Fachinformation Sandoz Schmerzgel 1. Bezeichnung des Arzneimittels Sandoz Schmerzgel 0,01 g/1 g 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung Wirkstoff: Diclofenac-Natrium 1 g Gel enthält: Diclofenac-Natrium 0,01 g Sonstiger Bestandteil: Propylenglycol Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. Darreichungsform Gel Sandoz Schmerzgel ist ein leicht trübes, farbloses bis leichtgelbes Gel. 4. Klinische Angaben 4.1 Anwendungsgebiete Zur äußerlichen unterstützenden symptomatischen Behandlung von Schmerzen bei akuten Zerrungen, Verstauchungen oder Prellungen im Bereich der Extremitäten infolge stumpfer Traumen, z. B. Sportverletzungen. Bei Beschwerden, die länger als 3 Tage anhalten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Sandoz Schmerzgel wird 3- bis maximal 4-mal täglich dünn und gleichmäßig auf die betroffenen Körperpartien aufgetragen und leicht eingerieben. Je nach Größe der zu behandelnden schmerzhaften Stelle ist eine kirsch- bis walnussgroße Menge Sandoz Schmerzgel (entsprechend 2 bis 4 g Gel/20 – 40 mg Diclofenac-Natrium) erforderlich. Die maximale Tagesgesamtdosis beträgt 9 g Gel, entsprechend 90 mg Diclofenac-Natrium. Sandoz Schmerzgel wird dünn auf die betroffenen Körperpartien aufgetragen und leicht eingerieben. Sandoz Schmerzgel darf nur auf intakte Hautflächen, nicht auf Hautwunden bzw. offene Verletzungen aufgetragen werden. Augen und Schleimhäute dürfen nicht mit dem Präparat in Berührung kommen. Nur zur äußerlichen Anwendung! Nicht einnehmen! Nach der Anwendung sind die Hände gründlich mit Seife zu waschen. In der Regel ist eine Anwendung über 1 bis 2 Wochen ausreichend. Der therapeutische Nutzen einer Anwendung über diesen Zeitraum hinaus ist nicht belegt. Hinweis: Vor Anlegen eines Verbandes sollte Sandoz Schmerzgel einige Minuten auf der Haut eintrocknen. Die Anwendung eines luftdichten Verbandes (Okklusivverband) wird nicht empfohlen. Januar 2009 4.3 Gegenanzeigen Sandoz Schmerzgel darf nicht angewendet werden: – bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Diclofenac, Acetylsalicylsäure, andere nicht-steroidale Antiphlogistika oder einen der sonstigen Bestand006419-B832 -- Sandoz Schmerzgel -- n teile der Grundlage, insbesondere Isopropylalkohol (Propan-2-ol), Propylenglycol Mutter und Kind und verstärkter Ödembildung bei der Mutter kommen. – auf offenen Verletzungen, Entzündungen oder Infektionen der Haut sowie auf Ekzemen oder auf Schleimhäuten Diclofenac geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Eine Anwendung in der Stillzeit sollte nach Möglichkeit vermieden werden. – während der Schwangerschaft im letzten Drittel über längere Zeit und großflächig – bei Kindern und Jugendlichen Sandoz Schmerzgel darf bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden, da für diese Altersgruppe keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Sandoz Schmerzgel kann Hautreizungen hervorrufen. Patienten, die an Heuschnupfen, Nasenschleimhautschwellungen (sog. Nasenpolypen), chronischen, die Atemwege verengenden (obstruktiven) Atemwegserkrankungen (z. B. Asthma) oder chronischen Atemwegsinfektionen leiden, sowie Patienten mit Überempfindlichkeit gegen andere Schmerz- und Rheumamittel aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antiphlogistika, dürfen Sandoz Schmerzgel nur unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen und unter direkter ärztlicher Kontrolle anwenden. Für besagte Patienten besteht bei Anwendung von Sandoz Schmerzgel ein erhöhtes Risiko für Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen). Diese können sich äußern als Asthmaanfälle (sogenannte Analgetika-Intoleranz/Analgetika-Asthma), Hautund Schleimhautschwellung (sog. QuinckeÖdem) oder Nesselsucht (Urtikaria). Besondere Vorsicht ist auch geboten bei Patienten, die auf andere Stoffe überempfindlich (allergisch) reagieren, da für sie bei der Anwendung von Sandoz Schmerzgel ebenfalls ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen besteht. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Bei bestimmungsgemäßer Anwendung von Sandoz Schmerzgel sind bisher keine Wechselwirkungen bekannt geworden. Der behandelnde Arzt sollte dennoch darüber informiert werden, welche Medikamente gleichzeitig angewendet werden, bzw. bis vor Kurzem angewendet wurden. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Über die Sicherheit einer Anwendung in der Schwangerschaft liegen für den Menschen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Da der Einfluss einer ProstaglandinsyntheseHemmung auf die Schwangerschaft ungeklärt ist, sollte Diclofenac in den ersten sechs Monaten der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist die großflächige kutane Anwendung von Diclofenac über längere Zeit kontraindiziert. Aufgrund des Wirkungsmechanismus könnte es zu einer Hemmung der Wehentätigkeit, vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus Botalli, verstärkter Blutungsneigung bei 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Nicht zutreffend 4.8 Nebenwirkungen Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig (1/10) Häufig (1/100 bis 1/10) Gelegentlich (1/1 000 bis 1/100) Selten (1/10 000 bis 1/1 000) Sehr selten (1/10 000) Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) Häufig können Juckreiz, Rötungen, Hautausschlag oder Brennen der Haut vorkommen. Schuppenbildung, Papeln, Trockenheit der Haut, Wasseransammlung und Blasenbildung treten ebenfalls häufig auf. Bei gelegentlicher Überempfindlichkeit gegen Propylenglycol sind allergische Reaktionen an der Haut möglich. Wenn Sandoz Schmerzgel großflächig auf die Haut aufgetragen und über einen längeren Zeitraum angewendet wird, ist das Auftreten von Nebenwirkungen, die ein bestimmtes Organsystem oder auch den gesamten Organismus betreffen, wie sie unter Umständen nach systemischer Anwendung Diclofenac-haltiger Arzneimittel auftreten können, nicht auszuschließen. Sehr selten wurde über Magen-Darm-Störungen, generalisierten Hautausschlag, Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von örtlicher Hautund Schleimhautschwellung (sog. QuinckeÖdem) und Atemnot sowie Photosensibilität berichtet. 4.9 Überdosierung Bei Überschreitung der empfohlenen Dosierung bei der Anwendung auf der Haut sollte das Gel wieder entfernt und mit Wasser abgewaschen werden. Bei Anwendung von wesentlich zu großen Mengen oder versehentlicher Einnahme von Sandoz Schmerzgel ist der Arzt zu benachrichtigen. Ein spezifisches Antidot existiert nicht. 5. Pharmakologische Eigenschaften 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika zur topischen Anwendung ATC-Code: M02AA15 Diclofenac ist ein nicht-steroidales Antiphlogistikum/Analgetikum, das sich über die Prostaglandin-Synthesehemmung in den üblichen tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwies. Beim Menschen reduziert Diclofenac entzündlich bedingte Schmerzen, Schwellungen und Fieber. Ferner hemmt Diclofenac die ADP-induzierte Plättchenaggregation. 1 Fachinformation Sandoz Schmerzgel 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Aus oralen Zubereitungen wird Diclofenac vollständig resorbiert und zu 99 % an Serumproteine gebunden. Die Maxima der Blutspiegel werden nach ca. 1 – 2 Stunden erreicht. Nach rascher hepatischer Metabolisierung (Hydroxylierung und Bindung an Glucuronsäure) wird die Substanz zu 2/3 renal, zu 1/3 biliär eliminiert. Aus dermalen Zubereitungen wird Diclofenac unvollständig und langsam resorbiert. Die Maxima der Blutspiegel treten nach ca. 6 – 9 Stunden auf. Die mittlere Verweilzeit im systemischen Kreislauf ist auf ca. 9 Stunden verlängert gegenüber 1 – 2 Stunden terminaler Halbwertszeit bei oraler Anwendung. Metabolisierung und Ausscheidung verlaufen bei dermaler in gleicher Weise wie bei oraler Anwendung. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit 1. Daten zur topischen Verträglichkeit In einem Photosensibilisierungstest wurde Sandoz Schmerzgel und die wirkstofffreie Gelgrundlage entsprechend der OECDRichtlinie 406 als ,,nicht photosensibilisierend‘‘ eingestuft. 2. Daten zur systemischen Verträglichkeit a) Akute Toxizität Die Prüfung auf akute Toxizität an verschiedenen Tierspezies hat keine besondere Empfindlichkeit ergeben. b) Chronische Toxizität Die chronische Toxizität wurde bei oraler Applikation an Ratten, Hunden und Affen untersucht. Im toxischen Bereich — unterschiedlich nach Spezies ab Dosen über 0,5 bzw. 2,0 mg/kg — traten Ulcerationen im MagenDarm-Trakt und Veränderungen im Blutbild auf. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre Haltbarkeit nach Öffnen des Behältnisses: Sandoz Schmerzgel ist nach Anbruch in der Tube 12 Monate bzw. in der Flasche 6 Monate haltbar. 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 25 C lagern 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Originalpackung mit 50 g Gel N 1 Originalpackung mit 100 g Gel N 2 Flasche mit Spender mit 1000 g Gel 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Anforderungen 7. Inhaber der Zulassung Sandoz Pharmaceuticals GmbH Raiffeisenstraße 11 83607 Holzkirchen E-Mail: infosandoz.de 8. Zulassungsnummer 32387.00.00 9. Datum der Erteilung der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung 07. 06. 1994 / 21. 02. 2003 10. Stand der Information Januar 2009 11. Verkaufsabgrenzung Apothekenpflichtig c) Tumorerzeugendes und mutagenes Potential Langzeituntersuchungen bei oraler Applikation an Ratte und Maus ergaben keine Anhaltspunkte für eine tumorerzeugende Wirkung. Ein mutagenes Potential von Diclofenac scheint aufgrund von Ergebnissen aus In-vitro- und In-vivo-Tests nicht zu bestehen. d) Reproduktionstoxizität Das embryotoxische Potential von Diclofenac wurde an 3 Tierarten (Ratte, Maus, Kaninchen) untersucht. Fruchttod und Wachstumsretardierung traten bei Dosen im maternal-toxischen Bereich auf. Missbildungen wurden nicht beobachtet. Tragzeit und Dauer des Geburtsvorganges wurden durch Diclofenac verlängert. Eine nachteilige Wirkung auf die Fertilität wurde nicht festgestellt. Dosen unterhalb der maternal-toxischen Grenze hatten keinen Einfluss auf die postnatale Entwicklung der Nachkommen. 6. Pharmazeutische Angaben 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Hypromellose, Macrogolglycerolcocoate (Ph.Eur.), Propan-2-ol, Propylenglycol, gereinigtes Wasser 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend 2 Zentrale Anforderung an: Rote Liste Service GmbH FachInfo-Service Postfach 11 01 71 10831 Berlin 006419-B832 -- Sandoz Schmerzgel -- n