Grundlagen der Kernspaltung 1. Neutronen müssen langsam sein

Werbung
Oberthema:
Thema:
Atom- und Kernenergie
Kernkraftwerke (nach Lehrbuch Dorn-Bader zusammengestellt)
Datum:24.05.2009
Seite: 2 von 6
Grundlagen der Kernspaltung
1. Neutronen müssen langsam sein!
Warum müssen kernspaltende Neutronen langsam sein?
Viele Neutronen, die bei Kernreaktionen entstehen, sind jedoch sehr schnell. Sie haben
Geschwindigkeiten von ca. 10000
Für das Experiment benötigten sie aber langsame
Neutronen; denn je langsamer diese sind, desto länger halten sie sich im Bereich eines
Kerns auf. Die Wahrscheinlichkeit für eine Kernreaktion wird dadurch größer. Wie aber kann
man Neutronen abbremsen?
Was macht die Neutronen langsam?
Dies geschieht am wirkungsvollsten, indem man sie auf gleich schwere Teilchen stoßen
lässt. Dafür schickt man die Neutronen z. B. durch Wasser
Durch viele Stöße mit den
leichten Wasserstoffkernen des Wassers werden die Neutronen schließlich so „langsam" wie
Gasmoleküle, die infolge ihrer Teilchenbewegung im Gas eine Geschwindigkeit von ca. 2
km/s haben.
2. Langsame Neutronen spalten Urankerne
U-235-Kerne zerplatzten durch die Aufnahme eines langsamen Neutrons in zwei etwa gleich
große Bruchstücke und einige Neutronen. Als radioaktive Spaltprodukte entstehen z.B. ein
Kryptonkern Kr-89, ein Bariumkern Ba-144 sowie 3 Neutronen. Dabei wird viel mehr Energie
frei als das Neutron mitgebracht hat. Diese Energie kommt aus dem Kern. Man bezeichnet
sie deshalb als Kernenergie. Für das genannte Beispiel gilt die Reaktionsgleichung:
3. Was geschieht mit der Kernenergie?
Die Bruchstücke einer Kernspaltung fliegen als energiereiche Geschosse mit hoher
Geschwindigkeit auseinander. Sie haben Bewegungsenergie. Auf ihrem Weg stoßen sie mit
anderen Atomen zusammen. Bei jedem Stoß geben sie einen Teil ihrer Bewegungsenergie ab.
Die angestoßenen Atome schwingen dafür heftiger, d. h. die umgebende Materie bekommt
eine größere innere Energie und damit eine höhere Temperatur.
Speicherort: D:\00_Schule\Physik\90_Homepages\Ph_SekI\9g\Kernenergie\Kernkraftwerk\Kernkraftwerk.doc
Oberthema:
Thema:
Atom- und Kernenergie
Kernkraftwerke (nach Lehrbuch Dorn-Bader zusammengestellt)
Datum:24.05.2009
Seite: 3 von 6
Kernkraftwerke
1. Wie funktioniert ein Reaktor?
Soll von einem Reaktor eine bestimmte Leistung über einen längeren Zeitraum erbracht
werden, so muss die Zahl der Spaltungen je Sekunde konstant sein. Eine kontrollierte
Kettenreaktion ist notwendig. Dabei darf von den 2 bis 3 bei einer Spaltung entstehenden
schnellen Neutronen nur noch genau eines eine neue Spaltung herbeiführen.
2. Wie wird die Kettenreaktion kontrolliert?
Zwischen den Brennstäben befindet sich Wasser (H20). Das Wasser soll die bei den
Kernspaltungen entstehenden schnellen Neutronen abbremsen; denn hauptsächlich
langsame Neutronen können weitere Kernspaltungen in U-235-Kernen hervorrufen. Wasser
hat hier die Funktion des Moderators. In Bild 4 ist die Bahn von Neutronen schematisch
dargestellt. Rasche Abbremsung der Neutronen ist wichtig, denn das zu 97% in den
Brennstäben vorhandene, nicht spaltbare U-238 absorbiert besonders die schnellen
Neutronen durch Neutroneneinfang. Würde das Wasser durch einen technischen Defekt aus
dem Reaktorbehälter auslaufen, so würden die Neutronen nicht mehr abgebremst: Die
Kettenreaktion wäre automatisch unterbrochen. Der Kernreaktor kann also nie wie eine
Atombombe explodieren.
Zwischen den Brennstäben befinden sich auch noch
Regelstäbe. Sie enthalten Bor oder Cadmium. Die
Kerne beider Elemente können langsame Neutronen
einfangen und sie so dem Spaltungsprozess
entziehen. Man regelt die Kettenreaktion, indem man
die Regelstäbe mehr oder weniger weit in den
Reaktorkern einfährt. Ist der Reaktor abgeschaltet,
so befinden sich die Regelstäbe vollständig im Kern.
Zieht man sie langsam heraus, so nimmt die Zahl
der Spaltungen pro Sekunde zu. Die Leistung des
Reaktors lässt sich auf diese Weise in einem
gewissen Bereich regeln.
Das Wasser dient außerdem als Kühlmittel. Es
zirkuliert im Primärkreislauf und besorgt den
Energietransport. Die Brennstäbe werden nämlich
durch die Kernspaltungen sehr stark erhitzt. Im
Druckwasserreaktor erreicht das Wasser eine
Temperatur von ca. 300 °C. Trotzdem siedet es
nicht, da es unter einem Druck von 150 bar steht. In
einem Wärmetauscher gibt das heiße Wasser seine
Energie an den Sekundärkreislauf ab. Das von
Radioaktivität freie Wasser im Sekundärkreislauf
verdampft. Der Wasserdampf treibt die Turbinen an.
Speicherort: D:\00_Schule\Physik\90_Homepages\Ph_SekI\9g\Kernenergie\Kernkraftwerk\Kernkraftwerk.doc
Oberthema:
Thema:
Atom- und Kernenergie
Kernkraftwerke (nach Lehrbuch Dorn-Bader zusammengestellt)
Datum:24.05.2009
Seite: 4 von 6
2. Kernkraftwerke sind Wärmekraftwerke
Ein Kernkraftwerk ist ein Wärmekraftwerk (Bild 2). Die hohe Temperatur wird durch
Kernspaltung erzeugt. Im Wärmetauscher des Sekundärkreises entsteht heißer, unter
hohem Druck stehender Dampf. Er führt die Energie aus dem Reaktor nach außen zu einer
Dampfturbine, die einen Generator antreibt. Im Kondensator kondensiert der Dampf
mithilfe von Kühlwasser. Das Wasser pumpt man wieder in den Wärmetauscher zurück.
Speicherort: D:\00_Schule\Physik\90_Homepages\Ph_SekI\9g\Kernenergie\Kernkraftwerk\Kernkraftwerk.doc
Oberthema:
Thema:
Atom- und Kernenergie
Kernkraftwerke (nach Lehrbuch Dorn-Bader zusammengestellt)
Datum:24.05.2009
Seite: 5 von 6
Sicherheitsbarrieren und aktive Sicherheitselemente im Kernkraftwerk
1.
2.
Sicherheitsbarrieren
Aktive Sicherheitselemente
Außer den Sicherheitsbarrieren gibt es aktive Sicherheitselemente. Zu ihnen
gehören
•
die Regelstäbe, die im Notfall durch ihr Eigengewicht automatisch zwischen
die Brennelemente fallen und die Kettenreaktion stoppen (Bild 4),
•
Notkühlsysteme, die Kühlmittel in den Reaktordruckbehälter hineinpumpen
(Bild 3)
•
das Boreinspeisesystem. Durch zusätzliche Einspeisung von Bor in das
Wasser des Druckbehälters kann der Reaktor schnell abgeschaltet werden.
•
Alle sicherheitstechnischen Elemente des Reaktors sind mehrfach vorhanden
und verfügen über eine eigene Notstromversorgung.
Speicherort: D:\00_Schule\Physik\90_Homepages\Ph_SekI\9g\Kernenergie\Kernkraftwerk\Kernkraftwerk.doc
Oberthema:
Thema:
Atom- und Kernenergie
Kernkraftwerke (nach Lehrbuch Dorn-Bader zusammengestellt)
Datum:24.05.2009
Seite: 6 von 6
Aufgabe 1
a)
Die Abb. 1 stellt einen Siedewasserreaktor und Abb. 2 einen Druckwasserreaktor
schematisch dar. Arbeite den Unterschied zwischen beiden Reaktortypen heraus.
b)
Untersuche die Vor- und Nachteile beider Typen hinsichtlich dieses Unterschieds
heraus.
c)
Beschreibe die Energieumwandlungen im Kernkraftwerk durch ein
sEnergieflussdiagramm
Abb. 1 (entnommen aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Siedewasserreaktor)
Abb. 2 (entnommen aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Druckwasserreaktor)
Speicherort: D:\00_Schule\Physik\90_Homepages\Ph_SekI\9g\Kernenergie\Kernkraftwerk\Kernkraftwerk.doc
Herunterladen