Schweizerische Maturitätsprüfung Gruppe / Kandidat/in Nr: ....................................... Winter 2011, Zürich Name/Vorname: .................................................... _________________________________________________________________________________ Schwerpunktfach BIOLOGIE UND CHEMIE Teil Fächerübergreifender Teil Biologie Verfasser: G. Rutz, M. Lüscher Richtzeit: 30 Minuten (von total 3 Stunden) Hilfsmittel: Taschenrechner gemäss Weisungen Hinweise: 1. Die Antworten sind direkt auf die Aufgabenblätter zu schreiben. 2. Fassen Sie sich kurz, aber präzise. Überflüssiges beansprucht nur wertvolle Zeit! 3. Unleserliches wird nicht korrigiert und demzufolge auch nicht bewertet. 4. Die erreichbaren Punktzahlen sind angegeben. 5. Zur Erreichung der Note 6 müssen nicht alle Aufgaben vollständig gelöst werden. Punktemaximum: 20.5 Punkte Und nun wünschen wir Ihnen viel Erfolg! Für die Korrigierenden: ............................. Erreichte Punktzahl: ............................. Punkte Note Biologie: ............................. (auf Zehntelnote gerundet) Seite 1 von 7 Schweizerische Maturitätsprüfung Teil 1: Winter 2011, Zürich Blut Dauer: ca. 10-15 min 1 a) 9 Punkte 12.5 Punkte Während der Kammersystole stösst das Herz Blut in die grossen Arterien aus, also auch in die Hauptschlagader. Der Druck, mit dem dies erfolgt, wird bei der klassischen Blutdruckmessung (meist am linken Oberarm) bestimmt (oberer Blutdruckwert, z.B. 125 mmHg). Handelt es sich bei der Angabe des Systolendrucks um (bitte ankreuzen) ❐ den gesamten Druck in der Armarterie? ❐ den Überdruck gegenüber dem herrschenden Luftdruck? ❐ um keine dieser beiden Varianten? Begründung: 6 P Die Herzkammersystole dauert 0.3 sec. Skizzieren Sie im Diagramm auf der nächsten Seite die Kurve für die Menge Blut, die die linke Kammer verlässt (in Ruhe sitzende Person mit Puls 60/min). Achten Sie auf präzise Berücksichtigung der Zeitangaben in der Aufgabenstellung. Ohne Begründung in Worten. Blutausstoss bei Kammersystole Seite 2 von 7 Schweizerische Maturitätsprüfung Winter 2011, Zürich Blutausstoss bei Kammersystole 0 1 2 3 4 Zeit / sec Ergänzen Sie das Diagramm durch eine zweite Kurve (gestrichelt) für die fliessende Menge Blut an der durch ✮ markierten Stelle (vgl. Abbildung auf der vorhergegangenen Seite) für die gleiche Person in gleicher Haltung. Begründung für den Verlauf der gestrichelten Kurve: Seite 3 von 7 Schweizerische Maturitätsprüfung b) Winter 2011, Zürich Der pH-Wert beeinflusst die Sauerstoffbindefähigkeit von Hämoglobin. Diese Wirkung heisst Bohr-Effekt: je tiefer der pH-Wert, desto weniger O2 bindet an Hämoglobin. Ein Jogger steigert seine Laufgeschwindigkeit von „langsam“ auf „geringfügig schneller“, ohne dass er dabei ausser Atem gerät. Wird der BohrEffekt die ATP-Produktion in seinen nun etwas stärker arbeitenden Muskeln fördern oder hemmen? Antwort: ______________________ Begründung: 3 P Seite 4 von 7 Schweizerische Maturitätsprüfung Teil 2: Lebensprozesse brauchen Energie Dauer: ca. 15-20 min 2 a) Winter 2011, Zürich 11.5 Punkte 17.5 Punkte In Zellen grenzen Membranen spezialisierte Bereiche wie Mitochondrien, Dictyosomen und damit die in ihnen ablaufenden chemischen Reaktionen von einander ab. Tausende von Substanzen können dank Membranen auf kleinstem Raum voneinander getrennt und in z.T. hohen lokalen Konzentrationen gelagert werden. Membranen sind für viele Substanzen allerdings nicht ganz undurchlässig. Erklären Sie nun die folgende Aussage: „Eine Zelle ist ein entropiearmes System, das nur durch ständige Energiezufuhr erhalten bleibt.“ Hinweis: Beginnen Sie mit einer Erklärung des Begriffs Entropie (1 Satz). 6 P Seite 5 von 7 Schweizerische Maturitätsprüfung b) Winter 2011, Zürich Es wird behauptet, dass in Wüsten lebende Tiere wie Wüstenspringmäuse fettreiches Futter gegenüber kohlenhydratreichem Futter bevorzugen sollten, weil die Veratmung von 1 g Fett mehr Wasser freisetzt als die Veratmung von 1 g Kohlenhydraten (z.B. Glucose). Dank diesem höheren Gewinn von Wasser könnten die Tiere überleben, ohne zu trinken. Um zu überprüfen, ob die Behauptung über die Wasserfreisetzung aus Fetten bei Wüstenspringmäusen stimmen kann, gehen Sie bitte so vor: b1) Notieren Sie die Reaktionsgleichung für die Zellatmung (Edukt: Glucose). b2) Berechnen Sie, wie viele Gramm Wasser pro Gramm Glucose, das in die Zellatmung eintritt, frei werden (Molmasse Glucose = 180 g). Alle Rechenschritte nachvollziehbar notieren. 5.5 P Seite 6 von 7 Schweizerische Maturitätsprüfung b3) Winter 2011, Zürich Schauen wir nun als Beispiel für die Veratmung von Fett ein Triglycerid mit 3 Stearinsäureresten an (Molmasse des ganzen Moleküls: 890 g). Die Reaktionsgleichung lautet: 2 (C17H35COO-)3-C3H5 + 163 O2 114 CO2 + 110 H2O. Überprüfen Sie mit Hilfe der Angaben aus der Gleichung, ob die Behauptung zur stärkeren Wasserfreisetzung aus Fetten bei Mäusen gestützt oder widerlegt wird. Seite 7 von 7