Der Kalkül der Mengen 1 / 58 Präzise beschreiben und argumentieren: Aber wie? In welcher Sprache sollten wir versuchen, komplexe Sachverhalte vollständig und eindeutig zu beschreiben? I Natürliche Sprachen erlauben Beschreibungen mit einer Vielzahl häufig unerwünschter Interpretationen. 2 / 58 Präzise beschreiben und argumentieren: Aber wie? In welcher Sprache sollten wir versuchen, komplexe Sachverhalte vollständig und eindeutig zu beschreiben? I Natürliche Sprachen erlauben Beschreibungen mit einer Vielzahl häufig unerwünschter Interpretationen. In welcher Sprache und nach welchen Regeln sollten zum Beispiel Korrekheitsbeweise geführt werden? 2 / 58 Präzise beschreiben und argumentieren: Aber wie? In welcher Sprache sollten wir versuchen, komplexe Sachverhalte vollständig und eindeutig zu beschreiben? I Natürliche Sprachen erlauben Beschreibungen mit einer Vielzahl häufig unerwünschter Interpretationen. In welcher Sprache und nach welchen Regeln sollten zum Beispiel Korrekheitsbeweise geführt werden? I Die Sprache und die Schlussregeln der Mathematik sind an Klarheit und Korrektheit des Schließens nicht zu übertreffen. 2 / 58 Präzise beschreiben und argumentieren: Aber wie? In welcher Sprache sollten wir versuchen, komplexe Sachverhalte vollständig und eindeutig zu beschreiben? I Natürliche Sprachen erlauben Beschreibungen mit einer Vielzahl häufig unerwünschter Interpretationen. In welcher Sprache und nach welchen Regeln sollten zum Beispiel Korrekheitsbeweise geführt werden? I Die Sprache und die Schlussregeln der Mathematik sind an Klarheit und Korrektheit des Schließens nicht zu übertreffen. Mit Hilfe des Kalküls der Mengen werden wir Relationen und Funktionen einführen und über Folgen und Wörter sprechen können. I Wir können komplexe Sachverhalte präzise beschreiben! Dann werden wir beginnen, Beweise zu verstehen und eigenständig zu führen. I Wir argumentieren (und führen Korrektheitsbeweise) mit den Schlußregeln der Mathematik. 2 / 58 Schreibweisen Symbol Bedeutung {, } 3 / 58 Schreibweisen Symbol {, } Bedeutung Mengenklammern z.B. besteht die Menge {1, 2, 3} aus den Elementen 1,2,3 3 / 58 Schreibweisen Symbol {, } Bedeutung Mengenklammern z.B. besteht die Menge {1, 2, 3} aus den Elementen 1,2,3 := 3 / 58 Schreibweisen Symbol {, } := Bedeutung Mengenklammern z.B. besteht die Menge {1, 2, 3} aus den Elementen 1,2,3 Definition eines Wertes, z.B. x := 5, M := {1, 2, 3} 3 / 58 Schreibweisen Symbol {, } := Bedeutung Mengenklammern z.B. besteht die Menge {1, 2, 3} aus den Elementen 1,2,3 Definition eines Wertes, z.B. x := 5, M := {1, 2, 3} :⇔ 3 / 58 Schreibweisen Symbol {, } := :⇔ Bedeutung Mengenklammern z.B. besteht die Menge {1, 2, 3} aus den Elementen 1,2,3 Definition eines Wertes, z.B. x := 5, M := {1, 2, 3} Definition einer Eigenschaft oder einer Schreibweise z.B. m ∈ M :⇔ m ist Element von M 3 / 58 Schreibweisen Symbol {, } := :⇔ ex. f.a. s.d. Bedeutung Mengenklammern z.B. besteht die Menge {1, 2, 3} aus den Elementen 1,2,3 Definition eines Wertes, z.B. x := 5, M := {1, 2, 3} Definition einer Eigenschaft oder einer Schreibweise z.B. m ∈ M :⇔ m ist Element von M Abkürzung für „es gibt“, „es existiert“ Abkürzung für „für alle“, „für jedes“ Abkürzung für „so, dass“ 3 / 58 Schreibweisen Symbol {, } := :⇔ ex. f.a. s.d. ⇒ Bedeutung Mengenklammern z.B. besteht die Menge {1, 2, 3} aus den Elementen 1,2,3 Definition eines Wertes, z.B. x := 5, M := {1, 2, 3} Definition einer Eigenschaft oder einer Schreibweise z.B. m ∈ M :⇔ m ist Element von M Abkürzung für „es gibt“, „es existiert“ Abkürzung für „für alle“, „für jedes“ Abkürzung für „so, dass“ 3 / 58 Schreibweisen Symbol {, } := :⇔ ex. f.a. s.d. ⇒ Bedeutung Mengenklammern z.B. besteht die Menge {1, 2, 3} aus den Elementen 1,2,3 Definition eines Wertes, z.B. x := 5, M := {1, 2, 3} Definition einer Eigenschaft oder einer Schreibweise z.B. m ∈ M :⇔ m ist Element von M Abkürzung für „es gibt“, „es existiert“ Abkürzung für „für alle“, „für jedes“ Abkürzung für „so, dass“ Abkürzung für „impliziert“ z.B.: Regen ⇒ nasse Straße 3 / 58 Schreibweisen Symbol {, } := :⇔ ex. f.a. s.d. ⇒ Bedeutung Mengenklammern z.B. besteht die Menge {1, 2, 3} aus den Elementen 1,2,3 Definition eines Wertes, z.B. x := 5, M := {1, 2, 3} Definition einer Eigenschaft oder einer Schreibweise z.B. m ∈ M :⇔ m ist Element von M Abkürzung für „es gibt“, „es existiert“ Abkürzung für „für alle“, „für jedes“ Abkürzung für „so, dass“ Abkürzung für „impliziert“ z.B.: Regen ⇒ nasse Straße ⇐⇒ 3 / 58 Schreibweisen Symbol {, } := :⇔ ex. f.a. s.d. ⇒ ⇐⇒ Bedeutung Mengenklammern z.B. besteht die Menge {1, 2, 3} aus den Elementen 1,2,3 Definition eines Wertes, z.B. x := 5, M := {1, 2, 3} Definition einer Eigenschaft oder einer Schreibweise z.B. m ∈ M :⇔ m ist Element von M Abkürzung für „es gibt“, „es existiert“ Abkürzung für „für alle“, „für jedes“ Abkürzung für „so, dass“ Abkürzung für „impliziert“ z.B.: Regen ⇒ nasse Straße Abkürzung für „genau dann, wenn“ z.B.: Klausur bestanden ⇐⇒ die erreichte Prozentzahl z ist > 50% 3 / 58 Schreibweisen Symbol {, } := :⇔ ex. f.a. s.d. ⇒ ⇐⇒ Bedeutung Mengenklammern z.B. besteht die Menge {1, 2, 3} aus den Elementen 1,2,3 Definition eines Wertes, z.B. x := 5, M := {1, 2, 3} Definition einer Eigenschaft oder einer Schreibweise z.B. m ∈ M :⇔ m ist Element von M Abkürzung für „es gibt“, „es existiert“ Abkürzung für „für alle“, „für jedes“ Abkürzung für „so, dass“ Abkürzung für „impliziert“ z.B.: Regen ⇒ nasse Straße Abkürzung für „genau dann, wenn“ z.B.: Klausur bestanden ⇐⇒ die erreichte Prozentzahl z ist > 50% markiert das Ende eines Beweises 3 / 58 Modellierung der Karten eines (Skat-)Kartenspiels Warum sind wir an Mengen und Operationen auf Mengen interessiert? Weil wir mit dem Kalkül der Mengen vieles beschreiben können, wie zum Beispiel die Karten eines Skat-Kartenspiels: KartenArten := { Kreuz, Pik, Herz, Karo } 4 / 58 Modellierung der Karten eines (Skat-)Kartenspiels Warum sind wir an Mengen und Operationen auf Mengen interessiert? Weil wir mit dem Kalkül der Mengen vieles beschreiben können, wie zum Beispiel die Karten eines Skat-Kartenspiels: KartenArten := { Kreuz, Pik, Herz, Karo } KartenSymbole := { 7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, Ass } 4 / 58 Modellierung der Karten eines (Skat-)Kartenspiels Warum sind wir an Mengen und Operationen auf Mengen interessiert? Weil wir mit dem Kalkül der Mengen vieles beschreiben können, wie zum Beispiel die Karten eines Skat-Kartenspiels: KartenArten := { Kreuz, Pik, Herz, Karo } KartenSymbole Karten := { 7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, Ass } := { (Kreuz, 7), (Kreuz, 8), . . . , (Kreuz, Ass), (Pik, 7), (Pik, 8), . . . , (Pik, Ass), (Herz, 7), (Herz, 8), . . . , (Herz, Ass), (Karo, 7), (Karo, 8), . . . , (Karo, Ass) }. 4 / 58 Modellierung der Karten eines (Skat-)Kartenspiels Warum sind wir an Mengen und Operationen auf Mengen interessiert? Weil wir mit dem Kalkül der Mengen vieles beschreiben können, wie zum Beispiel die Karten eines Skat-Kartenspiels: KartenArten := { Kreuz, Pik, Herz, Karo } KartenSymbole Karten := { 7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, Ass } := { (Kreuz, 7), (Kreuz, 8), . . . , (Kreuz, Ass), (Pik, 7), (Pik, 8), . . . , (Pik, Ass), (Herz, 7), (Herz, 8), . . . , (Herz, Ass), (Karo, 7), (Karo, 8), . . . , (Karo, Ass) }. Aber die Menge der Karten stimmt überein mit allen möglichen Paaren einer Kartenart und eines Kartensymbols. Wir möchten deshalb kürzer schreiben: 4 / 58 Modellierung der Karten eines (Skat-)Kartenspiels Warum sind wir an Mengen und Operationen auf Mengen interessiert? Weil wir mit dem Kalkül der Mengen vieles beschreiben können, wie zum Beispiel die Karten eines Skat-Kartenspiels: KartenArten := { Kreuz, Pik, Herz, Karo } KartenSymbole Karten := { 7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, Ass } := { (Kreuz, 7), (Kreuz, 8), . . . , (Kreuz, Ass), (Pik, 7), (Pik, 8), . . . , (Pik, Ass), (Herz, 7), (Herz, 8), . . . , (Herz, Ass), (Karo, 7), (Karo, 8), . . . , (Karo, Ass) }. Aber die Menge der Karten stimmt überein mit allen möglichen Paaren einer Kartenart und eines Kartensymbols. Wir möchten deshalb kürzer schreiben: Karten = Kartenarten × Kartensymbole. 4 / 58 Was sind Mengen? 5 / 58 Das ist doch klar, oder? Wir schreiben m ∈ M, um auszusagen, dass M eine Menge ist und dass m ein Element der Menge M ist. Wir schreiben m 6∈ M, um auszusagen, dass m kein Element der Menge M ist. 6 / 58 Die Russelsche Antinomie 7 / 58 Mal etwas völlig anderes? Im Städtchen Sonnenthal, in dem bekanntlich viele seltsame Dinge passieren, wohnt ein Barbier, der genau diejenigen männlichen Einwohner von Sonnenthal rasiert, die sich nicht selbst rasieren. Rasiert der Barbier sich selbst? 8 / 58 Die Russellsche Antinomie (1/2) Bertrand Russel, 1872–1970 Sei N die Menge aller Mengen M, die sich nicht selbst enthalten, d.h. M ∈ N :⇔ M ist eine Menge, für die gilt: M ∈ / M. Frage: Enthält N sich selbst, d.h. gilt N ∈ N? 9 / 58 Die Russellsche Antinomie (1/2) Bertrand Russel, 1872–1970 Sei N die Menge aller Mengen M, die sich nicht selbst enthalten, d.h. M ∈ N :⇔ M ist eine Menge, für die gilt: M ∈ / M. Frage: Enthält N sich selbst, d.h. gilt N ∈ N? Klar: Entweder es gilt N ∈ N oder es gilt N 6∈ N. 9 / 58 Die Russellsche Antinomie (1/2) Bertrand Russel, 1872–1970 Sei N die Menge aller Mengen M, die sich nicht selbst enthalten, d.h. M ∈ N :⇔ M ist eine Menge, für die gilt: M ∈ / M. Frage: Enthält N sich selbst, d.h. gilt N ∈ N? Klar: Entweder es gilt N ∈ N oder es gilt N 6∈ N. Fall 1: N 6∈ N. 9 / 58 Die Russellsche Antinomie (1/2) Bertrand Russel, 1872–1970 Sei N die Menge aller Mengen M, die sich nicht selbst enthalten, d.h. M ∈ N :⇔ M ist eine Menge, für die gilt: M ∈ / M. Frage: Enthält N sich selbst, d.h. gilt N ∈ N? Klar: Entweder es gilt N ∈ N oder es gilt N 6∈ N. Fall 1: N 6∈ N. Gemäß Definition der Menge N gilt dann N ∈ N: Widerspruch. 9 / 58 Die Russellsche Antinomie (1/2) Bertrand Russel, 1872–1970 Sei N die Menge aller Mengen M, die sich nicht selbst enthalten, d.h. M ∈ N :⇔ M ist eine Menge, für die gilt: M ∈ / M. Frage: Enthält N sich selbst, d.h. gilt N ∈ N? Klar: Entweder es gilt N ∈ N oder es gilt N 6∈ N. Fall 1: N 6∈ N. Gemäß Definition der Menge N gilt dann N ∈ N: Widerspruch. Fall 2: N ∈ N. 9 / 58 Die Russellsche Antinomie (1/2) Bertrand Russel, 1872–1970 Sei N die Menge aller Mengen M, die sich nicht selbst enthalten, d.h. M ∈ N :⇔ M ist eine Menge, für die gilt: M ∈ / M. Frage: Enthält N sich selbst, d.h. gilt N ∈ N? Klar: Entweder es gilt N ∈ N oder es gilt N 6∈ N. Fall 1: N 6∈ N. Gemäß Definition der Menge N gilt dann N ∈ N: Widerspruch. Fall 2: N ∈ N. Gemäß Definition der Menge N gilt dann N 6∈ N: Widerspruch. 9 / 58 Die Russellsche Antinomie (1/2) Bertrand Russel, 1872–1970 Sei N die Menge aller Mengen M, die sich nicht selbst enthalten, d.h. M ∈ N :⇔ M ist eine Menge, für die gilt: M ∈ / M. Frage: Enthält N sich selbst, d.h. gilt N ∈ N? Klar: Entweder es gilt N ∈ N oder es gilt N 6∈ N. Fall 1: N 6∈ N. Gemäß Definition der Menge N gilt dann N ∈ N: Widerspruch. Fall 2: N ∈ N. Gemäß Definition der Menge N gilt dann N 6∈ N: Widerspruch. Und nu? 9 / 58 Die Russellsche Antinomie (1/2) Bertrand Russel, 1872–1970 Sei N die Menge aller Mengen M, die sich nicht selbst enthalten, d.h. M ∈ N :⇔ M ist eine Menge, für die gilt: M ∈ / M. Frage: Enthält N sich selbst, d.h. gilt N ∈ N? Klar: Entweder es gilt N ∈ N oder es gilt N 6∈ N. Fall 1: N 6∈ N. Gemäß Definition der Menge N gilt dann N ∈ N: Widerspruch. Fall 2: N ∈ N. Gemäß Definition der Menge N gilt dann N 6∈ N: Widerspruch. Und nu? Die Menge N existiert nicht! 9 / 58 Die Russellsche Antinomie (2/2) Russell führte in 1903 die Typentheorie zur Auflösung der Antinomie ein: I Eine Menge hat stets einen höheren Typ als ihre Elemente. 10 / 58 Die Russellsche Antinomie (2/2) Russell führte in 1903 die Typentheorie zur Auflösung der Antinomie ein: I Eine Menge hat stets einen höheren Typ als ihre Elemente. In der Zermelo-Fraenkel Mengenlehre stellt eine Axiomatisierung der Mengenlehre wahrscheinlich sicher, dass keine Antinomien auftreten. I Entschuldigung: Es treten wahrscheinlich(!?!) keine Antinomien auf? 10 / 58 Die Russellsche Antinomie (2/2) Russell führte in 1903 die Typentheorie zur Auflösung der Antinomie ein: I Eine Menge hat stets einen höheren Typ als ihre Elemente. In der Zermelo-Fraenkel Mengenlehre stellt eine Axiomatisierung der Mengenlehre wahrscheinlich sicher, dass keine Antinomien auftreten. I Entschuldigung: Es treten wahrscheinlich(!?!) keine Antinomien auf? I Die Widerspruchsfreiheit der vollen Zermelo-Fraenkel Mengenlehre kann ohne weitere Annahmen nicht gezeigt werden :-( 10 / 58 Wichtige Mengen Wir definieren ∅ als die leere Menge, also als die Menge ohne Elemente. 11 / 58 Wichtige Mengen Wir definieren ∅ als die leere Menge, also als die Menge ohne Elemente. N := Menge der natürlichen Zahlen := {0, 1, 2, 3, ...} N>0 := Menge der positiven natürlichen Zahlen := {1, 2, 3, ...} Z := Menge der ganzen Zahlen := {0, 1, −1, 2, −2, 3, −3, ...} Q := Menge der rationalen Zahlen := { ba : a, b ∈ Z, b 6= 0} R := Menge der reellen Zahlen. 11 / 58 Wichtige Mengen Wir definieren ∅ als die leere Menge, also als die Menge ohne Elemente. N := Menge der natürlichen Zahlen := {0, 1, 2, 3, ...} N>0 := Menge der positiven natürlichen Zahlen := {1, 2, 3, ...} Z := Menge der ganzen Zahlen := {0, 1, −1, 2, −2, 3, −3, ...} Q := Menge der rationalen Zahlen := { ba : a, b ∈ Z, b 6= 0} R := Menge der reellen Zahlen. 11 / 58 Wie beschreiben wir Mengen? (1/2) Eine Diskussion der Zermelo-Fraenkel Axiomatisierung sprengt den Rahmen dieser Vorlesung und ist auch gar nicht erforderlich. Stattdessen beschreiben wir Mengen „extensional“ durch Aufzählung ihrer Elemente M = {2, 3, 5, 7, 11, 13, 17, 19} 12 / 58 Wie beschreiben wir Mengen? (1/2) Eine Diskussion der Zermelo-Fraenkel Axiomatisierung sprengt den Rahmen dieser Vorlesung und ist auch gar nicht erforderlich. Stattdessen beschreiben wir Mengen „extensional“ durch Aufzählung ihrer Elemente M = {2, 3, 5, 7, 11, 13, 17, 19} oder „intensional“ durch 1. Angabe einer bereits definierten Obermenge und 2. einer Beschreibung der Eigenschaft ihrer Elemente. M = {n ∈ N : 12 / 58 Wie beschreiben wir Mengen? (1/2) Eine Diskussion der Zermelo-Fraenkel Axiomatisierung sprengt den Rahmen dieser Vorlesung und ist auch gar nicht erforderlich. Stattdessen beschreiben wir Mengen „extensional“ durch Aufzählung ihrer Elemente M = {2, 3, 5, 7, 11, 13, 17, 19} oder „intensional“ durch 1. Angabe einer bereits definierten Obermenge und 2. einer Beschreibung der Eigenschaft ihrer Elemente. M = {n ∈ N : n ist eine Primzahl und n 6 22 }. (Lies den Doppelpunkt als „so dass“). Beachte, dass wir in der Definition der Menge M auf die Menge N der natürlichen Zahlen Bezug nehmen. 12 / 58 Wie beschreiben wir Mengen? (2/2) Angenommen, wir haben die Menge A bereits definiert. Wie beschreiben wir die Menge B aller Elemente aus A, die die Eigenschaft E besitzen? Wir schreiben 13 / 58 Wie beschreiben wir Mengen? (2/2) Angenommen, wir haben die Menge A bereits definiert. Wie beschreiben wir die Menge B aller Elemente aus A, die die Eigenschaft E besitzen? Wir schreiben B = { x ∈ A : x hat Eigenschaft E }, bzw. B = { x : x ∈ A und x hat Eigenschaft E }. 13 / 58 Wie beschreiben wir Mengen? (2/2) Angenommen, wir haben die Menge A bereits definiert. Wie beschreiben wir die Menge B aller Elemente aus A, die die Eigenschaft E besitzen? Wir schreiben B = { x ∈ A : x hat Eigenschaft E }, bzw. B = { x : x ∈ A und x hat Eigenschaft E }. Weitere Konventionen: (a) In der Literatur wird manchmal ein vertikaler Strich statt des Doppelpunkts verwendet, also B = { x ∈ A | x hat Eigenschaft E }. 13 / 58 Wie beschreiben wir Mengen? (2/2) Angenommen, wir haben die Menge A bereits definiert. Wie beschreiben wir die Menge B aller Elemente aus A, die die Eigenschaft E besitzen? Wir schreiben B = { x ∈ A : x hat Eigenschaft E }, bzw. B = { x : x ∈ A und x hat Eigenschaft E }. Weitere Konventionen: (a) In der Literatur wird manchmal ein vertikaler Strich statt des Doppelpunkts verwendet, also B = { x ∈ A | x hat Eigenschaft E }. (b) In der Beschreibung der Eigenschaft der Elemente verwendet man manchmal ein Komma statt eines „und“. Also B = { x ∈ A : x hat Eigenschaft E1 , x hat Eigenschaft E2 } statt B = { x ∈ A : x hat Eigenschaft E1 und x hat Eigenschaft E2 }. 13 / 58 Beispiele: Worauf muss man achten? { n : n ist eine Quadratzahl } ist nicht vollständig definiert: 14 / 58 Beispiele: Worauf muss man achten? { n : n ist eine Quadratzahl } ist nicht vollständig definiert: n könnte eine natürliche, rationale oder reelle Zahl sein. Die richtige Definition ist 14 / 58 Beispiele: Worauf muss man achten? { n : n ist eine Quadratzahl } ist nicht vollständig definiert: n könnte eine natürliche, rationale oder reelle Zahl sein. Die richtige Definition ist { n ∈ N : n ist eine Quadratzahl }. 14 / 58 Beispiele: Worauf muss man achten? { n : n ist eine Quadratzahl } ist nicht vollständig definiert: n könnte eine natürliche, rationale oder reelle Zahl sein. Die richtige Definition ist { n ∈ N : n ist eine Quadratzahl }. Gibt es eine größte Menge, also die „Menge“ U := { M : M ist eine Menge } aller Mengen? 14 / 58 Beispiele: Worauf muss man achten? { n : n ist eine Quadratzahl } ist nicht vollständig definiert: n könnte eine natürliche, rationale oder reelle Zahl sein. Die richtige Definition ist { n ∈ N : n ist eine Quadratzahl }. Gibt es eine größte Menge, also die „Menge“ U := { M : M ist eine Menge } aller Mengen? Wenn U eine Menge ist, dann ist auch N = {M ∈ U : M 6∈ M } eine Menge, und das haben wir widerlegt. 14 / 58 Beispiele: Worauf muss man achten? { n : n ist eine Quadratzahl } ist nicht vollständig definiert: n könnte eine natürliche, rationale oder reelle Zahl sein. Die richtige Definition ist { n ∈ N : n ist eine Quadratzahl }. Gibt es eine größte Menge, also die „Menge“ U := { M : M ist eine Menge } aller Mengen? Wenn U eine Menge ist, dann ist auch N = {M ∈ U : M 6∈ M } eine Menge, und das haben wir widerlegt. ? S ist die Menge aller männlichen Einwohner von Sonnenthal. Bestimme die Menge X = { B ∈ S : B rasiert alle Männer in S, die sich nicht selbst rasieren }. 14 / 58 Worauf muss ich noch achten? Ein jedes Element kommt nur einmal in der Menge vor. 15 / 58 Worauf muss ich noch achten? Ein jedes Element kommt nur einmal in der Menge vor. Elemente haben keine bestimmte „Position“ in ihrer Menge: Die folgenden Beschreibungen führen alle auf dieselbe Menge {1, 2, 3, 4} = {1, 2, 4, 3} = 15 / 58 Worauf muss ich noch achten? Ein jedes Element kommt nur einmal in der Menge vor. Elemente haben keine bestimmte „Position“ in ihrer Menge: Die folgenden Beschreibungen führen alle auf dieselbe Menge {1, 2, 3, 4} = {1, 2, 4, 3} = {1, 2, 3, 4, 2}. 15 / 58 Worauf muss ich noch achten? Ein jedes Element kommt nur einmal in der Menge vor. Elemente haben keine bestimmte „Position“ in ihrer Menge: Die folgenden Beschreibungen führen alle auf dieselbe Menge {1, 2, 3, 4} = {1, 2, 4, 3} = {1, 2, 3, 4, 2}. Mengen können durchaus aus „verschiedenartigen“ Elementen zusammengesetzt sein: X = {1, A, (Pik, 8), { rot, blau } } ist eine stink-normale Menge. Übrigens, aus welchen Elementen besteht X ? 15 / 58 Mengenalgebra: Durchschnitt, Vereinigung und Komplementbildung 16 / 58 Teilmengen und Obermengen (a) Die Menge M ist eine Teilmenge der Menge N (kurz: M ⊆ N), wenn jedes Element von M auch ein Element von N ist. Kurz: f.a. x ∈ M gilt x ∈ N. N Skizze: M 17 / 58 Teilmengen und Obermengen (a) Die Menge M ist eine Teilmenge der Menge N (kurz: M ⊆ N), wenn jedes Element von M auch ein Element von N ist. Kurz: f.a. x ∈ M gilt x ∈ N. N Skizze: M (b) M ist eine Obermenge von N (kurz: M ⊇ N), wenn N ⊆ M gilt. Sei N eine beliebige Menge. Gilt ∅ ⊆ N? 17 / 58 Teilmengen und Obermengen (a) Die Menge M ist eine Teilmenge der Menge N (kurz: M ⊆ N), wenn jedes Element von M auch ein Element von N ist. Kurz: f.a. x ∈ M gilt x ∈ N. N Skizze: M (b) M ist eine Obermenge von N (kurz: M ⊇ N), wenn N ⊆ M gilt. Sei N eine beliebige Menge. Gilt ∅ ⊆ N? Ja, denn die Implikation „wenn x ein Element der leeren Menge ist, dann ist x auch ein Element von M“ ist wahr, da die Voraussetzung x ∈ ∅ stets falsch ist. 17 / 58 Mengengleichheit (1/2) Zwei Mengen M und N sind genau dann gleich (kurz M = N), falls sie dieselben Elemente enthalten, d.h. falls gilt: f.a. x ∈ M gilt x ∈ N, und f.a. x ∈ N gilt x ∈ M. 18 / 58 Mengengleichheit (1/2) Zwei Mengen M und N sind genau dann gleich (kurz M = N), falls sie dieselben Elemente enthalten, d.h. falls gilt: f.a. x ∈ M gilt x ∈ N, und f.a. x ∈ N gilt x ∈ M. (a) Es ist ∅ = 6 {∅}, denn 18 / 58 Mengengleichheit (1/2) Zwei Mengen M und N sind genau dann gleich (kurz M = N), falls sie dieselben Elemente enthalten, d.h. falls gilt: f.a. x ∈ M gilt x ∈ N, und f.a. x ∈ N gilt x ∈ M. (a) Es ist ∅ = 6 {∅}, denn I I die leere Menge ∅ hat keine Elemente, die Menge {∅} hat aber genau ein Element, nämlich die leere Menge ∅. 18 / 58 Mengengleichheit (1/2) Zwei Mengen M und N sind genau dann gleich (kurz M = N), falls sie dieselben Elemente enthalten, d.h. falls gilt: f.a. x ∈ M gilt x ∈ N, und f.a. x ∈ N gilt x ∈ M. (a) Es ist ∅ = 6 {∅}, denn I I die leere Menge ∅ hat keine Elemente, die Menge {∅} hat aber genau ein Element, nämlich die leere Menge ∅. (b) Es gibt genau eine leere Menge! 18 / 58 Mengengleichheit (1/2) Zwei Mengen M und N sind genau dann gleich (kurz M = N), falls sie dieselben Elemente enthalten, d.h. falls gilt: f.a. x ∈ M gilt x ∈ N, und f.a. x ∈ N gilt x ∈ M. (a) Es ist ∅ = 6 {∅}, denn I I die leere Menge ∅ hat keine Elemente, die Menge {∅} hat aber genau ein Element, nämlich die leere Menge ∅. (b) Es gibt genau eine leere Menge! I I I I Angenommen sowohl die Menge M wie auch die Menge N ist leer. Da M leer ist: f.a. x ∈ M gilt x ∈ N. Da N leer ist: f.a. x ∈ N gilt x ∈ M. Also folgt M = N. 18 / 58 Mengengleichheit (2/2) Gilt denn nicht M = N genau dann, wenn M ⊆ N und N ⊆ N? 19 / 58 Mengengleichheit (2/2) Gilt denn nicht M = N genau dann, wenn M ⊆ N und N ⊆ N? M, N und P seien Mengen. Dann (a) M = N ⇔ M ⊆ N und N ⊆ M. (b) Wenn M ⊆ N und N ⊆ P, dann M ⊆ P. Und wie zeigt man das? Siehe Tafel. 19 / 58 Echte Teilmengen und echte Obermengen (a) M ist eine echte Teilmenge von N (kurz: M ⊂ N), wenn M ⊆ N und M 6= N gilt. 20 / 58 Echte Teilmengen und echte Obermengen (a) M ist eine echte Teilmenge von N (kurz: M ⊂ N), wenn M ⊆ N und M 6= N gilt. (b) M ist eine echte Obermenge von N (kurz: M ⊃ N), wenn M ⊇ N und M 6= N gilt. 20 / 58 Durchschnitt, Vereinigung, Differenz und Komplementbildung 21 / 58 Operationen auf Mengen Seien M und N Mengen. (a) Der Durchschnitt von M und N ist die Menge M ∩ N := {x : x ∈ M und x ∈ N }. (b) Die Vereinigung von M und N ist die Menge M ∪ N := {x : x ∈ M oder x ∈ N }. (c) Die Differenz von M und N ist die Menge M \ N := M − N := {x : x ∈ M und x ∈ / N }. (d) Die symmetrische Differenzvon M und N ist die Menge M4N := (M \ N) ∪ (N \ M). 22 / 58 Operationen auf Mengen Seien M und N Mengen. (a) Der Durchschnitt von M und N ist die Menge M ∩ N := {x : x ∈ M und x ∈ N }. (b) Die Vereinigung von M und N ist die Menge M ∪ N := {x : x ∈ M oder x ∈ N }. (c) Die Differenz von M und N ist die Menge M \ N := M − N := {x : x ∈ M und x ∈ / N }. (d) Die symmetrische Differenzvon M und N ist die Menge M4N := (M \ N) ∪ (N \ M). Wenn M und N Mengen sind, dann ist M ⊆M ∪N 22 / 58 Operationen auf Mengen Seien M und N Mengen. (a) Der Durchschnitt von M und N ist die Menge M ∩ N := {x : x ∈ M und x ∈ N }. (b) Die Vereinigung von M und N ist die Menge M ∪ N := {x : x ∈ M oder x ∈ N }. (c) Die Differenz von M und N ist die Menge M \ N := M − N := {x : x ∈ M und x ∈ / N }. (d) Die symmetrische Differenzvon M und N ist die Menge M4N := (M \ N) ∪ (N \ M). Wenn M und N Mengen sind, dann ist M ⊆ M ∪ N und M ∩ N ⊆ M. 22 / 58 Veranschaulichung durch Venn-Diagramme M N M M ∩N M M ∪N N M \N N M N M 4N 23 / 58 Rechenregeln Seien M, N, P Mengen. Dann gelten: (a) Idempotenz: M ∩M 24 / 58 Rechenregeln Seien M, N, P Mengen. Dann gelten: (a) Idempotenz: M ∩M =M und M ∪M = 24 / 58 Rechenregeln Seien M, N, P Mengen. Dann gelten: (a) Idempotenz: M ∩M =M und M ∪ M = M. (b) Kommutativität : M ∩N = 24 / 58 Rechenregeln Seien M, N, P Mengen. Dann gelten: (a) Idempotenz: M ∩M =M und M ∪ M = M. M ∩N =N ∩M und M ∪N = (b) Kommutativität : 24 / 58 Rechenregeln Seien M, N, P Mengen. Dann gelten: (a) Idempotenz: M ∩M =M und M ∪ M = M. M ∩N =N ∩M und M ∪ N = N ∪ M. (b) Kommutativität : 24 / 58 Rechenregeln Seien M, N, P Mengen. Dann gelten: (a) Idempotenz: M ∩M =M und M ∪ M = M. M ∩N =N ∩M und M ∪ N = N ∪ M. (b) Kommutativität : (c) Assoziativität: M ∩ (N ∩ P) = 24 / 58 Rechenregeln Seien M, N, P Mengen. Dann gelten: (a) Idempotenz: M ∩M =M und M ∪ M = M. M ∩N =N ∩M und M ∪ N = N ∪ M. und M ∪ (N ∪ P) = (b) Kommutativität : (c) Assoziativität: M ∩ (N ∩ P) = (M ∩ N) ∩ P 24 / 58 Rechenregeln Seien M, N, P Mengen. Dann gelten: (a) Idempotenz: M ∩M =M und M ∪ M = M. M ∩N =N ∩M und M ∪ N = N ∪ M. und M ∪ (N ∪ P) = (M ∪ N) ∪ P. (b) Kommutativität : (c) Assoziativität: M ∩ (N ∩ P) = (M ∩ N) ∩ P (d) Absorption: M ∩ (M ∪ N) = 24 / 58 Rechenregeln Seien M, N, P Mengen. Dann gelten: (a) Idempotenz: M ∩M =M und M ∪ M = M. M ∩N =N ∩M und M ∪ N = N ∪ M. und M ∪ (N ∪ P) = (M ∪ N) ∪ P. und M ∪ (M ∩ N) = (b) Kommutativität : (c) Assoziativität: M ∩ (N ∩ P) = (M ∩ N) ∩ P (d) Absorption: M ∩ (M ∪ N) = M 24 / 58 Rechenregeln Seien M, N, P Mengen. Dann gelten: (a) Idempotenz: M ∩M =M und M ∪ M = M. M ∩N =N ∩M und M ∪ N = N ∪ M. und M ∪ (N ∪ P) = (M ∪ N) ∪ P. und M ∪ (M ∩ N) = M. (b) Kommutativität : (c) Assoziativität: M ∩ (N ∩ P) = (M ∩ N) ∩ P (d) Absorption: M ∩ (M ∪ N) = M (e) Distributivität: M ∩(N ∪P) = 24 / 58 Rechenregeln Seien M, N, P Mengen. Dann gelten: (a) Idempotenz: M ∩M =M und M ∪ M = M. M ∩N =N ∩M und M ∪ N = N ∪ M. und M ∪ (N ∪ P) = (M ∪ N) ∪ P. und M ∪ (M ∩ N) = M. und M ∪(N ∩P) = (b) Kommutativität : (c) Assoziativität: M ∩ (N ∩ P) = (M ∩ N) ∩ P (d) Absorption: M ∩ (M ∪ N) = M (e) Distributivität: M ∩(N ∪P) = (M ∩N)∪(M ∩P) 24 / 58 Rechenregeln Seien M, N, P Mengen. Dann gelten: (a) Idempotenz: M ∩M =M und M ∪ M = M. M ∩N =N ∩M und M ∪ N = N ∪ M. und M ∪ (N ∪ P) = (M ∪ N) ∪ P. und M ∪ (M ∩ N) = M. und M ∪(N ∩P) = (M ∪N)∩(M ∪P). (b) Kommutativität : (c) Assoziativität: M ∩ (N ∩ P) = (M ∩ N) ∩ P (d) Absorption: M ∩ (M ∪ N) = M (e) Distributivität: M ∩(N ∪P) = (M ∩N)∪(M ∩P) 24 / 58 Inklusion und Mengengleichheit Was haben wir gelernt? (a) Wenn wir die Teilmengenbeziehung (oder Inklusion) M⊆N zeigen wollen, dann ist es oft von Vorteil für ein beliebiges Element m von M nachzuweisen, dass auch m ein Element von N ist. 25 / 58 Inklusion und Mengengleichheit Was haben wir gelernt? (a) Wenn wir die Teilmengenbeziehung (oder Inklusion) M⊆N zeigen wollen, dann ist es oft von Vorteil für ein beliebiges Element m von M nachzuweisen, dass auch m ein Element von N ist. (b) Wenn wir die Gleichheit M=N zeigen wollen, dann genügt der Nachweis der Teilmengenbeziehungen M ⊆ N und N ⊆ M. 25 / 58 Komplementbildung (1/2) Das Komplement einer Menge M (kurz: M) soll die Menge aller Elemente sein, die nicht zu M gehören. Aber Vorsicht: Wenn wir einfach M := { x : x ∈ / M} setzen, so gilt für die leere Menge ∅, dass ihr Komplement ∅ alles enthält und dann wäre {M : M ∈ ∅ und M ist eine Menge } die „Menge aller Mengen“, und die kann es nicht geben! 26 / 58 Komplementbildung (2/2) Daher betrachten wir Mengen stets innerhalb eines Universums U, wobei U natürlich selbst eine Menge sein muss. Für M ⊆ U setzen wir dann M := U \ M und bezeichnen M als das Komplement von M in U. U U\M M 27 / 58 Rechenregeln für Komplemente Die Menge U sei unser Universum. Ferner seien M, N ⊆ U Teilmengen von U. Dann gelten: (a) Doppelte Negation (M) = 28 / 58 Rechenregeln für Komplemente Die Menge U sei unser Universum. Ferner seien M, N ⊆ U Teilmengen von U. Dann gelten: (a) Doppelte Negation (M) = M. (b) Die De Morgansche Regeln: M ∩N = 28 / 58 Rechenregeln für Komplemente Die Menge U sei unser Universum. Ferner seien M, N ⊆ U Teilmengen von U. Dann gelten: (a) Doppelte Negation (M) = M. (b) Die De Morgansche Regeln: M ∩N =M ∪N und M ∪N = 28 / 58 Rechenregeln für Komplemente Die Menge U sei unser Universum. Ferner seien M, N ⊆ U Teilmengen von U. Dann gelten: (a) Doppelte Negation (M) = M. (b) Die De Morgansche Regeln: M ∩N =M ∪N und M ∪ N = M ∩ N. (c) Inversionsregeln: M ∩M = 28 / 58 Rechenregeln für Komplemente Die Menge U sei unser Universum. Ferner seien M, N ⊆ U Teilmengen von U. Dann gelten: (a) Doppelte Negation (M) = M. (b) Die De Morgansche Regeln: M ∩N =M ∪N und M ∪ N = M ∩ N. und M ∪M = (c) Inversionsregeln: M ∩M =∅ 28 / 58 Rechenregeln für Komplemente Die Menge U sei unser Universum. Ferner seien M, N ⊆ U Teilmengen von U. Dann gelten: (a) Doppelte Negation (M) = M. (b) Die De Morgansche Regeln: M ∩N =M ∪N und M ∪ N = M ∩ N. und M ∪ M = U. (c) Inversionsregeln: M ∩M =∅ (d) Identitätsregeln: M ∩U = 28 / 58 Rechenregeln für Komplemente Die Menge U sei unser Universum. Ferner seien M, N ⊆ U Teilmengen von U. Dann gelten: (a) Doppelte Negation (M) = M. (b) Die De Morgansche Regeln: M ∩N =M ∪N und M ∪ N = M ∩ N. M ∩M =∅ und M ∪ M = U. M ∩U =M und M ∪∅= (c) Inversionsregeln: (d) Identitätsregeln: 28 / 58 Rechenregeln für Komplemente Die Menge U sei unser Universum. Ferner seien M, N ⊆ U Teilmengen von U. Dann gelten: (a) Doppelte Negation (M) = M. (b) Die De Morgansche Regeln: M ∩N =M ∪N und M ∪ N = M ∩ N. M ∩M =∅ und M ∪ M = U. M ∩U =M und M ∪ ∅ = M. (c) Inversionsregeln: (d) Identitätsregeln: 28 / 58 Und nochmal Venn-Diagramme U M Doppelte Negation: M = (M) 29 / 58 Und nochmal Venn-Diagramme U M Doppelte Negation: M = (M) De Morgansche Regeln: M ∩N =M ∪N M ∪N =M ∩N U U M N M N 29 / 58 Und nochmal Venn-Diagramme U M Doppelte Negation: M = (M) De Morgansche Regeln: M ∩N =M ∪N M ∪N =M ∩N U U M M N N U Inversionsregel: M M 29 / 58 Mächtigkeit und Kardinalität (a) Eine Menge heißt endlich, wenn sie nur endlich viele Elemente enthält, d.h. wenn es eine Zahl n ∈ N gibt, so dass die Menge genau n Elemente enthält. 30 / 58 Mächtigkeit und Kardinalität (a) Eine Menge heißt endlich, wenn sie nur endlich viele Elemente enthält, d.h. wenn es eine Zahl n ∈ N gibt, so dass die Menge genau n Elemente enthält. (b) Die Mächtigkeit (oder Kardinalität) |M| einer Menge M ist |M| := 30 / 58 Mächtigkeit und Kardinalität (a) Eine Menge heißt endlich, wenn sie nur endlich viele Elemente enthält, d.h. wenn es eine Zahl n ∈ N gibt, so dass die Menge genau n Elemente enthält. (b) Die Mächtigkeit (oder Kardinalität) |M| einer Menge M ist ( Anzahl der Elemente in M, falls M endlich ist |M| := ∞ (unendlich), sonst. |{2, 4, 6}| = 30 / 58 Mächtigkeit und Kardinalität (a) Eine Menge heißt endlich, wenn sie nur endlich viele Elemente enthält, d.h. wenn es eine Zahl n ∈ N gibt, so dass die Menge genau n Elemente enthält. (b) Die Mächtigkeit (oder Kardinalität) |M| einer Menge M ist ( Anzahl der Elemente in M, falls M endlich ist |M| := ∞ (unendlich), sonst. |{2, 4, 6}| = 3, |∅| = 30 / 58 Mächtigkeit und Kardinalität (a) Eine Menge heißt endlich, wenn sie nur endlich viele Elemente enthält, d.h. wenn es eine Zahl n ∈ N gibt, so dass die Menge genau n Elemente enthält. (b) Die Mächtigkeit (oder Kardinalität) |M| einer Menge M ist ( Anzahl der Elemente in M, falls M endlich ist |M| := ∞ (unendlich), sonst. |{2, 4, 6}| = 3, |∅| = 0 und |{∅}| = 30 / 58 Mächtigkeit und Kardinalität (a) Eine Menge heißt endlich, wenn sie nur endlich viele Elemente enthält, d.h. wenn es eine Zahl n ∈ N gibt, so dass die Menge genau n Elemente enthält. (b) Die Mächtigkeit (oder Kardinalität) |M| einer Menge M ist ( Anzahl der Elemente in M, falls M endlich ist |M| := ∞ (unendlich), sonst. |{2, 4, 6}| = 3, |∅| = 0 und |{∅}| = 1, |{2, 4, 6, 4}| = 30 / 58 Mächtigkeit und Kardinalität (a) Eine Menge heißt endlich, wenn sie nur endlich viele Elemente enthält, d.h. wenn es eine Zahl n ∈ N gibt, so dass die Menge genau n Elemente enthält. (b) Die Mächtigkeit (oder Kardinalität) |M| einer Menge M ist ( Anzahl der Elemente in M, falls M endlich ist |M| := ∞ (unendlich), sonst. |{2, 4, 6}| = 3, |∅| = 0 und |{∅}| = 1, |{2, 4, 6, 4}| = 3, |{2, {a, b}}| = 30 / 58 Mächtigkeit und Kardinalität (a) Eine Menge heißt endlich, wenn sie nur endlich viele Elemente enthält, d.h. wenn es eine Zahl n ∈ N gibt, so dass die Menge genau n Elemente enthält. (b) Die Mächtigkeit (oder Kardinalität) |M| einer Menge M ist ( Anzahl der Elemente in M, falls M endlich ist |M| := ∞ (unendlich), sonst. |{2, 4, 6}| = 3, |∅| = 0 und |{∅}| = 1, |{2, 4, 6, 4}| = 3, |{2, {a, b}}| = 2, |N| = 30 / 58 Mächtigkeit und Kardinalität (a) Eine Menge heißt endlich, wenn sie nur endlich viele Elemente enthält, d.h. wenn es eine Zahl n ∈ N gibt, so dass die Menge genau n Elemente enthält. (b) Die Mächtigkeit (oder Kardinalität) |M| einer Menge M ist ( Anzahl der Elemente in M, falls M endlich ist |M| := ∞ (unendlich), sonst. |{2, 4, 6}| = 3, |∅| = 0 und |{∅}| = 1, |{2, 4, 6, 4}| = 3, |{2, {a, b}}| = 2, |N| = ∞ und |Z| = 30 / 58 Mächtigkeit und Kardinalität (a) Eine Menge heißt endlich, wenn sie nur endlich viele Elemente enthält, d.h. wenn es eine Zahl n ∈ N gibt, so dass die Menge genau n Elemente enthält. (b) Die Mächtigkeit (oder Kardinalität) |M| einer Menge M ist ( Anzahl der Elemente in M, falls M endlich ist |M| := ∞ (unendlich), sonst. |{2, 4, 6}| = 3, |∅| = 0 und |{∅}| = 1, |{2, 4, 6, 4}| = 3, |{2, {a, b}}| = 2, |N| = ∞ und |Z| = ∞. Achtung: ∞ ist keine natürliche Zahl, d.h. ∞ 6∈ N, sondern lediglich eine Abkürzung für das Wort „unendlich“. 30 / 58 Hilbert’s Hotel oder was bedeutet „unendlich“? ? Sind N>0 und N gleichgroß? Wie steht es mit N und Z, N und Q, bzw. mit N und R? ? Was bedeutet das eigentlich, dass zwei unendliche Mengen gleichgroß sind? 31 / 58 Hilbert’s Hotel oder was bedeutet „unendlich“? ? Sind N>0 und N gleichgroß? Wie steht es mit N und Z, N und Q, bzw. mit N und R? ? Was bedeutet das eigentlich, dass zwei unendliche Mengen gleichgroß sind? Hilberts Hotel hat unendlich viele Zimmer, die fortlaufend mit 1, 2, 3, . . . nummeriert sind. 1 2 3 4 5 6 7 31 / 58 Hilbert’s Hotel oder was bedeutet „unendlich“? ? Sind N>0 und N gleichgroß? Wie steht es mit N und Z, N und Q, bzw. mit N und R? ? Was bedeutet das eigentlich, dass zwei unendliche Mengen gleichgroß sind? Hilberts Hotel hat unendlich viele Zimmer, die fortlaufend mit 1, 2, 3, . . . nummeriert sind. 1 2 3 4 5 6 7 Obwohl alle Zimmer belegt sind, schafft es der Angestellte an der Rezeption, für jeden neuen Gast Platz zu schaffen. Wie? 31 / 58 Hilbert’s Hotel oder was bedeutet „unendlich“? ? Sind N>0 und N gleichgroß? Wie steht es mit N und Z, N und Q, bzw. mit N und R? ? Was bedeutet das eigentlich, dass zwei unendliche Mengen gleichgroß sind? Hilberts Hotel hat unendlich viele Zimmer, die fortlaufend mit 1, 2, 3, . . . nummeriert sind. 1 2 3 4 5 6 7 Obwohl alle Zimmer belegt sind, schafft es der Angestellte an der Rezeption, für jeden neuen Gast Platz zu schaffen. Wie? Kann man im vollbesetzten Hotel sogar unendlich viele neue Gäste, die mit den Zahlen 1, 2, 3, . . . durchnummeriert sind, einquartieren? 31 / 58 Die Potenzmenge Die Potenzmenge (engl.: power set) einer Menge M (kurz: P(M)) ist die Menge aller Teilmengen von M. D.h.: P(M) := { X : X ⊆ M }. Man schreibt auch manchmal 2M := {X : X ⊆ M}. Rechnen wir einige Beispiele durch: P({a, b}) = 32 / 58 Die Potenzmenge Die Potenzmenge (engl.: power set) einer Menge M (kurz: P(M)) ist die Menge aller Teilmengen von M. D.h.: P(M) := { X : X ⊆ M }. Man schreibt auch manchmal 2M := {X : X ⊆ M}. Rechnen wir einige Beispiele durch: P({a, b}) = {∅, {a}, {b}, {a, b}}. P({1, 2, 3}) = 32 / 58 Die Potenzmenge Die Potenzmenge (engl.: power set) einer Menge M (kurz: P(M)) ist die Menge aller Teilmengen von M. D.h.: P(M) := { X : X ⊆ M }. Man schreibt auch manchmal 2M := {X : X ⊆ M}. Rechnen wir einige Beispiele durch: P({a, b}) = {∅, {a}, {b}, {a, b}}. P({1, 2, 3}) = {∅, {1}, {2}, {3}, {1, 2}, {1, 3}, {2, 3}, {1, 2, 3}}. P(∅) = 32 / 58 Die Potenzmenge Die Potenzmenge (engl.: power set) einer Menge M (kurz: P(M)) ist die Menge aller Teilmengen von M. D.h.: P(M) := { X : X ⊆ M }. Man schreibt auch manchmal 2M := {X : X ⊆ M}. Rechnen wir einige Beispiele durch: P({a, b}) = {∅, {a}, {b}, {a, b}}. P({1, 2, 3}) = {∅, {1}, {2}, {3}, {1, 2}, {1, 3}, {2, 3}, {1, 2, 3}}. P(∅) = {∅}. Insbesondere gilt also: P(∅) 6= ∅. 32 / 58 Potenzmengen: Die wichtigen Fragen ? Wie viele Elemente hat die Potenzmenge einer Menge mit n Elementen? ? Ist die Potenzmenge P(X ) auch für unendliche Mengen X immer größer als X ? ? Sind R und P(N) gleichgroß? ? Können wir sogar „P(N) viele“ Gäste in Hilbert’s Hotel einquartieren? 33 / 58 Das kartesische Produkt, Paare und Tupel als neue Datentypen 34 / 58 Paare und Tupel (a) Für beliebige Objekte a und b bezeichnet (a, b) das geordnete Paar mit Komponenten a und b. 35 / 58 Paare und Tupel (a) Für beliebige Objekte a und b bezeichnet (a, b) das geordnete Paar mit Komponenten a und b. (b) Für k ∈ N und beliebige Objekte a1 , . . . , ak bezeichnet (a1 , . . . , ak ) das k-Tupel mit Komponenten a1 , . . . , ak . 35 / 58 Paare und Tupel (a) Für beliebige Objekte a und b bezeichnet (a, b) das geordnete Paar mit Komponenten a und b. (b) Für k ∈ N und beliebige Objekte a1 , . . . , ak bezeichnet (a1 , . . . , ak ) das k-Tupel mit Komponenten a1 , . . . , ak . I Für k = 0 35 / 58 Paare und Tupel (a) Für beliebige Objekte a und b bezeichnet (a, b) das geordnete Paar mit Komponenten a und b. (b) Für k ∈ N und beliebige Objekte a1 , . . . , ak bezeichnet (a1 , . . . , ak ) das k-Tupel mit Komponenten a1 , . . . , ak . I Für k = 0 gibt es genau ein k-Tupel, nämlich das leere Tupel (). 35 / 58 Paare und Tupel (a) Für beliebige Objekte a und b bezeichnet (a, b) das geordnete Paar mit Komponenten a und b. (b) Für k ∈ N und beliebige Objekte a1 , . . . , ak bezeichnet (a1 , . . . , ak ) das k-Tupel mit Komponenten a1 , . . . , ak . I Für k = 0 gibt es genau ein k-Tupel, nämlich das leere Tupel (). (c) Die Gleichheit zweier Tupel ist wie folgt definiert: F.a. k, ` ∈ N und a1 , . . . , ak , b1 , . . . , b` gilt: (a1 , . . . , ak ) = (b1 , . . . , b` ) :⇔ k = ` und a1 = b1 , a2 = b2 , . . . ak = bk . 35 / 58 Paare und Tupel (a) Für beliebige Objekte a und b bezeichnet (a, b) das geordnete Paar mit Komponenten a und b. (b) Für k ∈ N und beliebige Objekte a1 , . . . , ak bezeichnet (a1 , . . . , ak ) das k-Tupel mit Komponenten a1 , . . . , ak . I Für k = 0 gibt es genau ein k-Tupel, nämlich das leere Tupel (). (c) Die Gleichheit zweier Tupel ist wie folgt definiert: F.a. k, ` ∈ N und a1 , . . . , ak , b1 , . . . , b` gilt: (a1 , . . . , ak ) = (b1 , . . . , b` ) :⇔ k = ` und a1 = b1 , a2 = b2 , . . . ak = bk . Beachte den Unterschied zwischen Tupeln und Mengen: z.B. (1, 2) 6= (2, 1), aber {1, 2} = {2, 1}. 35 / 58 Paare und Tupel (a) Für beliebige Objekte a und b bezeichnet (a, b) das geordnete Paar mit Komponenten a und b. (b) Für k ∈ N und beliebige Objekte a1 , . . . , ak bezeichnet (a1 , . . . , ak ) das k-Tupel mit Komponenten a1 , . . . , ak . I Für k = 0 gibt es genau ein k-Tupel, nämlich das leere Tupel (). (c) Die Gleichheit zweier Tupel ist wie folgt definiert: F.a. k, ` ∈ N und a1 , . . . , ak , b1 , . . . , b` gilt: (a1 , . . . , ak ) = (b1 , . . . , b` ) :⇔ k = ` und a1 = b1 , a2 = b2 , . . . ak = bk . Beachte den Unterschied zwischen Tupeln und Mengen: z.B. (1, 2) 6= (2, 1), aber {1, 2} = {2, 1}. (1, 1, 2) 6= (1, 2), aber {1, 1, 2} = {1, 2}. 35 / 58 Das kartesische Produkt (a) Sei k > 2 und sei M eine Menge. Die k-te Potenz von M ist die Menge M k := 36 / 58 Das kartesische Produkt (a) Sei k > 2 und sei M eine Menge. Die k-te Potenz von M ist die Menge M k := { (m1 , ..., mk ) : m1 ∈ M, . . . , mk ∈ M }. I Für k = 0 ist M 0 = 36 / 58 Das kartesische Produkt (a) Sei k > 2 und sei M eine Menge. Die k-te Potenz von M ist die Menge M k := { (m1 , ..., mk ) : m1 ∈ M, . . . , mk ∈ M }. I I Für k = 0 ist M 0 = {()}. Also besteht M 0 nur aus dem leeren Tupel. Für k = 1 ist M 1 = 36 / 58 Das kartesische Produkt (a) Sei k > 2 und sei M eine Menge. Die k-te Potenz von M ist die Menge M k := { (m1 , ..., mk ) : m1 ∈ M, . . . , mk ∈ M }. I I Für k = 0 ist M 0 = {()}. Also besteht M 0 nur aus dem leeren Tupel. Für k = 1 ist M 1 = M. 36 / 58 Das kartesische Produkt (a) Sei k > 2 und sei M eine Menge. Die k-te Potenz von M ist die Menge M k := { (m1 , ..., mk ) : m1 ∈ M, . . . , mk ∈ M }. I I Für k = 0 ist M 0 = {()}. Also besteht M 0 nur aus dem leeren Tupel. Für k = 1 ist M 1 = M. (b) Das kartesische Produkt (bzw. Kreuzprodukt) M × N zweier Mengen M, N ist die Menge M × N := 36 / 58 Das kartesische Produkt (a) Sei k > 2 und sei M eine Menge. Die k-te Potenz von M ist die Menge M k := { (m1 , ..., mk ) : m1 ∈ M, . . . , mk ∈ M }. I I Für k = 0 ist M 0 = {()}. Also besteht M 0 nur aus dem leeren Tupel. Für k = 1 ist M 1 = M. (b) Das kartesische Produkt (bzw. Kreuzprodukt) M × N zweier Mengen M, N ist die Menge M × N := { (m, n) : m ∈ M, n ∈ N}. 36 / 58 Das kartesische Produkt (a) Sei k > 2 und sei M eine Menge. Die k-te Potenz von M ist die Menge M k := { (m1 , ..., mk ) : m1 ∈ M, . . . , mk ∈ M }. I I Für k = 0 ist M 0 = {()}. Also besteht M 0 nur aus dem leeren Tupel. Für k = 1 ist M 1 = M. (b) Das kartesische Produkt (bzw. Kreuzprodukt) M × N zweier Mengen M, N ist die Menge M × N := { (m, n) : m ∈ M, n ∈ N}. (c) Sei k ∈ N>0 und seien M1 , . . . , Mk Mengen. Das kartesische Produkt von M1 , . . . , Mk ist die Menge M1 × · · · × Mk := 36 / 58 Das kartesische Produkt (a) Sei k > 2 und sei M eine Menge. Die k-te Potenz von M ist die Menge M k := { (m1 , ..., mk ) : m1 ∈ M, . . . , mk ∈ M }. I I Für k = 0 ist M 0 = {()}. Also besteht M 0 nur aus dem leeren Tupel. Für k = 1 ist M 1 = M. (b) Das kartesische Produkt (bzw. Kreuzprodukt) M × N zweier Mengen M, N ist die Menge M × N := { (m, n) : m ∈ M, n ∈ N}. (c) Sei k ∈ N>0 und seien M1 , . . . , Mk Mengen. Das kartesische Produkt von M1 , . . . , Mk ist die Menge M1 × · · · × Mk := { (m1 , . . . , mk ) : m1 ∈ M1 , . . . , mk ∈ Mk }. 36 / 58 Beispiele (1/2) Sei M = {a, b} und N = {1, 2, 3}. Dann gilt: M ×N = 37 / 58 Beispiele (1/2) Sei M = {a, b} und N = {1, 2, 3}. Dann gilt: M × N = {(a, 1), (a, 2), (a, 3), (b, 1), (b, 2), (b, 3)}. M × {1} = 37 / 58 Beispiele (1/2) Sei M = {a, b} und N = {1, 2, 3}. Dann gilt: M × N = {(a, 1), (a, 2), (a, 3), (b, 1), (b, 2), (b, 3)}. M × {1} = {(a, 1), (b, 1)}. M ×∅= 37 / 58 Beispiele (1/2) Sei M = {a, b} und N = {1, 2, 3}. Dann gilt: M × N = {(a, 1), (a, 2), (a, 3), (b, 1), (b, 2), (b, 3)}. M × {1} = {(a, 1), (b, 1)}. M × ∅ = ∅. M2 = 37 / 58 Beispiele (1/2) Sei M = {a, b} und N = {1, 2, 3}. Dann gilt: M × N = {(a, 1), (a, 2), (a, 3), (b, 1), (b, 2), (b, 3)}. M × {1} = {(a, 1), (b, 1)}. M × ∅ = ∅. M 2 = {(a, a), (a, b), (b, a), (b, b)}. M1 = 37 / 58 Beispiele (1/2) Sei M = {a, b} und N = {1, 2, 3}. Dann gilt: M × N = {(a, 1), (a, 2), (a, 3), (b, 1), (b, 2), (b, 3)}. M × {1} = {(a, 1), (b, 1)}. M × ∅ = ∅. M 2 = {(a, a), (a, b), (b, a), (b, b)}. M 1 = {a, b}. ∅0 = 37 / 58 Beispiele (1/2) Sei M = {a, b} und N = {1, 2, 3}. Dann gilt: M × N = {(a, 1), (a, 2), (a, 3), (b, 1), (b, 2), (b, 3)}. M × {1} = {(a, 1), (b, 1)}. M × ∅ = ∅. M 2 = {(a, a), (a, b), (b, a), (b, b)}. M 1 = {a, b}. ∅0 = {()}, denn M 0 = {()} für jede Menge M. 37 / 58 Beispiele (2/2) Zur Erinnerung: Die Karten eines Skat-Kartenspiels können wir darstellen durch: KartenArten := {Kreuz, Pik, Herz, Karo}, KartenSymbole := {7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, Ass}, Karten := 38 / 58 Beispiele (2/2) Zur Erinnerung: Die Karten eines Skat-Kartenspiels können wir darstellen durch: KartenArten := {Kreuz, Pik, Herz, Karo}, KartenSymbole := {7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, Ass}, Karten := KartenArten × KartenSymbole. 38 / 58 Beispiele (2/2) Zur Erinnerung: Die Karten eines Skat-Kartenspiels können wir darstellen durch: KartenArten := {Kreuz, Pik, Herz, Karo}, KartenSymbole := {7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, Ass}, Karten := KartenArten × KartenSymbole. Wir führen die Mengen Stunden := {0, 1, 2, ..., 23}, Minuten := {0, 1, 2, ..., 59}, Sekunden := {0, 1, 2, ..., 59}. ein und können dann die Menge aller Uhrzeiten repräsentieren durch Uhrzeiten := 38 / 58 Beispiele (2/2) Zur Erinnerung: Die Karten eines Skat-Kartenspiels können wir darstellen durch: KartenArten := {Kreuz, Pik, Herz, Karo}, KartenSymbole := {7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, Ass}, Karten := KartenArten × KartenSymbole. Wir führen die Mengen Stunden := {0, 1, 2, ..., 23}, Minuten := {0, 1, 2, ..., 59}, Sekunden := {0, 1, 2, ..., 59}. ein und können dann die Menge aller Uhrzeiten repräsentieren durch Uhrzeiten := Stunden × Minuten × Sekunden, Das Tupel (9, 45, 0) repräsentiert die Uhrzeit 38 / 58 Beispiele (2/2) Zur Erinnerung: Die Karten eines Skat-Kartenspiels können wir darstellen durch: KartenArten := {Kreuz, Pik, Herz, Karo}, KartenSymbole := {7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, Ass}, Karten := KartenArten × KartenSymbole. Wir führen die Mengen Stunden := {0, 1, 2, ..., 23}, Minuten := {0, 1, 2, ..., 59}, Sekunden := {0, 1, 2, ..., 59}. ein und können dann die Menge aller Uhrzeiten repräsentieren durch Uhrzeiten := Stunden × Minuten × Sekunden, Das Tupel (9, 45, 0) repräsentiert die Uhrzeit „9 Uhr, 45 Minuten und 0 Sekunden“. 38 / 58 Wichtige Notation: Summen- und Produktzeichen (a) Ist k ∈ N>0 und sind z1 , . . . , zk Zahlen, so schreiben wir k X i=1 zi bzw. X zi , i∈{1,...,k} um die Summe z1 + · · · + zk der Zahlen z1 , . . . , zk zu bezeichnen. 39 / 58 Wichtige Notation: Summen- und Produktzeichen (a) Ist k ∈ N>0 und sind z1 , . . . , zk Zahlen, so schreiben wir k X zi bzw. i=1 X zi , i∈{1,...,k} um die Summe z1 + · · · + zk der Zahlen z1 , . . . , zk zu bezeichnen. (b) Wir schreiben k Y i=1 zi bzw. Y zi , i∈{1,...,k} um das Produkt z1 · · · · · zk der Zahlen z1 , . . . , zk zu bezeichnen. 39 / 58 Wichtige Notation: Durchschnitt und Vereinigung (c) Sind M1 , . . . , Mk Mengen, so schreiben wir k [ i=1 Mi bzw. [ Mi i∈{1,...,k} um die Vereinigung M1 ∪ · · · ∪ Mk der Mengen M1 , . . . , Mk zu bezeichnen. 40 / 58 Wichtige Notation: Durchschnitt und Vereinigung (c) Sind M1 , . . . , Mk Mengen, so schreiben wir k [ Mi bzw. i=1 [ Mi i∈{1,...,k} um die Vereinigung M1 ∪ · · · ∪ Mk der Mengen M1 , . . . , Mk zu bezeichnen. (d) Wir schreiben k \ i=1 Mi bzw. \ Mi i∈{1,...,k} um den Durchschnitt M1 ∩ · · · ∩ Mk der Mengen M1 , . . . , Mk zu bezeichnen. 40 / 58 Die Größe wichtiger Mengen (a) Seien M und N zwei endliche Mengen. Dann gilt: |M × N| = 41 / 58 Die Größe wichtiger Mengen (a) Seien M und N zwei endliche Mengen. Dann gilt: |M × N| = |M| · |N|. (b) Sei k ∈ N>0 und seien M1 , . . . , Mk endliche Mengen. Dann gilt: |M1 × · · · × Mk | = 41 / 58 Die Größe wichtiger Mengen (a) Seien M und N zwei endliche Mengen. Dann gilt: |M × N| = |M| · |N|. (b) Sei k ∈ N>0 und seien M1 , . . . , Mk endliche Mengen. Dann gilt: |M1 × · · · × Mk | = k Y |Mi |. i=1 (c) Sei k ∈ N und sei M eine endliche Menge. Dann gilt: |M k | = 41 / 58 Die Größe wichtiger Mengen (a) Seien M und N zwei endliche Mengen. Dann gilt: |M × N| = |M| · |N|. (b) Sei k ∈ N>0 und seien M1 , . . . , Mk endliche Mengen. Dann gilt: |M1 × · · · × Mk | = k Y |Mi |. i=1 (c) Sei k ∈ N und sei M eine endliche Menge. Dann gilt: |M k | = |M|k . 41 / 58 Die Größe wichtiger Mengen (a) Seien M und N zwei endliche Mengen. Dann gilt: |M × N| = |M| · |N|. (b) Sei k ∈ N>0 und seien M1 , . . . , Mk endliche Mengen. Dann gilt: |M1 × · · · × Mk | = k Y |Mi |. i=1 (c) Sei k ∈ N und sei M eine endliche Menge. Dann gilt: |M k | = |M|k . Beweis: Siehe Tafel. (Nenne Mengen A, B disjunkt, wenn A ∩ B = ∅.) 41 / 58 Alphabete, Worte und Sprachen 42 / 58 Worte und Alphabete Sei A eine Menge. Gelegentlich fassen wir ein Tupel w = (a1 , . . . , ak ) ∈ Ak als Wort mit „Buchstaben“ a1 , . . . , ak auf. Um diese Sichtweise zu betonen, schreiben wir oft w = a1 · · · ak . 43 / 58 Worte und Alphabete Sei A eine Menge. Gelegentlich fassen wir ein Tupel w = (a1 , . . . , ak ) ∈ Ak als Wort mit „Buchstaben“ a1 , . . . , ak auf. Um diese Sichtweise zu betonen, schreiben wir oft w = a1 · · · ak . I Das leere Tupel () ∈ A0 heißt auch leeres Wort und wird oft mit ε (epsilon) bezeichnet. 43 / 58 Worte und Alphabete Sei A eine Menge. Gelegentlich fassen wir ein Tupel w = (a1 , . . . , ak ) ∈ Ak als Wort mit „Buchstaben“ a1 , . . . , ak auf. Um diese Sichtweise zu betonen, schreiben wir oft w = a1 · · · ak . I Das leere Tupel () ∈ A0 heißt auch leeres Wort und wird oft mit ε (epsilon) bezeichnet. A wird dann als das Alphabet bezeichnet über dem die Worte gebildet werden, und a1 · · · ak wird „Wort über A“ genannt. 43 / 58 Worte und Alphabete Sei A eine Menge. Gelegentlich fassen wir ein Tupel w = (a1 , . . . , ak ) ∈ Ak als Wort mit „Buchstaben“ a1 , . . . , ak auf. Um diese Sichtweise zu betonen, schreiben wir oft w = a1 · · · ak . I Das leere Tupel () ∈ A0 heißt auch leeres Wort und wird oft mit ε (epsilon) bezeichnet. A wird dann als das Alphabet bezeichnet über dem die Worte gebildet werden, und a1 · · · ak wird „Wort über A“ genannt. Die Länge |a1 · · · ak | eines Wortes a1 · · · ak ist die Zahl k, die Anzahl seiner Buchstaben. I Insbesondere ist |ε| = 43 / 58 Worte und Alphabete Sei A eine Menge. Gelegentlich fassen wir ein Tupel w = (a1 , . . . , ak ) ∈ Ak als Wort mit „Buchstaben“ a1 , . . . , ak auf. Um diese Sichtweise zu betonen, schreiben wir oft w = a1 · · · ak . I Das leere Tupel () ∈ A0 heißt auch leeres Wort und wird oft mit ε (epsilon) bezeichnet. A wird dann als das Alphabet bezeichnet über dem die Worte gebildet werden, und a1 · · · ak wird „Wort über A“ genannt. Die Länge |a1 · · · ak | eines Wortes a1 · · · ak ist die Zahl k, die Anzahl seiner Buchstaben. I Insbesondere ist |ε| = 0, das leere Wort hat also die Länge 0. 43 / 58 Worte und Alphabete Sei A eine Menge. Gelegentlich fassen wir ein Tupel w = (a1 , . . . , ak ) ∈ Ak als Wort mit „Buchstaben“ a1 , . . . , ak auf. Um diese Sichtweise zu betonen, schreiben wir oft w = a1 · · · ak . I Das leere Tupel () ∈ A0 heißt auch leeres Wort und wird oft mit ε (epsilon) bezeichnet. A wird dann als das Alphabet bezeichnet über dem die Worte gebildet werden, und a1 · · · ak wird „Wort über A“ genannt. Die Länge |a1 · · · ak | eines Wortes a1 · · · ak ist die Zahl k, die Anzahl seiner Buchstaben. I Insbesondere ist |ε| = 0, das leere Wort hat also die Länge 0. Sind v = a1 · · · ak und w = b1 · · · b` zwei Worte über A, so ist die Konkatenation von v und w das Wort vw := 43 / 58 Worte und Alphabete Sei A eine Menge. Gelegentlich fassen wir ein Tupel w = (a1 , . . . , ak ) ∈ Ak als Wort mit „Buchstaben“ a1 , . . . , ak auf. Um diese Sichtweise zu betonen, schreiben wir oft w = a1 · · · ak . I Das leere Tupel () ∈ A0 heißt auch leeres Wort und wird oft mit ε (epsilon) bezeichnet. A wird dann als das Alphabet bezeichnet über dem die Worte gebildet werden, und a1 · · · ak wird „Wort über A“ genannt. Die Länge |a1 · · · ak | eines Wortes a1 · · · ak ist die Zahl k, die Anzahl seiner Buchstaben. I Insbesondere ist |ε| = 0, das leere Wort hat also die Länge 0. Sind v = a1 · · · ak und w = b1 · · · b` zwei Worte über A, so ist die Konkatenation von v und w das Wort vw := a1 · · · ak b1 · · · b` . 43 / 58 Sprachen Sei A ein Alphabet. (Also ist A eine Menge.) (a) Die Menge aller Worte über A bezeichnen wir mit A∗ . Es gilt also: [ A∗ = k∈N 44 / 58 Sprachen Sei A ein Alphabet. (Also ist A eine Menge.) (a) Die Menge aller Worte über A bezeichnen wir mit A∗ . Es gilt also: [ Ak = A∗ = k∈N 44 / 58 Sprachen Sei A ein Alphabet. (Also ist A eine Menge.) (a) Die Menge aller Worte über A bezeichnen wir mit A∗ . Es gilt also: [ Ak = { a1 · · · ak : k ∈ N, a1 , . . . , ak ∈ A }. A∗ = k∈N 44 / 58 Sprachen Sei A ein Alphabet. (Also ist A eine Menge.) (a) Die Menge aller Worte über A bezeichnen wir mit A∗ . Es gilt also: [ Ak = { a1 · · · ak : k ∈ N, a1 , . . . , ak ∈ A }. A∗ = k∈N Beachte: Wegen 0 ∈ N und A0 = {()} = {ε} enthält A∗ insbesondere das leere Wort. 44 / 58 Sprachen Sei A ein Alphabet. (Also ist A eine Menge.) (a) Die Menge aller Worte über A bezeichnen wir mit A∗ . Es gilt also: [ Ak = { a1 · · · ak : k ∈ N, a1 , . . . , ak ∈ A }. A∗ = k∈N Beachte: Wegen 0 ∈ N und A0 = {()} = {ε} enthält A∗ insbesondere das leere Wort. (b) Die Menge aller nicht-leeren Worte über A bezeichnen wir mit A+ . Es gilt: A+ = 44 / 58 Sprachen Sei A ein Alphabet. (Also ist A eine Menge.) (a) Die Menge aller Worte über A bezeichnen wir mit A∗ . Es gilt also: [ Ak = { a1 · · · ak : k ∈ N, a1 , . . . , ak ∈ A }. A∗ = k∈N Beachte: Wegen 0 ∈ N und A0 = {()} = {ε} enthält A∗ insbesondere das leere Wort. (b) Die Menge aller nicht-leeren Worte über A bezeichnen wir mit A+ . Es gilt: A+ = A∗ \ {ε} = { a1 · · · ak : k ∈ N>0 , a1 , . . . , ak ∈ A }. 44 / 58 Sprachen Sei A ein Alphabet. (Also ist A eine Menge.) (a) Die Menge aller Worte über A bezeichnen wir mit A∗ . Es gilt also: [ Ak = { a1 · · · ak : k ∈ N, a1 , . . . , ak ∈ A }. A∗ = k∈N Beachte: Wegen 0 ∈ N und A0 = {()} = {ε} enthält A∗ insbesondere das leere Wort. (b) Die Menge aller nicht-leeren Worte über A bezeichnen wir mit A+ . Es gilt: A+ = A∗ \ {ε} = { a1 · · · ak : k ∈ N>0 , a1 , . . . , ak ∈ A }. (c) Eine Teilmenge von A∗ , also eine Menge von Worten über A, wird eine Sprache über A genannt. Bemerkung: In vielen Büchern werden Sprachen mit dem Buchstaben L (für Language) oder mit Varianten wie L0 oder L1 bezeichnet. 44 / 58 Natürliche Sprachen Wir betrachten das Alphabet Adeutsch := {A, B, . . . , Z, Ä, Ö, Ü, a, b, . . . , z, ä, ö, ü, ß, ., ,, :, ;, !, ?, -, _}. 45 / 58 Natürliche Sprachen Wir betrachten das Alphabet Adeutsch := {A, B, . . . , Z, Ä, Ö, Ü, a, b, . . . , z, ä, ö, ü, ß, ., ,, :, ;, !, ?, -, _}. Beispiele für Sprachen über Adeutsch sind: L1 := Menge aller Worte der deutschen Sprache. 45 / 58 Natürliche Sprachen Wir betrachten das Alphabet Adeutsch := {A, B, . . . , Z, Ä, Ö, Ü, a, b, . . . , z, ä, ö, ü, ß, ., ,, :, ;, !, ?, -, _}. Beispiele für Sprachen über Adeutsch sind: L1 := Menge aller Worte der deutschen Sprache. L2 := Menge aller grammatikalisch korrekten Sätze der deutschen Sprache aufgefasst als Zeichenketten über Adeutsch , 45 / 58 Natürliche Sprachen Wir betrachten das Alphabet Adeutsch := {A, B, . . . , Z, Ä, Ö, Ü, a, b, . . . , z, ä, ö, ü, ß, ., ,, :, ;, !, ?, -, _}. Beispiele für Sprachen über Adeutsch sind: L1 := Menge aller Worte der deutschen Sprache. L2 := Menge aller grammatikalisch korrekten Sätze der deutschen Sprache aufgefasst als Zeichenketten über Adeutsch , I Die Menge aller in Deutsch geschriebenen Bücher, die nur aus grammatikalisch korrekten Sätzen aufgebaut sind, ist eine Teilmenge von 45 / 58 Natürliche Sprachen Wir betrachten das Alphabet Adeutsch := {A, B, . . . , Z, Ä, Ö, Ü, a, b, . . . , z, ä, ö, ü, ß, ., ,, :, ;, !, ?, -, _}. Beispiele für Sprachen über Adeutsch sind: L1 := Menge aller Worte der deutschen Sprache. L2 := Menge aller grammatikalisch korrekten Sätze der deutschen Sprache aufgefasst als Zeichenketten über Adeutsch , I Die Menge aller in Deutsch geschriebenen Bücher, die nur aus grammatikalisch korrekten Sätzen aufgebaut sind, ist eine Teilmenge von L+ 2. 45 / 58 Programmiersprachen Wir betrachten das Alphabet ASCII := die Menge aller ASCII-Symbole Beispiele für Sprachen über Alphabet ASCII sind: 46 / 58 Programmiersprachen Wir betrachten das Alphabet ASCII := die Menge aller ASCII-Symbole Beispiele für Sprachen über Alphabet ASCII sind: L1 := die Menge aller JAVA-Schlüsselwörter, 46 / 58 Programmiersprachen Wir betrachten das Alphabet ASCII := die Menge aller ASCII-Symbole Beispiele für Sprachen über Alphabet ASCII sind: L1 := die Menge aller JAVA-Schlüsselwörter, L2 := die Menge aller erlaubten Variablennamen in JAVA, 46 / 58 Programmiersprachen Wir betrachten das Alphabet ASCII := die Menge aller ASCII-Symbole Beispiele für Sprachen über Alphabet ASCII sind: L1 := die Menge aller JAVA-Schlüsselwörter, L2 := die Menge aller erlaubten Variablennamen in JAVA, L3 := die Menge aller syntaktisch korrekten JAVA-Programme. Es ist L3 ⊆ ASCII∗ . 46 / 58 Relationen: Teilmengen von kartesischen Produkten 47 / 58 Was ist eine Relation? (a) Sei k ∈ N>0 und seien M1 , . . . , Mk Mengen. Eine Relation R auf M1 , . . . , Mk ist eine Teilmenge R ⊆ M1 × · · · × Mk . 48 / 58 Was ist eine Relation? (a) Sei k ∈ N>0 und seien M1 , . . . , Mk Mengen. Eine Relation R auf M1 , . . . , Mk ist eine Teilmenge R ⊆ M1 × · · · × Mk . Statt (m1 , . . . , mk ) ∈ R schreiben wir auch R(m1 , . . . , , mk ), denn R ist eine Eigenschaft, die ein Tupel haben kann oder eben nicht. Die Stelligkeit einer solchen Relation ist k. 48 / 58 Was ist eine Relation? (a) Sei k ∈ N>0 und seien M1 , . . . , Mk Mengen. Eine Relation R auf M1 , . . . , Mk ist eine Teilmenge R ⊆ M1 × · · · × Mk . Statt (m1 , . . . , mk ) ∈ R schreiben wir auch R(m1 , . . . , , mk ), denn R ist eine Eigenschaft, die ein Tupel haben kann oder eben nicht. Die Stelligkeit einer solchen Relation ist k. (b) Sei M eine Menge und sei k ∈ N. Eine k-stellige Relation über M ist eine Teilmenge von 48 / 58 Was ist eine Relation? (a) Sei k ∈ N>0 und seien M1 , . . . , Mk Mengen. Eine Relation R auf M1 , . . . , Mk ist eine Teilmenge R ⊆ M1 × · · · × Mk . Statt (m1 , . . . , mk ) ∈ R schreiben wir auch R(m1 , . . . , , mk ), denn R ist eine Eigenschaft, die ein Tupel haben kann oder eben nicht. Die Stelligkeit einer solchen Relation ist k. (b) Sei M eine Menge und sei k ∈ N. Eine k-stellige Relation über M ist eine Teilmenge von M k . 48 / 58 Beispiele für Relationen (a) 6 definiert eine 2-stellige Relation über R: Wir schreiben natürlich x 6 y statt (x , y ) ∈ 6, 1 Der 23. Juni 1912 ist der Geburtstag von Alan M. Turing, einem der einflussreichsten Pioniere der Informatik. 49 / 58 Beispiele für Relationen (a) 6 definiert eine 2-stellige Relation über R: Wir schreiben natürlich x 6 y statt (x , y ) ∈ 6, (b) die Teilbarkeit | ist eine 2-stellige Relation über N. 1 Der 23. Juni 1912 ist der Geburtstag von Alan M. Turing, einem der einflussreichsten Pioniere der Informatik. 49 / 58 Beispiele für Relationen (a) 6 definiert eine 2-stellige Relation über R: Wir schreiben natürlich x 6 y statt (x , y ) ∈ 6, (b) die Teilbarkeit | ist eine 2-stellige Relation über N. (c) Die Inklusion ⊆ und die Gleichheit = sind 2-stellige Relationen über Mengen. 1 Der 23. Juni 1912 ist der Geburtstag von Alan M. Turing, einem der einflussreichsten Pioniere der Informatik. 49 / 58 Beispiele für Relationen (a) 6 definiert eine 2-stellige Relation über R: Wir schreiben natürlich x 6 y statt (x , y ) ∈ 6, (b) die Teilbarkeit | ist eine 2-stellige Relation über N. (c) Die Inklusion ⊆ und die Gleichheit = sind 2-stellige Relationen über Mengen. (d) Korrekte Datumsangaben: Um Datumsangaben im Format (Tag, Monat, Jahr) anzugeben, nutzen wir die Wertebereiche (oder Mengen) TagWerte := {1, 2, . . . , 31} MonatsWerte := {1, 2, . . . , 12} JahresWerte := Z. 1 Der 23. Juni 1912 ist der Geburtstag von Alan M. Turing, einem der einflussreichsten Pioniere der Informatik. 49 / 58 Beispiele für Relationen (a) 6 definiert eine 2-stellige Relation über R: Wir schreiben natürlich x 6 y statt (x , y ) ∈ 6, (b) die Teilbarkeit | ist eine 2-stellige Relation über N. (c) Die Inklusion ⊆ und die Gleichheit = sind 2-stellige Relationen über Mengen. (d) Korrekte Datumsangaben: Um Datumsangaben im Format (Tag, Monat, Jahr) anzugeben, nutzen wir die Wertebereiche (oder Mengen) TagWerte := {1, 2, . . . , 31} MonatsWerte := {1, 2, . . . , 12} JahresWerte := Z. Die Menge “Gültig“ aller gültigen Datumsangaben ist dann eine Teilmenge von TagWerte × MonatsWerte × JahresWerte, d.h. eine Relation auf 1 Der 23. Juni 1912 ist der Geburtstag von Alan M. Turing, einem der einflussreichsten Pioniere der Informatik. 49 / 58 Beispiele für Relationen (a) 6 definiert eine 2-stellige Relation über R: Wir schreiben natürlich x 6 y statt (x , y ) ∈ 6, (b) die Teilbarkeit | ist eine 2-stellige Relation über N. (c) Die Inklusion ⊆ und die Gleichheit = sind 2-stellige Relationen über Mengen. (d) Korrekte Datumsangaben: Um Datumsangaben im Format (Tag, Monat, Jahr) anzugeben, nutzen wir die Wertebereiche (oder Mengen) TagWerte := {1, 2, . . . , 31} MonatsWerte := {1, 2, . . . , 12} JahresWerte := Z. Die Menge “Gültig“ aller gültigen Datumsangaben ist dann eine Teilmenge von TagWerte × MonatsWerte × JahresWerte, d.h. eine Relation auf TagWerte, MonatsWerte, JahresWerte, 1 Der 23. Juni 1912 ist der Geburtstag von Alan M. Turing, einem der einflussreichsten Pioniere der Informatik. 49 / 58 Beispiele für Relationen (a) 6 definiert eine 2-stellige Relation über R: Wir schreiben natürlich x 6 y statt (x , y ) ∈ 6, (b) die Teilbarkeit | ist eine 2-stellige Relation über N. (c) Die Inklusion ⊆ und die Gleichheit = sind 2-stellige Relationen über Mengen. (d) Korrekte Datumsangaben: Um Datumsangaben im Format (Tag, Monat, Jahr) anzugeben, nutzen wir die Wertebereiche (oder Mengen) TagWerte := {1, 2, . . . , 31} MonatsWerte := {1, 2, . . . , 12} JahresWerte := Z. Die Menge “Gültig“ aller gültigen Datumsangaben ist dann eine Teilmenge von TagWerte × MonatsWerte × JahresWerte, d.h. eine Relation auf TagWerte, MonatsWerte, JahresWerte, I I zu der beispielsweise das Tupel (23, 6, 1912)1 gehört, nicht aber das Tupel (30, 2, 1912). 1 Der 23. Juni 1912 ist der Geburtstag von Alan M. Turing, einem der einflussreichsten Pioniere der Informatik. 49 / 58 Funktionen 50 / 58 Was ist eine Funktion von A nach B? Seien A, B Mengen. Eine Funktion (oder Abbildung) von A nach B ist eine 2-stellige Relation f auf A und B, es gilt also f ⊆ A × B, mit der Eigenschaft, dass für jedes a ∈ A 51 / 58 Was ist eine Funktion von A nach B? Seien A, B Mengen. Eine Funktion (oder Abbildung) von A nach B ist eine 2-stellige Relation f auf A und B, es gilt also f ⊆ A × B, mit der Eigenschaft, dass für jedes a ∈ A genau ein b ∈ B mit (a, b) ∈ f existiert. Anschaulich: B A f 51 / 58 Funktionen: Schreibweisen (a) Wir schreiben f : A → B, um auszudrücken, dass f eine Funktion von A nach B ist. 52 / 58 Funktionen: Schreibweisen (a) Wir schreiben f : A → B, um auszudrücken, dass f eine Funktion von A nach B ist. (b) Ist f : A → B und ist a ∈ A, so bezeichnet f(a) das (eindeutig bestimmte) b ∈ B mit (a, b) ∈ f . Wir schreiben f(a) = b anstatt (a, b) ∈ f . 52 / 58 Funktionen: Schreibweisen (a) Wir schreiben f : A → B, um auszudrücken, dass f eine Funktion von A nach B ist. (b) Ist f : A → B und ist a ∈ A, so bezeichnet f(a) das (eindeutig bestimmte) b ∈ B mit (a, b) ∈ f . Wir schreiben f(a) = b anstatt (a, b) ∈ f . (c) Für f : A → B und A0 ⊆ A sei f (A0 ) := { f (a) : a ∈ A0 }. 52 / 58 Funktionen: Schreibweisen (a) Wir schreiben f : A → B, um auszudrücken, dass f eine Funktion von A nach B ist. (b) Ist f : A → B und ist a ∈ A, so bezeichnet f(a) das (eindeutig bestimmte) b ∈ B mit (a, b) ∈ f . Wir schreiben f(a) = b anstatt (a, b) ∈ f . (c) Für f : A → B und A0 ⊆ A sei f (A0 ) := { f (a) : a ∈ A0 }. (d) Die Menge aller Funktionen von A nach B bezeichnen wir mit Abb(A, B). Abb(A, B) wird auch häufig mit A → B oder mit B A bezeichnet. 52 / 58 Definitions- und Bildbereich Sei f : A → B. (a) Der Definitionsbereich von f ist die Menge Def(f ) := A. 53 / 58 Definitions- und Bildbereich Sei f : A → B. (a) Der Definitionsbereich von f ist die Menge Def(f ) := A. (b) Der Bildbereich von f ist die Menge B. 53 / 58 Definitions- und Bildbereich Sei f : A → B. (a) Der Definitionsbereich von f ist die Menge Def(f ) := A. (b) Der Bildbereich von f ist die Menge B. (c) Das Bild von f , genauer: das Bild von A unter f , ist die Menge Bild(f ) := 53 / 58 Definitions- und Bildbereich Sei f : A → B. (a) Der Definitionsbereich von f ist die Menge Def(f ) := A. (b) Der Bildbereich von f ist die Menge B. (c) Das Bild von f , genauer: das Bild von A unter f , ist die Menge Bild(f ) := f (A) = {f (a) : a ∈ A }. Beachte, dass stets Bild(f ) ⊆ B gilt. 53 / 58 Partielle Funktionen Eine Funktion f mit Def(f ) ⊆ A und Bild(f ) ⊆ B heißt eine partielle Funktion von A nach B. 54 / 58 Partielle Funktionen Eine Funktion f mit Def(f ) ⊆ A und Bild(f ) ⊆ B heißt eine partielle Funktion von A nach B. Im Gegensatz zu partiellen Funktionen sagt man, dass eine Funktion f mit A ⊆ Def(f ) und Bild(f ) ⊆ B eine totale Funktion von A nach B ist. Sprechen wir von „Funktionen“, ohne sie explizit als „partiell“ zu bezeichnen, so meinen wir immer „totale“ Funktionen. 54 / 58 Eigenschaften von Funktionen Sei f : A → B. (a) f heißt injektiv, falls es für jedes b ∈ B höchstens ein a ∈ A mit f (a) = b gibt. 55 / 58 Eigenschaften von Funktionen Sei f : A → B. (a) f heißt injektiv, falls es für jedes b ∈ B höchstens ein a ∈ A mit f (a) = b gibt. (b) f heißt surjektiv, falls es für jedes b ∈ B mindestens ein a ∈ A mit f (a) = b gibt. 55 / 58 Eigenschaften von Funktionen Sei f : A → B. (a) f heißt injektiv, falls es für jedes b ∈ B höchstens ein a ∈ A mit f (a) = b gibt. (b) f heißt surjektiv, falls es für jedes b ∈ B mindestens ein a ∈ A mit f (a) = b gibt. (c) f heißt bijektiv, falls es für jedes b ∈ B genau ein a ∈ A mit f (a) = b gibt. 55 / 58 Eigenschaften von Funktionen Sei f : A → B. (a) f heißt injektiv, falls es für jedes b ∈ B höchstens ein a ∈ A mit f (a) = b gibt. (b) f heißt surjektiv, falls es für jedes b ∈ B mindestens ein a ∈ A mit f (a) = b gibt. (c) f heißt bijektiv, falls es für jedes b ∈ B genau ein a ∈ A mit f (a) = b gibt. B A f injektiv, nicht surjektiv, nicht bijektiv A f nicht injektiv, surjektiv, nicht bijektiv B A f B injektiv, surjektiv, bijektiv 55 / 58 Funktionen: Zwei Beobachtungen (a) Für jede Funktion f : A → B gilt: f ist bijektiv ⇔ f ist 56 / 58 Funktionen: Zwei Beobachtungen (a) Für jede Funktion f : A → B gilt: f ist bijektiv ⇔ f ist injektiv und surjektiv. 56 / 58 Funktionen: Zwei Beobachtungen (a) Für jede Funktion f : A → B gilt: f ist bijektiv ⇔ f ist injektiv und surjektiv. (b) Seien A und B endliche Mengen. Dann gilt: |A| = |B| ⇔ 56 / 58 Funktionen: Zwei Beobachtungen (a) Für jede Funktion f : A → B gilt: f ist bijektiv ⇔ f ist injektiv und surjektiv. (b) Seien A und B endliche Mengen. Dann gilt: |A| = |B| ⇔ es gibt eine bijektive Funktion von A nach B. 56 / 58 Funktionen: Zwei Beobachtungen (a) Für jede Funktion f : A → B gilt: f ist bijektiv ⇔ f ist injektiv und surjektiv. (b) Seien A und B endliche Mengen. Dann gilt: |A| = |B| ⇔ es gibt eine bijektive Funktion von A nach B. A und B seien beliebige Mengen. Man sagt, dass zwei Mengen A, B genau dann gleichgroß sind, wenn es eine Bijektion f gibt mit f : A → B. 56 / 58 Wie groß ist die Potenzmenge einer endlichen Menge? (a) Für jede Menge M gibt es eine bijektive Funktion f : P(M) → Abb(M, {0, 1}). 57 / 58 Wie groß ist die Potenzmenge einer endlichen Menge? (a) Für jede Menge M gibt es eine bijektive Funktion f : P(M) → Abb(M, {0, 1}). (b) Sei B eine Menge, A eine endliche Menge und sei k := |A|. Dann gibt es eine bijektive Funktion f : Abb(A, B) → 57 / 58 Wie groß ist die Potenzmenge einer endlichen Menge? (a) Für jede Menge M gibt es eine bijektive Funktion f : P(M) → Abb(M, {0, 1}). (b) Sei B eine Menge, A eine endliche Menge und sei k := |A|. Dann gibt es eine bijektive Funktion f : Abb(A, B) → B k . Beweis: siehe Tafel. 57 / 58 Wie groß ist die Potenzmenge einer endlichen Menge? (a) Für jede Menge M gibt es eine bijektive Funktion f : P(M) → Abb(M, {0, 1}). (b) Sei B eine Menge, A eine endliche Menge und sei k := |A|. Dann gibt es eine bijektive Funktion f : Abb(A, B) → B k . Beweis: siehe Tafel. Seien A, B, M endliche Mengen. Dann gilt: (a) |Abb(A, B)| = 57 / 58 Wie groß ist die Potenzmenge einer endlichen Menge? (a) Für jede Menge M gibt es eine bijektive Funktion f : P(M) → Abb(M, {0, 1}). (b) Sei B eine Menge, A eine endliche Menge und sei k := |A|. Dann gibt es eine bijektive Funktion f : Abb(A, B) → B k . Beweis: siehe Tafel. Seien A, B, M endliche Mengen. Dann gilt: (a) |Abb(A, B)| = |B||A| . (b) |P(M)| = 57 / 58 Wie groß ist die Potenzmenge einer endlichen Menge? (a) Für jede Menge M gibt es eine bijektive Funktion f : P(M) → Abb(M, {0, 1}). (b) Sei B eine Menge, A eine endliche Menge und sei k := |A|. Dann gibt es eine bijektive Funktion f : Abb(A, B) → B k . Beweis: siehe Tafel. Seien A, B, M endliche Mengen. Dann gilt: (a) |Abb(A, B)| = |B||A| . (b) |P(M)| = 2|M| . Beweis: siehe Tafel. 57 / 58 Beispiele einiger Funktionen 1 Die Funktion „augenfarbe“ weist jedem Hörer der heutigen Veranstaltung ihre/seine Augenfarbe zu. 58 / 58 Beispiele einiger Funktionen 1 Die Funktion „augenfarbe“ weist jedem Hörer der heutigen Veranstaltung ihre/seine Augenfarbe zu. I Der Definitionsbereich ist 58 / 58 Beispiele einiger Funktionen 1 Die Funktion „augenfarbe“ weist jedem Hörer der heutigen Veranstaltung ihre/seine Augenfarbe zu. I I Der Definitionsbereich ist die Menge der Hörer der heutigen Veranstaltung. Der Bildbereich ist 58 / 58 Beispiele einiger Funktionen 1 Die Funktion „augenfarbe“ weist jedem Hörer der heutigen Veranstaltung ihre/seine Augenfarbe zu. I I I Der Definitionsbereich ist die Menge der Hörer der heutigen Veranstaltung. Der Bildbereich ist die Menge { blau, grün, braun }, das Bild von „augenfarbe“ 58 / 58 Beispiele einiger Funktionen 1 Die Funktion „augenfarbe“ weist jedem Hörer der heutigen Veranstaltung ihre/seine Augenfarbe zu. I I I Der Definitionsbereich ist die Menge der Hörer der heutigen Veranstaltung. Der Bildbereich ist die Menge { blau, grün, braun }, das Bild von „augenfarbe“ stimmt in aller Wahrscheinlichkeit mit dem Bildbereich überein. 58 / 58 Beispiele einiger Funktionen 1 Die Funktion „augenfarbe“ weist jedem Hörer der heutigen Veranstaltung ihre/seine Augenfarbe zu. I I I Der Definitionsbereich ist die Menge der Hörer der heutigen Veranstaltung. Der Bildbereich ist die Menge { blau, grün, braun }, das Bild von „augenfarbe“ stimmt in aller Wahrscheinlichkeit mit dem Bildbereich überein. Die Funktion „augenfarbe“ ist surjektiv, aber nicht injektiv und damit natürlich auch nicht bijektiv. 58 / 58 Beispiele einiger Funktionen 1 Die Funktion „augenfarbe“ weist jedem Hörer der heutigen Veranstaltung ihre/seine Augenfarbe zu. I I I 2 Der Definitionsbereich ist die Menge der Hörer der heutigen Veranstaltung. Der Bildbereich ist die Menge { blau, grün, braun }, das Bild von „augenfarbe“ stimmt in aller Wahrscheinlichkeit mit dem Bildbereich überein. Die Funktion „augenfarbe“ ist surjektiv, aber nicht injektiv und damit natürlich auch nicht bijektiv. Sei M eine Menge. Die Identitätsfunktion id : M → M bildet jedes Element m ∈ M auf das Element m ab, es gilt also id(m) = m. 58 / 58 Beispiele einiger Funktionen 1 Die Funktion „augenfarbe“ weist jedem Hörer der heutigen Veranstaltung ihre/seine Augenfarbe zu. I I I 2 Der Definitionsbereich ist die Menge der Hörer der heutigen Veranstaltung. Der Bildbereich ist die Menge { blau, grün, braun }, das Bild von „augenfarbe“ stimmt in aller Wahrscheinlichkeit mit dem Bildbereich überein. Die Funktion „augenfarbe“ ist surjektiv, aber nicht injektiv und damit natürlich auch nicht bijektiv. Sei M eine Menge. Die Identitätsfunktion id : M → M bildet jedes Element m ∈ M auf das Element m ab, es gilt also id(m) = m. I Definitionsbereich, 58 / 58 Beispiele einiger Funktionen 1 Die Funktion „augenfarbe“ weist jedem Hörer der heutigen Veranstaltung ihre/seine Augenfarbe zu. I I I 2 Der Definitionsbereich ist die Menge der Hörer der heutigen Veranstaltung. Der Bildbereich ist die Menge { blau, grün, braun }, das Bild von „augenfarbe“ stimmt in aller Wahrscheinlichkeit mit dem Bildbereich überein. Die Funktion „augenfarbe“ ist surjektiv, aber nicht injektiv und damit natürlich auch nicht bijektiv. Sei M eine Menge. Die Identitätsfunktion id : M → M bildet jedes Element m ∈ M auf das Element m ab, es gilt also id(m) = m. I Definitionsbereich, Bildbereich und Bild stimmen mit M überein. „id“ ist bijektiv. 58 / 58 Beispiele einiger Funktionen 1 Die Funktion „augenfarbe“ weist jedem Hörer der heutigen Veranstaltung ihre/seine Augenfarbe zu. I I I 2 Die Funktion „augenfarbe“ ist surjektiv, aber nicht injektiv und damit natürlich auch nicht bijektiv. Sei M eine Menge. Die Identitätsfunktion id : M → M bildet jedes Element m ∈ M auf das Element m ab, es gilt also id(m) = m. I 3 Der Definitionsbereich ist die Menge der Hörer der heutigen Veranstaltung. Der Bildbereich ist die Menge { blau, grün, braun }, das Bild von „augenfarbe“ stimmt in aller Wahrscheinlichkeit mit dem Bildbereich überein. Definitionsbereich, Bildbereich und Bild stimmen mit M überein. „id“ ist bijektiv. Die Funktion quadrat : R → R wird durch quadrat(x ) = x 2 definiert. 58 / 58 Beispiele einiger Funktionen 1 Die Funktion „augenfarbe“ weist jedem Hörer der heutigen Veranstaltung ihre/seine Augenfarbe zu. I I I 2 Die Funktion „augenfarbe“ ist surjektiv, aber nicht injektiv und damit natürlich auch nicht bijektiv. Sei M eine Menge. Die Identitätsfunktion id : M → M bildet jedes Element m ∈ M auf das Element m ab, es gilt also id(m) = m. I 3 Der Definitionsbereich ist die Menge der Hörer der heutigen Veranstaltung. Der Bildbereich ist die Menge { blau, grün, braun }, das Bild von „augenfarbe“ stimmt in aller Wahrscheinlichkeit mit dem Bildbereich überein. Definitionsbereich, Bildbereich und Bild stimmen mit M überein. „id“ ist bijektiv. Die Funktion quadrat : R → R wird durch quadrat(x ) = x 2 definiert. I Definitionsbereich 58 / 58 Beispiele einiger Funktionen 1 Die Funktion „augenfarbe“ weist jedem Hörer der heutigen Veranstaltung ihre/seine Augenfarbe zu. I I I 2 Die Funktion „augenfarbe“ ist surjektiv, aber nicht injektiv und damit natürlich auch nicht bijektiv. Sei M eine Menge. Die Identitätsfunktion id : M → M bildet jedes Element m ∈ M auf das Element m ab, es gilt also id(m) = m. I 3 Der Definitionsbereich ist die Menge der Hörer der heutigen Veranstaltung. Der Bildbereich ist die Menge { blau, grün, braun }, das Bild von „augenfarbe“ stimmt in aller Wahrscheinlichkeit mit dem Bildbereich überein. Definitionsbereich, Bildbereich und Bild stimmen mit M überein. „id“ ist bijektiv. Die Funktion quadrat : R → R wird durch quadrat(x ) = x 2 definiert. I I Definitionsbereich und Wertebereich stimmen mit der Menge der reellen Zahlen überein. Das Bild von „quadrat“ ist 58 / 58 Beispiele einiger Funktionen 1 Die Funktion „augenfarbe“ weist jedem Hörer der heutigen Veranstaltung ihre/seine Augenfarbe zu. I I I 2 Die Funktion „augenfarbe“ ist surjektiv, aber nicht injektiv und damit natürlich auch nicht bijektiv. Sei M eine Menge. Die Identitätsfunktion id : M → M bildet jedes Element m ∈ M auf das Element m ab, es gilt also id(m) = m. I 3 Der Definitionsbereich ist die Menge der Hörer der heutigen Veranstaltung. Der Bildbereich ist die Menge { blau, grün, braun }, das Bild von „augenfarbe“ stimmt in aller Wahrscheinlichkeit mit dem Bildbereich überein. Definitionsbereich, Bildbereich und Bild stimmen mit M überein. „id“ ist bijektiv. Die Funktion quadrat : R → R wird durch quadrat(x ) = x 2 definiert. I I Definitionsbereich und Wertebereich stimmen mit der Menge der reellen Zahlen überein. Das Bild von „quadrat“ ist die Menge der nicht-negativen rellen Zahlen. „quadrat“ ist 58 / 58 Beispiele einiger Funktionen 1 Die Funktion „augenfarbe“ weist jedem Hörer der heutigen Veranstaltung ihre/seine Augenfarbe zu. I I I 2 Die Funktion „augenfarbe“ ist surjektiv, aber nicht injektiv und damit natürlich auch nicht bijektiv. Sei M eine Menge. Die Identitätsfunktion id : M → M bildet jedes Element m ∈ M auf das Element m ab, es gilt also id(m) = m. I 3 Der Definitionsbereich ist die Menge der Hörer der heutigen Veranstaltung. Der Bildbereich ist die Menge { blau, grün, braun }, das Bild von „augenfarbe“ stimmt in aller Wahrscheinlichkeit mit dem Bildbereich überein. Definitionsbereich, Bildbereich und Bild stimmen mit M überein. „id“ ist bijektiv. Die Funktion quadrat : R → R wird durch quadrat(x ) = x 2 definiert. I I Definitionsbereich und Wertebereich stimmen mit der Menge der reellen Zahlen überein. Das Bild von „quadrat“ ist die Menge der nicht-negativen rellen Zahlen. „quadrat“ ist weder surjektiv noch injektiv und damit erst recht nicht bijektiv. 58 / 58