt, für den ist der Globus eine Spor­tarena. Über Wiesen, Wurzelpfade, Geröllfelder; um den See, durch den Wald, auf den Berg – abseits der Strasse geht der Spass erst so richtig los. «Geboren um zu laufen» titelte Professor Daniel Lieberman vom Department of Human Evolutionary Biology der Harvard University in seinem Artikel in der Zeitschrift «Nature». Der Ausdau­ erlauf, so Lieberman, habe in der menschlichen Evolu­ tion über zwei Millionen Jahre lang eine Schlüsselrolle gespielt. Immerhin sind wir Menschen die einzigen auf­ recht und permanent zweifüssig laufenden Primaten. Weil wir im Gegensatz zu unseren Urahnen für die Lebensmittelbeschaffung in der Regel nicht mehr zu lau­ fen brauchen, ist Trailrunning aus heutiger Sicht in erster Linie ein sinnvoller Ausgleichssport: Der unebene Unter­ grund trainiert die Koordination der Fussmuskulatur. Die aktive Muskelarbeit garantiert das sichere, abgestimmte Zusammenspiel von Fuss und Unterschenkel. Im Gelän­ de müssen Schrittfrequenz, Schrittlänge und Laufstil ständig dem Untergrund angepasst werden. Das Gute dabei: Trailrunning fördert ganz automatisch das Vor­ fusslaufen, das für den Körper viel schonender ist als das Fersenlaufen. Der Sportler ist geradezu zu einem aktiven Laufstil gezwungen. Es ist mehr Muskelarbeit gefordert. Das klingt zwar anstrengend und ist es auch, doch diese Belastung hat auch ihre Vorteile. Längerfristig gesehen, werden die Muskeln dadurch kräftiger. Schonend Laufen: federnd durchs Gelände Die Fähigkeit, den eigenen Körper wahrzunehmen, wurde auch schon als «sechster Sinn» bezeichnet. Am menschlichen Fuss befinden sich besonders viele Rezep­ toren. Sie leiten die Informationen über den Untergrund als Signale an das Gehirn weiter. Als Reaktion darauf werden bei Bedarf die haltenden und stabilisierenden Strukturen am und um den Fuss aktiviert. Je mehr In­ formationen also übermittelt werden, desto eher lassen sich schmerzhafte und verletzungsträchtige Fehltritte durch eine angemessene Körperreaktion vermeiden. Stark gedämpfte Schuhe sind da eher kontraproduktiv. «Je grösser der Hub der Zwischensohle, desto instabiler wird der Schuh. Er wird schwammig, der Untergrund lässt sich nur schlecht erspüren, die Reaktion erfolgt zu spät», erklärt Dieter Lang, langjähriger Laufschuh­ entwickler, -tester und Orthopädie-Schuhtechniker. «Dämpfung ist in erster Linie ein subjektives Komfort­ gefühl», gibt der Münchner zu bedenken. «Viele Läufer wünschen sich das aber.» Fakt ist: Trailrunning-Schuhe kommen auch mit we­ nig Dämpfung aus. Die Schrittfrequenz ist höher und die Schrittlänge kürzer. So tendiert der Körper automatisch zum federnden Vorfusslauf. All dies reduziert die Belas­ tungen auf den Körper. Auch bietet der Untergrund in der Regel eine gute Dämpfung, gerade auf Wiesen oder Waldböden. Diese Erkenntnis scheint sich auch bei den Herstellern vermehrt durchzusetzen. Waren sogenann­ te «Barfusslaufschuhe» noch vor nicht allzu langer Zeit Exoten, so ist das Angebot mittlerweile relativ gross. Mit dem Vivo Barefoot «Neo Trail» und dem «Trail Glove» von Merrell haben wir zwei moderne Vertreter dieser Katego­ rie getestet. Mehr Standhöhe – mehr Verletzungsgefahr Ein gesunder Laufapparat verfügt über einen natürlichen Dämpfungsmechanismus. Bei jedem Schritt vollzieht der Fuss beim Aufsetzen eine natürliche Bewegung um die Achse des unteren Sprunggelenks nach innen. Der Fach­ begriff dafür heisst Pronation. Beim Barfusslaufen ist dieses leichte Einknicken nach innen erwiesenermassen geringer als mit Schuhen. Hierfür sorgen die natürliche Sensorik, die stützende Muskulatur und die kleineren Hebel. In Laufschuhen, auch in Trailrunning-Schuhen, ändert sich das. Die Dämpfungselemente sorgen für eine erhöhte Fussstellung. Die Schuhsohlen sind natur­ gemäss breiter als der Fuss. Resultat: Die Hebel, die auf die Fussgelenke wirken, sind grösser. Die Pronations­ geschwindigkeit steigt. Dies ist beispielsweise bei den getestet Tecnica «Diablo», Scott «T2 Kinabalu», La Sporti­ va «C-Lite 2.0» sowie Mammut «MTR 201 Dyneema» der Fall, die dank der breiten Sohle eine gute Trittsicherheit vermitteln. Ein gute Sache, so meint man. Knickt man aller­ dings trotzdem einmal um, können die wegen der grossen Hebel entsprechend hohen Kräfte die Bänder des Fussap­ parates überstrapazieren. Um die Pronationskräfte auf­ zufangen, unterstützen zahlreiche Trailrunning-Schuhe den Fuss mit sogenannten Pronationsstützen. Folge: Die aktive Fussmuskulatur wird weniger trainiert. Aus sport­ wissenschaftlicher und physiotherapeutischer Sicht sollte der Fersenbereich nicht zu breit gebaut sein, um die Pro­ nationshebel klein zu halten und den Läufer nicht in trü­ 145 KNOW-HOW Test Trailrunning-Schuhe Die gute Passform verhindert zusammen mit einer durchdachten Schnürung, dass der Fuss im Schuh ASICS «GEL FUJI ELITE» DAMENMODELL «Kanadia 4 TR GTX Women» GRÖSSEN 39 1/3 – 48 Männer, 36 – 45 1/3 Frauen PREIS CHF 150.GEWICHT 716 g (Grösse 42 2/3) BEURTEILUNG Der «Kanadia 4 TR GTX» bietet dank WetterschutzMembran und tiefem Sohlenprofil auch in den Übergangsjahreszeiten und im Winter Komfort- und Sicherheitsreserven. Mit der hohen Torsionsfestigkeit und einer moderaten Dämpfung spricht der Schuh auch Gelegenheitsläufer an, die einen guten AllroundRAKT CHA P ER schuh für alle S T Fälle suchen. INFO adidas Sport GmbH, Tel. 041 784 14 14 AL WWW EI M H NS C I ATZBERE adidas.com DAMENMODELL «Gel Fuji Elite» GRÖSSEN 40.5 – 48 Männer, 37 – 43.5 Frauen PREIS CHF 200.GEWICHT 560 g (Grösse 42,5) BEURTEILUNG Der «Gel Fuji Elite» ist kein Blender und verzichtet auf jeglichen Schnickschnack. So etwas hat er auch gar nicht nötig, denn der leichtgewichtige Allrounder vermag gerade dadurch zu überzeugen, dass er in keiner der relevanten Disziplinen eine Schwäche zeigt. INFO Montana Sport AG, Tel. 062 388 91 00 WWW asics.com RAKT CHA P ER S T D W 146 Schnürung: den Halt optimieren EI AL P EINSATZBEREICH ASPHALT Hohe Bewertung: Gut für Läufer, die viel auf Asphalt unterwegs sind. MITTELSCHWERES GELÄNDE Laufschuhe mit guten Allround-Eigenschaften und für weniger anspruchsvolles Gelände. ALPIN Laufschuhe mit hohen Bewertungen eignen sich für technisch anspruchsvolles Gelände, das auch stark felsdurchsetzt sein kann. ADIDAS «KANADIA 4 TR GTX» A Das OUTDOOR GUIDE-Testteam, bestehend aus sechs Personen, hat die elf Paar Testschuhe sowie die Textilien und Accessoires sechs Monate lang in der Praxis getestet. In dieser Zeit mussten sich die Schuhe bei sehr unterschiedlichen Bedingungen im Gelände bewähren. Um die feinen Unterschiede besser herauszufiltern, trugen die Tester teilweise am linken und rechten Fuss verschiedene Schuhe. CHARAKTER DÄMPFUNG Vorfuss- und Geländeläufer können auf starke Dämpfung verzichten. Asphalt-Runner greifen zu einer stärker gedämpften Sohle. TORSIONSFESTIGKEIT Hohe Werte für weniger trittsichere Läufer. Weiche Schuhe unterstützen einen natürlichen Bewegungsablauf. PASSFORM Hohe Werte für Leisten, die den meisten Testern passten. SCHNÜRSYSTEM Hohe Bewertung: individuelle Schnürung mit hohem Komfort und gutem Sitz möglich. WETTERSCHUTZ Wer stark schwitzt oder nur kurze Trainingseinheiten einlegt, profitiert von gut belüfteten Schuhen ohne Wetterschutz. W So hat der OUTDOOR GUIDE getestet Auch wenn die Werbung gerne suggeriert, dass die feste Sohle, die Pronationsstütze und der Schaft mehrheitlich für Trittsicherheit sorgen – im Praxistest war eine gute Passform mindestens ebenso entscheidend. Wenn der Schuh den Fuss satt umschliesst wie eine Socke, dann erhöht dies das subjektive Sicherheitsgefühl überpropor­ tional. Deshalb sollte man beim Schuhkauf darauf ach­ ten, dass der Leisten des Schuhs möglichst gut zum Fuss passt. Das sieht auch Laufexperte Dieter Lang so: «Ein gutes Schlupfgefühl, die effektive Passform, aber auch subjektives Wohlfühlen sind enorm wichtig. Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, dass der individuell gute Sitz eines Schuhs sich positiv auf die Sicherheit auswirkt. Empirisch erfasste Äusserungen von Kunden unterstrei­ chen dies.» Weil bei Trailrunning-Schuhen – im Gegensatz zu Trekkingschuhen – oft weiche und flexible Obermate­ rialien zum Einsatz kommen, sind Blasen eher selten. Auch dass die Sohlen weicher sind und deshalb die Fer­ sen kaum scheuern, schmeichelt den Füssen. Im Test je­ denfalls vermochte die Mehrheit der Schuhe hinsichtlich ihrer Passform zu überzeugen. Auch mangelnder Fersen­ halt war kaum ein Problem. Mittlerweile bieten fast alle Hersteller auch Trailrun­ ning-Schuhe an, die über einem speziellen Damenleisten gefertigt werden. Die sind im Ballenbereich meist etwas schmaler, am Rist höher und an der Ferse schlanker ge­ schnitten. Von den getesteten Schuhen sind einzig die Mo­ delle von Dynafit, Merrell und Salomon ausschlies­slich als Herren-Version erhältlich. Das sagen die Testgrafiken aus. A Neben der Pronation tritt beim Laufen noch eine zweite Drehbewegung auf: die Torsion, die natürliche Verdre­ hung zwischen Vorfuss und Rückfuss. Torsionsfestig­ keit eines Schuhs beeinflusst die Führung des Fusses. Je höher die Torsion der Schuhsohle, desto mehr werden die Fussmuskeln beansprucht. Wichtig ist, dass die Tor­ sionsfestigkeit des Trailrunning-Schuhs das natürliche Abrollverhalten möglichst wenig beeinflusst. Eine aus­ reichende Torsionsfähigkeit ist beim Laufen im Gelände besonders wichtig, da sie dem Fuss die nötige Flexibilität und damit Halt und Balance auf unebenem Grund gibt. Wie der Test zeigt, verfolgen die Hersteller in puncto Torsionsfestigkeit je nach Positionierung ihrer Modelle unterschiedliche Strategien. So sprechen der Salomon «SLab Sense», der Scott «T2 Kinabalu» und der Asics «Gel Fuji Elite» mit einer geringen Torsionsfestigkeit sehr gut trainierte und erfahrene Läufer an. Das gilt in hohem Mas­ se auch für den Vivo Barefoot «Neo Trail» und den «Trail Passform: der richtige Leisten Alle Infos auf einen Blick P Torsionsfestigkeit: eine Philosophiefrage Glove» von Merrell, die noch weniger Torsionsfestigkeit mitbringen und so dem Fuss eine fast uneingeschränkte Bewegungsfreiheit lassen. Läufer, die solche Schuhe zum ersten Mal einsetzen, sollten deshalb mit diesen Model­ len zunächst nur kurze Trainingseinheiten absolvieren, um den Bewegungsapparat an die ungewohnten (aber natürlichen) Bewegungsabläufe zu gewönen. Viele Läu­ fer verwenden solche Produkte auch als Zweitschuhe, mit denen sie nur punktuell und ganz gezielt trainieren. D gerischer Sicherheit zu wiegen. Die Stützfunktion soll­ te also möglichst nur darauf abzielen, dass keine stark normabweichenden Pronationskräfte entstehen. Die Pronation ist bei Frauen generell stärker als bei Männern. Grund: Hüftstellung und Beckenstand sind von Natur aus breiter. Beim Laufen pronieren Frauen deshalb mehr, um den Fuss unter die Tragelinie des Körpers zu setzen. Auch die Fussform beeinflusst das Pronationsverhalten: Läufer mit einem Hohlfuss neigen zur Supination (Abkippen des Fusses nach aussen), Per­ sonen mit Senkfuss haben eine starke Überpronation. Hier kann es mitunter sinnvoll sein, dass der Schuh eine gewisse Stützfunktion übernimmt. Test Trailrunning-Schuhe KNOW-HOW NS M ATZBE CH R EI D = Dämpfung, T = Torsionsfestigkeit, P = Passform, S = Schnürsystem, W = Wetterschutz, A = Asphalt, M = Mittelschweres Gelände, ALP = Alpin rutscht. Dies ist ein zentraler Punkt, wenn es darum geht, Verletzungen vorzubeugen. Fehlt nämlich der Halt im Schuh, kann die Muskulatur den Fuss kaum stabilisieren. Ein gutes Schnürsystem schafft idealer­ weise einen perfekten Sitz, ohne dass dabei am Fuss Druckstellen entstehen, die Blutzirkulation beeinträch­ tigt wird, oder die Sehnen scheuern. Gute Schnürungen beginnen im Bereich des Zehenansatzes und reichen bis knapp unter den Rand des Schuhschafts. Je mehr Ösen vorhanden sind, desto individuell angepasster lässt sich der Schuh schnüren. Die Schnürsenkel sollten nicht allzu steif sein, weil sich sonst der Knoten schnell wieder löst – ein Doppelknoten kann hier Abhilfe schaf­ fen. Wer sich vor allem abseits befestigter Wege bewegt, wird Laschen oder Taschen für die Schnürsenkel lieben lernen. So aufgeräumt, besteht keine Gefahr mehr, mit dem Schnürsenkel an kleinen Ästchen hängen zu blei­ ben oder die Schnürung unbeabsichtigt zu lösen. 147 KNOW-HOW Test Trailrunning-Schuhe Test Trailrunning-Schuhe KNOW-HOW s DAMENMODELL GRÖSSEN 39 – 48 PREIS CHF 189.GEWICHT 640 g (Grösse 43) BEURTEILUNG Die massive Zehenkappe und die hoch gezogenen, robusten Materialien lassen keinen Zweifel daran, dass dieser Schuh für Läufe in alpinen Regionen konzipiert ist. Dank guter Passform und einem cleveren Schnürsystem vermittelt er aber auch unterhalb der Waldgrenze viel Sicherheit. Der Schuh ist für erhöhten Wetterschutz auch in einer Version mit Gore-Tex erhältlich. INFO Salewa RAKT CHA P ER Sport AG, S T Tel. 071 335 09 30 WWW dynafit.com DAMENMODELL «C-Lite 2.0 Women» GRÖSSEN 36 – 47,5 Männer, 36 – 43 Frauen PREIS CHF 179.GEWICHT 646 g (Grösse 43) BEURTEILUNG Auch wenn der Schuh für ambitionierte Bergläufer konzipiert wurde – dank hoher Dämpfung und Torsionsfestigkeit dürfte er auch unter weniger leistungsorientierten Läufern eine interessierte Käuferschaft finden. Abzüge gibt es lediglich für das Schnürsystem, das eine individuelle Optimierung der Anpassung RAKT CHA P ER erschwert. S T INFO ACE Alpine & Climbing Equipment, Tel. 055 611 61 61 AL WWW EI M H NS C I ATZBERE lasportiva.com DAMENMODELL «MTR 201 DYNEEMA Women» GRÖSSEN 40.5 – 47 Männer, 37 – 42,5 Frauen PREIS CHF 230.GEWICHT 634 g (Grösse 43) BEURTEILUNG Mammut steigt mit dem «MTR 201 Dyneema» erstmals ins Trailrunning ein und liefert ein solides Erstlingswerk ab. Die alpinen Wurzeln der Marke zeigen sich in der Verwendung des äusserst robusten und leichten Dyneema-Obermaterials. Der Leisten ist eher voluminös. Die Schnellschnürung vermag nicht zu überzeugen, RAKT CHA P ER weil sie sich reS T lativ schnell löst. INFO Mammut Sports Group AG, Tel. 062 769 81 81 AL WWW EI M H NS C I ATZBERE mammut.ch DAMENMODELL GRÖSSEN 40 – 50 Männer PREIS CHF 139.90 GEWICHT 392 g (Grösse 43) BEURTEILUNG Der «Trail Glove» ist ein absolutes Fliegengewicht und gibt mangels Dämpfung die Informationen des Untergrunds fast ungefiltert an den Läufer weiter. Was erst etwas anstrengend ist, fühlt sich mit jedem weiteren Lauf natürlicher an. Trotz fehlender Torsionsfestigkeit fühlen sich geübte Läufer sehr schnell sehr trittsicher. Die weiche Sohle passt sich dem Untergrund gut an und bietet RAKT CHA P ER trotz knappem S T Profil guten Halt. INFO Merz AG, DAMENMODELL «WT 1210 PP» GRÖSSEN 40.5 – 47 Männer, 36 – 42 Frauen PREIS CHF 200.GEWICHT 584 g (Grösse 43) BEURTEILUNG Bei New Balance sind auch die Eigenschaften des «MT 1210 GR» ausbalanciert. Er erbringt seine Leistung auf Wurzelpfaden ebenso klaglos wie bei gelegentlichen Abstechern auf Asphalt. Der Leisten ist im Vorfussbereich eher grossvolumig. Besonders hervorzuheben ist auch das Schnürsystem, das zwar völlig unspektakulär wirkt, aber sehr effektiv RAKT CHA P ER funktioniert. S T INFO Chris Sports System, Tel. 071 969 66 66 WWW AL chrissports.ch E M DAMENMODELL GRÖSSEN 36 – 46 2/3 Unisex PREIS CHF 250.GEWICHT 420 g (Grösse 42 2/3) BEURTEILUNG Den Rotton hat Salomon nicht ganz getroffen – ansonsten passt am «S-LAB Sense» alles, um ihn zum Ferrari für Trailrunner zu machen. Er ist extrem leicht, wenig torsionsfest, sitzt sehr satt und verfügt über einen soliden Zehenschutz. Erfahrene und trittsichere Läufer werden damit nur so über die Trails hinwegfliegen. Alle anderen sind gut damit beraten, ein solides Basistraining zu RAKT CHA P ER absolvieren. S T INFO Salomon Schweiz AG, Tel. 041 784 12 12 WWW AL salomonsports. EI M H NS C I ATZBERE com M ATZBE CH R EI S A T Z E R EIC H B P D D IN P AL P D P P P D D D NS A ATZBE EI A AL CH R EI A M A NS A A EI Tel. 062 888 80 90 WWW merznet.ch W SALOMON «S-LAB SENSE» W NEW BALANCE «MT 1210 GR» W MERRELL «TRAIL GLOVE» W MAMMUT «MTR 201 DYNEEMA» W LA SPORTIVA «C-LITE 2.0» W DYNAFIT «MS FELINE SUPERLIGHT» D = Dämpfung, T = Torsionsfestigkeit, P = Passform, S = Schnürsystem, W = Wetterschutz, A = Asphalt, M = Mittelschweres Gelände, ALP = Alpin Klimakomfort: eine Frage des Material Als Obermaterial für den Schuhschaft setzen die Her­ steller Mesh, Kunststoff- und Kunstledermaterialien ein. Welches Material man am besten wählt, hängt vom Ein­ satzzweck ab. Wer vor allem im Sommer rennt, in den Übergangsjahreszeiten jeweils kurz intensiv läuft oder generell stark schwitzt, ist mit Mesh-Materialien am bes­ ten bedient. Die lassen Schweiss und Wärme fast unge­ hindert entweichen und vermeiden, dass die Füsse von 148 innen nass und damit anfällig für Blasen werden. Gegen Nässe von Aussen schützen Membrane am besten. Aller­ dings lassen die den abgesonderten Schweiss nicht unge­ hindert entweichen, was insbesondere im Sommer und für starke Schwitzer eher unangenehm ist. Ambitionierte Läufer verzichten deshalb mehrheitlich auf Schuhe mit Membranen oder nutzen sie fast ausschliesslich im Win­ ter oder während der nasskalten Übergangszeiten. Im Testfeld verfügt einzig der «Kanadia 4 TR GTX» von adi­ das über eine Gore-Tex-Membran – allerdings gibt es zu den meisten der getesteten Modelle auch ein AlternativProdukt mit Membran für erhöhten Wetterschutz. Trittsicherheit: überzeugende Bodenhaftung Die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit der Pfade stellt an das Schuhwerk hohe Anforderungen. Lose Steine, Geröll, nackte oder begraste Erde, Wurzeln und blanker Fels wechseln beim Trailrunning oft in rascher Folge. Wie viel Trittsicherheit ein Schuh bietet, hängt deshalb auch stark von der Sohle ab. Ein grobstolliges Profil bietet auf Wiesen und Erdreich guten Halt, ist da­ für aber auf Fels leicht im Nachteil. Soweit die Theorie. In der Praxis stellten die Tester trotz unterschiedlichster Profile kaum Unterschiede zwischen den verschiede­ nen Schuhen fest. Selbst der Merrell «Trail Glove» mit dem flachsten Profil konnte in Sachen Bodenhaftung überzeugen. Vermutlich deshalb, weil die weiche, unge­ 149 erdmannpeisker / Robert Bösch KNOW-HOW Test Trailrunning-Schuhe DAMENMODELL «T2 Kinabalu Women» GRÖSSEN 40 – 47.5 Männer, 35.5 – 43 Frauen PREIS CHF 199.GEWICHT 554 g (Grösse 42 2/3) BEURTEILUNG Scotts «T2 Kinabalu» ist ein vielseitiger Allrounder, bei dem man vergeblich nach Schwächen sucht. Auch Ausflüge auf Asphalt steckt er locker weg. Besonders gefiel die Möglichkeit zur individuellen Schnürung. Ein Drainage-System soll dafür sorgen, dass über das Mesh-Obermaterial eindringendes RAKT CHA P ER Wasser schnell S T abfliessen kann. INFO Scott Sports SA, Tel. 026 460 16 16 AL WWW EI M H NS C I ATZBERE scott-sports.com DAMENMODELL «Diablo Max Ws» GRÖSSEN 40 – 47 Männer, 36 – 42.5 Frauen PREIS CHF 189.GEWICHT 740 g (Grösse 42 2/3) BEURTEILUNG Von allen Schuhen im Test hat der stark gedämpfte «Diablo» am wenigsten Berührungsängste mit Asphalt. Dabei hilft ihm auch die speziell abgerundete Sohlenform, die ein einfaches Abrollen ermöglicht. Einen natürlichen Bewegungsablauf schränkt die sehr hohe Torsionsfestigkeit allerdings erheblich ein – daran werden Gelegenheitsläufer mehr Freude RAKT CHA P ER finden als gut S T trainierte Trailrunner. INFO Lowa Schuhe AG, AL Tel. 033 828 11 44 EI M H NS C A T Z B E R EI WWW tecnica.it DAMENMODELL «Neo Trail» GRÖSSEN 41 – 46 Männer, 36 – 41 Frauen PREIS CHF 159.GEWICHT 572 g (Grösse 42 2/3) BEURTEILUNG Bei Vivo Barefoot steht der natürliche Bewegungsablauf im Mittelpunkt. Die Zehenbox ist so breit, dass sich der Vorderfuss beim Aufsetzen und Abstossen voll in die Breite ausdehnen kann. Etwas ungewohnt, wenn man sonst satt sitzende Schuhe trägt. Ansonsten ähnelt der «Neo Trail» dem Merrell «Trail Glove». Unterschied: Das hydrophobe RAKT CHA P ER Obermaterial S T limitiert die Belüftung. INFO Pro Import, Tel. 026 919 44 44 AL WWW EI M H NS C A T Z B E R EI vivobarefoot.com P D D P A A A P D W VIVO BAREFOOT «NEO TRAIL» W TECNICA «DIABLO MAX» W SCOTT «T2 KINABALU» D = Dämpfung, T = Torsionsfestigkeit, P = Passform, S = Schnürsystem, W = Wetterschutz, A = Asphalt, M = Mittelschweres Gelände, ALP = Alpin dämpfte Sohle sich perfekt an die Unebenheiten des Un­ tergrunds anpasst. Was es allerdings zu beachten gilt: Wer sehr oft in anspruchsvollem Gelände mit vielen Wurzeln und Steinen läuft, sollte unbedingt darauf ach­ ten, dass die Aussensohle vorne hochgezogen ist. Eine Zehenkappe, wie sie beispielsweise der Dynafit «Feli­ ne Light» verwendet, vermag den Zehen so manches schmerzhafte Intermezzo zu ersparen. Schliesslich wissen wir alle aus Erfahrung: Auch wenn wir zum Laufen geboren sind, schwinden mit zunehmender Mü­ 150 digkeit die koordinativen Fähigkeiten. Und da kommt der eine oder andere Stolperer schon mal vor. ✸ Motion Control. TEXT Jürg Buschor Wer auf anspruchsvollen, alpinen Wegen läuft, braucht Schritt für Schritt maximale Kontrolle. Darum hat Mammut eine Trail Running Kollektion massgeschneidert. Dynamisch, atmungsaktiv, leicht, robust und sicher – für maximale Performance. Überzeuge dich selbst. So wie die ausgewählten Athleten beim Testevent auf der Pers Moräne. www.mammut.ch KNOW-HOW Test Trailrunning-Schuhe Test Trailrunning-Schuhe KNOW-HOW Runner’s High Der Schuh muss passen – aber auch drumherum gibt es noch eine Menge toller Teile, die mit funktionellen Pluspunkten Läuferherzen höher schlagen lassen. HAUCH VON NICHTS ARC’TERYX «INCENDO JACKET» PREIS CHF 149.GEWICHT 124 g (Grösse M) BESCHREIBUNG Das «Incendo Jacket» ist ein Hauch von Nichts und lässt sich platzsparend in der eigenen Tasche verstauen. Der Schnitt ist körpernah und am Rücken etwas tiefer gezogen. Das Material im Frontbereich und am Ärmel ist wasserabweisend. Im Unterarm- und Achselbereich ist ein Netzgewebe eingearbeitet, das den Schweiss einfach entweichen lässt. Reflektierende Streifen im Nierenbereich sowie an den Ärmeln erhöhen die Sichtbarkeit im Dunkeln. Erhältlich in drei Farben und fünf Grössen. INFO Gecko Supply, Tel. 044 273 18 01 WWW arcteryx.com SAMMELSURIUM SCOTT «T-BELT» PREIS CHF 39.GEWICHT 280 g BESCHREIBUNG Der minimalistische Hüftgurt bietet Platz für eine Trinkflasche, Mobiltelefon, Kraftriegel und Schlüssel. Reflektierende Aufdrucke erhöhen die Sichtbarkeit bei Dunkelheit. Die ergonomische Passform sorgt für einen guten Sitz. INFO Scott Sports SA, Tel. 026 460 16 16 WWW scott-sports.com 152 ZAUBERJACKE DYNAFIT «TRANSALPER CONV. JKT» PREIS CHF 299.GEWICHT 286 g (Grösse M Damenmodell) BESCHREIBUNG Die «Transalper Conv. Jkt» steht für Vielseitigkeit. Blitzschnell lassen sich die Ärmel «abreissen» – und schon hat man aus der warmen und winddichten Jacke eine Weste gezaubert. Auch der hoch gezogene Kragen erlaubt eine effektive Temperaturregulierung. Reflektierende Streifen erhöhen die Sicherheit in der Dunkelheit. Erhältlich in je zwei Farbkombinationen für Männer und Frauen. INFO Salewa Sport AG, Tel. 071 335 09 30 WWW dynafit.com FUNKTIONSWUNDER SCOTT «AMT SHIRT & SHORT» PREIS CHF 99.- Shirt, CHF 119.- Short GEWICHT 88 g Shirt, 105 g Hose (Grösse M) BESCHREIBUNG Das mit dem Eurobike Gold Award ausgezeichnete All Mountain Tech Shirt und die dazu passenden Shorts überzeugen mit minimalem Gewicht und maximaler Vielseitigkeit. Egal ob man die Trails mit dem Mountainbike oder mit Trailrunning-Schuhen erobert, die Passform der Teile und die Funktionalität der Stoffe überzeugen. Das Shirt gibt es auch in einer Langarmversion. INFO Scott Sports SA, Tel. 026 460 16 16 WWW scott-sports.com SCHUTZHÜLLE OUTDOOR RESEARCH «STAMINA GAITERS» PREIS CHF 35.GEWICHT 52 g BESCHREIBUNG Je weiter man sich von gut in Stand gehaltenen Forststrassen und Trails entfernt, desto nützlicher werden die «Stamina Gaiters» von OR. Sie schützen nicht nur den Knöchelbereich vor Verletzungen durch Dorne und scharfkantige Steine, sondern verhindern auch effektiv, dass Schmutz, Steinchen oder Spritzwasser in den Schuh gelangen. INFO Outdoor Research Europe Inc., Tel. 052 208 10 70 WWW outdoorresearch.com VERWANDLUNGSKÜNSTLER LEKI «MICRO VARIO CARBON» PREIS CHF 199.GEWICHT 460 g BESCHREIBUNG Es gibt zwei gute Gründe, weshalb Stöcke auch beim Trailrunning sinnvoll sind. Erstens: Sie bieten besonders in anspruchsvollem Gelände mehr Sicherheit. Und zweitens: Man trainiert so die Oberkörpermuskulatur gleich mit. Wenn sie so leicht (460 Gramm pro Paar), kompakt (in drei Segmenten auf 37 cm Länge faltbar), variabel (Verstellbereich 20 cm) und vielseitig (durch Auswechseln des Tellers auch für Skitouren geeignet) sind wie der Leki «Micro Vario Carbon», dann fällt die Entscheidung besonders leicht. INFO Lowa Schuhe AG, Tel. 033 828 11 44 WWW leki.com TRINKHANDSCHUH SALOMON «SENSE HYDRO S-LAB SET» PREIS CHF 50.GEWICHT 37 g BESCHREIBUNG Mit dem «Sense Hydro S-Lab Set» hat man die regelmässige Flüssigkeitszufuhr effektiv in eigenen Händen. Die weiche Trinkflasche besitzt ein Auslassventil, wie man es von Trinkblasen kennt. Der Handschuh ist aus stark luftdurchlässigem Mesh und ist am Handrücken mit schweissabsorbierendem Frottee-Material besetzt. Erhältlich in drei Grössen von 150 bis 500 ml. INFO Salomon Schweiz AG, Tel. 041 784 12 12 WWW salomonsports.com LAUFKLEID PATAGONIA «ALL WHEATHER DRESS» PREIS CHF 69.GEWICHT 158 g (Grösse M) BESCHREIBUNG Patagonia nimmt Trailrunner ernst: Die Kollektion umfasst mittlerweile 24 Teile für Frauen und 23 für Männer. Neben der 92 Gramm leichten Houdini-Jacke sticht das funktionelle «All Weather Dress» heraus, das Frauen schön und schnell macht. INFO UB Sports GmbH, Tel. 043 244 51 35 WWW patagonia.com 153