MEDIENMITTEILUNG Bank Julius Bär Europe AG Ausblick auf die globalen Finanzmärkte zweites Halbjahr 2015 Die außergewöhnliche Aktienhausse hält an Die Konjunkturaussichten bleiben während der Sommermonate gut. Auch die Deflationsängste der ersten Jahreshälfte haben sich nahezu verflüchtigt. Vor dem Hintergrund des näher rückenden ersten Zinsschritts der US-Notenbank und der anhaltenden Streitigkeiten um Griechenland ist die mangelnde Euphorie an den Kapitalmärkten allerdings verständlich. In der deutlichen Aufwärtsbewegung des DAX-Index im bisherigen Jahresverlauf lässt viele Anleger auf eine Blasenbildung an den Aktienmärkten schließen. Wir erkennen eher Parallelen zu der Aktienhausse der 50er und 60er Jahre. Frankfurt am Main, 8. Juli 2015 – Die Konjunktur entwickelte sich in der ersten Jahreshälfte 2015 insgesamt dynamischer als von vielen erwartet. Zwar wurde eine Reihe von enttäuschenden Wirtschaftszahlen aus den USA gemeldet, allerdings ist diese Enttäuschung überwiegend überhöhten Erwartungen geschuldet. Die US-Konjunktur ist und bleibt robust. Für die Länder in der Eurozone war es dagegen leicht, die extrem niedrigen Erwartungen zu übertreffen – trotzdem ist die Konjunktur weit davon entfernt, heiß zu laufen. Deflationsängste sind verflogen Insgesamt ist in den vergangenen Monaten das globale Wachstum homogener geworden. Das gilt im Besonderen für den Konjunkturzyklus der Industrienationen, die fast alle von den gefallenen Ölpreisen profitieren. Die dramatische Veränderung des EUR/USD-Wechselkurses in den letzten 12 Monaten hat maßgeblich zu der Wachstumsumverteilung von den USA nach Europa beigetragen. Bereits während der Sommermonate, aber auch in der gesamten zweiten Jahreshälfte, begünstigt die Wechselkursentwicklung die Konjunktur im Euroraum und dämpft das robuste Wachstum in den USA. Wie David Kohl, Chefvolkswirt der Bank Julius Bär in Deutschland, erläutert: „Wir rechnen allerdings damit, dass diese Entwicklung in ihrer Dynamik allmählich nachlässt. Im abgelaufenen Quartal hat sich der Euro nicht weiter abgewertet, sondern sich von seinen Tiefstkursen im März und April 2015 deutlich erholt. Auch die Konjunkturstütze, die von den gesunkenen Ölpreisen ausgeht, dürfte in der zweiten Jahreshälfte allmählich an Kraft einbüßen.“ Was bleibt, sind die niedrigen Zinsen und die verflogenen Deflationsängste, die besonders in der Eurozone den Kreditzyklus weiter antreiben und eine Wachstumsbeschleunigung in der zweiten Jahreshälfte unterstützen dürften. US-Zinspolitik und Griechenland dämpfen Euphorie Trotz der anhaltend guten Konjunkturlage und der Abwesenheit von Inflations- und Deflationsängsten bleibt die Stimmung derzeit eher verhalten. Die festgefahrenen und irritierenden Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern sind der größte Unruheherd in Europa. In den USA ist es die Absicht der US-Notenbank, in den kommenden Monaten die Zinswende einzuläuten, die für Nervosität sorgt und die Stimmung belastet. „Wir sind davon überzeugt, dass weder die Unsicherheit über die weitere Entwicklung in Griechenland noch eine erste Zinserhöhung der US Notenbank die guten volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen nachhaltig beeinträchtigen können. Ansteckungsgefahren, die von einem griechischen Staatsbankrott und Austritt aus der Währungsunion Bank Julius Bär Europe AG Postadresse: Postfach 15 02 52, 60062 Frankfurt am Main, Deutschland Besuchsadresse: An der Welle 1, 60322 Frankfurt am Main T +49 (0) 69 90 743-500, F +49 (0) 69 90 743-570 Aufsichtsratsvorsitzender: Christian E. Dubler, Zürich; Vorstand: Heiko Schlag (Vorsitzender), Dr. Gerhard Grebe Handelsregister: Frankfurt am Main, Nr. HR B 31022, Steuernummer: 04722012150, USt-IdNr.: DE114103792 1/2 ausgehen könnten, sollten wegen der ausreichenden Vorbereitungszeit auf diese Eventualität begrenzt bleiben“, so David Kohl weiter. Angesichts des moderaten Inflations- und Konjunkturausblicks dürfte die US-Notenbank nur mit einem kleinen Zinsschritt in den Zinserhöhungszyklus in den USA einsteigen. Deutscher Aktienmarkt im Aufwärtstrend Die deutliche Aufwärtsbewegung des DAX-Index im bisherigen Jahresverlauf lässt viele Anleger auf eine Blasenbildung an den Aktienmärkten schließen. Bei näherer Analyse sind jedoch in der aktuellen Situation keine signifikanten Parallelen zu früheren Boomphasen an den Börsen wie 2000 oder 2007 zu erkennen. So ist das Zinsniveau so niedrig wie nie zuvor in der Zentralbankhistorie. „Die fallenden Zinsen ermöglichten in der Vergangenheit Anlegern in Anleihen über Jahrzehnte attraktive Renditen. Diese Entwicklung hat zu einer Überbewertung von Staatsanleihen geführt. Die hohen Schwankungen europäischer Staatsanleihen in jüngster Zeit sind eine Folge der Angebotsverknappung am Rentenmarkt durch die EZB-Staatsanleihenkäufe, zeugen aber auch von erhöhter Unsicherheit auf der Zinsseite und zeigen, dass Anleihen bei steigenden Zinsen keine risikolose Anlageklasse sind“, erklärt Lutz Welge, Leiter Vermögensverwaltung der Bank Julius Bär Europe AG. Zwar gehören festverzinsliche Papiere in Form von Unternehmensanleihen nach wie vor in jedes ausgewogene Depot, unter Renditegesichtspunkten sind sie aber keine Alternative zu Aktien, da allein schon die durchschnittliche Dividendenrendite bei Aktien höher liegt als die Rendite bei Anleihen. Eine ähnliche Ausgangslage wie zurzeit ließ sich in den 50er und 60er Jahren an den Märkten beobachten. Die finanzielle Repression durch vergleichsweise tiefe Zinsen löste auch damals eine Hausse in Aktien und anderen Realanlagen aus. 17 lange Jahre stiegen Aktien unter Schwankungen – damals wie heute stellen Rückschläge in einem strukturellen Aufwärtstrend Kaufgelegenheiten dar. Dividendenaristokraten sprechen für Aktien Bei der regionalen Auswahl der Aktien sind besonders europäische Aktien interessant. Im Vergleich zum US-Aktienmarkt fällt der Gewinntrend der Unternehmungen in Europa deutlich positiver aus – getrieben auch durch Währungseffekte im Zuge der Euroabschwächung. „Bei der Einzelaktienauswahl fokussieren wir uns auf eine Mischung von zyklischen Titeln und ‚Dividendenaristokraten‘ – dies sind Aktien, die kontinuierliche Dividendensteigerungen aufweisen. Am internationalen Aktienmarkt wird Japan weiter an Aufmerksamkeit gewinnen“, erläutert Lutz Welge. Neben der zuletzt guten wirtschaftlichen Entwicklung sind als weitere positive Entwicklungen die zunehmende Anlegerfreundlichkeit und die deutlichen Gewinnsteigerungen pro Aktie zu nennen. Aktienrückkäufe und Reallokationen bei Pensionsfonds von Anleihen in Aktien bestätigen den positiven Trend. „In den Emerging Markets halten wir weiterhin Asien für aussichtsreich. Die aktuelle Korrektur in chinesischen H-Aktien, die in Hongkong gehandelt werden, bietet eine gute Zukaufmöglichkeit, da diese Aktien im Vergleich zu ihrer Historie einen Bewertungsabschlag aufweisen“, fasst Lutz Welge zusammen. Kontakt Media Relations, Frankfurt am Main Lina Blankenagel (Head Communication): Tel. +49 (69) 90 743-505 Über Julius Bär Julius Bär ist die führende Private-Banking-Gruppe der Schweiz, ausgerichtet auf die Betreuung und Beratung anspruchsvoller Privatkunden, sowie eine erstklassige Marke im globalen Wealth Management. Per Ende April 2015 betreute Julius Bär Kundenvermögen von CHF 376 Milliarden, einschließlich verwalteter Vermögen von CHF 289 Milliarden. Die Bank Julius Bär & Co. AG, die renommierte Privatbank, welche 2015 ihr 125-jähriges Bestehen feiert, ist die wichtigste operative Gesellschaft der Julius Bär Gruppe AG, deren Aktien an der SIX Swiss Exchange (Ticker-Symbol: BAER) notiert und Teil des Swiss Market Index (SMI) sind, der die 20 größten und liquidesten Schweizer Aktien umfasst. Julius Bär beschäftigt über 5000 Mitarbeitende, davon mehr als 1000 Kundenberater, und ist in über 25 Ländern und an rund 50 Standorten präsent. Mit Hauptsitz in Zürich sind wir von Dubai, Frankfurt, Genf, Hongkong, London, Lugano, Monaco, Montevideo, Moskau, Singapur bis Tokio vertreten. Unsere kundenorientierte Ausrichtung, unsere objektive Beratung auf der Basis unserer einzigartigen, offenen Produktplattform, unsere sehr starke finanzielle Basis sowie unsere unternehmerische Managementkultur machen uns zur internationalen Referenz im Private Banking. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter www.juliusbaer.de 2/2