Raffinierte Pflanzenpracht Foto: Thomas Röösli am Lettenbach Echte Brunnenkresse Nasturtium officinale Flutende Vegetation mit Wildgemüse Üppige, teilweise untergetauchte Pflanzen prägen den Wasserlebensraum des Lettenbachs. Ihre flutenden Pflanzensprosse bieten einer Fülle von Kiesel-, Grün- oder Blaualgen die Möglichkeit, sich in ihren Verzweigungen anzusiedeln. Diese liefern zahlreichen Insektenlarven und Schnecken eine wertvolle Nahrungsgrundlage. Besonders augenfällig tritt am Lettenbach die Echte Brunnenkresse in Erscheinung. Sie stammt ursprünglich aus Europa, ist heute aber ein Kosmopolit. Die weltweite Verbreitung wurde durch ihre Verwendung als Gemüse und Heilpflanze unterstützt. Die dunkelgrünen, bitter schmeckenden Blätter lassen sich zu einem gesundheitsfördernden Salat zubereiten, der den Stoffwechsel anregt und viel Vitamin C enthält. Wasser im Überfluss vorhanden Foto: Thomas Röösli Das seichte, langsam fliessende und nährstoffreiche Wasser bietet Bedingungen, die neben der Brunnenkresse auch den Blauen Wasser-Ehrenpreis üppig gedeihen lässt. Da das Wasser in der Regel unbegrenzt zur Verfügung steht, benötigen diese Feucht pflanzen auch keinerlei Verdunstungsschutz. Sie verzichten deshalb auf eine ledrige Oberhaut oder auf eine dichte Behaarung. Blauer Wasser-Ehrenpreis Veronica anagallis-aquatica Ans Leben im Wasser angepasst Foto: Thomas Röösli Um die Pflanzenteile, welche sich im Wasser befinden, ausreichend mit Sauerstoff versorgen zu können, besitzen Sumpf- und Wasserpflanzen in ihren Stängeln meist ein spezielles Luftgewebe. Selbst die Blätter des Ästigen Igelkolbens sind mit solchen «Schnorcheln» ausgestattet. Wasser ist ein schlechter Wärmeleiter und erwärmt sich im Frühjahr nur langsam. Entsprechend blühen Wasserpflanzen relativ spät im Jahr. Dafür hält die Blütezeit ziemlich lange an. Der Ästige Igelkolben blüht von Juni bis August. Ästiger Igelkolben Sparganium erectum Heilsam gegen Grippe und Rheuma Foto: Thomas Röösli Die Spierstaude ist auch bekannt unter den Namen Mädesüss oder Moor-Geissbart. An feuchten, nährstoffreichen Standorten, wie an den Böschungen des Lettenbachs, gedeiht die Pflanze mit ihren roten Stängeln und den gefiederten Blättern sehr gut. Wie die Brunnenkresse ist auch die Spierstaude eine Heilpflanze. Sie enthält Salicylsäure, in synthetischer Form besser bekannt als Aspirin. Deshalb wird sie in der Volksheilkunde auch als Mittel gegen Fieber, Schmerzen und rheumatische Erkrankungen eingesetzt. Spierstaude Filipendula ulmaria Eine Nordamerikanerin in Adligenswil Foto: Thomas Röösli Die Kanadische Wasserpest mit ihren langen, gleichmässig beblätterten Stängeln wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Europa eingeschleppt. Da es bei uns nur weibliche Pflanzen gibt, vermehrt sie sich rein vegetativ durch abgerissene Ästchen und Knospen. In Europa verbreitete sich die Kanadische Wasserpest explosionsartig. Sie hat die Fähigkeit andere Pflanzen zu verdrängen und gilt deshalb als invasiver Neophyt. Gezielte Vegetationspflege soll am Lettenbach verhindern, dass sie überhand nimmt. Kanadische Wasserpest Elodea canadensis