Diese Folien sind Teil der im Seminar gezeigten PPT zur systemisch-konstruktivistischen Lernkultur und ergänzen die auf der Homepage zu findenden Ausführungen unter dem Feld „Lehren und Lernen heute“. Jede/r sollte anerkennen, sich seiner eigenen subjektiven Theorien bewusst sein/werden wissen, dass er kein neutraler Beobachter sein kann öfters die dass jede/r über subjektive Theorien verfügt einen Perspektivenwechsel vornehmen eigenen subjektiven Theorien mit anderen individuellen und/oder wissenschaftlichen Theorien abgleichen Wie funktioniert unser Gehirn? Wie lernt der Mensch? Werner Auf Aufdem demWeg Wegzur zurneuen neuenLernkultur Lernkultur Juli 2009 Lang Das (menschliche) Gehirn •Fast alle Neuronen entstehen in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten •Über 100 Milliarden Nervenzellen •Das Gehirn macht mehrere Wellen der Reorganisation durch •Nach 18 Monaten ist die Vernetzung zu 90% abgeschlossen (spezifischen Bedingungen / Wahrnehmungspräferenzen / Dopamin / Überschuss) •Die neuronale Weiterentwicklung und Umorganisation geht weiter •Jede einzelne Zelle hat bis zu 10 000 Verbindungen (Synapsen) zu Nachbarzellen •Es gibt ca. 100 Kilometer Faserverbindungen •Myelin-Schicht zur Beschleunigung der elektr. Impulse Werner Auf Aufdem demWeg Wegzur zurneuen neuenLernkultur Lernkultur Juli 2009 Lang Das (menschliche) Gehirn empfängt Energie, keine Informationen Muster und Strukturen Regeln und Ähnlichkeiten Das Gehirn hat in 50 Millionen Jahren bestimmte Muster und Strukturen Bestimmte Erregungsmuster (von Synapsenverbindungen) im Gehirn machen eine Information aus. (Buchstabe > Text) Jede Erinnerung verändert die Erinnerung ausgebildet, die das Überleben des Organismus sichern. Sie sind die Grundlage von Wiedererkennungsprozessen. Werner Auf Aufdem demWeg Wegzur zurneuen neuenLernkultur Lernkultur Juli 2009 Lang Das (menschliche) Gehirn ist ein operational relativ geschlossenes System beschäftigt sich größtenteils mit sich selbst Das Gehirn •wiegt etwa 1,4 Kilogramm, •macht 2% des Körpergewichts aus, •verbraucht aber 20% der Energie. Perturbation Der Input über die Sinne ist im Vergleich zu den Operationen im Gehirn selbst relativ gering Bsp.: 1 Reizung der Sehzellen stehen 100 000 Operationen der Neuronen (Gehirnzellen) gegenüber 1 Reizung der Haarzellen im Ohr stehen 16 Millionen darauf folgende Auswertungsoperationen gegenüber (ver-/stören, anstoßen, irritieren) Viabilitä Viabilität (brauchbar, sinnvoll, passt) Kein Zustandsänderung von außen möglich! Werner Auf Aufdem demWeg Wegzur zurneuen neuenLernkultur Lernkultur Juli 2009 Lang Der Konstruktivismus Das menschliche Gehirn empfängt Energie, keine Informationen ist ein operational relativ geschlossenes System Wir haben keinen direkten Zugang zur Welt, wie sie wirklich ist! Wir konstruieren uns die Welt und zwar so, dass wir überleben können! Werner Auf Aufdem demWeg Wegzur zurneuen neuenLernkultur Lernkultur Juli 2009 Lang Die Welt entsteht im Kopf Farbwelten Farbe entsteht im Kopf Die Lichteinstrahlung auf unserem Planeten variiert von Tageszeit zu Tageszeit. Morgens und abends gibt es eher langwelliges, also rotes Licht. Mittags dominiert das kurzwellige, blaue Licht. So sähe der Apfel morgens und abends aus. So nehmen wir den Apfel zu jeder Zeit wahr. So sähe der Apfel am Mittag aus. Werner Auf Aufdem demWeg Wegzur zurneuen neuenLernkultur Lernkultur Juli 2009 Lang Der Konstruktivismus Die Welt entsteht im Kopf PYRAMIDE Auf Aufdem demWeg Wegzur zurneuen neuenLernkultur Lernkultur Werner Juli 2009 Lang Konstruktivismus Systemischer Konstruktivismus Wenn jeder Mensch sich seine Welt individuell konstruiert, wie ist dann ein Zusammenleben möglich? Wie kann dann noch gemeinsam gelernt werden? Physikalisch orientierter Konstruktionsprozess PsychoPsycho-sozialer Konstruktionsprozess Gute Musik Freundschaft Säugetiere • Vorstrukturierte Wirklichkeit der Kultur und Gesellschaft • Gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit • Auf dieser Basis konstruiert der Mensch seine individuellen Annahmen über die Welt. böse, alt Kind gehen Mittelalter Intelligenz Grundschule Bedeutung der Sprache bei der Konstruktion von Wirklichkeit und deren Internalisierung Strukturelle Kopplung Individuelle Konstruktionen haben kulturelle und soziale Ähnlichkeiten Werner Auf Aufdem demWeg Wegzur zurneuen neuenLernkultur Lernkultur Juli 2009 Lang Systemischer Konstruktivismus Bedeutung der Sprache bei der Konstruktion von Wirklichkeit und deren Internalisierung Dazu 4 zentrale Aussagen Die zentrale Konstruktionshilfe des Menschen ist die Sprache Sprache gibt uns einen Rahmen vor für unsere Konstruktionen Sprache kann Welt-Konstruktionen nicht übertragen Sprache ist die Quelle von Missverständnissen bei der Weltkonstruktion Werner Auf Aufdem demWeg Wegzur zurneuen neuenLernkultur Lernkultur Juli 2009 Lang Unsere Sprache – die Quelle vieler Missverständnisse Systemischer Konstruktivismus „Ich bin zwar verantwortlich fü für das, was ich sage, aber nicht fü für das, was Sie hö hören.“ ren.“ Der chilenische Biologe Humberto Maturana „Der Hö Hörer, nicht der Sprecher, bestimmt die Bedeutung einer Aussage.“ Aussage.“ Heinz von Foerster Werner Auf Aufdem demWeg Wegzur zurneuen neuenLernkultur Lernkultur Juli 2009 Lang Systemischer Konstruktivismus Die Bedeutung der Gefühle Gefühle sind unser „erster Verstand“ Emotionales Gedächtnis Grundstimmung Aufbau von Strukturen (=Lernen) ist immer mit einer emotionaler Spurung verbunden Emotionale Für unsere emotionale Grundstimmung sind wir verantwortlich. Lernen macht Spaß! Papa hat Schuld an der Trennung Angst vor Noten! Das schaffe ich! Ich habe immer Pech! Emotionale Grundstimmung und subjektive Theorien Stö Störungen haben Vorrang! Werner Auf Aufdem demWeg Wegzur zurneuen neuenLernkultur Lernkultur Juli 2009 Lang Sytemischer Konstruktivismus Wir sind Beobachter die keine objektiv vorhandene Wirklichkeit betrachten Wer einen Hammer hat, für den besteht die Welt aus lauter Nägeln! die mit der ihnen innewohnenden Struktur etwas betrachten die nur das beobachten, was sie kennen die nicht neutral beobachten, sondern beim Beobachten konstruktiv tätig sind >> teilnehmender Beobachter die selbst Beobachter benötigen, die ihnen sagen, wie sie beobachten die offen sein müssen, für Perspektivenwechsel und Umdeutungen Werner Auf Aufdem demWeg Wegzur zurneuen neuenLernkultur Lernkultur Juli 2009 Lang Auswirkungen des Konstruktivismus auf die LehrLehr-LernLern-Kultur (Unterricht) Lerntheorie Es gibt kein objektives Wissen über die Welt Wissen kann nicht transportiert und direkt vermittelt werden Sprache ist das entscheidende Werkzeug beim Aufbau und Austausch von Strukturen im Gehirn (= Lernen) und zugleich die Quelle vieler Missverstä Missverständnisse Lernen ist ein aktiver KonstrukKonstruktionsprozess des Lerners Lernen ist nicht steuerbar und nicht planbar LehrLehr-LernLern-Kultur Lehrer ist kein Alleswisser / er weiß weiß es anders / sein Wissen und Kö Können ist viabler Die Lerner konstruieren sich individuell ihr Wissen / Lernprozesse kann ich nur ermö ermöglichen Nicht nur Handeln, sondern über das Handeln sprechen / Lautes Denken / Gesprä Gesprächskultur Für das Lernen ist der Schü Schüler selbst verantwortlich, nicht der Lehrer / Lehrer als Begleiter / Interessengeleiteter Unterricht Lernprozessbegleitung statt LernzielorienLernzielorientierung / Individualisierung des Lernens / Positive Fehlerkultur Gesprä Gesprächskultur und positives Lernklima Werner Auf Aufdem demWeg Wegzur zurneuen neuenLernkultur Lernkultur Juli 2009 Lang Systemischer Konstruktivismus „Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber man kann es nicht zum Trinken zwingen. Das Trinken ist seine Sache. Aber selbst, wenn ihr Pferd durstig ist, kann es nicht trinken. Solange Sie es nicht zum Wasser führen. Das Hinführen ist Ihre Sache.“ Gregory Bateson: Geist und Natur, 1982) Werner Auf Aufdem demWeg Wegzur zurneuen neuenLernkultur Lernkultur Juli 2009 Lang