INHALTSVERZEICHNIS ZUSAMMENFASSUNG I 1 EINLEITUNG 1 1.1 1.2 Ziel und Geltungsbereich.................................................................................... 1 Berichtsmethode und -struktur ........................................................................... 2 2 RELEVANZ: POLITIK UND STRATEGIEN 2.1 2.1.1 2.1.2 2.1.3 2.4 2.5 Politik, Aktionen und Prioritäten der EU ............................................................. 4 Politik und Aktionen der EU................................................................................ 4 EU-Prioritäten ..................................................................................................... 5 Eine Auswahl von 13 Projekten: ihre Relevanz in Bezug auf die EUPrioritäten ........................................................................................................... 6 Mitgliedstaaten: Trends und Probleme............................................................... 6 Arten von Gesundheitssystemen........................................................................ 6 Gemeinsamkeiten von Gesundheitssystemen: ähnliche Probleme und Reaktionen ......................................................................................................... 7 Eine Auswahl von 13 Projekten: ihre Relevanz in Bezug auf nationale/regionale Prioritäten............................................................................ 9 Prüfung des Mandats, der Politik und des Gesundheitsportfolios der EIB ....... 10 Ursprüngliches Mandat (1997-1999), Bestätigung und anfängliche Strategie (1999-2003) ...................................................................................................... 10 Revision der Förderkriterien und Prioritäten: 2004-2007.................................. 12 Eine Auswahl von 13 Projekten: ihre Relevanz in Bezug auf EIBFörderkriterien .................................................................................................. 14 Zusammenfassung und Schlussfolgerung zum Thema Relevanz ................... 15 Zukunftsoption .................................................................................................. 15 3 EINGEHENDE EVALUIERUNG EINER AUSWAHL VON 13 PROJEKTEN 18 3.1 PROJEKTPERFORMANCE 18 3.1.1 3.1.2 3.1.3 3.1.4 3.1.5 3.2 3.2.1 3.2.2 3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3 3.3.4 Wirksamkeit ...................................................................................................... 18 Effizienz ............................................................................................................ 20 Nachhaltigkeit ................................................................................................... 24 Umwelt- und Sozialergebnis............................................................................. 25 Zusammenfassung und Schlussfolgerung zum Projektergebnis...................... 27 EIB-Beitrag ....................................................................................................... 27 Finanzieller Zusatznutzen................................................................................. 27 Andere Beiträge................................................................................................ 28 Projektzyklusmanagement der EIB .................................................................. 28 Projektidentifizierung und -auswahl.................................................................. 28 Projektprüfung .................................................................................................. 29 Projektdurchführung – Finanzierungsvereinbarungen...................................... 30 Projektüberwachung......................................................................................... 30 2.2 2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.3 2.3.1 2.3.2 2.3.3 3 ANLAGE 1: EVALUIERUNGSPROZESS, -KRITERIEN UND -METHODE 31 ANLAGE 2: FÖRDERKOMPONENTEN IM GESUNDHEITSBEREICH (2004) 33 Die EIB ist gegenüber den Eigentümern und Betreibern der in diesem Bericht genannten Vorhaben zur Vertraulichkeit verpflichtet. Weder die EIB noch die mit diesen Studien beauftragten Berater werden Informationen an Dritte weitergeben, mit denen dieser Verpflichtung zuwidergehandelt werden könnte. Die EIB und die Berater gehen keinerlei Verpflichtung ein, weitere Informationen zu geben oder das Einverständnis der relevanten Quellen hierfür einzuholen. Zusammenfassung Einleitung Dieser Bericht enthält die Ergebnisse der ersten Ex-post-Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitswesen, seit „Gesundheit“ für Finanzierungsbeiträge der EIB im Rahmen des Amsterdam Sonderaktionsprogramms (ASAP) in Betracht kommt. In diesem Zeitraum vergab die Bank 89 Projektund Rahmendarlehen in 22 Ländern mit einem unterzeichneten Gesamtbetrag von 10,7 Mrd EUR. Zusätzlich wurden Finanzierungsmittel für das Gesundheitswesen in Höhe von rund 2,9 Mrd EUR indirekt über Globaldarlehen in 37 Ländern bereitgestellt. Diese Evaluierung befasst sich mit allen Ländern, jedoch liegt der Schwerpunkt auf Projekten in den EU-Mitgliedstaaten. Die Evaluierung basiert auf 1) einer allgemeinen Übersicht über die Politik der EU, der Mitgliedstaaten und der EIB hinsichtlich des Gesundheitssektors, 2) einer umfassenden Portfolioanalyse aller 89 finanzierten Projekte und 3) einer detaillierten Untersuchung (anhand der Projektunterlagen) von 25 Vorhaben, auf deren Grundlage die 13 Projekte ausgewählt wurden, die letztlich einer eingehenden Evaluierung unterzogen wurden. Da es sich hierbei um die erste Ex-post-Evaluierung von Finanzierungsoperationen der EIB im Gesundheitswesen handelt und angesichts der jüngsten Diskussion über die Förderkriterien für Gesundheitsprojekte, werden im Abschnitt „Relevanz“ spezifischere Analysen vorgenommen. Es gilt festzustellen, dass der Gesundheitssektor ein politisch sensitiver und technisch komplexer Bereich ist, der stark von länder- und kulturspezifischen Faktoren abhängt. Diese Komplexität betrifft alle Beteiligten – Regierungsebenen, Arbeitskräfte im Gesundheitswesen, Patienten, Steuer- oder Beitragszahler, Krankenhausbehörden, Auftragnehmer und Finanzierungsstellen. Politisches Umfeld/Relevanz Für die Tätigkeit der Bank sind die EU-Politik und die EU-Strategien maßgebend. Zwar beruht die Strategie der Bank auf EU-Beschlüssen, doch für EU-Aktionen im Hinblick auf die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten besteht nur begrenzt Spielraum. Gemäß dem Subsidiaritätsprinzip sind die Mitgliedstaaten nämlich selbst für die Finanzierung und Verwaltung von Gesundheitsdiensten verantwortlich. Folglich müssen bei der Analyse der ehemaligen und gegenwärtigen Sektorstrategie der EIB diese spezifischen Eigenschaften des Gesundheitswesens berücksichtigt werden. Die direkten Zuständigkeiten der EU im Gesundheitssektor beschränken sich bisher vor allem auf die Bereiche öffentliche Gesundheit und Prävention. Die Anwendung der allgemeinen Regeln und Vorschriften der EU zum Beispiel in Bezug auf Arbeitsmarkt, freier Waren- und Dienstleistungsverkehr oder Personenfreizügigkeit (Arbeitnehmer und Patienten) hatte zahlreiche weit reichende Auswirkungen auf die Gesundheitssysteme der einzelnen Länder. So führten unter anderem die Arbeitszeitrichtlinie der EU und Urteile des Europäischen Gerichtshofs im Hinblick auf den freien Zugang zu Gesundheitsleistungen, die Arbeitnehmerfreizügigkeit, die europaweite Anerkennung von Berufsabschlüssen und Diplomen und den Verbraucherschutz zu einer Änderung wichtiger Aspekte nationaler Gesundheitssysteme. Ferner hat die EU (vor allem im Rahmen der Lissabon-Agenda) allgemeine politische Ziele in Bezug auf Effizienz, wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum entwickelt. Vor kurzem erkannte das EU-Parlament die entscheidende Rolle von Gesundheitsdiensten für ein europäisches Gesellschaftsmodell an und forderte von der EU-Kommission ein stärkeres Engagement, um a) sicherzustellen, dass alle Bürger in allen EU-Ländern gleiches Recht auf eine hochwertige Gesundheitsversorgung erhalten und b) um Gesundheitsdienste als Dienstleistungen von allgemeinem Interesse einzustufen. Die EU-Kommission hat für die kommenden Jahre ein Programm mit folgenden Zielsetzungen erstellt: a) Verbesserung des Gesundheitsschutzes der Bürger, b) Gesundheitsförderung zur Steigerung von Wohlstand und Solidarität und c) Schaffung und Verbreitung von Wissen zu Gesundheitsfragen. Die EU-Mitgliedstaaten haben unterschiedliche Gesundheitssysteme, die sich in der Regel dadurch unterscheiden, dass sie entweder über eine Sozialversicherung oder über Steuern finanziert werden. Ungeachtet ihrer Unterschiede haben alle mit den gleichen Problemen und Schwierigkeiten zu kämpfen, so dass in der gesamten EU ähnliche Reformvorschläge für das Gesundheitswesen unterbreitet wurden. Sämtliche Gesundheitssysteme leiden unter steigenden Kosten infolge demografischer, Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht I epidemiologischer und technologischer Veränderungen. Viele nationale Systeme sind zudem nach heutigem Standard recht ineffizient und basieren häufig auf überholten Verwaltungsmodellen, die unter anderem zu stark auf stationäre Behandlungen ausgerichtet sind und zu wenig Informations- und Kommunikationstechniken verwenden. Die meisten Länder stehen daher unter dem Druck, mehr Qualitätskontrollen einzuführen und eine Evidenzbasis für alle Gesundheitsmaßnahmen zu entwickeln. Dies sollte letztlich die Effizienz der nationalen Gesundheitssysteme verbessern, die allgemeinen Kostensteigerungen verringern und zur Lösung von Haushaltsproblemen beitragen. Die EIB vertrat bisher die Ansicht, dass Gesundheit weitgehend mit Gesundheitsversorgung gleichzusetzen sei. Tatsächlich konzentrierte sich die Bank vorrangig auf die Finanzierung von Projekten zur Schaffung oder Verbesserung der Krankenhausinfrastruktur. Zwei Jahre nach dem Gipfel von Amsterdam legte die Bank eine Strategie für das Gesundheitswesen fest, setzte sie anschließend jedoch nicht konsequent um. 2004 wurde diese Strategie verwässert und verlor ihre klare Ausrichtung. Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung der Bank im Jahr 2005 wurde Gesundheit de facto als zweitrangiges Ziel eingestuft, was aus dem Operativen Gesamtplan 2007-2009 (OGP) hervorgeht. Bildung wurde im Rahmen der Innovation-2010-Initiative (i2i) als vorrangiges Ziel beibehalten, während der Gesundheit nur eine zweitrangige Priorität zuerkannt wurde. Erst durch jüngste Beschlüsse des Managements, die während dieser Evaluierung getroffen wurden, wird Gesundheit im Rahmen des Förderkriteriums „Umwelt – nachhaltige Kommunalentwicklung“ wieder eine vorrangige Priorität beigemessen. Obwohl nachvollziehbar, führt der bisherige Ansatz dazu, dass der Gesundheitssektor sowohl innerhalb als auch außerhalb der Bank nur eine begrenzte Sichtbarkeit hat. Außerdem widerspricht dieser Ansatz der Tatsache, dass Gesundheit in Zukunft wahrscheinlich eine noch höhere Priorität innerhalb der EU genießen wird. Darauf lässt die Agenda der Mitgliedstaaten über eine verbesserte europäische Sozialpolitik schließen. Dass die EIB über keine konstante, längerfristige Gesundheitsstrategie verfügt, spiegelt in gewissem Maße die Situation der EU wider. Auch diese muss sich ohne klar definierten strategischen Plan immer mehr mit Gesundheitsfragen beschäftigen. Primär verantwortlich für diesen Prozess sind Gesetzesbeschlüsse und die Anwendung von Richtlinien, die nicht im Hinblick auf das Gesundheitswesen verabschiedet wurden. Zudem liegt kein eindeutiges Mandat der Mitgliedstaaten vor. Die stetig zunehmende Priorität, die dem Bereich innerhalb der EU zukommt, könnte die Bank in den kommenden Jahren dazu bewegen, Gesundheit als eines ihrer eigenständigen vorrangigen Kernziele zu definieren. Um für diese Entwicklung gewappnet zu sein, sollten die Gesundheitsstrategie und die entsprechenden Ziele der Bank in einem klar formulierten Gesundheits-Strategiepapier präsentiert werden, das die Gesundheitsziele der Mitgliedstaaten und der EU mit den Zielen und Prioritäten der Bank verknüpft. Dieses Strategiepapier sollte letztlich Leitlinien für eine proaktivere Projektidentifizierung und -prüfung bereitstellen. Diese klarer definierte Strategie könnte in Verbindung mit der Nutzung neuer und innovativer Verfahren dazu beitragen, das Engagement der Bank im Gesundheitswesen so auszuweiten, dass künftig auch die Bereiche öffentliche Gesundheit, Prävention und neue, integrierte Versorgungsmodelle mitfinanziert werden. Die Bank sollte die Nutzung von Informationstechnologie insbesondere für das Management und die Patientenversorgung sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz neuer Gesundheitseinrichtungen weiter fördern. Aus der Evaluierung der ausgewählten 13 Projekte ging hervor, dass die EIB im Allgemeinen gute und tragfähige Vorhaben unterstützt hat. Diese Projekte haben nicht nur eine hochwertige Versorgung in hochmodernen Infrastrukturen ermöglicht, sondern auch einen erheblichen positiven Beitrag zur lokalen Wirtschaft und zur Wiederbelebung städtischer bzw. ländlicher Gebiete geleistet. IT und elektronische Gesundheitsdienste (EGesundheit bzw. EGesundheit) – zwei weitere Prioritäten auf der EU-Agenda – waren wesentlicher Bestandteil nahezu aller Projekte. Daher wurde ihre Relevanz im Allgemeinen als befriedigend oder besser eingestuft. Projektergebnis Abgesehen von drei Projekten wurden sämtliche Projekte hinsichtlich ihrer Wirksamkeit mit befriedigend oder besser bewertet. Die meisten Projekte wurden zwar ohne größere Schwierigkeiten durchgeführt, wiederholt wurden jedoch Verzögerungen und Kostenüberschreitungen festgestellt, die in der Regel auf Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht II Ergänzungen bzw. Änderungen der ursprünglichen Projektpläne zurückgingen und gelegentlich mit kurzfristigen politischen Erwägungen verbunden waren. Die Bedingungen auf den lokalen Märkten für Bauaufträge sorgten gelegentlich für Preisschwankungen und sind bei der Projektprüfung zu berücksichtigen. Mit zwei Ausnahmen haben alle Projekte bei den Kriterien Effizienz und Nachhaltigkeit positiv abgeschnitten, was ein gutes Ergebnis ist. Die Projekte zeigen, dass das Gesundheitswesen in den einzelnen Ländern eine hohe politische Bedeutung genießt und daher von großem lokalem Interesse ist. Eine starke politische Aufmerksamkeit hat gewöhnlich umfangreiche öffentliche Gelder für den Sektor zur Folge, führt jedoch auch zu einer gewissen Instabilität, da nicht alle Entscheidungen rational und evidenzbasiert sind. Bei einigen Projekten wurde auf neue innovative Art und Weise Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) angewandt. In Gesundheitsnetzen nimmt die Bedeutung von IKT über traditionelle Krankenhausanwendungen hinaus zu. Fast alle Projekte zeichnen sich durch eine Reduzierung der Bettenzahl und eine Verkürzung der Krankenhausaufenthalte aus. In einigen Fällen wäre aufgrund der mangelnden Erfahrung der Projektträger mehr technische Unterstützung erforderlich gewesen. Neben den traditionellen Evaluierungskriterien für das Projektergebnis (Wirksamkeit, Effizienz, Nachhaltigkeit) zeigt die Abteilung Evaluierung der Operationen (EV) auch systematisch die Umwelt- und Sozialergebnisse der evaluierten Vorhaben auf und nimmt mittlerweile auch eine entsprechende Bewertung vor. Die Projekte stehen in Einklang mit den Umweltvorschriften der einzelnen Länder und der EU und wirkten sich im Allgemeinen und insbesondere auf das soziale Umfeld positiv aus. Beim Kriterium Umwelt- und Sozialergebnisse wurden acht Projekte mit gut und fünf mit befriedigend bewertet. Gut Befriedigend Unbefriedigend Nicht bewertet Relevanz Wirksamkeit Effizienz Nachhaltigkeit 11 4 6 7 2 5 3 2 0 3 2 2 0 1 2 2 Umwelt- und Sozialergebnis 8 5 0 0 Gesamtbewertung 6 4 1 2 Kriterium * Da bei einigen Projekten eine Halbzeit-Evaluierung erfolgte, konnten sie nicht umfassend oder zumindest nicht anhand aller Kriterien bewertet werden. Kein Projekt wurde als mangelhaft eingestuft. Die Evaluierung bestätigt weitgehend zahlreiche der Ex-ante-Beobachtungen, die die Dienststellen der Bank bereits zum Zeitpunkt der entsprechenden Projektgenehmigung gemacht hatten. EIB-Beitrag und Projektzyklusmanagement Der finanzielle Zusatznutzen des EIB-Beitrags ist zufriedenstellend. Nach Aussage mehrerer Projektträger hat er sich allerdings im Laufe der Jahre verringert. Die Projektträger betonten auch die wichtige Rolle der EIB bei der Stärkung des Wettbewerbs im europäischen Bankensektor. Künftig könnte die Bank für potenzielle Darlehensnehmer noch attraktiver werden, indem sie stärker darauf hinweist, dass sie nicht nur finanzielle Vorteile (der finanzielle Zusatznutzen fällt insbesondere bei öffentlichen Darlehensnehmern häufig begrenzt aus), sondern auch beträchtliche nicht finanzielle Nutzenelemente (technisches Know-how, Netzwerkfähigkeit usw.) bietet. In den meisten Fällen wurden die Projekte über laufende Kontakte mit den Finanzministerien oder deren Pendant auf regionaler Ebene ermittelt. Die EIB hat bei der Ermittlung neuer Projekte zumeist nur reagiert. Die Möglichkeit, aktiv Projekte auszuwählen (d.h. annehmen und ablehnen zu können), war nur sehr begrenzt, da die meisten Projekte unter der Schirmherrschaft lokaler öffentlicher Behörden standen und im Rahmen von nationalen oder regionalen Gesundheitsinfrastrukturplänen bereits gebilligt worden waren. Wenn schließlich die EIB eingeschaltet wurde, war die Projektplanung in der Regel bereits weit fortgeschritten. Zwar verfügt die Bank im Bereich öffentlich-privater Partnerschaften (PPP) über ein umfassendes Know-how, aber Erfolgsparameter lassen sich hier schwerer aufstellen. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht III Empfehlungen ERKENNTNISSE UND EMPFEHLUNGEN ANTWORT DER OPERATIVEN DIREKTIONEN Erkenntnis: Die ausgewählten und analysierten Projekte waren insgesamt tragfähig. Allerdings verfügte die EIB nicht immer über eine klar definierte langfristige Strategie zur proaktiven Identifizierung und Auswahl von Gesundheitsprojekten. Das Portfolio der EIB weist eine Konzentration von großen Gesundheitsinfrastrukturprojekten (meistens Krankenhäuser) auf, die nicht die Prioritäten der EIB und der EU im Gesundheitsbereich widerspiegeln (Abschnitt 2.3). 1. Empfehlung: ERARBEITUNG EINER EINHEITLICHEN GESUNDHEITSSTRATEGIE Die Strategie und die Ziele der Bank für den Gesundheitssektor sollten in einem klar formulierten Gesundheits-Strategiepapier präsentiert werden, das die Gesundheitsziele der Mitgliedstaaten und der EU mit den Zielen und Prioritäten der Bank verknüpft. Letztlich sollten daraus Leitlinien für eine proaktivere Projektidentifizierung und –prüfung resultieren. Empfehlung angenommen. Auf der Grundlage der jüngsten EU-Mitteilungen und Entwicklungen der EU-Politik werden Leitlinien für die Finanzierungspolitik der Bank im Gesundheitswesen erstellt, um dem operativen Personal die erforderlichen Orientierungen zu geben. Diese klarer definierte Strategie könnte in Verbindung mit der Nutzung neuer und innovativer Verfahren dazu beitragen, das Engagement der Bank im Gesundheitswesen so auszuweiten, dass künftig auch die Bereiche öffentliche Gesundheit, Prävention, neue, integrierte Versorgungsmodelle und langfristige Versorgung abgedeckt werden. Die Bank sollte zudem einen stärkeren Einsatz von Informationstechnologie im Management und in der Patientenversorgung sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz neuer Gesundheitseinrichtungen fördern. Erkenntnis: Die EIB hat umfangreiche Erfahrung mit Gesundheitsprojekten erworben. Bei der Evaluierung stellte sich jedoch heraus, dass einige wichtige Aspekte der Prüfung und Finanzierung von Gesundheitsvorhaben verbessert werden könnten (Abschnitt 3.2). 2. Empfehlung: VERBESSERUNG BEITRAGS IM GESUNDHEITSWESEN DES EIB- a) Wissensmanagement: Das technische Know-how der EIB sollte weiterentwickelt und stärker angewandt werden - insbesondere außerhalb der EU, wo potenziell eine höhere Nachfrage nach einem solchen Fachwissen besteht. Die Einrichtung einer internen Funktion „Wissensmanagement“ erscheint angebracht. Zudem kann die Bank möglicherweise ihre Erfahrungen im Gesundheitswesen mit anderen teilen. b) Die Bank sollte weiter innovative Produkte fördern, um insbesondere auf reifen Finanzmärkten attraktiv zu bleiben. Empfehlung angenommen. Wird über bestehende Netzwerke wie das European Health Observatory und das EuHPN oder über den Zusammenschluss von Projektträgern realisiert. Empfehlung angenommen. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht IV 3. Empfehlung: VERBESSERUNG DER EIBPROZESSE IM GESUNDHEITSWESEN a) i2i-Förderkriterium für Gesundheit (Abschnitt 2.3): Es wurden bei der Ermittlung des i2iFörderkriteriums für Gesundheit Unstimmigkeiten festgestellt. Es scheint keine eindeutige Definition zu geben, wann ein Projekt in Einklang mit Bildung, Informationstechnologie sowie Forschung und Entwicklung innerhalb des i2i-Förderkriteriums steht. Für die i2i-Definition im Gesundheitswesen sind klare Leitlinien erforderlich, über die die Abteilungen der Bank angemessen in Kenntnis gesetzt werden müssen. b) Projektprüfung (Abschnitt 3.3): Bei der Projektprüfung müssen quantifizierbare wirtschaftliche Ziele und Indikatoren festgelegt werden, die es während der Projektdurchführung zu überwachen gilt. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Auswirkungen auf die Finanzflüsse (Liquidität) und insbesondere auf die Finanzierbarkeit präzise zu ermitteln. Die Bank sollte ihre Prüfungsverfahren für Gesundheitsprojekte formalisieren, um eine einheitliche Vorgehensweise (z.B. in puncto wirtschaftliche Nutzungsdauer) zu ermöglichen. IKT (Abschnitt 3.1.2): Bei der Projektprüfung sollten Gelegenheiten für einen stärkeren Einsatz von IKT und Netzwerken sorgfältig diskutiert werden, auch wenn ihre Anwendung nicht sofort erfolgt. Die wirtschaftliche Begründung sollte eine Schätzung der potenziellen Nutzenelemente (nicht zwangsläufig in Geldwerten) und der Kosten von IT-Entwicklungen enthalten. Im Abschlussbericht sollte beurteilt werden, inwieweit diese Ziele erreicht worden sind. c) Erkenntnis: Während diese Evaluierung durchgeführt wurde, räumte die Bank dem Gesundheitsbereich wieder vorrangige Priorität ein, als das Management der EIB vor kurzem beschloss, künftige Gesundheitsvorhaben in das Förderkriterium „Umwelt – nachhaltige Kommunalentwicklung” einzuordnen. Obwohl es sich hierbei um eine logische und einheitliche Vorgehensweise handelt, beschränkt sie jedoch die Sichtbarkeit des Sektors. In Zukunft wird Gesundheit aller Voraussicht nach eine noch höhere Priorität innerhalb der EU genießen. Darauf lässt die Agenda der Mitgliedstaaten in Bezug auf die europäische Sozialpolitik schließen, an die immer größere Anforderungen gestellt werden: neue EU-Verfassung, zunehmende Besorgnis der EU-Bürger (Abschnitt 2.5). 4. Empfehlung: ANGESICHTS DESSEN SOLLTE GESUNDHEIT IN NAHER ZUKUNFT ALS EIGENSTÄNDIGE PRIORITÄT EINGESTUFT WERDEN Empfehlung angenommen. Grundsätzlich fallen nur Lehrkrankenhäuser und eindeutige MedizintechnikVorhaben unter die Förderkriterien i2i/Bildung bzw. i2i/FEI. Die Definition von „Universitätskliniken“ ist in den EU-Mitgliedstaaten nicht standardisiert. Empfehlung angenommen. Bestimmte wirtschaftliche Ziele können (insbesondere in diesem Sektor) häufig nur nach einer Mindestanzahl von Betriebsjahren, in denen entsprechende Erfahrungen gesammelt wurden, bestätigt werden. Empfehlung angenommen. Die Dienststellen der Bank teilen die Ansicht von EV, dass Gesundheit von hoher Bedeutung ist, und bestätigen, dass Gesundheitsprojekte künftig unter dem Förderkriterium „Umwelt - nachhaltige Kommunalentwicklung“ angemessen unterstützt werden. Die vorrangigen Förderziele der Bank werden im OGP festgelegt und gegebenenfalls angepasst, um die Entwicklungen der EU-Politik widerzuspiegeln. Die stetig zunehmende Priorität, die Sozialpolitik innerhalb der EU genießt, könnte die Bank in den kommenden Jahren dazu bewegen, Gesundheit als eine wichtige, eigenständige Priorität zu definieren. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht V Einleitung 1 1.1 Ziel und Geltungsbereich Bei diesem Bericht handelt es sich um die erste Ex-post-Evaluierung von EIBFinanzierungen im Gesundheitsbereich, seit dieser Sektor für Finanzierungsbeiträge der EIB im Rahmen des Amsterdam Sonderaktionsprogramms (ASAP) in Betracht kommt. Folglich umfasst er den Zeitraum 1997-2006. In diesem Zeitraum vergab die Bank 89 Projekt- und Rahmendarlehen in 22 Ländern mit einem unterzeichneten Gesamtbetrag von rund 10,7 Mrd EUR1. Dabei machten Projektdarlehen 42% und Rahmendarlehen 58% des Gesamtbetrags aus. Zusätzlich wurden Finanzierungsmittel für das Gesundheitswesen in Höhe von rund 2,9 Mrd EUR indirekt über Globaldarlehen in 37 Ländern bereitgestellt. Diese Evaluierung befasst sich mit allen Ländern; der Schwerpunkt liegt jedoch auf Projekten in den EU-Mitgliedstaaten. Dabei werden alle Arten von Finanzierungsmechanismen, die bei Gesundheitsvorhaben zum Einsatz kommen, berücksichtigt. EIB-Finanzierung von Gesundheitsprojekten 1997-2006 - Jährliche Aufteilung (in Mio EUR) EUR m 4 000 3 500 3 000 2 500 Pipeline 2 000 Genehmigt Unterzeichnet 1 500 Ausgezahlt 1 000 500 0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 - Geografische Aufteilung % - Die Ex-post-Evaluierung beurteilt die Neue EURelevanz und das Ergebnis dieser MitgliedNicht-EU Gesundheitsprojekte anhand der staaten 2% Sonstige Standardkriterien von EV (Relevanz, 3% EU15 Deutschland Wirksamkeit, Effizienz, Nachhaltigkeit, 28% 35% Umwelt- und Sozialergebnis, siehe Anlage 1) und bewertet zudem den Beitrag und das Ergebnis der EIB in diesen Vorhaben. Mit der Evaluierung werden zwei Hauptziele verfolgt. Zum einen soll den leitenden Organen der EIB UK Frankreich mehr Transparenz geboten werden, zum 15% 17% anderen sollen die operativen Abteilungen der Bank unterstützt werden. Ziel dabei ist es, den Zusatznutzen des EIB-Beitrags bei künftigen Investitionsvorhaben zu stärken. Da es sich um die erste Expost-Evaluierung von Gesundheitsvorhaben handelt, ist der Abschnitt Relevanz/Politik besonders wichtig und wurde äußerst sorgfältig auch unter Berücksichtigung der jüngsten Diskussionen und Beschlüsse erarbeitet. Gesundheitsprojekte kamen auf Beschluss des Amsterdamer Gipfels (1997) als eigenständiger Bereich für Finanzierungsbeiträge in Betracht. Damals wurde die EIB aufgefordert, „ihre Interventionsmöglichkeiten in den Bereichen Bildung, Gesundheit, städtische Umwelt und Umweltschutz zu prüfen“. 1999 wurde die Position der Bank im Bereich Gesundheit (und Bildung) gestärkt, als der Rat der Gouverneure die Verwendung des Begriffs „Humankapital“ (als Oberbegriff für Bildung und Gesundheit) für einen der Kernbereiche der EIB-Tätigkeit genehmigte. 2004 wurden weitere Änderungen in Bezug auf die verschiedenen Förderkomponenten des Bereichs Gesundheit festgelegt. Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung der Bank im Jahr 2005 wurde Gesundheit jedoch de facto als zweitrangiges Ziel eingestuft, was aus dem Operativen Gesamtplan 2007-2009 (OGP) hervorgeht. Zwar wurde Humankapital beibehalten, 1 Hierin enthalten sind Teilvorhaben von Rahmendarlehen, die dem Förderkriterium Gesundheit entsprechen. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 1 doch zu den vorrangigen Zielen im Rahmen von i2i zählte nur Bildung. Dem Bereich Gesundheit wurde somit nur eine zweitrangige Priorität zuerkannt. Es gilt festzustellen, dass aufgrund der jüngsten Beschlüsse der Bank Gesundheit der revidierten Förderkategorie „Umwelt und nachhaltige Kommunalentwicklung“ (OGP 2008-2010) zugeordnet werden kann. Somit ist Gesundheit wieder ein vorrangiges Förderziel der EIB geworden. Die Evaluierung soll der aktuellen Debatte über die künftige Positionierung der EIB im Bereich der Gesundheitsfinanzierungen Fakten und Nachweise beisteuern. Möglicherweise trägt sie zur stärkeren Strukturierung und Orientierung der derzeitigen politischen Debatte der Bank bei. Gesundheit ggü. Gesundheitsdienste: Internationale Definitionen von „Gesundheit” und „Gesundheitssystemen” zeigen oft den komplexen sozialen Aspekt von Gesundheit. Daher ist eine genaue Begriffsbestimmung entscheidend. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärt, dass a) ein Gesundheitssystem „alle Aktivitäten, deren primärer Zweck die Förderung, Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit“ ist, umfasst und b) Gesundheit „ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen“ ist. In jüngeren Jahren wurde diese Definition durch die Fähigkeit ergänzt, „ein sozial und wirtschaftlich produktives Leben” zu führen, was der EU-Definition von Gesundheit als „ein Zustand körperlichen und geistigen Wohlbefindens, der notwendig ist, um ein erfülltes, positives und produktives Leben zu führen“ entspricht. Viele Faktoren beeinflussen die Gesundheit des Menschen. Theoretisch könnten viele EIB-Projekte in diese Evaluierung aufgenommen werden, was den Rahmen jedoch sprengen würde. Die engere Definition der EIB von Gesundheit umfasst Infrastrukturprojekte im Gesundheits- (und Sozial-)bereich. Daher untersucht diese Evaluierung Gesundheitsvorhaben zwar aus globaler Sicht, legt den Schwerpunkt jedoch auf Gesundheitsfürsorge und die Erbringung von Gesundheitsdiensten (sowie einiger Sozialdienste), wie die Prävention, Behandlung und Bewältigung von Krankheiten und die Erhaltung geistigen und körperlichen Wohlbefindens durch Ärzte oder andere Fachkräfte im Gesundheitsbereich. 1.2 Berichtsmethode und -struktur Die Evaluierung basiert auf 1) einer allgemeinen Übersicht über die Gesundheitspolitik der EU, der Mitgliedstaaten und der EIB, 2) einer umfassenden Portfolioanalyse aller 89 durch die EIB finanzierten Projekte im Gesundheitssektor seit Beginn der Finanzierungsoperationen im Jahr 1997, 3) einer detaillierten Schreibtischuntersuchung sämtlicher 25 Projekte der ursprünglichen Projektliste, auf deren Grundlage die endgültigen 13 Projektbeispiele ausgewählt wurden, und 4) einer eingehenden Analyse der 13 Projekte mit Standortbesichtigungen. Für eine umfassende und aktuelle Evaluierung des Gesundheitsportfolios wurden sämtliche wichtigen internen Projektunterlagen der 89 unterzeichneten Darlehen überprüft. Dadurch wird die Portfoliostruktur der EIB besser verständlich und es kann ein dynamischerer und umfassenderer Eindruck unter Berücksichtigung der jüngsten Entwicklungen gewonnen werden. Für jede eingehende Analyse wird ein eigener detaillierter Evaluierungsbericht erstellt. Die am Ende für eine eingehende individuelle Evaluierung ausgewählten Projekte sind für das Gesundheitsportfolio der EIB repräsentativ. Generell wurde vorausgesetzt, dass im Fall von Projektdarlehen die betroffenen Operationen vor den Standortbesichtigungen vollständig und im Fall von Rahmendarlehen oder Projektdarlehen mit einer Vielzahl von Teilvorhaben zumindest zu 50% abgeschlossen sind. Um die Relevanz der Evaluierung zu steigern, wurden einige Projekte, die gemessen am Finanzierungsvolumen wichtig sind oder die Repräsentativität erhöhen, evaluiert, obwohl die Projekte zum Zeitpunkt der Standortbesichtigungen noch nicht abgeschlossen waren. Sämtliche eingehend analysierten 13 Projekte sind in der folgenden Liste aufgeführt. Projekt Sektor Umfang Operation/ EIBDarlehen* 1 Krankenhaus Groß/Groß Rahmendarlehen/Investitionsprogramm Gemischt Öffentlich 2 Sozialdienste Klein/Klein Rahmendarlehen/Investitionsprogramm Neubau Öffentlich 3 Krankenhaus Klein/Klein Einzelvorhaben Neubau Öffentlich 4 Krankenhaus Mittel/Klein Einzelvorhaben Neubau Privat 5 stationäre und ambulante Versorgung Mittel/Mittel Einzelvorhaben Gemischt PPP 6 Krankenhaus Mittel/Mittel Einzelvorhaben Neubau PPP 7 Krankenhaus Klein/Klein Einzelvorhaben Neubau Öffentlich 8 Krankenhaus Groß/Mittel Rahmendarlehen/Investitionsprogramm Gemischt Öffentlich Art Operation** Kontrahent Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 2 Projekt Sektor Umfang Operation/ EIBDarlehen* 9 Krankenhaus Mittel/Mittel 10 Krankenhaus Mittel/Mittel Einzelvorhaben Neubau PPP Krankenhaus Klein/Klein Rahmendarlehen/Investitionsprogramm Gemischt Privat 12 Krankenhaus Mittel/Klein Einzelvorhaben Neubau PPP 13 Krankenhaus (und öffentliche Gesundheit) Groß/Klein Einzelvorhaben Neubau Öffentlich 11 Art Operation** Kontrahent Rahmendarlehen/Investitionsprogramm Gemischt Öffentlich * Umfang Operation/Umfang EIB-Darlehen – klein < 200/100 Mio EUR, groß > 500/250 Mio EUR. ** Gemischt: Modernisierung/Sanierung und Neubau Gemäß den Evaluierungsverfahren der Bank wurden die Einzelvorhaben in vier Bewertungskategorien eingestuft: „Gut”, „Befriedigend”, „Unbefriedigend” und „Mangelhaft”. Die Evaluierung wurde von einem internen EIB-Team überwacht. Mit der gründlichen Evaluierung und der Erstellung des zusammenfassenden Berichts wurden dagegen spezialisierte externe Berater von AEDES (Belgien) beauftragt. Die betreffenden operativen Abteilungen wurden vollständig in die verschiedenen Evaluierungsphasen einbezogen. Der Bericht besteht aus zwei eng zusammenhängenden Hauptabschnitten. i) Relevanz – Politik und Strategien, ii) Analyse des Projektergebnisses und der Rolle der EIB für die 13 eingehend evaluierten Projekte. 2 Relevanz: Politik und Strategien Zum richtigen Verständnis dieses Berichts, der sich im Abschnitt „Relevanz“ mit der Gesundheitsstrategie der Bank befasst, sei nochmals darauf hingewiesen, dass „die EIB eine öffentliche Bank ist, die sich an politischen Vorgaben orientiert und deren Aufgabe es ist, zur Erreichung der politischen Ziele der EU beizutragen“. Daher beschreibt der erste Teil des Abschnitts Relevanz die Politik und Strategien der EU im Gesundheitsbereich. In ihrem Operativen Gesamtplan für 2007 stellte die EIB fest: [Die] “Glaubwürdigkeit und die Zukunft der Bank als EU-Institution (hängt) von ihrer Fähigkeit (ab), auf Änderungen der EU-Politik zu reagieren und sich mit den Folgen der schrittweisen Erweiterung der EU auseinander zu setzen.“ Diese Ex-post-Evaluierung zeigt daher anhand der folgenden drei Fragen die Entwicklung der Zuständigkeiten, Prioritäten und Interventionen der EU auf dem Gebiet der Gesundheit sowie der Gesundheitsstrategie und des entsprechenden Projektportfolios der EIB: 1) Wie rechtfertigen die EU und die EIB ihr Engagement auf dem Gebiet der Gesundheit (Begründung und Mandat)? 2) Welche Prioritäten haben sie auf diesem Gebiet festgelegt (auf Ebene der EU und der einzelnen Mitgliedstaaten)? 3) Inwiefern tragen die Finanzierungsoperationen der EIB zur Erreichung dieser Ziele bei? Zwar beruht die Strategie der Bank auf der EU-Politik, doch für EU-Aktionen im Hinblick auf die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten besteht nur begrenzt Spielraum, da die Mitgliedstaaten selbst für die Finanzierung und Verwaltung von Gesundheitsdiensten verantwortlich sind. Förderungswürdige Investitionsvorhaben in Gesundheitsinfrastruktur (Krankenhäuser, Langzeitund Rehabilitationsbehandlungen usw.) werden auf Ebene der Mitgliedstaaten oder auf regionaler Ebene ermittelt. Folglich reagiert die EIB unmittelbar auf die Nachfrage der Mitgliedstaaten, regionalen bzw. lokalen Behörden oder privaten Anbieter. Daher werden einige der wichtigsten Entwicklungen der nationalen/regionalen Gesundheitspolitik in Bezug auf die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten beschrieben. Die Gesundheitssysteme in allen Mitgliedsstaaten haben mit sehr ähnlichen Problemen zu kämpfen. Dennoch sollten signifikante Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten angemessen von der EIB berücksichtigt werden, um Leistungen anzubieten, die optimal auf die Bedürfnisse der einzelnen Länder zugeschnitten sind. Der dritte Teil des Abschnitts Relevanz beschreibt die ehemaligen und gegenwärtigen Strategien der EIB und die entsprechenden Finanzierungsoperationen im Gesundheitsbereich sowie das Gesundheitsportfolio der Bank. Er befasst sich mit allen Investitionsvorhaben zwischen 1997 und 2006, die unter dem Förderkriterium „Gesundheit“ einen Finanzierungsbeitrag der EIB (Projekt-, Rahmen- und Globaldarlehen) erhalten haben. Diese Beiträge reichen von kleinen bis hin zu sehr großen Darlehen. In diesem Abschnitt werden die Politik und die geplante Strategie der EIB sowie die Ergebnisse der evaluierten Projekte im Hinblick auf das Kriterium Relevanz dargelegt. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 3 Auf die Schlussfolgerungen, die anhand der Projektbeispiele zum Thema Relevanz gezogen werden, folgt eine kurze Darstellung der Zukunftsoptionen für eine Gesundheitsstrategie der EIB. 2.1 2.1.1 Politik, Aktionen und Prioritäten der EU Politik und Aktionen der EU Das Engagement der EU in der Gesundheitspolitik beruht auf dem Subsidiaritätsprinzip. Die Union ist ausschließlich für die Bereiche öffentliche Gesundheit und Prävention verantwortlich, die Bereitstellung von Gesundheitsfürsorge fällt in den alleinigen Zuständigkeitsbereich der Mitgliedstaaten. Der Bereich Gesundheit war in den ursprünglichen Verträgen (Römischen Verträgen) nicht explizit genannt2, wurden jedoch schrittweise in die Folgeverträge aufgenommen. In den EU-Vertrag (Maastricht 1992) wurde das Thema öffentliche Gesundheit aufgenommen, um den Weg für eine formale Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten auf diesem Gebiet zu ebnen. Zudem wurde der Schutz der Gesundheit zu einem Gemeinschaftsziel erklärt. Mit dem Vertrag von Amsterdam (1997) wurde der Wortlaut von Artikel 152 des EG-Vertrags geändert3. Laut Vertrag müssen EU-Aktionen auf die Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung, die Verhütung von Humankrankheiten und die Beseitigung von Ursachen für die Gefährdung der menschlichen Gesundheit ausgerichtet sein. Das Recht auf Gesundheitsversorgung wird in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (Nizza 2000) anerkannt. Obwohl die Mitgliedstaaten für die Organisation und Bereitstellung von Gesundheitsdiensten verantwortlich sind, haben sich mehrere Urteile des Europäischen Gerichtshofs in Bezug auf die grenzüberschreitende Mobilität von Patienten, Arbeitskräften (vor dem Hintergrund eines Mangels an qualifizierten medizinischen Fachkräften in den meisten der ehemaligen 15 EU-Ländern) und Waren (die meisten Länder sehen strikte nationale Regelungen für Neuinvestitionen vor) grundlegend darauf ausgewirkt, wie und welche Gesundheitsdienstleistungen von wem, für wen und zu welchem Preis bereitgestellt werden. Diese Entscheidungen haben das Europäische Parlament vor kurzem dazu bewogen, eine Richtlinie über Gesundheitsdienste, parallel zu Rechtsvorschriften über soziale Dienstleistungen von allgemeinem Interesse zu fordern, um das Vertrauen der europäischen Bürger in einen Bereich wieder herzustellen und auszubauen, der in ihrem Leben eine zentrale Rolle einnimmt. Das Parlament begründet den Bedarf für eine solche Richtlinie mit den vorrangigen Zielen der EU (siehe nachfolgender Kasten). Mit dieser Forderung des EU-Parlaments wird die höhere wirtschaftliche und soziale Rolle von Gesundheitsdiensten anerkannt. 2 Der folgende Abschnitt erläutert, wie sich die Anwendung des Personenfreizügigkeitsprinzips deutlich auf die Mobilität von medizinischem Fachpersonal und Patienten auswirkt und welche Folgen dies für die nationalen Gesundheitssysteme hat. 3 Artikel 129, neu Artikel 152: „Bei der Festlegung und Durchführung aller Gemeinschaftspolitiken und -maßnahmen wird ein hohes Gesundheitsschutzniveau sichergestellt. Die Tätigkeit der Gemeinschaft ergänzt die Politik der Mitgliedstaaten und ist auf die Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung, die Verhütung von Humankrankheiten und die Beseitigung von Ursachen für die Gefährdung der menschlichen Gesundheit gerichtet.“ „Die Gemeinschaft fördert die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten in den in diesem Artikel genannten Bereichen und unterstützt erforderlichenfalls deren Tätigkeit …“ „Bei der Tätigkeit der Gemeinschaft im Bereich der Gesundheit der Bevölkerung wird die Verantwortung der Mitgliedstaaten für die Organisation des Gesundheitswesens und die medizinische Versorgung in vollem Umfang gewahrt.“ Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 4 Begründung und Rechtfertigung der Forderung des EU-Parlaments nach einer Richtlinie, die Gesundheitsdienste als Dienstleistungen von allgemeinem Interesse einstuft: - Gesundheitsdienste gehören zu den wesentlichen Elementen des europäischen Sozialmodells; sie tragen zum wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt der EU bei und können gegenüber den Bürgern vertrauensbildend wirken – oder auch nicht. - Die Grundwerte gleicher Zugang für alle, Universalität, Gleichbehandlung und Solidarität sowie Erschwinglichkeit und finanzielle Nachhaltigkeit müssen weiter geschützt werden. - Gesundheitsdienste sind eine wichtige Quelle für die Schaffung zahlreicher qualifizierter Arbeitsplätze, sie tragen somit aktiv zur Erreichung der Zielsetzungen der Lissabon-Strategie bei und spielen eine beträchtliche wirtschaftliche und soziale Rolle. - Angesichts der allgemeinen Alterung der europäischen Bevölkerung und der steigenden grenzüberschreitenden Mobilität der Ruheständler erscheint es wichtig, rechtzeitig ausreichende Strukturen für eine angemessene Gesundheitsversorgung in Verbindung mit den betreffenden Sozialdiensten zu schaffen. - Die Gesundheitsfürsorge wird von den Mitgliedstaaten nicht hinreichend gefördert, wodurch Patientenrechte eingeschränkt werden. - Eine eindeutige Unterscheidung zwischen der Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen und der Erbringung von sonstigen sozialen Dienstleistungen von allgemeinem Interesse ist schwierig. Quelle: Entschließung des Europäischen Parlaments vom 23. Mai 2007 über Auswirkungen und Folgen der Ausklammerung von Gesundheitsdiensten aus der Richtlinie über Dienstleistungen im Binnenmarkt. Auf der Grundlage all dieser Elemente, die die EU-Politik mit der Erbringung von Gesundheitsdiensten verbinden, hat die EIB ihre Finanzierungsoperationen im Bereich Gesundheitsdienste strukturiert. Auch zukünftig kann sie ihre Tätigkeit danach ausrichten. 2.1.2 Aktionsprogramm der Gemeinschaft im Bereich der Gesundheit 2008-2013 EU-Prioritäten Trotz der mangelnden Rechtsprechung auf dem Gebiet der Gesundheit und insbesondere der Erbringung von Gesundheitsdiensten ist die EU stark in Gesundheitsthemen engagiert. Der Gesundheitsansatz der EU war vor allem auf die Stärkung von Kooperation und Koordination, die Förderung des evidenzbasierten Informations- und Wissensaustauschs sowie die Unterstützung von nationalen Entscheidungsprozessen ausgerichtet. Das „Aktionsprogramm der Gemeinschaft im Bereich der Gesundheit 2008-2013“ hat den konzeptionellen Rahmen für die Finanzierung von Gesundheitsaktivitäten durch die Europäische Kommission (siehe Kasten) geschaffen. Dieses Rahmenwerk geht weit über den Bereich öffentliche Gesundheit hinaus und behandelt auch eine Reihe bedeutender Themen im Bereich Gesundheitsdienste. Die vorrangigen Bereiche, die innerhalb dieses Rahmenwerks festgelegt wurden, sollten sich auch in einer künftigen Gesundheitsstrategie der EIB wiederfinden. Besserer Gesundheitsschutz der Bürger - Gesundheitliche Gefahren - Patientensicherheit, Verletzungen und Unfälle - Rechtsvorschriften für Blut, Gewebe und Zellen - Internationale Gesundheitsvorschriften Gesundheitsförderung zur Steigerung des Wohlstands und der Solidarität - Förderung des aktiven Alterns Überbrückung von Ungleichheiten mit besonderem Augenmerk auf den neueren Mitgliedstaaten - Kooperation zwischen Gesundheitssystemen, grenzüberschreitende Maßnahmen, Mobilität von Patienten und medizinischen Fachkräften - Ernährung, Alkohol-, Tabak- und Drogenkonsum - Qualität des sozialen und physischen Umfelds Schaffung und Verbreitung von Gesundheitswissen - Austausch von Wissen und besten Verfahren - Geschlechter- und Kindergesundheit, psychische Gesundheit - Informationen und Bildung zum Thema Gesundheit Um ihr zunehmendes Engagement im Bereich Gesundheitsdienstleistungen fortzusetzen und eine solide Grundlage dafür zu schaffen, ist die EU derzeit darum bemüht, mittels weit reichender öffentlicher Anhörungen4 eine umfassende Gesundheitspolitik und eine entsprechende Gesundheitsstrategie festzulegen. Ein erheblicher Teil der Gemeinschaftsrechtsprechung betrifft direkt oder indirekt die menschliche Gesundheit. Bei Gesundheit handelt es sich – wie bei Umwelt – um ein übergreifendes Thema, dass alle Bereiche des wirtschaftlichen und sozialen Lebens betrifft. Dies wurde im EU-Rahmenwerk “Gesundheitsfragen in allen Politikbereichen” 5 (2006) bestätigt. 4 Konsultation zu Gemeinschaftsmaßnahmen im Bereich der Gesundheitsdienstleistungen. Weitere Einzelheiten siehe http://ec.europa.eu/health/ph_overview/co_operation/mobility/community_framework_de.htm. Für weitere Einzelheiten siehe http://ec.europa.eu/health/ph_overview/other_policies/health_other_policies_de.htm. 5 Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 5 2.1.3 Eine Auswahl von 13 Projekten: ihre Relevanz in Bezug auf die EU-Prioritäten Gesundheit, insbesondere Gesundheitsdienste, stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit einer Reihe von wichtigen Politikinstrumenten der EU im Hinblick auf Wettbewerbsfähigkeit (Lissabon-Strategie), das europäische Gesellschaftsmodell (Gesundheitsfürsorge und Langzeitversorgung für die ältere Bevölkerung), Stadterneuerung und nachhaltige Städte (Charta von Leipzig) sowie Informationsgesellschaft (mittels EGesundheit). 13 Projekte wurden auf ihre Relevanz in Bezug auf die vorrangigen Bereiche der EU im Gesundheitswesen (grenzüberschreitende Mobilität und internationale Zusammenarbeit, Prävention und Gesundheitsförderung, EGesundheit, IKT) und in Umweltthemen (Umweltauswirkungen und Energieeffizienz, Stadterneuerung) geprüft. Bewertung des Beitrags von 13 Projekten zur Erreichung der politischen Ziele der EU (Anzahl der Projekte je Kategorie nach ihrem Beitrag zu den EU-Zielen: direkt und hoch, zweitrangig bzw. begrenzt, geringfügig bzw. keiner) Nachhaltige Kommunalentwicklung 8 3 6 eGesundheit und IKT-Einsatz 6 4 Umwelt und Energieeffizenz Grenzüberschr. Mobilität und internationale Zusammenarbeit 1 8 3 1 6 2 Gesundheitsförderung und Prävention 2 4 6 5 13 0 Hoch 2.2 2.2.1 Mittel Gering Aus dieser Grafik geht hervor, dass die 13 Projektbeispiele der EIB zu unterschiedlichen vorrangigen Zielen der EU beitragen, insbesondere zu nachhaltigen Städten/Stadterneuerung, eGesundheit und IKT-Einsatz. Die Projekte spielten für ihren Standort eine wichtige wirtschaftliche und soziale Rolle, egal ob es sich dabei um Großstädte, Kleinstädte oder ländliche Gebiete handelte. Zwar waren, abgesehen von Vorhaben zur langfristigen Versorgung, in allen Projekten IKTKomponenten enthalten, doch bei vielen wurden keine innovativen Anwendungen entwickelt bzw. bestand noch Raum für weitere IT-Entwicklungen, insbesondere im Hinblick auf das Networking mit anderen Leistungserbringern. Mitgliedstaaten: Trends und Probleme Arten von Gesundheitssystemen Bisher unterschieden sich die europäischen Gesundheitssysteme hauptsächlich in der Art ihrer Finanzierung. In der EU15 teilen sich die Staaten und Bevölkerungen fast zahlengleich in Systeme auf, die entweder durch allgemeine Steuern oder durch Sozialabgaben finanziert werden. Dänemark, Finnland, Irland, Italien, Portugal, Schweden, Spanien und Großbritannien verfügten bisher über einen ausschließlich aus Steuermitteln finanzierten Nationalen Gesundheitsdienst (National Health Service, NHS). Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland und Luxemburg verwendeten dagegen gesetzliche Kranken- bzw. Sozialversicherungen. Diese beiden unterschiedlichen Systeme nähern sich jedoch langsam einem neuen Modell an, das sich sowohl über soziale Abgaben als auch über allgemeine Steuern finanziert6. Gesundheitssysteme wurden auch über den prozentualen Anteil der versorgten Bevölkerung definiert (100% oder weniger). Ein anderes Unterscheidungskriterium war die Kostenerstattung, der sogenannte „Leistungskorb“. Dieses Konzept ist komplexer Natur und bezieht sich darauf, welche Gesundheitsleistungen erstattet werden und in welcher Höhe diese Erstattung (oder Zuzahlung) erfolgt sowie wie die klinischen Bedingungen sind, die bestimmte Arten von Pflegeleistungen erlauben. Eine weitere sehr wichtige Eigenschaft ist der Grad der Zentralisierung verschiedener Aspekte der Gesundheitsfürsorge. Der Bereich öffentliche Gesundheit wird aufgrund seiner rechtlichen und regulatorischen Aspekte häufig auf nationaler Ebene behandelt7, während die Erbringung klinischer Versorgungsleistungen auch in stark zentralisierten Ländern zunehmend auf regionaler Ebene verwaltet wird. Einige Mitgliedstaaten erlauben es ihren Regionen mittlerweile, Gesundheitssteuern zu erheben (z.B. Spanien und Schweden). 6 7 1993 wurden in Frankreich 7% der öffentlichen Gesundheitsausgaben durch Steuern finanziert. Heute sind es 40%. Natürlich gibt es in der Gesundheitsbildung und Gesundheitsförderung zahlreiche regionale Unterschiede. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 6 2.2.2 Gemeinsamkeiten von Gesundheitssystemen: ähnliche Probleme und Reaktionen Der Gesetzesrahmen für Anbieter von Gesundheitsleistungen und die Zahlungs- oder Finanzierungsmechanismen gehen zwar häufig auf unterschiedliche Ländertraditionen zurück, jedoch haben alle EU-Mitgliedstaaten mit ähnlichen Problemen und Schwierigkeiten zu kämpfen. Dabei handelt es sich um: - demografische Probleme: Die steigende Nachfrage nach Gesundheitsdiensten im Zusammenhang mit der Bevölkerungsalterung ist auf die altersbedingten Krankheiten in Verbindung mit dem zunehmenden Wandel der Familienstrukturen zurückzuführen, der zu einem Rückgang der Pflege innerhalb der Familie führen könnte. Projekt 2. Demografische Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf den Bedarf an Gesundheits- und Sozialinfrastrukturen. Das neue spanische Gesetz über Abhängigkeit ist ein sozialer Meilenstein in Europa. Dieses Gesetz schafft ein neues universales Recht – das Recht von Personen, die nicht für sich selbst sorgen können, auf Pflege durch den Staat und auf eine Reihe von garantierten Leistungen nach dem Grundsatz der Gleichheit, Gerechtigkeit und Universalität. Neben demografischer Entwicklungen und dem Wandel von einem familienzu einem gemeinschaftsbasierten Pflegemodell ist es dringend notwendig, Sozial- und Gesundheitsinfrastrukturen wie Pflegeheime und Tagespflegezentren auszubauen und zu modernisieren. Angesichts der hohen Nachfrage werden die Investitionen in diesem Bereich zweifelsohne nicht nur in Spanien, sondern in ganz Europa schnell zunehmen. - epidemiologische Probleme: An einem gewissen Punkt erfolgt in Entwicklungsländern der sogenannte „epidemiologische Übergang“ von vorwiegend Infektionskrankheiten zu chronischen Erkrankungen. In Europa war dies bereits vor Jahrzehnten der Fall, jedoch haben wir es jetzt offenbar mit einer zweiten Phase chronischer Erkrankungen zu tun, die nicht nur die Morbidität und Sterblichkeit der Bevölkerung über 60 Jahre erhöhen, sondern auch viel früher auslösen. Fettleibigkeit, Diabetes und metabolisches Syndrom treten häufig bereits in der Jugend oder gar früher auf. Bisher hat dieser Trend zwar noch nicht zu einer Verringerung der durchschnittlichen Lebensdauer geführt, wahrscheinlich jedoch den Anstieg der Lebenserwartung verlangsamt. Dies hat für die Gesundheitssysteme zur Folge, dass nicht nur Ältere häufig Gesundheitsdienste benötigen, sondern auch jüngere Menschen unter langfristigen und komplexen gesundheitlichen Einschränkungen und Krankheiten leiden. - technisch bedingten Kostendruck: Neue Technologien führen zwar nicht zwangsläufig zu höheren Kosten, doch wirken sie sich – wie die Vergangenheit zeigt – häufig kostentreibend aus. Außerdem sind die meisten Gesundheitsmärkte in Europa stark reguliert und stehen unter politischem Einfluss. Folglich trug der zunehmende (und häufig ineffiziente) Einsatz von Technologie auch zu einem kontinuierlichen Kostenanstieg bei. - Haushaltsprobleme: Im weltweiten Vergleich sind die meisten EU-Länder reich, doch können sie aufgrund internationaler makroökonomischer Schwierigkeiten die öffentlichen Ausgaben nur noch schwer auf hohem und steigendem Niveau halten. Folglich mussten viele ehemals großzügige Haushaltsposten im Sozialbereich reduziert werden oder konnten zumindest bei weitem nicht mehr so stark wachsen wie bisher. Da die Kosten ungeachtet dessen weiter schnell anstiegen, ging die öffentliche Finanzierung von Gesundheitsdiensten auf ein geringes Niveau zurück. - Qualitätsprobleme: Globalisierung und zunehmende Informationsflüsse haben in allen Sektoren mehr Transparenz und Wettbewerb zur Folge. Zwar dürfte die Gesundheitsfürsorge vor direktem Wettbewerb geschützt sein, doch hat die zunehmende internationale Öffnung zu der Frankreich – „Plan Hôpitaux 2007” Erkenntnis geführt, dass Dinge nicht zwangsläufig 2003 leitete die französische Regierung unter dem Namen gut sind, nur weil sie „schon immer so gemacht „Plan Hôpitaux 2007” einen ehrgeizigen Reformplan ein. wurden“. In praktisch allen EU15-Ländern wurden Ziel dieser Reform war es, die allgemeine Effizienz und Verwaltung im Krankenhaussektor zu verbessern und die Reformstrategien entwickelt, die darauf abzielen, die Modernisierung der französischen Krankenhäuser Gesundheitsfürsorge transparenter und effizienter voranzutreiben, indem ihnen Investitionen ermöglicht zu gestalten und einen schnelleren Zugang zu wurden, die aufgrund der Haushaltsengpässe ansonsten Versorgungsleistungen und neuen unmöglich gewesen wären. Die drei wichtigsten Reformelemente sind die Modernisierung von Behandlungsmethoden zu ermöglichen. Vorrangige Gesundheitseinrichtungen, die Vereinfachung der Planung Ziele sind dabei Qualitätskontrolle und im Krankenhaussektor, die Erneuerung des evidenzbasierte Medizin. Finanzierungssystems von Krankenhäusern und eine neue - Aspekte der Krankeninfrastruktur: Die Rolle und Funktion der Krankenhäuser hat sich in den vergangenen Jahrzehnten von Grund auf geändert. Früher waren sie vor allem Zufluchtsort für alte, Führungsstruktur für öffentliche Krankenhäuser. Im Rahmen des Plans beabsichtigt die Regierung, den Krankenhäusern zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 7 arme und (infizierte) kranke Menschen. Ende der 1950er-Jahre wandelten sich Krankenhäuser in Orte, an denen eine effiziente Gesundheitsversorgung erbracht, Forschung betrieben und innovative Entwicklungen angewandt wurden. Vor der Energiekrise der 1970er-Jahre wurden zahlreiche europäische Krankenhäuser so gebaut, dass sie den neuen quantitativen (Baby-Boom, Immigration) und qualitativen Anforderungen (die Patienten wollten nicht mehr in überfüllten Zimmern liegen) entsprachen. Diese „neuen“ Krankenhäuser basierten häufig auf überholten Plänen und sind mittlerweile veraltet: Ihre Bettenkapazität ist zu hoch und basiert auf einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von mindestens 15 Tagen8. Es gibt nur wenig ambulante Einrichtungen, keine ambulante Chirurgie, unzureichende Hygienekonzepte, einen hohen Energieverbrauch, keine Klimaanlagen und zu wenig Schutz der Privatsphäre. Einige Länder haben bereits intensiv in Krankenhäuser investiert, die für das 21. Jahrhundert konzipiert sind. Es bleibt jedoch noch viel zu tun. Als Reaktion auf diese Problembereiche haben die EU-Mitgliedstaaten versucht, ihre Systeme für die Finanzierung und Bereitstellung von Gesundheitsfürsorge zu reformieren. Diese Reformversuche umfassen: a) Restrukturierung der Gesundheitsfürsorge: - Maßnahmen zur Senkung der Betriebskosten durch die Steigerung der Effizienz von Gesundheitsdiensten, die Einführung von Qualitätskontrollmechanismen und die Forderung einer Evidenzbasis für sämtliche Interventionen im Gesundheitsbereich. Vor diesem Hintergrund haben die Mitgliedstaaten begonnen, ihre Krankenhausinfrastruktur zu modernisieren und zu erneuern (häufig der größte Kostenfaktor bei der Bereitstellung von Gesundheitsfürsorge), indem sie alte, kostenintensive und häufig dezentralisierte Strukturen durch neue, fortschrittliche Einrichtungen ersetzen. Dabei werden Informations- und Kommunikationstechnologien eingeführt, um eGesundheit, evidenzbasierte Medizin, eine bessere Kommunikation und Koordination sowie Forschung und Entwicklung zu erleichtern. - Einführung von mehr Transparenz, Verantwortung der einzelnen Beteiligten und Wettbewerb bei Gesundheitsdiensten Restrukturierung der Finanzierungssysteme für die Gesundheitsversorgung, um ihre Abhängigkeit von den Lohnnebenkosten zu verringern (z.B. durch eine stärkere direkte Finanzierung über das Steuersystem) Starke Fokussierung auf der Prävention statt auf der Heilmedizin, d.h. auf der öffentlichen Gesundheit (Antiraucher-Kampagnen, Schutz von Umwelt und Gesundheit, Impfungen, Förderung des Ernährungsbewusstseins usw.) - - - Ausbau der ambulanten Pflege und bessere Koordination der Gesundheits- und Sozialversorgung für ältere und behinderte Menschen. Konventionelle Akutkrankenhäuser sind kostenintensiv und ungeeignet für alles, was über die akute Behandlung hinausgeht. Alle Länder haben versucht, die ambulante Behandlung oder sonstige weniger kostenintensive Einrichtungen zu fördern und gleichzeitig die Koordination zwischen den verschiedenen Kategorien medizinischer Fachkräfte zu verbessern. Dadurch kam den Allgemeinmedizinern zunehmend eine entscheidende Rolle zu und es wurden Behandlungsnetzwerke geschaffen. Dies führte auch zu einer dezentralisierteren Organisationsstruktur. b) IKT-Entwicklungen: Alle europäischen Länder sind sich der Tatsache bewusst, dass sie in ihrem Gesundheitssektor die Informationstechnologie nicht ausreichend nutzen. Dieses Problem ist älter, als es scheint, da es ursprünglich auf die 1960er-Jahre zurückgeht. Es hat jedoch mit dem Aufkommen der PCs, dem Internet und den Mobiltelefonen eine neue Dimension angenommen. Die EU versuchte zwar, die potenziellen Vorteile einer Nutzung von IKT im Gesundheitsbereich hervorzuheben, doch sind die nationalen Ausgaben hierfür nach wie vor recht gering (etwa 1,5% der Krankenhausausgaben). Die für neue Technologien erforderlichen Investitionen fallen gewöhnlich höher als erwartet aus, da hohe Summen in die Schulung der Mitarbeiter und in die Instandhaltung der Anlagen investiert werden müssen. IKT-Systeme werden sicherlich in der Zukunft die Grundlage der medizinischen Versorgung bilden. Sie sind jedoch komplexer Natur und mit 8 2007 betrug die Aufenthaltsdauer für akute Behandlungen in Frankreich fünf Tage. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 8 großen Datenschutzproblemen verbunden. Zudem ist ihre Installation und Nutzung sehr zeitaufwändig. Gesundheitseinrichtungen benötigen daher solide und finanzstarke öffentliche und private Partner. c) Lösungen im privaten Sektor: In den meisten EU-Ländern gibt es private Krankenhäuser, die entweder einen Erwerbszweck verfolgen oder nicht. Outsourcing und die Vergabe an private Subunternehmen stellen für einige Einrichtungen zwar eine willkommene Gelegenheit dar, werden in der Regel jedoch von Gewerkschaften und Krankenhausleitungen nicht begrüßt. Bereits vor 15 Jahren bestand ein gewisses Interesse an öffentlichprivaten Partnerschaften (PPP) im Gesundheitswesen. Einen Boom erlebten sie jedoch erst in jüngerer Zeit. „PPP” ist ein allgemeiner Begriff, der für sehr unterschiedliche Projektarten verwendet wurde: von integrierten Versorgungsmodellen über den Bau und die langfristige Instandhaltung (30-40 Jahre wie im Fall des Vereinigten Königreichs) eines Gebäudes bis hin zu Kooperationen mit begrenzter Laufzeit, wie dem Bau oder der kurzfristigen Verwaltung einiger Einrichtungen. Die Kriterien für die Evaluierung, den Vergleich und die Beurteilung von PPPs im Gesundheitsbereich müssen daher auf die Anforderungen der jeweiligen Situation zugeschnitten werden. Es gibt nämlich kein standardisiertes, allgemeingültiges PPP-Modell für das Gesundheitswesen. Nicht alle Probleme sind in der ganzen EU identisch. Auch wenn überall ähnliche Situationen herrschen, unterscheiden sich die einzelnen Länder doch in einigen Punkten. Gesundheitsausgaben betragen in Westeuropa zwischen 7 und 11% des Bruttoinlandprodukts (BIP); die Wachstumsrate war in den letzten 30 Jahren jedoch nicht einheitlich. Viele Aspekte wie der prozentuale Anteil der Primärärzte am Ärztestand, die Anzahl der Krankenhäuser, die Anzahl der Krankenschwestern pro Arzt, die durchschnittliche Krankenhausaufenthaltsdauer, die Anzahl der verschriebenen Medikamente pro Einwohner und Jahr und die Operationsart und –rate bei bestimmten Symptomen variieren zwischen und sogar innerhalb der einzelnen Länder. Ferner besteht zwischen dem Gesundheitssystem und den Gesundheitsausgaben eines Landes und seinen Ergebnisindikatoren im Gesundheitsbereich kein direkter Zusammenhang. In einigen der neuen EU-Mitgliedstaaten sieht die Lage ebenfalls anders aus. Obwohl in der gesamten EU ähnliche demografische und epidemiologische Probleme herrschen, verfügten die meisten der ehemaligen kommunistischen Länder ursprünglich über ein einheitliches Gesundheitssystem, das von der Regierung kontrolliert und verwaltet wurde und einen universalen Zugang und Versorgungsanspruch gewährte. Nach dem Niedergang des Kommunismus wurden diese Systeme generell durch Modelle, die auf Sozialversicherungen mit privaten Komponenten basieren, oder durch staatlich kontrollierte Modelle (NHS) ersetzt. In vielen Fällen haben sich diese neuen Systeme jedoch noch nicht vollständig etabliert. Ferner sind die Infrastrukturen für die Erbringung von Gesundheitsleistungen häufig veraltet, entsprechen nicht mehr dem heutigen Standard und können nicht so leicht in moderne High-Tech-Zentren umgewandelt werden. Investitionen in Gesundheitsinfrastruktur sind daher wünschenswert, stehen jedoch häufig in Konflikt mit dem sonstigen Investitionsbedarf im Bereich öffentliche Infrastrukturen. Da es sich bei der Gesundheitsfürsorge nicht um den einzigen vorrangigen Bereich handelt, müssen die neuen Mitgliedstaaten die schwierige Entscheidung treffen, welche Infrastrukturinvestitionen als erste zu tätigen sind. In den einzelnen Mitgliedstaaten wurden all diese Reformen unterschiedlich stark umgesetzt und die entsprechenden Probleme mit unterschiedlichem Erfolg bekämpft. In einigen Ländern wurden zwar wichtige Schritte unternommen, nirgends wurden jedoch alle Probleme gelöst. Häufig stellen die derzeitigen Reformen nur einen ersten Schritt im Umgang mit externen Veränderungen dar. Das volle Ausmaß der Reformmaßnahmen hängt von der langfristigen Entwicklung demografischer, epidemiologischer und migratorischer Trends ab. Dabei gilt es auch zu berücksichtigen, dass Reformen häufig nur schwer umzusetzen sind, da sie an etablierten Interessen und Sozialsystemen rütteln, die bereits seit mehr als 100 Jahren bestehen. 2.2.3 Eine Auswahl von 13 Projekten: ihre Relevanz in Bezug auf nationale/regionale Prioritäten Alle zwölf eingehend analysierten Krankenhausinfrastruktur-Projekte waren Bestandteil der nationalen/regionalen Krankenhauspläne. Ein besonderer Schwerpunkt wurde auf Kostenkontrolle und Effizienzsteigerungen gelegt. In den meisten Fällen wurden neue Infrastrukturen zusammen mit neuen Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 9 Prozessen implementiert und dabei der Qualitätskontrolle besondere Aufmerksamkeit gewidmet. In einigen Fällen hätte jedoch der evidenzbasierte Entscheidungsprozess weiterentwickelt sein können. Neue Infrastrukturen waren auch eine Reaktion auf den zunehmenden Wettbewerb und die steigende Transparenz sowie auf neue Vergütungssysteme – vor allem diagnosebezogene Fallgruppen (Diagnosis Related Groups, DRG) – die den Krankenhäusern starke Anreize lieferten, durch eine Verringerung der Aufenthaltsdauer ihre Effizienz zu steigern. Die nachfolgend beschriebene Reduzierung der Bettenzahl, die Bestandteil der meisten EIB-Operationen war, steht in vollem Einklang mit dem Schwerpunkt, der auf Effizienz und den Ausbau nicht stationärer und ambulanter Leistungen gelegt wird. Das einzige Sozialinfrastruktur-Projekt Pflege für ältere und behinderte Menschen) ist als Reaktion auf die drastischen demografischen und soziologischen Entwicklungen in ganz Europa zu verstehen. Die große Anzahl von kleinen, in der Region verstreut liegenden Teilvorhaben war zudem für die ländliche Region, die über einen hohen prozentualen Anteil von älteren Einwohnern verfügt, sehr geeignet. Projektträger und Endbegünstigte haben auf die hohe Sensitivität von Gesundheitsdiensten im lokalen politischen Umfeld hingewiesen. Tatsächlich führen Effizienzsteigerungen und Modernisierungsmaßnahmen häufig zur Schließung von Krankenhäusern und zur Entlassung des Personals. Dies stellt ein gravierendes Problem dar. Daher wurden alle Projekte intensiv von den lokalen Regierungen überwacht. 2.3 2.3.1 Prüfung des Mandats, der Politik und des Gesundheitsportfolios der EIB Ursprüngliches Mandat (1997-1999), Bestätigung und anfängliche Strategie (1999-2003) Das Mandat: Seit 1997 (Gipfel Amsterdam) trägt die EIB mit ihren Darlehen zur europäischen Wachstums- und Entwicklungspolitik bei, um die Schaffung von Humankapital – Gesundheit und Bildung zu unterstützen. Nachdem die Bank das Amsterdam Sonderaktionsprogramm (ASAP, Juli 1997) bekannt gegeben hatte, wurden dem Verwaltungsrat der EIB mehrere Strategiepapiere vorgelegt. 1999 wurde Humankapital (Bildung und Gesundheit) als eine Priorität für die Entwicklung und Tätigkeit der EIB eingestuft. Nach dem Kölner Gipfel wurde das Förderkriterium Humankapital auf die Bewerberländer für die Mitgliedschaft in der EU ausgeweitet. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde die Förderungswürdigkeit noch einmal geografisch ausgeweitet, und zwar auf Länder, die über ein Partnerschaftsabkommen mit der EU verfügen. Im Jahr 2000 wurde die andere Komponente von Humankapital „Allgemeine und berufliche Bildung“ neben Forschung und Entwicklung und Informations- und Kommunikationstechnologie in die Innovation-2010Initiative (i2i) aufgenommen, während Gesundheit weiter unter dem eigenständigen Förderkriterium Humankapital für Finanzierungsbeiträge in Betracht kam. Dies hatte anfänglich keine Auswirkungen auf die Akzeptanz und Auswahl neuer EIB-Projekte, da „Humankapital“ nach wie vor oberste Priorität zukam. Die anfängliche Strategie und ihre Umsetzung: Die Begleitunterlage zum Gesundheitssektor, die 1999 dem OGP beigefügt wurde, legte fünf Hauptempfehlungen für die Entwicklung des Gesundheitsportfolios (siehe nachstehende Tabelle) fest und nannte acht Hauptprioritätsbereiche für die Tätigkeit der EIB im Gesundheitssektor. Das Papier wies auch auf die Hauptprobleme der EU-Mitgliedstaaten im Bereich Gesundheit und Gesundheitssysteme hin und empfahl, den Schwerpunkt auf Projekte zu legen, die zur Steigerung der Effizienz und Qualität der Gesundheitssysteme beitragen und dem tatsächlichen epidemiologischen und sozialen Bedarf Rechnung tragen. Diese Unterlage ist ausgewogen und zeigt die wichtigsten Herausforderungen auf, die es anzugehen gilt. In dem Papier wurde versucht, das Gesundheitsmandat der EU (öffentliche Gesundheit, Humankapital) mit den Schwierigkeiten der Gesundheitssysteme der Mitgliedstaaten, ihren Reformversuchen (Effizienz- und Qualitätsverbesserung, Wandel zu mehr ambulanter Pflege, Langzeitversorgung und Alterspflege) und den strategischen Zielen und Operationen der EIB (Gesundheitsinfrastruktur, vorwiegend Akutkrankenhäuser) in Einklang zu bringen. Es ist festzustellen, dass eine Reihe der wichtigen operativen Mitarbeiter in den Abteilungen der Bank diese spezifische Gesundheitsstrategie gar nicht kannten. Dieses Problem muss unbedingt angegangen werden, insbesondere in Zeiten hoher Mitarbeiterfluktuation. Aus der Analyse der verschiedenen Parameter der Strategie geht jedoch hervor, dass das Portfolio der Bank nicht ausreichend diversifiziert ist und viele der ursprünglichen Empfehlungen nicht vollständig umgesetzt worden sind. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 10 Ermittlung und Verbreitung von Good Practices Gesundheitsverträglichkeitsprüfungen bei allen Projektarten Proaktive Ausgewählte Projekte Keine Beschränkung auf Akutkrankenhäuser EIB-Strategie EIB-Tätigkeit Anmerkungen und Empfehlungen Anteil der Krankenhausinfrastruktur: unterstützt durch Projektdarlehen: 88% des unterzeichneten Volumens, 73% der Projekte unterstützt durch Globaldarlehen: 56% des an Krankenhäuser vergebenen Volumens Krankenhäuser: Neubau 9% Krankenhäuser: Neubau u. Instandsetzungen 19% Der Schwerpunkt liegt sowohl bei Projekt- als auch bei Globaldarlehen konstant auf Krankenhausinfrastrukturen. Auch wenn durch die Mindestdarlehensgröße eine gewisse Einschränkung gegeben ist, gilt dies nicht für Globaldarlehen. Festzustellen ist, dass rund 8% aller Teilfinanzierungen im Gesundheitswesen nicht direkt in den Bereich Humangesundheit, sondern in den Veterinärbereich flossen. Sonstiges 5% Sonstige Gesundheitsdienste 5% Primärversorgungsinfrastruktur 3% Krankenhäuser: Instandsetzungen u. Ausbau 59% Im Verlauf der Jahre, in denen sich die EIB im Gesundheitsbereich engagiert hat, nahm die Bank an zahlreichen Konferenzen teil und erstellte mehrere länderspezifische Sektorpapiere. Es wurde eine große Konferenz abgehalten, an der die Bank gemeinsam mit wichtigen internationalen Gesundheitsbehörden und -institutionen teilnahm. Allerdings geht aus dem Portfolio und aus Diskussionen mit EIB-Mitarbeitern ein ziemlich reaktives Projektportfolio hervor. Dies liegt vor allem daran, dass die von nationalen öffentlichen Behörden unterstützten Projekte zum Zeitpunkt des Einschaltens der Bank häufig bereits weit fortgeschritten sind. Ferner ging die Sensitivität gegenüber Gesundheitsprojekten innerhalb der Bank weit auseinander, da hinsichtlich der aktiven Suche nach „subtileren“ Gesundheitsprojekten nämlich ein gewisses Zögern festzustellen war. Für alle EIB-Projekte ist eine Due-diligence-Prüfung von Umweltaspekten erforderlich, die in der die Umweltauswirkungen betreffenden Anlage einen Punkt „Auswirkungen auf die Gesundheit“ enthält. Festlegung einer Gesundheitsstrategie mit Begründung des EIB-Engagements, Prioritäten und Projektermittlungsmechanismen. Diese Strategie sollte umfassend diskutiert und innerhalb der EIB verbreitet werden. Es gibt keine formellen Kanäle für die Ermittlung und Verbreitung von Good Practices. Die EIB ist Mitglied des Europäischen Observatoriums für Gesundheitssysteme und Gesundheitspolitik und des European Union Health Property Network (die Bank war Gründungsmitglied beider Organisationen). Die Rolle der Bank besteht jedoch im Wesentlichen in der finanziellen Unterstützung und Teilnahme an Konferenzen. Diese Organisationen werden nicht ausreichend zur Verbreitung von Best Practices genutzt, die aus EIB-Projekten und der kollektiven Erfahrung der EIB hervorgehen. Auch die Entwicklung von BenchmarkingInstrumenten für Projektprüfungen ist unzureichend. Die EIB hat gemeinschaftlich umfangreiche Erfahrungen mit Krankenhausbauprojekten gesammelt. Dieses spezifische Know-how sollte weiterentwickelt und stärker angewandt werden insbesondere außerhalb der EU, wo potenziell eine höhere Nachfrage nach einem solchen Fachwissen besteht. Die Einrichtung eines internen „Wissensmanagements“ erscheint erforderlich. Die EIB sollte in Betracht ziehen, noch aktiver mit den relevanten Organisationen zusammenzuarbeiten (d.h. Fallstudien zu veröffentlichen) und ein freiwilliges Netz von „EIBKrankenhäusern" zu unterstützen. Insbesondere angesichts der jüngsten EUStrategie „Gesundheitsfragen in allen Politikbereichen“ könnten in Zukunft auch bei Projekten in der EU Gesundheitsverträglichkeitsprüfungen in Betracht gezogen werden. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 11 Entwicklung von Maßstäben für Gesundheitsverträglichkeitsprüfungen zwecks Vergleichbarkeit der Ex-ante- und Ex-post-Indikatoren EIB-Strategie EIB-Tätigkeit Anmerkungen und Empfehlungen Dies erfolgt nur sehr selten bzw. in einer relativ partiellen Sichtweise (mit Schwerpunkt auf der Bettenanzahl, dem Patientenvolumen und der Aufenthaltsdauer). Die Ziele werden gewöhnlich nicht in klar definierten quantitativen Maßstäben und Indikatoren umgesetzt und es fehlen Referenzdaten (siehe Abschnitt 3.3.2). Das EIB-Personal erklärte diesen Umstand damit, dass sich viele Projektträger strikt weigerten, Zahlen bereitzustellen. In einigen Fällen ging dies sogar so weit, dass der Projektträger seine Beziehung zur EIB abbrach. Die EIB könnte bei der Überwachung der Durchführung und Auswirkungen des Investitionsvorhabens strenger vorgehen und z.B. vom Projektträger verlangen, 5-10 Schlüsselindikatoren festzulegen und zu überwachen. Mit dem Bau eines neuen Krankenhauses wird nicht automatisch der Bevölkerung eine bessere Versorgung bereitgestellt. Die Projektdurchführung an sich ist somit kein Indikator für die Wirksamkeit des Vorhabens. Rechenschaftspflicht und Berichterstattung über die Ergebnisse sind in der jüngsten Vergangenheit zur Routine geworden. Diese Forderungen sollten ausführlich begründet werden (EIB-Broschüre usw.). Die Unausgewogenheit des Portfolios im Vergleich zu den strategischen Zielen wird in der folgenden Grafik veranschaulicht: Bewertung des Projektportfolios im Vergleich zu den strategischen Zielen der EIB EIB-Prioritäten im Gesundheitsbereich (Begleitunterlage zum OGP 1999) 1 Rationalisierungsvorhaben zum Abbau von Überkapazitäten 2 Modernisierung vorhandener Kapazitäten, wenn die Bausubstanz und/oder die Ausstattung schlecht sind 1 3 Schwerpunkt auf Universitätskliniken/Lehrkrankenhäuser mit Gewicht auf Forschung und Versorgung von komplizierten Fällen 3 4 Medizinische/paramedizinische Ausbildungsstätten mit innovativen Ansätzen 5 Vorkehrungen auf kommunaler Ebene mit oder ohne Infrastruktureinrichtungen, durch die die Versorgung auf innovativere und kostenwirksamere Weise bereitgestellt werden soll 6 Sonstige innovative, FuE-intensive Projekte, die sich auf Prozesse, Produkte oder organisatorische Aspekte der Gesundheitsfürsorge beziehen 7 Geistige Behinderung und Lernbehinderung 8 Gesundheitsfürsorge für alte Menschen, insbesondere Verhütung oder Verzögerung von Invalidität 2.3.2 60% 22% 11% 89% 2 24% 27% 49% 4 10% 26% 64% 5 7% 31% 62% 6 11% 56% 33% 80% 7 3% 17% 8 3% 18% 78% 19% Hoch Mittel Gering Überprüfung der Förderkriterien und Prioritäten: 2004-2007 a. Aktualisierung der Leitlinien für die Förderungswürdigkeit (2004) Das Mandat der EIB zur Finanzierung von Gesundheitsprojekten wurde zwar in diesem Zeitraum nicht revidiert, der politische Rahmen jedoch geändert. 2004 wurde eine Aktualisierung der Leitlinien für die Förderungswürdigkeit im Hinblick auf die Finanzierungstätigkeit der Bank, darunter im Bereich Gesundheit, vorgenommen (Ausweitung der Förderkategorien für die Finanzierungstätigkeit der EIB auf drei Hauptbereiche mit 19 Unterkriterien – siehe Tabelle in Anlage 2): - Maßnahmen gegen die unangemessene Bereitstellung von Gesundheitsfinanzierungen; Behebung der Mängel alter Gesundheitsinfrastrukturen und gleichzeitig Bemühung um eine Erhöhung der künftigen Tragfähigkeit der Investitionsvorhaben; Ermittlung des geeigneten Versorgungsmodells und der dafür angemessenen Finanzierungsart. Der Wechsel von den acht 1999 festgelegten Prioritäten zu drei breit gefassten Bereichen sowie die Hinzunahme von separaten Investitionskategorien innerhalb dieser drei großen Bereiche beruhen auf den Definitionen der EU-Kommission. Ihre Anwendung blieb jedoch weitgehend im Unklaren. Die Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 12 19 Unterkriterien scheinen gegenüber der vorherigen Liste aus dem Jahr 1999 keinen technischen Zusatznutzen zu bringen. Tatsächlich führen sie zu mehr Unklarheit und zu weniger Transparenz. Die neuen Kriterien sind für die Politik der EU und der Mitgliedstaaten zwar relevant, hatten jedoch keine Auswirkungen auf die Projektauswahl. Nach wie vor kamen die gleichen Projekte für einen Finanzierungsbeitrag in Betracht. b. Neue EIB-Strategie (2005) Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung der Bank im Jahr 2005 wurde Gesundheit de facto als zweitrangiges Ziel eingestuft, was aus dem Operativen Gesamtplan 2007-2009 (OGP) hervorgeht. Im OGP 2007-2009 legte die Bank folgende vorrangigen Ziele und Prioritäten fest: wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt (Konvergenz), TEN, i2i, Umwelt und KMU (siehe nachfolgender Kasten). Zwar wurde Humankapital beibehalten, doch wurde nur Bildung oberste Priorität im Rahmen von i2i eingeräumt. Dem Bereich Gesundheit wurde somit nur eine zweitrangige Priorität zuerkannt. In der Folge kam die Identifizierung neuer Gesundheitsoperationen im ersten Halbjahr 2007 nahezu zum Erliegen. „In Einklang mit der erneuerten Kohäsionspolitik für den Zeitraum 2007-2013 wird die Bank ihre Tätigkeit zur Unterstützung der Regionalentwicklung auf die Förderung der Konvergenz konzentrieren. (...) Außerhalb der Konvergenzregionen ist die neue EU-Regionalpolitik auf die Ziele Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung (was auf der Ebene der EIB hauptsächlich die Bereiche i2i, TEN, KMU und Umwelt betrifft) sowie Europäische territoriale Zusammenarbeit ausgerichtet.” (OGP 2007-2009, S.12) Gesundheitsvorhaben in Konvergenzregionen können problemlos finanziert werden. Dies gilt insbesondere für neue Mitgliedstaaten, in denen die Nachfrage nach Gesundheitsprojekten derzeit jedoch ziemlich gering ist. Diese Länder weisen in verschiedenen Bereichen einen Mangel an Infrastruktur auf und konzentrieren sich zunächst auf den Bedarf, den sie als dringlicher einstufen, wie z.B. neue Straßen (dies wird aus den relativ geringen Investitionskosten ersichtlich, die bei Multisektor-Rahmendarlehen in diesen Ländern für Gesundheit vorgesehen sind). Der OGP 2007-2009 enthält auch Operationen, die gemeinsam von der Bank und dem Europäischen Investitionsfonds ausgeführt werden. Dies könnte interessante Möglichkeiten für gemeinsame Gesundheitsprojekte eröffnen. c. Wiederaufnahme des Bereichs Gesundheit Kommunalentwicklung“, September 2007: in das Förderkriterium „nachhaltige Die Umwelt im Allgemeinen und die soziale und städtische Umwelt im Besonderen sind Kategorien, in die die EIB allgemeine Gesundheitsprojekte einordnen kann, insbesondere jene, die Umwelt und Gesundheit sowie Gesundheitsinfrastruktur betreffen. Bisher wurden Gesundheitsprojekte der EIB nicht unter die Kategorie Umwelt eingeordnet, obwohl viele zur Verbesserung und Restrukturierung europäischer Städte beigetragen haben. Evaluierungsbeispiele aus Deutschland und Italien zeigen, dass die komplette Sanierung der Gesundheitsinfrastruktur einer Stadt oder einer Region im gesamten Restrukturierungs- und Modernisierungsprozess dieser Standorte in Deutschland und auch in der strukturellen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung eines gesamten städtischen Außenbezirks eine wichtige Rolle gespielt hat. Vor kurzem wurde Gesundheit im Rahmen des OGP 2008-2010 durch die Aufnahme in die Förderkategorie „Umwelt – nachhaltige Kommunalentwicklung” wieder als eine Kernpriorität eingestuft. Die Entscheidung des EIB-Managements ist zwar nachvollziehbar, schränkt jedoch die Sichtbarkeit des Sektors ein, da er lediglich als Komponente einer Unterkategorie behandelt wird. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 13 2.3.3 Eine Auswahl von 13 Projekten: ihre Relevanz in Bezug auf EIB-Förderkriterien Mit einer Ausnahme erfüllten alle eingehend analysierten Projekte neben Humankapital/Gesundheit mindestens ein weiteres Förderkriterium. 9 der 13 Projekte lagen in einem Ziel-1- oder Ziel-2-Gebiet für Regionalentwicklung oder in einem Beitrittsland. Weitere Förderkriterien waren Bildung (im Rahmen von i2i und/oder Humankapital), i2i/Informationstechnologie (3 Projekte) und i2i/Forschung und Entwicklung (3 Projekte)9. Projekt 11 Der Projektträger hat erheblich zu einer besseren Wettbewerbsfähigkeit deutscher Krankenhäuser beigetragen, indem er innovative Managementtechniken einführte und vor allem, indem er äußerste Transparenz gewährte und z.B. durch die Veröffentlichung von Qualitätsberichten seinen Konkurrenten ermöglichte, die gleichen Techniken anzuwenden. Der Projektträger hat wahrscheinlich positive Änderungen bewirkt. Diese wichtige Rolle wird jedoch in der derzeitigen i2i-Definition nicht anerkannt. Der Projektträger sieht Technologie nicht als wichtigste Komponente von Innovation an. Anstatt die fortschrittlichsten und komplexesten Technologien zu verwenden, ermittelt der Projektträger einen wichtigeren Beitrag, indem er in den Krankenhäusern vereinfachte Technologien testet, die auch in den osteuropäischen Ländern angewandt werden können. Nach der dynamischen Ansicht des Projektträgers üben Transparenz und Technologietransfer zur Konkurrenz einen zusätzlichen Leistungsdruck auf die Gruppe aus und zwingen sie, sich stetig zu verbessern. Es waren einige Unstimmigkeiten bei der Ermittlung der Förderkriterien festzustellen. Insbesondere scheint es keine eindeutige Definition zu geben, wann ein Gesundheitsprojekt in Einklang mit i2i (Bildung, Informationstechnologie sowie Forschung und Entwicklung) steht. In den einzelnen Ländern werden Universitätskliniken und Lehrkrankenhäuser sehr unterschiedlich definiert. Die Bezeichnung reicht somit nicht als alleiniges Kriterium, um ein Projekt in die Kategorie i2i/Bildung einzuordnen. Es wurden Fragen aufgeworfen wie: Reicht es, dass Ärzte ausgebildet werden, um ein Projekt in die Kategorie Bildung einzuordnen oder müssen spezifische Komponenten, die mit Bildung assoziiert werden (z.B. Lehrräume), vorhanden sein? Auch allgemeinere Fragen wurden gestellt: Welche Bedeutung hat Innovation für Krankenhäuser? Wie können Krankenhäuser zur Steigerung der Wissensbasis und Wettbewerbsfähigkeit der Gesundheitsbranche beitragen? Ist die derzeitige i2i-Definition (beschränkt auf FuE, IKT, allgemeine und berufliche Bildung) so konzipiert, dass Projekte wie Projekt 11 (d.h. Prozessinnovation), die zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Gesundheitsbranche in der EU beitragen, anerkannt werden? Kein einziges Projekt fiel in der Kategorie i2i unter „Verbreitung von Innovation“. Klare Richtlinien über die Klassifizierung von i2i im Gesundheitsbereich sind erforderlich. EIB-Prioritäten im Gesundheitsbereich (Begleitunterlage zum OGP 1999) Bewertung der 13 Projekte im Vergleich zu den strategischen Zielen der EIB (Nummer siehe Tabelle) 1 Rationalisierungsvorhaben zum Abbau von Überkapazitäten -1- 2 Modernisierung vorhandener Kapazitäten, wenn die Bausubstanz und/oder die Ausstattung schlecht sind -2- 3 Schwerpunkt auf Universitätskliniken/Lehrkrankenhäuser mit Gewicht auf Forschung und Versorgung von komplizierten Fällen 4 Medizinische/paramedizinische Ausbildungsstätten mit innovativen Ansätzen 5 Vorkehrungen auf kommunaler Ebene mit oder ohne Infrastruktureinrichtungen, durch die die Versorgung auf innovativere und kostenwirksamere Weise bereitgestellt werden soll 6 Sonstige innovative, FuE-intensive Projekte, die sich auf Prozesse, Produkte oder organisatorische Aspekte der Gesundheitsfürsorge beziehen 7 Geistige Behinderung und Lernbehinderung 8 Gesundheitsfürsorge für alte Menschen, insbesondere Verhütung oder Verzögerung von Invalidität 13 0 4 7 -3- 2 3 4 6 -4- 2 4 7 -5- 2 4 7 -6- 2 -7- 1 -8- 1 2 9 4 8 5 7 13 0 Hoch Mittel Gering Die oben genannten Ergebnisse (Abschnitt 2.3.1) werden auch durch die spezifische Analyse der evaluierten Projekte bestätigt. Mit einer Ausnahme wurden alle evaluierten Projekte vor 2004 geprüft. Nur wenige trugen wesentlich zu den Zielen 4-8 bei. Primäres Ziel war es, die Infrastruktur so zu modernisieren, dass die heutigen Standards, insbesondere im Hinblick auf Informationstechnologie, erfüllt werden. Mit einer Ausnahme umfassten alle Projekte die Implementierung und Verbesserung von Bildarchivierungs- und 9 Dies spiegelt sich auch in dem gesamten unterzeichneten Darlehensportfolio wider: 69%/88%/64% der Projekte entsprachen neben dem Förderkriterium Gesundheit auch dem Förderkriterium Regionalentwicklung/i2i/Bildung. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 14 Kommunikationssystemen (Picture Archiving and Communication Systems, PACS). In den meisten Fällen sollte eine Qualitätsverbesserung im Zuge von Effizienzsteigerungen erreicht werden (starke Reduzierung der Bettenkapazität bei fünf Projekten und Neuausrichtung der Kapazitäten bei einer begrenzten Anzahl von Standorten bei neun Projekten). Zwei Projekte wurden beim Ziel „Sonstige innovative, FuE-intensive Projekte, die sich auf Prozesse, Produkte oder organisatorische Aspekte der Gesundheitsfürsorge beziehen“ mit Hoch bewertet (Projekt 4 und 11). 2.4 Zusammenfassung und Schlussfolgerung zum Thema Relevanz Die ausgewählten Projekte schneiden beim Relevanzkriterium hoch ab. Wie oben beschrieben waren sie für die nationalen/regionalen Ziele sehr relevant. Sie entsprachen (mit einer Ausnahme) mehr als einem Förderkriterium der EIB und trugen zur Erreichung der vorrangigen Ziele der EU bei. Diese Projekte haben nicht nur eine hochwertige Versorgung in hochmodernen Infrastrukturen ermöglicht, sondern äußerst positiv zur lokalen Wirtschaft und zur Wiederbelebung städtischer bzw. ländlicher Gebiete beigetragen. IT und elektronische Gesundheitsdienste (EGesundheit) – zwei weitere Prioritäten auf der EU-Agenda – waren wesentlicher Bestandteil nahezu aller Projekte. Bewertung der Relevanz der Projektbeispiele 2 befriedigend 11 gut Aus dem EIB-Portfolio wird ersichtlich, dass die Bank bisher implizit die Ansicht vertrat, dass Finanzierungen im Gesundheitswesen weitgehend gleichbedeutend mit der Schaffung oder Verbesserung von Krankenhausinfrastruktur sind. Die entsprechenden Projekte wurden gemäß einigen vordefinierten Relevanz-Kategorien finanziert. Zunächst kam dabei keine transparente Strategie zur Anwendung, die die Ziele und Zuständigkeiten der Bank in Bezug auf den Gesundheitsbereich definiert. 1999 wurde dann ein Strategiepapier erstellt, das jedoch nicht konsequent angewandt wurde. Später wurde die Strategie verwässert und verlor ihre klare Ausrichtung. Schließlich wurde Gesundheit der Status einer obersten Priorität vollständig entzogen. Erst vor kurzem wurde Gesundheit wieder unter der Förderkategorie Umwelt als oberste Priorität eingestuft. Die Tatsache, dass die EIB in den letzten zehn Jahren über keine konstante, längerfristige Gesundheitsstrategie verfügt hat, spiegelt in gewissem Maße die Situation der EU wider. Auch diese muss sich ohne expliziten strategischen Plan immer mehr mit Fragen der Gesundheitsfürsorge beschäftigen. Primär verantwortlich für diese Entwicklung sind Beschlüsse des Europäischen Gerichtshofs und die Anwendung von Richtlinien, die nicht im Hinblick auf das Gesundheitswesen verabschiedet wurden. Zudem liegt häufig kein eindeutiges Mandat der Mitgliedstaaten vor. Vor kurzem hat die EU jedoch wichtige Schritte unternommen, um ihr Mandat auf Gesundheitsdienste auszuweiten, die sie als Dienstleistungen von allgemeinem Interesse einstuft. Diese Neuausrichtung könnte sich auch in der strategischen Positionierung der EIB im Gesundheitsbereich widerspiegeln. 2.5 Zukunftsoption Im folgenden Abschnitt werden die Analyseergebnisse der vorhergehenden Abschnitte zusammengefasst und einige wichtige Argumente und Optionen für die zukünftige Finanzierungstätigkeit der EIB im Gesundheitssektor aufgezeigt. Gesundheit und die Europäische Union Einige der wichtigsten Gründe, warum Gesundheit und Gesundheitsfürsorge sowohl für die EU als auch für die Mitgliedstaaten von extremer Wichtigkeit sind, lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 15 Menschenrechte Gesundheit ist ein Menschenrecht und wichtig für die Entwicklung des Humankapitals in Europa Motivation auf EU-Ebene EU-Bürger Europäische Sozialpolitik (ESP) Gesundheitsfürsorge ist eine der Hauptsäulen der ESP. Bedeutung Gesundheitsfürsorge ist der größte Wirtschaftssektor und somit für eine wettbewerbsfähigere EU ausschlaggebend. Gesundheitsfürsorge genießt bei den EUBürgern eindeutig Priorität. Gesundheitsergebnisse hängen nicht direkt und zwangsläufig von der Quantität und Qualität der Versorgungseinrichtungen ab. Die EUBürger erwarten vielmehr einen universellen und gleichen Zugang zu hochwertiger Gesundheitsfürsorge. Unter der Federführung der Union sollen Gesundheitsdienste als „Dienstleistungen von allgemeinem Interesse“ eingestuft werden. Sektoreigenschaften Beschäftigung Die Gesundheitsfürsorge und verwandte Sektoren verfügen über produktive und wissensbasierte Arbeitsplätze. In Krankenhäusern sind rund 5% der Arbeitskräfte der EU beschäftigt. Der Gesundheitssektor sollte versuchen, Spitzenforscher anzulocken. Patientenmobilität Wichtiger Bestandteil der Personenfreizügigkeit und des freien Dienstleistungsverkehrs innerhalb des Gemeinschaftsmarktes. Haushaltsbeschränkungen Gesundheitsfürsorge ist einer der größten Posten im Staatshaushalt. Angesichts steigender Kosten sind neue Möglichkeiten zur effizienteren und kostengünstigeren Erbringung von Gesundheitsdiensten erforderlich. In Zukunft wird Gesundheit aller Voraussicht nach eine noch höhere Priorität innerhalb der EU genießen. Darauf lässt die Agenda der Mitgliedstaaten in Bezug auf die europäische Sozialpolitik schließen, an die immer höhere Anforderungen gestellt werden: neue EU-Verfassung, zunehmende Besorgnis der EU-Bürger usw. Gesundheit: die Antwort der Bank. Gesundheit ist zwar keine eigenständige vorrangige Priorität für die Finanzierungstätigkeit der Bank, doch können Gesundheitsprojekte im Rahmen von vier verschiedenen OGP-Zielen gefördert werden. Angesichts der jüngsten Beschlüsse, die dem Verwaltungsrat vorgeschlagen wurden, kann die Reaktion der Bank auf Gesundheitsprojekte folgendermaßen zusammengefasst werden: Kernpriorität der EIB Anmerkungen Konvergenz Gesundheit und Gesundheitsfürsorge sind für den sozialen Zusammenhalt unter den EU-Ländern ausschlaggebend. Während Gesundheitseinrichtungen und die Bereitstellung von Versorgungsleistungen in der Zuständigkeit der Mitgliedstaaten liegen, ist die EU für den gleichen Zugang und das Recht der Verbraucher auf hochwertige Gesundheitsdienste verantwortlich. Gesundheitsfürsorge fördert den sozialen Zusammenhalt, doch die Art und Weise, einheitliche Qualität und gleichen Zugang sicherzustellen, wird sich ändern: Neben neuen Krankenhäusern und Infrastrukturen werden Informationssysteme und der Austausch von Best-Practice-Wissen an Bedeutung gewinnen. Die neue Definition von Konvergenzgebieten wird jedoch die Anzahl der Gesundheitsprojekte, die im Rahmen dieser Priorität für einen Finanzierungsbeitrag in Betracht kommen, begrenzen. i2i Gesundheitsfürsorge kam im Rahmen der Lissabon-Agenda als Bestandteil von Humankapital für Finanzierungsbeiträge der EIB in Betracht. Dahinter stand der Gedanke, dass eine bessere Gesundheitsfürsorge und bessere Gesundheit zum Wohlbefinden und zur Produktivität des Menschen beitragen. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 16 Lissabon-Agenda i2i ist die aktuelle Antwort auf die Lissabon-Agenda und nachfolgende Anpassungen. Einige Gesundheitsprojekte werden im Rahmen von i2i als förderungswürdig erachtet (genauer gesagt war das bisher bei vielen der Fall). Es ist wichtig, dass die Bank eindeutiger definiert, was ihre i2i-Strategie im Hinblick auf Gesundheit bedeutet. Daher sollte die EIB in die Förderkategorie i2i (häufiger i2i/IKT) Gesundheitsprojekte mit besonderer Relevanz für Technologie und Lehre aufnehmen. Neue High-tech-Krankenhäuser bilden die ideale Voraussetzung für eine nationale und sogar internationale Vernetzung von Informationen und für deren Austausch. Sie können als Grundlage für die künftige Entwicklung von Telemedizin und kostensparenden, innovativen und gemeinschaftlichen Versorgungssystemen dienen. KMU Gesundheitsprojekte, deren Projektträger KMU sind, werden wie andere Finanzierungsoperationen der Bank zugunsten von KMU behandelt. Sämtliche Finanzinstrumente, die KMU zur Verfügung stehen, können auch im Gesundheitssektor angewandt werden. Es scheinen keine spezifischen Aktivitäten im Gesundheitssektor geplant. Nachhaltige Kommunalentwicklung Die folgenden Auswahlkriterien wurden der Kategorie „Nachhaltige Kommunalentwicklung” hinzugefügt: - Gesundheitsfürsorge: Ermittlung des geeigneten Versorgungsmodells und der dafür angemessenen Finanzierungsart Angehen der demografischen und epidemiologischen Herausforderungen der EU Gesundheitsprojekte sind für unsere soziale und städtische Umwelt von hoher Relevanz. Eine funktionierende, effiziente und zuverlässige Gesundheitsinfrastruktur ist tatsächlich eine der Hauptsäulen, auf die sich ein stabiles Sozialsystem in Europa stützt. Gleichzeitig spielen Krankenhäuser und Anbieter von Gesundheitsleistungen eine wichtige Rolle in der Sozial- und Wirtschaftsstruktur unserer Städte. Die Verfügbarkeit bzw. das Fehlen guter lokaler Gesundheitsfürsorge ist häufig ein wichtiger Faktor für die Attraktivität einer Stadt für nationale und internationale Migranten. Verständlicherweise werden in dieser Kategorie einige wichtige Gesundheitsaspekte eingestuft, wie z.B. „Präventive Gesundheitsfürsorge” . Folglich kann die Bank auch weiterhin auf Anträge von Projektträgern reagieren und Gesundheitsprojekte in eine (oder mehrere) dieser Förderkategorien einordnen. Aber wird dies wieder nur „business as usual" sein? Die EIB steht vor der Wahl: Nach zehn Jahren Erfahrung mit Gesundheitsprojekten ist die EIB mit ihrer Finanzierungstätigkeit im Gesundheitsbereich an einem Scheideweg angelangt. Sie schaut auf die bisher durchgeführten Projekte und die in diesem Bereich gesammelte Erfahrung zurück und muss entscheiden, wie sie in Zukunft mit Fragen im Gesundheitsbereich verfahren möchte. Da bisher konzeptionelle Ungewissheit herrschte, wie genau Gesundheit zu definieren und zu kategorisieren ist, könnte die Bank eine langfristige Strategie entwickeln und Gesundheit einen festen Platz in ihrem Klassifizierungsschema für die Förderungswürdigkeit einräumen. Bei der Sichtung aller Argumente für die Erstellung einer nachhaltigen zukünftigen Gesundheitsstrategie muss die EIB eine grundlegende Entscheidung treffen: Angesichts der Reichweite des Themas Gesundheit und seines starken Bezugs zu verschiedenen Gebieten können Gesundheitsprojekte unter verschiedenen anderen Fördergesichtspunkten als bisher betrachtet werden. Konzeptionell ist es kein Problem, die meisten Gesundheitsvorhaben unter „nachhaltige Kommunalentwicklung“ einzuordnen, während andere zusätzlich gemäß den Kriterien „wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt“, „i2i“ usw. für einen Finanzierungsbeitrag in Betracht kommen könnten. Damit wird jedoch der wichtigen sozialen und wirtschaftlichen Rolle des Gesundheitswesens möglicherweise nicht genug Rechnung getragen. Die zunehmende Priorität, die Sozialpolitik in der EU genießt, könnte die Bank in den kommenden Jahren dazu bewegen, Gesundheit wieder als eine ihrer vorrangigen Prioritäten einzustufen. Um dafür gewappnet zu sein, sollte es die Bank nicht versäumen, ihre Strategie im Gesundheitssektor zu aktualisieren und zu klären. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 17 3 Eingehende Evaluierung einer Auswahl von 13 Projekten 3.1 Projektperformance Die Bewertung der Projektperformance erfolgt gemäß der zweiten Säule des zusätzlichen Nutzens anhand vier wichtiger Evaluierungskriterien, nämlich Wirksamkeit, Effizienz, Nachhaltigkeit sowie Umweltund Sozialergebnis. Dabei werden alle Kriterien gesondert bewertet. Wirksamkeit 4 Effizienz 6 Nachhaltigkeit 3 3 2 7 Umwelt- u. Sozialergebnis Befriedigend 1 2 2 2 2 8 Gut 3.1.1 5 5 Unbefriedigend Nicht bewertet Wirksamkeit Bewertung der Wirksamkeit der ausgewählten Projekte Definition und Methode: Die Wirksamkeit gibt an, inwieweit die Ziele eines Projekts unter Berücksichtigung ihrer relativen Bedeutung erreicht wurden bzw. voraussichtlich erreicht werden, wobei seit der Darlehensgenehmigung vorgenommene Änderungen des Projekts zu beachten sind. Wichtige Kriterien sind: frist- und budgetgerechte Fertigstellung, Eignung des Projektmanagements, Koordination und Kooperation mit Kontrahenten, Qualitäts- und Sicherheitsmanagement. 1 3 unbefriedigend nicht bewertet 4 gut 5 befriedigend Die Mehrzahl der Projekte wurde ohne größere Probleme und mehr oder weniger frist- und budgetgerecht durchgeführt. Die meisten Kostenüberschreitungen beruhten auf Änderungen und Ergänzungen der Projekte, wobei ein Großteil dieser Änderungen und Ergänzungen aus dem Rahmen des EIB-Projekts herausgenommen und parallel mit anderen Mitteln realisiert wurde. Drei Projekte wurden mit unbefriedigend bewertet. In zwei Fällen lag dies an der mangelhaften Planung und Projektdefinition. Beim dritten Projekt waren erhebliche Verzögerungen und überaus deutliche Kostenüberschreitungen (siehe nachstehende Grafik, Projekt 7) zu bemängeln. Diese waren zum Teil auf das schlechte Projektmanagement zurückzuführen, wo viele Personen zwar verantwortlich waren, sich aber niemand wirklich für zuständig erklärte. Auf dieses Problem wurde zwar bereits bei der Projektprüfung hingewiesen, doch dauerte es lange, bis der Projektträger einen Teil der von der Bank geforderten Gegenmaßnahmen in Angriff nahm. Erhebliche Ergänzungen und Änderungen aufgrund langer Laufzeit, politischer Besonderheiten und kurzfristiger Planung Bei den meisten analysierten Projekten/Rahmendarlehen dauerte der gesamte Prozess, angefangen von der anfänglichen Entscheidung einschließlich Planung, Auswahl der Auftragnehmer, Bau-/Renovierungsarbeiten bis hin zur Übertragung von Tätigkeiten üblicherweise 9 bis 13 Jahre. Diese Zeitspanne ist für Krankenhausbauprojekte nicht ungewöhnlich. Neue Technologien wirkten sich rasch auf die klinischen Prozesse und die Nachfrage nach Versorgungsleistungen aus. Daher mussten in allen Planungsphasen Anpassungen vorgenommen werden und es war Planungsflexibilität erforderlich. Des Weiteren waren politische Erwägungen und kurzfristige Planungen für die zahlreichen Änderungen der technischen Beschreibungen verantwortlich, die zusätzlichen Bedarf nach sich zogen und letztlich zu gewissen Kostenüberschreitungen und Verzögerungen führten. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 18 Endkosten im Vergleich zu den ursprünglichen Schätzungen während der Projektprüfung (Veränderung in %) Legende und Erläuterungen: 13 (mid-term) 12 (mid-term) 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 -40% -20% Projekte 12, 13: Halbzeitevaluierung, noch keine endgültigen Kostenschätzungen verfügbar Projekte 1, 2, 8, 9: Rahmenprojekt oder Investitionsprogramm, Endkosten schwer einzuordnen, da in einigen Fällen mangelhafte Projektdefinition und volatile Komponenten vorlagen Projekte 3, 4, 6, 7: Kostenüberschreitung Projekte 10, 11: Kosteneinsparung 0% 20% 40% 60% 80% 100% 120% 140% 160% In den meisten Fällen standen umfangreiche Ergänzungen bereits vor Unterzeichnung des EIB-Vertrags fest, so dass nur in begrenztem Maße Änderungen an den EIB-Projekten vorgenommen werden mussten. In anderen Fällen erfolgten Änderungen außerhalb des Geltungsbereichs der EIB-Projekte und beruhten auf zusätzlichen Finanzierungsmitteln und separaten (sogar parallelen) Zeitplanungen. Sie hatten keinen Einfluss auf die Abschlussberichte und Ex-post-Evaluierungen. Bei einem Rahmendarlehen waren die Teilvorhaben zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung erst vage definiert. Dies hatte zur Folge, dass die Wirksamkeit mit unbefriedigend bewertet wurde, was eher eine mangelhafte Planung als eine besonders schlechte Durchführung widerspiegelte. Angesichts dieser Erfahrungen mit Änderungen und Ergänzungen, die zu Verzögerungen und Kostenüberschreitungen führten, wurden von den Projektträgern Upward- und Downward-Lösungen vorgeschlagen (bzw. werden in künftigen Projekten umgesetzt): Verkürzung der Durchführungsdauer mittels „konzeptionellen Bauverfahrens“ (Projekte 7 und 13) oder Gründung einer „symbolischen PPP“ zur Vermeidung bürokratisch bedingter Verzögerungen (Projekte 2, 3 und 5) und Verträge mit Bauunternehmen, die so gestaltet sind, dass Änderungen optimal gehandhabt werden (Projekt 9). Aus der Evaluierung ging insbesondere hervor, dass bei der Gestaltung von PPP-Verträgen äußerste Vorsicht in Bezug auf neue Spezifikationen/Ergänzungen/Änderungen geboten ist. Partizipative Planung und erfahrene Projektmanagementteams sind für den Erfolg entscheidend. Öffentliche Projektträger verfügen häufig nicht über ausreichend Erfahrung im Krankenhausbau. Bei den meisten erfolgreich durchgeführten Projekten erfolgte die Planung auf partizipative, konsensusbasierte Weise mit klar definierten Zielen. Alle, die in den neuen/sanierten Einrichtungen arbeiten, wurden bereits sehr früh in den Prozess einbezogen. Ziel dabei war es, von allen wichtige Unterstützung für die Planung eines funktionalen Gebäudes zu erhalten. Bei Projekt 6 wurde auf diesen Prozess besonderer Wert gelegt: Es wurde eine 80-100 m2 große Piloteinheit mit drei Zimmern errichtet. Bei diesem Pilotvorhaben wurden Patientenbehandlung, Zimmerreinigung und andere Dienstleistungen vorab getestet. Auf diese Weise wurden mehrere potenzielle Schwachstellen ermittelt, die vor Eröffnung des neuen Krankenhauses korrigiert werden konnten. Erfolgreiche Projekte zeichneten sich auch durch eine klare Abgrenzung der Zuständigkeiten für die Projektdurchführung aus. Die Hauptverantwortung wurde in der Regel einem Managementteam mit langjähriger Erfahrung in Krankenhausbauprojekten übertragen (Projekte 6, 11, 12). Für lokale staatliche und öffentliche Betreiber ist der Bau eines neuen Krankenhauses häufig eine einmalige Erfahrung. Viele Verzögerungen oder Kostenüberschreitungen können auf Anfängerfehler zurückgeführt werden. Nach Projekt 7 Es wurde ein Projektmanager ernannt, jedoch nicht mit ausreichend Autonomie und eigenem Budget ausgestattet. Das Mandat des Managementteams, das kurz vor Projektfertigstellung ernannt wurde, war im Hinblick auf operationelle Faktoren auf die Koordination und das Management des neuen Krankenhauses begrenzt. Parallel dazu wurde aus allen fünf beteiligten Ministerien ein Vergabeausschuss gebildet, der auf wöchentlichen Sitzungen die mit der Projektdurchführung verbundenen Probleme diskutierte. Die Projektverantwortung lag bei keiner Einzelperson, sondern viele hatten das Sagen. Verschiedene Ausschüsse und Beamte der unterschiedlichen Ministerien waren zu gewissen Zeitpunkten gleichzeitig involviert. Einige größere Anpassungen und Änderungen des ursprünglichen Vertrags mussten sogar vom Parlament genehmigt werden. In einem solchen System machen politische Instabilität und Zersplitterung eine langfristige und proaktive Planung schwierig. Erschwerend kam die lange Durchführungsdauer hinzu, die das Risiko von Änderungen im Zuge neuer politischer Gegebenheiten und/oder neuer Technologien weiter erhöhte. Dadurch kam es zu sehr großen Verzögerungen und Kostenüberschreitungen. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 19 Aussage eines privaten Partners in einem britischen PPP wirkt sich die mangelnde Erfahrung der Treuhandgesellschaften in Krankenhausbauprojekten verlangsamend auf die Prozesse aus. Die entsprechenden Verzögerungen müssen durch geringere Verzögerungen der Bauunternehmen ausgeglichen werden. Dies war eindeutig bei Projekt 5 der Fall, wo sich die Unterzeichnung des PPPVertrags um neun Monate verzögerte. In der Folge nahmen die Risiken des Bauunternehmers und die Gesamtkosten zu. Andererseits wurde jedoch bei einer Standortbesichtigung eines neu gebauten Krankenhauses, das von einer gemeinnützigen Organisation (private Organisation ohne Erwerbszweck) unterstützt wurde, das große Engagement des Managementteams ersichtlich: Das Projekt wurde wie ein neugeborenes Baby behandelt. Bei allen geprüften Komponenten war das Projekt äußerst erfolgreich. Ein möglicher Erfahrungsmangel beeinträchtigte die Projektdurchführung in keiner Weise. Die mit den Bedingungen am lokalen Baumarkt verbundenen Risiken sind sehr hoch Angaben der Projektträger zufolge sind die Kosten der Bauprojekte in einigen Ländern aufgrund lokaler Marktbedingungen stark gestiegen. Dies wurde durch die internen Daten der EIB bestätigt. So haben sich die Kosten für eine Geburtsklinik während des Durchführungszeitraums nahezu verdreifacht. Schätzungen des Endbegünstigten zufolge hätte das neue, kürzlich eröffnete Diagnose-Zentrum doppelt so viel gekostet, wenn es zum jetzigen Zeitpunkt gebaut worden wäre. Ein Konzessionär erklärte, dass Projektfinanzierungen wellenweise vergeben werden und zu einer Sättigung des Marktes führen. Dieser Markt ist auf eine sehr geringe Anzahl von möglichen Bietern begrenzt, die in der Lage sind, solche Großprojekte und die mit dem PPP-Vergabeverfahren verbundenen Risiken zu tragen. Bei Projekt 10 wurde im Rahmen eines vorläufigen Bauvertrags mit dem Bau sogar schon vor Unterzeichnung des Finanzierungsvertrags begonnen, um Kostensteigerungen infolge einer deutlichen Inflation zu beschränken. Bei einem anderen Projekt führten gesättigte Baumärkte nicht nur zu höheren Kosten, sondern zu echten Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Bauunternehmer, der gewillt war, den Vertrag einzugehen. Der Krankenhaussektor gilt als recht riskant. Wenn Bauunternehmer die Möglichkeit haben, ihre Projekte selbst auszuwählen, ziehen sie es häufig vor, diesen Sektor zu meiden. Als Teil der Projektprüfung ist es von entscheidender Wichtigkeit, dass die Bank die Fähigkeit des Projektträgers, sich rasch auf steigende Baukosten einzustellen, kontinuierlich prüft. Auftragsvergabe Bei allen Projekten wurden die Vergabeverfahren im Rahmen der Projektprüfung und des Abschlussberichts sorgfältig geprüft. Das Ex-post-Evaluierungsteam kann bestätigen, dass es keine größeren Schwierigkeiten gab und dass alle nationalen und EU-Vergabevorschriften eingehalten wurden. 3.1.2 Effizienz Die Effizienz misst, inwieweit die Projektziele kosteneffizient erreicht wurden. Üblicherweise verwendet die EIB dazu zwei Hauptkennzahlen: den internen Zinsfuß und die volkswirtschaftliche Rentabilität. Wie nachstehend erörtert, sind diese Kennzahlen für Gesundheitsprojekte nur wenig relevant. Wichtigste Kriterien sind Markt-/Nachfrageaspekte, Geschäftstätigkeit, Tarife, Betriebskosten sowie wirtschaftliche und finanzielle Auswirkungen – zumindest im Hinblick auf eine qualitative Bewertung. Bewertung der Effizienz der ausgewählten Projekte 2 unbefriedigend 3 2 nicht bewertet 6 gut befriedigend Die Projekte zeichneten sich im Allgemeinen durch eine hohe Effizienz (6 x gut) aus. Wie oben bereits erläutert (Abschnitt 2.2.4) zählten deutliche Effizienzsteigerungen (Kostenbegrenzung und Qualitätsverbesserungen) durch Neubauten oder Sanierungsarbeiten bei fast allen Projekten zu den wichtigsten Zielen. Allerdings war eine präzise Messung häufig schwierig. In diesem Abschnitt wird der Mangel an Bezugsgrößen und quantifizierbaren Zielen, anhand derer das Ergebnis der Projekte gemessen werden könnte, hervorgehoben. Daher wurde für diese Ex-postEvaluierung in den meisten Fällen eine qualitative Bewertung bevorzugt, anstatt nur teilweise quantifizierte Ergebnisse heranzuziehen. Der Schwerpunkt lag dabei auf „lessons learnt“ (gewonnenen Erkenntnissen). In einem Fall (Projekt 6) wurde im Prüfungsbericht korrekterweise darauf hingewiesen, dass es sehr schwierig ist, den volkswirtschaftlichen Nutzen von Krankenhausprojekten zu ermitteln und es auf einer niedrigeren Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 20 Stufe in Anbetracht der spezifischen Umstände des Krankenhauses jedoch möglich ist, eine allgemeine Bewertung der Frage vorzunehmen, ob die gewählte Option (nämlich ein Neubau) eine gute Wahl war. Es ist tatsächlich meistens nicht möglich, eine Rentabilitätsanalyse im Gesundheitssektor durchzuführen. Außerdem ist der Großteil des Outputs – unabhängig davon, ob er gehandelt wird oder nicht – nicht quantifizierbar (gehandelte Leistungen sind häufig ein Kostenfaktor statt ein realer Wert). Daher sollten bei der Projektprüfung quantifizierbare wirtschaftliche Ziele und eindeutige Indikatoren festgelegt werden, die es während der Durchführung und bei Fertigstellung des Projekts zu überwachen gilt. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Auswirkungen auf die Finanzflüsse (Liquidität) und insbesondere auf die Finanzierbarkeit präzise zu ermitteln. Um die Patientenflüsse zu optimieren, sollten hochmoderne Infrastrukturen bei Effizienzsteigerungen eine größere Rolle spielen, sofern sie mit neuen Prozessen zur Förderung von Kooperation und Zusammenarbeit innerhalb des Krankenhauses und über die Versorgungsgrenzen hinaus kombiniert werden. Alle evaluierten Projekte wurden mit dem klar definierten Ziel durchgeführt, veraltete Krankenhausinfrastrukturen zu rationalisieren, zu sanieren und zu erneuern. In verschiedenen Phasen wurden Neubauten und Sanierungsarbeiten dazu verwendet, Überkapazitäten abzubauen. Weitere Projektziele waren: Verbesserung der Qualität der Gesundheitsdienste, Diagnose-Instrumente und Arbeitsbedingungen des Personals; Erwerb und Einsatz neuer Management-Methoden und moderner Informations- und Kommunikationstechnologie. Daher musste die Gesamteffizienz gesteigert werden, um die Kosten pro Einheit zu senken. Daten zufolge, die nur für einige Projekte vorlagen, wurde die durchschnittliche Aufenthaltsdauer über den gesamten Durchführungszeitraum um 1,5-5% pro Jahr reduziert. Ziel der in der Gesundheitsfürsorge getätigten Investitionen war nicht nur, die Infrastrukturen dem aktuellen Standard entsprechend zu modernisieren, sondern auch, umfangreiche Änderungen in der Bereitstellung von Gesundheitsleistungen zu ermöglichen. In allen Fällen stellten die neuen/sanierten Einrichtungen eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum bisherigen Zustand dar. Um von Erfolg gekrönt zu sein, müssen die neuen Einrichtungen jedoch „neue Versorgungsprozesse“ fördern und mit ihnen einhergehen. Daher muss die Qualität der Infrastruktur anhand der Veränderungen, die sie mit sich bringt (oder möglicherweise mit sich bringen könnte) oder zumindest ermöglicht, bewertet werden. Auf die ausschlaggebende Rolle, die Investitionsvorhaben bei der Ermöglichung bzw. Schaffung von innovativen Prozessen und bei der Effizienzsteigerung spielen, wurde wiederholt hingewiesen. Investitionen sind erforderlich, um innovative Entwicklungen auf Prozessebene zu ermöglichen. Und Innovationen auf Prozessebene schaffen wiederum Investitionsbedarf. Die kontinuierliche Modernisierung der Prozesse zur Senkung der stationären Aufenthaltsdauer und zur Steigerung des Patientendurchlaufs erfordert mehr Einrichtungen zur ambulanten Behandlung, mehr Diagnose-Geräte und mehr Betten auf der Intensivstation (bei den Projekten 3, 4 und 9; bei Projekt 7 wurde die Bettensituation der alten Einrichtung übernommen und lediglich die Anzahl der Fachrichtungen erweitert). Dabei ist es nicht nur ein „schöneres” Gebäude oder die „hochmoderne” Ausrüstung, die erheblich zur Qualität und Effizienz der Versorgung beitragen, sondern (vor allem) die durch die neue Infrastruktur bedingten neuen Prozesse. Betriebliche und klinische Innovationen müssen integraler Bestandteil des Investitionsvorhabens sein und im Prüfungsbericht explizit beschrieben werden. Im Hinblick auf eine kostenwirksame Erbringung von Versorgungsleistungen stellen die Integration und Kontinuität der Versorgung eine große Herausforderung dar. Eine Verringerung der Bettenkapazität kann nur über entsprechende Alternativen erreicht werden. Dies bewog einige Projektträger dazu, eine sowohl vertikale als auch horizontale Integration vorzunehmen oder Akutbetten in Langzeitbetten umzuwandeln. Der Projektträger von Projekt 11 erwarb kürzlich Polykliniken, Altenpflegeheime und Reha-Kliniken und eröffnete Altenpflegebetten (wie dies auch bei einem Teilvorhaben des EIB-Rahmendarlehens der Fall war). Dabei trug er bereits den Anforderungen der alternden Bevölkerung und der spezifischen Pflege, die sehr alte Menschen bedürfen, Rechnung. Der Projektträger von Projekt 4 bevorzugte eine Reihe formaler Kollaborationsabkommen mit Step-down-Einrichtungen zur stationären Akutversorgung. Unter anderem bei den Projekten 3, 5 und 13 handelt es sich um Gesundheitsinfrastrukturvorhaben, die nicht ausschließlich auf Gesundheitsfürsorge „as usual“ ausgerichtet sind, sondern für die Zukunft neue Möglichkeiten eröffnen, wie Planungsflexibilität, Versorgungskontinuität und –koordination dank innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien, ausreichende Infrastruktur für Tagesbetreuung, um das weitere Wachstum auf diesem Gebiet auffangen zu können. Die instrumentale Rolle, die Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 21 Informationstechnologie (z.B. eine einzige Patientenakte, die von allen Akteuren der Gesundheitseinrichtung eingesehen werden kann) bei der Änderung des Umgangs mit Gesundheitsfürsorge und des Gesundheitsmanagements spielt, wurde anerkannt und weiterentwickelt. Sanierung ggü. Neubau Das Investitionsprogramm (13) bezieht sich im Wesentlichen auf die Sanierung bestehender Infrastrukturen. Es werden keine Standorte geschlossen. Daher liegen die Standorte von Natur aus etwas verstreut und das volle Potenzial an Funktionalität, das neue Einrichtungen bieten, kann nicht erreicht werden. Die im Rahmen des Programms sanierten Einrichtungen dürften aufgrund mangelnder Funktionalität nicht in der Lage sein, sich der künftigen Nachfrage anzupassen. Zudem ist die Finanzierbarkeit des Programms fraglich. Diese Wahl ist angesichts des Engagements des Projektträgers in der Wiederbelebung städtischer Gebiete gerechtfertigt. Außerdem finden die meisten wichtigen Entwicklungen im Stadtzentrum statt, was größere Sanierungsvorhaben an weniger erschlossenen Standorten erschwert. Der Projektstandort im Stadtzentrum beruht auf dem Wunsch, die technischen Einrichtungen zu gruppieren, was in den südlichen und nördlichen Außenbezirken nicht möglich wäre. Weitere Gründe sind die Sättigung des Straßennetzes, die Fahrten aus dem städtischen Ballungsgebiet schwierig gestaltet, die Konkurrenz durch Privatkliniken, die vorrangig im Zentrum liegen, und der Wunsch, das Stadtzentrum zu erneuern und andere Geschäfte zur Rückkehr ins Zentrum zu bewegen. Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sind auf neue und innovative Art und Weise einzusetzen Insbesondere in ländlichen, nicht sehr dicht besiedelten Regionen oder in schwer erreichbaren geografischen Gebieten wird es entscheidend sein, die Gesundheitsversorgung näher an die Menschen zu bringen, zumal viele kleine und mittlere Krankenhäuser geschlossen wurden. Möglich wird dies durch IKT, insbesondere durch Telemedizin und die Vernetzung von Krankenhäusern mit Primärärzten. Vor diesem Hintergrund wurden bei zwei Projekten bereits Telemedizin-Anwendungen (z.B. Telediagnostik und Fernüberwachung von Patienten) entwickelt bzw. für die nahe Zukunft geplant. Ferner förderten die Projekte 3 und 5 eGesundheits-Anwendungen, um die Versorgungskoordination zu verbessern und die Aufenthaltsdauer zu verkürzen (z.B. der zuständige Hausarzt hat von seiner Praxis aus Zugriff auf die vollständige Krankenakte, während sich sein Patient im Krankenhaus befindet). Die systemweite Integration von Krankenhäusern und Primärärzten in einem einzigen Netzwerk wird zwar durch nationale Gesundheitssysteme erleichtert, sollte jedoch die Zielsetzung sämtlicher neuer Krankenhausentwicklungen sein. Dies ist bei der Projektprüfung im Rahmen der politischen Verantwortung der EIB zu prüfen. Die Modernisierung der Management-Instrumente des Gesundheitssystems und die Sicherstellung von Versorgungskontinuität sind wichtig. Noch wichtiger ist es jedoch, die sozialen Herausforderungen einer alternden Bevölkerung (Polypathologie, chronische Erkrankungen), die in allen europäischen Ländern zu beobachten ist, anzugehen. Bessere Lösungen sind in Sicht, wenn die Lücke zwischen dem Gesundheits- und dem Sozialwesen geschlossen wird. Bei einem Investitionsvorhaben in Krankenhäuser ist es wichtig, bei der Evaluierung der Relevanz die vorgelagerten Infrastrukturinvestitionen (Primärversorgung) und/oder nachgelagerten Infrastrukturinvestitionen (Langzeiteinrichtungen, häusliche Pflege, Sozialversorgung) zu prüfen, um die Nutzeneffekte des Vorhabens zu maximieren. Telemedizin war auch eine Reaktion auf den Mangel an hoch qualifizierten Humanressourcen (z.B. Auslagerung der Röntgendiagnostik – Projekt 9). In vielen Fällen war zwar die Verkabelungsinfrastruktur Teil der EIB-Projekte, Hardware und Software waren jedoch davon ausgeschlossen. Zudem traten beim Zeitplan für die Installation neuer IT-Anwendungen häufig Verzögerungen auf (z.B. bei den Projekten 6, 7, 13). Bei einigen PPP beharrten die Konzessionäre auf ihrer Ansicht, dass IT „zu riskant” und zu stark mit klinischen Prozessen verbunden sei, um in die Konzession aufgenommen zu werden. Ein Projektträger wies darauf hin, dass der Gesetzes- und Finanzierungsrahmen noch keine Telemedizin abdecke. Bei der Projektprüfung sollten Gelegenheiten für einen stärkeren Einsatz von IKT und Netzwerken sorgfältig diskutiert werden, auch wenn ihre Anwendung nicht sofort erfolgt. Die wirtschaftliche Begründung sollte eine Schätzung der potenziellen Nutzenelemente (nicht zwangsläufig in Geldwerten) und der Kosten von ITEntwicklungen enthalten. Im Ex-post-Abschlussbericht sollte beurteilt werden, inwieweit diese Ziele erreicht worden sind. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 22 Anzahl der stationären Akutbetten: weiterer Abbau zu erwarten Relativer Anstieg oder Rückgang (in %) der Bettenkapazität und Aufenthaltsdauer vor und nach Durchführung des EIBProjekts 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 Halbzeitprüfung: Daten für Aufenthaltsdauer noch nicht aussagekräftig 33,4% der Bevölkerung versorgt Zusatzleistungen -40% -30% -20% Bettenanzahl -10% 12 Jahre Durchführungszeitraum 0% 10% 20% 30% durchschn. Aufenthaltsdauer Es gibt keine Anzeichen dafür, dass der gegenwärtige Trend einer erheblichen Verringerung der stationären Bettenzahl abnehmen wird. So sind einige beispielsweise der Ansicht, dass die Kapazität in Deutschland bis 2015 noch um weitere 40% gesenkt werden kann. Zwei im Hinblick auf die Positionierung des Krankenhauses innerhalb des Gesundheitsfürsorgenetzes und die umfangreiche Zusammenarbeit mit allen Partnern über die organisatorischen Grenzen hinaus äußerst innovative Krankenhausprojekte (Projekt 4 und 5) haben gezeigt, dass es möglich war, die Bettenzahl substanziell und sogar über das ursprünglich erwartete Maß hinaus zu reduzieren. Bei Projekt 5 dürfte es vor allem der führenden Stellung und der Innovationskraft der Klinik zu verdanken sein, dass sich die bei der Projektprüfung ermittelten Risiken, die mit einer erheblichen Verringerung der Bettenanzahl angeblich verbunden sind, nicht bewahrheitet haben. Ganz im Gegenteil: Der Projektträger von Projekt 5 erhielt zwei Jahre in Folge das höchste Ergebnis-Rating der nationalen Behörde. Mit gut wurden dabei – selbst während der Bauarbeiten – Indikatoren für den Zugang (Wartezeiten) bewertet. Bei zwei Projekten wurde der Anstieg der Bettenzahl zwar von den lokalen Behörden akzeptiert, ließ sich jedoch angesichts der demografischen Entwicklungen bzw. des neuen Leistungsangebots der Einrichtungen nur schwer rechtfertigen. Anzahl der Betten pro Zimmer: für eine evidenzbasierte Entscheidung mit langfristigem Horizont Die Verringerung der Bettenzahl pro Zimmer wird häufig als Begründung für ein Investitionsvorhaben genannt. Damit wird eine Verbesserung des Wohlbefindens des Patienten und insbesondere seiner Privatsphäre verbunden. Die Bettenzahl pro Zimmer ist jedoch nicht nur ein kulturelles Problem. Auch objektive Argumente sprechen für eine geringere Anzahl von Patienten pro Zimmer. In seinem Bericht 2004 empfahl das EU Health Property Network: „Leitlinien sollten den sich in der Praxis bewährten Anteil von 50100% Einzelzimmern fördern.“ Diese Empfehlung beruhte auf Nachweisen, dass Einzelzimmer signifikant zur Verringerung von Kreuzinfektionen beitragen können. Obwohl 4-Bett-Zimmer bereits eine deutliche Verbesserung zur vorherigen Situation in einigen Ländern darstellen, könnte der hohe Anteil von 4-BettZimmern (die nicht mehr verkleinert werden können) bei den Projekten 6 und 10 rasch überholt sein. Aus kultureller Sicht mag ein 4-Bett-Zimmer noch akzeptabel sein, da es in einigen Ländern Standard ist. Mit der Öffnung der Grenzen könnten Patienten jedoch künftig Anspruch auf die gleichen Standards wie ihre Nachbarn erheben. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 23 3.1.3 Nachhaltigkeit Bewertung der Nachhaltigkeit der ausgewählten Projekte Definition und Methode: Nachhaltigkeit bezieht sich auf die Wahrscheinlichkeit eines anhaltenden langfristigen Nutzens und die Robustheit gegenüber Risiken über die voraussichtliche Projektnutzungsdauer. Die wichtigsten Kriterien sind: physische Faktoren (Instandhaltung und langfristige Funktionalität), finanzielle Faktoren (z.B. Finanzierung der laufenden Betriebskosten), Nachfrage (Auswirkungen der Bevölkerungsalterung, des epidemiologischen Wandels und sonstiger demografischer Faktoren, Marktanteil) und Mitarbeiter (Anlocken und Halten von hoch qualifizierten Mitarbeitern trotz eines allgemeinen Mangels an Arbeitskräften). 2 unbefriedigend 2 2 befriedigend nicht bewertet 7 gut Krankenhäuser sind für die lokalen Gemeinden von großer politischer Bedeutung. Die Nähe eines Krankenhauses vermittelt den Bürgern ein wichtiges Gefühl von Sicherheit und wirkt sich äußerst positiv auf die lokale Wirtschaft und Beschäftigung aus. Daher ist die Schließung von Krankenhäusern aufgrund des politischen Interesses und des öffentlichen Widerstands extrem schwierig. Bei vielen Projekten gaben die Projektträger an, dass für die Schließung von Krankenhäusern nur sehr wenig Raum bestünde und dass ihre Strategie die Neugestaltung der Krankenhausfunktionen sei (z.B. Spezialisierung oder Langzeitversorgung). Daher ist in den meisten Fällen die physische Präsenz neu gebauter Krankenhäuser für die nächsten 30 Jahre gesichert, auch wenn objektive Argumente für die Schließung einiger Krankenhäuser in der Zukunft sprechen. Die physische und nachfragebedingte Nachhaltigkeit wirft vor allem die Frage auf, inwieweit die Krankenhäuser in der Lage sind, sich Nachfrageänderungen anzupassen. Alle Krankenhausprojekte verfügen über nicht vordefinierte Stationen, die zu verschiedenen Zwecken genutzt werden können. Ein Projekt ging hier sogar einen Schritt weiter und richtete multidisziplinäre Stationen ein. Das Konzept interdisziplinärer Abteilungen, das im Projekt 6 umgesetzt wurde, ist eine gute Möglichkeit, um sich flexibel an Nachfrageänderungen anzupassen. Abteilungen mit einer festen Bettenbelegung und extrem hohen Belegungsraten (z.B. in der Psychiatrie) könnten dagegen in Zukunft mit Engpässen zu kämpfen haben. Bei mehreren Projekten wurden die hohen Belegungsraten in psychiatrischen Abteilungen hervorgehoben. Das Evaluierungsteam hinterfragte nur bei einem Projekt (7) die Gebäudewartung. Ein anderes Projekt (13) konzentriert sich vor allem auf die Sanierung der bestehenden Infrastruktur; es werden keine Standorte geschlossen. Daher liegen die Standorte des Programms von Natur aus etwas verstreut und das Potenzial der neuen Einrichtungen kann im Hinblick auf Funktionalität nicht voll ausgeschöpft werden. Es ist durchaus anzunehmen, dass die im Rahmen des Programms sanierten Anlagen aufgrund ihrer mangelnden Funktionalität nicht in der Lage sein werden, sich an die künftige Nachfrage anzupassen, die von erheblichen technologischen Veränderungen geprägt sein wird. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 24 Aufgrund des öffentlichen Status der Projekt 4 und 5 meisten Krankenhäuser ist das Konkursrisiko relativ gering (allerdings Die Projekte 4 und 5 haben eine unterschiedliche Bedeutung. Während es sich bei dem ersten um eine große Uniklinik mit Referenzstatus handelt, ist verfügt die Bank auch über Projekte das zweite ein lokales Sekundärkrankenhaus mit Lehrfunktion. Beide mit privaten Krankenhausverfügten jedoch über eine äußerst fokussierte Strategie mit starker gesellschaften). Für die meisten Integration in das lokale Versorgungsnetz und einem geschäftsähnlichen Krankenhäuser sind öffentliche Marktansatz, wobei das Ziel der Bau eines zukunftsfähigen Krankenhauses Zuschüsse eine wichtige Einnahmewar. In beiden Fällen lag der Schwerpunkt auf der drastischen Senkung der quelle, obwohl derzeit Mechanismen Bettenzahl (-18% bzw. -10%), die dank einer hervorragenden Koordination mit anderen Versorgungsanbietern der Region, u.a. sozialen Diensten eingeführt werden, um private und (Hausärzten, häusliche Pflege usw.) und lokalen „Step-down“öffentliche Krankenhäuser stärker Krankenhäusern, und in Verbindung mit einer höheren Anzahl von dem finanziellen Risiko auszusetzen, Behandlungsfällen erreicht wurde. z.B. durch eine Vergütung auf der Beide Krankenhäuser legen Wert auf exzellentes Personal und somit auf Grundlage von diagnosebezogenen Schulung und Weiterbildung. Damit sollte sichergestellt sein, dass die Fallgruppen (Diagnosis Related Krankenhäuser trotz Arbeitskräftemangel für hoch qualifiziertes Personal Group), und um die attraktiv bleiben. Rechenschaftspflicht gegenüber der Beide verfügen auch über eine solide Finanzposition. Obwohl es sich bei Öffentlichkeit zu erhöhen. Allerdings Projekt 5 um ein Krankenhaus ohne Erwerbszweck handelt, besteht sein besteht immer noch Unklarheit Ziel darin, Versorgungsleistungen auf profitable Weise zu erbringen, um die darüber, wie Gebietskörperschaften Erlöse in FuE und innovative Anwendungen zu investieren. im Falle des Bankrotts öffentlicher Aus Sicht der physischen Nachhaltigkeit erforderte die Krankenhäuser reagieren. In einem Leistungsbeschreibung von Projekt 5 einen hohen Grad an Flexibilität im Land werden in finanzielle Hinblick auf die zukünftige Nutzung, z.B. Mangel an fachspezifischen Schwierigkeiten geratene öffentliche stationären Bettenbereichen, mangelnde Planung von flexiblen Räumen Krankenhäuser bevorzugt an private (z.B. Büros, Rehabilitationsbereichen) direkt neben den wichtigen diagnostischen und pharmazeutischen Bereichen, um Letztere bei Bedarf Gruppen mit Erwerbszweck verkauft, leicht zu erweitern oder für eine alternative Nutzung umzugestalten. Projekt die sie wieder profitabel machen. 4 umfasst eine große Anzahl von Komponenten im Hinblick auf Große Infrastrukturinvestitionen sind Umweltschutz und Energieeffizienz. integraler Bestandteil der Strategie, Krankenhäuser wieder in die Gewinnzone zu führen (Projekt 11). Daher sollte die Schließung von Krankenhäusern nicht um jeden Preis vermieden werden. Auch die Privatisierung kann ein nützlicher Weg hin zu Effizienzsteigerungen sein. Mit einigen wenigen Ausnahmen war bei allen Projekten ein Mangel an einigen medizinischen Fachrichtungen festzustellen. An einigen Standorten wirkte sich der Mangel an hoch qualifiziertem Personal bereits negativ auf die Krankenhaustätigkeit aus. Andererseits betonten die Projektträger die sehr positive Rolle, die hochmoderne Infrastruktur bei der Anwerbung von Personal spielt. Daher bleiben die EIB-Projekte kurzfristig etwas von diesem Problem verschont. Da mit einer Umkehr dieses Trends in den meisten EUMitgliedstaaten nicht zu rechnen ist (eher mit dem Gegenteil), sollten bei der Projektprüfung Methoden untersucht werden, um die Nachhaltigkeit in Bezug auf das Personal sicherzustellen. 3.1.4 Umwelt- und Sozialergebnis Bewertung des Umwelt- und Sozialergebnisses der ausgewählten Projekte Definition und Methode: 5 befriedigend Das Umwelt- und Sozialergebnis bewertet Krankenhäuser aus ökologischer Sicht. Dieses Kriterium betrifft nicht nur die Auswirkungen des Investitionsvorhabens auf die Erbringung von Gesundheitsfürsorge, sondern auch auf die CO2-Emission, die Energieeffizienz, Grünflächen, die Beteiligung von Gebietskörperschaften, den Verkehr, die lokale Beschäftigung, den sozialen Zusammenhalt, das Stadtnetz, die Attraktivität der Region, die Wettbewerbsfähigkeit der biotechnologischen Industrie usw. gut 8 Bei Gesundheitsprojekten ist gemäß den EU-Richtlinien (Richtlinie 97/11/EG) nicht zwangsläufig eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich. Die Projekte können jedoch gemäß Anhang II der Richtlinie als Stadtentwicklungsprojekte eingestuft werden. Im Verlauf der Projektprüfung werden alle Projekte einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen, bei der die Einhaltung der lokalen, nationalen und bundesstaatlichen Gesetze geprüft wird. In diesem Fall wurden alle relevanten Genehmigungen erteilt. Es wurde auch sichergestellt, dass alle von den Krankenhäusern verwendeten Methoden zur Entsorgung des medizinischen, radioaktiven und Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 25 biologischen Abfalls in Einklang mit der nationalen Gesetzgebung und mit internationalen Standards stehen. In dieser Hinsicht gab es bei keiner Ex-post-Evaluierung Beanstandungen. Alle neuen Gebäude umfassten einige Komponenten, die erheblich zur Verbesserung der Energieeffizienz beitragen. Aufgrund der erweiterten Flächen, der allgemeinen Einführung von Klimaanlagen, Einzelduschen usw. lassen sich die tatsächlichen Auswirkungen auf den Energieverbrauch jedoch nur schwer messen. Es waren keine entsprechenden Daten verfügbar. Häufig gestaltete sich der Vergleich der Ex-ante- und der Expost-Situation schwierig, da sich die Tätigkeitsebenen in der Zwischenzeit geändert hatten. Einige Krankenhäuser (Projekt 3, 4, 9, 12 und ein Teilvorhaben von Projekt 8) legten großen Wert auf Umweltschutz und Energieeffizienz und unternahmen diesbezüglich wichtige Schritte. Bei den anderen Projekten wurde der Energieeffizienz keine Priorität eingeräumt, sie wurde lediglich als zufälliger „Zusatznutzen” der neuen Einrichtungen behandelt. Die Projektprüfung könnte als Gelegenheit genutzt werden, um diese Fragen zu diskutieren und beste Verfahren auf dem Gebiet auszutauschen, mit dem Ziel, das Bewusstsein hierfür zu schärfen. Bei dieser Ex-post-Evaluierung wurden zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten ermittelt. Zudem könnte die EIB ihre politische Rolle mit noch ehrgeizigeren Zielsetzungen ausüben. Der lokalen Bevölkerung hochwertige Versorgungsleistungen zu erbringen, ist überaus wichtig. Dies erklärt, warum die Projektträger wiederholt auf die mit der Schließung von Krankenhäusern verbundenen Schwierigkeiten hingewiesen haben. Zudem müssen häufig historische und kulturelle Aspekte bei der Planung neuer Krankenhausinfrastrukturen berücksichtigt werden. Bei allen Projekten war – in unterschiedlicher Ausprägung – ein Engagement zugunsten von Stadtsanierung oder Wiederbelebung ländlicher Gebiete festzustellen. Gegenwärtig geht der Trend dahin, neue Einrichtungen in städtischen Außenbezirken und auf neu zu erschließenden Das Projekt ist als geeignete Maßnahme für eine in ländlichen Flächen/Brachland (6 Projekte) zu errichten. Gebieten verstreut lebende Bevölkerung zu sehen. Ziel des Dabei geht es primär darum, einen leichteren Projekts war es, Gesundheits- und Sozialdienste näher zu den Zugang und umfangreichere Ausbauarbeiten Empfängern zu bringen, um diesen zu ermöglichen, so lange wie zu ermöglichen, die in den Stadtzentren nicht möglich zu Hause zu bleiben, anstatt sie durch eine Unterbringung möglich wären. Ein Standortwechsel in einem Pflegeheim zu entwurzeln. Daher wurde eine hohe Anzahl von kleineren „häuslichen“ Vorhaben bevorzugt. Dies stellt eine erforderte häufig den Bau neuer Straßen und wichtige und sehr positive Umorientierung dar, da in der ging stets mit einem Nahverkehrsplan einher. Vergangenheit – und an vielen anderen Standorten – große Dadurch wurde die Erreichbarkeit der Pflegeeinrichtungen gebaut wurden. Für die lokale Lebensqualität städtischen Außenbezirke stark vereinfacht, ist ein modernisiertes Gesundheits- und Sozialfürsorgesystem von was wiederum zur Neuentwicklung oder großer Wichtigkeit. Das Projekt hat wesentlich zur Schaffung einer Wiederbelebung dieser Gebiete beigetragen neuen Sozialinfrastruktur beigetragen, die von der Bevölkerung als hochwertig empfunden wird. Die Zentren wirkten sich am stärksten hat. Bei den Projekten 3 und 13 war der in ländlichen Gebieten aus, wo sie das Gesellschafts- und Standort mitten im Stadtzentrum dagegen Wirtschaftsleben erheblich fördern. Ältere Menschen finden in ihren von hoher Bedeutung. Ein Standortwechsel Heimatdörfern ausreichend Infrastruktur vor und müssen nicht wurde daher nie in Betracht gezogen. Die entwurzelt und in städtische Gebiete gebracht werden. Es werden Auswirkungen auf das Wirtschaftsleben des Arbeitsstellen geschaffen, um die jüngere Bevölkerung, die Stadtzentrums waren beträchtlich, allerdings ansonsten der Arbeit wegen wohl in die Städte umziehen müsste, vor Ort zu halten. stellten die Bauarbeiten auch eine große Herausforderung dar (Folgen für die Anwohner, Fortsetzung der Geschäftstätigkeit während der Bauarbeiten). Projekt 2: Wiederbelebung ländlicher Gebiete. Bei zwei Projekten (8 und 9) wurde die exzellente Gesundheitsversorgung gezielt als Marketing-Instrument für die Region eingesetzt. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 26 3.1.5 Zusammenfassung und Schlussfolgerung zum Projektergebnis Aus der Evaluierung der ausgewählten 13 Projekte Bewertung des Gesamtergebnisses der ging hervor, dass die EIB im Allgemeinen tragfähige ausgewählten Projekte Vorhaben unterstützt hat. Mit einer spezifischen Ausnahme wurden die Projekte ohne größere 2 unbefriedigend nicht bewertet Schwierigkeiten durchgeführt. Dennoch wurden wiederholt 1 Verzögerungen und Kostenüberschreitungen festgestellt, die in der Regel auf Ergänzungen/Änderungen der Baupläne zurückzuführen waren. Die Bedingungen auf den lokalen Märkten für Bauaufträge führten gelegentlich zu Preisschwankungen und sind bei der Projektprüfung zu berücksichtigen. Die Projekte haben gezeigt, dass das 6 Gesundheitswesen auf lokaler, regionaler bzw. nationaler 4 befriedigend gut Ebene eine hohe politische Bedeutung genießt und daher von großem Interesse ist. Eine starke politische Aufmerksamkeit hatte gewöhnlich umfangreiche öffentliche Gelder für den Sektor zur Folge, führte jedoch auch zu einer gewissen Instabilität, da nicht alle Entscheidungen immer rational und evidenzbasiert waren. In einigen Fällen wäre aufgrund der mangelnden Erfahrung der Projektträger mit Krankenhausbauprojekten mehr technische Unterstützung erforderlich gewesen. Wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Projektdurchführung waren 1) ein erfahrenes Team mit klar definierten Zuständigkeiten und 2) ein kurzer Zeitrahmen für die Durchführung. Für den Erfolg und die Verwirklichung der Ziele war es von entscheidender Bedeutung, neben dem Bau der neuen Einrichtungen auch den Versorgungsprozess umzustrukturieren und Informationstechnologie einzusetzen. 3.2 3.2.1 EIB-Beitrag Finanzieller Zusatznutzen Der finanzielle Zusatznutzen fiel bei allen Projekten praktisch gleich aus. Neben dem unmittelbaren finanziellen Nutzen wurden als weitere wichtige Kriterien für die Projektträger (üblicherweise 10-20 Bp.; bei drei Projekten 2-5 Bp.), die längeren Laufzeiten des Darlehens (Projekte 4, 6, 9, 11, 12), die Flexibilität der EIB (Projekte 8 und 13), die Diversifizierung der Finanzierungsquellen (Projekte 11 und 13) und die Verfügbarkeit von Finanzierungsmitteln bei Ressourcenknappheit (Projekte 2, 4, 9) genannt. Bei Projekt 9 wurde das Darlehen nicht vollständig ausgezahlt, da sich während des Projektverlaufs die Eigenmittelsituation des Darlehensnehmers verbesserte. Bei einigen Projekten kamen neue Finanzinstrumente zum Einsatz, was zur Senkung der Gesamtkosten der Darlehen beitrug (5, 8, 10). Bewertung des EIB-Beitrags bei den ausgewählten Projekten (hoch/signifikant/mittel/gering) Mittel Hoch 3 1 Signifikant 9 Einige Projektträger (Projekte 6 und 9) wiesen darauf hin, dass sich der Finanzierungsvorteil der EIB im Laufe der Zeit verringert hat und Geschäftsbanken inzwischen Darlehen mit längeren Laufzeiten anbieten. Daraus wird ersichtlich, dass die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Bankensektors zugenommen hat. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 27 3.2.2 Andere Beiträge Das internationale und insbesondere das EU„Flair“ der Bank wurde bei drei Projekten als ein Vorteil erachtet, weil die Projekte dadurch eine internationale Dimension erhielten. In einem Fall gewährte die EIB Unterstützung im Hinblick auf Ratingagenturen. Zudem unterstützte sie einen Projektträger gegen die diskriminierenden Praktiken einer Geschäftsbank. 1997 nahm das Nationale Gesundheitssystem (National Health System, NHS) des Vereinigten Königreichs (UK) ein ehrgeiziges Programm zur Erneuerung seiner Infrastruktur in Angriff: Seitdem sind fast 1/3 der allgemeinen Akutkrankenhäuser und NHSKrankenhäuser ersetzt worden; die jährlichen Investitionen sind von 1,1 Mrd GBP auf rund 5,5 Mrd GBP im Jahr 2007/08 gestiegen; 88 größere Krankenhausvorhaben wurden umgesetzt und 24 weitere befinden sich im Bau; im Rahmen des NHSPrimärversorgungsplans 2000 wurde bis 2004 die Modernisierung bzw. der Ersatz von bis zu 3000 Hausarztpraxen vorgesehen. Mit Private Finance Infrastructure (PFI) wurde dieses Investitionsprogramm zusätzlich unterstützt. Dank dieses umfangreichen Programms nahm das NHS bei öffentlich-privaten Partnerschaften im Bereich Gesundheitsfürsorge in Europa eine führende Stellung ein. Bei einigen Projekten stellte das Engagement der EIB einen wichtigen Faktor bei der Beantragung von Geschäftsdarlehen für den Dachführungsprozess von öffentlich-privaten Partnerschaften (PPP) dar. Insbesondere das Know-how der Bank im Erstellen und in der detaillierten Gestaltung von PPP-Verträgen erwies sich als hilfreich. Bei einem Vorhaben war die Präsenz der EIB von großer strategischer Bedeutung, sowohl für die EIB (Signalwirkung auf andere Regionen) als auch für das Gesundheitswesen des betreffenden Landes (Eröffnung neuer PPPMöglichkeiten und Beitrag zu einer längst überfälligen Modernisierung der Gesundheitsinfrastruktur). In der EIB besteht kein Konsens über die Rolle und das geschätzte Ausmaß an geleisteter Beratungsarbeit. In den EU-Mitgliedstaaten (insbesondere EU15) wird die EIB bei den meisten Projekten erst zu einem relativ späten Zeitpunkt des Projektprozesses beratend hinzugezogen (manchmal erst nach Baubeginn). Häufig ist der Umfang ihrer Tätigkeit beschränkt, da die Bereitschaft und Akzeptanz der Projektträger gegenüber externen Beratungsleistungen gering ist. In den neuen Mitgliedstaaten und Ländern außerhalb Europas bieten sich mehr Gelegenheiten, um auf Entscheidungen Einfluss zu nehmen und der Zusatznutzen der EIB fällt dort häufig höher aus. So besteht z.B. eine Zusammenarbeit mit der Weltbank in Polen, Rumänien und Ungarn. Zudem stehen umfangreiche Finanzierungsmittel (FEMIP) zur Verfügung, um in einigen Ländern lokale Unterstützung zu leisten. Das Finanzierungsvolumen der EIB ist in diesen Ländern zwar sehr gering, bedeutet aber für das operative Personal einen erheblichen Arbeitsaufwand. In Einklang mit dem OGP wurden bereits technische Unterstützungs- und Beratungsleistungen entwickelt und sollten noch weiter gefördert werden. In den neuen EU-Mitgliedstaaten und den Ländern außerhalb der EU waren ein größerer Bedarf und/oder eine höhere Bereitschaft im Hinblick auf einen solchen Ansatz festzustellen. 3.3 3.3.1 Projektzyklusmanagement der EIB Projektidentifizierung und -auswahl Die meisten Projekte wurden im laufenden Kontakt zwischen der EIB und den betreffenden Ministerien oder deren regionalen Pendants ermittelt. Häufig war es mehr oder weniger eine Frage des Zufalls, dass andere öffentliche Infrastrukturvorhaben, die für einen EIBFinanzierungsbeitrag in Betracht kamen, mit Gesundheitskomponenten versehen wurden. Allgemein kann festgestellt werden, dass die Projektbeispiele den reaktiven Ansatz der Bank widerspiegeln. Es gab nur wenige Möglichkeiten für eine aktive Projektauswahl. Bewertung des EIB-Projektzyklusmanagements bei den ausgewählten Projekten 1 nicht bewertet befriedigend 8 4 gut Die Definition und Abgrenzung der Projekte ist eine äußerst wichtige Aufgabe, die sich allerdings als schwierig herausgestellt hat. Wie bereits erwähnt, können sich Gesundheitsvorhaben grundlegend voneinander unterscheiden. Daher war es problematisch, zur Projektprüfung und Projektdefinition die gleichen Mittel, die für herkömmliche Projektdarlehen mit einer Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 28 begrenzten Anzahl von Teilvorhaben verwendet werden, auch bei Rahmendarlehen oder Investitionsprogrammen (Projekte 1, 2, 8, 9) mit einer großen Anzahl von Teilvorhaben oder mit unterschiedlichem Umfang anzuwenden. Die Projektfinanzierung durch die EIB unterscheidet sich häufig von der allgemeinen Haushaltsfinanzierung, die Gebietskörperschaften (wie nationalen oder regionalen Regierungen) geläufig ist. Daher ist es schwierig für sie, Projekte, die nicht zu ihren allgemeinen Aktivitäten zählen, klar abzugrenzen. Im Fall von großen Rahmenprojekten betrifft diese Problematik insbesondere die Einzelheiten auf Ebene der Teilvorhaben. Zwar wurden sämtliche Teilvorhaben häufig korrekt abgegrenzt und beschrieben, doch die tatsächlichen Kosten stimmten nicht unbedingt mit den in den Projektunterlagen der EIB genannten Kosten überein. Auch waren die Gesamtinvestitionen in die Projekte gelegentlich höher als der im Rahmen des „EIB-Projekts“ festgelegte Betrag. Zur Sicherstellung einer transparenten Finanzkontrolle der Projekte und Teilvorhaben sollte bei der Festlegung des Geltungsbereichs und des Volumens des Gesamtprojekts sowie des präzisen finanziellen Umfangs der einzelnen Teilvorhaben mehr Sorgfalt betrieben werden. Finanziert die EIB Teile eines umfangreicheren Investitionsprogramms, sollte geprüft werden, ob es nicht günstiger (transparenter) ist, einen kleineren prozentualen Anteil des gesamten Investitionsvorhabens anstatt eines größeren Anteils an einem künstlich abgegrenzten „EIB-Projekt“ durch ein EIB-Darlehen zu finanzieren. Der Geltungsbereich des EIB-Projekts sollte möglichst mit dem vom Projektträger genannten Projektumfang übereinstimmen. 3.3.2 Projektprüfung Im Allgemeinen wurde die Projektprüfung im Detail durchgeführt; die potenziellen Risiken und Einschränkungen wurden in der Regel angemessen ermittelt. Die Möglichkeiten der Bank, die strukturelle Planung zu beeinflussen, waren häufig jedoch begrenzt. Dies lag an der späten Identifizierung der Projekte und/oder an der mangelnden Bereitschaft einiger nationaler/lokaler Behörden, den Rat der Bank zu befolgen. In einem Fall (Projekt 7) führten Mängel, die während der Projektprüfung festgestellt wurden, zu einer unbefriedigenden Wirksamkeit während und nach Projektdurchführung. Dieses Projekt verdeutlicht das Dilemma der EIB, die schwierige Entscheidung treffen zu müssen, entweder ein Vorhaben aufgrund von Mängeln, die während der Projektprüfung festgestellt wurden, nicht mitzufinanzieren (mit dem Wissen, dass das Vorhaben dennoch durchgeführt wird), oder das Darlehen trotzdem zu gewähren (wenn auch unter bestimmten Bedingungen), um sich in einem strategischen Sektor zu positionieren. Bei den Projekten 2 und 7 wurden die Bedingungen der EIB bei Fertigstellung des Projekts nur knapp erfüllt. Zukünftig könnte ein Rahmenwerk für die Zusammenarbeit mit externen Partnern erstellt werden, um Projektträger im Hinblick auf eine optimale Mittelverwendung zu beraten. Der Einfluss der EIB auf die Planung und Durchführung von Projekten könnte zunehmen, indem die Bereitschaft der Projektträger zur Umsetzung der Ratschläge gefördert wird. Aus einem Projekt (7) wurde ersichtlich, wie schwierig es ist festzustellen, ob die EIBBedingungen in einer solchen PPP-Struktur erfüllt wurden. So wurden die Bedingungen zwar dem Projektträger auferlegt, doch der Vertrag wurde vom Darlehensnehmer, einer Zweckgesellschaft, unterzeichnet. Einige der früheren großen Rahmendarlehen waren mit extrem langen Projektlaufzeiten (12 Jahren) verbunden, was jedoch bei jüngeren Projekten nicht mehr der Fall (üblicherweise 4-5 Jahre) war. Bei der Berechnung der volkswirtschaftlichen Rentabilität und des internen Zinsfußes wurden Unklarheiten festgestellt. Die volkswirtschaftliche Rentabilität wurde bei drei Projekten (1, 9, 11) und die finanzielle Rentabilität (interner Zinsfuß) bei weiteren drei Vorhaben (5, 10, 11) veranschlagt. Aus den meisten Berechnungen ging jedoch die Schwierigkeit hervor, zutreffende Annahmen im Sektor zu treffen. Die Verwirrung bei den Rentabilitätsberechnungen hätte durch die Anwendung der Leitlinien, die bereits vor langem (1999) von der Direktion Projekte (PJ) der EIB definiert wurden, vermieden werden können. Diese Leitlinien sind offenbar nicht angewandt worden. Wahrscheinlich waren sie vielen Beteiligten gar nicht bekannt, denn die betreffende Unterlage wurde in keinem der 13 Projekte erwähnt. Bei der Berechnung der Rentabilität erwiesen sich die zugrunde liegenden Annahmen und Schätzungen der volkswirtschaftlichen Vorteile als vergleichsweise schwach oder die Projekte verfügten über eine viel zu lange wirtschaftliche Nutzungsdauer (bei einigen PPP-Vorhaben bis zu 60-65 Jahre). Zur Vermeidung von Unstimmigkeiten sollten klare Prüfungsleitlinien erstellt werden. Da die volkswirtschaftliche/finanzielle Rentabilität nicht immer eindeutig berechnet werden kann, müssen bei der Projektprüfung klar definierte quantifizierbare ökonomische Ziele und Indikatoren festgelegt werden, die es während der Projektdurchführung zu überwachen gilt. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Auswirkungen auf die Finanzflüsse (Liquidität) und insbesondere auf die Finanzierbarkeit präzise zu ermitteln. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 29 Die meisten Projektträger haben mit der EIB solide, anhaltende Beziehungen aufgebaut und in vielen Fällen wurden Folgeprojekte des gleichen Projektträgers ebenfalls durch EIB-Darlehen finanziert. Dies zeigt deutlich, dass die Projektträger mit den Leistungen der EIB zufrieden waren. Tatsächlich waren sie mit dem EIB-Personal zumeist sehr zufrieden und lobten wiederholt die hohe Kompetenz, Professionalität, Unterstützung und Flexibilität der EIB. Die Projektträger machten auch deutlich, dass für eine erfolgreiche Fortsetzung der Zusammenarbeit ausschlaggebend ist, ob die EIB auch weiter finanzielle Vorteile bieten kann. 3.3.3 Projektdurchführung – Finanzierungsvereinbarungen Bei allen Projekten wurden die Finanzierungsvereinbarungen von den Projektträgern als zufriedenstellend eingestuft. Der gesamte Finanzierungsprozess wurde als reibungslos bezeichnet. Über diesen Punkt gab es keine größeren Diskussionen. Wie oben bereits erwähnt wurde die lange Laufzeit von vielen Darlehensnehmern als entscheidend erachtet. Abgesehen von PPP-Darlehen, die aufgrund der Konzessionslaufzeiten eine erheblich längere Laufzeit aufwiesen (20-33 Jahre), betrug die Darlehenslaufzeit bei allen Projekten 14-15 Jahre. Bei PPP-Strukturen ist die Laufzeit des Darlehens eindeutig an die Konzession geknüpft und berücksichtigt nicht zwangsläufig die erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer, die ihrerseits weitgehend von einer zufriedenstellenden Instandhaltung abhängt. 3.3.4 Projektüberwachung Obwohl sechs Projektträger die Berichterstattungs- und Verwaltungsanforderungen der EIB im Vergleich zu Geschäftsbanken, insbesondere während der ersten Prozessphasen, als strikt bezeichneten, gaben vier von ihnen, die anfänglich nicht bereit waren, alle Anforderungen zu erfüllen, später an, nun doch die Vorteile zu erkennen. Zwei Projektträger (Projekte 7 und 11) bezeichneten die Verwaltungs- und Berichterstattungsanforderungen der EIB als „zu detailliert und zu kompliziert“. Einige wenige Darlehensnehmer stellten die für den Abschlussbericht erforderlichen Daten nur widerwillig bereit. Die Situation der PPP war jedoch nicht zufriedenstellend. Ein Projektträger händigte überhaupt keine Daten aus, so dass die Beurteilung der wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen auf den Endbegünstigten sowie der Tragfähigkeit des Projekts nur anhand öffentlich verfügbarer Daten erfolgen konnte. Bei öffentlich-privaten Partnerschaften ist der Endbegünstigte vertraglich nicht dazu verpflichtet, Daten für die Überwachung bzw. Evaluierung zu liefern. Im Bereich der Gesundheitsdienste hängt die physische Durchführung nur teilweise vom Erreichen der Bauziele ab. Am besten wäre es, einen vollständigen Abschlussbericht ein oder zwei Jahre nach Fertigstellung des Projekts anzufertigen und die Ex-post-Indikatoren mit den bei der Projektprüfung festgelegten Ex-ante-Zielen und gegebenenfalls mit Referenzdaten aus der alten/ehemaligen Einrichtung zu vergleichen. Ein teilweiser Abschlussbericht (Bewertung der Projektdurchführung) könnte bereits kurz nach Fertigstellung des Projekts erfolgen. Dieser Ansatz erfordert mehr personelle Ressourcen, wäre aber für das Wissensmanagement innerhalb der EIB äußerst nützlich. Die Vorgehensweise könnte auf Projekte der Überwachungskategorie B und auf Projekte, die für den Sektor oder für die Bank als besonders innovativ gelten, beschränkt werden. Zwischen den im Rahmen dieser Ex-post-Evaluierung vorgenommenen Bewertungen und den Bewertungen im Abschlussbericht haben sich keine größeren Diskrepanzen ergeben. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 30 ANLAGE 1: Evaluierungsprozess, -kriterien und -methode Die Abteilung Evaluierung der Operationen (EV) der EIB führt unabhängige Ex-post-Evaluierungen von Projekten durch, die von der EIB finanziert wurden. Diese Evaluierungen dienen vor allem den leitenden Organen der EIB bei der Formulierung der Politik und Strategie der Bank sowie den Direktionen Finanzierungen, Risikomanagement und Projekte. Da die Evaluierung Verbesserungen zum Ziel hat, enthält der zusammenfassende Bericht klar formulierte Empfehlungen an die betreffenden Organe oder Direktionen der EIB. Die allgemeinen Ziele der Evaluierungen stimmen mit den drei Säulen des zusätzlichen Nutzens überein, die im Operativen Gesamtplan (OGP) erläutert sind. Bewertet werden die Relevanz der EIB-Operationen, der Beitrag der EIB und das Projektergebnis. Gemäß den „Terms of Reference“ (ToR) der spezifischen Evaluierung der Finanzierung von Gesundheitsprojekten finden sich die drei allgemeinen Ziele in den Fragen A und B, C bis F bzw. G (vgl. Abb. 1) wieder. Die Evaluierung erfolgte in vier Phasen: Geltungsbereich, Überprüfung, eingehende Evaluierung und Zusammenfassung. - Entwicklungsphase: Aus dieser Phase ging vor allem ein Themenpapier hervor, das der Evaluierung eine klare Ausrichtung gibt, indem die Ziele der Evaluierung eindeutig abgegrenzt werden, und das externen Beratern als Grundlage für die „Terms of Reference“ dient. Das Themenpapier umfasste eine Portfolioanalyse im Hinblick auf die wichtigsten Trends bei der Finanzierung von Gesundheitsprojekten. Die für eine Evaluierung ausgewählten Projekte sollen für die geografische Aufteilung der Darlehen repräsentativ sein (obwohl einige Länder unterrepräsentiert sein könnten, da die Darlehen erst in der jüngsten Zeit unterzeichnet wurden). Um die Auswahl der Projekte ausgewogener zu gestalten und damit die geografische Aufteilung besser widerzuspiegeln sowie um jüngste Änderungen in der Prüfungsmethode und beim Prüfungsansatz zu berücksichtigen, wurden zusätzliche Projekte zur Halbzeitbewertung in die endgültige Liste der potenziellen Projekte aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Liste aus 25 Projekten mit einem weiteren verfügbaren Platz für ein französisches Projekt. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde die EU-Gesundheitspolitik analysiert, um Prioritätsbereiche zu ermitteln, die im Rahmen der eingehenden individuellen Evaluierung bewertet werden sollten. - Untersuchung: In dieser Phase beginnt die Ex-post-Analyse mit internen Unterlagen, öffentlich zugänglichen Informationen und Informationen von relevanten EIB-Mitarbeitern in den operativen Direktorien. Anhand der Projektunterlagen werden alle 25 Projekte, die einer individuellen eingehenden Evaluierung unterzogen werden sollen, detailliert untersucht. Diese Schreibtischuntersuchung dient dem besseren Verständnis der zentralen Evaluierungsthemen. - Die endgültige Projektauswahl beruht auf der eingehenden Schreibtischuntersuchung aller 25 in Betracht kommenden Projekte. Diese erfolgte mit dem Ziel, eine Reihe von Projekten zu ermitteln, die für folgende Faktoren repräsentativ sind: geografische Aufteilung, Darlehensvolumen, Ziele der Regionalentwicklung, Unterzeichnungsjahr, Rahmen- und Investitionsprogramme ggü. Einzelvorhaben, Sanierung ggü. Bau auf neu zu erschließendem Gelände. Ziel war auch, so viele Erkenntnisse wie möglich zu gewinnen. Daher sind Projekte mit PPP, Sozialversorgungs- oder innovativen Versorgungsmodellen leicht überrepräsentiert, so dass sich eine sehr moderate Verzerrung bei der Auswahl ergeben könnte. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 31 Abb. 1: Evaluierungsstufen und wichtigste operative Fragen A STRATEGIE EU-Politik A B EIB-Strategie und -Ziele Operationen Legende : Ziel 1 (1. Säule zusätzl. Nutzen) Ziel 2 (2. Säule zusätzl. Nutzen) Ziel 3 (3. Säule zusätzl. Nutzen) F B Portfolio Gesundheitsprojekte Verfahren Interner Prozess Projektzyklusmanagement F verfügbare Finanzprodukte (+ Risikobewertung) C (proaktive)Projektauswahl Wie sind EIB-Strategie/ Ziele auf die EU-Gesundheitspolitik abgestimmt? Wie spiegelt das Projektportfolio die Humankapitalstrategie der EIB und die EU-Prioritäten im Gesundheitsbereich wider? Wie trägt das Auswahlkriterium (+ Risikobewertung) zu einem im Hinblick auf (B) ausgewogenen Portfolio bei? Qualität, Wirksamkeit und Relevanz der EIB-Finanzierungen von Gesundheitsprojekten? C Angebot der EIB auf Bedarf im Gesundheitssektor zugeschnitten? D Wie ist der finanzielle Zusatznutzen der EIB? E Gesundheitsbehörden E C Nat./Reg. Gesundheitsstrategien Bevölk. (Patienten, Personal) EINZELNE GESUNDHEITSPROJEKTE (13) Kunden: BEGÜNSTIGTE, PROJEKTTRÄGER, usw. D Projektergebnis G Relevanz Wirksamkeit E C Öffentl. und private Finanzpartner/ Alternativen E Effizienz G Nachhaltigkeit Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 32 Qualität und Beitrag der Ex-ante-Prüfungen und Projektverfolgung? Wie wurde jede Phase des Projektzyklus von der EIB gemanaged? Relevanz, Wirksamkeit, Effizienz und Nachhaltigkeit der 13 ausgewählten Gesundheitsprojekte? ANLAGE 2: Förderkomponenten im Gesundheitsbereich (2004) Bereich Maßnahmen gegen eine unzureichende Bereitstellung von Gesundheitsfinanzierungen Behebung der Mängel alter Gesundheitsinfrastrukturen und gleichzeitig Bemühung um eine Erhöhung der künftigen Tragfähigkeit der Investitionsvorhaben Investitionskategorien/-indikatoren Unterlage 1999 Kommentar Portfolioanalyse 1. Vorkehrungen auf kommunaler Ebene mit oder ohne Infrastruktureinrichtungen, durch die die Versorgung auf innovativere und kostenwirksamere Weise bereitgestellt werden soll 2. 3. Schwerpunkt auf FuE-Projekten JA Besonderes Augenmerk auf geistiger Behinderung und Lernbehinderung sowie auf Gesundheitsfürsorge für alte Menschen JA 4. Errichtung und Instandhaltung von Netzwerken und Systemen zur Beaufsichtigung und Überwachung kommunizierbarer Krankheiten und anderer EU-weiter oder internationaler Herausforderungen im Bereich öffentliche Gesundheit NEIN 5. Rationalisierungsvorhaben zum Abbau von Überkapazitäten JA Das zweitwichtigste Ziel in derzeitigen und früheren EIBGesundheitsportfolios. 6. Modernisierung vorhandener Kapazitäten, wenn die Bausubstanz und/oder die Ausstattung schlecht sind JA Dieses Ziel ist allen 13 Projektbeispielen gemein. Hauptziel für Investitionsvorhaben in Gesundheitsinfrastruktur. 7. Schwerpunkt auf Universitätskliniken und Lehrkrankenhäusern JA Gegenüber dem OGP 1999 wurde die Bedingung, eine starke Forschungsrolle auszuüben und auf komplexe Fälle ausgerichtet zu sein, gestrichen. All diese Krankenhäuser kommen auch im Rahmen von i2i/Bildung oder i2i/FuE für einen Finanzierungsbeitrag in Betracht. Daher gibt es keine Verpflichtung mehr, sich besonders auf diese Krankenhäuser zu konzentrieren. Die wichtige Rolle kleiner kommunaler Krankenhäuser sollte nicht von großen Tertiäreinrichtungen untergraben werden. In den meisten Fällen wird die kostenwirksamste Behandlung von Primär- oder Sekundäreinrichtungen geleistet. 8. Unterstützung für medizinische paramedizinische Ausbildungsstätten und JA 9. Entwicklung von Fertigkeiten für Bereitstellung und Verwaltung Gesundheitsfürsorge die von Nein NEU. Projekte dieser Art wurden nicht durch die EIB finanziert. zur und Nein NEU. Zwar Unterstützung für die meisten Projekte, doch IT wird im EIB-Portfolio als eigenständige Projektart eingestuft. Die Finanzierung könnte im Rahmen von i2i erfolgen. Ungewöhnlich kleine Vorhaben, die jedoch zahlreichen Einrichtungen zugute kommen könnten. Diese Operationen könnten für Global- oder Rahmendarlehen vorgeschlagen werden. 10. IT und medizinische Ausrüstung Erleichterung der Bereitstellung Verwaltung von Gesundheitsleistungen 11. Aufbau und Wartung von Infrastruktur und Leistungen im Bereich eGesundheit JA Angesichts jüngster EU-Orientierungen und der ausdrücklichen Anerkennung der Notwendigkeit angemessener Infrastrukturen für die ältere Bevölkerung sowie des Weißbuchs „Mentale Gesundheit“ hat dieser Bereich sogar noch an Relevanz gewonnen. NEU. Sehr relevant für die EU-Politik. Projekte dieser Art wurden jedoch nicht durch die EIB finanziert. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 33 Ermittlung des geeigneten Versorgungsmodells und der dafür angemessenen Finanzierungsart von Präventivleistungen und Nein Gesundheitsbildung 12. Verbesserung 13. Entwicklung rationaler und angemessener Finanzierungsmechanismen Allgemeine Kommentare zu 12-19: - Sehr relevant für die EU-Politik. - Es wurde kein Projekt finanziert, das diese Komponenten als vorrangiges Ziel hatte. - Nicht kapitalintensiv. Die Finanzierung von Projekten dieser Art würde das Einverständnis der EIB voraussetzen, Darlehen für immaterielle Vermögenswerte zu vergeben. Alternativ dazu könnte die EIB dazu beitragen, indem sie Organe/Behörden finanziell unterstützt und somit eine evidenzbasierte Politikgestaltung fördert. - Sollte im Rahmen des Prüfungsprozesses bewertet werden. Diese Aspekte sollten mit dem Projektträger im Zuge der politischen Verantwortung der EIB diskutiert werden, auch wenn sich dies auf die endgültige Planung des geprüften Projekts nur marginal (oder gar nicht) auswirken dürfte. Dies könnte dem Projektträger für zukünftige Projekte wichtige Anhaltspunkte liefern. 14. Stärkung der Zusammenarbeit in der medizinischen Forschung und der Forschung im Bereich Gesundheitssysteme 15. Verbesserung der Informationssysteme im Gesundheitsbereich, um Politikern, medizinischen Fachkräften und der allgemeinen Öffentlichkeit wichtige Gesundheitsdaten und –informationen bereitzustellen 16. Einrichtung und Entwicklung von Primärleistungen sowie gemeinwesenorientierter und sonstiger Nicht-Akutversorgung als Ergänzung zur stationären Versorgung 17. Stärkere Einbeziehung von Umwelt und Gesundheit bei der Festlegung und Umsetzung sonstiger Gemeinschaftspolitiken und -aktivitäten 18. Fokussierung der Systeme sozialer Sicherheit, um maximale sicherzustellen Gesundheitsvorteile Spezifische Kommentare: - Punkt 16 ist redundant zu Punkt 1, außer dass sich der eine auf stationäre Pflege und der andere auf häusliche Pflege bezieht. - Punkt 17 ist ein eigenständiges Ziel, das aus dem Förderbereich „Gesundheit“ herausgenommen und auf die EIB-weite Strategie übertragen werden sollte, um eine ähnliche Rolle wie die Umweltverträglichkeitsprüfungen der EIB einzunehmen. - Punkt 19. Am wichtigsten ist es sicherzustellen, dass diese Erkenntnisse/Methoden bei den durch die EIB finanzierten Projekten angewandt werden. 19. Entwicklung von Evaluierungsmethoden für medizinische Behandlung, Gesundheitsprodukte und Gesundheitssysteme Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Gesundheitsbereich – Zusammenfassender Bericht 34 ABTEILUNG EVALUIERUNG DER OPERATIONEN (EV) DER EUROPÄISCHEN INVESTITIONSBANK 1995 wurde die Abteilung Evaluierung der Operationen (EV) mit dem Ziel geschaffen, Ex-postEvaluierungen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Europäischen Union durchzuführen. In der Abteilung EV werden die Evaluierungen in Einklang mit der geltenden internationalen Praxis durchgeführt, wobei die allgemein anerkannten Kriterien von Relevanz, Effizienz, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit berücksichtigt werden. EV gibt Empfehlungen ab, die auf den Ergebnissen der Ex-post-Evaluierung beruhen. Die gewonnenen Erkenntnisse dürften zur Verbesserung der operativen Ergebnisse, der Rechenschaftslegung und der Transparenz beitragen. Jede Evaluierung beruht auf einer detaillierten Untersuchung ausgewählter Investitionen, deren Ergebnisse dann in einem Synthesebericht zusammengefasst werden. Die nachstehenden Ex-post-Evaluierungen, die sich mit verschiedenen thematischen Bereichen befassen, wurden im Zeitraum 1999 bis 2005 auf der Website der EIB veröffentlicht: 1. Performance von Kläranlagen in Mitgliedsländern der Europäischen Union (1996 – erhältlich in Deutsch, Englisch und Französisch); 2. Evaluierung von 10 Operationen im Telekommunikationssektor in Mitgliedsländern der EU (1998 – erhältlich in Deutsch, Englisch und Französisch); 3. Beitrag großer Infrastrukturvorhaben in den Bereichen Straßen und Eisenbahnen zur Regionalentwicklung (1998 – erhältlich in Deutsch, Englisch und Französisch); 4. Evaluierung von Industrieprojekten, die von der Europäischen Investitionsbank im Rahmen der Förderung der Regionalentwicklung finanziert wurden (1998 – erhältlich in Deutsch, Englisch und Französisch); 5. Evaluierung von 17 Projekten, die von der Europäischen Investitionsbank im Wasserwirtschaftssektor im Mittelmeerraum finanziert wurden (1999 – erhältlich in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch); 6. Auswirkungen der Mittelbeschaffung der EIB auf die Integration neuer Kapitalmärkte (1999 – erhältlich in Deutsch, Englisch und Französisch); 7. Beitrag der EIB zur Regionalentwicklung: Zusammenfassender Bericht über die Auswirkungen der EIB-Finanzierungen für 17 Projekte in Portugal und Italien auf die Regionalentwicklung (2001 – erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch, Französisch, Italienisch und Portugiesisch (Übersetzungen aus dem Englischen)); 8. Evaluierung der Projekte, die von der EIB in vier AKP-Staaten von 1989 bis 1999 aus Risikokapitalmitteln finanziert wurden (2001 – erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch und Französisch (Übersetzungen aus dem Englischen)); 9. Die Finanzierung von Energieprojekten durch die EIB in der EU und in den MOEL (2001 – erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch und Französisch (Übersetzungen aus dem Englischen)); 10. Überprüfung des derzeitigen Portfolio-Ansatzes bei der Vergabe von Globaldarlehen zugunsten von KMU (2002 – erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch und Französisch (Übersetzungen aus dem Englischen)); 11. Die Finanzierung von Projekten zur Entsorgung fester Abfallstoffe durch die EIB (2002 – erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch und Französisch (Übersetzungen aus dem Englischen)); 12. Evaluierung der Auswirkungen der EIB-Finanzierungen auf die Regionalentwicklung in Griechenland (2003 – erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch und Französisch (Übersetzungen aus dem Englischen)); 13. Evaluierung von Verkehrsprojekten in Mittel- und Osteuropa (2003 – erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch und Französisch (Übersetzungen aus dem Englischen)); 14. Finanzierung von Stadtentwicklungsprojekten in der EU durch die EIB (2003 – erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch und Französisch (Übersetzungen aus dem Englischen)). 15. Evaluierung der von der EIB auf der Grundlage der Mandate für Asien und Lateinamerika (ALA) finanzierten Projekte (2004 – erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch, Französisch und Spanisch (Übersetzungen aus dem Englischen)). 16. Evaluierung der EIB-Finanzierungen zugunsten von Fluggesellschaften (2004 – erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch, und Französisch (Übersetzungen aus dem Englischen)). 17. Evaluierung der von der EIB finanzierten Luftverkehrsinfrastrukturprojekte (2004 – erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch, und Französisch (Übersetzungen aus dem Englischen)). 18. EIB-Globaldarlehen aus eigenen Mitteln im Rahmen der Mandate für den Mittelmeerraum (2004 – erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch, und Französisch (Übersetzungen aus dem Englischen)). 19. Evaluierung von durch die EIB finanzierten Eisenbahnprojekten in der Europäischen Union (2005 – erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch, und Französisch (Übersetzungen aus dem Englischen)). 20. Evaluierung von von der EIB mitfinanzierten PPP-Projekten (2005 – erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch, und Französisch (Übersetzungen aus dem Englischen)). 21. Evaluierung von Globaldarlehen an KMU in der erweiterten Union (2005 - erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch, und Französisch (Übersetzungen aus dem Englischen)). 22. EIB-Einzeldarlehen aus eigenen Mitteln im Rahmen der Mandate für den Mittelmeerraum (2005 - erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch, und Französisch (Übersetzungen aus dem Englischen)). 23. Evaluierung der EIB-Finanzierungen mittels Einzeldarlehen im Rahmen des ViertenAbkommens von Lome (2006 - erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch, undFranzösisch (Übersetzungen aus dem Englischen)). 24. Evaluierung der EIB-Finanzierungen mittels Globaldarlehen im Rahmen des ViertenAbkommens von Lome (2006 - erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch, undFranzösisch (Übersetzungen aus dem Englischen)). 25. Evaluierung von EIB-Finanzierungen im Bereich „Allgemeine und berufliche Bildung“ (2006 -erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch, und Französisch (Übersetzungen ausdem Englischen)). 26. Evaluierung von grenzüberschreitenden TEN-Projekten (2006 - erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch, und Französisch (Übersetzungen ausdem Englischen)). 27. FEMIP Trust Fund (2006 - erhältlich in Englisch (Originalsprache)) 28. Evaluierung der Mittelaufnahme und Darlehensvergabe der EIB in Rand (2007 - erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch, und Französisch (Übersetzungen ausdem Englischen)). 29. Evaluierung von durch die EIB finanzierten Projekten im Gesundheitswesen (2007 - erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch, und Französisch (Übersetzungen ausdem Englischen)). 30. Wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt – Evaluierung von EIB-Finanzierungen zugunsten von Operationen in Ziel-1 und Ziel-2 Gebieten in Deutschland, Irland und Spanien (2007 - erhältlich in Englisch (Originalsprache) sowie Deutsch, und Französisch (Übersetzungen ausdem Englischen)). Diese Berichte sind erhältlich: auf der Website der EIB unter: http://www.eib.org/publications/eval/ oder per E-Mail unter folgender Adresse: [email protected]