2.3 Struktur der Elektronenhülle • Elektromagnetische Strahlung c=λ⋅ν c λ ν = Ausbreitungsgeschwindigkeit (2,9979 ⋅ 108 m/s) = Wellenlänge (m) = Frequenz (Hz, s-1) • Quantentheorie (Max Planck, 1900) Die Emission elektromagnetischer Energieportionen Energieportion heißt E=h⋅ν=h⋅ E h ν oder Absorption von Strahlung ist nur in Form von möglich. Die einzelne Quant. c λ = Energiebetrag eines Quants (J) = Planck-Konstante (6,62608 ⋅ 10-34 J⋅s) = Frequenz (Hz, s-1) • Emissionsspektren Glühende feste und flüssige Körper sowie Gase unter hohem Druck liefern ein kontinuierliches Spektrum, dass alle Wellenlängen enthält. Dagegen emittieren glühende Gase und Dämpfe bei niedrigem Druck und niedriger Dichte ein Linienspektrum. Viele benachbarte Linien führen zu einem Bandenspektrum. Emissionsspektren können mit Hilfe eines Prismas zerlegt werden. • Absorptionsspektrum Ein Absorptionsspektrum, wie z. B. das Sonnenspektrum, entsteht, wenn das weiße Sonnenlicht (kontinuierliches Spektrum) durch Gase in der Sonnenoberfläche teilweise absorbiert (gefiltert) wird (Fraunhofersche Linien). • Linienspektrum des atomaren Wasserstoffatoms, Johann Jakob Balmer (1885), Johannes Rydberg (1888) Wasserstoff-Lampe H2 Emissionen im - UV-Bereich - sichtbaren Bereich - IR-Bereich H* Die Linien des Emissionsspektrums von atomaren Wasserstoff im sichtbaren Spektralbereich liegen bei λ = 410 nm, 434 nm (violett), 486 nm (blau) und 656 nm (rot) (Balmer-Serie). 1 1 1 = R⋅ ( 2 - 2) λ 2 n n = 3, 4, … R = Rydberg-Konstante 1,097373 ⋅ 107 m-1 • Bohrsches Atommodell, Niels Bohr (1913) Auf der Grundlage des Linienspektrums des HAtoms und der Quanten-Theorie schuf Niels Bohr sein berühmtes Atom-Modell des WasserstoffAtoms (Schalenmodell). Das Elektron des H-Atoms kann sich nur auf bestimmten, konzentrisch um den Atomkern angeordneten Kreisbahnen aufhalten (stationärer Zustand). Erstmals Aussagen zur Struktur der Elektronenhülle Grundzustand H - Atom angeregter Zustand Elektronenbahnen im Wasserstoffatom (r ~ n2) n=4 rn = 0,53 ⋅ 10-10 ⋅ n2 N n=3 M n=2 n=1 K L n = 1: r1 = 0,53 ⋅ 10-10 m Bohrscher Radius r1 r2 = 4r1 r3 = 9r1 r4 = 16r1 Energieniveaus im Wasserstoffatom (En ~ – n n n n = = = = 1 n 2 ) ∞ 5 4 3 Bracket-Serie Paschen-Serie (IR) n=2 Balmer-Serie Sichtbarer Spektralbereich n=1 Lyman-Serie (UV) -18 En = – 2,179 ⋅ 10 1 n 2 En - Em = ∆E = h ⋅ ν • Wellenmechanisches Atommodell Beschreibung der Elektronenzustände als Wellenfunktion, Schrödinger-Gleichung, Erwin Schrödinger (1926) Mit der Schrödinger-Gleichung können die Wellenfunktionen von Elektronen in Atomen berechnet werden. Zu jeder Wellenfunktion gehört ein definierter Energiezustand und eine Aussage über die Verteilung der Ladungsdichte (Ladungswolke). Ausdehnung (Energie), Gestalt und räumliche Orientierung der Ladungswolke eines Elektrons wird als Orbital bezeichnet. Orbitale werden durch die Quantenzahlen n, m und l beschrieben. H - Atom: Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons im Grundzustand (n = 1) Ladungswolke Bohrscher Radius a0 Radiale Elektronendichteverteilung a0 2a0 3a0 r Grenzflächendarstellungen der Ladungswolke des Elektrons für n = 1 (90 % der Gesamtladung) z y x Kugelsymmetrische Orbitaldarstellung Charakterisierung eines Elektrons durch die Quantenzahlen n, l, m, s: Hauptquantenzahl n: n = 1, 2, 3, … Nebenquantenzahl l: l = 0, 1, 2, … , (n - 1) Magnetquantenzahl m: m = l, (l - 1), 0, … , -l Spinquantenzahl s: s = +½, -½ - Bezeichnet die Schale und den mittleren Abstand vom Kern und bestimmt somit die Größe (Ausdeh nung) des Orbitals - entspricht der Zahl n im Bohrschen-Atommodell - Bezeichnet die Unterschale und beschreibt die Gestalt des Orbitals 0 = s 1 = p 2 = d 3 = f - Beschreibt Anzahl und Orientierung der Orbitale - Beschreibt Spin (Drehung) des Elektrons Energiezustände der Elektronen n l Schale 1 K m Orbitale 0 1s s Orbitale 2l+1 0 1 Energiezustände 2 n2 +½ 2 -½ 0 2 2s 0 1 L +½ -½ 1 2p 1, 0, -1 3 8 +½ -½ 0 3 M 3s 0 1 +½ -½ 1 3p 1, 0, -1 3 +½ 18 -½ 2 3d 2, 1, 0, -1, -2 5 +½ -½ 0 4s 0 1 +½ -½ 4 N 1 4p 1, 0, -1 3 +½ -½ 2 4d 2, 1, 0, -1, -2 5 +½ -½ 3 4f 3, 2, 1, 0, -1, -2, -3 7 +½ -½ 32 E Energieniveaus der Elektronen der ersten vier Schalen 7 x 4f 4d n=4 4p n=3 4s 3d 3p 3s 2p n=2 2s n=1 1s Aufbau von Mehrelektronensystemen • Pauli-Prinzip, Wolfgang Pauli (1925) Keine zwei Elektronen in einem Atom dürfen in allen vier Quantenzahlen übereinstimmen. Zwei Elektronen mit gleicher Wellenfunktion (n, l, m gleich) müssen sich im Wert von s unterscheiden. Sie "besetzen" das gleiche Orbital. • Hundsche Regel, Friedrich Hund (1927) Elektronen verteilen sich auf energiegleiche (entartete) Orbitale so, dass eine maximale Zahl von ungepaarten Elektronen mit parallelem Spin resultiert. • Aufbauprinzip Für eine gegebene Hauptquantenzahl n steigen die Energien in der Reihenfolge s<p<d<f Jedes neu hinzutretende Elektron "besetzt" das energetisch am tiefsten liegende, verfügbare Orbital. Elektronenkonfiguration der Elemente im Grundzustand Stickstoff 7 N, 17 Cl E n=4 3d 4s n=3 3p 3s 2p n=2 2s n=1 2 N : 1s 7 1s 2s2 2p3 2 5 Cl : [Ne] 3s 3p 17 Elektronenkonfiguration der Elemente im Grundzustand 20 Ca , 26 Fe E n=4 3d 4s n=3 3p 3s 2p n=2 2s n=1 2 2 Ca : 1s 2s 20 26 Fe : 1s 2p6 3s2 [Ar] 3d6 4s2 (Übergangsmetall) 3p6 4s2