„Cyber Defence und Smart Data“: W3

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An der Universität der Bundeswehr München wird das Forschungszentrum für Cyber Defence (CODE) wesentlich zum Forschungsinstitut für „Cyber Defence
und Smart Data“ der Bundeswehr und des Bundes erweitert. CODE wurde im Jahr 2013 mit der Zielsetzung gegründet, fakultätsübergreifend Expertinnen und
Experten aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen sowie Kompetenzen aus Wirtschaft und staatlichen Einrichtungen in der Forschung im Bereich
des Cyber- und Informationsraums zusammenzubringen. CODE verfolgt das Ziel, innovative technische Neuerungen und Konzepte zum Schutz von Daten,
Software und IT-Systemen unter Beachtung gesetzlicher und betriebswirtschaftlicher Rahmenbedingungen, ganzheitlich, integrativ und interdisziplinär zu
verwirklichen. Wichtige strategische Partnerschaften auf diesem Gebiet konnten bereits verfestigt werden. Ziel des Ausbaus ist, die Forschungsinitiativen
der Bundeswehr und des Bundes im Bereich „Cyber Defence und Smart Data“ zu bündeln und das Forschungszentrum CODE als erste Adresse im Cyber- und
Informationsraum der Bundeswehr und des Bundes zu etablieren.
Im Rahmen des in der Fakultät bestehenden Bachelor- und Masterstudiengangs für Informatik wird bereits auf dem Gebiet der Cyber-Sicherheit geforscht und
gelehrt. Geplant ist die Einführung eines neuen eigenständigen Masterstudiengangs „Cyber-Sicherheit“ mit Studienstart am 1. Januar 2018.
Vor diesem Hintergrund sind zum 01.04.2018 in der Fakultät für Informatik an der Universität der Bundeswehr München vier Professuren zu besetzen.
Für die Besetzung der Professuren sucht die Universität der Bundeswehr München Persönlichkeiten mit herausragender wissenschaftlicher Qualifikation, die
sich am Forschungszentrum CODE engagiert beteiligen. Neben exzellenter Forschung wird die Entwicklung anspruchsvoller Lehrveranstaltungen für den neuen
Masterstudiengang „Cyber-Sicherheit“ sowie exzellente Lehre im jeweiligen Fachgebiet erwartet. Ebenso wird die Bereitschaft vorausgesetzt, zur Lehre im
Bachelorstudiengang für Informatik beizutragen und sich mit anderen Fakultäten der Universität der Bundeswehr München zu vernetzen.
Den Professuren werden hervorragend ausgestattete Labore, die zeitnah durch einen Neubau realisiert werden, zur Verfügung stehen.
Voraussetzung für eine Bewerbung sind exzellente wissenschaftliche Leistungen, die durch eine Habilitation oder durch gleichwertige wissenschaftliche
Leistungen sowie einschlägige Publikationen in Fachzeitschriften nachgewiesen werden. Lehrerfahrung im jeweiligen Fachgebiet der Professur ist
wünschenswert. Die Stelleninhaberin bzw. der Stelleninhaber soll eine internationale Ausrichtung, zum Beispiel durch die Beteiligung an internationalen
Forschungskooperationen sowie Erfahrung in der Einwerbung von Drittmitteln aufweisen. Die Mitwirkung an der akademischen Selbstverwaltung der
Universität gehört zu den Dienstaufgaben.
Für das Forschungsinstitut „Cyber Defence und Smart Data“ sucht die Fakultät für Informatik an der Universität der Bundeswehr München Professorinnen und
Professoren für folgende Fachgebiete:
W3-Universitätsprofessur für „Digitale Forensik“
Die Rekonstruktion und Aufklärung von Tathergängen, die stationäre wie mobile elektronische Geräte und komplexe Softwaresysteme involvieren, erfordert
Methoden zum Belegen oder Falsifizieren von Ermittlungshypothesen. Sowohl bei der Analyse von Sicherheitsvorfällen als auch bei der gerichtsverwertbaren
Analyse sichergestellter IT-Komponenten verschärft sich zunehmend das Problem, minimale digitale Spuren aus immer größeren Datenmengen systematisch
und fehlerfrei extrahieren und dokumentieren zu müssen. Da IT-Forensiker in der Praxis zu Beginn eines Falls häufig noch gar nicht wissen, wonach sie
genau suchen sollen, kommt der Spezifikation rechtssicherer digital-forensischer Methoden und deren gezielter Unterstützung durch Werkzeuge unter
Aufrechterhaltung der Chain of Custody eine zentrale Rolle zu.
Es wird eine exzellente, international ausgerichtete Persönlichkeit gesucht, die im Themengebiet der digitalen Forensik z. B. in den Bereichen Speichermedienanalyse und Multimedia-Forensik in Forschung und Lehre besonders ausgewiesen ist. Darüber hinaus werden angesichts immer größer werdender auszuwertender Datenmengen Erfahrungen in der Erforschung neuer Ansätze für skalierbare und automatisierte Forensikmethoden vorausgesetzt.
W3-Universitätsprofessur für „Data Science“
Big Data sind umfangreiche Datenmengen, die mit bisherigen Methoden nicht analysiert oder verarbeitet werden können. Durch intelligente Verarbeitung und
der Verwendung semantischer Technologien wird aus Big Data („rohen Daten“) wertvolle Information, die Basis für die Entwicklung neuartiger Anwendungen
und Geschäftsmodelle sowie die Optimierung bestehender Geschäftsmodelle ist.
Es wird eine exzellente, international ausgerichtete Persönlichkeit gesucht, die u. a. im Themengebiet der Big Data Analytics, Predictive Analytics, der
Datenqualität und der Datensicherheit in Forschung und Lehre besonders ausgewiesen ist. Darüber hinaus sind Erfahrungen in der Anwendung von Big Data
Analytics im Cybersicherheits-Umfeld gewünscht.
W3-Universitätsprofessur für „Machine Learning“
Das Ziel von Machine Learning als Teilgebiet der Künstlichen Intelligenz ist die Entwicklung von Methoden und Algorithmen zur Realisierung lernfähiger
technischer Systeme. Maschinelle Lernverfahren sind die Basis der zukünftigen Entwicklung von smarten Systemen, die sich neuen Situationen adaptiv
anpassen können und somit Wissen aus Erfahrung generieren.
Es wird eine exzellente, international ausgerichtete Persönlichkeit gesucht, die u. a. im Themengebiet des Machine Learning für Mustererkennung, Prognostik
und Entscheidungsfindung, Deep Learning und datenbasierter adaptiver, selbstlernender und selbstoptimierender Systeme in Forschung und Lehre besonders
ausgewiesen ist. Darüber hinaus sind Erfahrungen in der Anwendung von Machine Learning im Cybersicherheits-Umfeld gewünscht.
W3-Universitätsprofessur für „Härtung von IT-Systemen“
Fehler bei der Programmierung, bei der Anpassung an die jeweilige Betriebsumgebung oder Nachlässigkeit bei der Nutzung von IT-Systemen führen zu
Schwachstellen, durch die Angreifer unautorisiert auf Daten zugreifen oder die komplette Kontrolle über ein System übernehmen können. Neben Unternehmensnetzen sind vor allem Netze zur Steuerung von Industrieanlagen (SCADA), hochsichere Netze, aber beispielsweise auch komplexe militärische und
wehrtechnische Systeme durch ausgeklügelte und hochwertige Angriffe (Advanced Persistent Threats, APT) weiterhin massiv gefährdet. So können zum
Beispiel Manipulationen auf Hardwareebene schwer erkennbare Schwachstellen einführen. Die systematische Analyse von Schwachstellen in IT-Systemen und
Testverfahren (z. B. Penetrationstests) zu deren Identifikation und Bewertung ist die Basis für die Erhöhung des Sicherheitsniveaus vernetzter Anwendungen.
Hierbei gilt es, neuartige ganzheitliche Ansätze zur Identifizierung von IT-Schwachstellen zu entwickeln. Weiterhin sollen neuartige Schutzkonzepte für
identifizierte Schwachstellen erarbeitet werden unter Berücksichtigung von Hardwarebeschränkungen, Echtzeitanforderungen oder Auflagen bzgl. Zertifizierungen im Bereich industrieller Steuerungssysteme und kritischer Infrastrukturen.
Es wird eine exzellente, international ausgerichtete Persönlichkeit gesucht, die im Themengebiet des IT-Schwachstellenmanagement und Penetrationtestings in
Forschung und Lehre besonders ausgewiesen ist. Darüber hinaus werden Erfahrungen in der Härtung von COTS (Commercial of the Shelf) Produkten erwartet.
Die Universität der Bundeswehr München bietet vorrangig für Offiziersanwärter/-innen und Offiziere ein wissenschaftliches Studium an, das im Trimestersystem zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Daneben bildet sie im Rahmen freier Kapazitäten zivile Studierende aus. Das Studium wird durch fächerübergreifende, berufsqualifizierende Anteile des integralen Begleitstudiums studium plus ergänzt.
Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von Professorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundesbeamtengesetz. In das
Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.
Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und fordert deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.
Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum 24.07.2017 als vertrauliche Personalsache an den Dekan der Fakultät für Informatik der Universität
der Bundeswehr München, 85577 Neubiberg.
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