Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Statistik informiert ... Nr. II/2011 15. März 2011 Regionale Verteilung der Industriebetriebe in Hamburg 2009 Hamburg-Mitte stärkster Industriestandort unter den Bezirken Fast ein Drittel der Hamburger Industriebetriebe liegt im Bezirk HamburgMitte. Weitere charakteristische Unterschiede zwischen den Bezirken zeigt eine Sonderauswertung zur räumlichen Verteilung der Industriebetriebe in Hamburg, die das Statistikamt Nord jetzt vorgelegt hat. Insgesamt gab es 2009 in Hamburg 462 Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes (einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, ohne Baugewerbe) mit 20 und mehr Beschäftigten – zwei Prozent weniger als 2008. Insgesamt ist dies rund ein Prozent aller Industriebetriebe in Deutschland. 150 dieser Betriebe haben ihren Sitz im Bezirk HamburgMitte, zu dem auch weite Teile des Hafens gehören. In den anderen Verarbeitendes Gewerbe in Hamburg 2009 nach Bezirken (Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten) Anzahl der Betriebe unter 35 35 bis unter 65 65 und mehr Wandsbek Eimsbüttel 60 Altona 57 63 HH-Nord 56 Hamburg-Mitte 150 Harburg 52 Bergedorf 24 Hamburg: 462 Deutschland: 45 231 ... – Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht – Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Anstalt des öffentlichen Rechts Sitz Hamburg Standorte: Hamburg und Kiel Internet: www.statistik-nord.de Steckelhörn 12, 20457 Hamburg Telefon: 040 42831-0, Fax: 040 42831-1700 E-Mail: [email protected] Fröbelstraße 15-17, 24113 Kiel Telefon: 0431 6895-0, Fax: 0431 6895-9498 E-Mail: [email protected] Vorstand: Dr. Wolfgang Bick, Helmut Eppmann Bankverbindung: Bundesbank Hamburg BLZ: 200 000 00 Kontonummer: 20001562 –2– Bezirken sind zwischen 52 Betriebe (in Harburg) und 63 Betriebe (in Wandsbek) angesiedelt, lediglich Bergedorf weist mit 24 Industriebetrieben einen eher geringen Besatz auf. Gemessen an dem wirtschaftlichen Schwerpunkt der Produktion ist die Investitionsgüterindustrie (zum Beispiel Maschinenbau und der größte Teil des Fahrzeugbaus) mit einem Anteil von 40 Prozent der Betriebe in Hamburg überproportional vertreten (Deutschland: 31 Prozent). Anteil der Betriebe mit dem Schwerpunkt der Produktion von Investitionsgütern (%) unter 40% 40% bis unter 50% 50% und mehr Wandsbek Eimsbüttel HH-Nord Altona Hamburg-Mitte Harburg Bergedorf Hamburg: 40% Deutschland: 31% Diese Quote liegt dabei in allen Hamburger Bezirken über dem bundesweiten Durchschnitt. Besonders stark aufgestellt ist diese Branche mit Anteilen von jeweils über 50 Prozent in den Bezirken Bergedorf, Wandsbek und Hamburg-Nord. Am niedrigsten liegt die Quote in Altona und Eimsbüttel mit jeweils 32 Prozent, während Harburg auf dem Durchschnittsniveau für Hamburg liegt. Anteil der Betriebe mit dem Schwerpunkt der Produktion von Investitionsgütern (%) ... –3– Betriebe mit dem Schwerpunkt der Produktion von Vorleistungsgütern (zum Beispiel Metallerzeugung, der größte Teil der Herstellung von chemischen Erzeugnissen, Gummi- und Kunststoffwaren) sind in Hamburg dagegen deutlich unterrepräsentiert. Während für ganz Deutschland ihr Anteil bei 45 Prozent liegt, beträgt er in der Elbmetropole nur 30 Prozent. Überdurchschnittlich stark ist diese Branche in Harburg (42 Prozent) und in Hamburg-Mitte (38 Prozent) vertreten, während ihr Anteil in Hamburg-Nord nur bei zwölf Prozent liegt. Als dritter bedeutsamer Zweig ist die Verbrauchsgüterindustrie zu nennen (zum Beispiel der überwiegende Teil des Ernährungsgewerbes, Herstellung von Druckerzeugnissen), die in Hamburg einen leicht überdurchschnittlichen Anteil von 25 Prozent der Betriebe stellt (Deutschland: 20 Prozent). Diese Branche ist regional besonders stark in Eimsbüttel (33 Prozent) sowie in Altona und Hamburg-Nord (jeweils 32 Prozent) vertreten, während in Bergedorf (17 Prozent) und in Harburg (13 Prozent) nur wenige Betriebe ansässig sind. Die übrigen, hier nicht dargestellten Betriebe haben ihren wirtschaftlichen Schwerpunkt im Bereich Energie (hierzu zählen zum Beispiel die Mineralölverarbeitung und die Wasserversorgung) und Gebrauchsgüterindustrie (zum Beispiel Herstellung von Haushaltsgeräten, Möbeln, Unterhaltungselektronik). Die Zahl der Industriebeschäftigten liegt in Hamburg insgesamt bei knapp 82 800, das sind drei Prozent weniger als 2008. Der bundesweite Rückgang betrug fünf Prozent. Allerdings machen die Zahl der Betriebe und der Beschäftigten lediglich einen Anteil von einem Prozent in Deutschland aus. Beschäftigte in den Betrieben je 1 000 Einwohner unter 32 32 bis unter 65 65 und mehr Wandsbek Eimsbüttel HH-Nord Altona Hamburg-Mitte Harburg Bergedorf Hamburg: 47 Deutschland: 70 ... –4– Gemessen an der Zahl der Beschäftigten je 1 000 Einwohner ist die Industrie in Hamburg deutlich unterrepräsentiert. Während in Deutschland 70 Industriebeschäftigte auf 1 000 Einwohner entfallen, liegt diese Quote in Hamburg bei 47. Beschäftigte in den Betrieben je 1 000 Einwohner In Hamburg selbst variieren die Quoten allerdings regional stark. Während der Wert in Hamburg-Mitte mit 118 deutlich herausragt und Harburg mit einem Wert von 62 bereits mit weitem Abstand folgt, beträgt er in Altona 26 und im Bezirk Wandsbek sogar nur noch 16. Der Bezirk Hamburg-Nord liegt in etwa auf hamburgischem Durchschnitt. Umsatz der Betriebe je Beschäftigten (Tsd. Euro) unter 400 400 bis unter 525 525 und mehr Wandsbek Eimsbüttel HH-Nord Altona Hamburg-Mitte Harburg Bergedorf Hamburg: 646 Deutschland: 240 Die Industriebetriebe Hamburgs erzielten im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 53,5 Mrd. Euro. Dies bedeutet gegenüber 2008 angesichts ... –5– der allgemeinen Wirtschaftskrise zwar einen drastischen Umsatzeinbruch von 30 Prozent, bildet aber immer noch vier Prozent der gesamten Industrieumsätze in Deutschland. Die Umsatzproduktivität (Umsatz je Beschäftigtem) liegt in Hamburg mit 646 000 Euro deutlich über dem deutschen Durchschnittswert von 240 000 Euro. Der hohe Wert für Hamburg, aber auch die stark ungleiche Verteilung über die Bezirke ist dabei sehr stark der Mineralölverarbeitung zuzurechnen, die in Hamburg überproportional vertreten ist. In dieser Branche werden bei vergleichsweise moderaten Beschäftigtenzahlen große Produktionsmengen und sehr hohe Umsätze erzielt, die zu einem großen Teil auch durch die in ihnen enthaltene Mineralölsteuer bedingt sind. Dies erklärt insbesondere den mit 1,8 Mio. Euro je Beschäftigtem sehr hohen Wert für den Bezirk Hamburg-Nord, während die Werte für die anderen Bezirke zwischen 212 000 Euro im Bezirk Wandsbek und Altona mit 524 000 Euro variieren. Dieser Einfluss der Mineralölverarbeitung spiegelt sich auch in den Exportquoten der Industriebetriebe wider. Exportquote der Betriebe (%) unter 25% 25% bis unter 55% 55% und mehr Wandsbek Eimsbüttel HH-Nord Altona Hamburg-Mitte Harburg Bergedorf Hamburg: 28% Deutschland: 42% Der im Vergleich zu Deutschland (42 Prozent) für Hamburg insgesamt niedrige Anteil des Auslandsumsatzes von 28 Prozent wird deutlich durch die Mineralölverarbeitung gedrückt, die überwiegend für den Inlandsmarkt produziert. Lässt man diese Branche unberücksichtigt, so liegt Hamburgs Exportquote mit 47 Prozent sogar noch leicht über dem bundesdeutschen Durchschnitt (44 Prozent). ... –6– Exportquote der Betriebe (%) Insgesamt umfasst der Exportanteil eine Spanne von zwölf Prozent in Hamburg-Nord bis zu 81 Prozent in Bergedorf. Neben Bergedorf liegen die Bezirke Hamburg-Mitte und Wandsbek auf einem für Hamburg gesehen überdurchschnittlichen Niveau. Ansprechpartner: Holger Lycke Telefon: 0431 6895-9242 E-Mail: [email protected]