TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN FAKULTÄT III – PROZESSWISSENSCHAFTEN INSTITUT FÜR TECHNISCHEN UMWELTSCHUTZ ARBEITSGRUPPE UTIL Themenreader der UTIL-Arbeiten Arbeitsgruppe UTIL Sommersemester 2015 Vorabversion: Stand 22.04.2015 Themenreader der UTIL-Arbeiten Inhaltsverzeichnis AW 1: E-Bikes - Batterie-Boost in der urbanen Mobilität..............................................................................1 AW 2: Apfelkernenergie ................................................................................................................................2 ÖTOX 1: Schadstoffe in Ökosystemen...........................................................................................................3 ÖTOX 2: Schadstoffe im Ökosystemen..........................................................................................................4 SEE 1: KIEZLADEN Berlin - Strategieentwicklung......................................................................................5 SEE 2: KIEZLADEN Berlin - Ökobilanz.......................................................................................................6 UC 1: Wer messen kann, ist klar im Vorteil – Qualität der Innenraumluft......................................................7 UC 2: Die Berliner Luft - Immer besser und doch nicht gut...........................................................................8 UVT 1: Entwicklung eines Abwasserrecyclingkonzepts für die Berliner Schultheiss-Kindl-Brauerei ..........9 WRH 1: Stoffspuren im Berlin Wasserkreislauf...........................................................................................10 WRH 2: Sulfat in der Spree – Ein Problem für Berliner Trinkwasser?.........................................................11 Arbeitsgruppe UTIL I SoSe 2015 Themenreader der UTIL-Arbeiten AW 1: E-Bikes - Batterie-Boost in der urbanen Mobilität Unsere Gesellschaft erlebt eine immer stärkere Diffusion neuer Technologien und treibt damit eine rasante Entwicklung von mobilen Geräten aller Art voran. Die Elektrizitätsversorgung erfolgt dabei über leistungsfähige Batteriesysteme, welche durch verschiedene chemische Systeme und Bauformen charakterisiert sind. Der urbanen Mobilität und dem Wunsch nach ökologischeren Fortbewegungsmitteln kommen hierbei eine immer stärkere Bedeutung zuteil. Im Jahr 2010 wurden deutschlandweit etwa 200.000 E-Bikes verkauft. Drei Jahre später haben sich die Verkaufszahlen schon mehr als verdoppelt und die steigende Entwicklung im Absatz reißt nicht ab [eurorad.de, 2014]. Die E-Bike-Trends für 2015 heißen: E-Mountainbike, Kompakt-EBike und E-Lastenrad [elktrobike-online.com, 2015]. Entsprechend steigen einerseits die Anforderungen an u.a. die eingesetzten Akkumulatoren (Li-Ion-Systeme), Rohstoffstoffeinsätze, Motoren, und andererseits an das Recycling eben dieser. Im Rahmen der UTIL-Arbeit ergeben sich folgende Ziele: • Hintergrundrecherche zu E-Bikes, d.h. Bauarten, Kategorien, Antriebssysteme, etc. • Inventarisierung der E-Bikes für Deutschland und Abbildung des Lebenszyklus (Verkaufszahlen, Rohstoffeinsatz, End-of-Life) • Untersuchung des Potenzials und Trends für E-Bikes in Zukunft • Darstellung des Bedarfs (kritischer) Rohstoffe für aktuelle und kommende Produktion Arbeitsgruppe UTIL 1 SoSe 2015 Themenreader der UTIL-Arbeiten AW 2: Apfelkernenergie Apfelkernenergie - Welchen Beitrag kann die Vergärung von Berliner Bioabfällen zum Klimaschutz und zur Energieversorgung leisten?“ Die Berliner Stadtreinigung (BSR) hat im Juni 2013 eine Biogasanlage zu Behandlung der Berliner Bioabfälle in Betrieb genommen. Seitdem wirbt die BSR, mit Werbeslogans wie „Klasse, Lasse“ (auf dem Werbebanner sammelt Lasse Küchenabfälle) oder „Ja zu Kernenergie“ (Auf dem Werbebanner ist ein Apfelgriebsch mit Kernen und Zapfhahn abgebildet), für eine separate Sammlung von Biogut. In der Biogasanlage wird daraus dann Biogas, welches die Müllfahrzeuge der BSR antreibt. „Allet schön und jut“, mag sich manch ein Berliner denken, aber für den gemeinen Umweltingenieur fängt hier erst Arbeit an. Im Rahmen dieser UTIL-Arbeit wollen wir uns gemeinsam die Biogasanlage der BSR ein wenig genauer anschauen. Das Ziel soll es sein, die Anlage hinsichtlich ihrer Energiebereitstellung und ihrer Klimawirksamkeit zu bewerten. Wie viel Bioabfall wird behandelt? Wie viel Biogas entsteht und wie viel Energie steckt darin? Wie viel Energie könnten Biogasanlagen bereitstellen, wenn die Berliner besser trennen würden? Was passiert mit den festen und flüssigen Gärresten und wie können diese genutzt werden? Um diese Fragen zu beantworten, sollen folgende Arbeitspakete bearbeitet werden: 1. Erstellung einer Massenbilanz für die Biogasanlage der BSR 2. Quantifizierung des Berliner Bioabfallpotentials und der daraus möglichen Energienutzung 3. Erstellung einer CO2-Bilanz für die Biogasanlage inklusive der Gärrestbehandlung 4. Bewertung der Biogasanlage hinsichtlich ihres Klimaeinflusses Im Rahmen dieser Arbeit ist eine Exkursion zur Biogasanlage geplant. Arbeitsgruppe UTIL 2 SoSe 2015 Themenreader der UTIL-Arbeiten ÖTOX 1: Schadstoffe in Ökosystemen In den letzten Jahren wurden Schadstoffe, insbesondere Pharmaka, Pflanzenschutzmittel, endokrin wirksame Substanzen sowie andere prioritäre Stoffe, und deren Rückstände in Ökosystemen verstärkt untersucht, um das Potenzial ihrer Umweltgefährdung abzuschätzen. Das Ausmaß eventueller Gefahren für die Umwelt und möglicherweise auch für den Menschen ist nach wie vor noch unklar. Jedoch sind für einzelne Wirkstoffe bereits deutliche Risiken für die Umwelt erkennbar, z.B. das Geier-Sterben in den 90er Jahren auf dem indischen Subkontinent durch Diclofenac, die Hemmung des Wachstums von Algen und Pflanzen durch Antibiotika, die Störungen in der Reproduktion und Geschlechtsentwicklung bei v.a. im Wasser lebenden Wildtieren insbesondere durch Hormone usw. Im Rahmen des UTIL-Projekts Ökotoxikologie - 1 wird die Umweltbelastung durch das synthetische Hormon Methyltestosteron untersucht, welches in der Aquakultur wie bei Aufzucht von Tilapia verbreitet eingesetzt wird. Arbeitsgruppe UTIL 3 SoSe 2015 Themenreader der UTIL-Arbeiten ÖTOX 2: Schadstoffe im Ökosystemen In den letzten Jahren wurden Schadstoffe, insbesondere Pharmaka, Pflanzenschutzmittel, endokrin wirksame Substanzen sowie andere prioritäre Stoffe, und deren Rückstände in Ökosystemen verstärkt untersucht, um das Potenzial ihrer Umweltgefährdung abzuschätzen. Das Ausmaß eventueller Gefahren für die Umwelt und möglicherweise auch für den Menschen ist nach wie vor noch unklar. Jedoch sind für einzelne Wirkstoffe bereits deutliche Risiken für die Umwelt erkennbar, z.B. das Geier-Sterben in den 90er Jahren auf dem indischen Subkontinent durch Diclofenac, die Hemmung des Wachstums von Algen und Pflanzen durch Antibiotika, die Störungen in der Reproduktion und Geschlechtsentwicklung bei v.a. im Wasser lebenden Wildtieren insbesondere durch Hormone usw. Das UTIL-Projekt Ökotoxikologie - 2 konzentriert sich auf die Untersuchung der Umweltbelastung durch das Substanz Fipronil, welches als Antiparasitika für Hunde, als Schädlings bekämpfungsmittel z.B. gegen Ameisen, Kakerlaken, und als Pflanzenschutzmittel (ausschließlich zur Saatgutbehandlung) verbreitet angewendet wird. Fipronil steht jedoch im Verdacht des hohen akuten Risikos für Bienen (Bienensterben) sowie im Zusammenhang mit dem starken Rückgang der Süßwasserkrebs-Population in amerikanischen Reisfarmen, wo das mit Fipronil gebeizte Reis-Saatgut angebaut wurde. Arbeitsgruppe UTIL 4 SoSe 2015 Themenreader der UTIL-Arbeiten SEE 1: KIEZLADEN Berlin - Strategieentwicklung Die Anforderungen an die Stadtentwicklung sind in den letzten Jahrzehnten immer weiter gestiegen, insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Konkurrenz um fossile Brennstoffe, bewohnbares Land, Trinkwasser, Nahrungsmittel und Rohstoffe. Hinzukommen noch nicht abschätzbare Umweltauswirkungen durch die vom Menschen mitgestaltetem Klimawandel. Innovative Lösungen zur nachhaltigen Steuerung der zukünftigen Stadtentwicklung sind gefragt, die gleichzeitig negativen sozialen Veränderungen entgegenwirken. Eine Möglichkeit, die hier näher untersucht werden soll, ist die Entwicklung von Strategien zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Wiederverwendung (ReUse) und Reparatur (RePair) bedingen eine höhere Qualität der Produkte, können aber in der Produktnutzung Ressourcen schonen und Abfall vermeiden. Thema 1: Strategieentwicklung Es soll am Beispiel des Transformationsexperiments "KIEZLADEN Brunnenstraße" Strategien entwickelt werden, um die Themen: "Teilen, Schenken, Reparieren, Wiedernutzung und Bildung" besser in der Öffentlichkeit darzustellen. Positive Erfahrungen mit dem Ausbau und Einsatz neuer Organisationsformen des Reparaturhandwerks wurden beispielsweise in Österreich gemacht. Das dortige ReUse und Reparaturnetzwerk RepaNet.at zeigt, wie durch sektorspezifische Schulungsreihen neue Marktchancen durch die Vermittlung von Tools, Strukturen und Strategien ergriffen werden (http://www.repanet.at/). Weltweit organisieren sich freiwillig technikbegeisterte Schrauber auf dem internationalen Webportal iFixit.com (http://www.iFixit.com) und beweisen, dass selbst die kompliziertesten Reparaturen von Laien durchführbar sind. Hinzukommen die Möglichkeiten durch den 3D Druck, der u.a. das Drucken kleiner Ersatzteile ermöglicht. Viele Design-Daten oder Open Source Modelldateien sind auf dem Portal thingiverse.com (http://www.thingiverse.com) verfügbar. Am Ende soll der Mehrwert aufgezeigt werden, der durch die Umsetzung der erarbeiteten, innovativen Strategien bezüglich eines nachhaltigen Konsums möglich ist. Arbeitsgruppe UTIL 5 SoSe 2015 Themenreader der UTIL-Arbeiten SEE 2: KIEZLADEN Berlin - Ökobilanz Die Anforderungen an die Stadtentwicklung sind in den letzten Jahrzehnten immer weiter gestiegen, insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Konkurrenz um fossile Brennstoffe, bewohnbares Land, Trinkwasser, Nahrungsmittel und Rohstoffe. Hinzukommen noch nicht abschätzbare Umweltauswirkungen durch die vom Menschen mitgestaltetem Klimawandel. Innovative Lösungen zur nachhaltigen Steuerung der zukünftigen Stadtentwicklung sind gefragt, die gleichzeitig negativen sozialen Veränderungen entgegenwirken. Eine Möglichkeit, die hier näher untersucht werden soll, ist die Entwicklung von Strategien zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Wiederverwendung (ReUse) und Reparatur (RePair) bedingen eine höhere Qualität der Produkte, können aber in der Produktnutzung Ressourcen schonen und Abfall vermeiden. Thema 2: Ökobilanz Die Praxis des Teilen, des Reparieren und der Wiedernutzung soll mithilfe ökologischer Kriterien bewertet und auf ihre Anwendbarkeit in der Praxis geprüft werden. Verschiedene Methoden auf Basis der Ökobilanz zur Bewertung der Umweltdimension und deren entsprechende Indikatoren sind bereits gut quantifizierbar. Trotzdem gilt es, die identifizierten Ursachen-Wirkungsketten im Bereich der Reparaturdienstleistungen zur quantifizierbaren Analyse potenzieller Umweltauswirkungen aufzubereiten. Die Auswahl der untersuchten Indikatoren kann dann den Beitrag zum Treibhauspotential, zur Human- und Ökotoxizität oder zum Verbrauch abiotischer Ressourcen analysieren unter der Berücksichtigung des gesamten Lebensweges, d.h. von der Rohstoffentnahme über die Produktion und Nutzung bis hin zur Entsorgung. Im Fokus der Untersuchung stehen: • die Ermittlung der CO2-Einsparung durch Repair-Cafés am Beispiel des REPARATUR CAFÉS Brunnenviertel, • die Ermittlung der CO2-Einsparung durch sog. Give-Boxen oder anderer Formen des Teilens / Schenkens (z.B. Leihladen, Fehrbelliner Straße 92, 10119 Berlin http://www.leila-berlin.de) und • potenzielle Umweltwirkung des 3D-Drucks für Ersatzteile aus den Filamentmaterialien Polylactic Acid (PLA) und Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), die bezüglich der Druckqualität und des vielseitigen Einsatzgebietes bevorzugten Kunststoffe. Arbeitsgruppe UTIL 6 SoSe 2015 Themenreader der UTIL-Arbeiten UC 1: Wer messen kann, ist klar im Vorteil – Qualität der Innenraumluft Diese Arbeit soll als „Schnellläuferarbeit“ angefertigt werden! Der größte Teil der Bevölkerung verbringt fast die gesamte Lebenszeit in Innenräumen. Der Qualität der Raumluft (in privaten Bereichen, Verkehrsmitteln sowie am Arbeitsplatz) kommt daher eine außerordentlich hohe Bedeutung zu. Bezüglich der Zusammensetzung unterscheidet sich die Innenraumluft in den meisten Fällen ganz deutlich von der Außenluft. Dies ist darin begründet, dass wir Innenräume für verschiedene Tätigkeiten nutzen und uns mit einer Vielzahl von Gegenständen und auch technischen Geräten umgeben. Nicht wenige darunter verändern die Zusammensetzung der Luft und setzen zahlreiche Schadstoffe frei. Eine potentiell gesundheitsgefährdende und daher bedeutende Schadstofffraktion sind Partikelemissionen. Im Rahmen des UTIL werden wir verschiedene Schadstoffe und deren Emissionsquellen in Innenräumen beleuchten. Neben der theoretischen Arbeit wird der Schwerpunkt der Arbeit darin bestehen, CO2- und Partikelemissionen unter unterschiedlichen Bedingungen zu messen. Über die Untersuchungsgegenstände und die Versuchsplanung entscheidet die Gruppe selbst. Im Rahmen dieser Arbeit werden folgende Aspekte bearbeitet: • Welche Rolle spielen Partikelemissionen als Belastungen im Innenraum? • Welche weiteren Stoffe oder Stoffgruppen sind relevant? • Aus welchen Quellen stammen sie? • Welche gesundheitlichen Wirkungen sind bekannt? • Welche gesetzlichen Regelungen gelten in diesem Zusammenhang? • Mit welchen Verfahren werden die Stoffe gemessen? • Welche CO2- und Partikelkonzentrationen sind für verschiedene Nutzungsszenarien zu erwarten? Arbeitsgruppe UTIL 7 SoSe 2015 Themenreader der UTIL-Arbeiten UC 2: Die Berliner Luft - Immer besser und doch nicht gut Es soll ein Überblick über das verfügbare Datenmaterial der Luftschadstoffbelastung in Berlin der vergangenen Jahre gegeben werden. Neben Stickoxide, Schwefeldioxid, Feinstaub und ausgewählter Staubinhaltsstoffe, soll der Schwerpunkt in dieser Arbeit auf dem (Ultra)-Feinstaub liegen. Exemplarisch soll anhand der Messdaten der genannten Stoffe die zeitliche Entwicklung der atmosphärischen Konzentration aufgezeigt und bewertet werden. Aktuelle Daten zur Luftgüte in Berlin sollen im Kontext der gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte (EU-Richtlinien) betrachtet und die Ursachen für Überschreitungssituationen dargestellt werden. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Zuordnung zu bestimmten Quellen (Emittenten) und Quellregionen (Stadt, regionaler Hintergrund, Ferntransport) für die einzelnen Luftschadstoffe gelegt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Betrachtung geeigneter technischer und strategischer Maßnahmen zur Schadstoffminderung. In diesem Zusammenhang ist die Auswertung des aktuellen Luftreinhalteplans für Berlin von Bedeutung. Letztlich sollen im Rahmen der UTIL-Arbeit auch der Aufbau des Berliner Luftgütemessnetzes (BLUME) sowie die dort eingesetzten Messverfahren zur quantitativen Bestimmung der diversen Luftschadstoffe (Grenzwertüberwachung) vorgestellt werden. Arbeitsgruppe UTIL 8 SoSe 2015 Themenreader der UTIL-Arbeiten UVT 1: Entwicklung eines Abwasserrecyclingkonzepts für die Berliner Schultheiss-Kindl-Brauerei Nicht nur vor dem Hintergrund steigender Wasser- und Abwasserkosten, sondern auch aufgrund der limitierten Rohwasserqualität und -verfügbarkeit gewinnt das Bestreben nach einem sparsamen Umgang mit der Ressource „Wasser“ in der Brauindustrie immer mehr an Bedeutung. Neben einem ausgeklügelten Wassermanagement stehen die Aufbereitung und das Recycling des Gesamtablaufes, aber auch hoch belasteter Prozesswasserteilströme im Fokus zahlreicher Forschungsprojekte und technischer Praxisanwendungen. Neben dem Schließen betriebsinterner Wasserkreisläufe erfordern insbesondere die sich ständig verschärfenden Grenzwerte für das Einleiten von Abwasser in die kommunalen Netze oder Vorfluter immer intensivere, technische Bemühungen im Umgang mit dem Abwasser. Durch die umfassende Betrachtung der Gesamt- und Teilströme des Abwassers, der enthaltenen „Problemstoffe“ und durch das Ergreifen geeigneter Maßnahmen können Einleitgrenzwerte auch zukünftig (besser) eingehalten werden. Werden größere Wassermengen recycelt, werden nicht nur die Gewässer entlasten. Ein Abwasserrecycling ist auch aus ökonomischer Sicht vorteilhaft. In vielen Brauereibetrieben sind Membrantrennverfahren bereits Bestandteil der Abwasseraufbereitung. Die Berliner Schultheiss-Kindl-Brauerei hat derzeit keine eigene Abwasseraufbereitungsanlage und leitet ihr Abwasser in die städtische Kanalisation ein (Indirekteinleitung). Das Ziel dieser UTIL-Arbeit besteht daher darin, ein Abwasseraufbereitungskonzept für ein Recycling des Gesamtablaufs der Brauerei zu entwickeln. In einem ersten Schritt soll zunächst die Abwasserzusammensetzung ermittelt und hinsichtlich ihrer Verschmutzung bewertet werden. Basierend auf den Qualitätsanforderungen an das recycelte Abwasser sollen Verfahren ausgewählt werden, die die Wiederverwendung des Gesamtablaufs für Prozesse ohne Produktkontakt ermöglichen. In diesem Zusammenhang soll auch ein Überblick über die bereits national und international bestehenden Membrananlagen zur Aufbereitung von Brauereiabwasser erarbeitet werden. Mittels Wirtschaftlichkeitsanalyse soll der aus der Anwendung der Membrantechnik resultierende Nutzen unter Berücksichtigung der im Abwasser enthaltenen Wärmeenergie aufgezeigt werden. Arbeitsgruppe UTIL 9 SoSe 2015 Themenreader der UTIL-Arbeiten WRH 1: Stoffspuren im Berlin Wasserkreislauf Diese Arbeit kann auch als „Schnellläuferarbeit“ angefertigt werden. Bereits seit mehreren Jahren ist bekannt, dass organische Substanzen wie z.B. Arzneimittelrückstände, Diagnostika, Industriechemikalien sowie andere vom Menschen gebrauchte/konsumierte Stoffe in Oberflächen-, Grund- und vereinzelt auch Trinkwasser nachgewiesen werden können. Die Stoffspuren, die in der aquatischen Umwelt gefunden werden, zeichnen sich oft durch schlechte biologische Abbaubarkeit und gute Wasserlöslichkeit aus. Im Rahmen der UTIL Arbeit soll eine Literaturstudie bezüglich des Vorkommens der Verbindungen im Raum Berlin durchgeführt werden. Es soll erarbeitet werden über welche Eintragspfade die Stoffe in den Wasserkreislauf und das Trinkwasser gelangen können. Des Weiteren soll gezeigt werden welche technologischen Lösungen bzw. Lösungsansätze es gibt, um den Eintrag zu vermeiden bzw. zu verringern und durch welche Wasseraufbereitungstechniken der Eintrag in die Vorfluter/Oberflächengewässer verringert oder sogar vermieden werden kann. Arbeitsgruppe UTIL 10 SoSe 2015 Themenreader der UTIL-Arbeiten WRH 2: Sulfat in der Spree – Ein Problem für Berliner Trinkwasser? Das Gebiet zwischen Senftenberg und Hoyerswerda am Oberlauf der Spree war über Jahrzehnte ein Zentrum des Braunkohleabbaus. Zurückgeblieben sind riesige Tagebaurestlöcher, die durch Flutung mit Fluss- und Grundwasser bis 2018 zu einer künstlichen Seenlandschaft umgebaut werden sollen. Durch das Anheben des Grundwasserspiegels in der Region nach der Tagebauaktivität gelangt stark sulfat- und eisenhaltiges Grundwasser insbesondere über die kleine Spree in die Spree. Da der Fluss über die Uferfiltration eng mit der Berliner Trinkwasserversorgung verknüpft ist, könnte ein Anstieg des Sulfatgehaltes im Fluss die Qualität des Berliner Trinkwassers negativ beeinflussen. Die UTIL-Arbeit soll diese Problematik genauer untersuchen und die Frage „Sulfat in der Spree – Ein Problem für Berliner Trinkwasser?“ beantworten. Sie befasst sich mit den Auswirkungen der Tagebauaktivitäten auf die Spree und damit auf die Trinkwasserversorgung Berlins. Neben der Beschreibung der aktuellen Situation im Gewässer und Trinkwasser sowie des Berliner Wasserkreislaufs, sollen die zukünftige Entwicklung des Sulfateintrags und seine möglichen Folgen auf Mensch und Umwelt dargestellt werden. Weiterhin sollen anhand von Maßnahmen zur Sulfatreduzierung Lösungsansätze aufgezeigt werden, die nicht nur die Spree sondern auch das Berliner Trinkwasser schützen. Eine Exkursion und stichprobenartigen Beprobungen entlang der Fließstrecke der Spree ermöglicht dabei die, in der Literatur vorgestellten, Messdaten nachzuvollziehen. Arbeitsgruppe UTIL 11 SoSe 2015