Prüfungsfragen Rheumatologie

Werbung
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
Prüfungsfragen Rheumatologie
zur Vorbereitung auf das schriftliche Staatsexamen
Richtige Antworten (Einfachauswahl) finden Sie in der Anlage
1. Rheumatoide Arthritis
1.1 Welche Aussagen zur rheumatoiden Arthritis sind korrekt?
a) Die rheumatoide Arthritis bevorzugt das weibliche Geschlecht
b) von allen Gelenken sind die Kniegelenke bei RA am häufigsten befallen
c) Rheumaknoten sind meist als paarige Knötchen an den distalen Interphalangealgelenken lokalisiert
d) Eine rheumatoide Arthritis entsteht v.a. durch eine falsche Ernährung
e) ANA sind ein spezifischer Marker der RA
1.2 Welche Aussage ist korrekt? In der Therapie einer definitiven rheumatoiden Arthritis
a) sollte immer zuerst mit NSAR begonnen werden
b) sind Steroidinjektionen in entzündete Gelenke nur in äußersten Ausnahmefällen angezeigt
c) sollte eine Basistherapie so schnell wie möglich begonnen werden
d) sind rheumaorthopädische Operationen heute obsolet
e) sollte bei einer Niereninsuffienz Methotrexat täglich gegeben werden
1.3 Welche Aussage ist richtig? TNF-Inhibitoren
a) sind mittlerweile die First-line-Therapie der RA
b) induzieren bei über 95 % der Patienten eine Remission
c) erhöhen das Herzinfarktrisiko der behandelten Patienten
d) erhöhen das Risiko der Reaktivierung einer latenten Tuberkulose
e) erhöhen das Risiko solider Tumoren deutlich
1.4 Welche Aussage ist richtig? Prednisolon
a) sollte in der Therapie der rheumatoiden Arthritis möglichst nicht gegeben werden
b) verzögert in Kombination mit Basistherapeutika die Gelenkzerstörung bei rheumatoider Arthritis
c) verursacht bei Langzeitanwendung in höheren Dosen ein Ekzem
d) sollte am Abend gegeben werden
e) verursacht in hohen Dosen eine Leukopenie und Anämie
1.5 Bei einer 35jährigen Frau mit Rheumatoider Arthritiis ist folgender Parameter nicht mit einer
schlechteren Prognose assoziiert:
a) Dauer der Morgensteifigkeit
1
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
b) Anzahl der geschwollenen Gelenke
c) Nachweis von Rheumaknoten
d) Nachweisbare Anti-CCP Antikörper
e) Schlechterer Funktionsstatus (Tätigkeiten des täglichen Lebens, HAQ)
1.6 Welche Diagnostik ist bei Verdacht auf eine rheumatoide Arthritis mit Schwellung der MCP2+3
beidseits seit 2 Monaten am ehesten indiziert?
a) Bestimmung des HLA B27
b) Bestimmung des ASL-Titers
c) Computertomographie der rechten Hand
d) Sonographie der betroffenen Gelenke
e) Skelettszintigraphie
1.7 Welche Aussagen zu einer korrekten (DAS28 angepasste und durch Rheumatologen kontrollierten
Kombinationstherapie aus Steroiden, Basistherapien und ggf. Biologika) Therapie der Rheumatoiden
Arthritis ist richtig:
a) Trotz maximaler Therapie ist keine Progressionshemmung möglich
b) Die Progression der Gelenkerkrankung wird um mindestens 60-80% verlangsamt
c) Röntgenbilder der HWS sind bei fehlenden Nackenschmerzen entbehrlich
d) Die Gesamtmortalität der Erkrankung wird nicht gesenkt
e) tritt eine klinische Remission ein ist ein radiologischer Progress ausgeschlossen
1.8 Eine 38 Jahre alte Patientin berichtet über seit 8 Wochen bestehende schmerzhafte Schwellungen
der Fingergrund- und Mittelgelenke sowie der Füsse. Es besteht eine Tendovaginitis der ECU-Sehen
rechts. Die sonstige Anamnese ist leer. Welcher der folgenden Laborparameter führt am ehesten zur
wahrscheinlichen Diagnose?
a) HLA-B27
b) ANA
c) anti-CCP-Antikörper
d) anti-Streptolysin
e) Borrelien-Antikörper
1.9 Bei einer 31 Jahre alten Patientin mit neu diagnostizierter Rheumatoider Arthritis planen Sie eine
Basistherapie mit Methotrexat und 5 mg Prednisolon und klären die Patientin auf. Was empfehlen Sie
in jeden Fall?
a) Pneumozystis-jerovecii-Prophylaxe mit Cotrimoxazol-Trimetoprim
b) Einnahme von Pantoprazol
c) effektive Kontrazeption
d) Einnahme eines Bisphosphonats
e) Leberbiopsie nach 2 Jahren
2
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
1.10 Welche der genannten Substanzen kommt bei Unverträglichkeit von Methotrexat (zuvor wirksam)
am ehesten zur Behandlung einer mittelgradig aktiven und beginnend erosiven Rheumatoiden Arthritis
in Frage? Die Frage finde ich extrem schwer für Studenten, on Rituximab oder Leflunomid
a) Azathioprin
b) D-Penicillamin
c) Rituximab
d) Anakinra
e) Leflunomid
1.11. Bei einem 67 Jahre alten Patienten mit Rheumatoider Arthritis ist eine Umstellung der
Basistherapie auf den TNF-alpha-Antagonisten Adalimumab geplant. Welche Untersuchung ist vor
Beginn der Therapie unter anderem unbedingt erforderlich?
a) Röntgen der Lunge
b) Cytomegalie-Virus Serologie
c) HIV-Serologie
d) anti-CCP-Antikörper-Titer
e) Gastroskopie
1.12 Bei einer 48 Jahre alten Patientin ist die Rheumatoider Arthritis trotz Therapie mit Etanercept,
Methotrexat und Prednisolon über mehr als 6 Monate anhaltend floride. Die Therapie mit Etanercept
wird daher beendet. Welches der folgenden Medikamente ist für eine weitere Therapie am wenigsten
geeignet?
a) Infliximab
b) Bevacizumab
c) Rituximab
d) Abatacept
e) Tocilizumab
1.13 Bei einer 28 Jahre alten Patientin mit neu diagnostizierter Rheumatoider Arthritis planen Sie eine
Basistherapie mit Methotrexat und klären die Patientin über mögliche Nebenwirkungen auf. Welche
der folgenden möglichen Nebenwirkungen sind typisch für das Methotrexat?
a) erhöhtes Risiko zur Entwicklung solider Tumoren
b) akute fieberhafte abakterielle Pneumonitis
c) immunogene Pankreatitis
d) hämorrhagische Zystitis
e) Hypercholesterinämie
1.14 Eine typische kutane extraartikuläre Manifestation einer Rheumatoiden Arthritis ist / sind
a) ein Erythem nodosum finde ich auch relativ schwer, evtl auf lange Dauer der Erkrankung und
unzureichendem Therapieansprechen weisen, damit man auf die hoffentlich richtige Vaskulitis kommt
b) ein Schmetterlingserythem
c) kutane Ulcera bei sekundärer Vaskulitis
3
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
d) ein Pemphigus vulgaris
e) ein bullöses Pemphigoid
1.15 Eine 67 Jahre alten Patientin mit seit über 30 Jahren bekannter Rheumatoider Arthritis wurde
bisher nur mit Kortikosteroiden behandelt. Aktuell fällt sonograpisch eine Splenomegalie auf. Die
Gelenke sind hochgradig destruiert. Laborchemisch zeigt sich eine leichtgradige Anämie, eine
schwere Leuko- und Neutropenie, eine Thrombozytose und eine Erhöhung des CRP. Die
Serumelektorphorese zeigt eine breitbasige Hypergammaglobulinämie. Was ist die wahrscheinlichste
Ursache der Splenomegalie?
a) ein Morbus Waldenström
b) ein Non-Hodgkin-Lymphom
c) ein Milzinfarkt bei Thromobzytose
d) ein Leichtkettenmyleom
e) ein Felty-Syndrom
2. Spondyloarthritiden / reaktive Arthritis
2.1 Das HLA-B27 ist gehäuft positiv bei
a) Rheumatoider arthritis
b) Seronegativen Spondyloarthritiden
c) Systemischem Lupus erythematodes
d) Polyarthrose
e) Gichtanfall
2.2 Bei der Untersuchung eines 30-jährigen Patienten mit Arthritis beider Kniegelenke und in den
frühen Morgenstunden auftretenden Schmerzen im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule fällt eine
Iritis auf. Was ist die wahrscheinliche Diagnose?
a) rheumatoide Arthritis
b) rheumatisches Fieber
c) Arthritis urica
d) Seronegative Spondyloarthritis
e) Sjögren-Syndrom
2.3 Bei welcher der rheumatischen Erkrankungen findet sich gehäuft eine Uveitis anterior
(Iridozyklitis)?
a) Fingerpolyarthrose
b) Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew)
c) chronische Polyarthritis (rheumatoide Arthritis)
d) systemischer Lupus erythematodes
e) progressive Systemsklerose (Sklerodermie)
4
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
2.4 Welche Aussage trifft nicht zu? Eine Sakroiliitis findet sich gehäuft bei folgenden Erkrankungen:
a) Arthritis psoriatica
b) rheumatisches Fieber
c) Spondylitis ankylosans
d) Morbus Crohn
e) chronischer reaktiver Chlamydienarthritis
2.5 Welche der folgenden Diagnosen ist bei neuen Rückenschmerzen im höheren Alter (über 70
Jahre) am wenigsten wahrscheinlich?
a) Osteoporosefraktur
b) Plasmozytom
c) Entzündlich rheumatische Wirbelsäulenerkrankung
d) Aortenaneurysma
e) Hinterwandinfarkt
2.6 Zu den Charakteristika des entzündlichen Rückenschmerzes gehört bzw. gehören nicht?
a) Erstmanifestation typischerweise im jungen Lebensalter (<40 Jahre)
b) Schmerzmaximum am Abend
c) Besserung bei Bewegung
d) Schleichende Entwicklung über mehrere Monate
e) Besserung durch nicht-steroidale Antirheumatika
2.7 Welcher der folgenden Befunde ist für eine einer Spondylitis ankylosans nicht diagnostisch
richtungsweisend:
a) Calcaneodynie
b) Mennell-Zeichen
c) antizytoplasmatische Antikörper (ANCA)
d) HLA-B27
e) im Röntgenbild Gelenkspaltverschmälerungen, Erosionen und Sklerosierung der Iliosakralgelenke.
2.8 Eine typische klinische Manifestation einer reaktiven Arthritis ist:
a) Xerostomie
b) Konjunktivitis beidseits
c) Aszites
d) Sklerodaktylie
e) Schmetterlingserythem
2.9 Folgender Befund ist keine typische Manifestation einer Spondylarthropathie:
a) Sternoklavikulararthritis
5
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
b) Druckschmerz an der Plantarfaszie
c) Anteriore Uveitis
d) Daktylitis
e) symmetrische Arthritis der PIP-Gelenke
2.10 Enthesitiden bei der Psoriasis arthropathica sind vor allem an folgenden Stellen zu suchen,
außer:
a) Plantarfaszie
b) Achillessehnenansätze
c) Ansatz des lig. Patella-tibiale
d) Os ischiadicum
e) Trapezius: Mitte Oberrand
2.11 Eine 30jährige Frau stellt sich bei Ihnen vor mit einer Schwellung der gesamten 4. Zehe links
(Daktylitis), an welche Erkrankungen ist bei der Abklärung der Ursachen weniger zu denken?
a) Spondylitis ankylosans
b) Morbus Crohn
c) Rheumatoide Arthritis
d) Psoriasis arthropathica
e) infektbedingte reaktive Arthritis
2.12 Welches bildgebende Verfahren ist bei einer jüngeren Frau (30 Jahre) mit seit 3 Monaten
bestehenden, nächtlich betonten Rücken- und Kreuzschmerzen und gleichzeitiger Psoriasis am
sinnvollsten einzusetzen?
a) Röntgen: Beckenübersichtsaufnahme zur Darstellung der ISG (Iliosakralgelenke)
b) CT LWS
c) Röntgen: LWS in 2 Ebenen mit ISG
d) Kernspintomographie mit Kontrastmittel der BWS-LWS-ISG
e) Techenitium - Szintigraphie
2.13 Welche Aussagen sind richtig? Die Borreliose
a) wird durch Käfer übertragen
b) ist eine Virusinfektion mit neurologischen Symptomen
c) kann mit Antibiotika in der Regel erfolgreich behandelt werden
d) kommt nur in Europa vor
e) wird nach Antibiotikatherapie in der Regel chronisch
2.14 Zur Gruppe der Spondyloarthritiden im engeren Sinne gehört nicht?
a. Psoriasisarthritis
b. Spondylitis ankylosans (M. Bechterew)
c. Reaktive Arthritis
6
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
d. Enteropathieassoziierte Arthritis z.B. bei M. Crohn
e. Palindromer Rheumatismus
2.15. Welcher Erreger kommt als Auslöser einer reaktiven Arthritis am wenigsten in Frage?
a) Chlamydia trachomatis
b) Shigella flexneri
c) Yersinia enterocolitica
d) Salmonellen
e) Coxiella burneti
2.16 Folgende Aussage zur Therapie einer reaktiven Arthritis trifft zu
a) Eine antibiotische Therapie ist auch bei fehlendem Keimnachweis indiziert
b) Eine antibiotische Therapie ist bei aktuell klinischer Beschwerdefreiheit bereits dann indiziert, wenn
eine Durchfallepisode in den letzten Monaten anamnestizierbar ist
c) Eine antibiotische Therapie ist bei Nachweis von Chlamydien im Morgenurin oder im
Harnröhrenabstrich in der Regel indiziert
d) die antibiotische Therapie einer Yersiniose mit Cotrimoxazol führt in der Regel zur sofortigen
Ausheilung einer rekativen Arthritis
e) Zur Behandlung einer schweren Salmonelleninfektion sind Gyrasehemmer ungeeignet
2.17 Folgende Aussagen zur Prognose der reaktiven Arthritis trifft zu
a) Eine reaktive Arthritis heilt nach antibiotischer Therapie fast immer innerhalb von 2 Wochen aus
b) Eine reaktive Arthritis geht nicht selten in eine Spondylitis ankylosans über
c) eine typische Komplikation ist eine sekundäre Vaskulitis
d) Etwa 75% der Patienten sind nach 12 Monaten frei von Symptomen
e) Mehr als 50% der Patienten weisen einen chronischen Verlauf (Aktivität der Erkrankung noch nach
mehr als 12 Monaten) auf
3. Kollagenosen
3.1 Was ist die häufigste Todesursache, die durch die limitierte systemische Sklerose verursacht
wird?
a) Renale Krise
b) Ateminsuffizienz bei Lungenfibrose
c) Pulmonale arterielle Hypertonie
d) Infektionen
e) sekundäre Vaskulitis
3.2 Welche potentiell lebensbedrohlichen Komplikationen kann bei der diffusen systemischen
Sklerose typischerweise auftreten?
a) Lungenembolie
7
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
b) renale Krise
c) ein sekundäres Antiphospholipid-Syndrom
d) eine hämorrhagische Zystitis
e) pulmonale Granulomatose
3.3 Welche Aussage zur renalen Krise bei einer systemischen Sklerose trifft zu?
a) plötzliches Nierenversagen meistens mit maligner Hypertonie
b) ein langsamer Anstieg der Retentionswerte im Verlauf der Erkrankung
c) das akute Auftreten einer Proteinurie und Hämaturie zu Beginn der Erkrankung
d) Ursache ist eine segmentale Glomerulosklerose
e) Ursache ist eine diffuse membranoproliferative Glomerulonephritis
3.4 Was ist ein Risikofaktor für eine renale Krise bei einer Sklerodermie?
a) langjährige diffuse systemische Sklerose
b) Eine limitierte systemische Sklerose in den ersten Jahren
c) Arthritiden
d) Hochdosierte Kortikosteroidgaben
e) ANA
3.5 Welche Manifestationen einer Sklerodermie sind vorrangig mit dem Auftreten von Anti-Scl70-Ak
assoziiert (Anti-Topoisomerase I)?
a) die renale Krise
b) eine primäre pulmonale arterielle Hypertonie
c) eine Lungenfibrose
d) limitiert kutane Hautsklerose
e) Teleangiektasie
3.6 Welches Medikament ist am ehesten geeignet zur Behandlung von akralen Ulzerationen im
Rahmen der systemischen Sklerose?
a) ASS 100
b) Intravenöses Iloprost
c) Marcumar
d) Clopidogrel
e) Pentoxyfillin
3.7 Der Systemische Lupus erythematodes ist nicht durch folgendes Symptom charakterisiert:
a) lokaler Haarausfall
b) Arthralgien
c) Glomerulonephritis mit Niereninsuffizienz
8
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
d) Psychose
e) Sklerodaktylie
3.8 Welche der folgenden Erkrankungen zählt nicht zur Krankheitsgruppe der Kollagenosen?
a) Mikroskopische Polyangiitis
b) Sjögren Syndrom
c) Sklerodermie
d) Dermatomyositis
e) Systemischer Lupus erythematodes
3.9 Zur Therapie einer floriden Glomerulonephritis der WHO Klasse IV bei Systemischem Lupus
erythematodes ist neben Prednisolon am ehesten indiziert:
a) Methotrexat
b) Sulfasalzin
c) Cyclophosphamid
d) Cyclosporin A
e) (Hydroxy)Chloroquin
3.10 Welche Aussage zum systemischen Lupus Erythematodes (SLE) ist richtig:
a) der SLE verläuft bei Afro-Amerikaner in der Regel milder als bei Kaukasiern
b) Der SLE tritt bei Männern häufiger als bei Frauen auf.
c) das Risiko für Kolonkarzinome ist um das 6-fache erhöht
d) die Rate an kardiovaskulären Komplikationen ist erhöht
e) der Verlauf einer Schwangerschaft wird durch den SLE nicht beeinflusst.
3.11 Eine 25jährige Frau berichtet von einer Raynaud Symptomatik. Welche der folgenden
Anamnesefragen hilft in der Differentialdiagnose nicht weiter:
a) Sonnenempfindlichkeit der Haut
b) Eindeutige Gelenkschwellungen
c) Trockenheit von Mund und Augen
d) Muskelschwäche in der proximalen Extremitätenmuskulatur
e) Verstärkte Müdigkeit, B-Symptomatik
3.12 Ein 56 Jahre alter Patient mit progredienter Muskelschwäche wird mit der Verdachtsdiagnose
einer Polymyalgia rheumatica vorgestellt. Welche der folgenden Befunde passt nicht zu dieser
Diagnose?
a) Bursitis subdeltoidea bds
b) BSG 76 mm in der ersten Stunde
c) Serum-CK 2675 U/L
9
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
d) Hb 11,2 g/dL
e) Synovitis des Hüftgelenks bds.
3.13 Welche Erkrankung sollte bei dem Patienten von Frage 3.12 daher vordringlich ausgeschlossen
werden?
a) Impingement-Syndrom
b) Endokarditis
c) akuter Myokardinfarkt
d) Polymyositis
e) Rheumatoide Arthritis
4. Vaskulitiden
4.1 Welche der folgenden Manifestationen einer Vaskulitis ist untypisch für eine Polyarteritiis nodosa
(Panarteriitis nodosa)?
a) Schwerpunktneuropathie
b) Livedo reticularis
c) Rapid progressive Glomerulonephritis
d) Aneursymen der Mesenterialarterien
e) Gewichtsverlust > 4 kg
4.2 Ein Patient mit bekannter Wegenerscher Granulomatose stellt sich mit neu aufgetretenen
pulmonalen Rundherden, Epistaxis, Cephalgien, einem Hörverlust des rechten Ohres und Ödemen
vor. Die Labordiagnostik zeigt ein erhöhtes CRP, einen Anstieg des Serumkreatinins von 1.1 auf 2.3
mg/dL sowie massenhaft dysmorphe Erythrozyten und Eiweiss im Urinsediment.
Welche Therapie ist am ehesten indiziert?
a) Azathioprin plus Methylprednisolon
b) Methotrexat plus Prednison
c) Etanercept plus Methyplprednisolon
d) Cyclophosphamid plus Prednisolon
e) Cyclosporin A plus Prednison
4.3 Welche der folgenden Autoantikörper weisen bei passendem klinischen Bild am ehesten auf eine
mikroskopische Polyangiitis hin?
a) Antikörper gegen Doppelstrang-DNA
b) Antikörper gegen Myeloperoxidase
c) Antikörper gegen zyklische zitrullinierte Peptide
d) Antinukleäre Antikörper
10
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
e) Antikörper gegen Jo-1
4.4 Welche der folgenden Aussagen zur Takayasu Arteriitis trifft zu?
a) Erstmanifestation meist nach dem 50. Lebensjahr
b) Bei etwa 1/3 der Patienten tritt eine Purpura auf
c) Typisch sind Stenosen der Aorta oder der aortennahen Gefäße
d) Bei 30 % der Patienten ist das Hbs-Antigen positiv
e) Die Plasmapherese ist neben den Steroiden Therapie der Wahl
4.5 Welche der folgenden Aussagen zur Wegenerschen Granulomatose ist richtig?
a) Eine Nierenbiopsie kann richtungsweisende Befunde liefern
b) Antinukläre Antikörper weisen auf eine Wegenersche Granulomatose hin
c) Typisch ist die Ausbildung eines Rhinophyms nach längerer Krankheitsdauer
d) Häufigste Form der Nierenbeteiligung ist eine entzündliche Stenose der Nierenarterien
e) Patienten mit Wegenerschen Granulomatose haben ein vermindertes Malignomrisiko
4.6 Welche der folgenden Aussagen zur kryoglobulinämischen Vaskulitis ist falsch?
a) der Rheumafaktor ist meistens positiv
b) häufig liegt eine Hepatitis C-Infektion vor
c) Die Serumkomplementspiegel (C3, C4) sind meistens erhöht
d) Die Purpura ist eine häufige Manifestation
e) Nicht selten liegt eine monoklonale Gammopathie vor
4.7 Eine palpable Purpura kommt praktisch nicht vor bei?
a) Wegener’sche Granulomatose
b) Arteriitis temporalis (Horton)
c) M. Schönlein Henoch
d) Mikroskopischer Polyangiitis
e) Kryoglobulinämische Vaskulitis
4.8 Eine 70jährige Frau kommt zu Ihnen mit beidseitigen Schmerzen im Schultergürtel, die akut vor 1
Woche begonnen haben und sich unter der Therapie mit Ibuprofen nicht bessern. Die Blutsenkung ist
mit 70 mm in der ersten Stunde deutlich erhöht. Welche anamnestische Angaben sind zur Diagnose
und damit Therapieentscheidung von untergeordneter Bedeutung?
a) Sehstörungen, Amaurose
b) Fieber, Nachtschweiß
c) Schwellungen peripherer Gelenke
d) Psoriasis selbst oder in der Familie
e) Gewichtsverlust
11
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
4.9 Eine 70jährige Frau kommt zu Ihnen mit beidseitigen Schmerzen im Schultergürtel, die akut vor 1
Woche begonnen haben und sich unter der Therapie mit Ibuprofen nicht bessern. Die Blutsenkung ist
mit 70 mm in der ersten Stunde deutlich erhöht. Bei unauffälligem internistischen Befund stellen Sie
die Diagnose einer Polymyalgia rheumatica. Die Patientin gibt zudem lediglich Fieber bis 38°C und
Nachtschweiß an, kein außergewöhnlicher Kopfschmerz. Mit welcher Dosis von Prednison sollten Sie
beginnen? (Patientin wiegt 65 kg)
a) 1 mg/kg Körpergewicht
b) mindestens 100 mg/d
c) 60 mg/d
d) 20 mg/d
e) unter 10 mg/d
4.10 Wie lange sollten Sie bei einer histologisch gesicherten Arteriitis temporalis mit/ohne Polymyalgie
(erstmalig aufgetreten bei einem 75jährigen Mann) eine Steroidtherapie (Prednison in langsam
absteigender Dosierung) durchführen?
a) Bis zum Lebensende
b) ca. 2 Jahre
c) Wenige Monate bis 1 Jahr
d) Eine einmalige Stoßtherapie über wenige Wochen reicht aus
e) Ein Umsetzen der Steroidtherapie auf ein nichtsteroidales Antirheumatikum ist möglichst rasch
(nach wenigen Wochen) anzustreben
5. Fibromyalgie
5.1 Diffuse Schmerzen in mehreren Körperregionen ohne Gelenkschwellung und serologische
Entzündungszeichen sind charakteristisch bei?
a) Polymyalgia rheumatica
b) Rheumatoide Arthritis
c) Polymyositis
d) Fibromyalgie
e) Reaktiver Arthritis
5.2 Welche Aussage zur Fibromyalgie ist richtig?
a) Die Fibromyalgie ist bewiesen, wenn 11 der 18 Tender Points positiv ausfallen
b) Auch bei weniger als 11 Tender points kann eine Fibromyalgie vorliegen
c) Antidepressiva sind nur möglich, wenn eine Depression zusätzlich vorliegt
d) Ein positiver Rheumafaktor schließt eine Fibromyalgie praktisch aus
e) häufig bestehen Gelenkschwellungen
5.3 Bei einer Patientin mit wechselnden Gelenkschmerzen deuten folgende Anamneseangaben oder
Befunde auf eine andere Erkrankung hin als eine Fibromyalgie:
a) Tenosynovialitis der Externsor carpi ulnaris Sehne
b) Starke Müdigkeit und Schlafstörungen
12
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
c) Wechsel von Obstipation und Durchfall (Stuhlgangunregelmäßigkeiten) bei normaler Koloskopie
d) Brennender Brustschmerz über Stunden
e) Trockenheit von Mund und Augen
5.4 Unter welchen Bedingungen ist ein akutes Kreuzschmerzproblem nicht weiter abzuklären?
a) Erstmaliges Auftreten einer akuten Lumbalgie („Hexenschuss“)
b) Dauer der Kreuzschmerzen über 6 Wochen
c) Alter über 50 Jahre
d) Arterielle Verschlusserkrankung ist bekannt
e) Auftreten neurologischer Ausfallserscheinungen der unteren Extremität
5.5 Welche der folgenden Substanzen ist für die Therapie des Fibromyalgiesyndroms am ehesten
geeignet?
a) Hydromorphon
b) Amitriptylin
c) Prednisolon
d) Cyclosporin A
e) Scandicain
6. Arthrosen
6.1 Bei Leistenschmerzen rechts bei einer älteren Dame sind folgende Anamneseangaben und
Untersuchungsbefunde hinweisend auf eine Coxarthrose, außer:
a) Anlaufschmerzen
b) Verstärkung der Schmerzen beim Treppabgehen
c) Druckschmerzen am Trochanter major
d) Bewegungseinschränkung bei Rotation im rechten Hüftgelenk im Liegen
e) Positiver Thomas Handgriff
6.2 Folgende Maßnahmen gehören nicht zur evidenzbasierten Therapie einer Coxarthrose:
a) Gewichtsabnahme bei Übergewicht
b) Lauftraining z.B. Nordic Walking
c) Warmes Bewegungsbad
d) Schmerztherapie mit TENS Geräten
e) NSAR
6.3 Welcher der folgenden Befunde passt am wenigsten zur Diagnose einer Fingerpolyarthrose?
a) Besserung der Schmerzen durch Wärme
13
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
b) knöcherne Gelenkverdickung
c) Schmerz in Ruhe mit Besserung bei Bewegung
d) exzentrische Gelenkspaltverschmälerung im Röntgenbild
e) fehlende Besserung durch Prednisolon
6.4 Welche medikamentöse Therapie ist zur Progressionshemmung einer Rizarthrose immer
empfehlenswert?
a) Chondroitinsulfat
b) Diclofenac
c) Hyaloronsäure
d) Coxibe
e) keine
6.5 Ein 65 Jahre alter Patient mit langjähriger Psoriasis vulgaris sucht Sie wegen seit Monaten
zunehmender Schmerzen der Fingergelenke auf. Mit welcher Diagnostik können Sie am ehesten und
sinnvollsten zwischen einer Psoriasisarthopathie und einer aktivierten Arthrose differenzieren?
a) BSG
b) Anti-CCP-Antikörper
c) Röntgenbild der Hände
d) Thallium-Szintigraphie
e) Synovialisbiopsie
7. Kristallarthropathien
7.1 Eine akute Arthritis des rechten Kniegelenks bei einem 45 jährigen Mann ist von allen genannten
Diagnosen am wenigsten verdächtig auf:
a) rheumatoide Arthritis
b) Gicht
c) Lyme-Arthritis
d) aktivierte Arthrose
e) Reaktive Arthritis
7.2 Eine Gicht ist zu beweisen durch:
a) Erhöhte Harnsäure im Serum
b) Vermehrte Ausscheidung von Urin im Serum
c) Akute Arthritis des Großzehengrundgelenks
d) Nachweis von intrazellulär gelegenen Natriumuratkristallen in der Synovia
e) Ansprechen auf Colchizin in höherer Dosierung
14
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
7.3 Bei einer 25jährigen Frau mit neu aufgetretener symmetrischer Polyarthritis der PIP-Gelenke
beider Hände und Schmerzen in den MTP-Gelenken im Gänsslen-Zeichen sind folgende
Labormethoden zur Differentialdiagnose ohne Bedeutung:
a) ANA, ds-DNS
b) Harnsäure
c) Rheumafaktor
d) Anti-CCP
e) CK
7.4 Ein 45jähriger Mann stellt sich wegen in der Nacht zuvor plötzlich aufgetretener heftiger
Schmerzen im rechten Großzeh und subfebriler Temperaturen vor. Bei einem Restaurantbesuch am
Abend habe er sich noch völlig wohl gefühlt. Bei der körperlichen Untersuchung findet sich eine
ausgeprägte Schwellung und Rötung im Bereich des Großzehengrundgelenkes bis in die
Gelenkumgebung.
Welches ist die wahrscheinlichste Diagnose?
a) Erysipel
b) Gichtanfall
c) Bakterielle Arthritis
d) Pseudogichtanfall
e) Psoriasisarthritis
7.5 Welches Gelenk wird von der Chondrokalzinose (Pseudogicht) bevorzugt betroffen?
a) Kniegelenk
b) Distales Interphalangealgelenk
c) Großzehengrundgelenk
d) Hüftgelenk
e) Ellbogengelenk
7.6 Welche Behandlung würden Sie zum Zeitpunkt des Auftretens eines Gichtanfalls bevorzugen?
a) Harnsäure-senkende Therapie, z.B. Allopurinol
b) Physikalische Therapie, z.B. Fangopackung
c) Diätetische Behandlung, z.B. purinarme Kost
d) Systemische antiphlogistische Therapie, z.B. NSAR
e) Lokale antiphlogistische Therapie, z.B. Iontopherese
7.7.Welche Aussage trifft für die Periarthropathia calcarea generalisata (Apatit-Rheumatismus,
Hydroxylapatit-Ablagerungskrankheit) zu?
a) Die BSG und das C-reaktive Protein sind anhaltend erhöht
b) Die hierbei nachgewiesenen Kristalle haben eine typische Rhombus-Form
c) Sehnen und Schleimbeutel sind typischerweise betroffen
d) Die Ablagerungen stellen sich im Röntgenbild nicht dar
15
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
e) Eine Therapie mit einem DMARD (disease modifying antirheumatic drug) ist indiziert
7.8 Eine 65jährige Frau stellt sich wegen wiederholt im Abstand von einigen Monaten aufgetretener
schmerzhafter Schwellungen des linken Kniegelenks und rechten Handgelenkes vor. Die Gelenke
seien dann auch rot gewesen, die Beschwerden seien jeweils spätestens innerhalb von 2-3 Wochen
völlig abgeklungen.
Welche Erkrankung halten Sie für möglich?
a) Rheumatoide Arthritis
b) Bakterielle Arthritis
c) Spondylitis ankylosans
d) Aktivierte Arthrose
e) Chondrokalzinose (Pseudogicht)
7.9 Welche Aussage zur langfristigen Behandlung der Gicht ist richtig?
a) Bei medikamentöser Therapie sind diätetische Maßnahmen verzichtbar
b) Nach Beginn einer Allopurinol-Therapie können Gichtanfälle auftreten
c) Unter Urikosurika ist auf eine Ansäuerung des Urins zu achten
d) Eine Einstellung der Serum-Harnsäure auf 8,5 mg/dl ist ausreichend
e) Benzbromaron ist bei der Uratnephropathie indiziert
8. Osteoporose
8.1 Welcher Faktoren begünstigen das Entstehen einer Osteoporose nicht?
a) Übergewicht
b) frühzeitige Menopause
c) Hyperthyreose
d) die Einnahme von Antiepileptika
e) Therapie mit systemischen Glukokortikoiden
8.2 Eine Osteoporose wird quantitativ diagnostiziert mit Hilfe von
a) Osteo-MRT
b) Konventioneller Röntgendiagnostik
c) Knochenszintigraphie
d) Double-X-Ray-Absorptionsmessung
e) mit Labormethoden (Calcium, Vitamin-D-Spiegel)
8.3 Die Erstlinien-Therapie der symptomatischen postmenopausalen Osteoporose erfolgt u.a. durch
a) Osteocalcin
b) Bisphosphonate
16
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
DGRh Prüfungsfragen Rheumatologie
c) Parathormon (Teriparatid)
d) Calcitonin-Präparate
e) Fluoride
8.4 Welche Aussagen zur Osteoporose sind korrekt?
a) Männer sind häufiger betroffen als Frauen
b) Die Osteoporose führt zur allmählichen Verformung langer Röhrenknochen
c) Eine Verkürzung der Rumpflänge und sog. „Tannenbaumfalten“ sind typisch für die Osteoporose
d) Die Rarefizierung der Spongiosa bei Osteoporose führt zur Beeinträchtigung der Blutbildung
e) Fluoride senken das Risiko für Wirbelkörperfrakturen signifikant
17
Version 1.2 vom 14.12.09
Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Hellmich (Plochingen)
Herunterladen