TATENLOS SEHEN WIR DABEI ZU, WIE SICH DIE LAGE

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DIE ALTERUNG DER BEVÖLKERUNG – 1/4
TATENLOS SEHEN WIR DABEI ZU, WIE SICH DIE LAGE ZUSPITZT…
Thomas Page-Lecuyer l
Strategist
Das 20. Jahrhundert war von einer fundamentalen Entwicklung geprägt: dem demografischen Wandel. Wissenschaftlichen Entdeckungen
sowie Fortschritten in der Medizin und in der Hygiene ist es zu verdanken, dass die Kindersterblichkeit deutlich gesunken ist. Dank der
Fortschritte in Kindermedizin und Geburtshilfe liegt die Sterblichkeit bei Säuglingen heute nur noch bei 4 % gegenüber 15 % zu Beginn
des 20. Jahrhunderts. Diese Entwicklung hat weltweit zu einem starken Anstieg der Lebenserwartung von 33 Jahren (1909) auf 68 Jahre
(2014) geführt – eine Steigerung um 35 Jahre in wenig mehr als einem Jahrhundert.
Diese Zahlen verbergen allerdings eine starke Diskrepanz zwischen den einzelnen Ländern. So ist die Säuglingssterblichkeit in Afrika und
Asien trotz anhaltender Bemühungen nach wie vor hoch. Während sie auf diesen Kontinenten über 5 % liegt, beträgt sie in den
Industrieländern weniger als 0,3 %. Entsprechend beträgt die Lebenserwartung in Afrika nur 55 Jahre, in Zentralasien 65 Jahre. In den
Sensibilité
entwickelten Ländern hingegen liegt sie bei über 80 Jahren. Somit entspricht die heutige Lebenserwartung in den ärmsten Ländern der
Lebenserwartung der reichen Länder in den 1960er Jahren. Der Rückgang der Kindersterblichkeit hat logischerweise in den vergangenen
0.5
1und 1900
1.5 auf
Jahrzehnten zu einem starken Anstieg der Weltbevölkerung geführt. Diese wurde im Jahr -11800 -0.5
noch auf0 eine Milliarde
1,7 Milliarden Menschen geschätzt. Heute sind es nicht weniger 7,3 Milliarden. Ausgehend von der Annahme, dass die
Kindersterblichkeit in den ärmsten Ländern in den kommenden Jahrzehnten sinken wird, stellen die Vereinten Nationen beachtliche
Wachstumsprognosen auf: Ihrer Schätzung zufolge wird die Weltbevölkerung bis ins Jahr 2050 auf 9,5 Milliarden und bis ins Jahr 2100 auf
10,8 Milliarden Menschen anwachsen.
2
W orld fertility rate and life expectancy
5.00
Gefolgt wurde der Rückgang der Sterblichkeit von der zweiten Phase des
demografischen Wandels: dem plötzlichen Einbruch der Geburtenrate.
Infolge des kulturellen Wandels, dem verbesserten Zugang zu Bildung, der
Verstädterung und der Entwicklung von Verhütungsmitteln halbierte sich
zwischen 1950 und 2000 die Geburtenrate von 5 auf 2,5 Kinder je Frau. Auch
hier besteht eine starke Diskrepanz zwischen Industrie- und
Schwellenländern. Die Geburtenrate je Frau beträgt in Europa gerade mal
1,6, in Nordamerika 1,8 und in Ostasien 1,5. In Afrika hingegen liegt sie bei
4,7 und im westlichen Asien bei 3. Die Vereinten Nationen gehen jedoch
davon aus, dass diese Unterschiede abnehmen werden. Gemäß ihrer
Schätzung wird die weltweite Fertilität ab 2025 bei weniger als 2,3 Kindern je
Frau liegen und bis 2050 auf etwa 2,0 abfallen – ein Wert, der unterhalb des
Reproduktionsniveaus von 2,1 Kindern je Frau liegt.
72
70
4.50
68
4.00
66
3.50
64
3.00
62
2.50
60
2.00
58
72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12
Fertility rate
Life expectancy(ECHELLE D)
Source: Thomson Reuters Datastream
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Diese Entwicklung geht unausweichlich mit einer immer schmaler werdenden Basis der Bevölkerungspyramide einher, mit einer
immer älter werdenden Generation von Babyboomern und einer insgesamt alternden Gesellschaft. Die Ergebnisse jüngster
Prognosen sind schwindelerregend. Setzt sich der aktuelle demografische Trend fort, wird die Bevölkerung im Alter von über 65
Jahren bis 2050 von derzeit 605 Millionen auf über 2 Milliarden ansteigen und den Anteil der unter 15-jährigen übersteigen. Die
Altersgruppe der über 65-jährigen wächst weltweit gesehen am schnellsten. Ihre Wachstumsrate ist fast dreimal so hoch wie die der
Gesamtbevölkerung. Auch die ältere Bevölkerung selbst befindet sich in einem Alterungsprozess. Betrug der Anteil der Hochaltrigen,
d. h. der Menschen im Alter von über 80 Jahren, im Jahr 2014 noch 14 % der Altersgruppe 60+, so wird er im Jahr 2050 bereits 19 %
ausmachen. Gab es in dieser Altersgruppe 1950 nur 14 Millionen Menschen, sind es heute 120 Millionen. Die Vereinten Nationen
schätzen, dass es 2050 knapp 400 Millionen hochaltrige Menschen geben wird. In den kommenden Jahrzehnten können wir aller
Voraussicht nach eine weltweite, rasante und umfassende demografische Transformation beobachten. Länder, die den
Geburtenrückgang früher vollzogen haben und in denen die Geburtenrate schon vor mehreren Jahrzehnten auf unter 2 gesunken ist,
befinden sich bereits in einer kritischen Lage. So liegen die Geburtenraten in Japan und Deutschland seit den 1970er Jahren unter
dem Reproduktionsniveau und die Bevölkerung dieser Länder nimmt bereits heute merklich ab. Hätte der Wanderungssaldo die
natürliche Bevölkerungsentwicklung nicht ausgeglichen, hätten 2013 in Deutschland 210.000 Menschen weniger gelebt. Schlimmer
noch, die deutsche Bevölkerung wird bis 2060 auf 65 Millionen schrumpfen – ein Rückgang um 20 % gegenüber heute. Die
französische Bevölkerung wird die deutsche bis dahin längst überholt haben. Aber auch viele andere Industrieländer werden sich mit
dieser Entwicklung in den kommenden Jahren auseinander setzen müssen.
In den Schwellenländern ist die Überalterung der Bevölkerung derzeit noch nicht so weit fortgeschritten. Allerdings wird diese dort
sehr viel schneller voranschreiten als bei den Industrieländern im Laufe des 20. Jahrhunderts. Natürlich hat die Überalterung hier
kaum begonnen und wird erst in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts kritisch, da die dramatischen Folgen erst etwa dreißig Jahre
nach dem Rückgang der Geburtenrate spürbar werden. Dennoch sind die Prognosen alarmierend. In Frankreich benötigte der
Bevölkerungsanteil über 65 einen Zeitraum von einhundert Jahren, um sich von 7 auf 14 % zu verdoppeln. Länder wie China oder
Brasilien benötigen für diesen Prozess nur 25 Jahre. Heute leben 66 % der Menschen über 60 in Industrieländern. Bis 2050 wird sich
das Verhältnis umkehren: Dann werden 80 % der älteren Bevölkerung in den Schwellenländern leben.
Die veränderte Struktur der Weltbevölkerung wird nie da gewesene wirtschaftliche Folgen mit sich bringen. In den Industrieländern
sind aufgrund der Alterung der Gesellschaft und des Rückgangs der erwerbstätigen Bevölkerung die Rentensysteme und die soziale
Sicherheit bedroht. Nimmt die Geburtenrate nicht weiter zu, wird es eines Tages an Arbeitskräften mangeln. Dies wird neue
Probleme mit sich bringen. Es ist also höchste Zeit, Lösungen für diese drängenden Probleme zu finden.
Source : CPR AM
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