literatur Konsumieren in Österreich Susanne Breuss / Franz X. Eder, Hrsg.: Konsumieren in Österreich 19. und 20. Jh. Studien Verlag 2006 280 Seiten Euro 24,90 ISBN 978-3-70654320-0 [24 Dieser Sammelband mit 12 Aufsätzen basiert auf einer Ringvorlesung an der Universität Wien im Studienjahr 2006/2007. Das Buch ist eine spannende wissenschaftliche Aufarbeitung der ganzen Bandbreite der Bedeutung von Konsum. Dabei wird nicht nur auf wirtschaftliche und psychologische Komponenten eingegangen, sondern vor allem auch auf die sozialen, historischen und kulturellen Aspekte. Es ist ein 280 Seiten Werk, das mehr zum „durchstudieren“ als zum schnell durchblättern geeignet ist. Die Möglichkeit aus verschiedensten Ansätzen zu wählen, lockert es gut auf. Hier werden die Veränderungen im Detail- und Einzelhandel hin zu Handelsketten und Lebensmittel-Supermärkten genauso beschrieben wie die Konsumgeschichte von Kindern und Jugendlichen im 20. Jahrhundert. Für 2002 wird für die Gruppe der 7–15-Jährigen ein Kaufkraftvolumen von 400 Millionen Euro festgehalten. Die Bedeutung des Staubsaugers in der Werbung, geschlechtsspezifisches Konsumverhalten, Kleidungsindustrie und der Einfluss des Konsums auf die Stadtentwicklung in Wien werden ebenso erörtert. Jedem der Beiträge ist eine Fülle von Literaturhinweisen angehängt. So manche Aussage eignet sich als meditative Denksportübung: „Lebe, um zu arbeiten. Arbeite, um zu konsumieren“ oder ein Zitat aus 2004 aus „Die Zeit“: „Die Amerikaner machen mehr Schulden als je zuvor und retten damit die Konjunktur.“ Offen bleibt eine Einschätzung der Zukunftsfrage: Wohin führen und was bewirken die jüngsten Konsumtrends? Das 21. Jahrhundert ist leider noch nicht Gegenstand des Sammelbandes. (hg) informationen 57 | April 07