Soziale Bedingungen bei Produzenten in Mittelmeerländern

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Seon, 18. November 2014
Soziale Bedingungen bei Produzenten in Mittelmeerländern
Die Berücksichtigung sozialer Kriterien bei der Zertifizierung durch Bio Suisse
Geschätzte Kundinnen und Kunden
Mehrfach wurden in den Medien die sozialen und ökologischen Bedingungen in der
Landwirtschaft der Mittelmeerländer aufgegriffen. Stellvertretend dafür wurde die Provinz
Almería in Südspanien als „mar del plástico“ an den Pranger gestellt. Der Begriff
„Plastikmeer“ weist auf die landwirtschaftliche Produktion in Gewächshäusern hin, welche in
Almería weit verbreitet ist. Die Arbeiter in den Gewächshäusern leisten ihre Dienste nicht
selten zu schlechten Lohn- und Lebensbedingungen.
Auch Bio Partner bezieht Ware aus den Mittelmeerländern - vor allem aus Italien und
Spanien. Wir haben 12 Lieferanten in Italien und Spanien, darunter einige wenige
Zwischenhändler, welche von kleinen und Kleinst-Produzenten beliefert werden. Wir
möchten ausschliessen, dass es bei unseren Produzenten zu Missständen kommt. Bei
diesem Bestreben sind für uns die Labels bzw. Zertifizierungsinstitute von grosser
Wichtigkeit. Tatsächlich ist es so, dass die Bio-Labels bisher nur selten auch soziale Aspekte
berücksichtigten.
Bio Suisse möchte dies nun ändern. Zukünftig wird es eine Voraussetzung für die
Zertifizierung durch Bio Suisse sein, dass eine Sozialauditierung vorliegt. Ab 2015 sollen
durch Bio Suisse zertifizierte Betriebe, welche Gemüse-, Obst- und Kräuter produzieren, ein
Sozialaudit wie z.B. das GRASP* vorweisen. Zunächst betrifft diese Regelung Betriebe in
Spanien, Italien und Marokko. Zusammen mit Naturland (Deutschland), KRAV (Schweden)
sowie Ecovalia (Spanien) hat Bio Suisse in diesem September in Almería den ersten
Workshop zu sozialer Verantwortung und Sozialauditierung veranstaltet.
Bio Partner ist bestrebt, den Anteil an durch Bio Suisse und Demeter zertifizierte Ware stetig
zu erhöhen, so dass unser Angebot den höchsten ökologischen und sozialen Ansprüchen
genügt. Durch unsere langjährigen, intensiven Kontakte zu Produzenten in Italien fällt es
uns dort leichter, an durch Bio Suisse zertifizierte Ware zu gelangen als in Spanien.
Allerdings wurde 2014 die Zusammenarbeit mit Bio Suisse weiter verstärkt und dieses Jahr
konnten wir aus Spanien mehr Sommerfrüchte in durch Bio Suisse zertifizierter Qualität
beschaffen.
Im Rahmen von „bioPunkt“ - dem Qualitätsprogramm für den Fachhandel - werden wir
2015 das Thema der Produktionsbedingungen in Spanien aufgreifen. Wir gehen dabei unter
anderem genauer auf die Initiative der Bio Suisse ein. Sind Sie bereits bioPunktTeilnehmer? Dann bekommen Sie die entsprechenden Informationen automatisch
zugeschickt. Sind Sie noch nicht bei bioPunkt dabei? Ihre Kontaktperson im
Verkaufsinnendienst informiert Sie gerne über das bioPunkt-Programm.
Wir freuen uns, wenn wir mit Ihnen gemeinsam dazu beitragen, gute Produkte zu fairen
Bedingungen auf den Teller zu bringen.
Freundliche Grüsse
Andreas Jiménez
Geschäftsführer
Hans Bodmer
Senior Einkäufer Früchte & Gemüse
*GRASP steht für Global Risk Assessment on Social Practice und ist ein freiwilliges
Zusatzmodul zur GlobalG.A.P.-Prüfung. Hierin werden die Arbeitsbedingungen im
GlobalG.A.P.-zertifizierten Betrieb geprüft.
Zugehörige Unterlagen
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