Ausbildung – Vorbereitungskurse Physik Fachdossier Niveau II weiterwissen. Anforderungen im Fachbereich Physik für die Zulassungsprüfung Niveau II an die Pädagogische Hochschule Luzern (PHLU) A Lernziele Die Kandidatinnen und Kandidaten o o o o o o o o o o o o kennen exemplarisch wichtige Begriffe, Methoden, Experimente und Erkenntnisse aus der Mechanik, der Wärmelehre, der Astronomie, der Elektrizitätslehre (Gleichstrom) und der modernen Physik und können sie in einfachen Situationen anwenden; kennen Anwendungen physikalischer Sachverhalte in Technik und Alltag; übersetzen physikalische Sachverhalte in die Formelsprache und berechnen Werte; beschreiben und interpretieren physikalische Sachverhalte in der Alltagssprache; beherrschen Rechentechniken aus der Mathematik, insbesondere auch die grafische Veranschaulichung von Zusammenhängen mittels Funktionsgraphen; interpretieren Ergebnisse einer Berechnung und beurteilen Methoden; kennen Problemlösestrategien und wenden sie an; setzen Hilfsmittel wie Taschenrechner, Formelsammlung, drehbare Sternkarte u.a. zweckmässig ein. B Inhalte A. Kenntnisse aus der Mathematik werden in dem Umfang vorausgesetzt, wie sie auch für die Prüfung in Mathematik (s. Fachdossier Mathematik) verlangt werden. B. In der Zulassungsprüfung werden Themen aus folgenden Themenbereichen geprüft: Themenbereich 1: Geometrische Optik o o o o o Ausbreitung von Licht; Camera obscura Reflexionsgesetz; der ebene Spiegel Brechungsgesetz; Totalreflexion Linsen; Bildkonstruktionen; Linsengleichungen Vergleich Auge-Fotoapparat Themenbereich 2: Grundlagen; Mechanik o o o o o o o Grössen und Einheiten, die wichtigsten Umrechnungen Allgemeine Definition von Geschwindigkeit und Beschleunigung Gleichförmige und gleichmässig beschleunigte Bewegung Freier Fall Bewegungsdiagramme Grundgesetze der Mechanik: Trägheitsprinzip, Aktionsprinzip, Reaktionsprinzip, Kräfteparallelogramm; Wirkungen der Kraft Gewichtskraft, Federkraft (Hooke'sches Gesetz) o o o o Arbeit, Energie, Leistung; Hubarbeit und potentielle Energie, Beschleunigungsarbeit und kinetische Energie, Dehnungsarbeit und Dehnungsenergie Wirkungsgrad Wasserkraftwerke Energieerhaltungssatz; Energieproblematik Themenbereich 3: Hydrostatik o o o o Druck Hydraulische Presse Schweredruck Auftriebskraft Themenbereich 4: Wärmelehre o o o o o o o Dichte und Temperatur (Celsiusskala und Kelvinskala) Aggregatzustände fest, flüssig, gasförmig und ihre Erklärung im Teilchenmodell Wärmemenge, Mischungstemperaturen Wärme als Energieform, Energieumwandlungen unter Berücksichtigung der Wärme Phasenübergänge inkl. Betrachtung von Temperaturverlauf und Wärmemenge Kühlschrank und Wärmepumpe Wärmekraftwerke inkl. Atomkraftwerke (inkl. Radioaktivität, radioaktiver Abfall); Masse-EnergieÄquivalenz Themenbereich 5: Elektrizitätslehre o o o o o o Der einfache Stromkreis: Elemente (Bauteile), Wirkungen, Grössen Stromstärke- und Spannungsmessungen Ohmsches Gesetz; Definition des Widerstandes Knoten- und Maschenregel; Parallel- und Serieschaltung von Widerständen Energie und Leistung im Stromkreis Gefahren des elektrischen Stromes Themenbereich 6: Astronomie Der Themenbereich Astronomie ist ein Selbstlernbereich: anhand von Unterlagen müssen Sie sich den Stoff selbststaändig erarbeiten. o o o o C Aufbau des Sonnensystems und des Weltalls; die wichtigsten Körper und Objekte; Sternbilder Astronomische Koordinatensysteme; Himmelspole, Himmelsäquator, Ekliptik Erscheinungen am Himmel eines Beobachtungsortes: Dämmerung, Kulmination, Auf- und Untergang von Himmelskörpern; zirkumpolare Objekte Drehbare Sternkarte: Einstellungen für einen Beobachtungsort Empfohlene Vorbereitung / Literatur Im Unterricht wird mit Skripten gearbeitet, welche in der ersten Lektion in kopierter Form abgegeben werden. Bei Bedarf können diese auch über den Dozenten bezogen werden. Folgende Bücher enthalten Abschnitte, die die oben erwähnten Inhalte zumindest teilweise abdecken und als zusätzliche Hilfe dienen können– meist behandeln sie jedoch mehr als die aufgeführten Themen: o o o D Fundamentum Mathematik und Physik; Formeln, Begriffe, Tabellen, …; Orell Füssli, 2011; ISBN 9783-280-02744-8 (zugelassenes und erforderliches Hilfsmittel für die Prüfung) Diverse Autoren: Impulse – Grundlagen der Physik für Schweizer Maturitätsschulen; Klett und Balmer Verlag, Zug, 2009; ISBN 978-3-264-83935-7 Vorlagen für den Selbstbau einer Sternkarte können hier herunter geladen werden (zugelassenes und erforderliches Hilfsmittel für die Prüfung): http://www.dieterortner.ch/, Rubrik „Astronomie“ Prüfungsmodalitäten und Bewertungskriterien Prüfungsform Zeit Hilfsmittel Durchführung Bewertung schriftlich und mündlich 60 Minuten (schriftlich) bzw. 15 Minuten pro Kandidat (mündlich) Taschenrechner TI-30 oder vergleichbarer Typ, Formelsammlung (Fundamentum oder vergleichbar), Sternkarte schriftliche Prüfung: ca: Mitte Semester (Termin und genauer Stoffumfang wird rechtzeitig bekannt gegeben); mündlich am Ende des Unterrichtssemesters Die Note der schriftlichen und der mündlichen Prüfung – auf einen Zehntel gerundet – ergibt die Fachnote Physik. Aus den Fachnoten Biologie, Chemie und Physik wird die Fachbereichsnote Naturwissenschaften ermittelt, die für das Bestehen der Zulassungsprüfung massgeblich ist. Beachten Sie die folgenden Punkte für die schriftliche Prüfung: o o o o E Der Lösungsweg muss überall ersichtlich sein, auch wenn zur Berechnung der Rechner eingesetzt wird. Berechnungen müssen die Zahlenwerte und die korrekten Einheiten umfassen, Zahlenwerte sind vernünftig zu runden. Der Prüfungsstoff umfasst die Themen des ersten Quartals (Themenbereiche 1 und 2). Der genaue Inhalt wird rechtzeitig bekannt gegeben und hängt auch vom Zeitpunkt der Prüfung ab. Die Musterprüfung illustriert das Anforderungsniveau; die Prüfungsfragen und damit die Detailthemen, die geprüft werden, variieren von Jahr zu Jahr, stammen aber aus dem Inhaltskatalog und entsprechen den Lernzielen. Musterprüfung / Musterfragen mit Lösungen / Antworten s. folgende Seiten Luzern, im Mai 2016 Remo Jakob ([email protected]) Vorbereitungskurs II der Pädagogischen Hochschule Luzern Musterprüfung Optik, Mechanik Hilfsmittel: Taschenrechner, Fundamentum Zeit: 60 Minuten 1. Bei trockener Strasse erhellen die Scheinwerfer des Autos die Strasse sehr gut. Bei Regen hingegen wird in der Nacht das Autofahren dadurch erschwert, dass die Scheinwerfer des eigenen Autos die Fahrbahn kaum erhellen. Erklären Sie diese Begebenheiten mit Hilfe geeigneter Skizzen und erläutern Sie Ihre Zeichnungen. 2. Das Objektiv eines Fotoapparates hat eine Brennweite von 6 cm. Sie wollen eine Blume mit 5 cm Durchmesser fotografieren. Der Abstand Linse – Blume beträgt 8 cm. Berechnen Sie den Abstand und die Grösse des Bildes. 3. Die S-Bahn fährt von Haltestelle A ab, sie beschleunigt 40 Sekunden lang gleichmässig auf eine Geschwindigkeit von 20 m/s, fährt dann 30 Sekunden lang gleichförmig mit dieser Geschwindigkeit und bremst anschliessend 50 Sekunden lang gleichförmig, um schliesslich an der Haltestelle B zum Stillstand zu kommen. Skizzieren Sie das t-v-und das t-s-Diagramm für diese Bewegung. Wie weit sind die beiden Haltestellen voneinander entfernt? 4. Ein Motor mit einer Kraft von 3750 N beschleunigt ein zu Beginn still stehendes Auto von 2.5 Tonnen Masse. Welche Geschwindigkeit erreicht das Auto in 5 Sekunden, wie weit kommt es in diesen 5 Sekunden? 5. Wie viel Energie ist nötig, um ein Auto der Masse 1200 kg von 0 auf 50 km/h zu beschleunigen? Wie viel Energie braucht es, wenn das Auto anschliessend von 50 auf 80 km/h beschleunigt wird? 6. Ein Spielzeugfrosch wird mit einem angebrachten Saugnapf unter Zusammendrücken einer Feder auf einem Tisch befestigt. Dabei wurde die Feder unter einem maximalen Kraftaufwand von 6 N um 2 cm verkürzt. Nach kurzer Zeit springt der Frosch in die Höhe, weil der Saugnapf nicht mehr hält. Wie gross ist die Arbeit, welche beim Zusammendrücken der Feder verrichtet wird? Wie hoch springt der Frosch maximal, wenn er eine Masse von 5 Gramm hatl? 7. In einem Hallenbad ist eine Rutschbahn installiert. Damit man besser hinunter rutschen kann, wird dauernd Wasser zum Start hinauf gepumpt, welches anschliessend die Bahn hinab fliesst. Zu diesem Zweck muss eine Wasserpumpe in jeder Minute 100 Liter Wasser 5 Meter hinauf befördern. Wie gross muss die Leistung der Pumpe mindestens sein? Vorbereitungskurs II der Pädagogischen Hochschule Luzern Lösung der Musterprüng 1. Bei trockener Strasse wird das Licht der Scheinwerfer am rauen Strassenbelag in alle erdenkbaren Richtungen zurückgeworfen. Ein Teil des Lichtes gelangt in die Augen der Fahrerin. Dadurch sieht sie die Strasse. Bei nasser Strasse wirkt der Belag wie ein Spiegel, welcher den grössten Teil des Lichtes in die gleiche Richtung reflektiert. Dieses Licht gelangt nicht ins Auge der Fahrerin. Dadurch scheint die Strasse dunkel. 2. v f 6 cm; G 5 cm; g 8 cm 20 m/s 1 1 1 1 1 1 b 24 cm f g b f g G g Gb B 15 cm B b g 10 m/s 0s 3. Teilstrecken als Fläche unter den Kurvenabschnitten im t-v-Diagramm interpretieren: 1 m 40s 20 400m , 2 s m s2 30s 20 600m , s 1 m s3 50s 20 500m 2 s s1 50 s t 100 s Haltestelle A Haltestelle B s 1500 m 1400 m 1300 m 1200 m 1100 m 1000 m 900 m 4. F 3750N m 1.5 2 m 2500kg s m m v at 1.5 2 5s 7.5 s s 800 m F ma a 700 m 600 m 500 m 400 m s vt 1 (0 7.5) 5 18.75m 2 300 m 200 m 100 m 2 5. a) WB 0s 50 s 100 s 1 2 1 m mv 1200kg 13.9 116kJ 2 2 s 2 2 1 2 1 2 1 1 m m 2 2 b) WB mvEnd mv Anfang m vEnd v Anfang 1200kg 22.2 13.9 180kJ 2 2 2 2 s s t 6. 1 (0 6N) 0.02m 0.06J 2 , E 0.06J mgh h Spann mg 0.005kg 10 m WSpann F s ESpann E pot m W mgh 100kg 10 s 2 5m 7. P 84W t t 60s 1.2m s 2