Bonsai-Erde Vortrag Dagmar, 05.03.07

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Bonsai-Erde Vortrag
Dagmar, 05.03.07
So vielfältig wie die Bonsaifreunde und Baumarten sind, so vielfältig sind auch die Erdmischungen.
Jede Pflanzart hat ihre ideale Pflanzerde. Meist an ihrem Ursprungsstandort zu finden.
Macht es Sinn für jeden Bonsai seine spezielle Erde zu mischen? Dies muß jeder Bonsailiebhaber für sich
selbst zu entscheiden.
Sinn kann es machen, wenn man wenige Bonsai hat, Sinn macht es, wenn man sehr wertvolle Exemplare
besitzt.
Allgemein:
Erde muß nicht nur Wasser und Nährsalze speichern können, Erde muß vor allem überschüssiges Gießwasser
abfließen lassen. Auch sollten nur die Nährstoffe zur Verfügung stehen, die man zu bestimmten Zeiten geben
möchte.
Die Erde muß Wasser und Nährstoffen aufnehmen und halten können. Natürlich würden besonders im Sommer
die Bonsai schnell vertocknen, wenn die wenige vorhandene Erde nicht wie ein Schwamm Wasser speichern
könnte. Diese Fähigkeit resultiert nicht nur aus der Zusammensetzung des Erdgemisches, sondern auch aus
der typischen Krümelstruktur der Bonsai-Erde. Eine festgepackte Erde ohne kleine und feinste Zwischenräume
nimmt Wasser und die darin gelösten Nährsubstanzen kaum an und kann das Wasser nicht speichern. Dagegen
hält es sich in den Hohlräumen des krümeligen Bodens und steht jederzeit der Pflanze zur Verfügung. Das
überschüssige Wasser kann dabei ungehindert ablaufen (Drainage).
Damit überschüssiges Wasser ungehindert abfließen kann, muß die Erde eine gute Dränagewirkung haben.
Bleiben die Bodenzwischenräume zu lange mit Wasser gesättigt, können die Wurzeln nicht atmen, d.h.
Sauerstoff aufnehmen, und sterben ab, verfaulen schließlich und stecken nichtbetroffene Wurzelbereiche mit
der Fäulnis an, so dass es unweigerlich zum Absteben des gesamten Baumes führt.
Erde sollte von feinen Staubteilen befreit und krümelig, grobkörnig sein. Nur dann kann die Erde eine hohe
Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit aufweisen.
Damit sich die Erde bis zum nächsten Umtopfen nicht verdichtet, muß sie ihre krümelige Struktur sehr lange
aufrechterhalten. Je besser die Bodenteilchen ihre Struktur halten, umso feiner verzweigt sich der Wurzelballen.
Junge Bonsai benötigen grobere Erde als weiter entwickelte Bonsai. Ein kranker Bonsai erholt sich schneller,
wenn er eine grobere Erde erhält.
Bodenverlust
Bonsaierde muß in ihrer Struktur stabil sein. Da man bei den meisten der üblichen Topfpflanzen eine längere
Lebenszeit nur selten voraussetzt, spielt es keine Rolle, dass mit dem Abbau und "Verzehr" des Humus das
Bodenvolumen schrumpft, sich die Konsistenz ändert. Entweder waren die Pflanzen von vorneherein nur für
eine Saison vorgesehen, oder man hat sie eben jährlich umzupflanzen. Zwar gibt es unter den Bonsai Arten,
die jährlich umgetopft werden, abgesehen von den Jungpflanzen, welche besonderen Bedingungen unterworfen
sind. Aber die meisten verbleiben doch mehrere Jahre in ihrem Gefäß. Bei älteren Koniferen kann es bis zum
nächsten Umpflanzen fünf oder mehr Jahre dauern. Da darf in dieser Zeit der Boden nicht "verbraucht" werden,
weder aus physiologischer noch aus ästhetischen Gründen.
Sieben
Gute Bonsai-Erde muß so beschaffen sein, daß die Wurzeln sich bequem ausbilden können, das Gießwasser
rasch abläuft und die Pflanze gut ernährt wird.
Wichtigste Vorraussetzung für raschen Wasserabfluß und ein gut ausgebildetes Wurzelnetz ist eine krümelige
Erde. Das Krümelgefüge erhält man, indem man die Erde durch Siebe von geeigneter Maschenweite schüttelt.
Sand muß nicht gesiebt werden.
Viele Züchter verwenden die im Fachhandel erhältlichen japanischen Erdsiebe oder bauen sich ihre Siebe
selbst. Ein Satz besteht aus mehreren Sieben mit immer geringer werdender Maschenweite. Die Siebe lassen
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sich übereinander stapeln, so daß die oben eingefüllte Erde nach Krümelgröße getrennt in den darunterliegenden
Sieben aufgefangen wird. Die verschiedenen Erdkörnungen werden dann für den späteren Gebrauch in
gekennzeichneten Behältern aufbewahrt.
Vor dem Sieben läßt man die Erde eine Woche oder länger austrocknen. Große Klumpen zerkleinert man und
streicht dann die Erde mit kreisförmigen Bewegungen der Hand durch das Sieb. Welche Körnungen man
aufbewahrt, hängt vom Verwendungszweck ab. Die großen Stücke, die durch das 6 mm-Sieb nicht durchfallen,
sollte man wegwerfen. Die Körnung, die durch die Maschenweite von 6 mm hindurchfällt und im darunterliegenden
Sieb hängenbleibt, kann man als unterste Schicht im Pflanzgefäß verwenden (Drainageschicht). Die Erde in
den feineren Sieben mit den Maschenweiten 3 mm und 1 mm kann man für die Erdmischungen verwenden.
Feinere Erde sollte man auch wegwerfen, da sie die feinen Kapillaren in der Erde verschließen und so weder
Wasser noch Sauerstoff an die Wurzeln gelangt.
Erd-Bestandteile
Lehm
Lehm findet sich in der obersten oder den beiden oberen Bodenschichten in Tiefen von 5 bis 60 cm. Die
oberste Schicht nennt man Bodenkrume oder Ackerkrume, die darunterliegende Unterboden. Der Unterboden
ist im allgemeinen fester als die Bodenkrume und unterscheidet sich von dieser auch in der Farbe. Unter dem
Unterboden liegt eine harte Tonschicht, sie ist für Bonsai nicht geeignet. Bodenkrume und Unterboden können
hingegen für Bonsai-Mischungen verwendet werden. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Bodenkrume im
allgemeinen reich an Humus und Nährstoffen ist, während der Unterboden in der Regel sauerer ist als diese,
also keine oder wenige Insekten, Bakterien und Viren enthält.
Lehm ist in der Lage, das Puffervermögen des Substrates zu erhöhen. Lehm kann große Mengen Wasser
binden, ohne dass die Pflanzenwurzeln im "Nassen" stehen, und dieses Wasser langsam wieder an die
Umgebung abgeben. Ebenso können Nährsalze gebunden und später wieder an die Pflanze freigegeben
werden.
Erde mit hohem Lehmanteil verdichtet allerdings sehr schnell und ist im tockenen Zustand "knochenhart".
Akadama
Die aus Japan stammende körnige Lehmerde, AKADAMA genannt, kann den normalen Lehm im Erdgemisch
ersetzen. Sie wird in Japan für viele Bäume zu 100% verwendet.
Durch seine Grobkörnigkeit, die es lange beibehält, verdichtet das mit Akadam gespeicherte Pflanzsubstrat
nicht. Die positiven Eigenschaften des Lehms sind auch bei Akadama vorhanden. Der ph-Wert von Akadama
liegt im neutralen Bereich, und der Anteil an organischen Bestandteilen und Nährstoffen ist sehr gering.
Akadama kann Wasser speichern, aber bedingt durch die gute Wasserdurchlässigkeit ist, je nach Anteil,
häufiger als üblich zu giessen. Falls es pur eingesetzt wird kann das heißen, das pro Tag 2-3 mal gegossen
werden muß. In Japan, wo viele Bonsai in reinem Akadama gezogen werden, wird wesentlich häufiger als in
Deutschland gewässert. Allerdings ist bei diesem Substrat ein Übergiessen und die sich dadurch bildende
Staunässe fast unmöglich.
Der Farbton wechselt je nach Wasseraufnahme von einem hellen Rotbraun (trocken) zu fast braun (feucht).
Durch diesen Farbumschlag ist leicht zu erkennen, wann gegossen werden muß.
Wichtig: Da Akadama trocken geliefert wird ist es wichtig, sofort nach dem Eintopfen gut zu Wässern. Sonst
kann es zu Wurzelschäden kommen.
Haltbarkeit: Akadama ist sehr formstabil, verdichtet kaum und zersetzt sich nur langsam. Je nach Güte des
eingesetzten Substrates sollte es nach 3-5 Jahren ausgetauscht werden. Während dieser Zeit verliert Akadama
langsam seine Grobkörnigkeit, die Luftdurchlässigkeit sinkt, der Salzgehalt steigt an und dadurch folgend steigt
die Feuchtigkeit im Boden. Damit gehen die wesentlichen Vorteile verloren - ein Austausch wird notwendig.
Akadama mit geringerer Güte (und geringerem Preis) kann gut für jüngere Pflanzen eingesetzt werden, die
ohnehin häufiger umgetopft werden.
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Sand
Sand besteht aus einzelnen losen Körnern; sie fördern das Wachstum feiner Wurzeln und lockern etwa Tonerde
auf. Am Besten geeignet für Bonsai ist Flußsand (oft als Zusatzstoff von Beton verwendet), er ist sauber und
überall zu bekommen, besitzt ideale Eigenschaften. Wer Gelegenheit hat, Sand aus der Natur zu holen, sollte
diese nicht ungenutzt lassen. Sand fördert die Wasserdurchlässigkeit des Substrates. Bei hohem Sandgehalt
trocknet das Substrat an der Oberfläche sehr schnell aus, so dass oft zu früh wieder gegossen wird, obwohl
das sandige Substrat im Innern lange nass bleibt. Deshalb wird Sand nicht in großen Mengen dem Substrat
beigemischt.
Als Beimischung mit ähnlichen Eigenschaften kann auch Splitt oder Lavagranulat (ungesalzen, günstig in den
Wintermonaten als Streugut zu kaufen) verwendet werden.
Lavagranulat
Lavagranulat, das aus zerstoßenem Vulkangestein gewonnen wird, hat ein hohes Wasserspeichervermögen
durch zahlreiche kleine Hohlräume, die , wenn sie nicht mit Wasser gefüllt sind, die Sauerstoffversorgung der
Wurzeln günstig beeinflussen. Außerdem enthält Lava viele Spurenelemente, die an die Pflanze abgegeben
werden können.
Torf
Torf dient hauptsächlich als Wasserspeicher. Er enthält selbst kaum Nährstoffe, wird aber durch Kalkung und
Grunddüngung häufig aufbereitet. Manche Torfarten sind allerdings sauer.
Statt Torf kann dem Substrat auch Humus beigemischt werden.
Humus
Humus wird manchen Bonsai-Erden in unterschiedlichen Anteilen beigemischt, damit sie mehr Feuchtigkeit
speichern und das Erdgefüge verbessert wird. Humus hat auch ein hohes Wasserspeichervermögen und
enthält pflanzenverfügbare Nährstoffe sowie einen hohen Anteil an Mikroorganismen, die für die lockere,
krümelige Struktur der Pflanzerde sorgen können. Lauberde oder Kompost sind gute Humuszusätze, von
organischen Dungstoffen ist hingegen abzuraten. Sie liefern zwar Stickstoff, tun aber wenig für das Krümelgefüge
der Mischung. Lauberde kann man entweder kaufen oder selbst herstellen. Manche Züchter schwören auf
Laubmischungen breitblättriger Pflanzen, bei anderen darf es nur Eichenlaub sein. Man verzichtet möglichst
auf Kompost aus feinen Blättern, denn diese verrotten zu einer Substanz, die den Wasserabfluß beeinträchtigen.
Spezialerde
Kanuma
Wird aus Japan importiert und ist der einzige vernünftige Pflanzstoff für Rhododendron (Azleen). Kanuma hat
einen etwas niedrigeren ph-Wert als Akadama. Dieses sehr leichte gelbliche Substrat hat eine unwahrscheinlich
hohe Luft- und Wasserführung. Azaleen vertragen weder “nasse Füße“, noch mögen sie es, wenn das
Gießwasser zu hart ist. Also sollte man Azaleen in Kanuma topfen, mit Regenwasser gießen und organisch
düngen.
Kiryu – Koniferengranulat für Kiefern und Wacholder (beugt Wurzelfäulnis vor)
Kiryu ist eine japanische Vitamin-Erde, die vorwiegend für Nadelgehölze genommen wird. Im Laufe von Jahren
kann es vorkommen, dass besonders Kiefern im Wuchs und in der Vitalität nachlassen. Ist ein Auspflanzen
ins Freiland (Garten) nicht möglich, so kann die kranke Kiefer auch für 2-3 Jahre in diese Vitamin-Erde getopft
werden. Nach erfolgreicher Kur wird sie wieder in Akadama gepflanzt.
Auch ein Beimengen von Akadama, während der Vital-Kur, ist möglich.
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Mischungen
Es ist müßig, für jede Pflanzenart eine spezielle Erdmischung anzugeben. Da die im Topf gezogenen Pflanzen
grundsätzlich denselben Boden benötigen wie die in freier Natur wachsenden, geben die Kulturanweisungen
der Baumschul-Kataloge und einschlägigen Fachbücher über Ziergehölze bzw. Bonsai-Bücher immer eindeutige
Hinweise.
Die Bodentypen lassen sich einfach beschreiben (s.o.) und für jedermann kontrollierbar bestimmen. Auch ist
die Toleranz der Pflanzen größer, als einige Fachautoren wahrhaben wollen.
Als Faustregel mag für die folgenden Gehölze gelten: (siehe auch sep. Liste: Erdmischungen)
Nadelgehölze:
6 Teile Lehm (Ton)
4 Teile scharfer Sand oder Lavagraulat
Laubgehölze:
7-8 Teile Lehm
3-2 Teile scharfer Sand oder Lavagranulat
Rhododendren (Azaleen):
Kanuma (zu 100 %)
Bei blühenden und fruchtenden Laubgehölzen kann immer ein Teil Lauberde zugeführt werden.
Je höher der Lehmanteil im Substrat ist, um so mehr Dünger ist erforderlich.
Von diesen einfachen Mischungsverhältnissen mag ausgegangen werden. Das übrige wird im Laufe der Zeit
die Praxis erweisen. Daher ist es auch in puncto Erden wichtig, hinsichtlich aller Kulturmaßnahmen Buch zu
führen, um später zu wissen, weshalb dies ging und jenes nicht.
Wer kein Risiko eingehen möchte, wird fertige Bonsai-Erde vom Fachhändler beziehen.
Ein rechter Bonsai-Enthusiast wird aber auch versuchen, seine Erden selber zu bereiten. Das ist auch gar
nicht allzu schwierig und macht vor allem deshalb viel Freude, weil man über die Pflanzen und ihre Bedürfnisse,
auch über den engeren Rahmen der Haltung von Bonsai hinaus, eine Menge erfährt. Unmittelbare, sichtliche
Erfolge wird man in der ganzen Topfpflanzenzucht spüren.
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Erden für die Anzucht
In der Anzucht, sei es aus Saat oder Stecklingen, aber auch bei der Weiterkultur der Jungpflanzen, wird die
eigentliche Bonsai-Erde noch nicht eingesetzt.
Richtige Substratmischungen werden in der speziellen Fachliteratur mitgeteilt. So sind einige hinsichtlich ihrer
Zusammensetzung genormte Erde im Handel, welche problemlos benutzt werden können. Bei Aussaaten
kann man das Substrat TKS I, bei der Stecklingsvermehrung mit und ohne Zusatz von scharfem Sand,
verwenden.
Jungpflanzen, die noch nicht in ordentlichen Bonsai-Schalen gezogen werden, gibt man eine nahrhafte Erde
mit einem höheren Humusanteil. Da sie noch jährlich umgepflanzt werden, spielt der Bodenverlust und der
Zusammenbruch der Erdstrucktur keine Rolle. Je häufiger umgepflanzt wird, desto höher darf der Humusanteil
sein. Als geeigneter Humusboden empfiehlt sich Komposterde, wie sie alle Gartenbesitzer aus den organischen
Abfällen in Haus und Garten herstellen, sowie eigens für Bonsai-Zwecke bereitete Lauberde und
Nadelstreukompost.
Jedoch immer VORSICHT bei allen Erden und Erdgemischen, die sich der Bonsai-Freund selber
herstellt!
Unabhängig von der Bodenqualität und der richtigen Bodentypenmischung sollte sorgfältig beachtet werden,
dass die Erde von pflanzlichen und tierischen Schädlingen frei sein muß und dass der richtige ph-Wert
einzupendeln ist (s.u.).
Desinfizieren und Entkeimen von Erde
Von schädlichen Keimen kann man den Boden durch Einwirkung von Hitze oder chemischen Stoffen befreien;
dies wird als Desinfizieren bezeichnet.
Was ist echt? Was ist Unkraut? Beim Topfen oder Umtopfen größerer Bonsai lässt die beigemengte Komposterde
bald schon aus dem Topf eine solche Menge der seltsamsten Überraschungskräuter sprießen, deren Ausrupfen
neben der verursachten Mühe auch noch immer wieder den Oberboden oder eine eventuell gepflanzte
Moosdecke durcheinander bringt. Daher müssen Erden, deren Reinheit nicht garantiert ist, entseucht werden.
Eine sehr gute Methode ist die Erddämpfung. Bei größerem Erdbedarf oder im Zusammenschluß mehrerer
Bonsai-Freunde kann eventuell an ein professionelles Gerät gedacht werden.
Lohnt sich der Aufwand des Desinfizierens überhaupt? Manche verwenden nur zum ersten Eintopfen keimfreie
Erde, da die antiseptische Wirkung rasch verloren gehen kann. Etwa durch beigefügte Steine oder durch
unsauberes Werkzeug. Es ist also nur dann wirklich sinnvoll, die Erde zu desinfizieren, wenn man auch bei
allen übrigen Arbeitsgängen und Zutaten auf größte Sauberkeit achtet. Chemikalien bringen kaum Vorteile.
Bei geringem Bedarf dämpft man seine Erde selbst in einem alten Einkochtopf, Dampftopf, in dem die Erde
20-30 Minuten lang auf einer Temperatur von 90 bis 95°C gehalten wird. Dann im geschlossenen Topf langsam
abkühlen lassen. Nach 14 Tagen ist diese Erde gebrauchsfertig.
Weitere Möglichkeiten sind:
Kleinere Mengen Erde kann man mit kochendem Wasser keimfrei machen; man bringt damit Fadenwürmer
und Schimmelpilze unter Kontrolle. Allerdings benötigt man für 10 l Erde etwa 8 l Wasser.
Ebenso lässt sich die Erde durch Erhitzen im Backofen keimfrei machen.
Man füllt die Erde in eine flache Schale und erhitzt sie bei niedriger Temperatur (70° C) eine dreiviertel Stunde
lang im Backofen. Im Grunde muß man nur Lehm keimfrei machen; Sand, Torf, Splitt, Lavagranulat o.ä. sind
auch ohne Vorbehandlung meist keimfrei.
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Acidität (Säure) und Alkalinität (Lauge, Alkali)
Zur Beschreibung eines Bodens hinsichtlich seiner sauren, neutralen oder alkalischen Eigenschaften dient
der sog. pH-Wert. Es gibt im Fachhandel oder in Apotheken Geräte und Teststreifen, mit denen sich der pHWert der Erde bestimmen läßt. Eine neutrale Erde hat einen pH-Wert von 7,0; kleinere Werte zeigen an, daß
die Erde sauer, größere daß sie alkalisch ist. Bei extrem sauren oder extrem alkalischen Bedingungen kann
der Stoffwechsel einer Pflanze gestört werden.
Alkalische Böden findet man häufig in trockenen Gegenden; sie schaden den Pflanzen zumeist nicht. Wenn
ihre Alkalinität sehr hoch ist, läßt sie sich durch Wässern herabsetzen. Zum Herauswaschen alkalischer Salze
ist hartes Wasser, das z.B. 'Magnesium und Kalzium enthält, besonders gut geeignet. Enthärtetes Wasser ist
hingegen nicht von Nutzen. Wasserenthärter rufen chemische Veränderungen im Wasser hervor, die den
Pflanzen Schaden zuführen können.
Nasse Böden sind häufig sauer; sie sind gewöhnlich in Gegenden anzutreffen, in denen über 75 cm Niederschlag
fällt. Man kann einen sauren Boden an der Pflanzenwelt erkennen. Wachsen zum Beispiel Azaleen oder
Blaubeeren, dann ist der Boden meist sauer. Wenn man in der Natur keinen mäßig sauren Boden findet, ist
es besser, neutrale Erde abgepackt zu kaufen, als den Säuregrad mit Chemikalien herabzusetzen.
Verhalten des Baumes bei falscher Erdwahl
Würde man nur eine leichte, humose Einheitserde verwenden, so könnten sich darin die Wurzeln vom Stamm
aus ungehindert nach allen Seiten ausbreiten, würden auf kürzestem Wege die innere Schalenwand erreichen
und an dieser auf der Suche nach Nahrung und Wasser, lang, schlapp und kaum verzweigt, rund und immer
wieder rund herum wachsen. Der Erdbereich würde so gut wie überhaupt nicht genutzt.
Verhalten des Baumes bei richtiger Erdwahl
Besteht aber nun das Erdreich aus festen Klümpchen und diversem Steingrus, werden die Wurzeln in ihrer
Neigung, sich auf kürzestem Weg möglichst weit auszudehnen, immer wieder gebremst, zu Umwegen und
zur Teilung angeregt. Eine solche Topferde ist durch und durch – und nicht nur am Rande – von Wurzeln
ausgenutzt.
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Bonsai-Erde Vortrag
Die Erdsorten als Bild
Akadama
Sand
Splitt (Basaltsplitt)
Lavagranulat
Torf
Kanuma
Kiryu
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Literaturverzeichnis:
Bonsai: Robert L. Behme, Wilhelm Heyne Verlag München, 1980
Bonsai, aus heimischen Bäumen und Sträuchern, Werner M. Busch, BLV München, 1993
Die Kunst des japanischen Bonsai, W. Schmidt, Ulmer Verlag, 1983
Internet-Quellen:
www.yamadori-bonsai.de
www.bonsaiweb.de (Bilder und Text)
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