Pressemeldung 16.09.2016 33. DNT in Magdeburg

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Pressemitteilung
33.DeutscherNaturschutztagforderteigenständigenEU-Naturschutz-Fonds
Magdeburg,16.September2016:MitderVerabschiedungder„MagdeburgerErklärung“endetheuteder33.DeutscheNaturschutztag.IndemPositionspapierforderndierund750Teilnehmerinnen
undTeilnehmerdergrößtenFachtagungdesNaturschutzesinDeutschlandinsbesondereeineNeuausrichtungderLandwirtschaft,einekonsequentereSicherungderSchutzgebieteundeinZusammendenkenvonNaturschutzundsozialenFragen.Eswurdeeinmalmehrdeutlich,dassNaturschutz
nichtisoliert,sondernalsübergreifendegesellschaftlicheAufgabezubetrachtenundderBlicknicht
nuraufdienationaleEbenezurichtenist.ErstmalswurdenspezielleMitwirkungsmöglichkeitenfür
jungeNachwuchsakteureimNaturschutzangeboten.
DieTeilnehmerinnenundTeilnehmerdes33.DNTverabschiedetenfolgendeForderungenund
Positionen:
Ø Landwirtschaftneuausrichten!
DerDNTfordertvonEU,BundundLänderneinegrundlegendeNeuausrichtungderNaturschutzfinanzierungundderGemeinsamenAgrarpolitik(GAP),umdienationalenundinternationalenBiodiversitätszielezuerreichen.ZurIntegrationvonNaturschutzbelangenauflandwirtschaftlichgenutztenFlächenisteinlangfristigangelegter,fachlichundfinanziellattraktivausgestalteter,unbürokratischerEU-Naturschutz-Fondszuentwickeln.InderAgrarförderungmusszudemderGrundsatzgelten„ÖffentlichesGeldfüröffentlicheLeistungen“.
MehralsdieHälftederLandflächeDeutschlandswirdlandwirtschaftlichgenutzt.Dasalleinmacht
deutlich,dassderLandwirtschafteinebesondereVerantwortungfürdieErhaltungeinernachhaltig
intaktenNaturundUmweltzukommt.DieWirkungdererstenSäulederGemeinsamenAgrarpolitik
istnichtnurausbetriebs-undvolkswirtschaftlicher,sondernauchausökologischerSichtkritischzu
bewerten.DieinsgesamtunterfinanziertezweiteSäulederGAPhatbislangkeineTrendwendebeim
VerlustderbiologischenVielfaltbewirkt.
Ø Natura2000konsequentumsetzen!
DerDNTfordertdiefürdieUmsetzungderEU-RichtlinienunddasNetzwerkNatura2000zuständigenBundesländerunddenBundauf,einerascheUmsetzungdeserforderlichenrechtlichenSchutzesfürdieNatura2000-Gebietevoranzutreiben.ErruftdieEU-Kommissionauf,den„Fitness
Check“derEU-NaturschutzrichtlinienentsprechenddenErgebnissenderEvaluierungsstudiezu
nutzen,einenumfassendenundkonkretenAktionsplanzurBehebungderUmsetzungsdefiziteder
RichtlinienundvonNatura2000zuentwickelnundgemeinsammitdenMitgliedstaatenzuverwirklichen.
und das gastgebende Bundesland 2016
Bundesverband
Beruflicher
Naturschutz e.V.
Dachverband der
deutschen Natur- und
Umweltschutzverbände
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ImRahmenderÜberprüfungeuropäischerRechtsvorschriften(REFIT-Prozess)hatdieEU-Kommission
auchdieEU-Naturschutzrichtlinieneinem„FitnessCheck“unterzogen.DasKernergebnislautet:Die
EU-Vogelschutz-unddieFFH-Richtliniesindwirksam,effizientundfitfürdiebeabsichtigtenZwecke.
DefizitebestehenallerdingsbeiderkonsequentenUmsetzung
Ø Schutzgebietesichern,grüneundblaueVerbundachsenschaffen!
DerDNTfordertvonBundundLänderneineweitereStärkungundErgänzungdesSchutzgebietssystemsinDeutschland.BestehendeSchutzgebietesollenqualitativfortentwickeltundaufgewertetwerden,beispielsweisedurchExtensivierungderLandnutzung.DerDNTfordertaußerdem,
LückenimSchutzgebietssystemzügigzuidentifizierenunddurchdiekonsequenteAusweisung
weitererSchutzgebietesowiedurchdieRealisierungdesländerübergreifendenBiotopverbundsystemszuschließen–zuLandeundzuWasser.
NationalwieinternationalwirddemAufbaueineskonsistentenSchutzgebietssystemsgroßeBedeutungbeigemessen.NebendennötigenKerngebietenwieNationalparkenundNaturschutzgebieten
giltesdabeiinsbesonderedennötigenBiotopverbundherzustellen.
Ø BiologischeVielfaltundökologischeLeistungeninderKulturlandschaftstärken!
DerDNTfordertvonBund,LändernundKommunen,dieErhaltungderBiodiversitätundökologischenLeistungenalsQuerschnittsaufgabeinallePolitikbereicheaufzunehmenundalsstrategischesZielfestzuschreiben.
DiebiologischeVielfaltunddieLeistungen,dieÖkosystemeerbringen,sindzentraleGrundlageneinerlangfristiggesichertenExistenzdesmenschlichenLebens.FürihreErhaltunggibtesvielfältige
ökologische,ökonomische,soziale,kulturelleundethischeGründe.
Ø NaturschutzundsozialeFragenzusammendenken!
DerDNTfordertvonBundundLändern,integrativeStrategienfürdiePolitikbereicheNaturund
Umwelt,Gesundheit,Bildung,SozialesundStadtentwicklungzuerarbeiten.Außerdemsollenalle
gesellschaftlichenGruppenZugangzuNaturerlebenerhaltenundanderAusgestaltungvonNaturschutzteilhabenkönnen.
DieNaturzuschützenisteinegesellschaftlicheVereinbarungundalsPolitikfeldmitteninderGesellschaftangekommen.UmgesellschaftspolitischeFragenzulösen,bedarfesumfassenderAnsätze,die
dieobengenanntenBelangeintegrierenmüssen.
Ø Jugendengagementnachhaltigunterstützen!
DerDNTfordertmehrWertschätzungundAnerkennungfürehrenamtlichesEngagementsowiedie
StärkungvonFreiwilligendiensteninBundundLändern,beispielsweisedasFreiwilligeÖkologische
Jahr.DesWeiterenfordertderDNT,einefundierteVermittlungvonArtenkenntnissen(wieder)
konsequentindieLehrplänevonSchulenundHochschulenaufzunehmen.
DieNaturschutzverbändestellenzunehmendeinenSchwundanjungenAktivenfest,dielangfristig
ehrenamtlichinNatur-,Tier-undUmweltschutzverbändenoderimberuflichenNaturschutzbeispielsweisealsausgewieseneArtenkennerFußfassenwollen.DieGründehierfürsindvielfältig,
könnenjedochunteranderemauffehlendeNaturkundeimBildungssystemsowieauffehlende
selbstgestaltbareFreiräumezurückgeführtwerden.DamitwirdeineNeuausrichtungundNeu-
konzeptionierungdesehrenamtlichenEngagementsimNaturschutzerforderlich.ImHochschul-
und das gastgebende Bundesland 2016
Bundesverband
Beruflicher
Naturschutz e.V.
Dachverband der
deutschen Natur- und
Umweltschutzverbände
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bereichsindAusbildungskonzeptefürentsprechendeneueLehrstühleundLehrpläneunbedingtnotwendig.
Der33.DeutscheNaturschutztagappelliertandiepolitischenRepräsentantenundallegesellschaftspolitischenGruppen,ihrePotenzialeundStärkeneinzubringen,ihrergesellschaftlichenVerantwortunggerechtzuwerden,adäquatepersonelleundfinanzielleRessourcenbereitzustellen
unddieForderungendesDNTzuunterstützenundumzusetzen.
WeitereInformationen:
DervollständigeTextder„MagdeburgerErklärung“:www.deutscher-naturschutztag.de
AngelikaWurzel HelgaInden-Heinrich
BundesverbandBeruflicherNaturschutz(BBN)
DeutscherNaturschutzring(DNR)
01601574514 01755724843
[email protected] [email protected]
RuthSchedlbauer
Dr.ChristianeRöper
BundesamtfürNaturschutz(BfN) MinisteriumfürUmwelt,Landwirtschaftund
0228.84914444 Energie
EnergiedesLandesSachsen-Anhalt(MULE)
03915671950
[email protected] [email protected]
und das gastgebende Bundesland 2016
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Beruflicher
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