Natura Trail Moorlanschaft am Pass Thurn - Naturfreunde

Werbung
Natura Trail Moorlanschaft am Pass Thurn
1. Startpunkt (Parkplatz
Gasthof Tauernblick)
3. Feuchtbiotop
N 47.30023°, O 12.41585°
Wir befinden uns am Ausgangspunkt des Natura Trails Wasenmoos, der auf einer Länge von 2,6 km die unterschiedlichen Moortypen wie Flach-, Übergangs- und Hochmoore
erschließt. Zusätzlich führen Wanderwege zu den Mösern
der Umgebung. Um die Einzigartigkeit und hohe biologische
Vielfalt zu bewahren, wurde die Moorlandschaft des Pass
Thurn bereits in den 1970iger Jahren vom Land Salzburg als
Naturdenkmal ausgewiesen.
Blick auf Wasenmoos
Schwarze Heidelibelle
N 47.30082°, O 12.41741°
Feuchtgebiete haben eine große
ökologische Bedeutung und sind
ein wichtiger Teil des globalen
Wasserkreislaufes. Diese komplexen und dynamischen Lebensräume beherbergen eine beTümpel
sondere Tier- und Pflanzenwelt.
Aber nicht nur für Fauna und Flora, auch für den Menschen sind
Feuchtgebiete wichtig. Sie speichern Niederschläge, tragen so zur
Erhaltung des Grundwassers und zur Verbesserung der Wasserqualität bei, sind Trinkwasserreservoirs, dienen uns überdies als
Erholungsräume und bereichern das Landschaftsbild. Das Wasemoos erhielt 2004 durch die Nominierung zum Ramsar Gebiet
gemäß der Ramsar Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten
eine besondere internationale Auszeichnung.
2. Besucherpavillon (Ausgangspunkt des
Moor-Erlebnisweges)
N 47.30072°, O 12.4172 °
In den Jahren 2003 und 2004 wurde von der Österreichischen
Bundesforste AG ein Projekt zur Renaturierung des Moorgebietes durchgeführt: trockengelegte Moorbereiche wurden
wieder vernässt, entsprechende Pflegemaßnahmen eingeleitet
und ein Informationssystem etabliert. So beginnt hier am Pavillon der Moor-Erlebnisweg Wasenmoos und erstreckt sich
auf einer Länge von etwa 1km. Von der Aussichtsplattform
des Pavillons kann ein Blick auf die atemberaubende Landschaft geworfen werden. Entlang des Hackschnitzelweges
befinden sich 15 Thementafeln mit Wissenswertem über das
Moor und seine Flora und Fauna.
Pavillon
Sumpf-Veilchen
4. Moore
Torfmoose
N 47.30177°, O 12.41723°
Hochmoore werden nur über Niederschlagswasser gespeist,
wohingegen Niedermoore von zusätzlichen Wasserquellen,
wie Grundwasser, Hangwasser oder Bächen, abhängig sind.
Aufgrund ihrer extremen Lebensbedingungen kommen in
Hochmooren meist nur wenige, hochspezialisierte Arten vor.
Hier im Wasenmoos ist durch Unterschiede im Wasserhaushalt, der Exposition und der menschlichen Nutzung – v.a.
durch Beweidung – und das Nebeneinader unterschiedlicher
Moortypen eine reiche biologische Vielfalt mit 180 Arten von
Blütenpflanzen, 80 unterschiedlichen Moosen und etwa 50 Vogelarten entstanden.
Hackschnitzelweg
Moor
Sumpf-Calla
5. Pioniere im Moor
N 47.30328°, O 12.41741°
Birken sind die Pionierpflanzen unter den Bäumen, denn
sie sind anspruchslos gegenüber Boden und Klima. Sie sind
oft die erste Baumart, die bei
einer natürlichen Bewaldung
Moorbirke
freie Flächen besiedelt. Hier
im Wasenmoos wurden die durch den historischen Torfstich
gestörten Stellen von Hänge- und Moorbirken erobert. Die
Zweige der Moorbirke sind im Gegensatz zur Hängebirke aufrecht, wobei die Blätter ei-rautenförmig und kurz zugespitzt
sind. Für viele Schmetterlingsraupen, wie der des Kamelspinners, spielen Birken als Futterpflanzen eine große Rolle. Die
Raupe ist leicht anhand ihrer zwei roten Rückenhöcker zu
bestimmen. Der nachtaktive Falter ist eher unscheinbar und
trägt im Brustabschnitt einen Haarschopf, der an Kamelhöcker erinnert.
7. Spinnentiere im
Wasenmoos
Die Gerandete Jagdspinne und die Listspinne sind zwei besonders faszinierende Vertreterinnen der Raubspinnen. Sie sind leicht
durch ihre Körperfarbe zu unterscheiden: Die Gerandete Jagdspinne ist dunkler gefärbt und hat je einen markanten Längsstreifen an
ihren Körperflanken, wohingegen die Listspinne einen schmalen,
hellen Längsstreifen auf dem Vorderleib trägt. Mit parallel aneinander angelegten Beinen lauert die Listspinne auf den Blättern
von Sauergräsern auf ihre Beute. Die Gerandete Jagdspinne ist
hingegen auf der Wasseroberfläche zu beobachten, wo sie sich
von der Oberflächenspannung des Wassers tragen lässt und nach
Insekten oder Kaulquappen jagt.
Gerandete Jagdspinne
8. Ameisen
Zweig der Moorbirke
6. Pflanzen im Moor
Kamelspinnraupe
N 47.30483°, O 12.4175°
Das Pflanzenkleid der Moore ist
ein vielfältiges Mosaik verschiedener Arten. So verleihen die
Wollgräser dem Moor im Frühsommer einen weißen Schimmer. Der aparte Sonnentau ist
Blüte der Wollgräser
neben dem gelb blühenden
Wasserschlauch und dem lila blühenden Fettkraut einer von drei
heimischen Vertretern fleischfressender Pflanzen. Um den Stickstoffbedarf zu stillen erbeutet der Sonnentau mit seinen langen
Drüsenhaaren kleine Insekten und Spinnen. Eine weitere charakteristische Pflanze in Mooren und Sümpfen ist das gefährdete
Sumpf-Blutauge.
Sonnentau
Sumpf-Blutauge
N 47.30537°, O 12.41504°
Lauernde Listspinne
N 47.30593°, O 12.41428°
Entlang des Weges sind große Ameisenhaufen der Roten Waldameise zu entdecken. Diese fleißigen Insekten bevorzugen lichte
Laub- und Nadelwälder und bauen ihre großen Nester meist an
sonnigen Plätzen. Sie ernähren sich von Waldschädlingen und
dem Honigtau der Blatt- und Schildläuse. Ameisen bilden einen
Sozialstaat mit einer ausgeprägten Arbeitseinteilung, indem die
Königin der Mittelpunkt ist und jede Arbeiterin ihre Aufgabe hat.
Ihr Bau ist ober- und unterirdisch angelegt: So groß der Bau von
außen ist, genau so tief reicht er in den Boden. Sie gehören übrigens wie die Bienen und Wespen zu den Hautflüglern.
Ameisenhaufen
Rote Waldameisen
9. TeichschachtzelhalmRöhricht
N 47.30656°, O 12.4136 °
Hier am westlichen Rande des Wasenmooses beherbergt eine kleine Überflutungsfläche drei Pflanzenarten, die das
Landschaftsbild prägen: der Teichschachtelhalm, die Schnabelsegge und der Fieberklee. Schachtelhalme erreichen ihre
dichten Bestände durch eine vorwiegend
vegetative Vermehrung von ihren Wurzelstöcken aus. Die vielen ineinander Teichschachtelhalmgeschachtelten Einzelteile der Sprossach- Röhricht
se geben der Pflanze ihren Namen. Die
Schnabelsegge ist durch ihren dreikantigen Stängel erkennbar, die
alle Ried- oder Sauergräser gemein haben. Der Fieberklee mit seinen strahlenden weißen Blüten gehört heute zu den gefährdeten
Pflanzenarten, da sich sein Lebensraum durch Entwässerung immer mehr verkleinert.
Schnabelsegge
Fieberklee
Fotos: Bassler, G., Kunnert, W., Lichtenecker, A., Michaeler, J.
Herunterladen