Ergebnisbericht Libellenkartierung

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Wasserstraßen-Neubauamt
Aschaffenburg
ERSATZ-NEUBAU DER SCHLEUSEN
ERLANGEN UND KRIEGENBRUNN
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
Gunzenhausen, den 30. Juni 2011
Aktenzeichen: 10023-1
WNA - Ersatz-Neubau der Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn
Allgemeine Projektangaben
Auftraggeber:
Wasserstraßen-Neubauamt
Aschaffenburg
Hockstraße 10
63743 Aschaffenburg
Auftragnehmer:
Baader Konzept GmbH
Weißenburger Straße 19
91710 Gunzenhausen
www.baaderkonzept.de
Projektleitung:
Dr. Günther Kunzmann
Projektbearbeitung:
Dipl.-Biol. Dietmar Herold
GIS:
Hans Laux
Datei:
z:\az\2010\10023-1\gu\kartierung\110126_amphibien_kartierbericht.doc
Datum:
Gunzenhausen, den 30. Juni 2011
Aktenzeichen:
10023-1
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
2
WNA - Ersatz-Neubau der Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn
Inhaltsverzeichnis
1
Anlass und Aufgabenstellung ........................................................................ 5
2
Methodik ..................................................................................................... 6
3
2.1 Erfassungsmethode
6
2.2 Bewertungsmethode
6
Ergebnisse ................................................................................................... 7
3.1 Beschreibung des Seebachs
7
3.2 Artenspektrum und Gefährdung
11
3.3 Vergleich mit Altdaten aus der Bayerischen
Artenschutzkartierung
13
4
Kurzbeschreibung der nachgewiesenen Arten ............................................... 15
5
Bewertung ................................................................................................. 20
5.1 Allgemeine Bewertung des Untersuchungsgebiets
20
5.2 Abschnittsbezogene Bewertung des Seebachs
20
6
Potenzielle Beeinträchtigungen und Vorschläge für
Kompensationsmaßnahmen ........................................................................ 25
7
Literatur .................................................................................................... 26
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
Tabelle 5:
Tabelle 6:
Tabelle 7:
Charakterisierung und Beschreibung der untersuchten
Abschnitte am Seebach (in Fließrichtung von Süd nach
Nord nummeriert)
Nachgewiesene Libellenarten im Überblick
Nachgewiesene Libellenarten mit Häufigkeit in den
untersuchten Seebachabschnitten (Lage siehe Anlage 1)
Altdaten / Nachweise aus der Bayerischen
Artenschutzkartierung (ASK)
Abschnittsbezogene Untersuchungsergebnisse für die
Blauflügel-Prachtlibelle ( Calopteryx virgo )
Abschnittsbezogene Untersuchungsergebnisse für die
Gebänderte Prachtlibelle ( Calopteryx splendens )
Abschnittsbezogene Untersuchungsergebnisse für die
Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes )
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
7
11
12
14
20
21
21
3
WNA - Ersatz-Neubau der Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn
Tabellenverzeichnis
Abbildung 1: Fundhäufigkeiten der Blauflügel-Prachtlibelle ( Calopteryx
virgo ), der Gebänderten Prachtlibelle ( Calopteryx
splendens) und der Blauen Federlibelle ( Platycnemis
pennipes) bezogen auf untersuchte Abschnitte des
Seebachs
Abbildung 2: Zahlreiche Männchen der Gebänderten Prachtlibelle auf
kleinstem Raum im Bachabschnitt 2
22
23
Anlagenverzeichnis
Anlage 1:
Libellen - Bestand
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
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1
Anlass und Aufgabenstellung
Das Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg plant den Ersatz-Neubau der Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn am Main-Donau-Kanal. Zur Vorbereitung des hierfür erforderlichen
Planfeststellungsverfahrens sind vegetationskundliche und faunistische Bestandserh ebungen
durchzuführen.
Die Baader Konzept GmbH wurde mit der Durchführung der biotischen Bestandserfassung
beauftragt. Die Leistungen umfassen:
-
Pflanzensoziologische Kartierungen,
Erfassung der Vögel,
Erfassung der Totholzkäfer,
Erfassung der Heuschrecken,
Erfassung der Fledermäuse,
Erfassung der Tagfalter,
Erfassung der Amphibien,
Erfassung der Reptilien und
Erfassung der Libellen im Bereich des Seebachs.
Im folgenden Bericht werden die Ergebnisse der Libellenerfassung dargestellt.
Das Leistungsbild umfasste eine qualitative und halbquantitative Erfassung der Libellen im
Bereich des Seebachs. Es waren sechs Begehungen vorzusehen mit Erfassungen der Arten
durch Sichtbeobachtung und Kescherfang.
Der Bericht beinhaltet neben einer Beschreibung und Bewertung der Untersuchungsabschnitte sowie der wertgebenden Arten auch eine Abschätzung der Beeinträchtigungen sowie Vorschläge für Kompensationsmaßnahmen.
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
5
WNA - Ersatz-Neubau der Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn
2 Methodik
2.1
Erfassungsmethode
Im Untersuchungsbereich des Seebachs erfolgten im Zeitraum von Ende April bis Mitte September sechs Begehungen. Hierbei wurden sitzende oder fliegende Tiere entweder unmittelbar per Sicht oder mit einem Fernglas beobachtet und bestimmt. Bei Unsicherheiten wurden
Imagines mit einem Kescher gefangen, direkt vor Ort bestimmt und anschließend am Fangort
wieder freigelassen. Neben Artzugehörigkeit wurden auch Daten zum Wetter, zur Häufigkeit
und zur Ermittlung der Bodenständigkeit auch Verhaltensweisen (Paarungsrad, Eiablage,
Schlupf, Revierverteidigung) aufgenommen. Auch abseits des Seebachs fliegende Libellen
wurden, soweit möglich, mit aufgenommen.
Zur Hauptflugzeit der beiden Prachtlibellenarten und der Blauen Federlibelle, die am häufigsten am Seebach vorkommen, erfolgten zwei Begehungen im Abstand von zwei Wochen (Anfang Juli und Mitte Juli) vom Bachbett aus. Dies ermöglichte eine genaue und quantitative
Erfassung aller Imagines auf der gesamten Bachstrecke. Aufgrund der zu dieser Zeit sehr
hohen und dichten Ufervegetation war eine Zählung der meist wasserseitig sitzenden Tiere
vom Uferbereich aus nicht möglich. Im Verlauf dieser Begehungen wurden alle beobachteten
Imagines bezogen auf insgesamt sieben Bachabschnitte mit ähnlichen Uferstrukturen quantitativ erfasst. Die Zählung erfolgte nach Arten getrennt und, soweit es die zum Teil sehr großen Mengen an Imagines und das Auffliegen und Niedersetzen der Tiere erlaubten, weitestgehend exakt bis halbquantitativ schätzend.
Die Ergebnisse der Erfassungen werden mit Angabe von Schutzstatus und Gefährdungsgrad
(FFH, Rote-Liste, Artenschutz-VO etc.) in Text und Karte dargestellt. Zusätzlich zu den im
Rahmen der Kartierung gewonnenen Ergebnissen wurden auch die in der bayerischen Artenschutzkartierung enthaltenen Altdaten ausgewertet und in die Darstellungen mit aufgenommen.
2.2
Bewertungsmethode
Aufgrund der Fokussierung der Untersuchungen auf den Seebach und des insgesamt eher
geringen Lebensraumpotenzials des Untersuchungsraumes erfolgt die Bewertung der Ergebnisse und der untersuchten Bachabschnitte verbal-argumentativ. Auf eine ordinal-skalierte
Bewertung wird verzichtet.
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
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WNA - Ersatz-Neubau der Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn
3 Ergebnisse
3.1
Beschreibung des Seebachs
Der Seebach ist im Untersuchungsbereich stark verändert. Im Zuge des Kanalbaus wurde der
Bach verlegt und weitestgehend begradigt. Entsprechend der festgestellten Gewässer- und
Vegetationsstrukturen wurden insgesamt sieben Abschnitte unterschieden. Bevor auf die
nachgewiesenen Libellenarten näher eingegangen wird, wird in der folgenden Tabelle 1 die
Ausprägung der Abschnitte im Hinblick auf Beschattung, Gewässerbett und Bewuchs beschrieben.
Als weiterer Lebensraumfaktor für Libellen ist noch zu erwähnen, dass im Zeitraum zwischen
dem 1. und dem 14. Juli 2010 eine sehr massive Pflege der Seebachufer erfolgte. Hierbei wurden flächendeckend nahezu alle Säume und Uferstauden bis zur Wasserkante gemulcht, so
dass nahezu auf ganzer Länge so gut wie keine Vegetationsstrukturen beiderseits des Baches
mehr vorhanden waren, die als Sitzwarten und teilweise auch als Eiablageplatz hätten dienen
können. Hierauf wird in der folgenden Tabelle abschnittsweise noch näher eingegangen. Die
Lage der jeweiligen Abschnitte ist der Anlage 1 zu entnehmen.
Tabelle 1:
Charakterisierung und Beschreibung der untersuchten Abschnitte am Seebach
(in Fließrichtung von Süd nach Nord nummeriert)
Abschnitt 1: (Länge: 127 m)
Im ersten südlichsten Abschnitt verläuft der Seebach unmittelbar am südöstlichen Talrand entlang
des Waldes. Er wird beiderseits von Erlen, vereinzelt auch Fichten, Ahorn, Weiden oder Birken gesäumt. Ein Staudenbewuchs an den Ufern ist nur
gering ausgeprägt; talseitig sind teilweise Brennnesselbestände vorhanden. Von den Gehölzen werden der Bach und die Uferbereiche stark beschattet. Die Sohle ist unregelmäßig ausgebildet mit
tiefen schlammig-sandigen Kolken und groben
Steinschüttungen. Die Ufer sind teilweise mit Wasserbausteinen befestigt und der Wasser-LandÜbergang wird stark vom Geflecht der Erlenwurzeln
geprägt.
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
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WNA - Ersatz-Neubau der Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn
Abschnitt 2: (Länge: 95 m)
Der zweite Abschnitt (vom Waldrand bis zur ersten größeren Gehölzgruppe) ist weitestgehend o ffen und
gut besonnt. Die Ufer sind bis Mitte Juli dicht vor allem mit Rohrglanzgras und Brennnesseln bestanden;
vereinzelt sind andere Arten wie Mädesüß eingestreut. Die Bachsohle ist überwiegend grob - bis feinkiesig/sandig mit kleineren Abbrüchen. Aufgrund des etwas größeren Gefälles ist das Wasser hier schneller
fließend. Neben den im Wasser stehenden oder überhängenden Pflanzenteilen haftet den groben Steinen im Bachbett teilweise auch submerser und flutender Pflanzenbewuchs an.
Die Ufer in diesem Abschnitt wurden nicht vollständig gemulcht. Am westlichen Ufer, an das eine Brac hfläche anschließt, blieb der Staudensaum teilweise stehen (siehe Foto rechts).
Vor der Mulchmahd (1.7.2010):
Nach der Mulchmahd (14.7.2010):
Abschnitt 3: (Länge: 74 m)
Im weiteren Abschnitt westlich der Schleuse sind
auf einer Länge von etwa 75 m größere Gehölze,
vor allem Weiden und Erlen, zum Teil beidseits
vorhanden, die mit ihren Kronen weit über das
Bachbett reichen und den Bach und die Ufer stärker beschatten. Die Ufer sind weitestgehend steil;
der Bach verläuft relativ gerade. Auch hier herrschen noch steinige bis sandige Substrate im Bachbett vor, wobei die Fließgeschwindigkeit aufgrund
des geringen Gefälles geringer ist als im Abschnitt
zuvor. Der Uferbewuchs wird auch hier von Rohrglanzgras und Brennnessel dominiert. Aufgrund
der steilen Ufer fallen die submersen Anteile geringer aus. Eine Uferpflege fand in diesem Abschnitt nicht statt.
Abschnitt 4: (Länge: 167 m)
Der hieran anschließende Abschnitt, etwa bis auf Höhe des Lagerplatzes, ist wiederum nahezu gehölzfrei
und voll sonnig. Das Ufer wird beidseits vor allem von Rohrglanzgras bestanden, das üppig wachsend
und dominant zum Teil auch das Bachbett überragt. Lückig sind andere Arten wie Schilf, Drüsiges
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
8
WNA - Ersatz-Neubau der Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn
Springkraut oder Mädesüß eingestreut. Submerse Vegetation fehlt weitestgehend, abgesehen von den
im Wasser stehenden bzw. überhängenden Pflanzenteilen der Ufervegetation. Die Sohle wird noch von
festem steinig-kiesigen bis sandigen Substrat geprägt, wobei aufgrund der geringen Fließgeschwindigkeit aber schon kleinere schlammig-sandige Bänke auftreten. Wie das Bild unten rechts zeigt, waren
nach der Mulchmahd beide Ufer bis zur Wasserlinie nahezu vollständig vegetationsfrei. Sämtliche vert ikalen Strukturen waren zeitweise komplett verschwunden.
Vor der Mulchmahd (1.7.2010):
Nach der Mulchmahd (14.7.2010):
Abschnitt 5: (Länge: 371 m)
Im weiteren Verlauf schließt ein Abschnitt an, der fast ausschließlich mit Schilf bestanden wird. Das
Schilfröhricht steht an beiden Uferseiten in einer Breite von mehreren Metern und zum Teil weit das
Bachbett überragend. Andere Pflanzenarten fehlen fast vollständig. Der Bach fließt in diesem Abschnitt
sehr träge. Das Bachbett ist überwiegend sandig bis schlammig. Die Ufer sind teilweise vor allem kanalseitig mit größeren Wasserbausteinen befestigt. Unterwasserbewuchs fehlt. In diesem Abschnitt wurden
auch größere Mengen der Malermuschel ( Unio pictorum ) gesichtet.
Auch hier erfolgte eine nahezu vollständige Mulchmahd. Der üppige Bewuchs wurde bis auf kleinere, im
Wasser stehende Reste (siehe Foto unten rechts) komplett und flächendeckend geschlägelt.
Vor der Mulchmahd (1.7.2010):
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
Nach der Mulchmahd (14.7.2010):
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WNA - Ersatz-Neubau der Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn
Abschnitt 6: (Länge: 302 m)
Im nördlich anschließenden sechsten Abschnitt werden die Ufer insgesamt flacher und der Uferbewuchs
wechselt wieder von Schilf auf artenreicheren und typischen Uferstaudenbewuchs, gebildet aus Mädesüß, Rohrglanzgras, Brennnessel, Drüsigem Springkraut und weiteren Arten. Gehölze fehlen, das Bachbett und die Ufer sind überwiegend vollsonnig. Das Sohlsubstrat besteht überwie gend aus sandigschlammigem Feinmaterial. Submerse Vegetation fehlt. Der Verlauf ist weitestgehend geradlinig und
begradigt. Eine Wehranlage im letzten Abschnitt führt zu einer stark reduzierten Fließgeschwindigkeit.
Auch hier wurde wie in den anderen zuvor genannten Abschnitten die Ufervegetation nahezu komplett
entfernt, so dass nach der Mahd bis auf die wenigen Halme im Wasser keine vertikalen Strukturen mehr
vorhanden waren.
Vor der Mulchmahd (1.7.2010):
Nach der Mulchmahd (14.7.2010):
Abschnitt 7: (Länge: 1232m)
Der letzte Abschnitt ist ebenfalls wieder gehölzfrei und vollsonnig (abgesehen von der teilweisen Beschattung durch den angrenzenden Wald am späten Nachmittag). Im Bereich der letzten 1oo m vor der
Brücke ist der Seebach stark aufgeweitet und weist sehr flache Ufer mit Versumpfungen und kleinen
Buchten auf. Bei Niedrigwasser herrschen hier eher stehende Wasserverhältnisse. Auch der Bewuchs ist,
u.a. mit Igelkolben, Mädesüß, Rohrglanzgras relativ naturnah. Die Ufer sind regelmäßig ausgebildet und
naturfern sowie teilweise befestigt.
Auch hier erfolgte die Mahd bis zur Wasserlinie, wobei jedoch einzelne Stauden und Strukturen im
Flachwasserbereich verschont blieben (siehe Foto unten rechts).
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
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WNA - Ersatz-Neubau der Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn
Vor der Mulchmahd (1.7.2010):
3.2
Nach der Mulchmahd (14.7.2010):
Artenspektrum und Gefährdung
Bei den Kartierungen wurden insgesamt nur elf Libellenarten nachgewiesen. In Tabelle 2
werden die Arten aufgelistet und weitere Angaben zum Gefährdungsgrad und zum Schutzstatus, zur Häufigkeit, zum Lebensraumtyp und zur Bodenständigkeit (Reproduktion im Seebach)
gemacht. Bei allen Arten, mit einer Ausnahme handelt es sich um kommune, relativ weit verbreitete Arten. Nur die Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo ) steht nach der Bayerischen
Gefährdungseinstufung auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten und nach der bundesweiten Liste gilt die Art als gefährdet. Keine der beobachteten Arten ist streng geschützt.
Tabelle 2:
Nachgewiesene Libellenarten im Überblick
Libellenart
(grün hinterlegt = Rote-Liste-Arten)
Rote Liste
Status 1)
SL
BY
Anax imperator
Calopteryx virgo
Gebänderte Prachtlibelle Calopteryx splendens
Große Pechlibelle
Ischnura elegans
Gemeine Binsenjungfer
Lestes sponsa
Gemeine Weidenjungfer Lestes viridis
Großer Blaupfeil
Orthetrum cancellatum
Blaue Federlibelle
Platycnemis pennipes
Blutrote Heidelibelle
Sympetrum sanguineum
Gemeine Heidelibelle
Sympetrum vulgatum
b
Große Königslibelle
V
V
Lebensraumtyp 4)
D
Blaugrüne Mosaikjungfer Aeshna cyanea
Blauflügel-Prachtlibelle
Schutz Häufigkeit Reproduktion
2)
3)
im Seebach
3
I
möglich
S (F)
b
I
möglich
S (F)
b
IV
sicher
F
b
V
sicher
F
b
III
möglich
S (F)
b
I
möglich
S
b
I
möglich
S (F)
b
I
unwahrscheinlich
S (F)
b
V
sicher
F/S
b
II
möglich
S (F)
b
III
möglich
S (F)
Tabellenerläuterung: siehe Tabelle 3 auf Seite 12
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
11
WNA - Ersatz-Neubau der Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn
In der folgenden Tabelle 3 werden die Ergebnisse differenziert nach den untersuchten Seebachabschnitten dargestellt. Wie zu erkennen, wurden im und am Seebach nur drei Arten in
größerer Zahl bzw. mit großen Populationen nachgewiesen, und zwar:
-
Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens ),
Blauflügel-Prachtlibelle ( Calopteryx virgo ) und
Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes ).
Hierbei handelt es sich um Arten, die entweder ausschließlich an Fließgewässern vorkommen
(Prachtlibellen) oder gleichermaßen an Fließ- oder Stillgewässern vorkommen (Federlibelle).
Bei diesen Arten wurde die Bodenständigkeit durch Beobachtungen von Kopulation, Eia blage
oder Schlupf sicher nachgewiesen. Die Imagines sind in mehr oder weniger großer Zahl fast
über die komplette Bachlänge anzutreffen.
Tabelle 3:
Nachgewiesene Libellenarten mit Häufigkeit in den untersuchten Seebachabschnitten (Lage siehe Anlage 1)
Häufigkeit 3) in den untersuchten
Seebachabschnitten
Arten
(grün hinterlegt = Rote-Liste-Arten)
1
Blaugrüne Mosaikjungfer
Große Königslibelle
Blauflügel-Prachtlibelle
Gebänderte Prachtlibelle
Große Pechlibelle
Gemeine Binsenjungfer
Gemeine Weidenjungfer
Großer Blaupfeil
Blaue Federlibelle
Blutrote Heidelibelle
Gemeine Heidelibelle
Aeshna cyanea
Anax imperator
Calopteryx virgo
Calopteryx splendens
Ischnura elegans
Lestes sponsa
Lestes viridis
Orthetrum cancellatum
Platycnemis pennipes
Sympetrum sanguineum
Sympetrum vulgatum
Anzahl festgestellter Arten
2
3
4
5
6
7
I
Anzahl der
Zufallsfunde abseits
des Seebachs
2
1
I
III
II
IV
III
III
II
III
V
IV
V
V
V
IV
II
II
I
I
5
I
I
III
I
IV
IV
IV
I
3
4
3
4
4
5
I
1
II
8
I
3
I
10
8
Tabellenerläuterung:
1)
Rote Liste Status:
SL = Status in der bay. Region „Schichtstufenland“
BY = Status in Bayern
D = Status in Deutschland
1 = vom Aussterben bedroht
2 = stark gefährdet
2
Schutzstatus
II / IV = Art nach Anhang II oder IV der FFH-Richtlinie 92/43/EWG
s = streng geschützt gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 13 BNatSchG
b = besonders geschützt gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 14 BNatSchG
4)
Lebensraumtypen:
S = Stillgewässerart
3
G
V
D
3)
= gefährdet
= Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt
= Arten der Vorwarnliste
= Daten defizitär
Häufigkeitsklassen:
I = Einzeltier
II = 2 bis 5 Imagines
III = 6 bis 25 Imagines
IV = 26 bis 125 Imagines
V = Mehr als 125 Imagines
F = Fließgewässerart
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
12
WNA - Ersatz-Neubau der Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn
Darüber hinaus konnte nur die Große Pechlibelle ( Ischnura elegans ) noch vereinzelt, mit mehreren Exemplaren und in mehreren Abschnitten gesichtet werden. Die anderen am Seebach
beobachteten sechs Arten sind Arten, die im Regelfall Stillgewässer besiedeln und eher ausnahmsweise auch an langsam fließenden Gräben oder Bächen anzutreffen sind bzw. sich hier
fortpflanzen. Der Große Blaupfeil ( Orthetrum cancellatum ) besiedelt im Regelfall vegetationsarme bis -freie Pioniergewässer bzw. Uferabschnitte. Eine Reproduktion dieser Art im Seebach ist eher unwahrscheinlich. Bei den anderen Arten ist eine Reproduktion im Seebach, im
Bereich der nördlich gelegenen, langsam fließenden und flachen Bachabschnitte nicht ganz
auszuschließen. Ein sicherer Nachweis der Reproduktion gelang bei diesen Arten aber nicht.
Da es sich überwiegend um Stillgewässerarten handelt und die Arten nur sehr vereinzelt be obachtet werden konnten, ist anzunehmen, dass die Hauptreproduktionsgewässer dieser Arten
andernorts, z.B. im Bereich der Oberdorfer Weiher liegen.
Eine Art, die Große Königslibelle ( Anax imperator ) wurde einmalig nur abseits des untersuchten Seebachs weiter westlich im Seebachtal gesichtet.
3.3
Vergleich mit Altdaten aus der Bayerischen Artenschutzkartierung
Die nachfolgende Tabelle 4 zeigt die Auswertungsergebnisse der Bayerischen Artenschutzkartierung (ASK). Die Daten der ASK weisen im Nahbereich des Untersuchungsgebietes nur wenige untersuchte Flächen auf. Nur von den „Heustegsandgruben“, westlich des Untersuchungsgebietes und vom Seebach, außerhalb des Untersuchungsgebietes liegen Daten vor.
Danach wurden im Bereich der „Heustegsandgruben“ in den zurückliegenden Erfassungen
weitere neun Arten gesichtet, die aktuell nicht beobachtet wurden. Bei den Arten handelt es
überwiegend um Stillgewässerarten, die entweder nur fakultativ auch an langsam fließenden
Fließgewässern vorkommen oder wie bei den drei Rote-Liste-Arten, Kleine Moosjungfer ( Leucorrhinia dubia ), Gemeine Winterlibelle ( Sympecma fusca ) und Gefleckte Heidelibelle ( Sympetrum flaveolum ) nahezu ausschließlich auf Stillgewässer mit besonderen Ausprägungen
spezialisiert sind. Bei den drei zuletzt genannten Arten ist ein Vorkommen bzw. eine Reproduktion am Seebach aufgrund ihrer Ansprüche auszuschließen.
Das in der ASK verzeichnete Artenspektrum aus dem Bereich des Seebachs zeigt ein ähnliches
Bild, wie das aktuell beobachtete Arteninventar. Nur die Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion
puella), eine in Bayern überaus häufige, aber bevorzugt Stillgewässer bewohnende Art, wurde zusätzlich erfasst.
Zwei Arten, die Große Königslibelle ( Anax imperator ) und die Blaugrüne Mosaikjungfer
(Aeshna cyanea ) wurden aktuell neu beobachtet.
Die nächstgelegenen Fundorte von weiteren anspruchsvollen und gefährdeten Fließgewässe rarten, wie z.B. die streng geschützte Grüne Keiljungfer ( Ophiogomphus cecilia ) liegen nach
den ASK-Daten weiter abseits. Funde wurden vor mehr als 15 Jahren im Bereich der Weiherkette westlich von Möhrendorf, der Regnitz bei Erlangen und der Zenn bei Fürth gemacht.
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
13
WNA - Ersatz-Neubau der Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn
Tabelle 4:
Altdaten / Nachweise aus der Bayerischen Artenschutzkartierung (ASK)
Libellenart
(Arten der Roten Liste grün hinterlegt,
fett = aktuell neu nachgewiesen, rot = aktuell nicht
nachgewiesen)
Rote Liste
Status 1)
Schutz Nachweise aus der Bayeri- Lebens2)
schen Artenschutzkartie- raumtyp 4)
rung (ASK) 3
Nachweise älter als 15 Jahre
(rot) jünger (blau)
SL
BY
63310078
63310516
D
Blaugrüne Mosaikjungfer Aeshna cyanea
b
Herbst-Mosaikjungfer
Aeshna mixta
Anax imperator
Blauflügel-Prachtlibelle Calopteryx virgo
Gebänderte Prachtlibelle Calopteryx splendens
Hufeisen-Azurjungfer
Coenagrion puella
Becher-Azurjungfer
Enallagma cythigerum
Große Pechlibelle
Ischnura elegans
Gemeine Binsenjungfer Lestes sponsa
Gemeine Weidenjungfer Lestes viridis
Kleine Moosjungfer
Leucorrhinia dubia
Plattbauch
Libellula depressa
Vierfleck
Libellula quadrimaculata
Großer Blaupfeil
Orthetrum cancellatum
Blaue Federlibelle
Platycnemis pennipes
Frühe Adonislibelle
Phrrhosoma nymphula
Gemeine Winterlibelle
Sympecma fusca
Gefleckte Heidelibelle
Sympetrum flaveolum
Blutrote Heidelibelle
Sympetrum sanguineum
Große Heidelibelle
Sympetrum striolatum
Gemeine Heidelibelle
Sympetrum vulgatum
b
Große Königslibelle
b
V
3
2
V
3
3
2
63310862
63311276
S (F)

S/F
S (F)

F
b


F
b
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S (F)
b
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S (F)
b
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S (F)
b
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S
b
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S (F)
b
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S
b
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S (F)
b
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S (F)
b

b

b

S/F
b
S (F)

F/S
V
3
b

S
2
3
b

S
b

S (F)
b

S (F)
b

S (F)
Tabellenerläuterung: Nummer 1), 2) und 4) siehe Tabelle 3 auf Seite 12
3)
63310078 und 63310516 = Heustegsandgruben
63310862 und 63311276 = Seebachtal westlich außerhalb des Untersuchungsraumes
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
14
WNA - Ersatz-Neubau der Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn
4 Kurzbeschreibung der nachgewiesenen Arten
Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea )
In Bayern ist die Blaugrüne Mosaikjungfer die häufigste Großlibelle. Sie tritt in allen Naturräumen auf. Diese Art besiedelt nahezu alle Arten von Stillgewässern und langsam fließenden
Gewässern. Die Flugzeit der Imagines reicht von Anfang Mai bis Ende Oktober, dabei erstreckt sich die Flugaktivität über den ganzen Tag. Der Reifungsflug findet oft weit abseits von
Gewässern statt. Präferiert werden Waldränder, -wege und -lichtungen. Häufig wird die Art
auch in Siedlungsgebieten gesichtet. Zur Eiablage werden ufernahe Bereiche bevorzugt, wobei die Eier in Erde oder feuchte Substrate (Totholz etc.) abgelegt werden. Die Larven halten
sich zunächst an Pflanzen auf, später besiedeln sie den Gewässergrund. Die hohe Eizahl e rleichtert die Besiedlung neuer Habitate.
Große Königslibelle ( Anax imperator)
Die Art zählt zu den häufigsten Libellen Bayerns und tritt mit Ausnahme der Hochlagen der
Alpen nahezu flächendeckend auf. Diese Art besiedelt vor allem besonnte und pflanzenreiche
stehende Gewässer unterschiedlicher Ausprägung sowie langsam fließende Fließgewässer.
Die Flugzeit der Imagines reicht von Anfang Mai bis in den September. Die Eiablage erfolgt in
lebende oder abgestorbene Pflanzenteile, wo sich die Larven zunächst entwickeln. Sp äter
besiedeln die Larven vertikale Strukturen und den Gewässergrund.
Gebänderte Prachtlibelle ( Calopteryx splendens)
Diese Art gehört in Bayern zu den
häufigeren Libellenarten der
Fließgewässer und ist in den
meisten Naturräumen vertreten.
Die Gebänderte Prachtlibelle ist
wie ihre Schwesterart, die Blauflügelige Prachtlibelle, ein Bewohner von sauberen, schnell
fließenden und strukturreichen
Bächen und Flüssen. Wichtig für
ihr Vorkommen sind ein hoher
Sauerstoffgehalt und das Vorhandensein von ausreichend subund emerser Vegetation. Vollständig vegetationsbedeckte Gewässerabschnitte ohne freie Wasserstellen werden meist gemieden. Nach KUHN & BURBACH (1998) sind folgende Parameter notwendig: freie Wasserflächen von mindestens 0,3 m², eine minimale Gewässerbreite von 0,6 m,
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
15
WNA - Ersatz-Neubau der Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn
Wassersommertemperaturen von 18 bis 24 °C und ein Sauerstoffgehalt von über 7 mg/l. Das
Sohlsubstrat hat nach KUHN & BURBACH (1998) keine entscheidende Bedeutung, wobei nach
BELLMANN (1987) sandige Substrate bevorzugt werden. Ein gewisser Gehölzanteil bzw. eine
gewisse Beschattung wird toleriert. An völlig beschatteten Gewässern tritt sie jedoch nicht
auf.
Die Imagines fliegen von Anfang Mai bis September mit einem Maximum zwischen Mitte Juni
bis Mitte Juli. Die Eiablage erfolgt in Wasserpflanzen, die Larven halten sich in der submersen
Vegetation, an Wurzeln oder Uferunterhöhlungen auf. Die Entwicklungsdauer dauert i.d.R.
zwei Jahre. Die Larven benötigen für ihre Entwicklung sauerstoffreiches Wasser.
Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo )
Die Art ist in Bayern deutlich
seltener als die Gebänderte
Prachtlibelle (Calopteryx splendens) und in Bayern als „Art der
Vorwarnliste“ (Rote-Liste-Status
V) eingestuft. Die Ansprüche der
Blauflügeligen Prachtlibelle ähneln der ihrer Schwesterart. Da
die Larven der Blauflügeligen
Prachtlibelle empfindlicher auf
Sauerstoffmangel reagieren als
die der Gebänderten Prachtlibelle, werden etwas kältere, d.h.
meist schneller fließende oder stärker beschattete Fließgewässer bevorzugt. Nach BELLMANN
(1987) ist die Art auch empfindlicher gegenüber Verschmutzung. Die Mindestbreite der Gewässer liegt bei 40 cm, die optimale Wassertemperatur bei 13 bis 18 °C. Völlig gehölzbestandene Gewässer werden jedoch auch von der Blauflügeligen Prachtlibelle gemieden. Die Flugzeit der Imagines beginnt Anfang Mai und erstreckt sich bis in den September. Die Hauptflugphase liegt zwischen Mitte Juni und Anfang August. Die Eiablage erfolgt ebenfalls in Wasserpflanzen, die Larven halten sich in der submersen Vegetation, an Wurzeln oder Uferunterhö hlungen auf. Die Entwicklungsdauer beträgt i.d.R. auch zwei Jahre.
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
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Große Pechlibelle (Ischnura elegans )
Diese Art gilt als die häufigste Libellenart in
Bayern. Sie ist in allen Naturräumen verbreitet
und überall zahlreich anzutreffen. Die Art stellt
nur geringe Ansprüche an den Lebensraum
und ist an nahezu allen Gewässertypen anzutreffen. Wegen der großen Anpassungsfähigkeit und Toleranz gegenüber verschiedenen
Umweltbedingungen weist die Art ein hohes
Ausbreitungs- und Besiedlungspotenzial auf.
Bevorzugt werden Stillgewässer, aber auch
langsam fließende Fließgewässer. Die Flugzeit
liegt zwischen Mitte Mai und Ende August. Die
Eiablage erfolgt in Wasserpflanzen oder in auf
dem Wasser treibende Pflanzenteile.
Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa )
Auch die Gemeine Binsenjungfer gehört zu den häufigsten Libellenarten in Bayern und besiedelt nahezu alle Naturräume. Die Gemeine Binsenjungfer ist ein Ubiquist, der stehende G ewässer aller Art besiedelt und vor allem im Fränkischen Weihergebiet zu den häufigsten Arten
gehört. Die besiedelten Gewässer müssen vertikale Vegetationsstrukturen, z.B. Binsen in mäßiger bis hoher Dichte aufweisen, weshalb sie an Pioniergewässern meist fehlt. Auch ein A blassen der Gewässer im Winter oder eine Austrocknung im Sommer wird toleriert. Die Geme ine Binsenjungfer kann auch in größerer Entfernung vom Reproduktionsgewässer beobachtet
werden. Die Hauptflugzeit der Imagines reicht von Mitte Juni bis Mitte September. Die Eiabl age erfolgt meist an der Grenze zwischen dichter Ufervegetation und freiem Wasser, wobei die
Eier meist oberirdisch in senkrechte Pflanzenteile abgelegt werden. Der Schlupf der oft nur
einjährigen Larven erfolgt erst nach dem Winter.
Gemeine Weidenjungfer ( Lestes viridis )
Die Art gehört zu den häufigsten Libellenarten Bayerns. Die Art ist mit Ausnahme der Höhenlagen weit verbreitet und häufig. Diese besiedelt vor allem Teiche und Weiher, aber auch
Altwässer, Baggerseen und Kiesgruben sowie Kleingewässer mit vorhandenen Ufergehölzen.
Die Imagines fliegen von Ende Juni bis in den Oktober. Die Eiablage erfolgt in die Zweige von
Ufergehölzen, die über der Wasseroberfläche hängen. Nachdem die Larven ins Wasser gefa llen sind, halten sie sich überwiegend auf der Laubstreu am Gewässerboden sowie im Wurze lbereich der Ufervegetation auf.
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
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Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum )
Diese Art ist in Bayern weit verbreitet und häufig. Der Große Blaupfeil besiedelt überwiegend
vegetationsarme, größere Seen, Weiher und Teiche. Die Imagines dieser Art können auch
abseits der Fortpflanzungsgewässer regelmäßig angetroffen werden. Die Flugzeit liegt zwischen Anfang Mai und Ende September. Die Eiablage erfolgt ins offene Wasser über subme rser Vegetation. Die Larven leben bevorzugt auf Sand oder Schlamm in geschützten Buc hten
und die letzten Wochen der Entwicklung im Frühjahr verbringen sie eingegraben im Substrat.
Blaue Federlibelle ( Platycnemis pennipes )
Auch diese Art gehört zu den häufigsten Libellen in Bayern und ist in allen Naturräumen
vertreten. Die Blaue Federlibelle besiedelt
bevorzugt pflanzenreiche, langsam fließende
oder stehende Kleingewässer wie Teiche, Weiher, Altwasser, Seen und langsam fließende
Abschnitte von Flüssen, Bächen und Gräben.
Die Imagines fliegen von Anfang Mai bis in
den Oktober mit einem Maximum zwischen
Mitte Juni und Mitte August. Die Eiablage erfolgt in dicht unter der Wasseroberfläche vorhandene Pflanzenteile (siehe Foto rechts), oft
in Gruppen mit zahlreichen Tandems. Die Larven halten sich überwiegend zwischen Wasserpflanzen auf oder sie sitzen auf dem Bodensubstrat. Die Entwicklung dauert ein Jahr.
Blutrote Heidelibelle ( Sympetrum sanguineum )
Die Art zählt in Bayern zu den häufigen und verbreiteten Arten. Lediglich im Bayerischen Wald
und in den Alpen existieren Verbreitungslücken. Die Art besiedelt bevorzugt die Verlandungsbereiche meist offen liegender, besonnter und nährstoffreicher Stillgewässer sowie langsam
fließende Gräben und Bäche. Die Flugzeit der Imagines erstreckt sich zwischen Mitte Mai bis
in den Oktober, das Maximum liegt im August. Die Männchen halten sich gerne auf Ästen
oder Halmen im landseitigen Uferbereich auf. Die Eiablage erfolgt meist außerhalb des Wa ssers an vegetationsfreien Stellen oder in niedrige Ufervegetation. Die Eier können an Land
überwintern und werden oft erst im Frühjahr überflutet. Die jüngeren Larvenstadien halten
sich bevorzugt an Wasserpflanzen auf. Die älteren Larven besiedeln den Boden, sie graben
sich jedoch nicht ein. Die Entwicklung dauert ein Jahr.
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
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Gemeine Heidelibelle ( Sympetrum vulgatum )
Als zweithäufigste Großlibelle in Bayern ist die Art weit verbreitet und häufig. Sie besiedelt
stehende Gewässer aller Art, insbesondere Teiche. Auch an langsam fließenden Gräben wird
die Gemeine Heidelibelle beobachtet. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt an pflanzenreichen ,
naturnahen oder natürlichen Weihern und Tümpeln. Die Imagines fliegen von Ende Juni bis in
den November. Die Eiablage findet im Tandemflug am Gewässerufer über submerser Veget ation oder über dem offenen Wasser statt. Die Eier können Austrocknung oder Durchfrieren
schadlos überstehen. Im Frühjahr schlüpfen die Larven und entwickeln sich in nur drei Mon aten zur Imago. Die Larven halten sich am Boden flacher Gewässerbereiche oder an Wasse rpflanzen auf. Oft vergraben sie sich auch im Schlamm.
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
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5 Bewertung
5.1
Allgemeine Bewertung des Untersuchungsgebiets
Der gesamte Untersuchungsraum und die untersuchten Seebachabschnitte haben entsprechend der Ergebnisse nur geringe Bedeutung als Lebensraum für wenige und kommune sowie
weit verbreitete Libellenarten. Auch die Blauflügel-Prachtlibelle ( Calopterxy virgo ), die in
Bayern noch auf der Vorwarnliste geführt und deutschlandweit als gefährdet eingestuft wird,
hat aufgrund der Verbesserung der Wasserqualitäten und Gewässerstrukturen in den zurüc kliegenden Jahren wieder deutlich zugenommen. Nach eigenen Beobachtungen kam die Blauflügel-Prachtlibelle im Seebach in den 1980er Jahren noch nicht vor.
Außer dem Seebach sowie den westlich, außerhalb des Untersuchungsgebietes liegenden
„Heustegsandgruben“ und der Kette der Oberndorfer Weiher sind keine nennenswerten Gewässer vorhanden, die von Libellen besiedelt werden und zur Fortpflanzung dienen könnten.
5.2
Abschnittsbezogene Bewertung des Seebachs
In den folgenden Tabelle 5 bis Tabelle 7 sowie der Abbildung 1 werden die Fundhäufigkeiten
für die drei am Seebach zahlreich beobachteten Arten, Blauflügel-Prachtlibelle ( Calopteryx
virgo ), Gebänderte Prachtlibelle ( Calopteryx splendens ) und Blaue Federlibelle (Platycnemis
pennipes), detailliert und abschnittsbezogen aufgezeigt.
Hierbei werden die zur Hauptflugzeit der Arten, während der Begehungen am 1. und 14. Juli
2010, jeweils festgestellten größten Ansammlungen von Imagines sowohl absolut als auch in
Bezug zur Abschnittslänge normiert aufgelistet.
Tabelle 5:
Abschnitte
Nr. Länge
Abschnittsbezogene Untersuchungsergebnisse für die Blauflügel-Prachtlibelle
(Calopteryx virgo )
Maximale Anzahl
der beobachteten Imagines
Anzahl
Anzahl pro 10 m
Besonnung / Uferstruktur / Bachsohle
1
127 m
1
0,1
Schattig am Wald / gering ausgeprägt / steinig-feinkiesig-sandig
2
95 m
16
1,7
Besonnt / strukturreicher Staudenbewuchs / steinig-feinkiesig-sandig
3
74 m
2
0,3
Halbschattig / beidseitig Gehölze / steinig-feinkiesig-sandig
4
167 m
34
2,0
Besonnt / strukturreicher Staudenbewuchs / steinig-feinkiesig-sandig
5
371 m
22
0,6
Besonnt / beiderseitiger Schilfbewuchs / eher träge/schlammig
6
302 m
20
0,7
Besonnt / strukturreicher niedriger Bewuchs / eher träge/schlammig
7
132 m
3
0,2
Besonnt / strukturreicher Bewuchs / Flachufer, eher träge/schlammig
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
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Tabelle 6:
Abschnitte
Nr. Länge
Abschnittsbezogene Untersuchungsergebnisse für die Gebänderte Prachtlibelle
(Calopteryx splendens)
Maximale Anzahl
der beobachteten Imagines
Anzahl
Besonnung / Uferstruktur / Bachsohle
Anzahl pro 10 m
1
127 m
12
0,9
Schattig am Wald / gering ausgeprägt / steinig-feinkiesig-sandig
2
95 m
255
26,8
Besonnt / strukturreicher Staudenbewuchs / steinig-feinkiesig-sandig
3
74 m
60
8,1
4
167 m
340
20,4
Besonnt / strukturreicher Staudenbewuchs / steinig-feinkiesig-sandig
5
371 m
180
4,9
Besonnt / beiderseitiger Schilfbewuchs / eher träge/schlammig
6
302 m
235
7,8
Besonnt / strukturreicher niedriger Bewuchs / eher träge/schlammig
7
132 m
40
3,0
Besonnt / strukturreicher Bewuchs / Flachufer, eher träge/schlammig
Tabelle 7:
Abschnitte
Nr. Länge
Halbschattig / beidseitig Gehölze / steinig-feinkiesig-sandig
Abschnittsbezogene Untersuchungsergebnisse für die Blaue Federlibelle
(Platycnemis pennipes )
Maximale Anzahl
der beobachteten Imagines
Besonnung / Uferstruktur / Bachsohle
Anzahl
Anzahl pro 10 m
1
127 m
0
0,0
Schattig am Wald / gering ausgeprägt / steinig-feinkiesig-sandig
2
95 m
15
1,6
Besonnt / strukturreicher Staudenbewuchs / steinig-feinkiesig-sandig
3
74 m
1
0,1
Halbschattig / beidseitig Gehölze / steinig-feinkiesig-sandig
4
167 m
40
2,4
Besonnt / strukturreicher Staudenbewuchs / steinig-feinkiesig-sandig
5
371 m
67
1,8
Besonnt / beiderseitiger Schilfbewuchs / eher träge/schlammig
6
302 m
58
1,9
Besonnt / strukturreicher niedriger Bewuchs / eher träge/schlammig
7
132 m
5
0,4
Besonnt / strukturreicher Bewuchs / Flachufer, eher träge/schlammig
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
21
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Abbildung 1: Fundhäufigkeiten der Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo ), der Gebänderten Prachtlibelle (Calopteryx splendens) und der Blauen Federlibelle ( Platycnemis pennipes) bezogen auf untersuchte Abschnitte des Seebachs
30,0
Imagines pro 10 m
25,0
20,0
15,0
10,0
5,0
Calopteryx splendens
Calopteryx virgo
0,0
1
Platycnemis pennipes
2
3
4
5
6
7
Untersuchungsabschnitte
Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen und bewerten:
(1) Die Gebänderte Prachtlibelle ( Calopteryx splendens ) ist die häufigste Libellenart am Seebach und erreicht in einigen Abschnitten sehr große Abundanzen von bis zu zwei Imag ines auf 1 m Bachlänge (siehe auch Foto auf der folgenden Seite).
(2) Die Gebänderte Prachtlibelle zeigt etwas geringere Ansprüche an ihren Lebensraum als
die Blauflügel-Prachtlibelle und kommt in wesentlich größerer Populationsstärke am
Seebach vor. Da die Larven der Blauflügeligen Prachtlibelle empfindlicher auf Sauerstoffmangel reagieren als die der Gebänderten Prachtlibelle, werden von der BlauflügelPrachtlibelle im Allgemeinen etwas kältere, d.h. meist schneller fließende oder stärker
beschattete Fließgewässer bevorzugt. Nach BELLMANN (1987) ist die Art auch empfindlicher
gegenüber Verschmutzung. Die Gebänderte Prachtlibelle kommt damit mit den etwas ungünstigeren Wasserverhältnissen des Seebachs besser zurecht.
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
22
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Abbildung 2: Zahlreiche Männchen der Gebänderten Prachtlibelle auf kleinstem Raum im
Bachabschnitt 2
(3) Die größten Abundanzen bei beiden Prachtlibellenarten wurden in den Abschnitten 2 und
4 festgestellt. Dies sind die Abschnitte, die gut besonnt, einen verhältnismäßig gut stru kturierte Uferstaudenbewuchs, teilweise auch submerse Vegetation, steiniges bis feinkiesig-sandiges Sohlensubstrat aufweisen. In Abschnitt 2 weist der Seebach darüber hinaus auch eine etwas höhere Fließgeschwindigkeit auf. Die stark beschatteten Abschnitte 1
und 3, der Abschnitt 5 mit starkem Schilfbewuchs und die beiden nördlichen Abschnitte
mit überwiegend sandig-schlammigem Substrat und einem relativ träge fließenden Bach
werden in auffällig geringerer Anzahl angeflogen. Hierin spiegeln sich die Ansprüche an
einen hohen Sauerstoffgehalt und Besonnung der Arten deutlich wider, wobei jedoch wesentliche Unterschiede zwischen der Gebänderten Prachtlibelle und der BlauflügelPrachtlibelle nicht erkennbar sind.
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
23
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(4) Die Blaue Federlibelle zeigt zwar ein ähnlich gehäuftes Auftreten in den besonnten A bschnitten 2 und 4, kommt aber im Gegensatz zu den zuvor genannten Prachtlibellenarten
in ähnlicher Stärke auch noch in den nördlichen Abschnitten vor. Die Art hat nicht so hohe
Ansprüche an den Sauerstoffgehalt und kommt auch in Stillgewässern vor.
Darüber hinaus konnten im nördlichsten Abschnitt vereinzelt weitere Arten gesichtet werden,
insgesamt waren es acht Arten (siehe auch Tabelle 3). Mit den breit ausladenden Uferpartien
und Flachwasserzonen sowie dem verhältnismäßig langsam fließenden Wasser ähnelt dieser
Abschnitt am meisten einem Stillgewässer, was das gehäufte Auftreten von Arten in diesem
Bereich erklärt. Auch die Pflege war hier nicht so massiv. Vertikale Vegetationsstrukturen, die
als Sitzwarten und für manche Arten auch als Eiablageplatz dienen, blieben teilweise stehen.
Damit sind die gut strukturierten, besonnten Bereiche mit etwas schneller fließendem Wasser
in den südlichen Abschnitten 2 und 4 sowie der nördlichste Abschnitt 7 etwas wertvoller im
Hinblick auf die Libellenfauna.
Der massive Pflegeschnitt Anfang Juli hat sicher auch Einfluss auf das Vorkommen und die
Populationsgröße der drei häufigen und ggf. auch auf die anderer Arten. Da die Eier bei der
Gebänderten und der Blauflügel-Prachtlibelle sowie der Blauen Federlibelle unter dem Wasserspiegel abgelegt werden und die Imagines während des Mahdvorgangs größtenteils wegfliegen werden, ist aber weniger ein Individuenverlust zu besorgen als vielmehr die Habita tveränderung. Das Fehlen von geschützten Sitzwarten nach der Mahd erschwert die Partnerfindung und erhöht das Mortalitätsrisiko. Andere Arten, die ihre Eier meist über dem Wasser in
die Vegetation ablegen, wie z.B. die Gemeine Binsenjungfer werden stärker beeinträchtigt.
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
24
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6 Potenzielle Beeinträchtigungen und Vorschläge für Kompensationsmaßnahmen
Eine unmittelbare Beeinträchtigung bzw. ein zumindest temporärer Verlust von Libellenlebensräumen wird nur bei einer westlichen Planungsvariante auftreten. Östlich des Kanals sind
keine relevanten Libellengewässer vorhanden.
Da bei einer Westvariante und einem Eingriff in die Seebachaue der Seebach aber auf alle
Fälle zu verlegen wäre, wäre der Eingriff nur temporärer Art. Entscheidend sind in diesem
Fall die Neugestaltung des Gewässers sowie die Wiederbegrünung.
Soweit es die Planungen der Schleusenverlegung erlauben, sollten Maßnahmen durchgeführt
werden, die auf einen natürlichen Bachverlauf und eine ungehinderte Fließgewässerd ynamik
abzielen. Im Hinblick auf die Ansprüche der Fließgewässerlibellen sollte der Verlauf neben
mäandrierenden Abschnitten auch gut besonnte und stärker fließende Abschnitte aufweisen.
Auf besonnte Abschnitte und einen naturnahen Uferbewuchs ist zu achten.
Des Weiteren sollten aber auch Maßnahmen zur Verbesserung der Feuchteverhältnisse und
der Strukturen in der Aue und die Schaffung naturnaher und standortgerechter Kleingewässer
durchgeführt werden, die den festgestellten und weiteren Stillgewässerarten günstige Bedingungen zur Reproduktion bieten. So sollten neben nassen, zeitweise flach überstauten Talrandsenken auch Altarme oder größere, einem Altarm nachempfundene Stillgewässer wiedergeschaffen werden. Die Aue selbst sollte deutlich vernässt werden, z.B. durch Bodenabtrag
und Entfernung von ggf. vorhandenen Drainagen. Auch Feucht- und Nasswiesen sollten entwickelt werden, was die Artenvielfalt und das Artenspektrum nicht nur in Hinblick auf Libellen
deutlich naturnäher und vielfältiger werden ließe. Ackernutzung sollte vollständig unterlassen
werden.
Eine rasche Wiederbesiedlung des verlegten Seebaches durch die drei häufig festgestellten
Arten (Gebänderte Prachtlibelle, Blauflügel-Prachtlibelle und Blaue Winterlibelle) ist anzunehmen, da alle drei Arten weit verbreitet sind und sicher auch bachaufwärts häufig vorko mmen.
Weitere Beeinträchtigungen können bauzeitlich durch Schwebstoff- oder Schadstoffeinträge in
den Seebach erfolgen. Aufgrund der höheren Ansprüche der beiden Prachtlibellena rten an
den Sauerstoffgehalt des Wassers können derartige Einträge auch ein Absterben von Larven
verursachen. Ein Eintrag von größeren Mengen an Schwebstoffen sollte deshalb verhindert
werden.
Betriebsbedingte Auswirkungen können weitestgehend ausgeschlossen werden.
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
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7
Literatur
BELLMANN, H. (1987): Libellen beobachten - bestimmen. Melsungen. 272 Seiten.
BFN - BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (1998): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands, Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz.
DJN - DEUTSCHER JUGENDBUND FÜR NATURBEOBACHTUNG (1989): Bestimmungsschlüssel für die Libellen der Bundesrepublik Deutschland. Hamburg. 50 Seiten.
KLAAS-DOUWE, B. DIJKSTRA (2006): Field guide to the Dragonflies of Britain and Europe, 320 Seiten.
KUHN, K. & K. BURBACH (1998): Libellen in Bayern. Stuttgart. 333 Seiten.
WINTERHOLLER , M., ADAM, G., BRÄU, M., BURBACH, K., GEBHARDT, W., GNOTH-AUSTEN, F., KUHN, J.,
KUHN, H., LIPSKY , H., REIßENWEBER , F., ROMSTÖCK-VÖLKL, M. & W., SACHTELEBEN, J.,
SCHLUMPRECHT, H., SEIDENBUSCH, R., STADELMANN, H., SCHWIBINGER , M., WEID, R., WEIHRAUCH, F.
& S. & J. WERZINGER (2003): Rote Liste gefährdeter Libellen (Odonata) Bayerns.
Ergebnisbericht zur Libellenkartierung
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