MERKBLATT - MediService

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MEDISERVICE-VERANSTALTUNG FÜR BETROFFENE EINER ENTZÜNDLICHEN
RHEUMATISCHEN
E RK R AN K U N G UN D DE RE N AN G E H Ö R I GE
Z Ü RI C H, 2 8. AU G U S T 2 01 0
M ERKBL ATT
R h e um a : B ew äh r t e s − Ak t u e l l e s − Au s b l i c k
WAS IST RHEUMA?
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Rheuma ist keine einheitliche Krankheit, sondern ein Symptom.
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Rheuma hat viele Ursachen.
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Rheuma bedeutet nichts anderes als Schmerz und Funktionseinschränkung am Bewegungsapparat.
Arten von Rheuma
Degenerativ:
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Gelenke (Arthrosen)
Wirbelsäule (Diskushernien, Osteochondrosen,
Spondylarthrosen, Spinalkanastenosen)
Weichteilrheuma:
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lokalisiert (Tendinitis, Bursitis, Myogelose, Überlastung lokal)
Generalisiertes Weichteilrheuma (Fibrositis-Syndrom,
Fibromyalgiesyndrom
Stoffwechselkrankheiten:
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Kristallarthropathien (Gicht, Chondrocalzinose)
Osteoporose
Entzündlich-Rheumatische Erkrankungen
Autoimmun/Genetisch
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Rheumatoide Polyarthritis (RA)
Psoriasis-Arthritis
Morbus Bechterew
Kollagenosen
Reaktiv
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Infektrheumatoid
Rheumatoides Fieber
Morbus Reiter
Pararheumatische
Erkrankungen:
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Septische Arthritis (Bakterielle Gelenksinfektion)
CRPS (Algodystrophie, M. Sudeck)
Maligne Erkrankungen, Metastasen
Schmerzkrankheit /
Chronifizierter Schmerz
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Multifaktorielle Genese
Psychosomatisch?
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R H E UM ATO ID E AR T H R IT IS
ENTWICKLUNG DER KRANKHEIT
Die Rheumatoide Arthritis ist die häufigste systemische rheumatische Autoimmun-Erkrankung.
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Häufigkeit: 0,5 bis 1% der Bevölkerung
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Ursache noch weitgehend unklar
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Zusammenspiel genetischer und nicht-genetischer Risikofaktoren
SYMPTOME UND DIAGNOSE
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Morgensteifigkeit mind. 1 Stunde
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Synovitis (Entzündung der gelenkauskleidenden Haut(schicht), in mind. 3 Gelenken während mind. 6 Wochen
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Symmetrischer Gelenksbefall
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Rheumaknoten
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Rheumafaktoren im Blut / Anti-CCP
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Radiologische Veränderungen (Erosionen, Osteoporose)
Von Rheumatoider Arthritis betroffen:
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periphere Gelenke
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Organsysteme
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Lungen
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Herz
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Augen
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Blutgefässe
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Periphere Nerven
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Haut (Vasculitis)
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P S O RI AS IS/ AR T H RI TI S
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Schuppenflechte der Haut mit Gelenkbeteiligung, gehört ebenfalls zu den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen.
7-10% der Psoriasis ist mit Rhema verbunden
greift Gelenke und Knochen an. Keine Organbeteiligung.
Achtung: Der Schweregrad der Psoriasis sagt nichts über das Ausmass des Gelenksbefalls aus.
SPONDYLITIS ANKYLOSANS / M. BECHTEREW
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Entzündlich-rheumatische Erkrankung der Wirbelsäule
Erbliche Komponente
HLA B27 Genlocus
Befällt Wirbelsäule, die Kreuzbein-Darmbein-Gelenke, periphere Gelenke und innere Organe (Auge! / Aorta)
Versteifung der Wirbelsäule durch Verknöcherung (Syndesmophyten)
Behandlung: Medikamente, Gymnastik
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AKTUELLE BEHANDLUNGSSTRATEGIE
Je früher die Diagnose einer Rheumatoiden Arthritis gestellt und die Erkrankung behandelt wird, desto
besser lassen sich bleibende Gelenkschäden vermeiden!
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Bis vor wenigen Jahren: Konventionelle Behandlungspyramide
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Kombinationstherapie
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Penicillamin, Methotrexat,
Azathioprin, Sulfasalazin, Prednison
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Antimalarika, Gold
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Experimentelle,
neue, zytotoxische,
biologische Substanzen
Salizylate oder NSAR
Ruhe, Ausbildung, körperliche und Beschäftigungstherapie, Ernährung, psychosoziale Unterstützung
Heute: Umkehr der konventionellen Behandlungspyramide bei aggressiver Rheumatoider Arthritis!
Das Ziel ist, nicht der Krankheit hinterherzulaufen.
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Bewährte Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten
Symptomatisch: Nichtsteroidale Antirheumatika NSAR (kortisonfreie Entzündungshemmer)
Symptomatische Schmerz- und
Entzündungshemmung
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Hohe Dosierung im akuten Stadium
Langzeittherapie
Keine Beeinflussung der Grundkrankheit
Nebenwirkungen
Hauptproblem bei Langzeitmedikation
Kortisonfreie Entzündungshemmer wirken auf die lokale Entzündung, d.h. sie haben einen Einfluss auf die lokalen entzündlichen Symptome wie Gelenkschwellung oder Steifigkeit. Gleichzeitig haben sie eine positive Wirkung auf den
entzündlich bedingten Schmerz und die Morgensteifigkeit.
Auf das eigentliche Krankheitsgeschehen und den langfristigen Krankheitsverlauf haben kortisonfreie Entzündungshemmer keinen Einfluss. Die übrigen Symptome einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung wie allgemeine Leistungsminderung, Abgeschlagenheit, Gewichtsabnahme werden von kortisonfreien Entzündungshemmern nicht beeinflusst.
Die nichtsteroidalen Antirheumatika sind jedoch nicht so harmlos, wie früher angenommen. Da sie die Blutgerinnung
beeinflussen, ist Vorsicht geboten.
Glukokortikoide
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hochwirksame Entzündungshemmer
- systemisch - lokal
Glukokortikoide sind natürliche Hormone, welche in der Nebennierenrinde produziert werden. Bei rheumatischen Erkrankungen kommt insbesondere deren stark entzündungshemmender Effekt zum tragen. Kortison unterdrückt eine
Entzündung in Gelenken schnell und wirksam.
Basismedikamente (DMARDs):
Klassische-Präparate
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Methotrexat
Antimalarika
Sulfasalazin
Gold
D-Penicillamin
Leflunamid
Azathioprin
Cyclosporin
Cyclophosphamid
In Anlehnung an die englische Bezeichnung werden langwirksame Antirheumatika auch krankheitsmodifizierende Medikamente genannt (DMARD = disease modifying antirheumatic drugs). Sie unterscheiden sich von anderen in der
Rheumatologie eingesetzten Medikamentengruppen dadurch, dass nur sie in der Lage sind, die Schäden der chronischen Entzündung am Gelenkknorpel oder Knochen aufzuhalten oder zu verringern.
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Eine Gruppe innerhalb der langwirksamen Antirheumatika sind die Biologicals.
Neue Basismedikamente: Biologicals
TNF-alpha -Inhibitoren
Etanercept
Adalimumab
Infliximab
B-Zell-Depletionstherapie
Rituximab
T-Zell-Modulationstherapie
Abatacept
Interleukin-6
Tocilizumab
TNF-alpha-Blocker sind biologische Medikamente, die den körpereigenen Botenstoff TNF-alpha hemmen. TNF-alpha
ist im Gelenk von Patienten mit einer Rheumatoiden Arthritis stark erhöht. Es spielt eine wesentliche Rolle bei der
rheumatischen Entzündung und Gelenkzerstörung
Wirkungsweise der Biologicals
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Indikation für neue Therapien (Biologicals):
Ungenügende Wirksamkeit oder Unverträglichkeit herkömmlicher Therapien
AUSBLICK AUF NEUE THERAPIEN
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Entwicklung neuer und einfacher anwendbarer Biologicals
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Erhöhung der Sicherheit bei Biologicals
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Kostenoptimierung bei Biologicals
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Gewinnung von mehr Erfahrung, welches Biological bei welchen Patienten sinnvoll ist
Aus rechtlichen Gründen werden keine Markennamen noch Dosierungen angegeben.
Das Merkblatt basiert auf dem Referat von Dr. med Gerda Hajnos, RheumaZentrum Klinik Hirslanden, Zürich.
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