1098 Dyllick I Werksärztliche Med. Welt Nr. Erfahrungen mit Vitamin C 17 \Øerlçsärztliche Erfahrungen mit Vitamin C ,ì9. Ap: deren 'Wirks Aus der Werksörztlichen Abteilung der Rheinstahl Hensdtel AG in Kassel N H, DYLLiCK Hypovitaminose C Latente Vitaminmangelzustände kommen im Gegensatz zu den ausgeprägten Mangelkrankheiten trotz verbesserter Ernährungsgewohnheiten auch in unseren Regionen noch immer recht häufig vor. Während beispielsweise,,klassische" Skorbut-FäIle kaum oder allenfalls noch bei künstlich ernährten Autoren geben jedoch auch höhere Werte hinsichtlich der täglich zuzuführenden Vitamin-C-Dosis an, was bei Personen mit einem etwa schon bestehenden latenten Mangelzustand an diesem Wirkstoff sidrerlich angebracht ist (11). In solchen Fällen, in denen Säuglingen anzutreffen sind, besteht bei weiten K¡eisen der Bevölkerung ein latentes Defizit an Vitamin C auf Grund unzureichender Nahrungsver- aufgefüllt we¡den mússen, kann nach Wiederherstellung eines ausgeglichenen Vitamin-C-Haushalts auf eine Tageszufuhr von 75-100 rng übergegangen sorgung mit diesem Wirkstoff. Reihenuntersuchungen, die vor einigen Jah¡en an mehr als 1200 Einwohnern zweier westdeutscher G¡oßstädte durch- werden. Daß diese Situationen durchaus nicht selten vorliegen, beweisen auch die erst kürzlidr wieder geführt worden sÍnd (5), haben gezeigt, daß die Zufuh¡ arr Vitamin C im Jahresdurchschnitt bei der Mánner und bei 400i0 der Frauen nicht aus¡eichend ist. Besonders ausgeprägt ist diese Unterversorgung in den Winte¡- und Fruhjahrsmonaten (bis einschließlich Mai/Juni), in denen der VitaminC-Gehalt des Gemrises und vor allem der Kartoffeln 650i0 (deren Verzehr ohnehin immer stärker in den Hintergrund tritt) nur noch sehr gering ist. Als weitere Ursache fü¡ die Ausbildung latenter Mangelsituationen ist in diesem Zusammenhang insbesondere die heute für einen G¡oßteil der berufstätigen Bevölkerung die Hauptmahlzelt abgebende Gemeinschaftsverpflegung durcLr dÍe Großküchen der Betriebe zu nennen, da mit dieser Kostfo¡m vielfach nur ein Bruchteil der zur Deckung des Tagesbedarfs wünschenswerten Vitaminmengen zugeführt -wird (10). Lange Lagerzeiten und Transportwege sowie das oft erforderliche Warmhalten der Speisen uber mehrere Stunden führen dazu, daß die vor der Zubereitung in den Speisen noch vorhan- denen Vitamine weitgehend zerstört we¡den. So werden durch die Automatisierung des heutigen Lebens in zunehmendem Maße gesundheitliche Schäden auf G¡und unzureichender Vitaminversorgung ausgelöst, die auf die Dauer gesehen verheerende Folgen zeitigen müssen. Hohe Vitaminverluste, die im Faile des Vitamins C teilweise bis zu 800/o betrugen, wurden bei Untersuchungen von Werkskantinenessen festgestellt (13, 23). Die alarmierenden Ergebnisse dieser zunächst ein Defizit abgeded<t und die Reserven an ,,klinisch gesunden" Versucbspersonen, bei denen es nach Einnahme von 1000 mg Vitamin C nicht zu einer Ausscheidung von reduzierender Substanz im Urin kam (15). Offenbar wurde das zugeführte Vitamin C in diesen FäIIen völlig zur AuffüIlung des latenten Defizits benötigt. erhobenen Befunde Als eine der wichtigsten Funktionen des Vitamins C ist die Erhaltung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen bekannt. Im Zustand eines Vitamin-C-Mangels sind die Abwehrkräfte des Organismus deutlich reduziert. Andererseits ist der Bedarf an Vitamin C beim Vorliegen einer Infektionsk¡ankheit eindeutig erhöht. Als Angriffspunkt des Vitamins C im Rahmen der Infektabwehr muß vor allem das retikuloendotheliale System angeC steigert die Bildung von Antikörpern und erhöht das phagozytäre Potential der Leukozyten, wodurch die Blutbakterizidie erheblich zunimmt. Außerdem ist das Vitamin an der sehen werden. Vitamin Synthese der Nebennierenrindenhormone beteiligt' die ebenfaÌls fi.ir die Infektionsabwehr von entscheidender Bedeutung sind (6, 7, 12, 13, 16)' AlIe diese Mechanismen sind bei einer ungenügenden Versorgung mit Vitamin C empfindlich gestört' so daß die Abwehrbereitschaft gegenüber Erkältungskrankheiten bei Mangelsituationen in hohem Maße beeinträchtigt ist. Neben diesen theoretischen Uberlegungen kann eine prophylaktische Vitamin-C-Gabe zur Ver' hütung von Erkältungskrankheiten auch auf Grund zahlreicher Berichte aus der Praxis als durdraus Versuchsreihen lassen erkennen, daß es beim heutigen Zustand der Lebensmitteitechnologie nicht möglich ist, den Teilnehmern einer Gemeinschafts- empfehlenswerte Maßnahme zur Senkung des Krankenstandes bezeichnet werden (l-4, 17-22). Uber werksärztliche Erfahrungen wurde in diesem Zusammenhang vor allem von Scheunert (20) sowie verpflegung die zur Bedarfsdeckung erforderlichen Mengen an Vitamin C ohne zusätzliche Gaben dieses Wirkstoffes zuzuführen. Für die Sicherstellung des Tagesbedarfswertes an Vitamin C ist dabei von einer Zufuhr von 75-100 mg auszugehen. Einige Hingewiesen sei auch auf die im Doppelblindversudr erhobenen Befunde von Ritzel (19) mit Tagesgaben von 1 g Vitamin C bei Teilnehmern eines Skilagqrs' von Renker und Wegner (17) beridrtet, die Versuche an 4000 bzw. 1200 Personen durchfùhrten' schein amins proph halb f Werk zu an( der V meiste dern r arbeit -wacht einen März iäglicl arbeit Diese lepräs jenige ken P Tâtigl gesetz AngeÌ mer e: fahrer Krank ausgel war u ders ¿ Arbei: Teilne heiten zur Ze noch r auf di sprich' stande D Cebiot wurde weisu: geben. von 1 gesehe nische menge Auch , ungün amin ( inzwis deutig Di chen e I I ¡ t Nr. 17 29. April 1967 Med. Welt Dyllid< deren statistisdre Auswertung die prophylaktisdre Wirksamkeit von Vitamin C eindeutig bestätigt. @ insid¡trsis an, henden sidrerdenen )serven lerhe¡ushalts gangen : selten wiede¡ " Verle von ng von ffenbar Fällen :nötigt. :s Vithigkeit I eines les Or- ist der Infekispunkt rr muß ange- 19 von >tential die eran der >teiligt, rn ent- i). Alle genden .ört, so .ltungsr Maße n kann : Ver- Grund rrdraus s Kran). Uber tm Zu- sowie e Ver- Nadr den Beobadrtungen versdriedener Autoren sdleint eine ausreid¡end hohe Dosierung des VitC Voraussetzung für die Erzielung eines prophylaktisdren Effektes zu sein. Wir wählten deshalb für unsere eigenen Untersuchungen im hiesigen Werk eine Tagesdosis von 1000 mg. Im Gegensatz zu anderen Untersudrern (17, 20\ wurde die Ausgabe der Vitamin-C-Tabletten allerdings nidrt den Werkmeistern oder sonstigen Personen ùberlassen, sondern vielmehr durctr den Verfasser bzw. dessen Mitarbeiter selbst vorgenommen und sorgfältig überwadrt. Unsere Beobadrtungen erstredren sidr über einen Zeitraum von 6 Monaten (Oktober 1965 bis März 1966) und beziehen sich auf insgesamt 200 tâgliò mit Vitamin-C-Tabletten versorgte Mit- arbeiterinnen bzw. Mitarbeiter des Stammwerkes. Diese Versudrspersonen stellen einen durdraus als repräsentativ zu bezeidrnenden Quersdrnitt aus denjenigen Betrieben des Werkes dar, die einen starken Publikumsverkehr haben odèr sonst durdr ihre Tätigkeit besonders stark Infektionsgefahren ausgesetzt sind. Es handelt sidr dabei insbesondere um Angehörige der Betriebskrankenkasse, Arbeitnehmer einer Lehrwerkstatt, Kraftfahrer, Elektrokarrenfahrer und Rangierer von Industriebahnen, deren Krankenstand an Erkältungskrankheiten in den vorausgegangenen Jahren jeweils außerordentlidr hodr war und bei denen eine Prophylaxe deshalb besonders angebradrt war. Die Auswahl der aus diesen Arbeitnehmergruppen in den Versudr einbezogenen Teilnehmer erfolgte nadr rein zufälligen Gegebenheiten, Ein möglidre Konjunkturabsdrwädrung war zur Zeit der Durdrführung unserer Untersuctrungen noch nidrt spürbar, so daß diesbezùglidre Einflüsse auf das Ergebnis nicht anzunehmen waren. Hierfür spridrt audr die Entwidrlung des Gesamtkrankenstandes im ersten Quartal 1966. Die Versudrspersonen erhielten täglich eine Cebion@-Brausetablette.. Für die arbeitsfreien Tage wurden die Tabletten an die Probanden mit der An- weisung, täglió 1 Tablette einzunehmen, ausgegeben. Die täglidre Zufuhr einer Vitamin-C-Dosis von I g kann als völlig unschädliche Maßnahme angesehen werden, da der Wirkstoff ,,audr bei drronisdrer Zufuhrvon den Bedarf übersteigendenTagesmengen eine völlig harmlose Substanz" ist (14). Audr die vor einiger Zeit diskutierten angeblictren ungùnstigen Einflüsse hoher Dosierungen von Vitamin C auf den Kohlenhydratstoffwedrsel (g) sind inzwisctren von versdriedenen Arbeitskreisen eindeutig widerlegt worden (8, 15). ührten. Die Ergebnisse unserer Untersudrungen i¡ersuch rsgaben dren eindeutig für den Wert einer prophylaktischen ilagqrs, ' Hersteller: E. Merdc. AG., Da¡mstadt. spre- Werksä¡ztliche Erfahrungen mit Vitamin C. 1099 Vitamin-C-Gabe bei infektionsgefåihrdeten Angehörigen eines Betriebes. Während bei einem Gesamtkrankenstand von T,4olo (4. euartal 1965) bzw. von 8,60/o (1. Quartal 1966) die Anzahl der Fälle von Erkrankungen der Atmungsorgane in den bei- den Vierteljahreszeiträumen bei der nidrt durdr zusätzlidre Vitamin-C-Gaben (¡esdrützten Belegschaft 2,15 bzw, 2,82010 ausmadrten, waren bei den mit Cebion behandelten Personen im 4, euartal 1965 überhaupt keine und im 1. Quartal 1966 ledigIió bei 1,50/o Erkrankungen der Atmungsorgane festzustellen (vgl. Tabelle). Erkrankungen der Att.nungsorgane ohne VitaminC mit VitaminC rv/65 2,15010 0 r/66 2,2úlo 1,150/o Die Erkrankungen der Atmungsorgane madrten somit bei den mit prophylaktischen Vitamin-C- Gaben versorgten Werksangehörigen maximal 170/o des Gesamtkrankenstandes aus gegenüber 29-330/o bei der nictrtgesdrûtzten Belegsdraft; sie konnten also um etwa die Hälfte reduziert werden. Zwar traten bei einigen Versudtspersonen audr im 4. Quartal 1965 leidrte Infekte der oberen Luftwege auf, die jedodr keine Arbeitsunfähigkeit bedingten, so daß der Sdrluß, die Erkältungskrankheit sei in diesen Fällen durdr die Einnahme von Vitamin C nicht zum Ausbrudr gekommen, sidrer beredrtigt ist. Die prophylaktisctre Gabe von Vitamin C kann auf Grund dieser Beobadrtungen als werksärztlid¡e Maßnahme zur Reduiierung des durdr Erkältungskrankheiten bedingten Krankenstandes durdlaus empfohlen werden. Zusammenfassung An 200 willkùrlidr ausgewählten infektionsgefährdeten Versuchspersonen eines Betriebes wurde der Wert einer werksärztlidren Vitamin-C-Prophylaxe mittels Cebion@-Brausetabletten geprüft. Die über einen Zeitraum von 6 Monaten (Oktober 1965 bis März 1966) durógeführten Untersudrungen ergaben, daß die prophylaktische Darreichung von Vitamin C als sehr wertvolle Maßnahme zur Senkung des durch ErkäItungskrankheiten bedingten Krankenstandes empfohlen werden kann. Llteralur (l) Ahrens, A.: Zbl. A¡beitsmed.4:15 (1954). (2) Baker, A. Z.: Lancet 19ô5/II:905. (3) Besset-Lo¡d(, Ch.i Medizinisdre le59: 2t26. - l4l Cuendet, O.: Praxis 38: 3?8 (1949ì. - (5) Czok, c., und Bramsel: Klin. Wsd¡¡.3?:195 (1959). (6) Eiôler, O.: Múnó, med. Wsdr¡. 105: 1661 (1963). (7) cermer, W. D.: Ðtsd¡. med. Wsó¡. 88:1195 fT963). - (8) clatzel, H., und M. Rüberg-Sdrweer: Med. Ktiu. I a Lustig I 1100 6l: - s {9) H¡ubá, F., und J. MaÉek: Nahrung ô:507 (1962). (10) H¡ubá und J. 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Praxis 7:11 (1955). Sûohe&e¡, R., G. Wolff - {23) W. Lôrdrer: Zsdr¡. Lebensmittel-Utrters, !12: 298 (1960). Straße 23.) sol les, die rea hat Bt ist sch über Behandlungsergebnisse Antiepileptikum Tegretal " lep die hat kur mit dem neuen psychoffopen Aus dem Psychiatrisdten Landeskrankenhous Schussen¡ied (Direktor: Dr. H. Klug) BRUNO LUSTIG Tegretal ist ein Iminostilben (5-Carbamyl-5Hdibenzo [b, f] azepin), eine Substanz, die in derStrukturformel eine Verwandtschaft mit Tof¡anil@ und Insidon@ erkennen läßt und wahrscheinlich dadurch die psychotrope Wirkung des Medikaments erklãrt. Wir kennen Tegretal@ seit April 1959-' und haben 58 Epileptiker längere Zeit damit behandelt. 19 Kranke haben 5 bis 7 Jahre, 10 Kranke 3 bis 5 Jah¡e und 21 Kranke 1 bis 3 Jahre Tegretal erhalten. Das Prãparat wurde ohne Ausnahme gut vertragen. Bei keinem Kranken haben war das Medikament wegen wir haben auch Ìabormäßig im Blutbild und Urin keine Alarmzeichen gesehen. Tegretal hat keine sedieNebenerscheinungen absetzen müssen und rende ode¡ hypnotische Wirkung erkennen lassen, die Kranken wirkten vieimeh¡ lebendiger und frischer, klagten aber trotz dieser Belebung nicht über Schlafstörungen, umgekehrt haben einige früher schlafgestörte Kranke über eine Normalisierung des Schlafrhythmus berichtet. Wir haben bei 18 sich noch in unserem Krankenhaus befindenden K¡anken (davon haben 14 Patienten 5 bis 7 Jahre und 2 Patienten 3 bis 5 Jahre Tegretal bekommen) im Zusammenhang mit diesem Bericht Blutuntersuchungen durchgefüh¡t. Bei 2 Kranken, die seit 7 Jahren Tegretal und früher jahrelang Hydantoine bekommen haben, wurden bei subjektiver Beschwerdef¡eiheit und beim Fehlen von klinischen Ausfällen Leukopenien von 2300 und 2400 Leukozyten mm3 gezählt. ' Nach einem Vortrag, gehalten am 6. 9. 1966 zum lV. Weltkongreß fùr Psychiatrie in Madrid. " Auf die Mitteilung in diese¡ Zeitsch¡ift ,,Uber Behandlungsergebnisse mit dem neuen Antiepileptikum G 32883", 203-204, 1964 wi¡d hinqewiesen. der Epilepsie Nach Reduktion der Dosis konnte bei der Nad¡untersuchung 3 Monate später eine Besserung di+ ser Blutbefunde auf 4750 b2w.3350 Leukozyten mmt beobachtet werden. Auch nach mehrjähriger Appli kation waren keine Gewöhnungserscheinungen und kein Nachlassen der Wirkung festzustellen. Die op- timaie Dosis schwankte zwischen dreimal 200 mg und dreimal 400 mg Tegretal täglich. Wir haben in der Regel mit dreimal 200 mg angefôngen und, wenn wir nach Wochen oder Monaten mit dem therapeutischen Effekt nicht zufrieden waren, die Dosis meist mit günstigem Effekt bis auf dreimal 400 mg gestei- gert, in einigen Fällen auf zweimal 200 mg täglich die nat abt daf dur ten mit psY wi€ deu run sen init wu: gesenkt. Bei 31 K¡anken hat es sich um genuine und bei 27 Kranken um symptomatische Epilepsien gehandelt, obwohl exakte Differenzierung nidrt immer möglich ist, weii so manche genuine Epilepsie sich schließlich als symptomatische entpuppt und umgekehrt, werden durch hinzugekommene Traumen par unc tal Wir Effe Bee manche genuine Epilepsien nach mehrjährigem Ver- lauf zusätziich ,,symptomatisch". Dasselbe gilt für den Ablauf der Epilepsien und für die Form der Anfälle; auch hier müssen wir die Dynamik der Krankheìt berücksichtigenr nur ausnahmsweise begegnen wir ,,reinen" Formen, wo von Anbeginn die Anfälle in der Frequenz, im Rhythmus und Ablauf gleich bleiben. Bei 26 K¡anken hat es sich um Epilepsien mit ausschließlich großen, generalisierten Krampfanfällen gehandelt. 4 Kranke aus dieser Gruppe hatten früher auch kleine Anfâtle, die nad-¡ Tegretal-Behandlung nicht mehr auftraten. Gemiscbte, also große und kleine Anfälle, hatten 27 Kranke und nur bei einem Kranken wurden in den letzten Jahren ausschließlich kleine Anfälle beobactrtet (vor Tegretal-Behandlung kamen hier auch große genera- wir, einr sich docl ohn kon res Ger sich ihre sieb daß subj ist e I , 0tE MEDtat iltsc Schriftleitung: P¡of. Dr. E. Volhard P¡of. Dr. p. Matis Dr. F. Knüchel Nr. 14167 Beirat: R. Ammon, Homburg/Saar . K. J. Ànselmino, Wuppertal C. E. Benda, Boston . H. E, Bod<, Tübingen H, Boeminghaus, Düsseldorf H. Bürkle de la Camp, Dottingèn über Freiburg i. Br. . W. Did(, Tùbingen . A, W. Fische¡, Kiel . A. Fleckenstein, Freiburg/Br. . M. R. Francillon, Zùridr . H. A. Go ttron, Mainz . R. Gross, Köln . -W. H. Hauss, Mùnster/Westf. . F. Hoff, Frankfurt O. Hug, Mündren . D. Jahn, Nùrnberg ' W. Kikuth, Düssellorf . H. Kleinsdrmidt, Honnef/Rh. . F. Koller, Basel . c. W. Korting Mainz H. G. Lasctr, Gießen . L, Lendle, cöttingen . Th. N:egeli, Tùbingen R. Ni ssen, Basel H. Pflüger, Frankfurt E. Rehn, Freiburg/Br. F. Rintelen, Basel H. Roemer, Tübingen W. Sandritter, Gießen H. Sctroen, Karlsruhe P, Schölme¡ich, Mainz W. Staehle¡, Tübingen A. Sturm, Wuppertal H.-R. Wiedemann, Kiel E. Zimner, Bern FORSCHUNG UND PRAXIS Kinderkardiologische,,schnelldiagnosen" in der ärzúichen praxis Aus der Kinderklinik de¡ Jus¿us Liebig-universifci! Gjeßen (Direktor: prof. Dt. F. H. Dost) Priv.-Doz. Dr. H. W. RAUTENBURG Ductus arteriosus apertus, Aortenisthmusstenose, Ventrikelseptumdefekt Im Schrifttum der letzten Jahre sind zahlreiche Arbeiten über die Differentialdiagnose von Herzerkrankungen im Kindesalter erschienen hier darf nur auf einige zusammenfassende Darstellungen von Burgemeister, Hager, Heintzen, Keith et al., Kiss und Szutrely sowie Nadas verwiesen werden. Bühlmeyer und Mehrpuyan, sowie Hager berichteten über die Operationsindikationen bei angeborenen Herzfehlern im Kindesalter und Heintzen stellte ,,kardiologische Notfälle im Kindesalter" zusammen. Gewiß ist die teilweise hochspezialisierte und perfektion¡erte diagnostische und therapeutische Technik mit ihrem kostspieligen Aufwand an Apparaten und Masctrinen notwendig, um die gewùnschten totalen oder palliativen Heilerfolge bei Herzerkrankungen imKindesalter zu erzielen, die heute bekannterweise möglictr sind; es sollte aber nicht vergessen werden¡ daß bei allem Spezialistentum immer noch und immer wieder ein Gutteil praktisches Arzttum entscheidend mit im Spiele ist. Das gilt sowohl für die Spezialkliniken und -Zentren, wie für den in praxis und Poliklinik tätigen Arzt, auf dessen Kenntnisse und Vorentscheidungen es sehr wesentlich ankommt, ob einem herzkranken Kind rechtzeitig geholfen werden kann oder ob atle Perfektion der Spezialkliniken sùließlidr doch zu spät kommt. Auf diese große Verêntwortung des erstuntersuchenden Arztes, vor ollem also des Hausa¡ztes, kann nicht eindringlich genug hingewiesen werden. Wenn wir heute hören, daß es möglich ist, Neugeborene und junge Säuglinge mit kompletter Transposition der großen Arterien zu operieren und am Leben zu erhalten, wenn durch Bändelungs-Operationen bei großen Ventrikelseptumdefekten mit pulmonalem Hochdruck jungen Säuglingen bis zur späteren Totalkorrektur mit der Herz-Lungen-Masctrine eine weitere Entwicklungsmöglichkeit gegeben werden kann, wenn Adam-stokes-Anfälle auch im Kindesalter mit elektrischen Schrittmachern behandelt (Martin et a1.) und lebensbedrohliche Tactrykardien aufgrund von Vorhofflattern sdron beim Neugeborenen mit bestem Erfolg elektrisch defibrilliert werden können (Hassenrück et al,), dann erscheint die Frage um so eher berechtigt, welche Herzerkrankungen im Kindesalter mit den Methoden des praktischen Arztes im Sinne von ,,Schnelldiagnosen,¡ erkannt und dann auch der alsbaldigen, zielgerichteten Therapie in entspredrenden Kliniken und ,,Herzzentren,, zugeführt werden können, Nadr wie vor bestehr. das diagnostische Handwerkszeug des Hausarztes und des in der Ambulanz oder der Poliklinik tätigen Arztes im wesentlichen aus der überlegten Benutzung seiner fùnf Sinne, Deswegen sollen hier nur ,,schnelldiagnosen,, oder ,,dringende Verdachtsdiagnosen" besprodren werden, die ohne weitere Hilf smittel wie EKG oder Röntgenaufnahme zu stellen sind. Es steht außer_ Frage, daß letztlich so einfache zusätzliche