Presseinformation Dyckerhoff Baustofftechniktag 2015

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Presseinformation
Dyckerhoff Baustofftechniktag 2015:
Spannendes Tunnelbauwerk im Fokus
Eine gelungene Informationsveranstaltung im nordhessischen Morschen
Profilierte Referenten und Vorträge, neue Produktstrategien bei Zementen und Betonen, dazu ein spannender Praxisbericht zu einem
aktuellen Infrastrukturprojekt und last but not least eine exklusive
Führung durch ein imposantes Tunnelbauwerk – all dies machte den
Dyckerhoff Baustofftechniktag 2015 im nordhessischen Morschen zu
einer rundum gelungenen Veranstaltung.
Ulrich Kühner, Leiter Verkaufsbereich Silozement Süd-Ost der Dyckerhoff
GmbH, wies zu Beginn des Dyckerhoff Baustofftechniktags 2015 zunächst auf die aktuellen und geplanten Baumaßnahmen des Bundes bei
Straße und Bahn sowie deren Auswirkungen auf die Baubranche hin.
Exakt 80 Teilnehmer (diese Begrenzung ergab sich durch die limitierte
Besucherkapazität der Tunnelbaustelle Hirschhagen) konnte er zu dieser
Gemeinschaftsveranstaltung von Dyckerhoff Zement und Dyckerhoff
Beton begrüßen. Ihnen wurde im nordhessischen Morschen über eineinhalb Tage eine interessante Mischung aus Theorie und Praxis geboten, in dessen Mittelpunkt ein spannendes Infrastrukturprojekt stand:
die neue A 44 und hier speziell der Tunnel Hirschhagen, der mit seinen
beiden jeweils mehr als vier Kilometer langen Röhren zweitlängste Autobahntunnel Deutschlands.
Die A 44: ein Infrastrukturprojekt der besonderen Art
Was das Autobahnprojekt A 44 – eines der letzten der Verkehrsprojekte
Deutsche Einheit – von anderen Projekten dieser Art unterscheidet und
in seiner Durchführung so komplex macht, dies konnte Dipl.-Ing. Reinhold Rehbein von Hessen Mobil deutlich machen. „A 44 – Ein Autobahnprojekt in ökologisch hochwertigem Landschaftsraum“ – in diesem Titel
spiegelte sich bereits das Spannungsfeld wider, in dem die Baumaßnahmen standen und immer noch stehen. So wurde die Linienführung der
rund 65 km langen Autobahn, die künftig Kassel mit Eisenach verbinden
wird, ganz entscheidend vom nationalen und europäischen Naturschutzrecht und den damit verbundenen Auflagen beeinflusst. Dies gilt auch
für den auf der Dyckerhoff Veranstaltung im Fokus stehenden Tunnel
Hirschhagen, der mitten durch ein besonders geschütztes Flora-FaunaHabitat führt. Bereits am Tag zuvor hatten Dipl.-Ing. Frederic Hofmann
und M.Sc. Alexander Bahr, beide von der Baresel GmbH und als Projekt1
bzw. Bauleiter bei der ARGE Tunnel Hirschhagen tätig, über die technischen Details der gewaltigen Tunnelbaustelle informiert. Details, die
man den Teilnehmern des Baustofftechniktags bei der anschließenden,
mehrstündigen und hochinformativen Tunnelbegehung eindrucksvoll
präsentieren konnte. Mit 10 Kleinbussen und zahlreichen fachkundigen
Begleitern von der Fa. Baresel bzw. der ARGE Tunnel Hirschhagen ging es
zu verschiedenen Stationen im Tunnel, bei denen man die unterschiedlichen Vortriebskonzepte bei der Neuen Österreichischen Tunnelbaumethode (NÖT), die hier zum Einsatz kommt, zu sehen bekam. Neben dem
Regelvortrieb mit Kalotte im Sprengvortrieb ist dies – je nach geologischer Formation – vor allem der Ulmenstollenvortrieb. Einen breiten
Raum nahmen bei der Besichtigung auch die vielschichtigen Betonierarbeiten ein, bei denen u.a. ein von den ausführenden Unternehmen eigens kreierter, selbstverdichtender Beton unter Verwendung eines Faserbetons zum Einsatz kam.
Im Fokus: Chancen für die Zukunft
Welche „Baustoffe für Infrastrukturprojekte“ Dyckerhoff darüber hinaus
dem Markt anbietet, darüber informierte Dipl.-Ing. Paul Vogel, bei
Dyckerhoff zuständig für Anwendungstechnik & Vertriebsunterstützung.
Detailliert beschrieb er das Dyckerhoff Sortiment an Zementen und Betonen zur Bodenverfestigung und -verbesserung, zum Betondeckenbau,
zum Tunnel- und Eisenbahnbau sowie zum Bau von Windkraftanlagen.
Dass hinter einem solch leistungsstarken Angebot enorme Forschungsund Entwicklungsarbeiten stecken, konnte Dipl. Chem.-Ing. Luigi Buzzi,
Leiter des Wilhelm Dyckerhoff Instituts für Baustofftechnologie, gleich
zu Beginn der Veranstaltung mit seinem eindrucksvollen Vortrag zu
„Forschung & Entwicklung im Buzzi Unicem Konzern: Chancen für die
Zukunft“ deutlich machen. Bei seinem Blick in Vergangenheit und Zukunft beschrieb er einige für die Unternehmen Dyckerhoff und Buzzi
Unicem beispielhafte Entwicklungen wie Mikrodur und Nanodur®, Spezialbindemittel auf Basis der Feinstzementtechnologie, oder Buzzi Unicem
Next, einen CO2-armen Calciumsulfoaluminatzement.
Dass Zement und Beton „eine nicht immer einfache Verbindung“ darstellen, darauf wies Prof. Dr.-Ing. Horst Michael Ludwig von der Bauhaus-Universität Weimar hin. Die unter ökologischen Aspekten notwendigen und sinnvollen Alternativen zum Portlandzement diskutierte er
dabei ebenso wie die Besonderheiten moderner PCE-Fließmittel. Unter
anderem untersuchte er auch ausführlich die Ursachen des AKRMechanismus und zeigte die vorbeugenden Maßnahmen gegen schädigende Alkalireaktionen im Beton auf. Zuvor hatte bereits Prof. Dr. Andreas Gerdes von der Hochschule Karlsruhe unter dem Gesichtspunkt
der „Prävention im Bauwesen“ den Einfluss der Bauchemie auf die
„nachhaltige Technische Infrastruktur“ beleuchtet. Denn, so der Refe2
rent, „die Technische Infrastruktur wird für die internationale Wettbewerbsfähigkeit eines Industriestaates, aber auch der Schwellen- und
Entwicklungsländer eine zentrale Rolle spielen“. Darüber hinaus zeigte
er sich sicher, dass „Megatrends, wie Klimawandel und Ressourcenverknappung die zukünftige Entwicklung im Bauwesen stark beeinflussen
werden“ und mahnte an, Initiativen aus dem Bauwesen zeitnah zu starten, „um Konzepte zur Bewältigung dieser Herausforderungen entwickeln zu können“.
Brisanter Abschlussvortrag zum „Sicherheitsrisiko Mensch“
Der Zufall wollte es, dass der Abschlussvortrag des diesjährigen Baustofftechniktags eine ganz besondere Brisanz erfuhr. Flugkapitän Manfred
Müller, Leiter Flugsicherheit bei der Lufthansa, sprach zum Thema Risikomanagement und stellte dabei die Frage: „Der Mensch – ein Sicherheitsrisiko?“. Da sich genau am Tag zuvor der tragische Absturz eines
Airbus in den französischen Alpen ereignet hatte, bat der Moderator der
Veranstaltung, Martin Möllmann, Leiter Marketing der Dyckerhoff
GmbH, den Referenten, zunächst die Fragen der Teilnehmer hierzu zu
beantworten. Ein Wunsch, dem Manfred Müller gerne nachkam, ehe er
sich dem eigentlichen Thema, also dem „Risiko Mensch“ zuwandte. Wie
groß dieses Risiko tatsächlich sein kann, dies konnte man zu diesem
Zeitpunkt, allerdings noch nicht ahnen. In seinem Fazit am Ende der
Veranstaltung beleuchtete Michael Ehrlich, Geschäftsführer der Dyckerhoff Transportbeton Thüringen GmbH & Co. KG, nochmals die zentralen
Themen der Tagung wie Forschung und Entwicklung sowie Nachhaltigkeit und Umweltschutz, und war sich am Ende sicher, dass „alle in den
beiden Tagen etwas gelernt haben“. Sein besonderer Dank galt insbesondere den Vertretern der ARGE Tunnel Hirschhagen für die perfekte
und attraktionsreiche Baustellenbesichtigung. Als hilfreich erwies es sich
auch, dass die von der Tunnelbaustelle staubigen Kehlen bei einer anschließenden Brauereibesichtigung nebst Spanferkelessen wieder nachhaltig gespült werden konnten.
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Referenten und Gastgeber beim Dyckerhoff Baustofftechniktag 2015
im Kloster Haydau (von links): Martin Möllmann, Michael Ehrlich, Luigi
Buzzi, Paul Vogel, Manfred Müller, Prof. Dr. Andreas Gerdes, Reinhold
Rehbein, Prof. Dr. Horst Michael Ludwig und Ulrich Kühner.
Mit 10 Kleinbussen und zahlreichen fachkundigen Begleitern von der
Fa. Baresel bzw. der ARGE Tunnel Hirschhagen ging es zu verschiedenen Stationen des zurzeit im Bau befindlichen Tunnels.
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Der Tunnel Hirschhagen ist nach seiner Fertigstellung der längste Autobahntunnel Hessens und der zweitlängste Tunnel Deutschlands.
Den Teilnehmern am Dyckerhoff Baustofftechniktag 2015 wurde im
nordhessischen Morschen über eineinhalb Tage eine interessante Mischung aus Theorie und Praxis geboten.
Fotos: Dyckerhoff
15.4.2015 / WR
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